M O N S T E R T H E K #03
9. Mai 2015
1960 | Der zweite Teil von neun Hammer-Draculafilmen, eine kleine Ausnahme! |
Dracula und seine Bräute |

Der erste Dracula-Film der britischen Hammer-Studios erschien 1958, dieser hier stellte den zweiten Draculafilm aus deren Schmiede dar, der jedoch oftmals nicht zur regulären Reihe hinzugezählt wird weil...
Christopher Lee nicht mehr an Bord war und der Nachfolgefilm "Blut für Dracula" aus dem Jahre 1965 wieder nahtlos an den Dracula aus 1958 anschließt. In den weiteren Fortsetzungen mimte wieder Christopher Lee den Fürsten der Dunkelheit - mit Ausnahme des letzen Teils "Die 7 goldenen Vampire" indem es ungewöhnlicherweise in den Fernosten geht. Insgesamt gab es 9 Dracula-Filme!
Diese leichte Ausnahme in der Reihe werde ich euch nun präsentieren. Wieder mit an Bord war Peter Cushing in seiner Paraderolle als Dr. Van Helsing! Er spielte seine bekannte Rolle in 5 Filmen dieser Reihe. Und am Regiestuhl saß auch erneut (Hammer-Stammregisseur) Terence Fisher der insgesamt 3 Filme der Draculareihe auf sein Regiekonto verbuchen darf.
Aber auch wenn der Titel einen glauben läßt, dass hier eventuell nur den Mädchen des ehemaligen Grafens nach Blut durstet irrt sich. David Peel schlüpft in die Rolle des Baron Meinster und ist anfänglich gar nicht so übel in seiner Rolle, jedoch wird der Blondschopf - der sich verbissen seine Mädchen rekrutiert - im Verlauf des Films stets etwas peinlicher. Hat aber zum Glück nicht soviel Spielzeit da es weitere relevante Ansässige und Zugereiste gibt. Die weibliche Hauptdarstellerin, die französische Yvonne Monlaur ist eine echt nette Erscheinung und auch die hübscheste im weiblichen Bunde. Sie/Marianne verschägt es nach Transillvanien um dort zu unterrichten, doch schon bei der rasenden Kutschenfahrt in den Ort geht es nicht mit rechten Dingen zu. Ihr Kutscher flüchtet und sie bleibt sitzengelassen zurück. Erfreulicherweise bietet ihr eine frische Bekanntschaft (die Mutter des Vampires) eine nächtliche Notunterkunft im schönen Schloße an. Es stellt sich heraus, dass sie ihren Sohn in einem Teil des Anwesens gefangen hält. Sie weiß über seine blutrünstige Gefährlichkeit bescheid - sie hält ihn für krankhaft verrückt - doch Marianne glaube sie müsse den jungen Mann befreien. Das Unheil nimmt seinen Lauf...

Das Schloß ist schonmal richtig edel aufgemacht, ein schöner offener Kamin, überall Kerzenleuchter und auch schöne gotische Elemente. Der ruhige Score, der in den richtigen Momenten schön gruselig wird oder auch zum bedrohlichen Paukenschlag ausholt, ist mehr als gelungen. Da ist der Donnergroll nur mehr das Sahnehäubchen, wenn die Lady im lila-türkischen Nachtgewand durch die brunkigen Gemäuer huscht um naiv das Unheil zu entketten.
Erst nach einer halben Stunde betritt Peter Cushing die Bühne, überhaupt kein Problem, da es auch vorher schon spannend und atmosphärisch beeindruckte. Neben dem Pfarrer des Ortes, der auch schon seine Erfahrung mit "Nicht Gestorbenen" hat - so werden sie hier genannt - gibt sich Dr. Van Helsing als Spezialist zu erkennen und erklärt ihm auch gleich weiters die Regeln im sogenannten Vampirismus. Um sich folglich klassisch bewaffnet mit Weihwasser, Kreuz und Spitzpfahl auf die Jagd zu machen. Cushing vermag es in seinem Ausdruck wirklich gleichzeitig grimmig, äußerst seriös aber doch sympathisch in Szene zu treten.
Blut gibt es hier wenig (wohl nur zweimal) zu sehen, aber die bedächtige Machart und der schöne klassische Stil halten stets bei Laune. Die Leute sind allesamt gut gewählt und gleich von Angebinn herrlich suspekt in ihrem Verhalten, nur die Hausdienerin scheint mit ihrem fiesen Lachen öfter mal aus ihrer überzogenen Rolle zu fallen. Die Sache mit der Verlobung des Barons mit Marianne war noch etwas überraschend, doch da waren wohl die hypnotisierenden, rotunterlaufenden Augen des Ober-Blutsaugers im Spiel.
Der Showdown spitzt sich zu, hier muss sogar Van Helsing Zähne einstecken und danach zu einem ungewöhnlichen Eigen-Ritual greifen, der Möchtegern-Dracula l

Schon die DVD der Koch Media Hammer Edition hatte ein echt tolles Bild zu bieten und bringt neben einigen tollen Farben - doch auch mal bunte Eindrücke - auch die schaudrigen Schattenseiten gut zur Geltung. Reicht mir vollkommen! Auf Blu-Ray gibt es den Titel auch als HD-Import - "The Brides of Dracula".
1995 | Eine unheimliche Familie zum Schreien! |
Here Come the Munsters |

Der Film startet gleich mit Ausschnitten aus dem Original Frankenstein Klassiker aus 1931, als der wütende Mob auf dem Vormarsch ist... und erst als wir beim Anwesen in Transillvanien, bei Herman Munster angelangen, wird alles in Farbe getaucht und man in eine moderne, lockere Fernsehfilmadaption versetzt.
Ach, die DÖRFLER sind wieder mal mit ihren Fackeln unterwegs!
Die wollen die Familie weg haben, neben Monstern lebt es sich nämlich unruhig und ängstlich! Weshalb sich die Munsters nach einigen Reibereien mit den Dörflern doch entschließen Transsilvanien zu verlassen. Es geht auf nach Amerika, zu Verwandten! Im Schlepptau nicht nur die Familie (Frau, Sohnemann und Großvater) sondern auch den Hausdrachen (nein, nicht die Schwiegermutter) und einen hölzerner Sarg als Trolley! Gut, dass sie an Halloween einreisen, sonst wäre das mit deren Aussehen wohl nochmals eine Spur auffälliger gewesen. Von der Familie schon erwartet, gesellt sich ganz langsam ein Plot um ein verschwundenes Familienmitglied hinzu, wobei das mehr als Aufhänger dient um irgendwelche gruftigen Albernheiten vom Stapel zu lassen. Während der Frankenstein-Verschnitt Herman Munster nach Arbeit sucht, will sich Lily Dracula-Munster etwas mit den sozialen Gepflogenheiten des Nachbarschaftsdaseins herumschlagen. Der Sohnemann Eddie hat in der Schule so seine eigenen Probleme, da ihm schon allein Diabilder des Mondes die Haare sprießen lassen!
"Ich will aber nicht in die Schule, in meiner letzten Schule da haben mich die Kinder und ihre Eltern aus dem Dorf gejagt und versucht mich mit einer silbernen Kugel zu erlegen!"

Und Großvater Munster (Graf Dracula) vertreibt sich mit sonderbaren Experimenten die Zeit im Keller! Witzig ist auch noch Christine Taylor (Die Bradys, Zoolander, Dodgeball) als Nichte Marilyn, die gänzlich aus der Familie schlägt und echt bizarr aussieht – sie ist blond, hübsch und so "normal"!
So machen sich beiläufig eben alle auf die Suche nach dem verschwundenen Familienoberhaupt (mit Jekyll-Hyde Note), was neben der Polizei eine politische Verschwörung und ein paar üble Zeitgenossen auf den Plan ruft.
Das Beste an allem sind für Monsterfreunde definitiv die ganzen Anspielungen auf die alten Monsterlegenden! Da gibt’s einige tolle Situationen und Sprüche! Soweit muss man aber schon kommen, da der restliche Humor hingegen plump, kindlich, und wie das ganze Schauspiel ziemlich aufgesetzt daher trottet! Manch Kulisse vertröstet noch, besonders das totschicke Familienmobil, einem echt scharfen Hot Rod!! Die Fahrzeuge wurden damals tatsächlich für die Serie angefertigt! Kult!
Akustisch gibt es neben Kirchenorgelgeplänkel natürlich das Munstertheme und die noch lebenden Stars der Originalserie (1964-1966) bekommt man sogar in einem Cameo als Restaurantgäste zu Gesicht!
Eine typische Fernsehfilm-Familienunterhaltung, für einen Sonntag an dem man als Freund alter Legenden und als weitläufig humoroffener Mensch grad nichts zu tun hat. Dann rein in diesen 90er Jahre Gruftiverschnitt!
Neben der Kultserie (70 Episoden in 2.Staffeln) gibt es die Filme "Gespensterparty" (1966) und "Die Rückkehr der Familie Frankenstein" (1981) auf DVD. Das "Munsters - Fröhliche Weihnachten" Filmspecial (1996) und diesen hier gab es hingegen nur als VHS.
2012 gab es mit "Mockingbird Lane"

2011 | Na!? Wie wollen wir nun heißen? |
Attack of the Undead |

Da der Film von seinen Kleinigkeiten lebt, darf hier nicht verraten werden was in dem Örtchen Montgomery County explodiert ist und folglich dabei freigesetzt wurde! Auch nicht warum Jim (Jay Hayden) plötzlich allein da steht, obwohl er eine Verlobte hatte. Dass es um Zombies geht dürfte klar sein, aber warum der Typ gleich zu Filmbeginn vor etwas Angst hat obwohl er noch nicht mal weiß was tatsächlich passiert ist, scheint etwas fragwürdig. Bis man bemerkt das der Film einem verschiedene Zeitabschnitte präsentiert und für den Zuseher erst in Rückblenden langsam lichtet, was eigentlich vorgefallen ist und warum man dort ist, wo man gerade ist! Was für den Film zumindest ein kleiner Kniff ist um geringe Abwechslung ins Geschehen zu bringen. Denn dieser Film ist einer, der ganz ruhigen Zombieflicks!
Nur eine Handvoll Menschen, wenige Locations zum Verschanzen, in Form einer Baracke und eines Lagerhauses, und auch nur eine Handvoll Untote! Da dürfte den meisten schnell langweilig werden, doch der Film schafft es tatsächlich eine recht gelungene Atmosphäre aufzubauen. Die nur durch die Belanglosigkeit der Darsteller etwas zu hinken beginnt. Es agieren hier zwar keine völligen Amateure aber solch ein reduziertes Persönlichkeitsszenario erfordert sehr viel intensiven Ausdruck um die Stimmung durchwegs zu halten. Was dann manchmal gar nicht so leicht fällt. Die Untoten selbst sehen gar nicht mal übel aus und haben neben einem dreckigen Look glutrote Augen. Simple aber sehr effektiv! Die stehen hier entweder felsenfest in der Gegend herum oder sind von der rasanten Sorte, sobald sich etwas in der Umgebung bewegt – ANGRIFF!

Für einen Zombie-Erstversuch eigentlich ganz gut gelungen. Eben ein sehr, sehr ruhiger Zombiefilm, der wie üblich auch ein paar Verhaltenssonderlichkeiten aufweist (in der Gefahr zielen aber erst später mal die Waffe durchladen) und keine Überraschungen bietet, ansonst aber zwecks der Stimmung schon mal anzusehen ist! Regie-Newbie Turner Clay, der auch das Drehbuch schrieb, versuchte sich 2014 mit "Apocalypse L.A." gleich erneut im selben Genre. Der ist aber im Allgemeinen (imdb 3,8) nicht so gut bewertet wie dieser hier (imdb 5,3)! Die 5/10 würd ich auch bestätigen, da ich solche ruhige Szenarien mit einer lauernden Gefahr mag, da muss gar nicht soviel passieren. Die besten Zombieklassiker haben diese Basis! Für eine bessere Wertung hätten aber die Figuren noch mehr Ausdruckskraft an den Tag legen müssen und der Rest noch traditioneller sein dürfen.
Weiterführende Blogs:
Die Dracula Filme der Hammer Studios by Movienator
Weitere Vampirfilme aus den Hammer Studios by Movienator
Dracula (1931) by cpu lord
Weiterführende Zombie-Blogs:
Die Untoten des George A.Romero by Dr. Rock
Land of the Dead - BD, Retrospektive, Interpretation by Dr. Rock
Obduktion von "Dawn of the Dead" 2004 by Dr. Rock
Night of the Living Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
Juan of the Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
indiz. Titel Review / Mediabook-Close Up dazu by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
White Zombie by Sawasdee
u.a. Night of the Living Dead / Halloween Special by MoeMents
u.a. Pontypool by MoeMents
u.a. Fido, Wasting Away by MoeMents
The Walking Dead - Comic in Serie by MoeMents
Remains of the Walking Dead - Beyond Blog by Cineast aka Filmnerd
Die Resident Evil Reihe by tantron
Zombieland by tantron
Der Zombie Blog 1& 2 by Hitty
World War Z 2 by hightower aka Cine-Man
(grandioser Buch-Film Vergleich)
World War Z Blu-Ray Review by Dr. Rock
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M O N S T E R T H E K #02
7. Mai 2015
1990 | The Vampire in Retreat |
Sundown |

Die Genres werden gleich mal durchmischt, vom abenteuerlichen Vampirgrusel bis zum Western, vom Kopfabschlagen bis zur Kinderspazierfahrt mit dem Fahrrad, ist hier einiges am wüsten Start. Die Geschichte ist bestimmt auch schonmal ungewöhnlich, denn die Vampire hier haben sich das SONNIGE Örtchen unter den Nagel gerissen um sich dort niederzulassen. Sunblocker mit ultrahohem Schutzfaktor, und als Blutersatz gibt’s eine neue synthetische Mischung, ob's einen nun schmeckt oder nicht! Und da es manchen wirklich nicht schmeckt, gibt's eben auch abtrünnige Vampire die doch lieber den klassischen Blutsauger-Mord vorziehen. Perfekt für zwei Gruppierungen um gegeneinander zu wettern und während des Aufenthalts von David und seiner Familie etwas für Furore zu sorgen!

Was den Film punkten lässt ist die echte Umgebung, hier kommt schöner staubiger Sommerflair auf und die übrigen Kulissen sind auch recht sehenswert, bis auf das Gefängnis das in der Ausstattung mehr einem improvisierten Laientheater gleicht - welches mehr zum vorhandenen Trashflair passt. Bei den Effekten werden die Fledermäuse durch Stop-Motion belebt oder ziehen sich gleich mal an Fäden durchs Bild. Ein paar weitere Ideen, bzw. Tötungseffekte gegen Ende bleiben auch in gutem Licht stehen. Neben Urgestein David Carradine (der sehr gut zum Westernflair hier passt) ist besonders die Kombination Bruce Campbell und Deborah Foreman recht amüsant! Der Van Helsing gibt mit der "kühlen" Blondine ein echt reizendes Gespann ab!
Durch all eure Empfehlungen hatte ich hohe Erwartungen, was wohl ein Fehler war, denn irgendwie hat mich der unterhaltsame Blutdurst nicht richtig gepackt. Die Sache hat zwar einen gewissen Trashfaktor mitsamt knalligem Ende, auch einen netten Cast, ein paar schrägen Figuren und ein tolles Wüstensetting, aber das Ganze läuft mehr schleppend dahin, sodass bis auf ein paar Lacher nicht wirklich Laune aufkommt. Die schicke kl. Hartbox (limitiert) bleibt trotzdem in der Sammlung, vielleicht zündet er ja ein andermal mehr…
2000 | Japan hat immer ein paar (radioaktive) Monster auf Lager! |
Godzilla vs. Megaguirus |

Anfänglich springt der Film in Zeit und Orten, um zu erläutern was Godzilla in Vergangenheit schon alles angerichtet hat und was in Folge dessen für die Sicherheit unternommen wurde. Eine Anti-G Sektion hat sich herausgebildet, die daran arbeitet das nächste Mal besser vorbereitet zu sein. Auch eine Waffe wurde entwickelt… und jetzt kommts(!): Eine Kanone die ein SCHWARZES LOCH auf Godzilla schießen soll!!
Klingt irgendwie witzig, ist aber doch ganz gut eingefädelt, sodass man sich wie in einem alten Monster-Abenteuer-Film vergangener Epoche befindet. Natürlich mit genug Sci-Fi Elementen die genauso wenig fehlen. So wird beim Test dieser Kanone ein Dimensionsriss verursacht, der ein Insekt aus der Carbonzeit ins Jetzt verfrachtet. Weshalb vorerst, neben der im Zusammenhang stehenden Überschwemmung einer japanischen Stadt (Wassermassen aus dem Kanalsystem - Ausnahmezustand!), eine monströse Insektenplage auftaucht gegen die Godzilla anstinken muss - während die Menschen ihn mit einem schwarzen Loch vernichten wollen! Doch dann kommt es noch Ungestümer, denn die Insekten waren nur die Vorboten für ein noch größeres Übel.

In Sachen Effekte bekommt man ziemlich alles geboten, von Miniaturbauten, Green Screen, beweglichen Kostümen oder Mechanikkniffen, bis hin zum akzeptablen aber auch mal schlechten CGI. Da man visuell aber sowieso glaubt, sich in einem Film älteren Bj.s zu befinden, passt das ganz gut – die Handarbeit ist hier sowieso dem CGI vorzuziehen. Godzilla selbst, besonders die Nahaufnahmen seines Rückenpanzers (auch unter Wasser) sehen teilweise richtig gut aus!
Also wer die Sache nicht ganz ernst nimmt oder gar einen Faible für Fantasy-Abenteuer hat, ist bei diesem 24.Godzilla Film (zweiter Film aus der Millenium-Reihe) erstaunlich gut bedient bzw. unterhalten! Godzilla-Freunde sowieso!
2012 | Detention of the Dead |
School of the Living Dead |

Der Film steigt gleich mal schnell ein und liefert wie erwartet die gängigen Rollenverteilungen ab. Sein Vorbild "The Breakfast Club" wird gleich in einigen Gleichungen stark ersichtlich. Die Charaktere wurden etwas modernisiert, aus der Prinzessin wurde die Cheerleaderin, statt dem Rebellen haben wir hier gleich zwei Sportskumpel, und neben dem obligaten Nerd haben wir noch ne Gothic-Braut und einen schrägen Asiaten. Die erste Flucht geht natürlich gleichmal in die Bibliothek!! Dort wird sich weiter verschanzt und als Hommage auch die Joint Session und einige Dialoge fast 1:1 runter gespult. Als stiller Zuhörer noch EIN TEIL der Lehrerin dabei! Natürlich fehlt in dieser Teenager/Zombie Parodie der Humor nicht. Zwischen recht seichten Witzchen (Zombiearm-Eiertanz…) und völlig unnötigen Gags (Furzen im…) gibt’s auch ein paar gute Lacher, die meist mit einem echt gelungenen Gorefaktor in Verbindung stehen. Ein Kill dauert in etwa genauso lang, wie das Starten eines alten Schulcomputers und zum Prügeln werden auch mal die Beine des gerade verstorbenen Kumpels hergenommen. Nicht ernstgemeint gehen die Stereotypen schon mal richtig (amüsant) zur Sache, was in sehenswerten handgemachten Effekten endet!

Tja, die bluttriefenden Gore Effekte sind super gelungen, die besten Dialoge sind aus dem Breakfast Club geklaut, ansonsten gibt’s leider wenig Innovatives, außer ein umgebautes patriotisches Vehikel mit notgedrungener Bewaffnung - schön übertrieben in Szene gesetzt. Achja und noch ne fiese tierische Überraschung. Das Szenario in abgeschotteter Schule ist grundsätzlich cool, visuell wirkt nichts billig und erfreulich sind auch einige Filmerwähnungen. Immerhin sind manche Zombiefilmerfahren – was ihnen aber auch nicht viel hilft! Die restliche Verweilzeit ist aber leider wenig erfrischend bis lahm, ansonsten kann man bei den kurzen 86 Minuten aber mal vorbeischauen. Das schlimmste an allem ist leider wirklich die Synchro!! DIe macht viel kaputt.
u.a. Sundown & 80ties Trash by Michael Speier
Godzilla Blogreihe by ToasterMarcel
Godzilla 1954 - Das Original by Cine-Man
Godzilla Trailershow by Cine-Man
Godzilla - 1954 vs. 1998 vs. 2014 by MoeMents
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de / Banner ZoMoHoWo: tantron / restliche Banner: MoeMents |
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M O N S T E R T H E K #01
1. Mai 2015
1954 | Der Schrecken vom Amazonas |
Creature from the Black Lagoon |

Jack Arnold, Meister einiger fiktionaler Klassiker (Tarantula, Mr.C, Metaluna IV) schuff hiermit nach "Gefahr im Weltraum" (53) schon den nächsten Monsterklassiker! Auch in diesem Film erkennt man schon seine Bezüge ins Fantastische, weshalb trotz des Sumpfes auch der Weltraum oder ähnliches nicht unerwähnt bleibt.
Bei den Ausgrabungen stößt ein Trupp Leute in Gebiete vor, die noch unerforschtes Terrain auf Erden darstellen. Mit einem kleinen Dampfer geht’s in eine unangetastete schwarze Lagune. Die Crew aus Schiffsbesatzung, Forschern und einer Lady sind auf der Reise gut verteilt. Der Film lässt sich vorerst gewohnt Zeit um langsam eine bedrohliche Spannung aufzubauen indem man immer nur Teile des Monsters zeigt. In Sachen Spannung wirkt hier aber vorrangig der orchestrale und theatralisch wirkende Score, der nicht nur markant für diese damaligen Filme steht, sondern abwechselnd auch eine bemerkenswert ruhige Stimmung hervorzaubert. Weshalb man sich, auch wenn nicht viel passiert, doch angenehm an das kleine Abenteuer gebunden fühlt.
Es folgen Interessenskonflikte innerhalb der Crew, denn während für den Einen das Entdecken und Forschen im Vordergrund steht, will der Andere den Kiemenmensch erledigen um sich damit zu rühmen! Mittendrin die weibliche Begleitung, auf die der Kiemenmensch ein Auge geworfen hat, speziell als sie – mit dem eigens für den Film entworfenen Badeanzug – schwimmen ging. Seitdem versucht er immer wieder mal an die hübsche Lady ranzukommen. Und dabei geht er dem ein oder anderen Crewmitglied an den Kragen, da sie ungefragt in seinen Lebensraum eingedrungen sind.

Zwischen einem Höhlensystem, der Fahrt auf dem Amazonas und einigen Tauchgängen, kann man hier eben ein Monstrum entdecken das all die Zeiten überdauert hat!
Es gab sogar noch zwei Fortsetzungen, die jedoch mittlerweile schwieriger auf Tonträger abzugreifen sind. "Die Rache des Ungeheuers" (Revenge of the Creature - 1955) erneut von Jack Arnold und "Das Ungeheuer ist unter uns" (The Creature Walks Among Us - 1956) scheinen zumindest vom Trailer her nochmals actionreicher auszufallen.
1999 | Schrecken aus der Tiefe / Schnapp zu! |
Lake Placid |

Nach einer Tötungsszene gleich zu Beginn werden allerlei Leute auf den Plan gerufen! Der hiesige Sheriff (Brendan Gleeson), der sich der üblichen Dorfdeputyklischees erwährt, bekommt es mit einigen feinen Zeitgenossen zu tun. Eine Lady (Bridget Fonda) aus einem New Yorker Museum wird geholt da ein prähistorischer Zahn gefunden wurde, und obwohl sie weiters eigentlich nicht von Nutzen ist, stürzt sie sich dennoch in ein wildes Abenteuer. Jack Wells (Bill Pullman), jemand von der Forst- und Wildaufsicht scheint noch am Normalsten zu sein, wenn auch etwas zurückhaltend, zumindest wenn es ums Anmachen netter Mädls geht. Und die Krone der sonderlichen Wichtigkeit ist ein reicher Exzentriker der in den Krokodilen sogar eine höhere Instanz erkennen möchte und ihnen deshalb gern über den Erdball nachjagt. Das Geld dazu hat er ja! Oliver Platt als Hector wirkt in seiner Millionärsrolle als sei er der pummelige, leicht verrückte Bruder von Tony Stark. Er und der Sheriff liefern sich die besten Gags indem sie sich einen amüsanten und beleidigenden Spruch nach dem Nächsten an den Kopf schmeißen – ein herrliches Gespann!
Tja und dieses Dream-Team und einige weitere Dorfdeputys (Viehfutter eben!) machen sich dann auf die Jagd nach dem vorerst noch unbekanntem Wildtier welches hier sein Unwesen treibt. Wobei es sogar ne Weile dauert bis die nächste Leiche auftaucht, jedoch hält die schöne Natur und die blöden Sprüche, allgemein die lockere Machart, bei Laune. Das Krokodil muss hier natürlich größer als Gewöhnlich sein und bekommt auch ne nette Geschichte - von einem anderen Kontinent - angedichtet. Bevor er weiters in Fahrt bzw. Fresslaune kommt und auch "Schnapp den Helikopter" spielen darf! Hector baut ein paar tolle Fallen und auch weitere famose Ideen fallen dem Pack ein, wobei man nur sagen kann: Die arme Teebeutel-KUH! ;)
Effekttechnisch kann sich die Sache ec

Mit Lake Placid bekommt man also einen recht kurzweiligen Tierhorrorfilm (~80Min.) bei dem der amüsante Unterhaltungszweck klar im Vordergrund steht! Ein nettes beschauliches Örtchen, ein tolles Stück Natur und ein paar schrullige Charaktere sorgen für gute Laune, so nebenbei werden einige gefressen und ne actionreiche Jagd auf ein monströses Ungeheuer gemacht! Ein ansehnlicher und wirklich spaßiger 90er Jahre Vertreter, im tierischen Fresskarussell!
Mittlerweile gibt es schon 4 Teile dieses Franchises und ich hab keinen weiteren gesehen, mal schlau machen ob ich da was nachholen sollte, oder zumindest Teile davon!
2014 | i`m a wolfcop…cop..cop..cop.. |
Wolfcop |

Bis auf ein paar okkulte Spielchen und ein paar Verbrechen, ausgeführt von blassen Gaunern, hat dieser Neo-Trashvertreter keine Story zu bieten. Aber wer braucht das schon, wenn er einen Werwolf als Cop hat!!
Seine neu geschärften Sinne sind nicht das einzige, was dem Cop zu schaffen machen. Ein "Trink- und Schießfest" (ja echt!) muss abgesagt werden da sich Leichen stapeln. Bis er merkt, dass er selbst ein Teil dieser Obskurität ist vergeht schonmal etwas Zeit, hält aber mit gut arrangierten Schnitten/Bildwechseln halbwegs Kurzweile. Natürlich auch mit einigen Gags, oder besser gesagt Dämlichkeiten, die sich zum gelungenen Soundtrack mischen. Wobei manch Schnitte aber auch so schlecht gesetzt wurden, dass man meint der Film sei gekürzt. Dieser Eine recht ungünstige Schnitt ist übrigens im Bonusmaterial zu finden. Der größte Schwachpunkt ist der aalglatte Gangleader (Jesse Moss) der so aufgesetzt wie nervig ist und wie vieles hier (programmtechnisch) nur sinnentleert auftaucht.
Als nach der Hälfte des Films Lou dann tatsächlich beginnt als Wolf auf Streife zu gehen steigert sich das ganze aber nochmals recht sehenswert! Denn es wird nicht nur (gorehaltig) aufgeräumt, sondern auch ein Wolf-Cop-Mobil muss her!! Die rockige Mucke hebt alles auf ein unterhaltsames und auch fahriges Level, die dazu handgemachten Effekte machen alles schön Old-School und die Masken sind sowieso super (haarig)! Eklige Verwandlungen inklusive, wobei ihm bei seiner Enthäutung seichterweise als erstes die Klöten abfallen. Also der Humor ist auch schon mal unter der sichtbaren Gürtellinie angesiedelt, aber kein Grund das die Romantik auf der Strecke bleibt! Denn immerhin darf der Zottelcop auch mal ein echt scharfes Rotkäppchen – Sarah Lind (True Justice) als dralle Kellnerin – flachlegen… bei Kerzenschein versteht sich!!

Für einen modernen Trashvertreter und ihn freudiger Erwartung durch Titel und Cover, doch sehenswerter als manch versuchtes Billigfilm-Imitat, speziell durch die vielen handgemachten Effekte. Darf derweil mal im Grindhouse-Abteil in der Sammlung bleiben, zu dem sich hoffentlich eine noch exploitationreichere Fortsetzung gesellt, die nach diesen kurzen 75 Minuten auch schon für 2015 angekündigt ist. Denn da ginge noch einiges. Bis dahin hab ich eben einen miesen Ohrwurm, mit dem coolen… *i`m a wolfcop…cop..cop..cop..* Eine After-Creditszene gibt’s natürlich auch. Summa Summarum: Ein mittelprächtiges aber zwischendurch doch mal unterhaltsames "Aaaaouhhh!"
Weiterführende Blogs:
Universal Monster Collection - The Original House of Horror by cpu-lord
(hier findet ihr die Verlinkungen zu den einzelnen Monster Klassikern)
Crocodile vs. Alligator - Killer-Reptilien im Film by Movienator
The Howling / Das Tier - Die Filmreihe by Movienator
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M O N S T E R T H E K - Intro
1. Mai 2015
Ein monströses Sammelsurium / Blog-Kabinett der Kreaturen
Der nun folgende Blog soll nicht nur eine Einleitung für meine Monsterthek werden, sondern auch ein kleiner Rundumflug durch die Filmgeschichte, ihre Begriffe und Monster darstellen.
Um euch mitzuteilen, was in meiner Blogreihe für Monsterfilmchen auftauchen können, bzw. NICHT zu finden sein werden.
Es fiel mir gar nicht so einfach die Kategorien zu erstellen. Einiges ist eindeutig, aber bei manchen verschwimmen die Grenzen. Nicht nur in Bezug auf klassische Definitionen, sondern auch als monströser Hybrid selbst! Denn wo hört der Tierhorror auf und wann wird's zum Creature-Feature? Gehören alle Nachkommen des Unsichtbaren oder der Mumie noch zum klassischen Monster? Und wann kann man etwas Furchterregendes überhaupt als MONSTER definieren?

Eigentlich alles, wovor wir genreliebhabenden (B-)Filmgeeks und Cineasten uns heute verneigen! Also ich zumindest.
Alles was davon in Richtung Monster und Kreaturen geht, darf in meiner Monsterthek gern sein Unwesen treiben. Wobei die Auswahl aber bis in die Gegenwart erweitert wurde. Weiters hab ich dann noch auseinander sortiert und weitere Kategorien geschaffen, weshalb die klassichen Monster gleich mal ihren eigenen Daseinsbereich erhielten!

Ausgenommen hiervon sind jedoch Godzilla und King Kong, die man salopp gern mal als klassische Monster/Ungestüme betitelt, eigentlich aber eindeutig dem Creature-Feature angehören. Bei den klassischen Monstern orientiere ich mich eindeutig an den Auswüchsen der Universal-Klassiker (Dracula, Frankenstein,...), von denen weitaus mehr Filme existieren als bei uns in der Universal Monster Collection erschienen sind! Nicht nur all diese Monster haben Fortsetzungen erhalten, auch sowas wie der Glöckner von Notre Dame oder Jekyll/Hyde gehören hierzu! Selbst manch Edgar Allan Poe Verfilmungen wurden hier eingereiht. Und auch andere Studios wollten sich gelegentlich mal darin versuchen. Ich hab bei meiner Recherche schnell bemerkt, dass man vom einen ins andere gerät und die exakte Trennung gar nicht so leicht fällt.
Deshalb bekamen die modernen Auswüchse dieser legendären Gestalten gleich eine eigene Kategorie!

Bei Vampiren und Werwölfen hab ich es mir aber leicht gemacht, die haben durch ihre starke Filmpräsenz sowieso ihre eigene Kategorie erhalten!

Bei Werwölfen ist es überhaupt interessant, dass die Mythologie zwar weiter zurückreicht aber erst der Universalklassiker "Der Wolfsmensch" aus 1941 die Legende festige, bzw. erst festlegte! Erst dieses Drehbuch kreierte Eigenarten die später vielfach Verwendung fanden! Später mal mehr dazu.

Ebenso leicht fällt es beim Zombie, der ohnehin sein eigenes Genre kreierte! Er war nur damals noch nicht richtig definiert, weil es nur zurückkehrende Tote waren. Schon in den 30ern gab es Filme mit Untoten die fürs Genre maßgebend waren. Eigentlich war Frankenstein schon von den Toten erweckt worden - benötigte hierzu jedoch fremde Unterstützung. Sein Schöpfer, der Schrifsteller Mary Shelley hatte ihn schon 1818 in die Welt gesetzt. Richard Matheson hatte 1954 zum Thema "I Am Legend" veröffentlicht/nachgereicht, in dem es zwar um eine weltweite Pandemie geht und deren Auswüchse eher Vampireigenschaften angedichtet werden, die Geschichte laut George A. Romero aber schon Einfluss auf das Zombiegenre nahm. H.P. Lovecraft ist in Sachen Horror und Übernatürlichem genauso wenig wegzudenken, auch er schrieb von 1922-1937 schon neben vielen anderen Geschichten über Untote, und irgendwann reimte sich aus alldem und noch weiteren Einflüssen (Folklore, Mythen, Voodoo ...) etwas zusammen, was spätestens mit George A. Romero seine kultige Bezeichnung fand! In Night of the Living Dead (aus den 60ern) nannte man sie sogar noch Ghouls, gab ihnen aber schon ihre markanten Eigenarten, die sich im Lauf der Zeit noch verfeinerten, heute allseits bekannt sind und im 21.Jhd. auch wieder ein großes Revival erfahren haben. Der Zombie lebt! Obwohl er eigentlich tot wäre!

Der Tierhorror ist eindeutig, solang keine Mutation völlig abstruse Züge annimmt - dann würd ich sie dem Creature-Feature zurechnen - aber solang kein Zombiber auftaucht, bleiben die Tierchen fast sie selbst.

Und fragt mich jetzt nicht nach Dinosauriern, die kommen aber in meiner Monsterthek ohendies nicht vor. Aus dem Bauch heraus würde ich Jurassic Park zwar zum Tierhorror zählen und Filme wie Caprona dem Creature-Feature zurechnen - weil da meist noch mehr Abarten als Dinos auftauchten -, die Sache aber eigentlich schon wieder ins Sci-Fi- und Abenteuergenre fällt. Beim Sci-Fi wird's sowieso komplex! Reguläre Ausserirdische/Aliens gibts NICHT in meiner Reihe, aber sind die Ausserirdischen abstruse MONSTER, dann liegen sie in der Theke richtig!
Slasherfilme mit Killern kratzen hier eigentlich auch am Rande meiner Monsterthek, die zähle ich jedoch vielmehr in die Kategorie des Serienkillers, obwohl es profan gesagt einige 'echte Monster' aus diesem Bereich des Horros gibt - denn spätestens wenn einer x-mal wiederkehrt, obwohl man ihn schon verbrannt, zerstückelt oder sonst noch was mit ihnen angestellt hat, dann hat nicht nur der Drehbuchschreiber einen lukrativen Schreibfluss, sondern es müssen auch finstere Mächte im Spiel sein! Jason Vorhees, Freddy Krueger und Konsorten sind ja allseits bekannt und auch Kult, sie haben in meiner Monsterthek aber keine eigenes Plätzchen gefunden. Ich widme mich mehr anderen Abarten. Aber erwähnen sollte man sie dennoch.
Genauso wie Geister, die es auch in unzähligen Filmen gibt, sie aber eher weniger Monster im eigentlichen Sinne sind. Wenn sich einer aber richtig manifestieren kann um in rauer Erscheinung Unfug zu machen, würd ich ihn hier schon aufnehmen. Kannibalen gäbe es auch noch, die würden sich aber nur qualifizieren wenn sie wirklich übelst aussehen! Eine Randgruppierung wären auch noch die Hexen! Obwohl ich Hexen aus heutiger Sicht für weisere Menschen halte - die ihrer Zeit etwas voraus waren-, so meine ich hier natürlich nicht die liebenswert hexischen Mädels, nein, natürlich die fiesen Dinger mit gräßlicher Visage und finsteren Absichten! Eigentlich wollte ich ihnen eine kleine Kategorie geben, hab dann aber gesehen, dass die filmisch weniger saloonfähig und gar nicht sooo montrös sind.
So!!! Auf manche Ursprünge bin nun näher eingegangen, manches hab ich nur gestreift, weil es den Rahmen sprengen würde. Für eine allgemeine Übersicht und als Einleitung müsste dies hier aber mal reichen, nun…
Klassische Monster, üble Kreaturen, hungrige Bestien... und das alles als KULT oder (erlesener) TRASH, findet sich in der Monsterthek! In diesem Sinne dürfte für jeden etwas Schreckliches dabei sein!
Eklig, gruselig aber auch lustig darf es sein! Die Blogreihe hier wird auch meine größte und umfangreichste themenbezogene Serie! Ich freu mich euch vom Klassiker bis zum schundigen Trashtitel einige famose, aber auch abstruse Titel aus dem Creature-Feature Kino und deren genreverwandten Kollegen näher zu bringen. Qualität sollte kein Kriterium darstellen. ;) Blutshungrige Blässlinge, abstruse Kreaturen, verwesende Untote, abnorme Ausformungen, tierische Bestien, haarige Biester, monströse Gestalten und was sonst noch die kreativen und kranken Fantasien einiger Filmemacher an Züchtungen und Ausgeburten hergaben, soll das kuriose Sammelsurium über 10 Jahrzehnte Film hinweg beherbergen!! Von den 20ern bis Heute! Wobei ich aber sagen muss, dass der Großteil doch von den 70ern bis Heute auffällig sein wird.
Vorerst 11 Blogs mit jeweils 3 Filmen – stets aus 3 verschiedenen Jahrzehnten/Kategorien und innerhalb eines Blogs chronologisch gereiht – in Summe also 33 Titel aus der Unterwelt, würd ich mal sagen. ;)
4-7 Blogs davon werde ich euch nun in den Zombie-Monster-Horror-Wochen des Blogs präsentieren, der Rest wird dann wöchentlich auf Euch losgelassen. Diese erste Ladung beendet, wird die Reihe nach Belieben fortgesetzt oder auch auslaufen. Aber das ein oder andere Monster wird bestimmt zurückkehren!! ;)
Also nun VIEL SPASS und auch etwas SCHAUDER
in meinem ersten Beitrag zur Monsterthek!!!!
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9. April 2015
Ich weiß, das wird Euch zwar schnuppe sein, aber ich kann mich immer noch nicht entscheiden ob ich den Blogtitel nun anSICHTEN oder vielleicht sogar "WATCH OUT!" nennen soll *ggg* Bin echt immer etwas zerstreut wenn es darum geht Entscheidungen zu treffen - gibt immer soviel tolle Möglichkeiten!!! :D Auch welchen Banner ich nun verwenden will weiß ich noch nicht, deshalb probier ich weiterhin ein wenig herum ;)
Wie gewohnt hab ich für Euch aber nun wieder die Titel, die zuletzt durch mein Heimkino liefen. Viel Spaß damit... und eventuell gute Unterhaltung!!!

Can A Song Save Your Life? (Blu-Ray)
USA2013 – Begin Again
Dan Mulligan (Mark Ruffalo) war ganz groß im Musikproduzentengeschäft tätig, hat aber schon jahrelang nichts mehr abgeliefert oder auf die Reihe gebracht. Er ist vielmehr dem Alkohol verfallen wodurch auch seine Familie flöten ging. Längste Zeit ihn nun auch noch aus seinem untätigen Job zu schmeißen. Völlig verloren entdeckt er am selben Abend jedoch noch eine Stimme (Keira Knightley als Gretta) und will sein Glück nochmal versuchen …

Anfänglich wird in Rückblenden gearbeitet um die Hintergründe der beiden Hauptakteure, Gretta und Dan, zu eröffnen bis man sich beim aktuellen Stand wiederfindet. Der Film hat durchwegs eine total einfühlsame Stimmung, die nur minimal unterbrochen wird als etwas länger der Background zu Gretta und ihrem letzten Freund Dave (Adam Levine) erzählt wird, die Geschichte hat aber Relevanz und man findet sich auch bei ihnen schnell ein. Dann läuft die Sache beim gegenwärtigen Geschehen weiter und fesselt auf wohlige Art noch mehr als schon zuvor! Wobei man sagen kann, der Film kein Ambiente erzeugt, er sogar selbst das Ambiente ist! Welches sich einfach wunderbar aus diesen netten Menschen, den genialen Kulissen N.Y.s und der treibenden Kraft der Musik zusammensetzt. Eben eine echte Wohlfühlzone mit einem genialen Indie-Look, der jedoch keineswegs aufgesetzt, sondern herrlich natürlich wirkt. Auch die durchwegs netten Charaktere haben trotz ihrer film-bereichernden Probleme besonderes Charisma und dürfen sich in diesem Fall fabelhaft gegenseitig beleben/unterstützen!
Mark Ruffalo, der hier mit einem genialen alten Jaguar durch die Gegend gondelt, hat nämlich Unterstützung mehr als bitter nötig. Trotz seines gescheiterten Lebens und dem Suff hat er die musikalische Muße nicht verloren, die sich hier besonders in seinem Händchen für großartige Arrangements zeigt. Er hat immer noch den Takt und dessen Komposition im Blut, selbst wenn ihn anderweitig nicht nur der Alkohol quält. Keira Knightley ist zwar nicht die markanteste Sängerin, fügt sich mit ihrer harmonsichen Stimme aber wunderbar ins Gesamtpaket ein. Ihre schicken Kleider sind auch nicht zu übersehen, der Liebreiz ist geweckt! Adam Levine, der hier wie im echten Leben einen Star verkörpert und Grettas Ex-Freund darstellt, bringt mit seiner Stimme noch einen kleinen Gegenpart ein und darf sich durch den Wolf der Musikindustrie drehen lassen.
Hier gibt es immer kleine Seitenhiebe auf diese populären Erfolgsmechanismen, dessen alternativer Gegenpol von Gretta dargestellt wird die sich nicht verkaufen läßt. Weshalb sie keineswegs Probleme damit hat wenn Dan mit sonderbaren (aus einer Not entstandenen) Ideen auftaucht. Als Beispiel, mit ihr ein Album quer durch die Straßen New Yorks aufzunehmen - was auch den Kern dieser Musikromanze darstellt! Was eben nicht nur durch die zusammengesuchten, leidenschaftlichen Musiker (aus allen Genre-Ecken und -enden) ihr besonderes Filmgemüt findet, sondern auch durch das Teilen von geliebten Interessen, die eine Musikerseele einfach nur beflügeln! Speziell als sie mit einem Doppel-Klinkenstecker (Y-Splitter für gemeinsamen Musikgenuss) ihre Playlist teilen und durch ein nächtlich belebtes New York schlendern. Da wird nicht nur der Alltag in Kunst getaucht und mit neuen Leben versetzt, sondern man auch selbst innerlich zum Tanzen bewegt! Und das ist nur einer dieser (über-)einstimmenden Momente, die den Film wirklich zum grandiosen Wohlfühlkino machen!
Besonders wenn man selbst nur etwas von diesen Musik-Gen besitzt, bzw. sich dem treibenden Gefühl dieser taktvollen Kunst nicht entziehen kann, wird man hier elegant mitgerissen/begleitet! Selbst wenn nicht jedermann Musikgeschmack getroffen werden sollte, kann man hier IMMER NOCH fantastisch die ausschlaggebende Kraft dahinter erkennen. Für mich passte sowohl der treibende Kern, sowie auch die netten Arrangements die einfach in ihrem Gesamtpaket überzeugen. Wirklich alles richtig gemacht ohne dabei kitschig oder künstlich zu wirken, geläufig zu sein oder arg dagegen anzukämpfen. Somit etwas Gelungenes zum Entfalten hinterlassen.
Das Bild hat eine tolle Schärfe, super Kontraste und könnte nur noch beim Schwarzwert minimal verbessern. Manch unstative Kamera stört eventuell beiläufig mal, ist aber ganz selten und gehört zum Straßenflair.
Im O-Ton kommt zwar manch süsser Brit-Akzent noch raus, dennoch finde ich die deutsche Synchro außerordentlich gefühlvoll gelungen. Bei der Musik etc. sind die beiden kraftvollen Tonspur sowieso ident! Als Extras gibt’s ein 20 minütiges Mak-Of und ein paar Musikvideos, die jedoch im Film selbst besser aussehen! Trailer obligat anwesend.
FR, MEX 1953 – Die Hochmütigen – Les orgueilleux
Nellie (Michéle Morgan) ist mit ihrem Mann auf Durchreise in einem mexikanisches Dorf, doch der Urlaub wird durch eine Meningitis-Erkrankung des Mannes schnell zur Todesfalle. Darauf hin droht in dem Örtchen auch noch eine Epidemie auszubrechen. Nellie sitzt deshalb in diesem Nest mit einigen enormen Problemen fest und dann wäre da noch ein Herumtreiber von der Straße... der alkoholkranke George wird auch seinem Schicksal begegnen…

Regisseur Yves Allégret lehnte die Geschichte an ein von Jean-Paul Sartre unveröffentliches Drehbuch namens "Typhus" an und schickt Michèle Morgan (Hafen im Nebel - '38) in eine brütende und emotionswirre mexikanische Hitze! Während man der noblen Dame Nellie zusieht, wie sie nicht aus ihrer Haut kann, wartet man vergeblich auf den nächsten Auftritt von Gèrard Philipe (Fanfan, der Husar – '52) als George, dem heimlichen Star des Films! Welcher in seinem weggeworfenen Leben dennoch eine enorme Sympathie ausstrahlt!! Besonders seine Vielschichtigkeit macht ihn so beeindruckend. Während er in der einen Minute noch Würde und Stolz gegen eine Flasche Fusel eintauscht – was lieb ich die Szene wo er nach seinem genialen Tanz die Flasche am Tresen zerschmettert - zeigt er in der Nächsten schon wieder Herz und Courage! Trotz seiner Schutzschicht aus Dreck, lodert in ihn immer noch viel (hilfreiches) Potential!
Eigentlich ist der Film fast eine abstruse Liebesgeschichte in schweißtreibend dreckiger und ansteckender Szenerie und auch wenn nicht alles glaubwürdig oder stets nachvollziehbar bleibt ist es doch ein sehr interessantes Wechselbad der Gefühle. Drama, Abscheu, Anziehung, Vorurteile und die Angst vor einer tödlichen Erkrankung, wirken nebst aufkeimender Liebe und Lebensfreude fast ambivalent in diesem Trauerbad! Die Dialoge sind teils auch nicht gewöhnlich da sich die Protagonisten nicht einlullen lassen und für damalige Zeiten beeindruckend unabhängig bleiben, egal wie andere dies vielleicht sehen könnten. Die beiden Hauptfiguren haben hier definitiv keinen 08/15 Charakter, was einen beim Sehen recht bindet, speziell weil es dadurch emotional nicht vorhersehbar bleibt! Dennoch hat der Film zwischendurch so einige Leerläufe, da die Geschichte um die voranschreitenden Epidemie, dem örtlichen Doktor und des Bar/Hotelmanagers (mit seiner Frau) genauso ihren Platz bekommen wie die beiden Stars. Eigentlich weiß man auch ewig nicht wohin der Film überhaupt will oder was nun der rote Faden werden soll, aber die Stimmung, in dieser hitzelodernden und dreckigen Absteige bietet in seinen Leerläufen somit auch Zeit, sich ruhend in dieser sonderbaren Atmosphäre zu laben.
Der Film wirkt irgendwo so unrund und streunend wie seine Protagonisten aber zwecks dem Schauspiel der beiden französischen Stars und ihrer ambivalenten Zerstreuung lohnt sich ein Blick allemal! Da der Film eben einige wirklich wunderbare Momente abliefert und irgendwie auch genau dieses (Dr)Eckige an Allem ihn einzigartig macht! Als ich ihn dann letzlich auch endlich überschauen konnte, fand ich ihn wirklich sehr gut!!
Die arte Fassung hatte ein wunderbares s/w HD-Bild und lief 100 Minuten. Am 22.04/29.04 läuft nochmals eine Wiederholung! Danach lief sogar noch der letzte Film mit Gèrard Philipe "Für ihn verkauf‘ ich mich" aus dem Jahre 1959, da der Star leider im selben Jahr noch verstarb. Zum Glück bleiben ihre besonderen Momente in der Filmgeschichte erhalten!
iLove (DVD)
USA2013 – A Case of you
Sam (Justin Long) adaptiert Filme in Buchform. Er möchte aber mal etwas eigenes Schreiben, findet aber keine richtige Inspiration. Bis er sich in die Cafehausdame Bierdie (Evan Rachel Wood) verguckt. Da er aber zu schüchtern ist, wendet er die Idee seines Mitbewohners an, nämlich über ihr Profil im Netz herauszufinden was sie mag und nicht mag, um damit einen Fuss in ihre Tür zu bekommen... doch irgendwie übertreibt er das Ganze!

Evan Rachel Wood (Across the Universe, King of California) mag vielleicht nicht jedermanns visueller Eroberungsschatz sein, spielt aber wirklich hervorragend und ist in ihrer Rolle der unabhängigen Lebefrau mit persönlichen Ambitionen, recht liebreizend. Justin Long kann man wirklich in viele Filme stecken, egal ob er seine Haut für ein Monstrum geben muss (Jeepers Creepers), als kleiner Sc-Fi Geek (Galaxy Quest) als großer Computer-Nerd (Stirb Langsam 4) oder gar in Liebesromanzen (Er steht einfach nicht auf Dich), er liefert stets ne solide Performance ab und bringt ein wenig Zersaustheit mit. Obwohl man ihm hier die schüchterne Seite gar nicht so abnimmt, er sich aber sichtlich Mühe gibt. Und das besonders beim (verlogenen) Kennenlernen seiner Angebeteten. Er checkt in einem sozialen Netzwerk ihr ganzes Profil ab um zu dem Mann zu werden, den sie will!! Natürlich auf Kosten der eigenen Authentizität und gewiss auch zum Scheitern verurteilt. Auch wenn das Publikum schnell weiß auf welchen Knall dies letztlich hinauslaufen muss, so sieht Sam keineswegs die persönlichen Hintergründe seines eigenen Bestrebens, dazu braucht es schon mal eine völlig außenstehende Meinung - die so unerwartet auftaucht, dass man das als echt gelungen bezeichnen kann!! Zum Glück lässt auch das Ende folglich nicht die gängigsten Klischees vom Stapel, was recht angenehm ausfällt.
In zahlreichen Nebenrollen/Cameos dürfen bekannte Gesichter auftauchen. Peter Dinklage (Game of Thrones) darf als sonderbarer Cafehausbetreiber/Mitarbeiter für einige anrüchige, gleichgeschlechtlich orientierte Auffälligkeiten sorgen (völlig daneben aber recht spaßig!) Brendan Fraser spielt einen Musiker, Sam Rockwell ist ein genauso abgespacter Gitarrist, Vince Vaughn hängt Sam immer im Ohr und Sienna Miller darf auch mal kurz mit Babybauch reinschauen. Busy Philipps (Cougar Town) und Keir O`Donnel spielen ein befreundetes Pärchen mit guten Ratschlägen, wobei letzter einige üble WG-Angewohnheiten in Bezug auf Netzbilder von älteren Filmstarlets hat.
Lieb und ruhig erzählt, einige amüsante Nebensächlichkeiten, etwas Indieflair und somit ein durchaus angenehmes Ambiente lassen hier eine persönliche und authentische Individualität (Bierdie) auf eine liebgemeinte aber abstrus entwickelte Idee (Sam) treffen. Das mit den sozialen Netzwerken ist natürlich nicht jedermanns Sache, trifft aber in Liebesangelegenheiten 2.0 doch einen Kern der Zeit. Deshalb wohl eher für ein jüngeres Publikum gedacht, aber auch in Sachen Romanzen durchaus mal anzusehen! Ich war keineswegs enttäuscht, vielmehr angenehm unterhalten.
Dawn of the Planet of the Apes (DVD)
USA2014 – Planet der Affen: Revolution
Seit "Prevolution – Rise of the Planet of the Apes" sind einige Jahre ins Land gezogen, die Affen haben sich in die Wälder abgesetzt und die Menschheit wurde zügig durch das freigesetzte Serum dahingerafft. Das Serum welches für die Alzheimer-Forschung aus einem gezüchteten Virus gewonnen wurde machte die Affen intelligenter, für den Menschen jedoch war es der Beginn einer weltweiten Seuche, einer Affengrippe, die menschliches Leben fast völlig ausrottete. Mittlerweile wissen die Affen gar nicht mehr ob überhaupt Menschen existieren, bis ein Team in deren Wäldern auftaucht. In dieser überraschenden Begegnung töten die Menschen aus akuter Unsicherheit einen Affen, hatten aber eigentlich die Absicht ein Damm-Kraftwerk zu besichtigen um den für die Menschen so notwendigen Strom wieder zu gewinnen. Die Begegnung bleibt jedoch nicht ohne Folgen, auf beiden Seiten herrscht noch Zwietracht und besonders Angst...

Am Besten könnte man diesen Teil wohl mit dem letzten Teil der alten Saga (Schlacht um den Planet der Affen - 1973) vergleichen, da es hier genauso zum Krieg der letzten überlebenden Menschen mit den, in den Wäldern lebenden Affen kam. Doch die Umstände waren unterschiedlicher Natur und der neue Film unterscheidet sich besonders durch den Fokus aufs Zwischenmenschliche völlig von allen anderen. Was ihm sehr zu Gute kommt!
Während die Menschen, die sich in einem heruntergekommenen und pflanzenverwucherten San Francisco zusammengescharrt haben einem Angriff auf die Affen nicht abgeneigt wären um an ihren so benötigten Strom zu kommen, so gibt es mit dem Affen Koba (Tobi Kebbel) auch in diesen Reihen jemanden der einem Krieg ganz und gar nicht abgeneigt ist! Die Narben welche man ihm in den Laborexperimenten zugefügt hat, sind für ihn immer noch frisch. So wird geschickt eine Geschichte mit recht simpler Grundbasis erzählt, in denen auf beiden Seiten durch die Verjährung viel Unwissenheit vorhanden ist. Nicht nur das, auch Missverständnisse führen neben diesen urmenschlichem Eigenschaften zu viel Leid: Furcht, Rachsucht und Misstrauen.
Mit dem berühmten Affen Caesar (Andy Serkis) und dem Menschen Malcom (einem sympathischen Jason Clarke) enden jedoch diese primitiven Züge. Für sie steht Vertrauen und Friede immer noch im Vordergrund. Gary Oldman als Dreyfus agiert tadellos als verunsicherter Punkt unter den Menschen, rückt jedoch vielmehr in den Hintergrund. Neben den üblichen Klischeecharakteren gibt es somit auch reichlich facettenhafte Figuren, die das Gut-Böse Spiel welches sich durch den ganzen Film zieht, hervorragend detailieren.
Obwohl erneut wieder zuviel CGI zum Einsatz kommt, bringen die Affen durch das Performance-Capture-Verfahren reichlich Mimik und Gestik mit um bemerkenswert nachvollziehbare Eindrücke zu liefern. Mit einen leicht düsteren Klavierscore bekommt alles eine hervorragende Tiefe, ohne dabei in einen unglaubwürdigen Pathos zu fallen. Für alle die mehr Action wollen ist die zweite Filmhälfte ausreichend ausgestattet. Nur mit dem Auftritt des Koba-nators wurde etwas über die Stränge geschlagen. Bei soviel animalischer FEUERKRAFT kann man fast nur lachen. Ist aber auch fast das einzige was man bemängeln könnte. Statt dem CGI hätte man für die Kulissen noch mehr bauen oder anderweitig umsetzten können. Die Animationen sind jedoch so gut gelungen, dass man dies verkraftet. Besonders bei den Gesichtern der Affen wurde versucht natürliche Konturendetails einzubringen, was richtig gut aussieht. Nur in Bewegungsabläufen fallen die Computereinlagen noch mehr auf. Dass sich die Affen großteils mit Zeichensprache verständigen (sind untertitelt) ist ein guter Schachzug, damit die Klasse der tiefen Stimmlage wenn sie sprechen, nicht abhanden kommt. So bleibt es immer noch etwas Besonderes! Keine Sorge, es teilt sich schön auf damit man sich keineswegs in Untertiteln verliert.
Gefiel mir in Summe also nochmals um einiges besser als der erste Teil der neuen Reihe. Speziell die Kulissen, insbesondere das aus Holz zusammengebaute Affenlager im Wald, sowie auch das von der Natur heimgesuchte San Franciso sind nicht nur sehenswert, sondern bieten einen genauso genialen Endzeitflair. Da dieser Teil so immens wert auf die zwischemenschlichen Emotionen und Zwiespälte legt, macht ihn richtig gut!
Brief einer Unbekannten / Straßen in Flammen /
The Flash - Pilotfolgen / thanks for sharing
Weiterführende Blogs:
Planet der Affen - Revolution by Cine-Man
Planet der Affen - Evolution/Revolution by Charlys Tante
Planet der Affen - REVOLUTION by Charlys Tante
Planet der Affen - Evolution Collection by MoeMents
Planet der Affen - 1968 vs. 2001 by MoeMents
Bilder: bluray-disc.de / amazon.fr |
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The Breakfast Club - Der Frühstücksclub
24. März 2015
Erscheinungsjahr : 1985
Regie : John Hughes
Gleichstehend und ERGÄNZEND möchte ich den Film zum heutigen Datum nochmals huldigen. Es ist der 24. März. Der Tag an dem das NACHSITZEN für die fünf Teenager seinen Lauf nahm. Genau im Jahre 1984, weshalb sich der SAMSTAG heuer schon das 31ste mal jährt. Der Film selbst feiert sein 30. jähriges Jubiläum, weshalb er in den Staaten sogar erneut in manche Kinos kommt!! Hierfür wurde der Teenklassiker nochmals NEU restauriert und auf Blu-Ray released. In den Staaten schon veröffentlicht, wird diese Scheibe bei uns erst im Herbst erscheinen.
"Der Frühstücksclub", ...
...ein Film, der nicht nur die 80s prägte, sondern auch einen Meilenstein im Genre des Teen-Movies setzte. Selbst wenn er weiterhin nicht jedem bekannt ist - es ist mir ein Rätsel - hat er mich mit Bestimmtheit erwischt und sich fest in meinem Herzen (als Filmfreund) verewigt.
Die Prägungen für den Coming Of Age Bereich unübersehbar, sind auch die Huldigungen nach wie vor ein gegenwärtiger Teil Popkultur. Die Darsteller, der Kern des sogenannten BRAT PACKS, bündelten sich gelegentlich auch in weiteren Teen-Movies. Wobei Kombination und Klasse dieses Unikats kein zweites Mal erreicht wurde.
Emilio Estevez, Molly Ringwald, Ally Sheddy, Anthony Michael Hall und Judd Nelson
... konnten sich hiernach definitiv als feste Kern-Instanz des Brat Packs bezeichnen. Egal wie einzelne Karrieren danach verliefen. Weitere Akteure gesellten sich nach und nach zur Sammelbezeichnung: Insbesondere Rob Lowe, Andrew McCarthy und Matthew Broderick, schaute sogar Tom Cruise mal zur Tür rein.
Zu den Teilaspekten ...

Die simple Story
Unterschiedlicher könnten die Charaktere nicht ausfallen, wodurch jeder von ihnen einen (Stereo-)Typus verkörpert, der vermutlich an keiner Schule fehlt: Ein Sportler, ein Streber, eine Verrückte, eine Prinzessin und ein Freak! Was folgt, ist ein stetes annähern unterschiedlichster Persönlichkeiten, im (rivalisierenden) sinnieren über ihr Leben, ihre Probleme/Sorgen und den (Schul-)Alltag, sodass die voranschreitende Eigendynamik mehr offenbaren wird, als das offensichtliche Bild eines jeden Einzelnen.
Die Stereotypen und deren Botschaft
John Bender (Judd Nelson) - Der Rebell
Andrew Clark (Emilio Estevez) - Die Sportskanone
Allison Reynolds (Ally Sheedy) - Die Außenseiterin
Claire Standish (Molly Ringwald) - Die Prinzessin
...in der Reihenfolge zu sehen...

Sie alle unterliegen den üblichen Differenzen, wenn pure Individualität aufeinander trifft - noch dazu in einer Phase, in der die eigene Identitätssuche noch einem starken Konkurrenzkampf gleicht.
Dies sorgt beim Zuseher selbst für Identifikationspotential, egal ob charakterlicher Jetzt-Natur oder gar durch eine Alter-Ego Perspektive! Egal ob man nun seinen Stereotyp findet oder auch nicht, geht es vielmehr um die eigene individuelle Natur, die sich in einem vorgefertigten, URTEILENDEN System wiederfindet - an dessen Schablonen sich die Teenager des Frühstückclubs reiben.
Ist die eigene AUTHENTIZITÄT dadurch vielleicht schon verloren gegangen? Oder wurde sie gar gegen Anerkennung, Zugehörigkeit oder Erfolg eingetauscht? Hat uns das Bild des Elternhauses schon in einen festen Rahmen gedrängt? Ist man simpel an die Gesellschaft angepasst oder gar in ein provokantes Gegenteil verfallen?
So finden sich hier all die Pole/Richtungen und gleichermaßen die große Frage: Was von all dem ist man wirklich Selbst?
Meist dann, wenn der Leidens- oder Leistungsdruck unerträglich wird, was gerade als Heranwachsener durch weniger Eigenständigkeit/Entscheidungsfreiheit weitaus markanter ausfallen könnte. Was nicht heißt, dass man als Erwachsener davor gefeit wäre. Überall gibt es Systeme und unterschiedlichste Meinungen/Vorurteile/Prägungen, die ihre (Aus)Wirkungen nicht verfehlen. Weshalb der Film selbst 30 Jahre nach Erscheinen noch topaktuell ist...
... und das Entdecken einer Zusammengehörigkeit, jenseits oberflächlicher Eigenschaften, ohnehin als zeitloses Vorbild dienen sollte.
Der Lehrer
Nicht unerwähnt lassen sollte man die Rolle des Rektors und Beaufsichtigers Richard Vernon (Paul Gleason), der mit den Jugendlichen so seine eigenen Probleme hat.

"Legen sie sich nicht mit 'nem Stier an, sonst spüren sie die Hörner!" (Don't mess with the bull!)
Es scheint für keine Seite leicht zu sein!
Weiters kommt der Gedanke auf, dass er für jedes Nachsitzen, das er jemanden aufbrummt, ebenfalls einen trüben, verlassenen Samstag in der Schule verbringen muss... auch wenn es ihn irgendwo befriedigt, sitzt er selbst mit im Boot!
Der Hausmeister
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Das Ambiente - Die Stimmung
Als alleiniger Schauplatz für den ganzen Film und dem was die Charaktere daraus machen, ist dies für mich einzigartig. Da auch der Humor nicht auf der Strecke bleibt, wirkt die Angelegenheit neben den wunderbar gelungenen psychologischen Aspekten, auch amüsant warmherzig und locker!
Der Song
John Huhges
Zur damaligen Teenwelle steuerte er noch die Filme "Sixteen Candles", "LISA - der helle Wahnsinn" und "Ferris macht blau" bei. Die ebenfalls allesamt Genre-Kultstatus besitzen. Als Regisseur selbst drehte er noch: Ein Ticket für Zwei, She's Having a Baby, Allein mit Onkel Buck und Curly Sue.
Für viele weitere Kinder-, Teen- oder Familienfilme steuerte er noch unzählige Drehbücher bei: Pretty in Pink, Die schrillen Vier auf Achse, Kevin allein zu Haus/in N.Y., Ein Hund namens Beethoven, Dennis, Der Giftzwerg ....
John Hughes hat im "Breakfast Club" sogar ein Cameo, als Brians Dad, der ihn zu Filmende abholt. Hughes Auto, sein BMW, fand übrigens Verwendung fürs Claires Eltern.

Hommagen oder Erwähnungen
In der Teeniepersiflage "Nicht noch ein Teenie Film" (2001) gibt es Anspielungen ohne Ende, ja selbst direkt übernommene Szenen aus dem Teen-Classic. Paul Gleason taucht sogar in der eigenen Rolle als Rektor auf!!
In "Easy A - Einfach zu haben" (2010) mit Emma Stone, findet er Honorierung nebst zwei weiteren Teenclassics: Der männliche Darsteller holt seine Angebetete mit dem Rasenmähertruck ab (Can't Buy Me Love), stand zuvor noch mit 'nem Boombox-Verschnitt unter ihrem Fenster (Teen Lover) und ließ den Titelsong des Breakfast Clubs ertönen. Als sie dem Sonnenuntergang entgegen fahren, heben beide ihre Fäuste gen Himmel - wie schon ikonisch Judd Nelson im Breakfast Club.
In der Serie "One Tree Hill" wurde eine ganze Episode (7.15) namens "Dont you forget about me" dem Regisseur John Hughes gewidmet.
Auch bei den "Simpsons" gab's schon Szenenhommagen.
"Ghost Club" (2011), der spanische Vertreter mit etlichen Anspielungen besitzt ebenfalls 'ne Nachsitzrunde, die allerdings nicht mehr unter den Lebenden weilt! Die stereotypen Teens erhalten einen Lehrer, der seine belastende Gabe (Tote zu sehen) in eine Nützliche verwandeln kann.
In "Pitch Perfect" (2012) findet der BC nicht nur löbliche Erwähnung, sondern wird von Anna Kendrik sogar zu Tränen gerührt als Film im Film gesichtet.
Durch die Inspiration flechtet sie den Filmsong "Dont you" sogar ins A-Cappella Remix des Finales ein. Auch um ihren Schwarm zurückzugewinnen, der seine Faust gen Himmel reckt!
"School of the Living Dead" (2012): In der lockeren und blutigen Zombieparodie kommt den modernisierten Stereotypen beim Nachsitzen das Grausen, weil sich ringsum alle in Untote verwandeln. Nachsitzen mit Biss und etlichen Anspielungen auf den Klassiker!
"Bad Kids Go To Hell" (2012) Hier müssen ebenfalls an einem Samstag 8 Stunden abgedrückt werden und Judd Nelson darf sogar auftauchen! Ansonst soll dieser Streifen mehr eine bitterböse Note haben. Leider bei uns noch nicht veröffentlicht.
...
30 Jahre & nochmals NEU

Nachtrag (SA, 04.04): Ich hab ihn nun gesichtet, natürlich an einem Samstag! Der eignet sich am besten! Irgendwann zwischen 7 und 16 Uhr (Nachsitz-Zeit), an einem eher tristen Tag. Wobei sich ein (verregneter) Sonntag natürlich ebenso perfekt anbietet. ;) Ton und Extras wurden leider nicht aufgestockt, nur der Trailer wurde hinzugepackt. Das Bild ist natürlich in seiner neu restarierten Fassung eine klare Steigerung. Im Verlgleich mit der letzten Blu-Ray-VÖ fällt gleich die ruhige Bildstatik auf - die letzte VÖ ruckelte doch oft im Gesamtbild. Außerdem stören keine Verunreigungen (Flankerl, Flusen ...) mehr den Bildgenuss. Alles wirkt geglättet und homogener, allerdings ohne dabei Schärfe einzubüßen. Im Gegenteil, die ist sogar noch einen Tick besser (man sieht all die feinen Anzugdetails von Vernon) und das Bildrauschen trotzdem minimiert, kaum noch sichtbar - nur noch ganz fein in einzelnen/anfänglichen Szenen. Farblich ist der Film eine ganze Nuance wärmer, wodurch die Protagonisten einen natürlichen Hautteint gewinnen und die restlichen Farben kräftiger herauskommen. In Kombination mit der Schärfe und in Anbetracht des Alters einfach klasse! Ich würde sagen, in einer 10er Bewertungsskala von 5 (letzte Blu-Ray) mindestens auf 8 gesprungen!
Ein Bild- und Tonfehler hat sich erneut bei Minute 52(:28) eingeschlichen. Dieser Unterbrecher (Cut) war auch schon in der letzten HD Fassung vorhanden, jedoch nicht auf der DVD!
Viel mehr...
Ich konnte dem Film später, nach Jugendphase, nur noch mehr abgewinnen, ihn tiefer verstehen und schätzen lernen. Er bietet immer noch ein Verständnis für Differenzen, das (Durch-)Brechen von gesellschaftlichen Barrieren und dem Aufzeigen von einfacher Toleranz! Und das in einem Ambiente, dass sich wie ein lockeres nach Hause kommen oder Abhängen anfühlt.
Der Film gehört definitiv zu meinen Insel-Filmen und ist aus meiner All-Time-Top3 nicht wegzudenken. Ich möchte diesen zeitlosen Meilenstein nicht mehr missen!

Bilder: BD-Cover: amazon.com / Vernon-Bild: Movieclips Channel / Restliche Quellen direkt vermerkt. Alle Filmausschnitte unterliegen dem Copyright von UNIVERSAL PICTURES Banner etc.: Eigenkreation |
Blogübersicht: MoeMents |
Was man noch wissen sollte/KÖNNTE -
sofern es einen in Teilen nicht schon aufgefallen ist:
http://www.brutlyuth.com/post/4233239405/8-things-you-never-noticed-in-the-breakfast-club
http://www.imdb.com/title/tt0088847/trivia

The Animated Beyond Series: Metropolis
20. März 2015
Osama Tezuka, 1928 geboren und schon 1989 verstorben, studierte auch Medizin weil er sich nach dem Krieg noch nicht entscheiden konnte ob er nun Arzt oder doch Comiczeichner werden wollte. Der Erfolg seiner Zeichnungen, an denen er schon während des Krieges arbeitete, blieb nicht aus. Zuerst nur in Form kleiner Comicstrips für Zeitungen strebte er stets nach einer Veröffentlichung seiner Langzeit-Geschichten in Buchform. Was ihm 1947, in Zusammenarbeit mit einem schon bekanntem Zeichner, in Form eines Abenteuerer-Mangas gelang (Shin Takarajima - was soviel heißt wie "Die neue Schatzinsel"). Dann widmete er sich einigen Sci-Fi Geschichten, darunter Lost World, Next World und eben auch Metropolis! Zwischenzeitlich setzte er immer wieder mal bekannte Geschichten (King Kong, Faust, Bambi..) als Comics um und hatte dann auch Erfolg mit der Geschichte eines kleinen Löwen der nach dem Tod seiner Eltern wieder den Dschungel für sich gewinnen will. Zimba, der weiße Löwe (ab 1950 als Magazin-VÖ) wurde auch als Anime-Fernsehserie (1989) umgesetzt die sehr populär wurde. ![]() Der "Eisenarm Atom" ist ein Androide mit Superheldenfähigkeiten, immer im Kampf für das Gute und den Frieden. Das 2000 Seiten lange Manga (1952-1968) wurde nicht nur mehrfach als Fernsehserie (1963,1980,2003) umgesetzt, sondern auch als Videospiel und 2009 sogar als Animationsfilm fürs Kino. Dann kam mit Ribbon no Kishi (Princess Knight - bei uns als Anime unter "Choppy und die Prinzessin" ausgestrahlt) eine Manga-Serie (1953) die eher für Mädchen ausgelegt war. Tezuka war sehr erfolgreich und stieg dann ab 1960 auch in den Animebereich ein, um wie Walt Disney oder Max Fleischer (Betty Boop, Popeye) "Bewegung" in die Sache zu bringen. Mit seinem eigenen Anime-Studio (Mushi Production) gelang im 1963 ein weiterer Durchbruch indem er seinen Astro-Boy als erste Animeserie fürs japanische Fernsehen kreierte! Eine Serie mit fortgesetzter Handlung die es sogar erfolgreich ausser Land schaffte! ![]() Danach kam mit Buddha noch ein Comic über die Lebensgeschichte Siddhartas, und zeitgleich wurde Tezuka auch noch der Titel japanischer Walt Disney oder auch Gott der Mangas zuteil! Neben weiteren heute noch bekannten Werken seiner Laufbahn, arbeitete er in den 80ern immer noch an seinem letzten bekannten Manga Phoenix, indem er um das Thema Reinkarnation einen Bogen aus Vergangenheit (Historie) und Zukunft (Sci-Fi) ersonn. Es blieb jedoch unvollendet da er im Alter von 60 Jahren an Krebs verstarb. Internationale Bekanntheit erlangte er dann noch postum, als Serien wie Dragonball und Sailormoon erschienen und regelrecht einen Anime- und Mangaboom auslösten. Was auch seine Werke wieder in den Fokus rückte und weltweit bekannt machten! Viele Mangazeichner und Animeartisten geben ihn immer noch als Inspiration an! |
Der Manga METROPOLIS

Das Bild rechts zeigt wie Mitchy (so im Englischen) erwacht!
Es stellt sich tatsächlich heraus, dass DUKE RED finstere Absichten hatte und die künstliche Intelligenz für einen seiner Pläne benötigt, nämlich die Macht über die Stadt Metropolis und dann noch den Rest der Welt an sich zu reißen! Seine geheime Organisation, die RED PARTY hat schon Technologien mit denen

Das Bild links zeigt den Start der Rebellion der Roboter!
Bisher erschien der Comic auf Spanisch (von Taifu Comics), in Französisch (Glénat) und auf Englisch von Dark House, die ihn im Jahre 2003 (zwecks des Erfolgs des Animationsfilms aus 2001) gleich als Teil von Tezukas Sci-Fi Trilogie mit Lost World und Next World auflegten.

Das war nun die Story des Mangas und die Spannung steigt, denn die sie weckt schonmal Neugierde... legt der ANIME noch was drauf? Beginnt die künstliche Intelligenz interessante Fragen aufzuwerfen? Unterhaltung mit Tiefgang? Wir werden sehen...
Die Verfilmung, ROBOTIC ANGEL
Der Anime heißt im Original auch Metropolis, durch eine Beschwerde in Bezug auf Fritz Langs Machwerk musste der Titel im Deutschen jedoch zu ROBOTIC ANGEL verändert werden!

Auf den Regiestuhl nahm RINTARO Platz, der schon langjährige Erfahrungen im Animationsbereich mitbringt und in seinen Anfängen auch durch Tezuka inspiriert wurde. Er arbeitete mit ihm auch an den ANIMES zu Zimba und Astro Boy zusammen, führte sogar mal länger Regie. Rintaro hatte eigentlich damals schon Interesse an einer Verfilmung von Metropolis, da er persönlich eine große Begeisterung für Sci-Fi Storys hegt, aber Tezuka war damals scheinbar nicht wirklich einverstanden. Die Zeit verstrich und ans Drehbuch für Metropolis machte sich niemand anderer als Katsuhiro Otomo, der Schöpfer von AKIRA (Manga und Film)!
Die beiden waren gleich voller Begeisterung für das Projekt des großen Mangaka (Mangaschöpfer - Tezuka) und setzten sich zusammen um zu überlegen was sie daraus machen wollen.
Die oben erwähnte Grundriss des Mangas (Androidenschöpfung / Duke Red / Flucht mit Ken-Ichi / Aufstand) wurde beibehalten, der Rest verändert oder auch erweitert.
Die kurzen Beine der Protagonisten aus den Mangas mussten weichen, aus dem sexuell eher ambivalenten Androiden Michi, der in der Vorlage sogar fliegen konnte, wurde das Mädchen TIMA! Die Stadt Metropolis wurde um ein Kastensystem erweitert, oben die luxuriöse Elite, weiter nach unten die arbeitenden Roboter mit dem Rest der Bevölkerung. Eine Red Party gibt es nicht, aber genug andere Handlager und Interessensgruppierungen. Eine wichtige Figur die es in der Vorlage nicht gibt, ist die des Roboterjägers ROCK, der so etwas wie der Ziehsohn von Duke Red ist und in Metropolis dafür zuständig das alle Roboter in ihren vorgesehenen Zonen bleiben - die Aufgabe seiner Figur erinnert einen stark an Deckard aus Blade Runner. Die Figur des Rock gab es zwar nicht im Manga, dafür stammt sie aus einem anderen Comic Tezukas, genauso wie andere Nebenfiguren im Anime Metropolis! Manche Ereignisse kommen genauso vor, werden aber durch andere Beweggründe eingeleitet.
Die Figur des jungen Kenichi kommt hier mit seinem Onkel, einem Privatdetektiv in die Stadt Metropolis, der auf der Suche nach Dr. Laughton ist, der steht nämlich unter Verdacht mit Organen zu handeln. Wer weiß, für was er die wohl benötigen könnte?

Hieraus ergibt sich der Start einer Jagd durch diese große vielfältige, knallige Stadt!
Nach der Schöpfung von TIMA passiert ein Fiasko und die Dinge nehmen ihren Lauf. Duke Red benötigt das Androiden-Mädchen für seine Machtzwecke, Rock will den Androiden töten, Kenichi konnte mit Tima flüchten (ohne zu wissen in was er da reingeraten ist) und der Privatdetektiv Shinsaku will (mit einem polizeilich zugeteilten Roboterdetektiv/Stadtführer) der Sache auf den Grund gehen. Besonders was in Dr. Laughtons Labor überhaupt vorgefallen ist!
Und das sind noch nicht mal alle Gruppierung des Animes. Es bestehen einige Interessenskonflikte wodurch es stellenweise sogar recht komplex wird! Die Regierung steht unter Angst das ihnen die Koexistenz mit den Maschinen mal über den Kopf wachsen könnte, der Präsident von Metropolis hat eigene Interessen und sogar eine revolutionäre Gruppe im Untergrund hat Pläne! Dass ein Robotor ausserdem noch emotionale Konflikte bekommt, war nicht zu erwarten!

Genug Stoff für 107 Minuten geballten Anime, mit einer Geschichte die durchaus auch etwas Anspruch bietet, in etwa durch manch Bezüge (Turmbau zu Babel, Sonneneruptionen) oder die Kritik in Bezug auf die Klassenunterschiede sowie auch die Gefahr künstlicher Intelligenzen. Alles visuell schön verpackt, wenn auch der Grundton wunderbar düster daherkommt, damit aber erst recht den beindruckenden Flair des Films ausmacht! Das Visuelle steht natürlich im Vordergrund und die Stadt die hier zum Leben erwacht, ist wirklich famos! Durch die Gesellschaftsschichten eröffnen sich einem optisch sehenswerte Unterschiede, von elegant glänzend über knallbunt und poppig, bis hin zu einem schäbigen Untergrund werden nicht nur die Stadtviertel/ZONEN äußerst lebendig, sondern liefern damit auch grandiose Spielräume! Die erstaunlicherweise nur so vor Details strotzen! Immer wieder findet man Bilder die einfach prall gefüllt sind mit Kleinigkeiten, gesättigt durch eine enorme Vielfalt an Elementen und Ideen wodurch man im regen Treiben gar nicht weiß wo man zuerst hinsehen soll!



Ein Wermutstropfen ist die Vermengung der Effekt-Stile. Mit dem Aufkommen des Digitalzeitalters wollten die Macher eine fortschrittliche Brücke schlagen und die Folienanimation innovativ mit Computeranimationen erweitern. Auch wenn Macher und manch Kritiker dies als positiv erachten, so ist der Unterschied doch klar erkennbar und man sehnt sich schnell wieder zum beachtlichen Zeichenstil hin, der mit seinen Ecken und Kanten einfach viel besser zur Szenenausstatung passt! Die digitale Synthetik mag vielleicht zur noblen, futuristischen Stadt an der Oberfläche passen, aber selbst hier sind eindeutig die Zeichnungen zu bevorzugen. Zum Glück sind die Computereffekte (zu simple und glatt) nicht im übermäßigen Einsatz!

Auch wenn der Tiefgang nicht im Vordergrund steht, dazu hat die Geschichte leider zu wenig Entwicklungszeit oder das Drehbuch zuviele Baustellen, so bleibt sie mit seiner Abwechslung von bedächtiger Suche nach Antworten und actionreicher Rasanz (Rock benutzt auch gern seine Waffe) stets fesselnd. Dafür zuständig ist aber vorrangig die einzigartige Atmosphäre/Stimmung und der visuell krönende Überfluss!!
Selbst wenn Blade Runner und sogar Das fünfte Element als eventuelle Einflüsse bemerkbar werden, ja und ganz besonders der Stummfilmklassiker Metropolis (1927) unübersehbar ist(!), entwickelt sich der Film recht eigenständig! Denn die Geschichte mit ihren vielen Elementen ist zu Eigen, der visuelle Eindruck sowieso!! Die gewählten Bilder für den Blog geben übrigens tatsächlich nur einen minimalen Eindruck wieder.

Der Anime erschien 2003 bei Sony Pictures als deutschsprachige DVD, bisher gibt es nur in Japan eine Blu-Ray (2008 erschienen) mit Code A. Eine deutsche HD-Fassung würde definitiv zur Sammlung wandern.


Quellen: http://tezukainenglish.com / wikipedia.org / DVD Bonusmaterial Bilder: Astro Boy (http://tezukainenglish.com) / Black Jack (comicvine.com) / Szenenbilder des ANIMES stammen aus dem Trailer von Sony Pictures / Besitze keine Rechte an den Bildern! |
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Hello, Hello ....
9. März 2015Turn your Radio ON!!
Hallo und herzlich Willkommen bei Radio 932!
Das ist nämlich mein Anmeldedatum hier - in komprimierter Form natürlich ;)
Und das war genau HEUTE vor 3 Jahren!
Deshalb gibts heute wieder ein kleines Special...

Durch die heutige Sendung und diese Stunde mit Filmen, die ihre Funkwellen direkt über den Äther in eure Wohnzimmer senden, wird euch heute euer Moderator(Host) MoeMents begleiten.
Also Ohren auf und immer schön weiter lauschen ...ehm ... lesen

Jetzt gibts was auf die Augen, aber auuuuuuuch auf die Ohren!!
Bevor wir loslegen mit unserem heutigen Programm, erzähl ich Euch was mir beim Thema so gefällt: Beim Radio ist es immer toll, soviele Menschen wie möglich zu erreichen, sofern man auch was Wichtiges oder Interessantes zu Sagen hat. Um ihnen etwas näher zu bringen, sie positiv zu beeinflussen oder sie einfach nur zu Unterhalten! Ihnen mit guter Musik manch Zeitvertreib zu überbrücken oder ihnen gar den Tag zu veredeln.
Sie auf indirekte Art zu berühren und sie womöglich sogar auf zwei Arten zu Bewegen. Einmal innerlich, auf emotionaler oder rationaler Ebene durch das Gesagte und dann womöglich auch noch Körperlich, weil der Beat der durch die Lautsprecher dringt sich nicht einfrieren lässt. Dadurch manchen Leuten neben einem Kopfwippen sogar einen lockeren Hüftschwung verleiht.
Nun zu den Filmen, die versuchten sich das RADIO zum Programminhalt zu machen, was sogleich auch für meinen Blog gilt! Die dazugehörige Songauswahl stammt natürlich stets aus den Filmen selbst! Hier sind nämlich stets hörbare Soundtracks am Start - sofern es nicht grad gruselig wird! Wirds heute nämlich auch noch! Bei den Links hab ich euch die Such-Ergebnisse gelistet, ihr müsst also nur noch auswählen...

Natürlich funktioniert der Blog auch ohne Hörproben.

The Boat that Rocked – Radio Rock Revolution
(David Bowie - Let's Dance) oder auch (Cream - I Feel Free)
Die 60ziger Jahre in England. Nur ein konservativer Radiosender sendet hier offiziell, der jedoch auch mehr Nachrichten als Musik sendet. Rockmusik, sowie auch unsittliche Wörter dürfen hier keineswegs über die Lautsprecher fließen. Weshalb eine kleine Gruppe Radio-DJs einen Piratensender von einem Schiff aus betreibt. Sehr zum Unmut der Regierung, denen der unkonventionelle und freizügige Sender ein Dorn im Auge ist, weshalb Möglichkeiten gesucht werden diesen Abdanken zu lassen …
Mit genug Hippie Flair schippert der Film so vor sich hin und widmet sich warmherzig seinen Figuren, die allesamt etwas gemein haben – den revolutionären Sinn für Musik und Offenheit. Jede Menge britische Sternchen die sich hier freizügig der Liebe zum Rock und manch anderen Genüssen hingeben. Darunter auch der Amerikaner Count, traumhaft von Philip Seymour Hoffman gespielt, der sich mit einem anderen DJ (Rhys Ifans) immer wieder mal feindselige oder auch waghalsige Aktionen liefert, die beiden aber dennoch immer wieder etwas Gemeinschaftliches verbindet. Auch die restlichen DJs leben in diesem Vibe, und die Stimmung auf dem Schiff ist wunderbar familiär, immer wieder durch manch lockere und/oder individuelle Art des Einzelnen ein wenig durcheinander gewirbelt.

Der Soundtrack ist einfach der Knaller!! Wunderbare Rock-/Popsongs aus den 60ties/70ties fließen hier nicht nur über den Schiffsäther nach England, sondern auch direkt ins unsere Wohnzimmer. Immer wieder wunderbare Einspieler, vermischt mit der strahlenden Sympathie dieser Zeitgenossen.
Mit seiner Laufzeit knapp über zwei Stunden, verkörpert der Film viel mehr das Feeling dieser Zeit, dem Durchbruch von Kunst, Kultur und einen Sinn für Freilebigkeit, als irgendeinen roten Handlungsfaden. Den gibt es zwar auch, in Form des bürokratischen Kampfes gegen diese Piraten sowie auch die Suche nach einem Vater, dies steht aber vielmehr im Hintergrund – mehr Raum für Musik!!
Pontypool
(Die Stimmung des Films)
Grant Mazzy (Stephen McHattie) tritt seinen ersten Tag beim neuen Sender CLSY an, abgelegen in der Kleinstadt Pontypool, die sich in einer kanadischen Provinz befindet. Auf der Fahrt zu Arbeit hatte er schon eine komische Begegnung im Schneegetöber, die aber so schnell schwindet wie auch aufgetaucht. Deshalb voller Fokus auf die morgentliche Radioshow, die durch die markante Stimme von Grant zu einem angenehmen Aufstehen mit den nötigen lokalen Informationen wird.
Hier muss man gleich sagen, dass die Radiostimme von McHattie in der deutschen Synchro sogar noch eins draufsetzt, und klingt, als würde einem jemand den Gehörrgang mit Ultraschall massieren. Wirklich hörenswert!
Während "The Night of the Living Dead" ein Kult-Zombieszenario in einem verlassenen Haus beleuchtet und für die Belagerten als Informationsquelle nur das Fernsehen bzw. ein Radio dient, so stellt "Pontypool" genau den Gegenentwurf dar! Denn hier bekommen wir Selbiges, abgeschottet aus der Sicht des Radiosenders mit. Sonderbare Anrufe gehen ein, der Berichterstatter vor Ort erzählt bald über kaum glaubbare Vorgänge in der Stadt, einem wütender Menschenmob... und das Kopfkino des Zusehers läuft schnell auf Hochtouren! Was zum Teufel geht hier vor?

Die Leute vom Radio sind ihrem kleinem Studio genauso verwirrt, wie der Zuseher vor dem Bildschirm. Er scheint sich ein Virus auszubreiten, der wirklich sonderbare Züge annimmt und dabei das Gehörte, bzw. das Gesagte sogar einen sehr akuten Stellenwert einnimmt! Denn bald weiß man nicht mehr ob das Gesagte/Gehörte, und somit das Vorgehen für den Zuseher, nicht schon infiziert ist!?
Ein reduziertes Szenario, ein grandioses Kammerspiel und eine Idee die man so noch nicht erlebt hat. Auch wenn es manche für absurd halten, ist es doch ein verdammt gelungener und infektiöser Brainfuck. Welcher eben bis zum Ende noch eine Ebene draufsetzt, um die schon ständig spannend gehaltene Stimmung noch verwirrend zu toppen. Damit manch (blutige) Vorgänge nicht nur in die Sendeanstalt, sondern auch in den Zuseher eindringen! Deshalb aufpassen was hier vom Radio in euer Ohr, in euren Verstand, tönt!
Airheads
(Anthrax - London)
Die 3 grungigen Typen sind schonmal erstklassig besetzt und gerade für Steve Buscemi scheint es in langzottiger Montur eine abwechslungsreiche Rolle zu sein. Adam Sandler spielt den kindlich dümmlichen (Poolboy) in der Runde und Fraser gibt in zerrissenen Jeans einen glaubwürdigen Anführer, dessen Traum mit echter Musik unabhängig der kapitalistischen Maschinerie Realität werden soll. Dabei wird unterschwellig eben immer ein wenig der Kampf gegen die "Macher" in diesem Business angekreidet, die einem nur zuhören, wenn man ihnen mal eine Maschinenpistole unter die Nase hält!
Das Ganze ist eigentlich simple aufgemacht und hält in diesem wunderbar eingeschränkten Spielraum so manches an blöden Sprüchen bereit. Auch Peinlichkeit macht sich womöglich in kleinen Momenten bereit, aber das schusselige Einsetzen für musikalische Authentizität und das "Gehört werden wollen" sorgt durchgehend für klasse Unterhaltung.

Nachdem die Radiostation voll umzingelt von Fans und natürlich einem vollen Polizeiaufgebot abgeriegelt ist, schlagen sich die Besetzer mit ihren durchaus lockeren Geiseln die Zeit mit Mucke und weiteren notgedrungen Lösungen tot. Während Sandler die Rezeptionist anbaggert, die Band ihre Musikauswahl über den Äther schickt und die tobende Menge draußen immer mehr anheizt, wird auch ein internes Sender-Problem aufgedeckt. Natürlich gibt es obendrauf auch noch irrsinnige Forderungen an die Polizei von "The Lone RangerS", so nennt sich nämlich deren Band. Mit jeder Menge Grunge-Look und szeneträchtigen 90er Jahre Stil ist der Film wie ein gemütliches Sonntags-Nachmittags Couch-chillen bei wirklich coolem Setting. Für Musikbizfans und Liebhaber manch Popkultur sollte dieses Einbunkern bei KPPX nicht übersehen werden!
Radio Silence
(hier kann ich leider mit keinem Song aufwarten, aber der Film bietet einen ganz gelungenen Horror-Score - hier aber der Einstieg zur 5teiligen Miniserie des Films der schon etwas von Radiostimme und Flair wiedergibt)
Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Er wird der Nachtschlitzer genannt und ist auch Thema beim Piratensender "Night Hawk" von Doc Rock! Der sendet aus seinem privaten Keller, zieht immer wieder mal über den kranken Killer her und nimmt auch Anrufe entgegen. Eines Abends klinkt sich jedoch der Mörder bei ihm ein und setzt ein perfides Spielchen in Gang. Wenn Doc Rock es schafft ihn bis Mitternacht hinzuhalten, will er sein Opfer am Leben lassen! Hierzu müssen Doc Rock und seine Hörer aber einiges über sich ergehen lassen.
Ein Serienkiller direkt live ON AIR! Kein schlechtes Thema, das hier zu einem kleinen Kammerspiel wird. Es gibt zwar manch weitere Locations, wie Tatorte oder auch die Stadtbar, welche gebannt am Radio hängt um das Psychospiel mitzuerleben, aber grundsätzlich sitzt hier Markus Knüfken (Bang Boom Bang) alias Doc Rock allein am Radiopult in seinem dunklen Keller - und auch der Killer spielt sein Spielchen mit einer knapp bekleideten und reizenden Geisel (Jasmin Lord) in nur einem Zimmerchen. So kommt knisternde Spannung auf, nur unterbrochen vom Kreischen des Opfers oder dem lauten Surren einer Handkreissäge!

Ja es ist ein deutscher Film! Und trotz vieler löblicher Kritiken und einer echten Genresteigerung, fällt's zwischendurch doch auch wieder auf. Sehr erfreulich ist aber, dass sich der Film durch eine düstere Stimmung und sehenswerte Optik sehr von deutschen Produktionen abhebt und sich in der ganzen Ausstattung völlig an US-(Genre-)Filmen orientiert! Das alles aber weder zeitlich noch örtlich zuzuordnen ist! Quer durcheinander, so das man hier nur in einem fiktiven Örtchen sein kann.
Wir befinden uns im Land des Radioäthers... in dem Killer und Sprecher nicht mal vor halbpoetischen Reden und seelischen Abgründen zurückschrecken! Wobei wir hier in Sachen Voice aber ein kleines Problem haben, denn Markus Knüfken versucht sich zwar ganz ordentlich aber wenn es um die Stimme geht, klingt das mehr lasch! Da ist der Killer klar zwei hörbare Nummern besser!! Dafür gibt es hier in Sachen "Stimmen" ein markantes Extra, denn viele Charaktere werden von bekannten deutschen Synchronstimmen gespielt/gesprochen (Charles Rettinghaus als Nachtschlitzer, Ronald Nitschke als Prozinzermittler…). So glaubt man oft Jamie Foxx, Christopher Lloyd, Jodie Foster, Brad Pitt oder auch Tommy Lee Jones würden am anderen Ende der Strippe hängen oder eben als Figur erklingen! Ein gelungener Ear-Catcher!!
Für die einen womöglich ein Hörspiel, für die anderen Psychoterror in Echtzeit! Somit ist die Geschichte gut konzipiert und lässt im Wechselspiel "Killer-Radiosprecher" einige Rätsel und Psycho-Spielchen ins kranke Geschehen einfließen, die sogar das kleine Örtchen miteinbeziehen! Was "Der Tod hört mit"(so der Zusatztitel) später doch eine recht ausgeklügelte Note verleiht... zumindest neben dem Abarbeiten von Klischees, oder auch dem Spielen damit! Geschickt ist auch, dass im Verlauf des Psychospiels auch der erhoffte Held Federn lassen muss und sogar die Moral überraschend komplex wird. Es tun sich im Laufe des Films zwar einige Logiklücken auf, werden jedoch durch gekonnte Wendungen wieder entwirrt! Die üblichen nervigen Kleinigkeiten, die aber auch US-Vorbilder haben, bleiben dennoch übrig!
Im Grunde ist es ein gängiger Horrorthriller mit leichten Slasheranleihen, da der Killer gelegentlich mal ne (Sack-)Maske trägt und auch ein spezielles Mordswerkzeug bevorzugt. Hebt sich durch Atmosphäre und Inszenierung vom deutschen Film ab, bietet mit den kranken Spielchen ON AIR eine tolle Story, gute Rätsel und im Verlauf sogar noch reichlich Wendungen, die sogar bis über die Credits hinausgehen!! Recht spannendes Radio-Psychoduell!
Last Radio Show
(A Prairie Home Companion - My Minnesota Home)

Es ist nicht mehr zeitgemäß, heißt es, und schon Jahrzehnte überholt. Natürlich nicht für die Betreiber und das dazugehörige Ensemble welches hier schon über 30 Jahre Programm macht. Hier werden sogar noch die Werbungen (und Jingles) direkt gesprochen/gesungen. Nun findet jedoch der letzte Abend dieser Show statt, aber statt großem Wehmut, wird mehr geregeltes Programm gemacht.
Auf und hinter der Bühne sehen wir das Live-Programm, seine Menschen und deren Geschichten. Abwechselnde Erzählungen aus alten Tagen, gefolgt von erneutem Gesang, den hier nicht nur Allzeit-Host Garrison Keillor - der in Amerika bekannte Schriftsteller/Radiomoderator spielt sich hier selbst - zum Besten gibt, sondern auch die Johnson Girls (Meryl Streep, Lily Tomlin, Lindsay Lohan) oder die zwei Cowboys Dusty (Woody Harrelson) und Lefty (John C. Reilly) trällern ihre Songs ins Mikro. Und das sind noch nicht mal Alle, die Einen hier zwischen Blues, Country und Folklore in eine andere Zeit versetzten. Wobei der Faktor Zeit, und auch die Vergänglichkeit, gar keine so unwichtige Rolle spielen, denn nicht nur die Show scheint von der Zeit eingeholt worden zu sein, auch die Gegenwart ist fast schwierig zuzuordnen. Selbst wenn es irgendwie nach 3o-5oties aussieht, besonders das Diner zu Beginn und Ende des Films, und man auch die Musikstile verschiedenen Epochen zuordnen könnte, so scheint es doch im 21.Jh. zu spielen. Auch Guy NOIR (Kevin Kline) bringt mit seinem Namen noch etwas Zeit mit ein. Er ist ein Detektiv dem die lippenstiftverschmierten Opfer ausgegangen sind und deshalb als Aushilfe zum Radio wechselte. Auch eine unbekannte Frau (Virgina Madsen) geistert immer wieder zwischen den Leute herum. Sie nimmt eine recht sonderbare Stellung ein und gibt dem Film gegen Ende noch eine kleine Zusatznote.
Wenn man sich nach dem Film (der stammt aus 2006) dann etwas schlau macht, speziell zwecks der zeitlichen Einordnung, so entdeckt man, dass das Ganze auf eine Radioshow im Jahre 1969 zurückgeht, dessen Namen sich Garrison Keillor borgte und eine ähnliche Show von 1974 bis Heute, jeden Samstag live (17-19 Uhr) auf die Beine stellte, die genauso im Radio übertragen wird! Keillor schrieb auch das Drehbuch für diesen Film, man konnte Robert Altman als Regisseur gewinnen und auch noch einige namhafte Stars verpflichten um letztlich eine Art (gemischt-doku-fiktive) Hommage an diese Sendung und eine gewisse historische Pop-Kultur abzuliefern.
Alles recht gemütlich erzählt, zwar auch träge und ohne große Höhepunkte, doch neben der Abschiedsstimmung, mit viel Dixieflair und einem ganz besonderen Ambiente versehen! Auch wenn sich bei den zweiten Auftritten eventuell Wiederholungsermüdung einstellt, kann dieser Dialogs- und Gesangsfilm durch den ABGESANG einer Epoche und der Frage, was kommt danach, sogar noch auf zwei Ebenen wirken... denn nicht nur von der Show heißt es Abschied zu nehmen!! Eine angenehme Film-Radioshow mit klanglicher Nostalgiestimmung, für Freunde des SloMo.

So meine lieben Hörer und Leser! Das war es mit dem ersten Streifzug, leserlich wie akustisch durch die Filme des Radios! Ein zweiter Streich wird folgen, aber bis dahin noch etwas Zeit verstreichen, in der Zwischenzeit hab ich nämlich noch anderes Programm für Euch. Aber die Titel für die zweite Radio-Filmstunde stehen schon! Sind zum Teil auch schon als fertiges Programm vorhanden aber manche Filme wie auch Songs, sind heute gar nicht mehr so leicht zu bekommen. Also seid gespannt, bis zum nächsten Mal, euer heutiger Radio-Host und Movie-DJ, MoeMents!

Damit sich meine Blu-Buddys/Freunde hier zum 150sten Blog...
- ja! nicht nur 3 Jahre Plattform, auch schon 150 Blog-Beiträge -
...auch mal ein kleines Bild von ihrem (heutigen) Host machen können.

© MoeMents | |
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... zuletzt gesehen ...
13. Februar 2015
Ansonsten gehts nun wie gewohnt zu meinen subjetiven anSICHTEN mit den Titeln die zuletzt durch mein Heimkino liefen. Es waren sogar wieder einige Highlights dabei!
Ansonst noch: Happy Friday the 13th!
Jason würde jetzt sagen: Ein Kilo HACKFLEISCH, Bitte!


Brief einer Unbekannten (HDTV)
USA1947
In einer verregneten Nacht kommt der talentierte Pianist Stefan Brandl (Louis Jourdan) nach Hause und hat noch drei Stunden Zeit um danach zu einem herausgeforderten Duell zu erscheinen. Zu welchem er grundsätzlich nicht erscheinen will, sondern sich nach einer Stunde Schlaf für eine Zeit lang absetzen will. Doch er erhält einen Brief der in stark fesselt! Eine Frau (Joan Fontaine) schreibt ihm und gesteht dem berühmten Musiker ihre ganze Liebe, die sie schon als junge Frau an ihn band - ein Leben lang!

Daraus ergeben sich unter den schmeichelnden und auch fast schon poetischen Worten große Rückblenden durch all die Zeiten und Begegnungen. Vom stimmig staffierten Wien mit seinen Kutschern, dem Prater, den gepflasterten Wegen und Gassen dieser Zeit rund um 1900, inklusive eines kleinen Abstechers nach Linz, ist alles in eine leicht düstere aber durchwegs romantische Note getaucht.
Diese doch finster angehauchte Stimmung wirkt sehr unterstützend für das doch auch absurde Gefühlschaos von Lisa, die sofort bei der ersten Begegnung dem Lebemann, der doch auch regelmäßig mit anderen Frauen verkehrt, verfällt! Dennoch nicht als einseitige krankhafte Obsession dargestellt wird, da sie doch auch weiß wann es Zeit ist zu gehen. Oder auch wieviel sie sagen darf, um ihn doch auf natürliche Weise (nicht manipulativ) zu binden! Auch wenn es sie bitter schmerzt!
Ganz spannend zeigt sich in dieser Revue-Entwicklung die Tatsache, dass er eigentlich nichts von ihr weiß als er beginnt den Brief zu lesen und man sich eben fragt, wie dies trotzdem alles so entstehen konnte? Der Film aber gute Wege beschreitet dies glaubhaft zu verbinden und dabei noch mit einigen Details/Ereignissen aufzuwarten um das Geschehen amourös am Laufen zu halten. Man versteht nicht nur das Dilemma zwischen möglichem Wahn und Wirklichkeit, sondern ist mächtig beeindruckt von der gefühlvoll, ganz hingebungsvollen Liebe die Joan Fontaine hier liebreizend - vom schüchternen, hingezogenen Mädchen bis zu adretten, noblen Dame - mit Leben, Liebe und Leid füllt. Diese aufopfernde und hingebungsvolle Art sich auch als Stimmung ganz hervorragend durch den Film zieht und immer wieder mal in sentimentalen und auch ruhig theatralischen Momenten mit gleichschwingender und wirklich schöner Filmmusik hingibt.
Somit ist diese gleichnamige Literaturverfilmung ein bewegendes und äußerst gefühlvolles Meisterwerk! Dem deutsch-französischen Regisseur Max Ophüls und seinem Drehbuchautor Howard Koch (Casablanca, Der Seefalke) hiermit ein ganz stimmungsvolles s/w Liebesdrama gelang, das durch diese fast geheime Leidenschaft, doch außergewöhnliche Wege beschreitet. Und auch heute noch mit seiner eigentlich einfachen Grundgeschichte, emotional ganz spektakulär beeindruckt, weil es (durch das tolle Schauspiel) so bewegt! Bin begeistert, überrascht und definitiv gerührt!
Ich habe hier auf arte in einem wirklich tollen HD-Bild eine 71 Minuten lange Fassung gesehen ohne das Gefühl gehabt zu haben, dass etwas abgehen würde. Es gibt aber auf DVD eine 83minütige Originalfassung in denen die Stellen, für welche es keine deutsche Synchro gibt, mit Untertiteln belassen wurden. Jetzt wäre ich natürlich gespannt um wieviel diese zusätzlichen Szenen die Geschichte noch bereichern, bzw. ob sie dessen Stimmung dadurch nicht eher unterbrechen? Wobei natürlich eine vollständige HD-VÖ gleich sehr willkommen wäre! Das Bild zeigt nur den US-Import.
Straßen in Flammen (Blu Ray)
USA1984 - Streets of Fire
Irgendwann im irgendwo…
Ellen Aim (Diane Lane) ist eine erfolgreiche Sängerin. An einem ihrer glorreichen Abende taucht jedoch, in diesem fiktiven (N)irgendwo, eine Rockergang mit ihren unzähligen Bikes und üblen Zeitgenossen auf. Sie entführen Ellen noch während ihres Konzertes. Reva Cody schreibt darauf hin ihrem Bruder, dem Ex-Lover von Ellen einen Brief, dass er gebraucht wird. Darauf kommt er, Tom Cody (Michael Parè), ein Soldat, zurück in die Stadt, um seine alte Flamme, aus den Fängen einer abtrünnigen Gang zu befreien. Ellen ist mittlerweile mit ihrem Manager Billy Fish (ja echt, Rick Moranis!) liiert!

Dazwischen jede Menge Musik, unzähligen Genreelementen im großartigen Mix vom Action- Musik und Kunstfilm bis zum Western! Eingebettet in einer simplen Märchengeschichte der auch die Romantik nicht abhanden kommt! Verbunden mit dem stärksten Element des Films, einem dreckigen Stilmix vieler Epochen von den 30ern bis hin zu 80ties! Leichte Noir-Elemente, etwas Gangsterkino bis hin zum musikvideoartigem Pop-Art der 80ziger Jahre. Faustrecht statt Justiz, nostalgischen Schlitten und Gewändern aus den 5oties, sowie einer (verrückt) angehauchten Rockerbande.
Im Gegensatz zum Rockabilly-Musical "Cry Baby" wird in "Straßen in Flammen" aber nicht während des Geschehens gesungen. Hier dient der Gesang, die Musik, nur als tragender Zwischenflair um das ganze nur noch mehr in eine eigene Welt zu tauchen. Also definitiv kein Musical, eher ein Film der einfach gleichbedeutend auf Musik setzt und so seine Bühnen-Auftritte immer wieder breit zur Handlung beifügt.
Ist schon die erste zu sehende Stadt, mit ihren von Stahlträgern umsäumten Straßen ein sichtbarer neonlicht-strahlender Augenschmaus, wird der kleine Road-Trip hin und zurück aus der Battery, so heißt die verlassene Stadt in der die Shadows (Bikergang) beheimatet sind, NOCH abgewrackter in seinem Antlitz! Ein dampfschwadender Industrielook säumt hier die Straßen und deren Treffpunkt, eine anrüchige Bar auf altem Firmengelände vor Eisenbahnschienen… reichlich sehenswerte (dreckige und bunte) Stilelemente!!
Ein echter Glücksgriff ist hier Michael Pare als Tom Cody, der als wortkarger und reservierter Browncoat einen typisch heroischen Spruch nach dem anderen raushaut und diese Charakter-Schiene perfekt durch den ganzen Film fährt. Etwas abgefuckt, in einen verdreckten braunen Mantel gehüllt, Hosenträger, schlichte Hemden und auch noch versiert im Umgang mit Waffen. Wirklich die Coolness in Person und eine echte Glanzrolle für Parè! Diane Lane hat als heiße Fracht zwar nicht wirklich viel Dialog, darf aber gut aussehen. Willem Dafoe, hier unterwegs in sonderbarer, schwarzer Latex-Fischerhose die ihm bis zu den Nippeln reicht, einer bizarren Tolle und einem blassen Vampirlook. Er gibt als Anführer der Bikerband einen absolut würdigen Gegenspieler ab, und zeigt auch schon sein geniales Talent für manch spätere ausgefallene Rollen. Eine echte Bereicherung ist auch die Ex-Soldatin McCoy (Amy Madigan – Feld der Träume, Allein mit Onkel Buck), die als taffe Frau gleich mal mitmischen will. Die Rolle dieses Sidekicks war eigentlich für einen Mann geschrieben und sollte von Edward James Olmos (Blade Runner, Die zwölf Geschworenen -97) gespielt werden. Madigan konnte aber Regisseur Walter Hill überzeugen und brachte dem Film nochmals einen weiteren gelungenen Part, der verdammt gut zur restlichen Andersartigkeit des Films passt! Heute mag das ja normal sein, aber für damals war diese Frau mit einem harten Schlag – den übrigens Bill Paxton als merkwürdiger Barkeeper spüren darf – noch was Markantes.
Manchmal labt sich der Film mit seiner simplen Geschichte natürlich schon in seinen genialen Kulissen, was aber dennoch zum Gesamtbild passt und auch pausenlos Eindrücke liefert, ausserdem in seiner auch romantischen Heldengeschichte viele einprägsame Augenblicke bietet! Allein die Kussszene im Regen unter Musik könnte nicht klischeehafter aber gleichzeitig genialer ausfallen, und es gibt einige dieser wunderbar eingefangenen Konstellationen!
Wobei die Bildwechsel und Schnitte auch auffallen, alles stets mit Musik (Pop/Rock, Blues, Soul und eben Rock N`Roll) aufgefrischt und dabei sogar noch ein paar trockene Witze eingestreut. Alles aufgefädelt bis zu einem genialen Showdown in der die zwei Größen (Paré und Dafoe) aufeinandertreffen – auch ein jeder mit einigen Leuten im Rücken!
Ein optischer Leckerbissen an dem man sich in Sachen Style gar nicht genug satt sehen kann. Und obwohl es ein fiktiver Mix ist, ist doch alles noch echt und handgemacht! "Straßen in Flammen" ist einfach eine saucoole Nummer! Für mich ein absolutes, stilsicheres Highlight! Ein HAMMER von einem Film, ohne auf die Vorschlaghämmer im Finalfight Bezug zu nehmen ;)
The Flash - Die Pilotfolgen (TV)
USA2014 (Blitzschlag & Der schnellste Mann der Welt)
Barry Allen ist Forensiker bei der Polizei von Central City. Mit großem Interesse verfolgt er privat die Arbeiten eines Dr. Wells, der mit STAR-Labs gerade einen gebauten Teilchenbeschleuniger in Betrieb nehmen will. Es kommt jedoch zu einem Unfall und die Maschine explodiert, gefolgt von einer Energiewolke welche die Stadt überzieht. Dabei wird Allen von einem Blitz getroffen und wacht erst 9 Monate später aus seinem Koma auf. Manches hat sich verändert, besonders er... er hat nun Superkräfte und läuft schneller als der Blitz!
Endlich gibt es wieder mal einen Flash im Fernsehen! Der DC-Held wurde, wie zuvor auch der Green Arrow, eher aussen vor gelassen. (ja, über die anderen reden wir derweil noch nicht!) Batman und Superman sind eben die populären Zugpferde! Aber mittlweile hat sich das in den Unmengen der Comicadaptionen alles verändert und irgendwie muss dem Puplikum (zumindest allen die nicht schon die 90ties Serie guckten bzw. TBBT schauen) für die Zukunft auch noch die restliche Truppe der Justice Leauge schmackhaft gemacht werden. Also, immer her damit!

Dieses Bösewichter-Prinzip funktionierte schon reichlich (simpel) in anderen Serien (Smallville, Misfits…), wobei man echt aufpassen muss, dass diese Wiederholungsmuster nicht ermüdend wirken, heißt, durch gute Haupt-/Nebenstränge alles am Laufen zu halten! Sonst ist die Luft schnell raus.
Ein neues Team, rundum Dr. Harrison Wells (Tom Cavanagh) – der geht hier einwandfrei als Dr. Xavier durch! – steht dem Flash zur Seite. Dieser sich aber noch nicht zwischen Polizeiarbeit und neuer Heldentätigkeit entscheiden kann, sehr sprunghaft wirkt, was aber nicht unbedingt an seinem Charakter liegt, sondern an der Inszenierung, die in den ersten Episoden recht holprig daher kommt und alles auf einmal runterrattert! Da hätte man sich, gerade für eine Serie, viel mehr Zeit nehmen können! Nicht nur bei der Figurenzeichnung, sondern auch beim Fokus auf manchen neuen Errungenschaften wie seines Anzugs. Alles wirkt schnell abgespult, auch die Erkenntnisse um manch Figuren, denn bis auf seinen vergebenen Love-Interest aus Kindertagen, wissen schnell einige um den Flash bescheid! Auch das Crossover zur Serie Arrow ist absolut fragwürdig und ohne Zusammenhang blitzartig reingequetscht. Hoffentlich entwickelt sich diese Inszenierung im Lauf der ersten Staffel noch und findet eine angenehmere Erzählstruktur und mehr Spots auf imposante Erkenntnisse/Ereignisse. Als reine Unterhaltungsserie geht sie ja schonmal durch, wobei man hier vielleicht grundsätzlich nicht mehr erwartet, dennoch einiges besser abrunden/ausschinden könnte!
Ansonsten wurde mit der Ermordung von Barrys Mutter, die schon unter sonderbar flashigen Umständen passierte, auch gleich ein nötige ROTER Faden für eine eventuell langwierige Hintergrundgeschichte bereitgelegt, auch das sein Vater dafür verurteilt wurde und mittlerweile 14 Jahre im Gefängnis verbringt gehört zu diesem Strang. Tja und jetzt kommt der beste Schachzug! John Wesley Shipp, der Flashdarsteller aus der 90ziger Flash-Serie spielt hier nämlich seinen Vater! Und nicht nur das, auch Amanda Pays soll in einer Episode (9) wieder als Tina McGee – selbe Figur wie in den 90ties - zurückkehren.
Die Serie der 90ziger war für mich etwas Besonderes, da die Superhelden bei weitem noch nicht so saloonfähig waren wie heute und für mich als Fantasten eine gelungenes Fressen waren. Jeden Sonntag wartete ich auf die Ausstrahlung um dann mitzubekommen, dass es sich nach 22 Episoden schon wieder ausgeflitzt hat!
Ich hätte gerne die DVD davon gehabt, aber die ist mittlerweile unerschwinglich. Vielleicht besteht ja die Chance, dass mit diesem Flash auch die alte Serie nochmals aufgelegt wird. Wäre sehr erfreulich, als (persönliches) Nostagliehäppchen sozusagen!
In Summe ist die Serie irgendwie ein Potpourri aus dem gewohnten Superheldenpool, ständig entdeckt man Parallelen, macht aber doch auch Spaß weil es endlich wieder mal einen FLASH gibt! Und nach zwei Folgen kann man definitiv noch kein Resümee ziehen, aber einen kleinen Einblick hatte ich nun schonmal.
Ob ich weiter gucke? Hmmm… durch das Interesse am Flash wohl schon, aber um hier am Ball zu bleiben, muss sich noch einiges tun!
Thanks for Sharing (Blu-Ray)
USA2012
Hier geht es mal nicht um das Paarungsverhalten von Großstädtlern, sondern vielmehr um die Enthaltsamkeit dieser, natürlich in selbiger Angelegenheit. Denn Adam (Mark Ruffalo), Mike (Tim Robbins), Neil (Josh Gad) und Dede (Alecia Moore – Pink) sind sexsüchtig!
Und selbst wenn es die Sexsucht das zentrale Thema des Films ist, so kümmert er sich doch grundsätzlich auf geschickte Art allgemein dem Thema von Süchten. Wirklich gekonnt werden abwechselnd und auch verwoben die Geschichten einzelner Schicksale erzählt, sodass die dialogsreiche Charakterstudie auch nicht langweilig wird. Noch mehr durch die Spannung fesselt, welche die Protagonisten durch ihr Problem immer wieder stark ambivalent an den Tag legen! Der Drang zur Befriedigung um seinem Schmerz zu entfliehen, stets begleitet von der Angst wieder in einen nicht enden wollenden Teufelskreis gezogen zu werden. Alles sehr nachfühlbar inszeniert und auch recht authentisch in seinen Begegnungen. Vielleicht hätte man an mancher Stelle zwar auch mal anders vermutet (Neil und Dede), aber das Leben und seine Figuren haben eben auch ihre eigenen Züge.

Tim Robbins macht hier zwar keine großen Sprünge, hat als helfender Part nicht nur für jeden einen Ratschlag, sondern mit Frau (Joely Richardson) und ehemals drogensüchtigen Sohn (Patrick Fugit) auch eine starke Familiengeschichte zu bieten. Eine Überraschung ist jedoch Josh Gad, der sich als Neil noch in einem leugnenden aber stark problembeladenen Anfangsstadium befindet und in seiner Rolle einen echt gelungenen Weg hinlegt. Selbst wenn die Glaubwürdigkeit für den Zuseher auch mal schwierig erscheint, spielt er seine Rolle verdammt gut und bekommt mit Alecia Moore – Sängerin Pink in ihrem Spielfilmdebüt – einen genauso gelungenen Gegenpart. Ein wohlwollender Freundschaftspart der nette Facetten aufwirft. Pink hier gut rein passt und ihr die deutsche Synchro in emotionaler Richtung wirklich zuträglich ist.
Auch wenn der Film trotz der sichtbaren Qualen seiner Figuren und einigen dramatischen Schlägen mehr ernsthaft berührt, bleibt er durch seine durchwegs sympathischen Figuren recht heiter! Also trotz der Thematik auch kleine Scherze und eine allgemein harmonische Linie bereithält, was ihn locker und recht sehenswert macht! Besonders durch das Einbeziehen weiterer Angehöriger und Bekanntschaften durchaus kurzweilig bleibt. Themenbezogen und dabei dennoch facettenhaft! Gelungenes Sucht-Drama, das nicht (zu weit) absackt aber trotzdem auf einen Punkt kommt! Echt smart!
Weiterführende Blogs:
u.a. Cry Baby
u.a. Southern Comfort (Walter Hill)
u.a. Arrow - Die erste Staffel by Sawasdee1983
Bilder: bluray-disc.de | |
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Sie leben!
3. Februar 2015"Ich habe einen gefunden, der sehen kann!"
USA1988


Er entdeckt außerdem eine Gruppierung die in der ansässigen Kirche geheim operiert.
Als diese dann von einem gewaltigen Polizeiaufmarsch zerschlagen wird, findet er tags darauf nur noch eines der dort versteckten Pakete.
Dessen Inhalt nur aus Sonnenbrillen besteht.

Tja, diese Sonnenbrille ist wohl mehr als Kult!! Und man muss sagen Roddy Piper steht sie auch verdammt gut!!
Was die Sonnenbrille macht?
Sie zeigt unserem Helden die Welt wie sie wirklich ist, da dieses Sci-Fi Kino der späten 80ties infiltriert wurde! Eine andere Lebensform hat sich eingeschlichen und die Menschen unterjocht, sie heftigst manipuliert. Mit filmtechnischen s/w Blick durch die Brille lauern nicht nur die entstellten Invasoren, die ihrem neuen Alltag nachgehen, sondern auch überall plakative Einflüsse! Hinter jedem Plakat, auf jedem Magazin, an Wänden, durchs Radio und Fernsehen, von überall prasselt die Gehirnwäsche auf einen ein! Jemand oder Etwas hat die Stadt längst unter seiner totalitären Kontrolle. Was den Film in seiner unterschwelligen Botschaft immer noch ganz aktuell macht! Es ist nicht nur eine enorme Kritik gegen den Kapitalismus, sondern auch eine Gesellschafts- und Systemkritik, die einem ganz offensichtlich ins Gesicht schreit, dass man aufwachen soll!!

Und das verpackt in einem eigentlich ziemlich simplen B-Movie! Wer hätte das gedacht!

So funktioniert der Film eben auf zwei Ebenen, was man vielen Filmen dieser Zeit nicht nachsagen kann. Auch wenn man bei John Carpenter öfter mal eine mögliche unterschwellig Botschaft entdecken könnte, auch wenn er das meist verneinte, so offenbarte er mit "Sie leben" klar seine Politkritik. Auf der anderen Seite zeigt John Carpenter gewohnt exzellentes Stimmungskino. Besonders unterstützt durch seinen eigenen Score, indem er erneut, aber auch das letzte Mal mit Komponist Alan Howarth zusammenarbeitete. Sie vermengen hier etwas Blues mit Carpenters markanten Tönen um einen bodenständigen Arbeiterklasse-Flair mit einer Bedrohung zu kreuzen, was wunderbar funktioniert und extrem gut zum Setting passt! Die ganze Machart lässt einen problemlos manch Trägheit überbrücken und verzeihen, da der Film definitiv auch seine Zeit benötigt um voran zu kommen. Immerhin ist das Ganze für Roddy Piper nichts anderes als ein großer, gemächlicher Spaziergang durch die City – im klassischen Flanellhemd! Vom Bahnhof über die Slums der Stadt, ganz exakt bis zu einem Hochhausdach!
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Achja, zwischendurch trifft er nicht nur auf eine Frau namen Holly (Meg Foster) die durch ihre stechenden und markanten Augen auffällt, sondern darf sich auch noch mit seinem neugewonnen Kumpel Frank (Keith David – war auch in "The Thing" mit an Bord) vöööööllig unnötig auf die Fresse geben! (Die ganzen "ö" sind für die Länge dieser ausdauernden Prügel!) Die Szene ist aber trotzdem der Hammer, da sie sich völlig wahnwitzig aneinander auslassen, sich richtig derb zurichten und auch noch Pipers Wrestlingerfahrungen durchkommen! So derb und unnötig, wie auch witzig! Hier kommt auch noch genial die B-Note zum Vorschein, da sie Tags darauf wieder aussehen wie aus dem Ei gepellt.

Immerhin hat das aber alles lässigen 80ties Charme und ist in Summe verdammt gut gelungen, weshalb auch manch Kritik-Kleinigkeiten unter den Tisch fallen dürfen! Besonders durch die hintergründige Tiefe und die weiters aufkommende Spannung, indem auch das Sci-Fi-Fenster noch weiter geöffnet wird, steigert sich der kleine aber breitenwirksame Feldzug immens! Der Rest ist grundsätzlich einfach… ein Mann, eine Bedrohung und der Griff zur Waffe um mal (blutig) aufzuräumen!!
"Ich dachte mir, ich komme mal vorbei, kaue Kaugummi und trete ein paar Leuten in den Arsch! Leider hab' ich grad kein Kaugummi dabei!"
Hier versteht man vielleicht manche Freigabekritiken, weil John einfach drauflos ballert und somit reine Selbstjustiz übt! Dachte der Film sei damals deswegen sogar indiziert gewesen, hab mich aber getäuscht, war er nie (gab es auch als gekürzte FSK16). Ob nun eine Einstufung ab 16 oder 18, finde ich hier gar nicht soo relevant, sondern viel interessanter, dass der Film selbst die Zensur irgendwie noch anprangert! Immerhin wird hier alles wie in einem Polizeistadt unterdrückt und kontrolliert, was gleich noch mehr Gleichnisse aufwirft!

Ich hab den Film damals schon "gut" gefunden, ist aber schon Ewigkeiten her und ich habe damals als Jugendlicher die ganzen Hintergründe wohl noch nicht so stark wahrgenommen. Heute angesehen gibt der Film noch viel mehr her und ich war restlos begeistert!! Den Test der Zeit hat er thematisch vollends überstanden ohne nur die geringste Wirkung zu verlieren! Man könnte die Figur John Nada auch heute noch symbolisch vorschicken, und somit den aktuellen " V " in Rente schicken ;)




Zuletzt kann ich nur sagen, haltet immer die Augen und Ohren offen, lasst euch nicht beeinflussen, oder gar manipulieren… UND JETZT GEHT EUCH DEN FILM KAUFEN!!!!!

Coverbilder: zavvi.com/bluray-disc.de / Banner: selbst kreiert |
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Mein Blog: MoeMents
29. Januar 2015Ein herzliches Willkommen in den
*hier dürft ihr ein beliebiges Eigenschaftswort einfügen*
Bloggefilden von MoeMents!

Wollt ihr gleich zu meinen letzten Veröffentlichungen, dann findet ihr die hier!!
Ansonsten ab zu meiner Blog-Übersicht, mit den jeweiligen Unterteilungen...

Hier stell ich euch (un-)regelmäßig meine letzten Sichtungen vor; liefen früher stets unter dem Begriff "...zuletzt gesehen..." so hab ich nun einfach den Kategorienamen als Titel übernommen. Da ich hier öfter auch mal Themengebiete zusammensammle, werden diese in Zukunft eine eigene (themenbezogene) Überschrift erhalten. Solche Themensammlungen waren als Beispiel, der Asiablog, das Nord-Special mit den Skandinavienfilmen, etwas Endzeit-Spaß oder auch mein Halloween-Programm...
Dass sich die Bezeichnung "anSICHTEN" aus zwei Bedeutungen zusammensetzt, dürfte klar sein? Einmal eben, das Gesehene, und in zweiter Linie in Form meiner persönlichen Meinung hierzu, eben meinen subjektiven Ansichten.

Hier gehen die Buchstaben meist über die Anzahl meiner anSICHTEN hinaus und ich widme mich einigen Filmen (oder Editionen) eben näher/genauer/kritischer. Hier als Beispiel, Blade Runner, den Tributen von Panem oder auch Liberal Arts. Auch manche meiner hintergründigen Reflektionen (oder Interpretationen) von Drive, Only God Forgives, sowie Gravity oder Life of Pi finden sich hier! Auch Editionsvorstellungen (Filmsammlungen) wie die Tremors Collection oder die Planet der Affen-Reihe sind hier vertreten. Eben alles an Filmvorstellungen, das über ein gewisses Maß hinaus geht.

Sogar drei Filme hab ich schonmal gegenüber gestellt! Nicht nur die 3 Godzilla Filme aus den Jahren 1954 (Das Original) und seinen 2 amerikanischen Ablegern aus 1998 und 2014, sondern auch ein persönliches Highlight in Form der Thing-Filme! Das Original "The Thing from Another World" aus den 50ern, mit dem wegweisenden Carpenter Remake aus 1982 und dessen Vorgeschichte aus dem Jahre 2011. Hier bekommt das Wort Remake sogar gleich eine neue Anordnung!
Bei meiner Mad-Max Blogtrilogie hab ich im Finalblog sogar noch die vier Filme auf ihre Unterschiede geprüft und hier eingeordnet.
Habe hier aber auch schonmal Filme verglichen die nicht als Original und Remake gelten, aber sich in Ähnlichkeiten dafür anbieten. Als Bsp. Two-Lane Blacktop vs. Wild Drivers.
Auch die Vergleich der Comicvorlage "The Walking Dead" mit der TV-Serie haben sich hier eingereiht! Alles was sich irgendwie vergleichen läßt und im Zusammenhang steht, findet man unter dieser Kategorie!

Hier hab ich (2015) begonnen Weihnachtsfilme unter die Lupe zu nehmen, um die Kategorie bei Bedarf jederzeit zu erweitern. Hier findet ihr erstmal eine Übersicht, bis die Sache weiter geht... Über den Button kommt ihr zur gemischten Weihnachtskost.
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Die von mir initiierte, userübergreifende Blogreihe mit den Helden aus der zweiten Reihe hat nun auch einen eigenen Kategorie erhalten. Vorerst hatte ich diese Reihe, die sich um Comics und ihren filmischen - leider weniger bekannten aber genialen - Adaptionen annimmt, noch unter Reviews bzw. Allgemein einsortiert. Nun sind hier alle Beiträge zusammengefasst!
Nicht nur die Übersicht und der Blog für die Idee dahinter, sondern eben auch manch Erweiterungen/Ergänzungen und natürlich auch meine eigenen Beiträge zur Reihe. Tank Girl, Blueberry, Ghost World, Art School Confidential, The Walking Dead, oder auch meine Schneekreuzer-Trilogie...
Mit dem Manga/Anime zu Metropolis bin ich auch endlich in die Animated Beyond-Reihe eingestiegen.
Immerhin ist hier bis jetzt schon einiges zusammengekommen! Was sehr erfreulich ist!


Hier hab ich manch Persönliches eingeordnet... etwas aus dem Alltag, meine Heimkino-Jubiläen, etwas Senf von mir mit Bildern unterlegt oder auch Sinnieren über irgendetwas... Angelegenheit die eben passieren, oder auch bewegen. Wobei die nächste Kategorie dem auch ähnlich kommt...

...jedoch etwas tiefer greifen möchte um manch lebendige Hintergründe zu beleuchten. Oder zumindest versucht etwas zu Hinterfragen, zu reflektieren oder zu erörtern. Das Wort ist eine kreierte Zusammensetzung aus Metaphysik, Anthropologie und Philosophie. ;)




Das sollen Kurzgeschichten sein - für lange Geschichten habe ich zuviele einzelne Ideen - die ich hier untergebracht habe. Derweil fristet hier nur eine einzelne Kurzgeschichte, ein Moment, sein Dasein.

Die meisten KLICKS:
Stan Lees Cameo Auftritte im Marvelversum
Die meisten DANKE:
Wer hat an der Uhr gedreht?
Mein erster Blog:
Dennis "Frank" Quaid
Worauf ich unter anderem stolz bin:
Meine Charakterstudie zu Drive
meine Eigenbauten (Comicregal und Tank Edition)
...und natürlich auf die Beyond-Reihe!!
(die eine Errungenschaft zwischen Gemeinschaft und erlesener, hintergründiger, gesammelter Information darstellt - einfach nur genial! DANKE!)
Und nun noch etwas zu mir ...
Obwohl ich einen Blog auch heute noch als mehr lockeres Tagebuch sehe, wollte ich fortlaufend doch eher sowas wie minimalen, hobbymäßigen Film-Journalismus(?) betreiben, der sich eben mit meinem aktuellen Interessen decken sollte. Ganz besonders ging es mir um DAS SCHREIBEN selbst, ich wollte Lernen und mich entwickeln, im Ausdruck, Erfahrungsschatz, und das eben besonders verknüpft mit meinem liebsten Hobby, der Leidenschaft zum Thema Film!! Was nach wie vor stattfindet.
Zuvor wusste ich gar nicht was ich schreiben sollte, aber die Ideen kamen schnell und sind bis heute ungebändigt. Die Umsetzung ist dann immer eine ganz eigene Angelegenheit und kann schonmal dauern. Immer noch von meinen persönlichen Interessen/Eigenschaften geprägt: Ich entdeck gern etwas, schließ gern Lücken und stell auch gern Verbindungen her. Was sich doch auch mal in meinen Beiträgen abzeichnet. Gut so... is nur authentisch.
Also, wie immer lerne ich nicht aus! Und das beim Schreiben sowie auch in Sachen Film! Im Gegenzug lass ich mich auch von anderen Blogs bereichern! Dieser ganze Austausch und meine eigenen Arbeiten führten auch dazu, mir selbst einen größeren Überblick über die eigenen (filmischen) Interessen zu verschaffen. Etwas zu vertiefen und sich natürlich auch ständig weiter zu entwickeln, was wirklich sehr schön ist!!

... zuletzt gesehen ...
16. Januar 2015
Ey, da bin ich wieder, so kurz vor dem Weekend! Wie gesagt ging es nach Ben Hur weiter mit Historienepen, weshalb sich auch hier nochmals ein Vertreter findet. Dann etwas Gefühlskino und noch etwas Schnee!! Meinen verfassten Kommentar zur Miniserie Klondike hab ich euch unten auch noch angehängt. Also wie immer viel Spaß bei meinen subjektiven anSICHTEN und natürlich ein klasse Wochenende!!!! Feel Free! (Nicht nur am Weekend ;)

The Majestic (PayTV)
USA2001
Er betrinkt sich, hat mit dem Auto einen Unfall und wird am nächsten Morgen in einem Provinzörtchen angespült. Unter völligem Gedächtnisverlust leidend kann er sich an nichts mehr erinnern, auch nicht wer er ist! Die Bewohner des heimlichen Örtchens scheinen ihn jedoch zu kennen, oder zumindest für jemanden halten ....

"The Majestic" ist in seiner doch recht einfachen Geschichte altmodisch inszeniert und erweckt damit nicht nur die Magie des (alten) Kinos, sondern auch einige Gleichnisse, was sehr charmant rüberkommt! Auch wenn es nicht immer funktioniert, da man doch merkt, dass es darauf zugetrimmt wurde. Manchmal wird auch die Kamera einfach zu lange draufgehalten und Szene für Szene ausgedehnt. Doch die Kulissen sind toll, besonders das Alte zu restaurierende Kino, eben das Majestic, ist für uns Fillmfreunde der Inbegriff purer Film-Nostalgie, eingebettet in roten Samt.
Neben dem Seitenhieb auf Hollywood und der politischen Diskrepanz zwecks des Kommunismusproblems welches zwischendurch immer wieder mal auftaucht, ist der Film aber vielmehr eine Liebesgeschichte um verloren-gegangene Helden!
Sogar mal richtig angenehm wenn Jim Carrey keine Fratze runterreißt, sondern sich ernstzunehmend einfühlt. Laurie Holden (Andrea aus TWD) spielt hier die liebeswerte Dame mit hohen moralischen Zielen, verkleidet als noble Vorortlady. Amüsant ist ein Cameo von Bruce Campbell als damaliger Filmstar. Er hat zwar nur einen kurzen s/w Auftritt aber er scheint sichtlich zu passen, in seiner Rolle als abenteuerlicher Clark Gable Verschnitt.
Also wenn man wieder mal eine Geschichte erleben will, die wie damals zu Frank Capras Zeiten schon das Gute im Menschen hervorhebt, indem es über das menschlich Betrügerische siegt und dabei herzlich triumphierend einen emotionalen Siegeszug bereithält, dann freut man sich GANZ EINFACH!! Ich mag den Film, da ich die alten Klassiker Capras liebe, auch wenn man merkt das dieser Charme heut leider nicht mehr ganz funktioniert und in einem s/w Film einfach authentischer aufgehoben ist, so bleibt es doch eine liebliche Hommage mit einigen echt herausragenden Momenten!
USA2014 – Blended
Jim (Adam Sandler) und Lauren (Drew Barrymore) sind beide schon länger Single und auch noch alleinerziehende Elternteile. Jim hat 3 Mädchen und Lauren 2 Jungs die es zu bändigen gilt. Nach langer Dating-Abstinenz treffen die beiden aufeinander, was für beide als ein schreckliches Date zu verbuchen, und schnell wieder zu vergessen wäre. Doch die beiden treffen unerwünscht wieder aufeinander, gefolgt von einem gemeinsamen zwangsbeglückten Urlaub in Afrika …

Die Jungs von Lauren hingegen mehr überdreht und nicht zu bändigen. Auch kein Wunder, da die beiden keine männliche Bezugsperson haben die mit ihnen mal (spielerisch-pädagogisch) Aggression abbaut. Umgekehrt geht es auch Jim im Umgang mit seinen Mädls in Sachen Frauenprobleme. Gerade seine 15jährige Tochter (Bella Thorne), die völlig burschikos und mit miesem Haarschnitt, vom Vater mehr zum SportlER trainiert wird. Natürlich erkennt der Zuseher das feine feminine Gesicht und das offensichtliche Verwandlungspotential, das Lauren dann auch aus ihr hervorkehren darf. Genial der Schwanen-Auftritt wegen der Triple Musik-Combo dazu!! (Its the …)!!
Einige von Sandlers Happy-Madison Freunden kommen gelegentlich auch wieder zum Zuge. Kevin Nealon hat sogar eine größere Rolle, Allen Covert ist wieder als 10-Sekunden-Tom unterwegs, oder die Transsexuelle Alexis Arquette die auch beim Hochzeitssänger schon Boy George huldigte und Jonathan Loughran darf wieder einen auf Schielauge machen. Die Sportler Shaquille O’Neal und Terry Crews dürfen auch ein wenig herumalbern, wobei Expendable- Crews ganz schnell die Nervgrenze ausgelotet hat!!
Diese gegenseitig liebenswerten Ergänzungen/Bereicherungen in Sachen Familiensinn, die wirklich allen in ihrer Entwicklung zuträglich sind, sind der große Aufhänger des ganzen Films und obwohl alles kommt wie erwartet, dennoch gelungen umgesetzt. Von unterhaltsam bis peinlich witzig, doch auch mit Gefühl. Nicht zuviel, nicht zu wenig und besonders auch ohne Hektik, sodass der Film mit seinen 117 Minuten selbst gegen Ende angenehm ausklingen darf.
Die beiden vorangegangen Zusammenarbeiten von Sandler und Barrymore "Eine Hochzeit zum Verlieben" (1998) im völlig gelungenen 80ties Retrostil und dann noch "50 erste Dates" (2004) mit gekonnter Amnesiegeschichte, konnten mich im romantischen Filmkreisel überzeugen - beide Filme mag ich sehr! Die Geschichte von "Urlaubsreif" hingegen ist total gewöhnlich und hat nicht wie die Vorgänger etwas herausragendes, weshalb ich vorerst wenig Hoffnung hatte, dass der Film noch zündet und wollte ihn schon abstempeln, aber dann zog er stark nach und überzeugte schlussendlich in seinem lebenslustigen Gesamtpaket! Hätte nicht gedacht, das er (fast) an die beiden anschließen kann, hat mich letztlich aber doch glücklich gemacht!
El Cid (TV)
USA1961
Spanien im 11.Jahrhundert, die Mächte kämpfen jeweils für ihre Religion, ein Kampf Christen gegen Mauren bringt Krieg und Unruhen über die Länder. Rodrigo Diaz (Charlton Heston) gerät als Sohn eines Fürsten, aber eigentlich als normaler Bürger, in diesen Kampf und nimmt feindliche Gefangene. Er soll sie dem König ausliefern, entscheidet sich jedoch in einer großen Geste und unter einem Versprechen der Feinde, sie freizulassen. Um die Auseinandersetzungen zu beenden und Vertrauen zu schenken. Den Kreislauf des Krieges mit einer reifen, überlegten und nicht alltäglichen Strategie Frieden zu schaffen. Sehr gegen die Überzeugungen des Königs!

Charlton Heston fällt bei mir immer nur als Akzeptanzkanditat auf. Ich muss ihn echt nicht haben, sehe aber gerne einige seiner Filme da mir sonst großes Kino entgehen würde. Dadurch steht eben immer die Geschichte und alles andere im Vordergrund, da mir Heston einfach zu hölzern wirkt, dafür aber stets solide bleibt.
El Cid ist in seiner Geschichte schon etwas komplexer als manch ruhig, und auf die Länge erzählter Monumentalklassiker. Durch Intrigen, Familienfehden, Il(loyalität) und Seitenwechsel von Figuren, und gerade durch die zwischenmenschlichen Zwiespälte die hier gleichzeitig in Liebe und Hass auftauchen, bekommt die Sache schon eine gewisse Vielfältigkeit der man auch folgen muss. Wer kämpft jetzt für welche Seite, dem ist noch zu trauen und was gilt es eventuell noch miteinzurechnen?
Der Historienfilm ist zwar gegen Ende ein wenig abstrus – steht aber auch so in der wahren Geschichte/Legende - kann aber bei Zuneigung zu solchen Epen ohne Zeitverschwendung angesehen werden. Gerade das Einsetzen des Nationalhelden für eine friedlichere Gerechtigkeit ist doch rühmlich und sehenswert, wenn natürlich aus heutiger Sicht nicht alles frei von Moral eingefädelt ist – immerhin vergießt er auch mal fragwürdig Blut - dennoch filmreif!!
Outpost 11 (Blu-Ray)
GB2012

Neben den 3 Darstellern, einem jungen, zwangs-einberufenen Soldaten der stets vom regelsteifen, staatshörigen Altsoldaten schikaniert wird - der Alte fummelt übrigens ständig an sich selbst rum - gibt es noch einen freundlichen Kommandanten mittleren Alters. Allesamt zwischen gutem und laienhaftem Schauspiel. Leider zuwenig bindend. So bleibt das sehenswerte eher die Hütte... die beherbt einen Art Heizungsraum, beladen mit einem Kupferkessel, Rohrleitung, Flanschverbindugen, technische Armaturen und allerlei weiterer Steampunk-Nuancen, wobei auch manch weitere technische Ausstattung der Hütte einen Bogen von 1955 bis zu futuristischen Einlagen hergibt, als Beispiel einen speziell aussehender Computer oder ein VHS-Band, ja echt - letzteres könnte aber auch einfach nur ein Filmfehler sein! Diese Sachen sind zwar manchmal ganz sehenswert aber doch merklich zu sauber und neu, also aalglatt darauf hingetrimmt. Sonst wären die Kulissen durchaus gelungen!
Klondike (TV)
USA2014
Lief im TV und zeigt die echt skrupellosen Machenschaften rund um das Goldfieber zur Zeit etwa 1897-1899. Die Charakere sind echt durchwegs bitter und der Tod läuft einem

Kann man mal gucken, muss man aber nicht. Für mich persönlich zuviel primitives Drama und somit keine einfühlsame emotionale Anbindung. Deshalb leider zu wenig mitreißend!
... zuletzt gesehen ...
6. Januar 2015
Ich hoffe ihr habt meinen Blog mit den Sichtungshighlights des letzten Jahres nicht versäumt, wenn doch --> noch rein äugeln!!
Und nun meine Freunde und Leser, meine anSICHTEN setzen sich wie gehabt auch im neuen Jahr fort, hier und heute (Hl. Drei Könige FeierTag) jedoch noch mit Titeln die im alten Jahr durchs Heimkino liefen.
Unter anderem rief mich an Weihnachten ein Kumpel an, der neben den üblichen Grüßen und Wünschen erwähnte, dass er gerne wieder mal Ben Hur sehen möchte, da diese Monumentalepen stets gut zu den Feiertagen passen und er sich nur mehr vage an diese Sichtung erinnerte. Da es mir nicht anders ging, sagte ich zu dieser Unternehmung sofort zu, auch weil ich ihn in HD ohnehin noch nicht gesehen hatte. Nach dem Fest mit der Familie und dem größten Rummel war es soweit und ich konnte endlich mal meine hübsche Collectors Edition mit der golden-glänzenden Hülle aus dem Regal holen ... und los gings ... viel Spaß mit den subjektiven Eindrücken meiner letzten Sichtungen!
USA1959
Ben Hur verbindet in seinem Historienepos eine eigentlich simple, persönliche Rachegeschichte in der Zeit der Unterjochung eines großen Weltteiles durch das römische Reich. Nicht zu vergessen, die angeschnittene Einflechtung der Jesusgeschichte in kleinen Eckdaten, von der Geburt Christi über Pontius Pilatus bis hin zur Kreuzigung. Auch Judah Ben Hur darf ihm mal begegnen um einen Lichtblick zu erhaschen, dies aber fast nur Nebenbei passiert …

Ben Hur ist einer dieser Überlängenfilme die noch Akte bereithalten, als Beispiel mittig ein Intermezzo mit Musik und auch eine solche Einleitung. Um einen dann mit reichlich Zeit, in angenehmer Weise seine Geschichte zu erzählen … einen auf eine Reise mitzunehmen. In der Judah Ben Hur (Charlton Heston) einiges erleben muss, dabei tief fällt (vom angesehenen Landsmann zum verurteilten Sklaven) sich aber durch Hoffnung und einem unerledigt starkem Gefühl getragen, wieder aufrichtet. Die Vordergründig mit seinem besten Freund aus Kindertagen einhergehen und sich zu einer Fehde aufbäumen welche den ganzen Film überdauert. Die Freunde hier zwei verschiedene Seiten vertreten und Messala (Stephen Boyd) durch die Ideologien des römischen Reiches in seiner Machtposition alles zu vergessen scheint was sie früher verband. Wie üblich in der Menschheitsgeschichte diese Ideen positive Absichten darstellen, jedoch alles andere als wohlwollend vollzogen werden... und das im Sinne einer angestrebten Verbundenheit!? Für den Zuseher ein bitterer Verdruss, wenn sein ehemals bester Freund völlig durch eine imperialistische Struktur ersetzt wird, was jedoch für genug Drama sorgt und auch den Kern der Geschichte darstellt. Aber keineswegs fehlt es an kolossaler Action, etwas Krieg, historischer Politik, sowie einer netten Liebesgeschichte und das alles eingefangen im erstaunlichsten Nenner des Films, der monumentalen Aufmachung!!
Die Kulissen und Kostüme sind wahrlich beeindruckend und oftmals schwingt eine erlesene Ästhetik mit. Die besonders durch die Farben und die extrem gelungene Bildrestaurierung (der BD) hervortreten, ein besserer Kontrast könnte nicht gegeben sein! Grandioses Bild! Nicht nur die Galeeren auf hoher See oder die kolossale Metallstatue während des berühmten Wagenrennens, fallen imposant auf, auch weitere Details und Landschaften können sich sehen lassen. Die Liebesgeschichte die neben einem Familiendrama mitschwingt, bekommt gerade durch Haya Harareet welche die weibliche Hauptrolle Esther verkörpert einen sehenswerten Ausdruck... keiner schmachtet so intensiv wie sie!
Wenn man Zeit und Muße hat, dann führt man sich den, recht passend zu den Feiertagen im Dez/Jän, zu Gemüte und lässt sich locker und angenehm erzählt, monumental beeindrucken. Das Werk wird man jedoch so schnell nicht wieder sehen, weil seine Größe für eine Zeit lang reicht. Aber gesehen haben sollte man den definitiv mal, die 3 Stunden und 40 Minuten werden auch keineswegs verschwendet sein und sogar nachhallen.
My Science Project (Stream)
USA1985 - Future Project - Die 4.Dimension
Michael muss sein Wissenschaftsprojekt abliefern um in der Schule nicht durchzufallen, ist aber vielmehr anderweitig beschäftigt. In der Not und wohl auch aus Spaß, bricht er in eine ausrangierte Militärbasis ein um nach irgendetwas Ausschau zu halten, was er in seinem Projekt verarbeiten könnte. Dabei stößt er durch ein Missgeschick auf ein Objekt, das sogar Raum- und Zeit durcheinander wirbelt ...
Was zu Beginn gleich mit einern coolen Atmosphäre wegstartet und auch eine kleine Teen-Lovestory im Seitenfach bereithält, artet zum Fictioner aus. Der gleich zu Beginn verlassene Held nähert sich dabei beiläufig der unbeliebten Streberin an, die natürlich unter ihrer übergroßen Brille und Zahnspange sich als gar nicht mal als sooo übel herausstellt. Diese klassische Verwandlung bringt tollen Teenmovie-Charme mit sich, bleibt aber eben nicht in diesem Genre, sondern wird vielmehr zum Sci-Abenteuer.
Bild gefunden auf flickfacts.com / Touchstone Pictures
Es öffnet sich nämlich im späteren Verlauf ein Zeitportal, dass in der High-School ineinander fließt, sodass sogar der kriegerische Vietcong dort auftaucht! Dass dabei die Teens zu Waffen greifen müssen um sich amateurhaft, bleihaltig zu verteidigen mag vielleicht schon ein wenig übertrieben sein, als sie dann aber auch noch gegen einen Dinosaurier anstinken müssen, ist der Trash-Stempel definitiv gefestigt! Einfach wunderbar!! Bei den Effekten haben sich die Macher gar nicht lumpen lassen und lassen zeitgemäß geschichtliche Kulissen genau so lebendig werden, wie einen futuristischen Hyperspace.
Während alles unternommen wird um dieses entfesselte Objekt wieder zu kontrollieren, säumt sich der Weg mit manch Filmreminiszenz, was nicht nur die Tatsache bereithält, dass der verschollene Lehrer, der von Dennis Hopper verkörpert wird, nach seinem Woodstockausflug mit den Klamotten aus Easy Rider zurückkehrt!! Solches und ähnliches läßt den Filmfreund die doch sinkende Spannungskurve völlig entschuldigen.
Die 3 Darsteller sind durchaus symphatisch ... Hauptdarsteller John Stockwell durfte schon in Christine am Auto rumfuhrwerken und mimt hier einen Autofreak/-mechaniker der einen Pontiac GTO auf Vordermann bringt um mit feinster Motorensound zu brillieren. Sein Kumpel ist ein italienischer Gigolo ( Fisher Stevens) der ein wenig Absonderlichkeit einbringt und dann wäre da noch als Mädchen von Nebenan (Danielle von Zerneck).
Auch wenn "My Science Projekt" eine nur recht simple, ausgedehnte Story bereithält und nicht ganz soviel daraus macht, kann sich das kleine Abenteuer, welches sich wirklich mit liebevollen 80er Effekten und vielen weiteren kleinen Besonderheiten schmückt, echt sehen lassen und ist für Retro-Filmfans ein kleiner gelungener Trip zurück in die 80ties!! Diese Kleinen, voerst völlig unbekannten Entdeckungen, lassen das Herz des nostalgischen - und auch einfach zufriedenstellenden - Filmfreundes höher schlagen!! Ich will ne DVD oder noch besser, eine Blu-Ray, es gibt nur ne UK-DVD. Ich selbst hab den Film nur im O-Ton gesehen.
USA2011 - 10 Years
Die Story ist einfach und liefert die vergangene Zeitspanne von High-School bis Heute schon im Titel. Ein Klassentreffen ist angesagt und die Freunde/Feinde aus alten Tagen treffen sich wieder. Zwischen alt mitgebrachten Oberflächlichkeiten und so einigen Veränderungen, blickt man nicht nur zurück...

Als erstes gleich mal zum wichtigsten Punkt, der deutschen Synchro! Sie wählt nicht nur für alle Sternchen des Films ungewohnte Sprecher, sondern ist auch völlig lieblos und unpassend ausgefallen. Alle wirken als sprechen sie durch die Nase und ruinieren dabei jeglichen Ausdruck, der für solche einen Dialogsfilm erste Priorität darstellt. Erst nach einer Stunde überlagerte bei mir endlich die Geschichte die miese Synchro. Deshalb geh ich hier nur auf den Film ein, der diesen akustischen Griff ins Klo ignoriert! Denn der Film wäre echt gut.
Als erstes zum Ensemble, das sich mehr als sehen lassen kann und bis in die hintersten Reihen mit bekannten, talentierten und sympathischen Gesichtern ausgestattet wurde. Justin Long (Jeepers Creepers), Kate Mara (Shooter), Oscar Isaac (Inside Llewyn Davis), Rosario Dawson (Sin City), Chris Pratt (Guardians of the Galaxy), Lynn Collins (John Carter), Max Minghella (Art School Confidential), Aubrey Plaza (Journey of Love), Canning Tatum (Für immer Liebe), der auch gleich noch seine echte Ehefrau Jenna Dewan Tatum mitbrachte … und das sind noch nicht mal alle bekannten Gesichter!
Jeder etwas Persönliches mit im Gepäck, das sich über die letzten 10 Jahre (weiter-)entwickelt hat. Wenn auch Gewohntes, so darf die Sache doch humorvoll, liebeswert, betrunken und natürlich auch mal peinlich ausfallen - man kann sich ja auch mal blamieren! Gerade Chris Pratt fällt in seiner Rolle stark auf, da er sich als ehemaliges Arschloch bei all den Losern entschuldigen möchte die er je schikanierte. Sowas wie Gefühlswelt aber Fremdsprache für den ungehobelten jungen Vater ist, der sich parallel doch viel lieber die Kante gibt.
Die Jagd nach einer alten Angebeteten, das Leben eines berühmten Musikers, die Verwirrung durch eine alte große Liebe, eben vergebene Möglichkeiten oder auch etwas Gewissheit auffrischen… geben nette zwischenmenschliche Momente her, aber auch ein paar offensichtlich tolle Aktionen, wie Karaoke singen, Tanzen, Trinken, Herumalbern oder der Auftritt des berühmt gewordenen Musikers in einer besonders bemerkenswerten Schlüsselszene! Kate Mara ist hierbei einfach nur zum Vergucken.
Nur selten sind Dialoge mal ungeschickt gewählt, da merkt man wohl doch auch mal eine schlecht geklappte Improvisation, die aber auch genauso genial ausfallen kann. Denn der Großteil ist echt gelungen. Ein paar tolle Songs wurden eingestreut, alles gemütlich arrangiert und das Klassentreffen selbst, ist natürlich eine beachtliche Angelegenheit, die viele Facetten hervorkehrt und sich durchaus liebenswert entwickelt. Auch mit manch Entdeckungen für mitgebrachte Partner.
Ich möchte den Film in meiner Sammlung eigentlich nicht missen, aber mit dieser Synchro kann man den nicht kaufen! Eine Schande, sonst wäre dieser gemütliche SloMo ein echtes Wohlfühlhighlight, ein toller Midlife-Ensemble Film, der mehr auf Harmonie als echtes Drama setzt. Fand ich echt toll!!
Die 12 Weihnachts-Dates (TV)
Gerade am Heilig Abend ist Kate (Amy Smart) wieder furchtbar traurig über die zuletzt durchlebte Trennung, wie schön wäre es, sich wieder in die Beziehung mit ihrem Ex zurückzuflüchten. Sogar ein teures Geschenk kauft sie ihm und wie es das (Un-)Glück so will, sprüht ihr ihm Laden eine Frau versehentlich Parfüm in die Augen, sodass sie sogar ohnmächtig wird! Als sie wieder aufwacht hat sie noch weitere Erledigungen... da wäre ein arrangiertes Blind-Date, ein Essen bei den Eltern und dann auch noch das Treffen mit dem Ex-Freund, um zu erfahren, dass dieser sich schon neu verliebt hat. Alles läuft alles andere als erwünscht, da hilft nur noch, sich im Bett zu verkriechen,... doch dann wacht sie WIEDER aus ihrer Ohnmacht im Geschäft auf, es ist immer noch Heilig Abend!!
Tja, die gewohnte Murmeltier Geschichte, einmal unter leicht veränderten Bedingungen als reine Weihnachtsromanze erzählt. Und ich muss sagen, für einen Abklatsch, für zwischendurch und als beiläufiger Feiertagshappen sogar recht gelungen. Sofern man das Gewohnte und natürlich manch Kitsch verkraftet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten die neue Wiederholungsrealität zu akzeptieren, schlittert Kate jeden Tag aufs Neue zwischen alter und eventuell neuer Liebe hin und her. Nicht nur das, auch neue Bekanntschaften bereichern die Wiederholungen des Weihnachtsabends! Dabei probiert sie auch spontan Dinge aus, die sie sonst gar nicht macht und sorgt damit doch auch für Abwechslung in dieser Zeitschleife, die jedes Mal um Mitternacht wieder zu ihrer Ohnmacht zurückspult. Neue Freunde, unzählige Kennenlernversuche (auch mit Vorarbeit), alte Bindungen und Vorurteile,... es gibt einiges zu tun. Dabei lernt Kate nicht nur Backen, sondern bringt auch noch ihre Persönlichkeit auf Vordermann. Das weihnachtliche Ambiente dabei ist gut gelungen: Lichterketten, Backsessions, Einkäufe, Kirchenbesuch, Festtagsessen und -feiern unterstützen die Weihnachtsstimmung und somit auch die romantische Note!

Amy Smart dabei anfänglich ein wenig gewöhnungsbedürftig, kristallisiert sich doch als smartes, quirliges Mädchen von Nebenan heraus. Ihr Blind-Date Miles (Mark-Paul Gosselaar) gibt den üblichen Frauencharmeur mit dem Herz am richtigen Fleck. Ein recht austauschbarer Vorzeigeschwiedersohn, dennoch locker/lässig in seiner Art. Ganz akzeptable Kombination die Zwei.
Auch wenn man die Geschichte kennt, ist sie für die Feiertage, gerade für einen Fernsehfilm, doch eine nette Abwechslung. Gerade weil der Zeitstrudel der Lovestory mehr Kick gibt als gängige Genrevertreter aufweisen. Auch wenn der Film auf den perfekten Tag hinausläuft und somit lebensbejahendes simples, naives Wohlfühlkino darstellt, durchaus sehenswert! Oder sogar deswegen sehenswert! Mittlerweile (2017) gibt es ihn sogar auf DVD!
zuvor gesehen:
Die Todesfäuste der Shaolin / Star Trek: Der erste Kontakt / Schwarzer Blitz / Monuments Men
Weiterführende Blogs:
Unboxing der Ultimate Collectors Edition (Import) von Ben Hur by Pimo
tantrons Meinung zu Filmklassikern
und wer immer noch in Weihnachtslaune ist ...
Film-Adventkalender by Michael Speier
1 / 2 / 3 / 4 /5
Vorweihnachtsnachtschichtsichtbericht by Michael Speier
1 / 2 / 3 / 4
Des Beste aus Zwatausendviazen
1. Januar 2015Als gewohnter Seher gibt es immer wieder einige Entdeckungen zu machen UND das stets unabhängig des Filmalters bzw. Erscheinungsjahres! Damals, 2012, waren es zum Beispiel: 50/50 - Freunde fürs Überleben (2012), Dr. Schiwago (1965), Drei Männer im Schnee (1955), Yukon (1981), Keoma (1976), Pontypool (2008)... als persönliche Jahreshighlights. Da heuer - 2014 - der Filmgott ziemlich gnändig mit mir war, hab ich einige Entdeckungen gemacht die sich echt SEHEN lassen können! Also viel Spaß mit dem Abriss meiner JahresanSICHTEN!
*Psst!* Ich hab auch ein wenig geschummelt und auf manche Plätze sogar zwei Filme geschoben, da es einfach so viele tollen Sichtungen gab.

Ausserdem ist die Reihenfolge gar nicht soooo wichtig, weil man je nach Gefühl auf das ein oder andere manchmal wieder mehr oder weniger Lust hat, dennoch ... raus mit dem Zahlen-Ranking ...
... der auch gleich die Zahl 10 im Titel trägt. Nämlich 10 Years (2011), bei uns auch "10 Jahre - Zauber eines Wiedersehens" genannt. Der eigentlich gar nicht in der Liste sein dürfte wenn man die deutsche VÖ betrachtet, besser gesagt ANHÖRT, denn ich habe noch nie eine so schlechte, unpassende und lieblose Synchro erlebt, die völlig dem Inhalt entgegensteht.
Aber der Film selbst war richtig gut und stellt ganz gemütliches Wohlfühlkino dar. Ein Klassentreffen das durch sein starbesetztes Ensemble herausragt, denn hier ist die ganze Besetzung mit talentierten Mid-Actors bis in die hinteren Reihen versehen. Es geht eigentlich nicht um viel ... ein paar verbale Rückblicke, das Ankommen im Jetzt mit der Sicht auf die Veränderungen, oder auch Nicht-Veränderungen, alte Liebe(n), unerledigte Gefühle und etwas gute Musik machen aus dem Klassentreffen einen wunderbaren und auch witzigen Dialogsfilm und somit zum sehr angenehmen, wohltuenden Film.

Auf Platz Neun findet sich ein Disney Film, in dem zu meiner Freude mal nicht gesungen wird, nämlich Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001). Nicht nur die Steampunk-Elemente darin ergeben eine wunderbare Ausformung, ganz besonders die fiktive altklassische Abenteuernote überzeugte mich vollends. Ganz im Stil alter Jule Verne Klassiker hat dieser Zeichentrick erobernden Charme und viele tolle Umgebungen, Vehikel, Gerätschaften sowie Welten zu zeigen. Die abenteuerliche Reise ist nur gegen Ende ein wenig durcheinander gewirbelt, ansonst aber toll erzählt und definitiv recht sehenswert. Besonders für mich als Fan solcher fantastischer Aufbrüche!

Nicht unerwähnt lassen möchte zwei weitere Filme aus diesen 80er Teen-Repertoire, genau gesagt aus 1985, die ich heuer erstentdeckt habe. Das Sci-Fi Abenteuer Future Project - Die 4. Dimension wartet mit einem Wissenschaftsprojekt auf, das rechtzeitig beim Lehrer, Dennis Hopper, abgeliefert werden muss. Gelungene trashige Effekte und auch Dimensionsauswüchse, ein wenig Teenromance sowie noch einen röhrenden Pontiac GTO bekommt man hier zu Gesicht.
Und dann wäre da noch der Cusack Film Better Off Dead, in der er sich zwecks Liebeskummer um die Ecke bringen möchte, natürlich alles mehr obskur amüsant eingefädelt. Nebenbei gehts um die hinzugezogene süsse Austauschschülerin bei den Nachbarn und einem Skirennen das ausgefochten werden soll. Beide Filme könnte ich auch hier in der Nähe dieses Ranking-Platzes einordnen.
Auf Platz Sieben glitzert stark der Oscar durch! Den Platz teilen sich nämlich zwei Filme aus 2013, die mich auf ihre jeweils eigene Art gleich stark überzeugten. Da wäre das Weltraum-Fiasko Gravity, dass nicht nur mit Meta-Interpretationen zur menschlichen (R)Evolution aufwarten konnte, sondern auch die stille Leere des Weltraums unerbitterlich aber gleichzeitig ganz imposant, zu einem herausragenden Erlebnis verdichtete. Die One-Woman Show durch Sandra Bullock war sehr sehenswert und der weitere Platz geht auch als herausragende One-Man Show an Dallas Buyers Club, mit einer grandiosen Geschichte über Krankheit/Gesundheit und den finanziellen Mechanismen von Pharmalobby und Politik. Eine mehr als treffende Systemkritik mit einem bewegenden persönlichen Schicksaldrama eines realen Menschen, der durch seine Krankheit mehr Fenster aufstoßen musste als das System verkraftete und dabei auch noch selbst der eigenen Toleranz ein großes Stück näher rückte!

Platz 6 kann auch mit zwei fast verwandten Titeln aufwarten, die jedoch hier rein subjektiver Freude bei mir eingeschlagen haben und wohl von einigen nicht nachvollziehbar sein könnten. Die Filme verbindet Trash, abnormale Effekte, abstruse Geschichten und ganz besonders 80ziger Jahre Charme! Alles schön fiktiv damit auch meine GENrE Anlagen befriedigt werden.
Da wäre noch vor dem anderen Titel Killer Klowns from Outer Space (1988). Muss ich da noch mehr sagen? Denn der Titel sagt eigentlich schon alles! Fiese Clowns, Zuckerwatte zum Einwickeln der Opfer, Mörder-PopCorn, überschwängliche Teenager, guter und schlechter Bulle und das Beste, eine grandiose Stimmung! Fühlt sich an wie eine bissige aber amüsante Tortenschlacht und ist somit ein echt gelungener Trash Vertreter aus dem Sci-Fi-Gruselbereich.
Danach kommt als zweiter sechster Platz (ja sowas gibts) ein Film der eher aus der Kinderschublade entspringt aber dennoch genug Sci-Fi Klasse, absurde Effekte und Auswüchse darbietet: Martians!!! - Ein Ausserirdischer kommt selten allein (1990). Hier empfangen einige kleine Marsianer das Hörspiel von Krieg der Welten von der Erde und halten es für real, weshalb sie natürlich beim Angriff auf den Erdenpöbel mitmischen wollen. Allein die Idee ist schonmal grandios! Gut, dass sie gerade auftauchen als das Halloween-Fest am Laufen ist und somit mit ihren Aussehen gar nicht auffallen. Einen bösen Spruch nach dem anderen auf Lager, gibts hier einige Missverständnise zu klären und auszuräumen, dabei wird nicht nur manches in die Luft gesprengt, sondern auch anderweitig für Unterhaltung und Lacher gesorgt. Kiddies, Aliens, ein aufgebrachter Dorflynchmob und ein Sheriff, dem alles über den Kopf zu wachsen scheint, sind nur einige schräge Charaktere in diesem aberwitzigen Ableger! Herrlich anders!

Platz 5 vergebe ich an meine Vorliebe für Schnee, Abgeschiedenheit und den Gefahren die hier lauern können! Der eisige Tod (2007) heißt meine frostige Neuentdeckung, die mit einer Autopanne, einem Unfall, in einem weit abgelegenen Waldstück unter dichten Schnee liegenbleibt. Eigentlich sollte es für Emily Blunt nur eine Mitfahrgelegenheit nach Hause sein um Weihnachten rechtzeitig anzukommen, aber schon ihr Fahrer scheint mehr über sie zu wissen als ihr Recht ist. Die Abkürzung und erfolgte Panne wird dann aber immer mysteriöser, denn es gilt nicht nur die Nacht und Kälte zu überleben, es treiben sich dort scheinbar auch noch Personen rum, die alles andere als hilfreich scheinen. Als dann auch noch ein Deputy auftaucht, [SPOILER] der nicht mal aus diesem Jahrzehnt zu stammen scheint, war meine Freude am rätselhaften Szenario mehr als perfekt [SPOILER ENDE], obwohl mich vorher schon das verschneide Setting vollends überzeugte.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich in diesem Szenario natürlich auch nicht den heuer gesehenen Snowpiercer (2013), der mit einer futuristisch dystopischen Zugfahrt und einem unerbitterlichem Klassenkampf aufwartet. Reihe ich zwar subjektiv nicht ganz so weit vorne ein aber dennoch ein sehr guter Eiszeitvertreter, der letzlich sogar einen philosophischen Wink bereithält und auch anderweitig eine sehenswerte Schiene fährt!
Platz Vier geht an einen gemütlichen SloMo, an eine liebreizende Liebesgeschichte mit Alterdifferenzen. Josh Radnor liefert mit seinen zweiten Regiewerk Liberal Arts (2012) eine Geschichte ab, die sich den liebevollen Details einer frischen Romanze widmet. Und das aus der Sicht eines Coming-Of Ages Elements, dass Radnor jedoch Revue betrachtet da er auf sein altes College zurückkehrt um für seinen alten Prof. eine Rede zu halten. Sich dabei in eine junge Studentin verguckt, die gerade alles erlebt, was er schon längst hinter sich hat. Aber scheinbar doch noch so einiges von ihr Lernen könnte. Elizabeth Olson ist in dieser Rolle übrigens mehr als ein entzückender Glücksgriff! Und der Film ein angenehmer Einblick mit gelungenen zwischenmenschlichen Facetten und doch auch Überraschungen! Wie auch der Film selbst sogar eine heimliche Überraschung darstellte!

Der nächste Titel, Platz Nummer 3, bietet eine Sci-Fi Geschichte der Sonderklasse. Hervorragend ausgeklügelt und in mehreren Ebenen spielend, bietet The 13th Floor (1999) auch noch einen Brainfuck gegen Ende, der nicht nur virtuelle Welten auf den Kopf stellt, sondern auch das Leben und seine Wahrnehmung selbst in Frage stellt. Hier hat jemand eine virtuelle Realität erfunden, in die jemand einsteigt und dabei mehr Hintergründe aufdeckt als ihm lieb ist. Nicht nur ein gefinkelter Thriller, sondern eine äußerst gelungene Geschichte auf Meta-Ebenen. Durchzogen von einer fantastischen Noir-Stimmung und einem wunderbaren 30er Jahre Flair, arbeitet hier die Story durch mehrere Zeiten, Schichten und Avatare.
Auf Platz Zwei findet sich ein Epos und zwar von niemand anderem als Japan-Kultregisseur Akira Kurosawa! Das Remake "Die glorreichen Sieben" zählte schon zu einem meiner Lieblingswestern aber das Original Die sieben Samurai aus dem Jahre 1954 ist nochmals mehr als Erhaben! Um ein Dorf zu beschützen, das regelmäßig von Banditen geplündert wird, werden professionelle Krieger gesucht. Bezahlen können die Bauern jedoch nur mit einer Schüssel Reis, eben Verpflegung, weshalb die ganze Aktion durchtränkt ist von Nächstenliebe, denn wer opfert eventuell schon freiwillig sein Leben, für Nichts? Es findet sich aber ein kleiner Trupp, der dem Bauerndörfchen unter die Arme greifen will und sie vorbereitet, sich nun ihrem Kampf zu stellen.
Wunderbare Figuren, gemächlich erzählt und so strategisch wie die Samurai selbst. Ein Epos das sich sehen lassen kann und neben dem gewonnen Mitgefühl, keine Sieger hervorbringen kann. Ein schöner Film mit einer tollen Geschichte, Action, Kampf und auch einer guten Portion Witz. Einlassen und genießen!

Hier muss ich, auch von Kurosawa, noch Rashomon (1950) erwähnen, der mich heuer auch recht beeindruckte. In seiner Geschichte aber mehr die geistigen Facetten beansprucht, indem er eine überlieferte Erzählung aus so einigen Blickwinkeln betrachet und nicht nur mit einer dichten, hitzigen Wald-Atmosphäre überzeugt, sondern auch viel (kulturell) zwischenmenschliches, rund um einen Mord, offenbart. Sehr vielschichtig und sehenswert!
Tja und nun noch Platz 1, wobei man die ersten beiden Plätze wohl auch noch vertauschen könnte, aber nun ein Titel folgt der gerade zu Weihnachten noch zufällig in mein Gedächtnis flatterte und deshalb wohl auch noch am aktuellsten ist. Es handelt sich um den Klassiker Wir sind keine Engel aus dem Jahre 1955, indem Humphrey Bogart, Peter Ustinov und Aldo Ray aus dem Gefängis der Teufelsinsel ausbrechen. Unter der Regie von Casablanca Dirigent Michael Curtiz wird hier am Heilig Abend noch nach einer Fluchtmöglichkeit per Schiff nach Paris gesucht, jedoch müssen dafür vorerst mal Kleidung getauscht und Papiere gefälscht werden. Da kommt ein Allzweckladen gerade Recht, und unter dem Vorwand das Dach des Hauses zu reparieren wird sich hier eingeschlichen. Anstatt zu Arbeiten warten die 3 auf die Nacht und ihre Gelegenheit, an die eigentliche Arbeit zu gehen, damit ihre Flucht voranschreitet. Stattdessen bekommen sie jedoch von oben, unter Lauschangriff, die Familiengeschichte des Ladenbesitzers mit. Von der verliebten Tochter, Geschäfts- und Finanzproblemen mit einem Verwandten und weiteren Angelegenheiten sind sie bald reichlich informiert und beginnen plötzlich mitzumischen. Jedoch auf ihre eigene Art, da jeder Verbrecher, egal ob Mörder oder Geschäftsbetrüger so seine eigenen (kriminellen) Talente mitbringt.

Gemütlich erzählt, ein reduziertes Kammerspiel, da sich ziemlich alles im bewohnten Laden abspielt, charmante Figuren, klassische Naivität voller Charme und reichlich (schwarzen) Humor! Trotz tropischer Hitze recht passend zur Weihnachtszeit, da nicht nur im Film das Weihnachtsfest zelebriert wird und durch die Verbrecher zum perfekt zusammengeklauten Highlight wird, sondern auch die Figuren genug Herzlichkeit mitbringen um die Szenerie mit etwas Kitsch und auch liebenswerten Situation zu bereichern. Natürlich stets die Gefahr dabei, egal ob Betrug, Diebstahl oder sogar 'versehentlicher' Mord, was fast schon zur amüsanten Nebensache wird. Hat mich in der Weihnachtszeit mehr als passend unterhalten und sich auch eingebrannt! Ist bestimmt nicht das letzte Mal gelaufen!
Tja, das war mein Jahr Zwatausendviazen und seine/meine Filmhighlights. Wobei meine Neigungen doch auch wieder erkennbar sind. Falls ihr auch spezielle Entdeckungen, unabhängig des Alters gemacht habt, immer raus damit!!
Auch sehr sehenswert fand ich noch Moonrise Kingdom von Wes Anderson, wieder mal ein buntes Potpourri mit tollen Darstellern und einer netten Bonny&Clyde Geschichte mit Kindern. Auch sehr beeindruckend war Walter Mitty, der zwischen Fantasie und Realismus springt und darin fast schon nicht mehr zu unterscheiden ist. Viel Abenteuer, absolut lebensbejahend und einfach schön. Dann fand ich noch, entgegen der meisten Meinungen, The Innkeepers als recht gelungenen subtilen Grusel mit einer ausgezeichneten Stimmung ... aber meine Favoriten waren eben die oben genannten. Sogar erstaunlich, wie viele tolle Filme ich diesen Jahr entdecken/sichten durfte. Normalerweise gibts nicht soviele persönliche Highlights. 2014 war also ein gutes Filmjahr für mich! So soll es weiter gehen! Unten hab ich Euch bei Interesse noch die einzelnen Reviews zu einigen meiner hier besprochenen Titeln hinterlassen. Die größer markierten Titel stellen Blogs dar, die ich rein einem Film widmete, während die anderen wie gewohnt unter meine anSICHTEN fielen....
Three O'Clock High
Gravity
Dallas Buyers Club
Killer Klowns from Outer Space
Martians!!!
Snowpiercer
Liberal Arts
The 13th Floor
Die sieben Samurai & Rashomon
10 Jahre
Danke für eure Anwesenheit und ein gutes neues (Film-)JAHR!!
... zuletzt gesehen ...
19. Dezember 2014
So! Nun hier noch zwei Filme die sich in den Asien-Wochen nicht mehr ausgingen. Dabei ein weiterer Shaw-Brothers Titel und noch ein russischer Vertreter. Der Rest ist etwas Sternenflotte und dann noch ein Spaziergang durch den Krieg, der dabei gar mal ein ungewöhnliches Thema inne hat.
Nach diesen Sichtungen dürfen nun aber ruhig noch Schneefilme Einzug in den Player nehmen, ist schon längst Zeit! Obwohl der russische Vertreter doch schon gut zur Vorweihnachtszeit passte. Vereinzelt hab ich auch schon manche gesichtet, aber dazu wohl ein ander mal ...
Also, ab zu meinen persönlichen anSICHTEN, viel Spass und derweil noch eine wunderbare Vorweihnachtszeit und ein angenehmes letztes Adventwochenende! Macht euch keinen Stress und macht es euch auch mal (vorm TV) gemütlich. Kauft keinen Schund und schenkt (Euch) lieber mehr Zeit mit den Liebsten!


Die Todesfäuste der Shaolin (DVD)
Hongkong 1974 – Heroes 2
Hab euch ja letztens von der Sichtung "Der Tempel der Shaolin" berichtet und mich eben gefragt, ob nun "Die Todesfäuste der Shaolin" eine Fortsetzung sein könnte? Grundsätzlich scheint das nicht der Fall sein, auch wenn er dort ansetzt wo "Der Tempel der Shaolin" endet. Beim abgebrannten Shaolintempel und der Flucht der letzten Überlebenden. Sheng Fu spielt zwar erneut die Rolle des Kämpfers Fang Shih-yu und auch vereinzelt tauchen wieder bekannte Gesichter auf, aber der ganze Rest ging flöten. Also keine wirkliche Fortsetzung.
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Die Flucht der restlichen Shaolin wird nun als Aufhänger benutzt, sie durch den fiesen General Che Kang jagen zu lassen, der alle ausrotten will um die Macht im Land weiter an sich zu reißen. Ganz besonders wird die Suche auf Hung Hsi-kuan (Kuan Tai Chen) fokussiert, der vielgerühmt in aller Ohren ist! Dieser auf der Flucht immer wieder das Kanonenfutter des Generals (seine Kampflakeien) durch den Kung-Fu Fleischwolf dreht. Durch einen Trick und ein Missverständnis – hier gilt nämlich, erst schlagen, dann irgendwann erst fragen - gelingt es den Lakeien des Generals, Hung Hsi-kuan gefangen zu nehmen. Als der eingeflochtene und betrogene Fang Shih-yu dahinter kommt was hier eigentlich läuft, will er mit den Kämpfern eines zweiten Tempels, Hung Hsi-kuan befreien.
In der ersten Hälfte des Films sind einige Angelegenheiten ziemlich trashig eingefädelt, die besonders durch die überspitzte Überheblichkeit manch amüsante Synchronspuren und Aktionen hinterläßt. Manch Kulissen sind anfänglich auch recht billig, dann gehts aber immer mehr in eine echte Umgebung und der Film nimmt auch noch Fahrt auf. Speziell mit der Befreiungsaktion kommt mehr Spannung in die Sache, obwohl es hier auch tolle Lacher gibt, z.B. als Fang Shih-yu plötzlich einen irrlangen Tunnel gräbt um natürlich genau dort herauszukommen, wo er SOLL - auch wenn er nicht weiß, was nun der nächste Schritt ist!! Also doch auch mal amüsant unterhaltsam. Die Kämpfe halten aber immer bei Laune und sind toll choreografiert, auch über den ganzen Film reichlich verbreitet.
Im Showdown treffen unzählige Kämpfer beider Parteien aufeinander, wobei sich Tiger und Kranich STIL vereinen müssen um zu siegen! Dabei gibt es stiltechnisch den Effekt, dass sich bei überbordender Gewalt das Bild gänzlich rot färbt, passt aber ganz gut. Nach diesen Gruppen-Finalfights kommt das genialste und auch lustigste Bild. Es schwenkt nämlich die Kamera über das Schlachtfeld und da liegen bestimmt zwei Dutzend Leichen in der Gegend herum! Ach!! Genial!! Ne, echt ein paar (ungewollte) Lacher aber ansonst auch ein feiner Shaw-Brothers Vertreter, auch wenn die erste Hälfte doch recht hinkt, so sind zumindest die beiden Hauptdarsteller zwei lässige Typen/Kämpfer/Darsteller. Brauch zwar die beiden Titel nicht auf Blu-Ray aber freu mich sie auf DVD zu haben. Nun muss ich mir noch "Die gnadenlosen Fünf" ansehen der eventuell mit einem zusammenhängen könnte, da wirds wohl schon die Keep Case Blu-Ray! Ausserdem gerade bestellt, die Shaw Brothers BD-Collection mit 4 Filmen!
Star Trek: Der erste Kontakt (TV)
USA1996 - First Contact
Der achte Teil des großen Sternenfranchises ist der erste Film einzig mit der neuen Crew aus der Serie "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" (1987-1994), rundum Picard, Riker, Data … die es hier mit den Borg zu tun bekommen! Da ich aus dieser Serie wohl grad mal ein 10 Episoden gesehen habe fällt der Einstieg ein wenig schwerer, da im Film gleich mal die Vorgeschichte besteht, das Jean-Luc Picard (Patrick Steward) schonmal von den Borg assimiliert wurde. Wird aber nicht zum Problem da kurz darauf eingegangen wird und man es somit als Fakt hinnehmen kann. Thema aber deshalb, weil Picard somit in dieser Mission durch persönliche Ereignisse nicht nur behaftet ist, sondern durch einige Hintergründe auch einen größeren Erfahrungsschatz miteinbringt.

Die Borg wurden durch die Enterprisecrew an der Zerstörung der Erde gehindert, reisen danach durch die Zeit zurück um zu verhindern, dass die Menschen den ersten Kontakt mit Ausserirdischen herstellen, um überhaupt auch gleich die Gründung der Sternenflotte zu verhindern! Die Enterprise reist ihnen nach um diesen historischen und wichtigen Moment zu sichern. Gleich am Schäden begleichen, welche die Borg auf der alten Erde schon angerichtet haben. Im Vordergrund steht das Reparieren einer Rakete, die durch Dr. Chochrane (James Cromwell) den ersten Flug mit Warpantrieb und somit den Erstkontakt darstellen soll. Es sollte jedoch keiner aus der aktuellen Gegenwart erfahren, dass die Enterprise-Crew aus der Zukunft kommt. Weshalb dies einige amüsante Situationen mit sich bringt aber auch emotionale Huldigungen, die dadurch entstehen, dass dieses Ereignis und ihre Menschen Geschichte schrieben und somit manch Verehrung oder Verwunderung durch die Enterprise-Crew nicht zu verbergen ist!! Eine gelungene Kombination.
Die Erde gleich hier nach dem dritten Weltkrieg mehr einem ausgehungerten, naturell-dreckigen Look, der super als Kontext zur futuristischen Note des Films passt. Zwischenmenschliches fehlt auch nicht. Chocrane als versoffener Zeitgenosse, der erst mal in Bahn gelenkt werden muss, hat so einige persönliche Probleme mit seiner Heldenrolle, wie auch Data, der immer mehr von den Borg eingenommen wird. Natürlich auch Picard durch seine Borg-Altlasten.
Die Bezeichnung der Borg als kybernetische Zombies trifft es eigentlich sehr gut, das kollektive Bewusstsein (deren geistige Verbindung) unter den Borg ist zwar herausragend, dennoch sind die meisten Drohnen mehr leblose Zeitgenossen. Sehr zum Vorteil der Enterprise Crew. Die Borgkönigin (Alice Krige) selbst, spielt trotz ihrer hybrid-gespentischen Erscheinung mit ihren sinnlichen Reizen und lockt besonders Data (Brent Spiner) mit organisch-orgasmischen Empfindungen! Was nicht nur eine tolle Leistung darstellt, sondern eben auch mehr Tiefe in die Geschichte bringt.
Die grundsätzlich sehr gut durchkonstruiert ist, der Film auch gleich von Anbeginn weg ein sportliches Tempo hinlegt, deshalb stets kurzweilig bleibt und dabei doch auch genug Substanz hat! Die Star Trek typischen fortschrittlichen Überzeugungen fehlen auch nicht und lassen dadurch in kleinen Nuancen wieder gelungene Sozialkritik durchleuchten.
Riker Darsteller und X-Factor-Host (Das Unfassbare) Johnathan Frakes gibt hiermit ein echt gelungenes Regiedebüt ab. Der Film ist effektvoll und auch ansehnlich ausgestattet, die Mischung aus Humor und Gefühl (die wohl den beiden Drehbuchschreibern gutzuschreiben ist die schon "Treffen der Generationen" geschrieben haben) ist sehr gut gelungen. Eben speziell auch die Geschichte, wobei natürlich eine Zeitreise immer ein fragwürdiges Risiko darstellt. Aber in Summe ein toller Film, der einem die neuen Charaktere auch leicht annehmen lässt, selbst wenn man die Serie nicht kennt. Gefällt mir von den 3 Filmen mit dieser Crew auch am Besten, gefolgt von Nemesis.
Schwarzer Blitz (Blu-Ray)
Russland 2009 – Black Lightning
Dima (Grigori Dobrygin) bekommt zu seinem Geburtstag einen alten (GAS M-21) Wolga geschenkt und gerät mit dieser, eigentlich weniger erfreulichen Kiste, mitten in die Interessen einiger Verbrecher. Die haben es nämlich auf den Wagen abgesehen weil sich darin ein sogenannter Nanokatalysator befinden soll! Das mit dem Wagen etwas nicht so ist, wie erwartet, erfährt er als er zufällig mal Kupplung und Bremse gleichtzeitig durchdrückt ... und damit abhebt!

Tja, die Geschichte die sich um allerlei fiktive wissenschafltliche Projekte rankt hat dadurch schon mal einiges an Fantasy im alten Rucksack. Der Rest ist eine typische (Super-)heldengeschichte die man mal schnell aus den Staaten importiert hat und auf russische Verhältnisse angepasst hat. Das soll jetzt aber nicht abwertend klingen, sondern mehr auf die Umgebung abzielen, denn die Effekte können sich mehr als sehen lassen und auch der Rest besitzt eine ziemlich durchdesignte Aufmachung. Einiges an fiktiven Gimmicks und etliche Retro-Elemente, wobei der Wolga natürlich der Hit schlechthin ist und eine wohl ziemlich "modifizierte" Restaurierung darstellt!
Die Geschichte selbst ist eben durchwegs bekannt, bietet auch die übliche Liebesgeschichte und reichlich Klischees wobei die zwei Liebenden doch auch recht sonderbar auffallen. Irgendwie will diese "altmodische" Geschichte auch so wirken und legt deshalb auch in der Liebe besonders Wert auf Herzlichkeit statt Oberflächlichkeit, aber beide wechseln stets enorm zwischen diesen Bereichen hin- und her, was die Figuren vielmehr konfus als nachvollziehbar dastehen läßt … auch wenn die beiden gut in ihre Rollen passen und sich gerade Dobrygin als Dima recht gut als typischer Held aus der hinteren Reihe macht. Manch fehlende Plausibilität bleibt dabei nicht nur an den Figuren hängen, sondern gibt auch einiges zum Ignorieren im Handlungsverlauf. Aber OK, hier ist eben vieles einfach nur profan weil bekannt, dann noch romantisch, ein wenig kitschig und irgendwie auch verträumt. Natürlich gespickt mit Action- und Sci-Fantasy für die Techniker. Nicht nur der fliegende Wolga, mit der Dima dann versucht als Held die Menschen der Stadt zu retten, um dem Verbrechen den Kampf anzusagen, sondern auch der später gebaute "Back to the Future Mercedes" sind so einige nette Erscheinungen. Wenn er das erste Mal den Hyper-Antrieb des Wolgas ausfährt kommt auch effektvolle Laune auf!
Also ein Superhelden-Fantasy-Märchen das neben der altmodischen Romanze und Geschichte, coole Effekte auffährt aber nichts neu erfindet. Wobei eigentlich gerade das, den nostalgischen Charme ausmacht, der den Film recht gelungen durchzieht und dabei noch ein typisches Russland in Armut und auch Glanz als Kulisse dazu beiträgt. Somit einen Film darstellt der mir als Kind/Jugendlicher wohl durch die fliegende Kiste funkelnde Augen beschert hätte. Heute in seinem modernen Gewand irgendwo auch recht nett unterhält, man aber mal ein Auge zudrücken muss. Da ein paar Schneeflocken dabei waren, fand ich ihn für die Adventzeit recht passend. Kann man mögen! Ausserdem sehr Retro, obwohl von heute!
USA,D 2014
Der zweite Weltkrieg neigt sich dem Ende und die Alliierten bekommen mit, dass die Deutschen all mögliche Kunstgegenstände/-werke, Monumente, Bilder etc. beschlagnahmen und für sich beanspruchen. Lt. Frank Strokes (George Clooney) überzeugt folglich den amerikanischen Präsidenten, einen Trupp zusammenstellen zu dürfen um die historischen Wertgegenstände zu sichern.

Grundsätzlich mag das Thema wohl schon wenige interessieren und man fragt sich: Wer soll sein Leben für Kunstgüter riskieren? Ist dies wirklich notwendig, im Krieg, wo es (scheinbar) um wichtigeres geht, Bilder und Statuen einzusammeln? Dem Film gelingt es aber ganz gut die Intention dahinter rüberzubringen, um dessen Wertigkeit für die Menschheitsgeschichte zu verstehen. Und wenn man selbst etwas für Kunst oder historische Zeitgeschichte übrig hat, findet man es wohl sogar sinnvoller als den Krieg selbst!
George Clooney hat nicht nur die Hauptrolle inne, sondern sitzt auch am Regiestuhl und verleiht der Sache ein ruhiges Tempo, lässt die Organisation zur Sicherung dieser Gegenstände im Vordergrund stehen und gibt seinen Protagonisten auch jeden etwas Persönlichkeit zum Einbringen. Der Krieg ist nur hintergründige Nebensache, was aber nicht heißt, dass es gar keine Action, Schusswechsel und Gefahren, gibt. Der Humor bleibt auch nicht auf der Strecke und wirkt besonders durch den Haufen spezieller Typen, die eben wenig feuererprobt sind, sondern vielmehr einen Trupp zäher Reservisten bestehend aus Kuratoren, Architekten und Kunsthistorikern darstellen. Natürlich allesamt starbesetzt: Matt Damon und George Clooney als jüngere Zugpferde, der Franzose Jean Dujardin (Lucky Luke, The Artist) sowie der Brite Hugh Bonneville sorgen für gelungene internationale Abwechslung und als Highlight natürlich ne alte Kultgarde bestehend aus Bill Murray, John Goodman und dem kleinen Bob Balaban. Ich sag der Kleine, weil er und Bill Murray nebeneinander ein wirklich witziges Duo abgegeben. Da schwingt überall viel Freundschaftliches mit, wodurch Gemütlichkeit und selbst emotionale Szenen nicht fehlen. Besonders schön die Audiobotschaft über Schallplatte, die Murray von Zuhause bekommt und bei Nacht das ganze Zeltlager beschallt.
Ansonsten aber auch mal naiv, es wird zuviel ausgeplaudert und die Geschichte schreitet eben nur langsam voran. Die Männer verteilen sich dann sogar nochmals durch ganz Europa und ziehen Richtung Deutschland um an wichtige Informationen zu kommen um den, sogar schon mehr persönlich wirkenden Auftrag, zu erfüllen. Cate Blanchett gibts noch als Verbindungsperson oben drauf, die sogar ne Nuance Sinnlichkeit versprühen darf, aber erst nachdem sie warm geworden ist. Die Kulissen sind toll anzusehen und wirken auch recht authentisch. Der Spaziergang ist trotzdem auch mit Unliebsamen getränkt, wenn man aber in einer brenzlichen Situation mit dem Feind nicht mehr weiter weiß, dann sitzt man sich lieber einfach mal auf den Boden um eine zu rauchen – ja selbst wenn man nicht raucht! Tja und mit Trettminen ist das auch so ne eigene Sache!
Also entweder man findet den Film genauso sinnlos wie die innehabende Aktion selbst, oder man lässt sich darauf ein und wird gemächlich mit einem Stück Zeitgeschichte unterhalten, dass definitiv seine Längen hat, sich auch nicht völlig ernst nimmt aber doch auch gelungen einem kleinen Detail im Hintergrund widmet. Eine wahre Begebenheit hervorkehrt die besonders durch die kleinen Extras im Bonusmaterial noch sehr gut abgerundet wird. Diesen Wert sollte man sich doch auch bewusst sein finde ich. Somit nicht nur Kriegs-, sondern speziell Kunstgeschichte ein wenig unterhaltsam unter die Lupe nimmt. "Monuments Men" überzeugt deshalb mehr in seinen Details und aufgrund der Intention dahinter, wie als Film selbst. Die Ausleihe hat doch irgendwo (historischen) Eindruck hinterlassen (besonders auch der Cast), reicht aber nicht für einen Kauf.
Weiterführende Blogs:
Asien-Wochen Übersicht by tantron
Shaw Brothers - Das erfolgreichste Filmstudio Hongkongs by Movienator
Der Blick in den Osten by MoeMents
Die Monuments Men by Charlys Tante
Raumschiff Enterprise...Ja!...es war "tatsächlich Liebe"! by Kodijak
Star Trek: The Next Generation (Serienstaffel-Vorstellungen Blogtrilogie) by tantron
Star Trek (1979) by MoeMents
Star Trek II + III by MoeMents
Star Trek (2009) by MoeMents
Star Trek - Into Darkness by MoeMents
Einmal Chinesisch zum Mitnehmen ...
7. Dezember 2014... und DANN ... noch einen Film dazu
Soda!!! Dieses mal soll es etwas sein was wir Filmfreaks doch auch öfter mal miteinander verbinden .... nämlich Essen und Film schauen!!
Als Beispiel, wenn mal ein Kumpel vorbeikommt, man sich ne Scheibe Pizza ordert und dazu einen Fladen von Film in den Player schmeißt, man einfach nur selbst mit viel Naschzeugs vor der Glotze abhängt, oder aber auch mal Pop-Corn oder ne Nacho-Session (plus Käse, Oliven und Salsasoße) mit der Freundin zum gelungenen Filmabend ... das kann doch alles mal vorkommen!
Dieses Mal wollt ich mir selber einen gemütlichen Nachmittag/Abend machen, und zwar ganz im Sinne der Asien-Wochen. Also locker, lecker, asiatisch und ganz ohne viel Aufwand soll es sein.
Deshalb eben nicht selbst kochen, sondern sich was holen! Natürlich könnte man auch ordern, aber wenn ich unterwegs bin, geht das in einem Rutsch. Also vorher vielleicht noch ein wenig Blu-Rays im Laden stöbern und auf dem Heimweg noch beim schnellen Asiaten vorbei gucken. Einiges einsacken und ab nach Hause!
Stäbchen geknackt und los gehts ... *schlemm schlemm*
Als ich ein Drittel mal rein genüsslich fokussiert gefuttert habe, darf auch der Film weglaufen ...
Nun seid ihr bestimmt neugierig welchen Film ich überhaupt gewählt habe!?
Tja, ich kannte ihn schon und hab ihn damals erstmals gesehen als ein Kumpel mit ihm im Gepäck vorbeikam und sagte:
"Denn musst du dir ansehen! Wir könnten ihn uns aber auch gleich zusammen ansehen!?"
Die Wahl fiel auf ...
Der neue Titel in meiner Sammlung heißt ...
Meine Beilage zum Essen nennt sich ...
Ich gucke ...
KUNG FU HUSTLE China, Hongkong 2004 |
Ey!!!
"Kung Fu Hustle" läßt sich aufs erste wohl nicht schnell einordnen, keine normale Komödie, keine reiner Martial-Arts Film, ... tja und auch noch weitere kleine Nuancen TRETEN in Kraft (Action, Drama, Gangsterkino, ...) sind aber nicht kriterienweisend, denn "Kung Fu Hustle" ist alles andere als gewöhnlich, vielmehr völlig über dem Limit!
Was ich auf jeden Fall gleichermaßen passend finde ist, den Film gleichzeitig als Parodie und Hommage zu sehen da einfach so vieles aus x- Jahrzehnten Kung-Fu und Kampfsportfilmen, klassischen Eastern verwurschtet wird ... und dabei auch noch mit vielen modernen Elementen überfrachtet. Und zwar so ulkig, dass es keineswegs mehr ernst genommen werden kann. Was einige abschrecken könnte (!) aber vielen Tür und Tor für Albernheiten der ganz besonderen (KULTurellen) Art eröffnet. Wenn dann sowas nicht von den Staaten durch den Wolf gedreht (oder eben gehudigt) wird, sondern sich Hongkong selbst an die Arbeit macht, erfreut das den Filmliebhaber doch gleich noch mehr! Regisseur Stephen Chow (Hongkong) hatte selbst schon viel Schauspielerfahrung und auch schon Regiearbeiten abgelegt, bevor er dann spätestens 2004 mit "Kung Fu Hustle" auch international bekannt wurde. Hier auch gleich selbst die Hauptrolle seines überzogenen Heldenkinos übernahm! Angesiedelt in chinesischen Slums, einem heruntergekommenen Viertel, der Residenz "Schweinestall", indem zurückgezogen und versteckt einige alte Kung-Fu Meister ihrem täglich Brot nachgehen. Deshalb versteckt, weil die Stadt von großen Gangsterbanden beherrscht und übersät wurde, die mit schwarzen Anzügen, hohen Zylindern und Äxten ausgestattet, brutal zur Sache schreiten. Hier bekommt der Film auch schonmal eine richtig derbe Note und einen alten Gangsterstil, aber genauso viel schwarzen Humor und überzogene, irrsinnige Machenschaften. Nicht nur der Boss dieser fiesen Axt-Gang nuschelt mit seinem S-Fehler so vor sich hin, es legt zwischendurch auch schonmal versammelte Mannschaft einen Tanz aufs Parkett, nicht nur um das Intro zu überbrücken. Im Interview verrät S. Chow das er die Axt-Gang gleichmal von den Shaw Brothers geklaut hat, was bei weitem nicht die einzige Entlehnung aus anderen Quellen darstellt aus denen "Kung Fu Hustle" zusammengesetzt wirkt, dabei aber auch seine völlig abwegige und abstruse eigene Linie fährt! Aber vorerst noch zur Geschichte selbst, die grundsätzlich eher weniger bindendes Eigenleben entwickelt, dafür aber durch allerlei unterhaltsamer Sonderlichkeiten und furiose Fights zusammengehalten wird. Zwischen der Gansterbande und den Bewohnern des Schweinestalls entwickelt sich nämlich eine ungewollte Fehde. Mittig reingestolpert (und auch die eigentlichen Auslöser) sind die zwei Taugenichts SING (Stephen Chow) und sein Freund/Anhängsel GU, die betrügerisch etwas Geld aus dem Wohnviertel rausleiern wollten, dabei aber nicht mit soviel Widerstand gerechnet haben. (Speziell warscheinlich auch nicht mit einem Frisör dem den ganzen Film über der Arsch aus der Hose blitzt!!) Durch ein Mißgeschick wird dann die Axt-Gang auf den Plan gerufen und eine nicht enden wollende Fehde, bzw. der Spaß, beginnt! Eine kleine Lovestory fehlt genauso wenig, wie die Selbstfindung eines Helden! Aber wie gesagt, alles mehr als Rahmen für hammerharten Spaß, völliges Over-the-Top Kino und zahlreiche skurille Persönlichkeiten!!! |
Dabei nicht nur das Lenkrad neu eingefettet, sondern auch einiges an Krümmeln im Auto deponiert habe! Scheinbar stammen diese Chips ursprünglich aus Indonesien und bestehen aus Tapioakamehl, gemalenen Shrimps und Gewürzen aber warscheinlich will ich gar nicht wissen was da wirklich drin ist. Sehen aus wie Styropor-Happen mit E-Nummern, schmecken aber recht lecker!!!

Ich hätte den Humor des Films wohl auch so zuordnen können aber scheinbar gibt es in deren Landen sogar einen Ausdruck dafür. Der Humor nennt sich "Mo lei tau" und ist eine Mischung aus Slapstick, Wortspielen und parodistischen Anspielungen auf die Popkultur. Letzteres wird auch gleich ersichtlich wenn die Vermieterin wie der Road Runner abgeht und oftmals auch eine punktgenaue Geräuschuntermalung (Micky Mousing?) dazu geboten wird, die man doch mit Bekannntem verbindet! Selbst der Score hört sich in Momenten an, als stamme er aus der Matrix etc. Am laufenden Band gibt es hier einen blöden Spruch gefolgt vom Nächsten! Manchmal richtig blöde, kindisch, peinlich, unter der Gürtellinie und auch mal (zu) derb, aber genauso genial, verdammt amüsant, treffsicher und einfach zum Zerkugeln! Dabei wird auch schonmal auf bissige Diskriminierungen zurückgegriffen und ne Mieterin mit Überbiss als "Stutenfresse" beschimpft oder aber auch der auffällige Schneider beleidigt... "Auch wenn du Kung-Fu kannst, bist du trotzdem ne Tucke!!" ... aber der hats mit seiner roten Unterwäsche auch echt verdient! ;) Die Situationskomik fällt dabei auch enorm aus, überall, auch im Background gibts etwas zum Sehen, wenn sich nicht gerade die Figuren selbst im Fokus zum Affen machen. Die actionreichen Kämpfe sind nicht nur wunderbar choreografiert, sondern auch völlig über den Grenzen des Möglichen! Die Physik ist so ausgehebelt wie die Schmerzgrenze selbst. Es wird sich durch die Lüfte geschwungen, das ganze rundherum miteinbezogen, erfreulich ausgenutzt, sowie auch richtig übertrieben auf die Zwölf gegeben. Dabei gibts nicht nur platte Füsse, Kopflosigkeiten und andere schmerzliche Absonderlichkeiten, sondern auch im Übermass durch die Gegend fliegende Anzugträger. Das CGI ist hier reichlich hilfreich um allerlei amüsante Abnormen abzuzeichnen und das Ganze auf ein völlig anders Level zu schlagen. Dabei kommen visuell auch genug Fähigkeiten zur Geltung, die hier kulthonorierend die einzelnen Kämpfer auszeichnen ... dabei schon fast videospieltechnisch Special-Moves zum Einsatz kommen! Die Froschtechnik, fliegende Schwerter, ein pustender Löwen-Schrei oder auch Buddhas Hand finden ihre visuelle Erscheinung um die Kämpfe virtuell total überbordend ausfallen zu lassen, die selbst zweideutig gesehen nicht auf dem Boden bleiben! Die Figuren nicht nur in ihren Moves markant auffallen, sondern auch in der Namensnennung keine Wünsche offen lassen: Das Biest, Der Titanstab, die eiserne Faust, und und und ...denn es gibt noch einige Überraschungen, die sich im Laufe des Films auftun! Immerhin gibt es noch einige Kämpfer die sich erst später enttarnen! Also wenn man mit Überzogenheit nichts anfangen kann, ist man hier wohl bestimmt falsch, aber ansonst macht der Film jede Menge Spass und liefert ganz ungeniert Schlachten mit Unmengen an Details ab! Auch einzelne Erwähnungen zu fernöstlicher Medizin, Meridiane oder dem Chi-Fluss, fand ich als kleine Ergänzungen noch passend und erfreulich. Wobei die einzelnen Figuren und ihre Sprüche einfach der Oberknaller sind!! Bestimmt nicht das letzte Mal gesehen! Wer mal Abwechlsung braucht, könnte mal einen Blick riskieren, vielleicht mag sich die Erstsichtung für den gewohnten Seher doch etwas holprig anfühlen, dann sieht man ihn entweder nie wieder, ODER IMMER WIEDER! ![]() Mein persönliches Highlight: Die Messerwurfszene in der die Messer nie dort ankommen wo sie hin sollen, aber doch irgendwo stecken bleiben!!!
![]() Am Ende taucht WIEDER ein Straßenpenner auf, der erneut seine völlig überteuerten Kampfkunst-Heftchen an den Rotzbengel - wirklich im wahrsten Sinne des Wortes - bringen will! Das Interesse eines möglichen zukünftigen Heldes oder auch Bösewichts wäre geweckt!
Also ich wäre sehr erfreut über eine Fortsetzung!! |
... und dann gibts zum Abschluss noch guten Tee. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher aber die Teekultur stammt wohl ursprünglich aus China!

Meditation!

Was es als Teegebäck gab, kennt ihr bestimmt auch. Ja, es nennt sich Glückskeks!!
Aber wenn man mal genau hinsieht, merkt man das es in Wirklichkeit PAC-Man ist ...
... was die meisten Leute nämlich nicht wissen: Glückkekse entstehen in Arcade-Automaten!! Wenn Pac-Man in seinem Game nämlich genug weiße Punkte verdrückt hat um damit einen Glücks-Spruchband in seinem inneren zu drucken, dann wird er plötzlich hammerhart und fällt vom Spiel in einen Schacht hinten im Automaten.
Is klar, dass dies den Zockern noch nie verraten wurde, den so würde diese glauben mit ihrem Münzeinwurf auch Anspruch auf diesen Pac-Man Keks zu haben. Tja, das wird verschwiegen damit man damit nochmals extra Kohle machen kann. Klares Wirtschaftsdenken!! Die werden dann eben unter "Glückskekse" verkauft. Die Grübler könnten den gemeinsamen Nenner aber dennoch aufdecken ... *flüstere* es kommt nämlich beides aus Japan!!
Na werd mal nicht überheblich Spruchband!
Tja, das war die große Schlemmerrunde mit Film, alles perfekt passend zum Thema. Es war ein toller Nachmittag/Abend und eine richtige Freude!
Diese 2 Wochen eigneten sich perfekt dazu, die asiatischen Titel meiner Sammlung endlich mal hervorzukramen, erstzusichten oder nochmals zu sichten. Auch durch viel Recherche wieder auf neue Titel zu stoßen, die in Zukunft mal Einzug in meinen Player finden werden. Also nochmals ein großes DANKE an tantron für die Inspiration ... und auch DANKE für die Eindrücke der anderen Teilnehmer, da waren echt einige wirklich tolle Beiträge dabei, besonders die Reiseziele fand ich recht beeindruckend.
Die letzte/unterste Reihe zeigt noch die Neuzugänge/Einkäufe, auf die ich durch diese Wochen aufmerksam wurde und somit irgendwann mal in meinen Player landen werden!
COMING SOON ...
Wir lesen uns!
Die Rechte für "Pac-Man" liegen bei NAMCO
... zuletzt gesehen ... AKIRA KUROSAWA
4. Dezember 2014
AKIRA KUROSAWA
Der bekannteste japanische Regisseur, wenn auch wohl INTERNATIONAL unter den besten Regisseuren der Filmgeschichte ganz gewiss nicht unerwähnt, setzte Kurosawa einige Filmklassiker in die Welt, die heute die gängisten Rankinglisten im TOP Bereich vertreten!
Drei seiner Filme hat ich mir herausgepickt um sie meinen anSICHTEN zu unterziehen und ich kann jetzt schon sagen, es war epochal! (Bilder: bluray-disc.de)

RAN
Japan, Frankreich 1985
Originalsprache Japanisch
Der Großfürst Hidetora Ichimonji (Tatsuja Nakadai) hat ein großes Reich erobert indem er 50 Jahre lang Kriege führte. Nun herrscht jedoch Frieden und er ist sogar mit seinen zwei großen Feinden, weiteren Fürsten aus angrenzenden Gebieten, befreundet. Als sich diese alle zur Jagd treffen und danach beisammen sitzen, nutzt der die Gelegenheit etwas zu verkünden. Er übergibt sein Regiment an seine drei Söhne! Dem ältesten seiner Söhne übergibt er seine eigene Burg, mitsamt Macht und Herrschaft über das ganze Land, und den zwei anderen Söhnen jeweils eine Burg und ein bestimmtes Terrain.

Tatsuja Nakadi spielte schon oft Rollen für Regisseur Kurosawa (u.a. in Kagemusha, Zwischen Himmel und Hölle, Yojimbo, Sanjuro) und wird hier in seiner Rolle des Großfürsten im Filmverlauf immer mehr zur gezeichneten Figur. Die Überheblichkeit und Entehrung seiner Söhne nagt schwer an ihm, immer mehr verfällt er dem Wahnsinn um dann schon fast wie ein wandelnder Tod durch den Film zu streifen. Stets begleitet von seinem bemerkenswerten aber auch recht sonderbaren Hofnarren! Man könnte sogar sagen, der Zerfall seines Reiches geht Hand in Hand mit seinem eigenen Zerfall. Ich selbst hab mir dabei sogar mal gedacht: So zeichnet sich (ein kleiner Teil) Karma ab, wenn man 50 Jahre lang Krieg führt! Irgendwie könnte man das sogar selbst im Film letztlich so betrachten. Der sogar gegen Ende in Dialogen gleich mal direkt den Zeigefinger hebt, während wieder mal Richtung Himmel und Wolken gespäht wird!
Alles schön nachvollziehbar aufbereitet und ganz ohne Hektik inszeniert, sodass sich die Geschichte dieser Dynastie langsam entfalten kann und aber doch stets spannend bleibt. Selbst bei den Schlachten wird einem nichts aufgedrängt. Vorkommende Blutfontänen sind mehr stilistischer Natur und der Score fügt sich ganz hervorragend ein sodass ein gelungenes Gesamtbild entsteht ohne sich entrückt, oder eben erdrückt, zu fühlen. Eine Schlacht kommt sogar ganz ohne Geräuschkulisse aus und wirkt auf einen nur mit dem alleinstehenden Score. Insgesamt wird visuell auch mit manch markanten Farben gearbeitet, besonders in den Kleidern und Bannern der Krieger zu erkennen, wohl auch um sie in der Schlacht besser unterschieden zu können. Was die Sache aber mindert ist, dass vieles oftmals einem Theater gleicht und dadurch filmisch, homogene Eleganz einbüßt, sich aber gegen Ende immer mehr verliert um im größeren Stil zu überzeugen. Dieses Theater wird nicht nur visuell in manch Arrangement sichtbar, sondern auch im übertragenen Sinne bei den Intrigen, die erschreckende Züge annehmen.
Ich persönlich fand ihn ganz gut, besonders die tolle Geschichte gemütlich auf 160 Minuten aufbereitet ohne das man dabei ermüdet, jedoch nicht so herausragend wie vielerorts (als Meilenstein) bewertet! Vielleicht nur wegen manch Shakespeares Bezügen zu King Lear? Da bin ich nicht vom Fach und somit bei anderen Kurosawa-Filmen viel besser aufgehoben, aber der Meister versteht definitiv seine Arbeit, ganz besonders der Flair, die Tonart die er anschlägt, ist sehr erhaben! Der Film war übrigens Kurosawas letztes großes Epos und bis dahin auch der teuerste Film Japans.
Rashomon
Japan 1950
Originalsprache Japanisch
Es regnet aus Eimern, eine Naturkatastrophe hat ein Haus und die Umgebung völlig zerstört, mitten drin sitzen ein Holzarbeiter und ein Mönch, die nicht verdutzter aussehen könnten. Aber nicht zwecks der Katastrophe, sondern wegen dem was ihnen am Nachmittag bei Gericht widerfahren ist. Sie können nicht verstehen was in einer Verhandlung vorgefallen ist und zweifeln an jeglicher Wahrheit. Einem vorbeikommenden Passanten der auch Unterschlupf sucht, erzählen sie die facettenreiche Geschichte eines Mordes!

Das wäre aber noch nicht alles, denn in der Bildsprache zwischen sinnlicher Entzückung und triebhaftem Psychospiel, steckt noch vielmehr auf das uns die meisterliche Regie zurückwerfen will. Kann man als Beispiel Gut und Böse an subjektiven Wahrheiten festmachen? Und ganz besonders, fällt einem selbst (s)ein vielschichtiges Verhalten auf? Das bekannte Zitat, man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, könnte wohl auch nicht besser auf diesen Film zutreffen!
Gleich von Anbeginn weg fesselte mich Machart und Stimmung, die dann ihre langsamen Höhepunkte nicht unbedingt in den Geschichtsdetails bekommt, natürlich wohl auch, aber vielmehr in den psychologisch wirkenden Verhaltensmotiven, die einfach nur erstaunlich fesseln und zum hinterfragen anregen! Und zuletzt eben sogar noch weitere Bereiche, eben auch philosophischen Fragen aufwerfen, um nochmals Betrachtungs-Schichten zu eröffnen. Soviel Substanz hab ich mir definitiv nicht erwartet! Wenn man gern zwischen die (Bild)Frames guckt oder sich als Filmhistoriker sieht, unentbehrlich!! Einfach nur genial!!
Der Film wurde 2008 vom filmhistorischen Museum restauriert und lief in dieser Fassung auch schon auf arteHD. Ein beeindruckendes Ergebnis mit sehr guter Bildqualität! In Paarung mit dem Inhalt, kaum zu glauben das der Film aus dem Jahre 1950 stammt! Bei uns dennoch nicht auf Blu-Ray veröffentlicht und derzeit nur als US-Import erhältlich.
Die sieben Samurai
Japan 1954
Originalsprache Japanisch
16Jhd.: Ein Dorf wird jährlich von einer Bande Banditen heimgesucht die ihnen immer wieder die Ernte stehlen und sich auch an ihren Frauen vergreifen. Irgendwann wird das Hungern und Leiden zu groß, weshalb der Dorfälteste auf die Idee kommt, einige Samurai zur Verteidigung anzuheuern. Das größte Problem dabei, sie haben kein Geld und leben in armen Verhältnissen, sie könnten also nur etwas Verpflegung anbieten, nicht mehr! Deshalb müssen die Bauern erst mal jemanden finden, der sich auf ein solches Wagnis ohne einen reellen Gegenwert einzulassen vermag. Hierzu bedarf es nämlich mehr als einer guten Tugend, vielleicht aber sogar ein bisschen Wahnwitz!

Der Anführer der Samurai, Kambei (Takashi Shimura), sucht sich 6 weitere Ronin – herrenlose Samurais – um den Kampf gegen die Banditen aufzunehmen, was für den Film auch gleich eine gelungene Abwechslung darstellt, da hier vom Freund, Schüler und ruhigen Profi bis hin zum Möchtegern-Samurai doch Persönlichkeit enthalten ist! Letzterer sich dann sogar eher selbst aufzwingt um die 7 vollzumachen, Kikuchiyo (Toshiro Mifune) trotz seiner rüpelhaften Art für den meisten Humor im Film sorgt und nicht nur mit den Kindern herumtollt, sondern gleich das ganze Dorf mit seiner Kampfeslust unterhält. Aber auch der Rest dieser rühmlichen Bande ist nicht ganz unwitzig, was dem Film eine lockere Art in diesem eigentlich dramatischen, kriegerischen Akt verleiht. Eine tolle Mischung, zwischen Persönlichkeit (kl. Zwischengeschichten), dem kulturellen Austausch zwischen Samurais und Bauern, dem Ausbilden der Dörfler zum Kampf und der Schlacht selbst, die es letztlich zu führen gibt. Diese Elemente bereichern die schon vorhanden visuelle Note Kurosawas, die kinematografisch damals einiges innovativ umsetzte was heute wohl schon als technisch gängig gilt, als Beispiel mit drei Kameras parallel zu filmen um die Schlachten in den Schnittwechseln auch flüssig zusammenzufügen. Aber immer noch beeindruckt dieses s/w Zeitwerk im Einfangen vieler Momente, die neben detailiertem Gesichtseinsatz ihre Highlights noch im Spiel mit Wind und Regen finden. Einfach nur imposant wie dies mit der ärmlichen Umgebung aber doch so schönen Kulissen, zu einer Einheit verschmilzt. Alles wunderbar komponiert und im Vorgehen so taktisch wie die Samurais in ihren ausgeklügelten Schlachtplänen.
Wobei heute auch ersichtlich wird das diese hier moralisch gesehen keine Gefangenen machen und man sie deshalb genauso als Antihelden des frühen Kinos sehen kann, so ist die Botschaft doch klar erkenntlich. Sie setzen sich für die Unterdrückten ein, kämpfen gegen etwas Ungerechtes auf dieser Welt um die Unschuldigen zu schützen, wobei Mitgefühl, Selbstlosigkeit und Mut nicht zu übersehen sind. Selbst wenn es dabei (nur) Verlierer geben kann, was am Ende sogar nochmals seine Erwähnung findet, während im Hintergrund Gräber den Hügel zieren!
Ein geniales Epos, ein wunderschöner Film der mit Action genauso dient, wie mit einer erhabenen Geschichte, die visuell selbst heute noch Akzente setzt! Einfach einlassen, genießen und auch staunen!
Die dt. Kinofassung mit 155 Minuten ist bis auf einen ganz unvorteilhaften Schnitt in der Mitte des Film eigentlich wunderbar gelungen, wenn man dann noch mehr will – und das WILL MAN – erweitert die 193 minütige Langfassung im O-Ton mit dt. Untertiteln noch manch Szenen. Die Liebesgeschichte bekommt noch mehr Gewichtung, sowie werden auch noch Schlachtszenen und Emotionen ergänzt, alles wird eben nochmals abgerundet und homogener. Man ist aber grundsätzlich in beiden Fassungen gut aufgehoben und zum Einstieg halte ich vorerst sogar die Kurzfassung dienlicher. Als CH-Import (siehe Bild) gibt es hier auch schon eine Blu-Ray. Es gibt auch noch eine 207 Minuten lange japanische Variante, die als UK-Import auch erhältlich wäre. Wird Zeit das auch bei uns eine restaurierte Langfassung erschient. Immerhin wurde dieses Meisterwerk ja schon aufbereitet.
zuvor gesehen:
The Flowers of War / In the Mood for Love /
Overkill - Durch die Hölle zur Ewigkeit / Der Tempel der Shaolin
Weiterführende Blogs:
Top 10 Asia-Movies
Mehr asiatische Highlights finden sich hier!
Godzilla - 1954 vs. 1998 vs. 2014
2. Dezember 2014Mein geschätzer blauer Kollege Cine-Man hat euch nun hier schon einiges über das originale, originelle Monster vor Japans Küsten erläutert, wodurch mir gleich mal einige Details erspart bleiben. Das solltet ihr aber als Einstieg schon gelesen haben. ;)
Obwohl es noch unzählige Filme aus japanischer Feder gibt, weil das Original eine lange Filmreihe nach sich zog, will ich mich hier den Auswüchsen aus US-Mutation widmen und deren populärsten Ableger mit dem gigantösen Ursprung vergleichen....
1998 erschuf Katastrophenspezialist Roland Emmerich seine US-Variante und besetzte das Sci-Fi Spektakel u.a. mit Matthew Broderick und Jean Reno.
2014 erschien nochmals eine Fassung aus den Staaten, in der Gareth Edwards u.a. Aaron-Taylor Johnson und Brian Cranston vorschickte, den Film um eine kultige Note erweiterte und den ersten Ableger eines (Godzilla/Kong-) Franchises auflegte.
Hier nun zu den Vergleichen/Unterschieden zwischen den drei Filmen, die teilweise auch Spoiler enthalten:
- Der größte Unterschied besteht gleich mal darin, das im neuen Vertreter auch weitere Muationen, sogenannte M.U.T.O. (Massiver Unbekannter Terrestrischer Organismus) ihre Daseinsberechtigung finden. So wie sie auch in weiteren japanischen Filmablegern (im Überbegriff stets Kaijus genannt) der Godzillareihe zu finden sind, wodurch Gareth seinen Streich um die besagte kultige Note ergänzte. Der erste Godzilla sowie auch Emmerichs Variante zeigen nur das UR-Monstrum!! Wobei Emmerich gegen Ende noch einige kleine Auswüchse drauflegt.
- Der Ursprung: Immer wieder wird Bezug auf Radioaktivität genommen! Kein Wunder, da der erste Film ja auch eine verpackte Kritik auf Atomtests und seine Gefahren war. So erwähnt dieser, dass Godzilla ein Ungeheuer aus der Jurazeit sein muss. Ein Krustentier das eigentlich vor Millionen von Jahren ausgestorben sei und durch die Atomtests wieder aufgescheucht wurde. Auch trägt es Abfallprodukte dieser Tests mit sich rum. Emmerichs Variante vermutet einen Hybriden, ein Mischwesen das durch Atomtests mutiert und sich zu einem neuen Lebewesen entwickelt hat. Einer Mischung aus Dinosaurier und Echse. Der Film aus 2014 spricht davon, dass es sich um ein UR-Fossil handelt, einem Alpha-Predator, der Strahlung als Nahrungsquelle nutze. Nachdem die Strahlung immer weiter abnahm, zogen sich die Wesen ins Meer zurück, um aus dem Inneren der Erde noch Strahlung zu absorbieren. Die Atomtests in den 50ern, besonders ein Abwurf 1954 (Anspielung auf den Urfilm?) sollten eigentlich der Vernichtung dieses Wesens dienen, was sich aber als ziemlich unnütz herausstellte!
- Godzilla selbst wird im Original natürlich von einem Menschen im Kostüm verkörpert, dessen teils plumpes Erscheinen doch auffällt, heutezutage auch leicht zum Schmunzeln anregt aber keineswegs billig wirkt, da es ein starkes Monster-Design darstellt. Wenn auch träge, sehr robust wirkt. Emmerichs Godzilla aus dem Computer wirkt hingegen viel wendiger/flexibler, hat eine dünnere Erscheinungsform und geht im Design stark weg von den gewohnten Vorlagen. Die 2014er Variante geht wiederrum zurück zum Ursprung und lehnt sich stark am Original an und verfeinert diesen nur mit einigen sehr gelungenen Details!
- Effekttechnisch bekommt man beim Original natürlich viele Modellbauten zu Gesicht und eben erwähntes Godzilla-Outfit, tut der Verwüstungsorgie aber keinerlei Abbruch. Wird auch nicht peinlich, weil durch die Komposition mit dem gelungenen Score eben ein neues Gesamtbild entsteht und man nicht rein am Visuellen hängt. Emmerich, sowie auch der neue Vertreter sorgen hier natürlich für jede Menge CGI, dass aber in beiden Fällen, eben sogar schon in den 90ern für seine Zeit beeindruckend ausfiel. Emmerich auch noch Animatronics und imposante Bauten einfließen ließ. Gareths Version hingegen sieht auch bei den weiteren Effekten gänzlich nach CGI aus, konnte aber mit einigen markanten Details punkten, damit nichts zu einem visuellen Einheitsbrei verkommt. Ein realistisches Animationsergebnis.
- Im CAST weisen das Original und der 60 Jahre spätere Ableger Ähnlichkeiten auf - da sich keine tragende Rolle in den Vordergrund schiebt! Es sind stets mehrere Protagonisten oder das allgemeine Vorgehen (Militär, Anhörungen, Medien ...), die den Filmablauf ausfüllen. Im Original ist es bei den Figuren eine Vater-Tochter Beziehung, wobei der Vater (Takashi Shimura) ein Professor ist, der in Godzilla-Angelegenheiten etwas zu sagen hat. Die Tochter dem Wissenschaftler - Dr. Serizawa - zwangsversprochen ist, jedoch einen Marineoffizier (Hideto Ogata) liebt. Alle irgendwie mit der Godzillageschichte verwoben.
Ein Bindeglied zum neuen Film wäre hier der Marineoffizier Hideto Ogata, der von Akira Takarada gespielt wird. Er spielte nicht nur in 7 Godzillafilmen mit, sondern hätte auch im 2014er eine kleines Cameo bei der japanischen Einwanderungsbehörde gehabt. Leider fiel das der Schere zum Opfer.
Auch hier tritt niemand in den Vordergrund, die größten Rollen teilen sich Brian Cranston und Aaron Taylor-Johnson. Cranston mimt einen führenden Angestellten eines Kernkraftwerks in Japan, der dann nach persönlichen Ereignissen auf Godzillas Spur gerät. Später tritt Taylor-Johnson in den Vordergrund, der seinen ironischen Kick-Ass Charme völlig ablegte und erwachsen/reif einen Soldaten auf Heimaturlaub mimt, der in die Godzillageschichte mitreingezogen wird. Auch ein Wissenschaftler (Ken Watanabe) und seine Mitarbeitern (Sally Hawkins) machen sich bemerkbar. Aber wie schon gesagt, allesamt über den Film verteilt!
Bei Emmerich wird schnell klar, dass Matthew Broderick (Wissenschaftler) den roten Faden übernimmt und solide sein gewohntes Gesicht abliefert. Spätestens mit den Polaroid-Schnappschüßen von Godzilla bemerkbar wird, dass sich die Sache weniger ernst nimmt. Jean Reno die Szenerie noch als amüsanter französischer Geheimdienst bereichert und eine obligate Romanze durch die Reporterin - und ihre Freunde - einfließt, ansonsten auch eher das Militär im Vordergrund steht!
- Der Feldzug durch Gewässer und Länder zeichnet sich folgender Maßen ab:
Im Original taucht Godzilla als erstes vor der fiktiven Insel Odo auf, die südlich im Pazifik liegen soll. Nachdem er die Leute dort in Angst und Schrecken versetzte, macht er sich auf nach Tokio wo er seinen Verwüstungsfeldzug fortsetzt.
In Emmerichs Mutation taucht er zuerst in Panama auf, zuvor hat er im Pazifik noch eine Fischerflotte angegriffen. Laut Erzählungen findet er seinen Urspung im Pazifik, nahe der französisch zugehörigen Insel(n) Polynesien(s). Weshalb eben auch im Film die Franzosen auftauchen, die sich durch dort durchgeführte Atomtest verantwortlich fühlen. Letzlich taucht er in New York auf, wo auch der Großteil des Films, bzw. der Verwüstungsakt spielt!
Gareth Edwards gelang in seiner Variante ein genialer Schachzug, da er den Urspung mit den Staaten verband. Hier gibt es Unterschiede über die Sichtung der Auswüchse, eben Godzilla und den MUTOs. Godzilla wurde als erstes im Pazifik (Bikini-Atoll) gesichtet. Die Inselgruppe ist auch heute noch bekannt, als das Gebiet, indem die US-Regierung nach dem Weltkrieg ihre Kernwaffentests ausführte. Die MUTOs hingegen wurden auf den Philippinen entdeckt, wo sich eines den Weg nach Japan bahnte, um sich atomar zu nähren und das zweite Exemplar von den Amerikanern in Nevada (end)gelagert wurde. Was eine geniale Verbindung darstellt, da sich das MUTO aus Japan nun durch den Pazifik in die Staaten aufmacht, um seinen Monster-Kollegen aufzusuchen. Eine Verwüstungorgie die über Hawaii führt, um in San Franciso (Kalifornien) sein Finale zu finden. Stets gefolgt von Goooodzilla!!
- Die Figur des Dr. Serizawa gibt es im Original (gespielt von Akihiko Hirata) sowie auch im neuen Godzillafilm (gespielt von Ken Watanabe)! Dieser Doktor verkörpert in beiden Fällen den wissenschaftlichen Part. Ist dieser im Original noch mehr der verrückt wirkende Wissenschaftler mit Augenklappe, verkörpert die Figur im Remake jenen Mann, der an forderster Front die Forschung über die Kreaturen bei der Organisation "MONARCH" leitet. In der Emmerich Variante übernimmt den wissenschaftlichen Part Dr. Nick Tatopoulos (Matthew Broderick), einem Forscher in Sachen radioaktiver Mutationen. Tatopoulos ist übrigens eine Anspielung auf den Godzilla Designer des Emmerich Films.
- Von der Stimmung ereicht das Original schnell ein dichte Atmosphäre, die nicht nur den Charme alter Filmtage, sondern auch noch eine gewisses Mitreißen durch den überbordenden Eifer des damaligen Schauspiels mitbringt. Hier sind die Figuren gleich voll Feuer und Flamme, was irgendwie ansteckend wirkt. Ein schauriger Score trägt noch gut dazu bei. Bei Roland Emmerich ist es wie gewohnt ein Katastrophenkino epochalen Außmaßes. Was in actionreichen Szenen nicht von Godzilla zerstört wurde, darf die Army noch in Schutt und Asche gelegt. Vom Charme her also tolles Popcorn-Kino in amüsanter Zerstörungslaune. Der neue Film hingegen versucht einen ganz epochalen Charme durch einen tiefgründig wirkenden Score zu erreichen. Auch viele überlagerte Grautöne im Visuellen fördern eine schon vorhandene düstere Aufmachung. Alles wirkt stimmungsgeschwängert, sehr dramatisch, ernst und pathetisch, was auch ganz gut funktioniert bis man merkt, dass der inhaltlich nicht die Klasse erreicht die er akustisch anschlägt. Später auch noch ein visueller Vernichtungsfeld folgt, der keine Wünsche offen läßt! Also eigentich doch stets fesselnd, gepaart mit gelungenen Katastrophenflair.
- Die Monster besitzen noch weitere Kräfte: Konnte der Erste noch einen Hitzestrahl absondern, auch wenn es durch das s/w Bild mehr einem pustenden Kältestrahl ähnelt, so durfte auch der 98er-Zilla Feuer spucken. Der 2014-Zilla nahm sich hier einer weiteren fiktiven Absonderlichkeit alter Godzillafilme an und versah ihn mit Elektrizität, genauso wie du MUTOs. Hierbei kann Godzilla eine Art blauen Plasmastrahl speien der alles verheizt was seinen Weg querrt. Er lädt sich hierbei über seinen Rückenpanzer auf, der zum Leuchten beginnt! So tat es schon der Godzilla im alten 54er-Film, wenn er seinen Hitzestrahl rausfeuerte. Dieses Rückenleuchten gibt es bei Emmerich nicht! Die MUTOs können durch ihre elektrische Geladenheit sogar einen EMP ausstoßen. Dieser elektomagnetische Impuls legt jegliche Technik im Umfeld völlig lahm! Was sich als wirklich gelungene Idee für den Film darstellt!

Emmerich gibt hier gewohntes Katastrophenkino zum Besten, leistet sich visuell auch keine Aussetzter und fährt einiges auf. Matthew Broderick ist hingegen Geschmackssache, entweder er nervt oder man findet sich mit ihm ab. Er bringt ein wenig Humor ein, wobei Jean Renos Kaugummikauen, um typisch amerikanisch zu wirken, amüsanter ausfällt. Die Beziehungskomponente mit der erfolgssüchtigen Reporterin nervt mehr als sie dem Film dient. Schon zu Beginn, nach dem imposanten Einstieg als Godzilla unter tollen nächtlichem Setting 3 Fischerbote in die Tiefe zieht, kommt der Bruch, als der Nebenstrang mit der Reporterin eingeführt wird. Der Score ist bewegend und auch die Filmmusik wurde gut gewählt - ich hatte damals sogar den Soundtrack. Das letzte Filmviertel wird leider zäh, da die Sache mit den Brut-Eiern weniger interessant ausfällt und mehr aus Jurassic Park geliehen scheint. Leider hat in der Phase der eigentliche Held, Godzilla, große Pause und wird sogar nach 90 Filmminuten schon für tot erklärt.
Rein Logiktechnisch leistet sich das überdimensionierte Kino auch keine größeren Aussetzter, bis zur Szene als sie mit dem Taxi in Godzillas Maul landen; den Übergriff hätte man sich sparen können. Am Ende wirds fast theatralisch und wie gewohnt muss etwas von den Monstern übrig bleiben - CUT! Credits! Kann man sich als No-Brainer und Pop-Corn Kino definitiv mal reinzischen, ohne das lange Ende mit den Babyechsen und der Taxiszene sogar recht gelungen.

Godzilla 1998 - Bild gefunden auf thewrap.com - Rechte liegen bei Columbia Tristar/Sony
Der bisher letzte Streich ist insbesondere effekttechnisch sehr gut gelungen und wartet mit vielen imposanten Angelegenheiten auf: Von übergroßen Monstern bis zu gewaltigem Kriegsarsenal - welches schon mal in Form von Kampf-Jets vom Himmel regnet! Einige gute Ideen, speziell das Übergreifen der Story von Japan bis in die Staaten ist ein toller Kniff. Auch wenn das mit den Figuren ziemlich peinlich verwoben wurde, denn ohne es zu wollen, taucht Aaron Taylor-Johnson immer genau dort auf, wo gerade der Hut brennt UND das sogar länder- UND kontinentübergreifend!! Das wurde leider schlecht gelöst. Die Darsteller selbst überzeugen jedoch, auch wenn sie nicht wirklich im Mittelpunkt stehen. Das tut keiner, auch Godzilla nicht.
Was mich doch störte, dass soviel auf Stimmung und Tiefgründigkeit getrimmt wurde, inhaltlich aber die Intensität nicht rausgeholt. Eine epochale Verpackung, die inhaltlich schon mal einem (Film-)Fossil ähnelt! Aber irgendwo auch egal, die alten Filme hatten auch keine ausgeklügelten Storys und dienten stets als Aufhänger für monströses Kino. Die vielfach vorhandenen Bezüg, seien es nun Namen oder der länderübergreifende Twist, sorgt für jede Menge Godzilla-Laune! Also verkraftet man auch das und läßt sich vielmehr unterhalten, was letztlich doch sehr gut gelungen ist und durch die ganzen kultigen Gimmicks wohl mehr Godzilla ist, als vieles was nach dem Original kam!

Da gibt noch viel mehr aus diesen Gefilden, nicht nur sehenswerte Monster aus längst vergessen Tagen!!

TOP 10 - Asia-Movies
29. November 2014Ich hab die Liste der "TOP 250" der internationalen Filmdatenbank (IMDB.com) durchforstet um mal zu gucken, welche Filme, zumindest laut Userbewertungen, die besten Filme aller Zeiten auf dem asiatischen Markt sind!
Natürlich gibt es immer wieder Geheimtipps und kleine erlesene Nischenfilme die hier wohl aufgrund der geringen Popularität keinen Einzug fanden, aber hier mal zu den bekanntesten und BESTEN Vertretern aus dem Osten!

Platz 10
Einmal wirlich leben - Ikiru – Japan 1952 – Platz 132

Takashi Shimura, der zu Akira Kurosawas Stammschauspielern zählt, spielt die leidgeplagte Seele, während der Regisseur, der nun mal international eher für seine (blutigen) Samuraiwerke bekannt ist, mal andere Töne anschlägt und gefühlvoll berührt.
Bei uns nur auf DVD erhältlich, unter anderem auch in der limitierten "Meisterwerke" Box des Regisseurs, die mittlerweile nur mehr schwer erschwinglich ist.
Platz 09
Mein Nachbar Totoro – Japan 1988 – Platz 131

Der Anime-Film aus den berühmten Ghibli Studios (gegr. 1985) unter der wegweisenden Regie von Studio-Mitgründer Hayao Miyazaki, der noch viele weitere legendäre Animes (Ponyo, Nausicaä, Kikis kleiner Lieferservice, Prinzessin Mononoke …) schuff.
Der Film erschien bei uns als Blu-Ray schon in der "Studio Ghibli Collection" und ist auch im limitierten Boxset, der Hayao Miyazaki Collection enthalten. Die Silhouette Totoros wurde übrigens zum Markenzeichen des Studio Ghibli.
Platz 08
Ein Stern auf Erden – Indien 2007 - Platz 114

Regisseur Aamir Khan war zuvor schon länger als Schauspieler tätig, bevor er mit "Taare Zameen Par" – so der O-Titel – sein Regiedebüt ablieferte und gleich einige Awards abräumte. Nicht nur von Kritikern gelobt, sondern auch anderweitig ein großer Erfolg!
Der Hindi-Film (auch Bollywood genannt – eine WORTmischung aus Bombay und Hollywood) ist bei uns auf DVD erhältlich.
Platz 07
Yojimbo – Japan 1961 – Platz 107

Erinnert nicht nur an Westernelemente, sondern war auch wegweisend für die Antihelden des italienischen Genrekinos! Akira Kurosawas "Yojimbo" stand nicht nur Pate für Sergio Leones Remake "Für eine Handvoll Dollar", sondern diente auch noch weiteren Ablegern wie z.B. "Last Man Standing" von Walter Hill.
Bei uns nur auf DVD erhältlich, gibt es einen US-Import aus der Criterion Collection. Hierbei sogar ein Box-Set inkl. Kurosawas Fortsetzung "Sanjuro".
Platz 06
Rashomon – Japan 1950 – Platz 94

Dieses vielschichte Werk erschien nur als US-Import in der Criterion Collection!
Platz 05
Die letzten Glühwürmchen - Japan 1988 – Platz 72

Die Geschichte basiert sogar auf einem autobiografischen Roman und wurde hier unter der Regie von Isao Takahata (Pom Poko, Tränen der Erinnerung) umgesetzt. Takahata ist neben der Produktionsfirma Tokuma Shoten und dem bekannten Regisseur Hayao Miyazaki, Mitbegründer des Studio Ghibli …
Als Blu-Ray in der Ghibli-Reihe erhältlich!
Platz 04
Prinzessin Mononoke - Japan 1997 – Platz 71

Heute alterstechnisch im Mittelfeld der Studio Ghibli Produktionen anzusiedlen, wurde diese Anime wieder unter der Regie von Hayao Miyazaki in Szene gesetzt und war außerordentlich erfolgreich! Bis dahin sogar der erfolgreichste Film Japans! Einer der wenigen Filme des Studio Ghibli der mit seiner Freigabe von 12 Jahren heraussticht, da dieser auch blutig zur Tat schreitet.
Bei uns auch schon auf Blu-Ray erhältlich, wiederum auch in der Hayao Miyazaki Collection enthalten.
Platz 03
Oldboy – Südkorea 2003 – Platz 70

Oldboy basiert nicht nur lose auf einem Manga, sondern ist auch der zweite Teil einer Rache-Trilogie von Regisseur Park Chan-wook. Das 10 Jahre spätere US-Remake von Spike Lee konnte (bei weitem) nicht den Erfolg dieses südkoreanischen Welthits verbuchen.
Mittlerweile sogar schon als Neuauflage auf Blu-Ray aufgelegt, sowie auch im Boxset der "Revenge Trilogie" erhältlich.
Platz 02
Chihiros Reise ins Zauberland – Japan 2001 – Platz 34

Wieder mal war Hayao Miyazaki am Werk, der sich eigentlich nach Prinzessin Mononoke mal zurücklehnen wollte, stellte dann aber hiermit den bestbewertesten und den herausragensten Anime unserer Zeit auf die Beine, der sogar seine Vorgänger nochmals toppte!
Wurde erst vor kurzem (Okt.2014) im Rahmen der Ghibli Reihe auf Blu-Ray gebracht. Sehr zur Freude aller Anime Fans!
Platz 01
Die sieben Samurai - Japan 1954 - Platz 21

Der weltweit bekannteste japanische Regisseur, Akira Kurosawa, erschuff diesen Meilenstein und beeinflusste hiermit nicht nur John Sturges (Geprengte Ketten) zum starbesetzten Remake "Die glorreichen Sieben". Auf Platz 21 der bestbewertesten Filme aller Zeiten, ein markanter Meilenstein des großen Kinos und dieser Bewertung nach, auch der beste Film aus dem asiatischen Markt!! War im TOP250 Ranking sogar schonmal auf Platz 10, rutschte aber durch manch populäre Vertreter wieder ein Stück nach unten. Macht nichts, bleibt so oder so epochal!! Und das im großen Stil!
Bei uns nur auf DVD in zwei (Spielzeit-)Fassungen erhältlich. Auf Blu-Ray sogar als CH-Import mit deutschen Untertiteln zu ergattern. Ansonst als US- oder UK-Import. Wird wirklich Zeit für eine hiesige Auflage dieses Klassikers!!
Diese Plätze teilen sich eine Durchschnittsuserwertung von 8,7 bis 8,2 und sind im Gesamtranking von Platz 136 bis vorne nach 21 vertreten! Erstaunlich das alle Filme, mit einer südkoreanischen Ausnahme und einem indischen Film, aus Japan stammen!! Auch Akira Kurosawa als meisterlicher Regisseur ist so immens vertreten, wie das Studio Ghibli mit seinen herausragenden Anime-Kultfilmen!
Weitere fernöstliche Titel die es nicht in diese TOP 10 schaffen,
aber noch in den TOP250 vertreten sind:
Ran – Japan 1985 – Platz 136

Den Film kann man schon einem älteren Kurosawa anrechnen, wodurch er auf Unmengen von Erfahrungen zurück greifen konnte. Er drehte zwar danach noch 3 Filme, jedoch kann man RAN als sein letztes Epos in solch einer Größendimension sehen.
Das imposante Epos erschien in der StudioCanal Collection als Digibook auch auf Blu-Ray!
weiters...
Das wandelnde Schloss – Japan 2004 – Platz 147 (Durchschnittswertung 8,2)
Nausicaä aus dem Tal der Winde – Japan 1984 – Platz 201
Infernal Affairs – Hongkong 2002 – Platz 203
Während sich das amerikanische Remake "The Departed" erstaunlicherweise sogar auf Platz 47 findet!
IP Man – China 2008 – Platz 218
Memories of Murder – Südkorea 2003 – Bong Joon-ho – Platz 227
Das Schloss im Himmel – Japan 1986 – Platz 231
In the Mood for Love – Hongkong 2000 – Platz 241 (Durchschnittswertung 8)
Somit haben wir alle asiatischen Titel der TOP250 durch!
Wie schon erwähnt bestehen die TOP10 fast grundsätzlich aus Japan, deshalb hab ich auch noch die TOP5 verschiedenster asiatischer Länder rausgesucht. Von einigen Titeln habt ihr bestimmt schonmal was gehört/gelesen, ansonst eignet sich die Liste auch hervorragend um mal einen Blick zu riskieren! Dieses Mal nahm ich als Richtwert die Daten aus der OFDB.de, die auch ein wenig anders wertete (indizierte Titel . hab ich hierbei ausgelassen):
Südkorea:

Oldboy (2003)
My Sassy Girl (2001)
.
Joint Security Area (2000)
Failan (2001) 7,81
China:

Hero (2002)
Musa - Der Krieger (2001)
Heimweg - The Road Home (1999)
Leben! (1994) 7,59
Hongkong:
.

City Wolf (1986) 8,13
Infernal Affairs (2002)
Fist of Legend (1994)
Ip Man (2008)
Das Schwert des gelben Tigers (1971) 8,02
Thailand:

Revenge of the Warrior (2005)
Leben nach dem Tod in Bangkok (2003)
The Eye (2002)
Bangkok Dangerous (1999) 7,05
Taiwan: (Co-Produktionen über den Teich ausgelassen)

Ein Hauch von Zen (1971)
Eine Faust wie ein Hammer (1972)
Meister des Schwertes - Swordsman (1990)
Eat Drink Man Woman (1994) 7,01
Indonesien:
T

The Raid 2 (2014)
Devils Sword (1984)
S-VHS (2013)
Merantau - Meister des Silat (2009) 6,16
Indien: (US-Co-Produktionen ausgelassen)

Lebe und denke nicht an morgen (2003)
Hochzeit auf Indisch (1998)
Main Hoon Na - Ich bin immer für dich da! (2004)
Veer & Zaara - Die Legende einer Liebe (2004) 6,44
Russland: (alle Co-Produktionen ausgespart)

Antikiller (2002)
Wolfhound (2006) 6,07
Wächter des Tages (2006)
Dead Survivor - Phantom Commando (2008) 5,61
... zuletzt gesehen ... Der Blick in den Osten
27. November 2014
Gut, dass hier die Asia-Wochen initiiert wurden, denn so konnte ich einiges an passenden Material rauskramen um es auch endlich mal zu sichten!! Allein dafür schon ein DANKE von mir! Das dabei auch ein gesammelter Sichtungsblog rauskommt, ist themenspezifisch sehr erfreulich. Auch wenn hier nun alle anSICHTEN grundsätzlich aus dem Osten kommen, so sind zwei Filme an Bord, die sich doch auch bekannte Darsteller aus anderen Ländern liehen. Dann noch einen Liebesklassiker und ein Titel aus der Shaw-Brothers Collection, denn die dürfen in Sachen Kampfkunst natürlich nirgends fehlen!
Also gute Unterhaltung bei meinen anSICHTEN, mit scharfen Blick in den Osten!

The Flowers of War
China 2011
Originalsprache Mandarin, Japanisch, Englisch
Wir schreiben 1937 und China wurde von Japan angegriffen, es herrscht Krieg und wir erleben das Schicksal einiger Menschen in Nanking. Die Stadt ist schon völlig von Japanern überrannt, nur eine letze chinesische Einheit versucht noch schlimmes zu verübeln, muss dabei aber auch ihr Leben geben. Einige Zivilisten schafften es noch sich in einer Kirche zu verschanzen. Darunter ein junger Mädchenchor, der Amerikaner John Miller (Christian Bale) und unzählige Frauen eines Bordells …

Der Bestatter John Miller (Christian Bale) wurde gesandt um den Priester zu beerdigen, jedoch ist von dem nichts mehr übrig! So gerät er mitten in eine auswegslose Situation und auch noch in einen Gewissenskonflikt. Bei den Charakteren besteht hier verhaltenstechnisch grundsätzlich ein Kontext zum Krieg, denn nicht nur die Huren sind beim Eintreffen in Feierlaune, auch John Miller betrinkt sich viel lieber und verhält sich ungeniert. Dadurch haben zwar alle charakterliches Wandlungspotential aber so richtig glaubwürdig will das (drehbuchtechnisch) nicht erscheinen. Spätestens wenn brutale Japaner in die Kirche eindringen und die jungfräulichen Chormädchen schänden wollen, zeigt sich die wahre Brutalität des Krieges und offenbart den losen Figuren die vorherrschende Härte und Realität. Diese Unterschiede zeigen nicht nur manch Naivität, sondern eben auch diese zwei konträren Pole (Un-Schuld), die gerade zu Ende des Films deren Wandlung besonders beeindruckend umsetzen.
Ich hab den Film zwar während des Sehens für gut empfunden, aber mit seinen 140Min. auch ein wenig zäh. Solche reduzierte Szenarien mag ich zwar, aber dennoch ist manches zu abwegig (abrupte Wandlungen, Verhalten oder auch die Ohrring-Szene). Auch Bale wirkt öfter mal peinlich, egal ob man das nun ihm, der Regie oder dem Drehbuch ankreidet. Deshalb empfand ich "Flowers of War" auch nicht sammlungsrelevant. Nachhaltig hat er sich dann aber doch mit einigen Momenten recht verhaftet, weshalb er doch bleiben darf. Diese Paarung von (innerlich wachsender) Ästhetik und blutiger Hässlichkeit, diese "grausame Schönheit", hat etwas Eigenes und wird irgendwann wieder mal betrachet.
In the Mood for Love
Hongkong, Thailand, Frankreich 2000
Originalsprache Kantonesisch
Man zieht nebeneinander ein, jeder hat einen Partner, merkt aber, dass dieser einem immer mehr abhanden kommt, bis man letztlich registriert, dass dieser einen betrügt! Vielleicht hat man es sogar schon vorher geahnt/gewusst, wollte es sich aber dennoch nicht eingestehen.

Alles, recht gemächlich, ruhig eingefangen und auf wenige Spielräume ((Hotel-)Zimmer, Büros, Nudelladen) begrenzt, spitzt sich die Lage langsam aber doch intensiv zu. Da die beiden in ihren Treffen immer wieder eine gewisse Zerrissenheit zu tragen haben weil sie sich im selben Moment, doch sehr anziehend finden aber auch enorm gegen das was SIE verletzt hat anzukämpfen haben, eben um nicht auch selbst zu einem Betrüger zu werden! Das spannt den Zuseher, wie die Protagonisten selbst, auf eine enorme Geduldsprobe, nicht nur weil die Story begrenzt ist, sondern auch dieses Dilemma, eine etwaige Sehnsucht, befriedigt werden möchte! In etlichen romantischen Momenten ihr Zwischenmenschliches immer wieder stilsicher zelebriert wird, getragen durch einen bemerkenswerten Score (von asiatischer Folklore bis hin zur kongenialen Kompositionen) und manch Zeitlupe damit einem nur keine Gestik entgeht. Nicht nur die Zeiten zusammen, sondern auch ihr einzelnes Erleben, selbst der Gang zum Nudelladen oder das Rauchen einer Zigarette, wird so eingefangen, dass deren gefühlte Trostlosigkeit spürbar wird. Ein Treffen bei strömendem Regen oder aber auch der reine Fokus auf einen Spaziergang in Zeitlupe, Li-zhens grazile Bewegungen gepaart mit einem exotischen Kleid, bringen es auf den Punkt.
Für die Einen eine langweilige Ödnis oder ausgedehnte Zerreisprobe, für die anderen ein Stück sinnliche Kinokunst, welches ein nicht-alltägliches Liebesschicksal in ihrem, auch mal improvisierten, Herzschmerz auskostet! Für mich irgendwo beides aber doch mehr Kunst. Diese ausgedehnte Distanz wir kaum aushaltbar, auch wenn es so die Gefühle der beiden erst richtig spürbar macht und den eigentlichen Sinn ausdrückt, weshalb es schlussendlich beim Zuseher eine starke Emotion hinterläßt. Erstaunlich wie reizvoll die Stimmungen und manch Stilmittel (Schnitte) zelebriert werden um aus dem kleinen Kino, ganz große Gefühlsmomente für die Ewigkeit einzubrennen!
Regisseur Wong Kar-Wai (Chungking Express, Ashes of Time) hat 2007 einen solch sinnlichen Ausflug sogar mal mit amerikanischen Darstellern besetzt und dabei Norah Jones und Jude Law in "My Blueberry Nights" durch die Nacht strömen lassen. Auch Natalie Portman durfte an dieser sinnlichen Kaffeeladenodyssee teilhaben und die Beiden ein Stück weit zu begleiten.
2004 drehte Wong Kar-Wai dann die Fortsetzung zu "In the Mood for Love". Mit "2046" schickte er erneut Tony Leung Chiu Wai mit selbiger Rolle in eine weitere Liebesodyssee, die dieses Mal sogar mit fiktiven Elementen erweitert wurde. Das im Film vorkommende Zimmer mit der Nummer 2046, durfte schon im ersten Teil seine Erwähnung finden! "In the Mood for Love" ist bei uns nur auf DVD erhältlich, das Bild zeigt den US-Import auf Blu-Ray.
Apocalypse – Das Ende der Welt
Virus / Overkill – Durch die Hölle zur Ewigkeit
Japan 1980
Originalsprache Japanisch, Englisch
Ein vom US-Militär entwickeltes tödliches Virus (MM-88) wird durch einen Unfall freigesetzt. Sehr schnell verbreitet sich auf der Welt eine tödliche (italienische) Grippe die alle Menschen dahinrafft. Während der US-Präsident und seine Regierung noch im dunklen tappen und versuchen der Sache Einhalt zu gebieten, streckt es auch diese nieder. Da sich das Virus aber in der Kälte passiv verhält, also nicht ausbricht, überleben alle Stationen in der Antarktis!

Das Katastrophendrama läuft ursprünglich 156 Minuten, da es aber floppte wurde es für den internationalen Markt auf 110 Minuten gekürzt. Diese Fassung habe auch ich gesehen, wobei ich sagen muss, sie ist immer noch langatmig und viel zu schleppend erzählt. Die erste Filmhälfte mag nur ganz langsam, wenn überhaupt, fesseln. Hier wurde der Untergang der Menschheit beleuchtet, was zwischen Bildern von kranken und toten Menschen bis hin zu politischen, militärischen Streitgesprächen reicht. Erst interessant wäre das Szenario, als mittig im Film alles auf die Antarktis zurückgeworfen wird und hier die internationalen Probleme auf begrenztem Raum dargestellt werden. Spannend wird es hier aber erst als die internationalen Machthaber mit ihren Kriegsplänen rausrücken müssen und damit eine Atombedrohung, auch für ihre antarktische Station ausmachen! Da ersichtlich wird, dass ein Erdbeben in Washington ein Abwehrsystem aktiviert, dass auf russische Metropolen schießt. Diese wiederum auch automatisch alle wichtigen Punkte der US-Streitkräfte anvisiert – darunter auch die Station im Eis! Hierbei fällt der beste Satz im Film, als der Russe die geheimen Pläne offenlegt, alle geschockt sind und er dann sagt:
"Die vereinigten Staaten haben eben absolut kein Privileg auf Idioten".
(Auch sie sind dem Rüstungswahn und unausgereiften Vergeltungsschlägen zum Opfer gefallen, was nun in deren Zusammenarbeit natürlich aus einem völlig anderen Blickwinkel gesehen werden kann).
Weshalb hier erneut ein Plan entwickelt werden muss, um im verseuchten Washington die Atomabwehr zu deaktivieren, die zuvor noch von verrückten Militaristen aktiviert wurde.
Wobei hier filmisch aber auch nicht mehr viel Boden gut gemacht wird, da viel Stimmung durch einen merkwürdigen Score vertilgt wird. Dennoch bleibt der Film inhaltlich bis Ende dramatisch trostlos und widmet sich neben manch katastrophalen Eindrücken mehr um deren prekären Geschichten. Die Erzählweise ist aber zu ungeschickt und einfach nur schleppend. Ich glaube nicht, dass hier die längere Fassung noch etwas retten kann, sondern vielmehr eine Kürzung auf 90 Minuten womöglich mehr bewirkt hätte.
Der Tempel der Shaolin
Shaolin Temple / Death Chambers
Hongkong 1976
Originalsprache Mandarin
Die Quing Dynastie unterdrückt das Land mit wachsender Macht, einzig die Shaolin Tempel sind noch frei davon. Haben aber schon Angst, dass sie unter dieses Regime fallen könnten. Deshalb erlaubt der Meister des Tempels nun auch Schüler von außen zu trainieren, aber nur wenn sich diese auch als würdig erweisen. Dabei müssen sie auch schon mal fünf Tage vor dem Kloster ausharren um ihre Disziplin unter Beweis zu stellen.

Weiters treten auch noch 5 kampferfahrene Soldaten in den Tempel ein, die nicht nur Unterschlupf vor den Quings suchen, sondern dabei auch in den Kampfkünsten der Shaolin unterwiesen werden. Ein weiterer, wichtig werdender Nebenstrang tut sich auf, als in den Tempel Spione der Dynastie eingeschleust werden um einen Angriff auf das Kloster auch zu koordinieren, bzw. schon von innen zu schwächen! Dieser Strang bekommt jedoch erst nach einer Stunde seine spannende Note, zuvor wird sich ausgedehnt um das Training, bzw. den Küchendienst der Neuankömmlinge gekümmert!
Dabei wird wirklich viel Zeit investiert, was auch recht gestreckt wirkt. Den 115 Minuten langen Tempel&Kampfsportfilm hätte man hierbei schon straffen können. Mittlerweile sind die Filme ja erfreulicherweise ungeschnitten erhältlich, wurden eventuell damals aber auch nicht umsonst geschnitten, denn etwas mehr Kurzweile, gerade in der ersten Stunde, hätte den Film in seiner Bewertung nochmals gehoben. Jedoch wird man dafür mit einen tollen Ambiente in den Klostermauern entlohnt, auch die Charaktere sind sehr sympathisch und machen ihre Sache ausserordentlich gut. Die Kampfeinlagen, speziell das Lernen um dann damit glorreich aufzuwarten, sind recht sehenswert. Die hörbare Luftverdrängung bei den Moves, sowie auch manch hohe Sprünge sind erlesen für diese Filme und gern gesehen/gehört. Außerdem erkennt man einige Komponenten die auch in anderen Filmen honorierenden Einzug fanden!
Die Schüler und Soldaten wachsen gegen Ende auch immer mehr zusammen, um später das Kloster gegen den Angriff einer Armee zu verteidigen. Hier wartet der Showdown sogar mit ganzen 25 Minuten Finale auf, indem das Erlernte beeindruckend abgeliefert wird. Gekloppe ohne Ende!
Ist für sich alleinstehend doch nett anzusehen, wenn auch zu ausgedehnt, aber es weckt dennoch gleich Interesse wieder mal zu Meditieren, sich mit einem Baum anzulegen oder auch nur Reis zuzustellen! Die bekannten Darsteller der Shaw Brothers sind auch kampferfahren und können sich echt sehen lassen! Regisseur Chang Cheh, im englischen Wiki sogar als "The Godfather of Hong Kong Cinema" bezeichnet, hat nicht nur fast 100 Filme auf seiner Regieliste, sondern auch unzählige Shaw-Brothers Filme zum Leben erweckt!
Doch jetzt kommt das Merkwürdige, der Film lässt am Ende einige Fragen offen und endet auch irgendwie nicht ganz abgeschlossen. Beim Einlegen des nächsten Filmes auf der selbigen DVD "Die Todesfäuste der Shaolin" scheint dieser jedoch dort weiterzumachen, wo "Der Tempel der Shaolin" aufgehört hat. Der Titel entstand erstaunlicherweise jedoch schon 2 Jahre zuvor!! Bei der Recherche wird jedoch sogar noch ein anderer Titel, nämlich "Die gnadenlosen Fünf" als eventuell inoffizielle Fortsetzung genannt. Beide auch von Chang Cheh und stets schon zwei Jahre zuvor gedreht, also ich muss mich da weiterhin einsehen! Denn als Double-Feature bestimmt nochmals wertiger.
Der Film erscheint im Jan/2015 übrigens auf Blu-Ray! Hier hatte die DVD schon ein wirklich gutes Bild, nur minimale Mängel, aber großteils eine tolle Schärfe. "Die gnadenlosen Fünf" sind derzeit im Mediabook erhältlich, dürften auch bald im Keep-Case auftauchen!
zuvor gesehen:
The Walking Dead - Staffel 4 / Southern Comfort / Sharknado /
Ghost Shark / The Vow - Für immer Liebe
Duel Project
25. November 2014
Ryuhei Kitamura ist da schon viel bekannter und drehte neben dem Action-Fantasy Splatterspektakel "Versus" auch noch "Azumi" und für die Godzilla Reihe auch noch "Final Wars". Mittlerweile ist er auch dem amerikanischen Publikum bekannt, da er für ihren Markt Filme wie "The Midnight Meat Train" oder "No One Lives" drehte. Sein Duel-Project Beitrag heißt Aragami und läuft etwa 75 Minuten.
Beide Regiebeiträge entstanden im Jahre 2002 und sind japanische Produktionen!
Grund genug, die Filme in den Asien-Wochen unseres Blogs auch endlich mal aus dem Regal zu holen um sie als gelungenes Double-Feature hintereinander laufen zu lassen. Nicht nur um sie Euch vorzustellen, sondern um auch zu sehen wer den besten und ideenreichsten Fight abliefert! Also, der Player hat sich warm gemacht, ich schmeiß ihm die Scheibe in die Fresse und ab gehts ....
Fight#1: 2LDK
2LDK steht im Japanischen für "zwei Zimmer, Küche, Bad". Also schonmal begrenzter Raum, in der sich zwei Frauen eine Wohngemeinschaft teilen. Beide sind Schauspielerinnen und streben nach der großen Rolle. Nach einem gemeinsamen Casting treffen sie abends wieder in der Wohnung zusammen und bemerken, dass die Rollenwahl nur mehr zwischen ihnen beiden entschieden wird. Am Nächsten Morgen soll ihnen die Entscheidung per Anruf mitgeteilt werden. Grund genug um eine schon latente Wut aufeinander, nur noch mehr durch deren Konkurrenz zu schürren.

Die versteckten Aggressionen sind nachvollziehbar herausgearbeitet und steigern sich immer weiter, bis auch endlich die unterdrückten Gedanken nach einer halben Stunde Filmzeit mal ausgesprochen werden um die Sache aufs nächste Level zu hieven.
Nachdem Rana, die eigentlich schon schlafende Nozomi wieder weckt, indem sie einen Austicker unter voll aufgedrehter Metalmucke abliefert, ist erst der Beginn eines ideenreichen Kampfes durch die ganze Wohnung... mit all den Waffen die gefunden werden!
Samuraischwert, Feuerlöscher, psychologische Taktiken, Ketchup und sogar eine Kettensäge sind nur einige Utensilien die ihre Verwendung finden. Wobei man definitiv auch mal Lachen darf, weil es einfach schon so dreist ist. Aber sich die beiden im fahrigen Auslassen ihrer Probleme, ziemlich cool, bzw. gefasst an die Substanz gehen. Die Sache hält sich auch erstaunlich glaubwürdig, zumindest bis die eine die andere in der Badewanne halb ertränkt und dann auch noch unter Strom setzt. Das ist kaum zu glauben, gerade weil es dann noch immer nicht das Ende ist ... denn DAS wartet auch noch mit 'ner Portion Ironie auf!
Ist also recht gelungen, auch wenn die beiden Biester heute noch schöner anzusehen sind als damals, überzeugen sie in ihren Rollen vollauf. Besonders da die Inszenierung mit den Off-Gedanken die langsame Steigerung stets glaubhaft macht, eben bis das blutige, unaufhaltsame Chaos sich nicht nur mit einer Nuance CGI leicht übersteigert. Aber immerhin, auch wenn die Wohnung visuell nicht unbedingt Charme versprüht, bleibt es ein rundum gelungenes Szenario das bis Ende befriedigt.
Fight#2: Aragami
Zwei vom Schlachtfeld kommende Samurais suchen schwerstverletzt Zuflucht in einem Bergstempel. Einer der Beiden kann gerettet werden und wird gesund gepflegt. Als der Samurai (Takao Osawa) aufwacht, begenet er dem Meister des Tempels (Masaya Kato), der sich trotz seiner bewussten Zurückgezogenenheit in diese Einöde, wieder mal über Besuch freut und deshalb mit den Gast ausgiebig deniert. Im Lauf ihrer Gespräche beginnt der Hausheer dem Samurai einige Legenden zu erzählen, besondern von einem Tengu. Einem Teufel des Waldes, den Herrscher des Berges, der alles bis ins Kleinste wahrnimmt und Menschen tötet. Er nennt sich auch Aragami und gilt als Gott des Krieges. Aber nicht nur um seinen Gast damit zu unterhalten, sondern um ihm auch zu eröffnen das ER, der Gastgeber, dieser Aragami ist!! Er will ausserdem, dass der Samurai in tötet!

Eigentlich ist für den Zuseher beim anfänglichen Essen schon klar, dass nur eine dieser Persönlichkeiten würdig ist diesen Kampf zu gewinnen. Im Grunde scheint die Angelegenheit sehr lange als unausgeglichenes Machtverhältnis, aber die Asiaten sind ja bekannt in ihrem Kino oftmals noch weitere ideenreiche und unerwartete Türen zu öffnen. Was hier klar wird, als der Aragami den Samurai im ersten Kampf mit dem Schwert durchbohrt und dieser nicht stirbt! Die Geschichte hält nämlich nicht nur mystische Legenden bereit, sondern eröffnet einem auch noch höhere Mächte!
Nach weiteren interessanten Anektoden des Aragami, kommt sogar noch Humor in die Sache. Nicht nur, dass sich zwischendurch durch internationale Kulturen getrunken wird, auch die auftauchende freie Waffenwahl ist unterhaltsam, da der Aragami dem Samurai immer wieder amüsant belehrt, warum diese Waffe hier nicht die beste Wahl ist.
Atmosphärisch durch das reine spielen in der Nacht, während eines Gewitters, inklusive der düsteren Tempelausstattung gar nicht mal so übel, aber auch nicht herausragend. Eine dritte Person erscheint hier noch als weibliche Dienerin (Kanae Uotani) die stets ein Auge auf die beiden hat und hilfreich ist, sich aber großteils im Hintergrund hält. Letztlich hält der Film noch eine philosophische Note bereit und geht dann in den Endfight, der sich durch Licht- und Farbeffekte nochmals von den vorherigen "abhebt".
Ein guter Vertreter im Zweikampf in solch reduzierter Räumlichkeit aber trotz der gelungenen Choreografie der Fights und etwas Humor, zu wenig fesselnd auf die ganze Zeit. Leider fehlte es an Dichte, obwohl die Umgebungstimmung düster genug wäre. Auch die Dialoge bieten immer wieder mal spannendes, sind in ihrer Wirkung aber doch zu wenig intensiv (dargestellt) um auf Dauer vollends zu fesseln.
ist nun die bessere?
Einmal Frau gegen Frau, gefolgt von Mann gegen Mann, Kampfkunst vs. Biesterfight, Ästhetik gegen Haushaltsschlacht, obwohl irgendwo so verschieden, doch so einheitlich in der thematischen Aufmachung. Die Ideen sind in beiden Fällen genial. Aus so wenig, 2 Personen in einem Raum und das in beiden Fällen in nur einer Nacht, dennoch einen ganzen Feature Film (tragenden Spielfilm) zu schaffen, ist schon beeindruckend. Das dann auch noch das Schauspiel, bzw. die Inszenierung von der psychologischen Seite her so nachvollziehbare Substanz mitbringt, ist schon ein bedachter Streich.
Auf der DVD befinden soch noch sogennante Videomessages die sich ans Publikum dieses Wettbewerbes richten soll, wobei man merkt, dass die Leute doch auch Spaß an der Sache hatten und nicht ganz unwitzig sind.
Nun hab ich das ganze Netz durchsucht um überhaupt zu erfahren, wer offiziell das Project überhaupt gewonnen hat. Obwohl es schlussendlich egal ist da jeder selbst entscheiden soll, scheint es so als hätte "2LDK" den Gewinn für sich verbuchen können. Aber fest behaupten würde ich das immer noch nicht, da nicht gerade viel darüber zu finden ist.

Diese beiden Kammerspiele als Double-Feature waren also doch ganz sehenswerte asiatische Beiträge, wobei man meine Entscheidung wohl eh schon rauslesen konnte.
Mir war Aragami dann in Summe doch zu langatmig ..... und deshalb, die Schlacht der weiblichen Geschlechter eindeutig als mein Sieger hervorgeht!!
"2LDK" ist einfach viel roher und primitiver in seiner Gewalt, was den Film und diese eigentlich bizzare Situation auch so realistisch und auch möglich machen. Sie zeigt wunderbar den Anstieg und Ausbruch eines sich zuspitzenden emotionalen Dilemmas. Eben nur das mit dem Strom und der Badewanne war mir ein wenig zu überzogen, wobei es eventuell schon sein könnte, dass man sowas sogar überlebt auch wenn ich es stark bezweifle. Danach gab es noch einen sonderbaren Schnitt zu bemängeln, aber ansonst fand ich alles durchgehend spannend inszeniert und hatte auch genug Ideen um die ganze Zeit über zu begeistern, oder auch (ironisch) zu schockieren! Würde ich mir deshalb sogar wieder mal ansehen. Aragami eben nicht.
aber jeder andere könnte seine Wahl noch vor sich haben!

Grundlegend muss man dazu aber das Interesse an dialogslastigen Filmen, sowie reduzierten Situationen mitbringen.
Es war mir eine Freude!
... zuletzt gesehen ...
12. November 2014
OK! Neben einigen echt guten Sachen, wird es dieses Mal auch richtig schlecht!! Programmtechnisch versteht sich! Also angenehmes Lesen bei meinen letzten Sichtungen! Wie ihr wisst, stets meine Sicht der Dinge ... Viel Spaß!
The Walking Dead – Die vierte Staffel (TV)
USA2013/14 (anSICHT enthält eventuell minimale Spoiler)
Man fühlt sich trotz der bissigen Gefahr und dem lauern des Todes, gleich wieder Zuhause. Die wunderbaren Brauntöne, die einen unter anderem wieder auf die erdige Szenerie und die Natur zurückwerfen, und die gemächliche Machart des persönlichen Zombiealltags sind gleich wieder vorhanden. Nach einem kleinen Zeitsprung hat man sich im Gefängnis schon neu eingerichtet. Dort meistert man den Alltag inklusive der restlichen Bewohner aus Woodbury. Der Einsteig ist gleich mal bombastisch und legt neben gefestigten Vorgängen, gleich auch mal richtig Tempo hin, als im Gefängnis eine Seuche die Menschen dahinzuraffen droht. Was eines der Themen dieser Staffel darstellt …
Da wäre noch ein Ort namens Terminus, der scheinbar eine Zuflucht für jedermann bieten soll, bis hin zu einer kleinen verbalen Erwähnung einer möglichen Ursachenheilung. Wobei man nicht weiß, ob der Charakter der sich dafür zuständig hält, eventuell nicht doch ein Lügner oder Spinner ist? Aber seine Truppe, zu der Glenn stößt, gibt ne nette Combo ab! Man merkt gleich, dass sich die neuen Charaktere wunderbar einfügen und einfach zur Serie passen. Einige, wieder tolle persönliche Geschichten bereithalten, welche die gewohnt erstklassige Zwischenmenschlichkeit der Serie wieder ganz hervorragend beleuchten. Ein ungutes Überbleibsel der dritten Staffel muss natürlich auch noch seinen (Episoden-)Platz finden, weshalb der Governor auch hier wieder seinen komplexen Charakter in einigen Facetten beisteuern darf. Wer sich jedoch (wie ich) denkt, dass diese Figur schon längst ausgedient hat, findet diesen Staffel-Zwischenteil eher ermüdend.
Rick hat seine geistige Verwirrung der dritten Staffel wieder im Griff, wenn wohl auch nur zeitlich? Hershel muss ganz schön Einsatz im Gefängnis bringen, Michonne und Daryl dürfen endlich was über ihre Vergangenheit verraten, Carl hat so seine Probleme im Kind-sein und Carol wird immer verbohrter, gezeichnet durch den Verlust ihrer Tochter (St.2). Daryl ist nach wie vor ein markantes Highlight und über alle anderen bekannten Gesichter freut man sich einfach nur (Gleen, Maggie, Beth, …). Deren Alltag im Gefängnis ist weiterhin mit Gefahren gepflastert und außerdem werden in dieser Staffel auch mal die Karten neu gemischt. Das ist gewiss!
Einige nette Bezüge zum Comic sind auch erfreulich. Besonders 1:1 Bilder, wie das, als der Governer mit seinen neuen Untertanen incl. Panzer vor dem Gefängnis auftaucht, oder die Prügelei zwischen Rick und Tyrese (wenn auch aus ganz anderen Gründen). Tyrese bekommt auch endlich mehr Spielraum, da er im Comic eigentlich Ricks Sidekick ist. Sein Markenzeichen, der (Latt-)Hammer, immer mit dabei! Und Rick darf hier endlich auch mal zur kleinen Axt greifen, die ja im Comic seine bevorzugte Waffe darstellt. Schade, dass er sie nicht mitgenommen hat! Auch neue Comic-Charaktere werden in dieser Staffel eingeführt! So kleine Andeutungen etc. sind recht erfreulich, wobei die Serie auch ohne Bezüge überzeugt.
Einige Musikpassagen sind wieder wunderbar gewählt, die Unschuld eines Kindes verliert leider an Stellenwert und wer auf das Herumstreunen und Entdecken steht, wird besonders in der zweiten Staffelhälfte wieder bedient. Ich fand die vierte Staffel wieder klasse und auch um einiges besser als die Dritte, da ich dort die ständigen Szenewechsel zwischen Woodbury und Gefängnis recht unharmonisch fand. Zwar gibt es auch in der Vierten manch Wechsel, aber stets zwischen interessanten Persönlichkeiten.
Da ich das offene/spannende Ende nicht aushielt, hab ich mir im Pay-TV noch die erste Folge der fünften Staffel angesehen. Wundersamerweise wurden all meine dringlichen Fragen gleich in der ersten Folge beantwortet. Die erste Folge war zwar recht gut, wartet aber mit einer ganz unmenschlichen Schlachtszene auf, die mir gar nicht zusagte. Also doch halberfreulicher Einstieg. Ich hoffe die gehen nicht weiter in solch abartige Gefilde! Jetzt warte ich aber auf jeden Fall bis nächstes Jahr um mir auch die Fünfte wieder zeitnah in Folge anzusehen.
Southern Comfort (DVD)
USA1981 – Die letzten Amerikaner
1973 Louisiana: An einem eher tristen Wochenende findet eine Übung der Nationalgarde in den Sümpfen Louisianas statt. Während der Übung muss ein See überquert werden und nach kurzer Diskussion werden hierzu die Kanus der Einheimischen entwendet. Als diese Auftauchen kommt es zu einem schrecklichen Missverständnis, die Soldaten rufen ihnen zwar zu, dass sie Kanus wieder zurückbringen, diese verstehen jedoch ihre Sprache nicht. Als dann einer der Soldaten aus Jux und Übermut mit den Platzpatronen auf sie schießt um sie zu erschrecken, nehmen die das natürlich für voll, schießen mit echter Munition zurück und töten ihren Sergeant. Eine Jagd entbrennt, in der die Cajuns mit aller Gewalt ihr Territorium gegen die Eindringliche verteidigen…
Abbildung zeigt leider nur den US-Import, bei uns gibt es den Titel nur auf DVD, dafür aber in zwei Auflagen. Wobei die zweite nun sogar auf FSK16 runtergestuft wurde. Das Cover des Imports kann sich aber echt sehen lassen.
Tja, bei soviel charakterlichen Hitzköpfen ist schnell klar, dass nicht unbedingt der Cajun (der Eingeborene) die größte Gefahr darstellt. Somit kritisiert der Film allerlei waghalsige Gesinnungen, besonders eine unreflektierte Kampfeslust und Militanz. Und obwohl viele vorerst als Stereotypen dargestellt werden, speziell im Waffengebrauch, so ergibt sich einiges an Charakterarbeit, wobei durch diese Konflikte die dann fortlaufend innerhalb der Gruppe stattfinden, eine sehr interessante Dichte entsteht. Die durch die feuchten, kühlen Sümpfe nochmals eine rohe und gefährliche Überlebensstimmung aufkommen lässt. Da die Reservisten grundsätzlich nicht die größte Ahnung von der durchstreiften Natur haben, sind die Eingeborenen doch im Vorteil und knüpfen sich einen nach dem anderen vor. Was mitunter nicht nur aufs Körperliche, sondern auch stark auf die Psyche der Figuren geht.
Fred Ward und Keith Carradine sind die eher bekannten Gesichter, sowie auch Brion James auf der Seite der Cajuns. Powers Boothe mimt einen Neuankömmling (und überlegten Menschen) der gleich zu Beginn eine eher neutrale Beobachtung der Haudegen führt, dann aber auch immer mehr in Fahrt kommt. So behält der Film grundsätzlich seine bindende Dialogslastigkeit, zieht in der zweiten Filmhälfte mit mehr Action nach, hält aber auch mal zähe Sequenzen bereit. Durch den sumpfigen Background aber großteils zu verkraften.
Walter Hill drehte hiermit nicht nur einen Actionthriller, sondern vielmehr eine gelungene Kritik auf die primitiven Kriegsmechanismen die sehr gut offenbaren, dass der eigentliche Feind schnell in den eigenen Reihen, in den Köpfen und Gesinnungen einzelner Menschen, gefunden ist. Auch wenn "Southern Comfort" nicht gänzlich lückenlos glaubwürdig auftritt, aber es soll ja auch noch manch alter Actionfilmcharme erhalten bleiben, so ist er als Survival-Vertreter definitiv zu Sichten. Besonders durch die Anteile an Gesellschaftskritik und dem Sumpfsetting. Im Survivalbereich könnte man ihm neben "Beim Sterben is jeder der Erste" wohl auch eine Kultnote zusprechen, die er großteils sogar erfüllt. Ich glaub, mir hat er sogar besser gefallen als der Burt Reynolds und Jon Voight Trip!
Sharknado (DVD)
USA2013
Endlich hab ich es geschafft! Jeder redete über diesen Meilenstein der Filmgeschichte, ihr, meine Freunde, der Mann an der Tanke, die Videothekenlady, die Leute in der Fußgängerzone, der Apotheker, sogar der Pfarrer im Sonntagsgottesdienst! (Jetzt dürft ihr ruhig lachen!) Ich schämte mich schon dafür mich eigentlich einen Filmkenner zu nennen, aber gut das diese Schmach nun vorüber ist, denn ... ICH hab ihn gesehen!!
Wo fange ich nun an!? Da wirklich ALLES am Film SCHLECHT ist, erzähl ich euch lieber die auffälligen guten Sachen, um nicht völlig auszuarten!! Immerhin behält "Sharknado" sein Tempo bei und lässt somit auch keine völlige Langeweile aufkommen, er hält einen stets bei Laune und sorgt dabei letztlich auch noch für einige kreative Ideen. Die so waghalsig dämlich sind, dass man sich hier genau richtig fühlt! Denn mit einem Helikopter an einen Tornado (voller fliegender Beißer-Fische) zu fliegen um ihn mit selbst gebastelten Bomben außer Kraft zu setzten, hat neben manch anderen wahnwitzigen Ideen schon "lächerliches" Lob verdient. Obwohl man von Beginn an (zwecks Titel) vermutet, hier geht es ständig nur um gefräßige Haie in einer Windhose, wurde das ganz gut bewerkstelligt… denn vom Anspülen, rein wehen bis zu Überschwemmungen gibt es schon genug andere Möglichkeiten (wenn glücklicherweise auch völlig irrational) die Fischchen durch die Straßen und Kanäle schwimmen zu lassen. Bevor überhaupt die Hauptattraktion, der Tornado, mit seiner bissigen Fracht auftaucht. Die Waffenwahl dieser illustren, flüchtenden Menschencombo, vom Billardqueue über Pump-Gun bis zur Kettensäge lässt einen einsatztechnisch nur Staunen. Auch ein Barhocker mit dem dazugehörigen Trunkenbold (ein recht amüsanter John Heard) hat sich eingeschlichen!
Tara Reid ist zum Glück nur im halben Film zu sehen und liefert dabei ne nervige Zicke ab, Beverly Hills 90210 Teensternchen Ian Ziering wagt sich hier als roter Hai-Faden. Muss angenehm sein wenn man morgens aufwacht, zum Set von Sharknado geht und weiß, man darf heute blau machen. Das merkt man dem ganzen Cast auch an, diese lockere, mühelose und enorm spaßige Sache... da man weiß, EGAL WAS man tut, man kann in seiner Rolle echt GAR NIX falsch machen!! Achja, Cassie Scerbo als Nova ist noch der braungebrannte, süsse Rettungsanker in diesem Hailight!
Und? Hat sich nun schon wer an die Fortsetzung gewagt!?
Da man nach "Sharknado" definitiv meer will, drängt sich ein Double-Feature nahezu auf. Was mit "Ghost Shark" auch gleich vollzogen wurde! Da die beiden Filme des SciFi-Channels sowieso stets nur 80 Minuten laufen, is das wie Film-Sushi! Nette Häppchen!
&
Ghost Shark (DVD)
USA2013
Der gleich in selbe Kerbe schlägt, jedoch vom CGI gar nicht mal mehr so unterste Schublade wie "Sharknado" ausfällt. Keine Sorge, auch noch schlecht genug ist! Allein der blau fluoreszierende Hai, der sich hier als Geisterhai durch Film und seine Protagonisten taucht, sorgt für Furore. Um die Sache auch REALISTISCH erscheinen zu lassen (YEAH! ich hab doch tatsächlich das Wort "realistisch" bei so einem Film in den Mund genommen) sorgt eine alte Legende für die NooOTWENDIGE Logik. Diese mystisch angehauchte Geschichte, könnte aber auch aus jedem anderen Horrorfilm stammen und erfüllt damit vollends seinen Zweck... fast schon zu sinnvoll! Aber zum Glück fehlt der Humor auch hier nicht, den der Ghost-Shark kann nicht nur im Meerwasser killen, sondern als Geist auch überall auftauchen wo Wasser vorhanden ist! Vorerst noch in verbundenen Wasserleitungen, darf er dann sogar unabhängig in geschlossenen Systemen wie der eingelassenen Badewanne auftauchen oder in der Sprinkleranlage, im Pool bei der Teenparty und als größtes Hailight des Films, in einem Wasserspender(!!!!) … um daraufhin den durstigen Bürokraten nach seinem Becherdrink von innen heraus zu spalten!! Und da er so schön blau leuchtet ... VOLL LASER EY!!! Also wenn man sich spätestens hier nicht vor Lachen krümmt, ist man wohl im falschen Film! Wollt's nur gesagt haben! ;)
Neben der ziemlich öden deutschen Schnarch-Synchro bei "Ghost Shark" nervt in beiden Filmen auch stets diese fiese TV-Optik, aber die üblen Splattereinlagen die beide Filme grandios verbuchen können sind oftmals so trocken, dass sie einem das Zwerchfell kitzeln. Besondern wenn ein Hai einfach nebensächlich aber zielstrebig vom Himmel plumpst um dumme Statisten (Was mach ich eigentlich hier? Egal stell dich einfach da hin!) zu zermantschkern! So eben bei Sharknado.
Also! Wenn der Stapel ungesichteter Filme, mit etlichen Klassikern und Must-Haves bzw. cineastischen Meilensteine wieder mal zu groß wird und man sich wegen seines filmischen Horizontes schon minderwertig fühlt, wird es Zeit hier zu zu greifen! ;)
Für immer Liebe (HD-TV)
USA2012 – The Vow
Paige (Rachel McAdams) und Leo Collins (Channing Tatum) sind glücklich verheiratet, bevor ihnen ein Unfall einen Strich durch ihre so liebenswerte Verbindung macht. Denn als Paige im Krankenhaus aufwacht, kann sie sich nicht mehr an ihren Mann erinnern. Die letzte Erinnerung liegt Jahre zurück, in eine Zeit, in der sie noch ein ganz anderer Mensch war …
Was wiederum gleich einen fiesen Einstieg bietet, da Paige in diesem alten Leben gerade mit einem anderen verlobt war und auch für sich selbst noch ganz andere Interessen verfolgte. Denn sie machte erst nach dieser Zeit eine grobe Persönlichkeitsveränderung durch die sie dort hin brachte und zu dem machte, was sie mit ihrem Mann Leo war. Ein gelungener Schachzug des Drehbuchs, welches damit nicht nur enorme Veränderungspotentiale und einen Drang zur Persönlichkeitsentfaltung aufzeigt, sondern auch die Spanne zwischen den Liebenden enorm fies da stehen lässt. Gerade weil Leo es fast gänzlich mit einer anderen Person zu tun hat, welche statt einen liebenswürdigen Künstlerin wieder zum alten Ego, einer eher versnobten Upper-Class Lady, verkommt. Wobei man es als sehr gelungen betrachten kann die Figuren hier keineswegs zu einseitigen Stereotypen zu verkommen lassen, sondern sie in ihrem Dilemma glaubwürdig und auch verständnisvoll erscheinen zu lassen. Wobei hier besonders Leo emotional einiges einzustecken hat, aber letztlich doch auch überraschend selbstlos agiert, was in solchen Romanzen eine doch nicht alltäglich Tugend darstellt. Denn anders als sein Umfeld offenbart er nicht alte Intrigen um seine Frau eventuell damit auf seine Seite zu ziehen. Er versucht ein schon mal vorhandengewesenes Schicksal neu zu schreiben.
Optisch ist deren verheirateter Alltag und auch deren Freunde, ziemlich stylisch bzw. kreativ aufbereitet und bietet somit ein paar angenehme Wohlfühlpunkte, sofern man sich eben auch eher den Künstlernaturen hingezogen fühlt. Wenn man es eher geordnet und finanziell sicher hat, wird man sich wohl mehr in ihrem alten Leben wiederfinden.
Rachel McAdams hat hier ja schon einige einschlägige Genre-Erfahrung mitgebracht (Wie ein einziger Tag, Die Frau des Zeitreisenden) und agiert gewohnt überzeugend, während Channing Tatum, der natürlich auch Erfahrung hat (Step Up, Das Leuchten der Stille) doch mehr kitschig wirkt, seine Sache aber gut meistert.
Besonders das Ende unter leichtem Schneefall (in der Hoffnung auf einen heißen Kakao), durchtränkt vom brillanten Cure-Song "Pictures of You", brennt sich nochmals ein. Fantastischer Abschluss einer Filmromanze, die sich doch in kleinen Persönlichkeits-Nuancen von seichten Genrevertretern abhebt. Basiert übrigens auch auf einer wahren Begebenheit. Kann man sich also mal ansehen!
Nun steht "Alles eine Frage der Zeit" noch auf der WatchList! In diesen Bereichen auch noch "The Spectacular Now" und "Das Schicksal ist ein mieser Verräter".
zuvor gesehen:
Halloween Blog-Double Special:
Killer Klowns from Outer Space / Return of the Living Dead II / Die Fliege (1986) / Der Unsichtbare (1933) / Peanuts: Der große Kürbis
Martians!!! (Ein Außerirdischer kommt selten allein) / Dracula (1931) / Juan of the Dead / Geschichten auf der Gruft (einige Episoden)
Weiterführende Blogs:
The Walking Dead - Comic in Serie (Beyond) by MoeMents
TWD: Vergleiche zwischen Comic und Serie by MoeMents
TWD Staffel 1-3 by Dr. Rock
TWD: Telltales Adventure - Das Spiel by BTTony
Kleiner Trash Ausflug by NX-01
... zuletzt gesehen ... (Halloween - Der zweite Streich)
3. November 2014
Hier nun noch der zweite Streich meines Halloween-Blogduos, indem ihr noch nachlesen könnt was im ersten Halloweenblog keinen Platz mehr fand, sowie auch meine anSICHTEN zu den beiden Titeln die ich noch direkt in der Halloweennacht sichtete! Eigentlich wollte ich hier noch die vierte Staffel von "The Walking Dead" einfügen, die ich auch schon währenddessen aufnahm und guckte, da will ich mir aber noch ein wenig Zeit nehmen damit sie nicht gleich wieder vorbei ist. Auch wenn es schwer fällt, da man so gern an deren infektiösen Alltag teil hat - mittlerweile bin ich bei Episode 7. Stattdessen hab ich hier dann noch ein paar Episoden einer anderen bekannten Serie eingebracht, die hab ich nämlich dazwischen genascht. Diese anSICHT könnte man sogar als mini-minimalen Beyond Ausflug sehen. Also nun zum Rest, vom Halloween-Fest ...
USA1990 - Spaced Invaders
Die Marsianer führen einen Krieg im Weltraum. Als sich eine halbstarke Truppe Marsmännchen aufmacht mitzumischen, jedoch irgendwie den Anhang verloren hat, strecken sie ihre Fühler aus und empfangen von der Erde die (erneute) Übertragung von Orson Welles gesprochenem Hörspielklassiker "Krieg der Welten" (H.G. Wells) und halten es prompt für real! Sie glauben ihre Kollegen haben nun die Erde angegriffen und machen sich prompt zu dieser auf um auch noch ein paar Erdlinge zu vernichten. Da dort gerade die Halloweennacht voll am Laufen ist, fallen die frechen halbwüchsigen Marsianer gar nicht sonderlich auf.

(die füllige Frau wird von den kleinen grünen Männchen außerdem noch gern "Pfannkuchen" geschimpft)
Da auch im echten Hörspiel die Angreifer vom Mars kamen, ergibt das schonmal eine grenzgeniale Idee, die auch gleich passend und sehr humorvoll eingefädelt wurde! Das sich die älteren Bewohner dieser Kleinstadt noch über die damalige Erstausstrahlung mit folglicher Panik unterhalten und erzählen was sie unternommen haben, bringt nochmals Witz ein.
Bei der Bruchlandung der nun echten Marsianer gehen diese gleich mal mit einer Geschwindigkeitsüberschreitung von genau (!) 2945 m/h einem dorftypischen Deputy in die Radarfalle - der dann dadruch auch den ganzen Film über mit halbverbrannten Gesicht durch die Gegend läuft - bevor sie einem Farmer die Scheune ruinieren. Welche durch die Holzlatten sichtbar in einem gleisenden Lichstrahl steht. Also typische Anspielungen fehlen hier keineswegs, was echt Laune macht! Effekttechnisch wird hier auch von billigen alten Miniaturbauten bis hin zu damaligen Lichteffekten schon was geboten, wobei das Highlight definitiv die genialen Masken der Marsianer darstellen. Deren Gesichtsbewegungen wohl durch Animatronics und der Rest durch Halbwüchsige belebt wurde. Auch wenn sie wie große Melonenköpfe aussehen, können sich ihre Fühler und auch die restliche Aufmachung mehr als sehen lassen. Das die witzigen und lässigen Typen auch mit Pilotenbrille, Collegejacken und weiteren sonderbaren Acessoires ausgestattet sind, macht die Angelegenheit nur noch amüsanter.
Also der Witz - wenn auch oft NUR albern - wird hier groß geschrieben, da dieser auch den Film trägt weil die Story nun vordergründig nicht wirklich bei Laune hält. Der neue Sheriff (Douglas Barr aus "Ein Colt für alle Fälle") muss sich in dieser heiklen Kleinstadtsituation beweisen und hat es auch bald mit manch irrwitzigen Dorf-Chaoten und einem verkleideten Lynchmob zu tun. Seine Tochter (Ariana Richards aus Jurassic Park) die als bissiger Alien verkleidet Süssigkeiten sammelt, verfolgt bald die frechen und angriffslutigen Aliens auf Schritt und Tritt. "Aber Dad, sie sind nicht wirklich böse, sie sind nur ... dämlich!"
Die Handlung setzt sich eben aus diesem genialen Mißverständnis zusammen und zeichnet den Weg der coolen Marsmännchen, vom Süssigkeiten ergattern über Schaden anrichten und eigenen interplanetaren Problemchen bis hin zum grandiosen Austeilen eines derben Spruchs nach dem anderen! Dieser Humor, manch irrwitzige, kreative (von amüsant billig bis genial umgesetzten) Ideen, dem tollen 80er Jahre Flair, gepaart mit Eindrücken aus noch älteren Sci-Fi Filmen sowie trashigen Eigenarten, macht den doch auch kindlichen Streifen durchgängig unterhaltsam.
Ich frag mich echt warum ich diesen vergnüglichen Streifen nicht schon damals entdeckt habe, denn als Kind/Jugendlicher hätte mir der wohl noch mehr gefallen! Aber auch heute macht diese kleine Randentdeckung noch Spaß und bot sich zu Halloween perfekt an. Für seriöse(*g*) Cineasten ist dieser (halbe) Kinderfilm, dieser Klamauk vom Mars, wohl weniger was, aber als Sci-Fi und B-Movie Fan möcht ich den nicht missen - diesen kleinen ulkigen, frechen und auch trashigen Ausflug voller Sonderlichkeiten!
Achja, Darsteller Royal Dano spielte in "Martians" (O: Spaced Invaders) den Farmer Wrechmuller, zwei Jahre zuvor spielte er den Farmer Gene Green in einer eher kleineren Rolle in "Killer Klowns from Outer Space" (O: Space Invaders). In beiden Rollen hatte er stets seinen treuen Hund an der Seite!
Dracula (Blu-Ray)
USA1931
Renfield (Dwight Frye) reist von England nach Transillvanien um Graf Dracula (Bela Lugosi) die Papiere seines neu erwobenen Grundstückes in England zu überreichen. Der Vampir macht sich Renfield schnell zum Untertan, gefolgt von der Überschiffung seines Sarges nach England um sich dort, in seiner neuen Heimat, auf eleganten Beutefang zu machen.

Ein Vampirfilm der gänzlich ohne Blut auskommt, na gut einmal wird sich mit Papier in den Finger geschnitten, der Rest bleibt aber blutleer. Doch für Atmosphäre braucht es das auch nicht und die ist beeindruckend in Celluloid gebannt. Besonders durch den Verzicht von Musik kommen Szenen zustande, die speziell durch Ausdruck von Mimik und Umgebungsflair ihre Wirkung in markanter Stille entfalten. Mann muss aber auch zugeben, dass einige dieser legendären Inszenierungen, auch besonders durch das hypnotisierende Schauspiel von Horror-Ikone Bela Lugosi, heute auch mal ungewollt witzig erscheinen. Wer sich vom Schauspiel her auch nicht vor Lugosi verstecken muss ist Dwight Frye als wahnsinniger Lakaie Renfield, der hier einige völlig beeindruckende, amüsante und auch ambivalente Auftritte abliefert. Besonders als er immer wieder vom Irrenhaus ausbüchst und bei versammelter, zuvor belauschter Mannschaft auftrickst und ihnen unerwartet souverän weiß macht, dass er sich solch Unterhaltungen eigentlich von Irren (wie er es ist) erwartet hätte - da sie sich zuvor über die Legenden des Blutsaugers unterhalten haben! Geniale Szene, gefolgt vom nächsten Highlight, als Dracula Van Helsing unterstellt, dass er für nur ein gelebtes Leben schon etliches Wissen mitbringt! Zwischen dem kleinen Kampf dieser zwei Erzrivalen, fehlt natürlich auch nicht die sinnliche Liebesnuance in der sich Dracula um die Tochter Mina (Helen Chandler) seines neuen Nachbarn, Dr. Seward hermacht. Dieser den Leiter der ansässigen Irrenanstalt darstellt, in der eben auch Renfield sein Zeit verbringt.
Nett sind noch die Bezüge, dass sich hier der Vampir neben einer Fledermaus eben auch noch in einen Wolf verwandeln kann und auch Knoblauch nie Thema wird. Wolfskraut reicht auch! Gegen Ende geht alles ziemlich schnell und wird auch ohne viel Aufsehens umgesetzt. Ich muss sagen, der Film ist zwar berauschend inszeniert und auch ein Klassiker des Vampirfilms, sowie Bela Lugosis markanter weiterer Wegbereiter in Genregefilden, - hier möchte man gleich nochmals Ed Wood von Burton sehen - aber nun auch kein persönliches Highlight meinerseits. Dennoch ein toller Klassiker der auch Zeitgeschichte darstellt, daran gibts nichts zu rütteln! (Ihr glaubt gar nicht wie sehr mir die Cover der Neuauflagen gefallen!!)
Juan of the Dead (TV)
SPA, CUBA 2011
Als auf Kuba eine Zombieepidemie ausbricht, die für etwas Politisches gehalten wird, entwickeln Juan und seine komischen Freunde eine Geschäftsidee. Nämlich gegen Bezahlung die Liebsten ihrer Landsleute zu töten. Wobei der schräge Haufen schonmal zeigt in welche Richtung der Film tendiert. Die Gaunerbande aus Juan und seinen beiden besten Kumpels sind mehr seltsame Müßiggänger und lassen kein Fettnäpfchen oder lukratives, verwerfliches Geschäft aus.

Das Zombie-Make Up sieht mehr "beiläufig" aus (im Vorbeigehen geschminkt) und manch Handarbeit sowie CGI Blut verseuchen die Szenerie. Wobei der schwarze Humor im Vordergrund steht und auch gleich gut kommt, wenn ausgetestet werden muss wie die merkwürdigen Zeitgenossen (Untoten) überhaupt zu töten sind. Da eine schon getestete Harpune und auch Pflöcke ins Herz nichts brachten, sowie auch keine Silberkugeln vorhanden sind (sondern nur die grandiose Idee dazu!) wird es per Kreuz mal mit Exorzismus versucht. Der zu wirken scheint, da Juan ihm am Ende das Kreuz über die Rübe zieht! Also solch Humor ist schon edel, der Film kann aber neben manch politisch gewürzter Ankreidung auch genauso plump.
Leider schippert der nämlich nur so vor sich hin und kann nur stellenweise mit seinen Gags punkten. Aber Preacher Jones Auftritt gegen Ende hätte ich definitiv nicht versäumen wollen, dieser hat auch eine ganz eigene Methode im großen Stil Zombies zu enthaupten. Definitiv ein sonderbares Highlight des Films. Gefolgt von einem großen Lacher meinerseits, als das Gespräch mit dem Preacher beendet wird. [SPOILER] Aus Versehen(!) wird er mit ner Harpune getötet - was hab ich bei dieser unerwartet blöden und trockenen Szene gelacht! [ENDE] Hier nimmt nach einem emotionalen Homoerotik-Gag der Film auch wieder ein wenig Fahrt auf, dadurch, dass ala A-Team etwas zusammengebastelt wird um sich nochmals zu retten. Kann aber dann auch nicht mehr viel rausreißen ...
Können sich Genrefreunde wohl mal beiläufig genehmigen. Ich hatte aber echt meine Mühen damit. Da gibts es definitiv viel charmantere und bei weitem bessere Zombiekomödien! Am Ende geht Juan wohl auch nicht umsonst baden.
Geschichten aus der Gruft (DVD)
USA - Tales from the Crypt
Diese von 1989 bis 1996 entstandene Serie wurde der gleichnamigen Comicserie(!!) aus den 50er Jahren entlehnt - William M. Gaines/EC Comics! Neben einigen Filmen und einer Zeichentrickserie, eben auch in Form von etwa 25minütigen Kurzgeschichten fürs Fernsehen produziert.

Ich habe hier schon lange eine dieser Compilations mit 32 ausgewählten Folgen (natürlich UNCUT) im Schrank herumliegen und als Häppchen mal 5 davon in meinem Halloween-Programm untergebracht. Diese Abbildung hier zeigt meine Fassung, unten hab ich euch noch das neue Megabook abgebildet.
Auf Blu-Ray gibt es bisher auch nur diese 32 Episoden und das großteils in geschnittener Variante inklusive schlechter Bildqualität. Statt den Namen der Figuren verwendete ich in der folgenden Übersicht gleich die Schauspielernamen ...
- Der schüchterne Vampir: Hier arbeitet Malcolm McDowell als Nachtwächter/Vampir in einer Blutbank, sehr praktisch da er gleich an der Quelle sitzt. Als die Blutreserven aber immer weniger werden und es im Laden deshalb zu geschäftlichen Engpässen kommt, soll Personal reduziert werden. Deshalb muss kurzerhand wieder Blut beschafft werden! Heißt für den Vampir, Leute zu töten um die Blutbank wieder aufzufüllen, was ihm aber sichtlich schwer fällt!!
Ganz nette Kurzgeschichte, nicht so spannend aber ein wenig amüsant. Besonders wenn McDowell ganz holprig das letzte Blut aus seinen Opfern quetscht. Eine kleine anrüchige Liebesgeschichte schleicht sich ein, sich der Vampir aber immer wieder zurückziehen muss wenn er spitz wird, da hierbei auch seine Zähne spitz werden! Es taucht auch noch ein sonderlich aussehender Van Helsing auf, der am Ende die Situation zur Zufriedenheit aller erledigt... [SPOILER] auch deshalb weil er durch ein amüsantes Mißverständinis den Falschen tötet! [ENDE]
- Das Spezialmenü: Hierbei geht es um einen Imbiss, der dem Betreiberpärchen wenig bis keine Einnahmen bringt. Der Schwerpunkt auf Tintenfisch bringt kein lukratives Geschäft, das steigert sich erst als Steaks aufs Teller kommen. Jedoch sollte man nicht fragen woher das Fleisch dazu kommt!
Christopher Reeve hier noch auf Beinen zu sehen erfreut! Er und Bess Armstrong betreiben diesen Imbiss und Judd Nelson bringt als ihr unmoralischer Teilhaber das Fleisch ins Haus. Den Tod können die Gäste dabei wohl nicht herausschmecken. Herrlich makaber, ein wenig hinterlistig und durchaus spannend. Meat Loaf (wie passend) taucht hier auch noch in einer kleinen Rolle auf... bevor er auf'm Teller landet.
- Das Werewolf-Konzert: In einen luxuriösen Landhotel treibt ein Werewolf sein Unwesen und dezimiert die Hotelgäste. Sichtlich erschrocken und ohne Fluchtmöglichkeit - verschlammte Straße - soll dieser zur Strecke gebracht werden. Was ein Hotelgast erledigen soll ...
Ex-Bond Timothy Dalton macht sich hier auf die Jagd, verwirrt aber wohl auch die Zuseher, da hier noch andere undurchschaubare Geschäfte laufen. Auf jeden Fall bekommt er es am Ende nicht nur mit Beverly D'Angelo zu tun, sondern sogar noch mit einem weiteren klassischen Monster. Eher verwirrende Geschichte, aber ein ganz akzeptables Ende.
- Öl ist ein besonderer Saft: Ein Betrügerpärchen bringt die Leute durch einige Tricks um ihr Geld, dabei spielt sogar der Tod eine Rolle. Nach einem gelungenen Ablauf muss nämlich einer von den Gaunern wieder ausgegraben werden! Dieses Mal wird einigen Männern mittels eines vermeintlichen Ölvorkommens das Geld aus der Tasche geleiert ...
Lou Diamond Phillips und Priscilla Presley spielen das Gaunerpärchen. Diese Geschichte wird immer verstrickter wodurch der Trickbetrug auch einige Wendungen parat hält. Teils zuviel, teils auch gelungen, fies sowieso! Das Ende ist überraschend und auch feurig - im wahrsten Sinne des Wortes. Tja, am Friedhof sollte man keine Spielchen treiben.
- Der Radioschocker: Der Radiosprecher Miguel Ferrer sorgt mit seiner schlüpfrigen Sendung in den Morgenstunden für manch erhöhten Puls. Seine Hörerschaft läßt aber immer mehr nach, weshalb ihm seine Schwester (Senderleitung) eine neue Co-Moderatorin in sein Kämmerlein sitzt. Was ihn plötzlich wieder auf Touren bringt ...
Ein Schuß Erotik gepaart mit einer psychologischen Familiengeschichte, die auch vor dem Töten nicht zurückschreckt. Eine unerwartete Intrige und ein Gastauftritt von Gitarren-Ikone Slash sollen Schwung in die Sache bringen. Was aber letzlich nicht so richtig klappen will.
Alle Episoden enthielten eine (leicht erotische) anrüchige Note, etwas (blutige) Gewalt und auch ne Portion (makabaren) Humor.

Auch wenn sie nicht herausragen, können sie doch ein wenig Suchtfaktor auslösen, im Sinne von: Eine geht noch! Außerdem sorgt der Gruftwächter (Cryptkeeper), der zu Beginn und Ende jeder Episode seine schwarzhumorigen Scherze abliefert, für manch Lacher. Seine fiese Lache dabei ist sowieso ansteckend!
Bei meiner willkürlichen Auswahl fand ich "Das Spezialmenü" am Besten! Gefolgt von "Öl ist ein besonderer Saft". Einige Episoden klingen aber definitiv vielversprechender als sie sind. Der Rest war leider mehr mau und hatte nur seine kleinen Momente! Für zwischendurch aber ganz akzeptabel.... die nächste Bitte!
Das war nun auch noch der zweite Streich meiner Sichtungen. Diese Auswahl hielt zwar nicht mehr soviele persönliche Schmanckerl bereit, war aber immer noch sehr passend zu Halloween und auch erfreulich! Nun hoffe ich, ihr habt das Weekend gut überstanden ... und wünsch Euch noch einen guten Start in die Woche!
Weiterführende Blogs:
Dracula by cpu lord
Der Unsichtbare by cpu lord
Die Universal Monsters Collection by cpu lord
It's Fun to be a Vampire by Kodijak (+Fortsetzung)
Invasion der Blutsauger by Movienator
Die Dracula Filme der Hammer Studios by Movienator
Noch mehr Vampire aus den Hammer Studios by Movienator
Die Hammerfilm-Monster by Movienator
Die Fliege by feivel
u.a. Juan of the Dead by tantron
Juan of the Dead - Close Up by cpu lord
Geschichten aus der Gruft (Der erste Spielfilm dieser Reihe aus 1972)
Close Up by cpu lord
Kampf der Welten vs. Krieg der Welten by MoeMents
... zuletzt gesehen ... (Halloween)
31. Oktober 2014Der Unsichtbare (1933) / Peanuts: Der große Kürbis

Es gibt wieder ein Halloween-Special mit Filmen die ich passend zum Thema im Run to Halloween geguckt habe. Heute werde ich zwar auch noch was sichten, aber hier hab ich den Großteil gesammelt.
Letztes Jahr sah ich hier den 80ties Kult "Die Nacht der Creeps", den nostalgischen s/w Klassiker "Die Schöne und die Bestie", das kindliche Abenteuer "Monster Busters" das mit etlichen coolen klassischen Monstern auftrumpfte, den animierten "Frankenweenie" von Burton und dann noch den Kultklassiker "Night of the Living Dead"!! Bei etwaigen Interesse gibts das nach wie vor hier nachzulesen! Ansonst geht es weiter zu meinen diesjährigen anSICHTEN, zum Programm. Keine Angst, es ist gar nicht blutig geworden, sondern vielmehr witzig, klassisch aber auch mal eklig!
USA1988 - Space Invaders
Mike (Grant Cramer) und Debbie (Suzanne Snyder) kommen sich gerade auf einem abgelegen Hügel der Stadt (typischer Liebeshügel für Jugendliche) näher als ein Meteor niedergeht. Voller Neugier wollen sie zur Absturzstelle, entdecken da aber nur ein Zirkuszelt!! Mittig im Wald!!! Beim Eintreten entdecken sie eine Art Raumschiff und schon bald wissen sie, dass die Zirkusclowns alles andere als freundlich sind... und diese sich außerdem gerade aufmachen die Menschen der Stadt zu töten.
Diese schräge Geschichte glaubt ihnen aber auch die Polizei nicht …

Aus der Good Cop, Bad Cop Variante will dann der Gute, der zuvor auch schon mit Debbie liiert war, der Sache auf den Grund gehen. Auch mit der Gefahr sich total lächerlich zu machen, denn der böse Cop –John Vernon als wirklich cooler Klischeetyp– hält die ganze Sache für einen üblen Teenager-Scherz. Nach anfänglicher Skepsis und nachdem dann auch noch Debby entführt wird, müssen die beiden Konkurrenten (in Sachen Liebe – aber hier nur sehr nebensächlich) zusammen arbeiten. Bilden sogar ein gutes Team wenn es darum geht den Clowns auf die Spur zu kommen und ihnen den Garaus zu machen.
Der ulkige Trashstreifen hat einige tolle Ideen zu bieten, sei es, Menschen per Zuckerwatte in Coocons einzuwickeln, bewegliches und sich mörderisch entfaltendes Pop-Corn oder gar das Wegballern roter Clownsnasen! Die Effekte sind auch ganz witzig und wirklich gut in Szene gesetzt! Egal ob handgemachte, quitschbunte Kulissen oder üble Clownsvisagen, auch manch visuelle Tricktechniken können für ihre Zeit markant verblüffen! Besonders der abgehobene Zirkuskreisel zu Ende oder die Phaserstrahlen zum Einzuckern! Die Clowns sind zwar fies aber dennoch auch liebenswert witzig, zumindest solange bis sie dich fressen oder dir den Kopf abschlagen. Ist übrigens auch die einzig blutige Szene, der Rest setzt mehr auf Bösartigkeit und gruseligem Spass! Eine gelungene Atmosphäre zieht sich durch den ganzen Film, egal ob durch die visuellen 80ties oder die echt gelungene musikalische Untermalung. Schon die Intromucke überzeugt und dazu noch ein genialer Score, der von theatralisch bis irrwitzig reicht!
Mit seinen 80 Minuten, eine recht kurzweilige und atmosphärische Tortenschlacht! Der Film wäre sogar trashbefreit und mal ernst zu nehmen … wenn es keine Clowns wären! So können 80ties- und Trashfans blind zugreifen, alle Alien-Invasions-Freunde müssen den "lächerlichen" Vertreter sowieso gesehen haben!
Return of the Living Dead II (DVD)
USA1988
Im ersten Teil (Verdammt, die Zombies kommen 85‘) waren es schon verseuchte grüne Gase, die durch das Verbrennen einer verunreinigten Leiche in einem Krematorium entstanden sind. Folglich auf den anliegenden Friedhof niederregneten um die Toten aus ihrem süssen Schlaf zu erwecken. Die Ursache war stets ein militärisches Fass mit der Chemikalie 2,4,5-Trioxin, die bei den Entdeckern zu sonderbar tödlichen Nebenerscheinungen und einem Hunger nach Gehirn führten. Im zweiten Streich (Toll treiben es die wilden Zombies – so der deutsche Titel) fällt eins dieser genremarkanten Teile von einem Laster und sorgt nach der Befreiung einiger halbstarker Kiddies erneut für eine grüne Giftwolke. Wie erwartet überzieht diese (+spontanem Regen) einen Friedhof um die ulkigen Zombies wieder aus ihren Gräbern zu holen.

Einige Schauspieler erkennt man aus Genregefilden. Die Hauptakteure James Karen und Thom Mathews spielten schon im ersten Teil mit, letzterer spielte auch in einem meiner liebsten "Freitag der 13. Filme" den legendären Tommy Jarvis. Den jungen Michael Kenworthy erkennt man eventuell noch aus dem tollen 88iger Blob und Suzanne Snyder war auch bei den Killer Klowns mit an Bord… alle großteils passend dazu am Overacting und völlig überdrehter Laune, oftmals schon zu überdreht. Die Zombiemasken sehen schon echt cool aus und bieten manch Abwechslung, gepaart mit ekligen handgemachten Effekten, die nicht nur den Zombies ans Eingemachte gehen. Die 80er Jahre Animation blauer Elektrizitätsströme kann sich auch sehen lassen! Stimmlich verhunzt leider der Score so manches und will nicht so richtig dazu passen, der wundersamerweise auch ein anderer als im O-Ton ist! Viel zu aufdringlich in der deutschen Synchro, soll wohl nervigen Spaß machen! Da James Karens deutscher Synchrosprecher auch mal Homer Simpson seine Stimme verleiht, glaubt man gleich das man ist im falschen Film, als dieser vor Angst zu wimmern beginnt und die Sache unüberhörbar wird … gefolgt vom automatischen Lachen!
Dadurch, dass sich der Film keineswegs ernst nimmt, kann echt Laune aufkommen! Somit macht diese Fortsetzung zwischen, im Haus verbarrikadieren, bis hin zur Flucht durch die ausgestorbene Stadt, vor Zombies und Militär, in der zweiten Hälfte einiges wieder gut, auch dadurch, dass er wieder an Fahrt gewinnt und die halbgaren Späßchen immer mehr werden. Nicht so gut wie der erste Teil, aber ein Funfilm im augenzwinkernden Zombiegenre an dem man als cineastischer Zombiefreund sowieso nicht vorbeikommt!!
USA1986
Der Wissenschaftler Seth Brundle (Jeff Goldblum) arbeitet an der bahnbrechenden Methode etwas von einem Ort zum anderen zu teleportieren. Mit Gegenständen schon geschafft bleibt noch der Durchbruch aus lebendige Materie zu übertragen. Nach einigen blutigen Fehlversuchen gelingt es ihm einen Pavian gesund zu teleportieren. Eigentlich will er noch 3 Wochen für einen Selbstversuch abwarten, um festzustellen ob der Affe auch keine Folgeschäden aufweist, doch aus wissenschaftlichem Übermut und einem Anflug ungehaltener Eifersucht wird ein riskanter Selbstversuch … leider hat sich unerwartet eine Fliege in den Teleporter verirrt!

Die meisten kennen die Geschichte und ihre Auswirkungen aus dem Kult Sci-Fi Ekel-Drama von David Cronenberg. Der Computer konnte beide nicht separat übertragen, sondern errechnete eine Misch-DNA. Was anfänglich gleich mal zu interessanten Fähigkeiten von Brundle führt, der stärker wird und gleich mal einige Tricks zum Besten gibt. Bevor die ganze Sache dann richtig eklig wird und er sich immer mehr zu diesem Tier entwickelt! Hier braucht der Zuseher teilweise schon einen starken Magen, besonders wenn Brundle beginnt seine Nahrung mit ausgekotzten Enzymen vorzuverdauen. Genauso abscheulich aber erstaunlich fallen die plastisch, schmierigen und auch abARTigen Effekte aus, denn die Maskenbildner haben sich echt Mühe gegeben diese Verwandlung immens glaubwürdig und ideenreich aussehen zu lassen! Entweder man muss angewidert wegsehen oder ist gebannt von den damaligen Möglichkeiten! Auch die Telepods haben ein beeindruckendes Design und der dazugehörige Retro-Computer mit seiner fiktiven Software ist grundsätzlich ein Highlight. Auch sein leicht abgefucktes, aber für einen Wissenschaftler sehr passendes Loft auf einem alten Fabriksgelände, sollte nicht unerwähnt bleiben.
Als Zusatz enthält der Film eine Liebesliason die durch Geena Davies aufkeimt, welche hier eine interessierte Journalistin spielt. Sie nimmt sich den Außenseiter zur Brust und will ihn exklusiv durch seine Experimente begleiten, dessen Höhepunkt seinen Selbstversuch abzeichnen soll. Die beiden verlieben sich ineinander, was später zu einigen Komplikationen führt. Wobei das zwischenmenschliche im Film doch auch sonderbare Züge annimmt! Kommt die Sache gleich anfänglich recht schnell zum Laufen, bergen besonders die Phasen in denen Brundle immer mehr ein unansehnliches Mischwesen wird und dadurch auch sein Charakter stark ins Wanken gerät, einiges an Brennpunkten. Stets sehr gut von beiden getragen, besonders Goldblum leistet hier vom eher schüchternen aber talentierten Wissenschaftler/Physiker bis hin zum wandelnden menschlichen Experiment so einiges.
Cronenbergs Teleportationsstreich, der zu einer Kreuzung aus Tierversuch und Genexperiment MUTIERT, nimmt sich grundsätzlich Zeit, bleibt doch stets in seiner Entwicklung (Transformation) bindend. Die Lovestory lenkt dabei nicht ab, sondern fügt sich homogen in die Gesamtstory ein. Wobei das Wort homogen in Bezug auf diesen immer abstrakter werdenden Hybriden wohl alles andere als passend erscheint. "Die Fliege" kann sich echt sehen lassen, sofern man sich vor lauter Ekel nicht schon zuvor abwenden muss!
Der Unsichtbare (Blu-Ray)
USA1933

Das besondere hieran, er ist schon unsichtbar! Der Film zeigt nicht langwierige Forschungsarbteiten die dann schief laufen, sondern läßt einen gleich mittendrin einsteigen. Der Wissenschaflter will nun in friedlicher Abgeschiedenheit seine Experimente durchführen um sich wieder sichtbar zu machen. Mit "friedlich" wird es jedoch nichts, denn nicht nur die Neugierde der Dörfler, sondern auch der Unsichtbare entwickelt spezielle Eigenarten. Denn um die Einordnung zu den MONSTERklassikern zu erhalten, bedarf es schon einer etwas grimmigen Sonderlichkeit, was sich hier darin ausdrückt, dass eine ungewünschte Nebenwirkung des Unsichtbarkeitsserums weniger erfreuliche psychische Charakterveränderungen hervorruft. Was sich vorerst noch in mehr witzigen Späßchen ausdrückt, die der Unsichtbare mit der Dorfbande treibt um sich Luft zu machen, geht doch so weit, dass der Doktor immer wahnsinniger wird und auch vor Mord nicht zurückschreckt! Wobei die Pläne sogar noch größere Dimensionen annehmen sollen, wenn ihn niemand stoppt, denn das stellt sich als gar nicht leicht heraus.
Deshalb bietet dieser s/w Klassiker neben einer guten Brise Humor (ala Spukkabinett, Situationskomik und manch überzogener Theatralik), doch auch stets eine fesselnde und spannende Note. Parallelstränge kommen hinzu durch die Freundin des Unsichtbaren und eines Wissenschaftlers die beide nach ihm Suchen, sowie durch die Arbeiten der Polizei die eigene Methoden entwickelt um der größer werdenen Gefahr Einhalt zu gebieten.
Die geniale Atmosphäre zu Beginn läßt zwar folglich ein wenig nach, bleibt aber immer noch beachtlich, besonders durch manch knisternde Kaminstimmung welche Räume erfüllt oder sogar durch manch tristem Geäst, das man immer wieder durch Fenster erspähen kann. Das s/w Bild ist dem ganzen Ambiente stimmungstechnisch nochmals markant zuträglich! Die Effekte sind für die damalige Zeit erstaunlich, es ist kaum zu glauben das der Film aus dem Jahre 1933 ist. Am Bild könnte man natürlich Mängel finden wenn man will, aber für dieses Alter ist die Restauration einfach nur ein Traum. Der deutschen Synchro merkt man schon eine gewisse Modernität an was gegen den Filmcharme spricht, dafür ist sie aber auch klar und verständlich und fällt auch nur zu Beginn auf, da sie gefühlsmäßig recht gut gelungen ist. Aber das hämische und irre Lachen des Unsichtbaren kommt fies gut!
Dadurch, dass das Finale - hier durfte Regisseur James Whale endlich seine Variante präsentieren, weil ihm bei Frankenstein (1931) noch das Studio querredete - nochmals in einem Schneegestöber stattfindet, passt der Film nicht nur ins Halloweenprogramm, sondern von der Atmosphäre her auch sehr gut in die Vorweihnachtszeit. Hab mir nicht zuviel erwartet und war deshalb wohl auch sehr positiv überrascht! Ein echt toller s/w Klassiker! Stellenweise sogar überragend!
USA1966
Dieses TV-Special hab ich im Laden günstigst auf DVD gesehen und da es sich hervorragend zu Halloween anbot auch gekauft und keineswegs bereut! Wenn es auch nicht gruselig ist und mit Worten sparsam ungeht, ist es doch sehr liebensswert! Gerade manch wortlose Bedächtigkeit "zeichnet" die Stimmung der Peanuts so aus. Dieses 25 minütige Special ist schon aus dem Jahre 1966 und somit eins der ersten Fernsehspecials. (Die 3te aus 32).

Linus glaubt, dass sich an Halloween der große Kürbis aus seinem Kürbisfeld erhebt und ihn dann mit Süssigkeiten beschenkt. Alle halten in für irrsinnig, da er an diese Geschichte glaubt und sogar Briefe an den großen Kürbis schreibt, er hält aber felsenfest daran läßt sich nicht von seinem Glauben abbringen. So wacht er die Nacht über im Felde während seine Freunde auf "Grabschertour" sind. Das Süssigkeitensammeln in gespenstiger Verkleidung nennen sie nämlich "Grabschen"! Snoopy kämpft derweil als Pilot gegen den roten Baron, den er auf/mit seiner Hundehütte jagd. Weiters gibt es viele tolle Sprüche die markant erwachsen klingen und deshalb umso amüsanter ausfallen. Auch einige liebenswerte Situationen, ulkige Grimassen und natürlich die Atmosphäre die durch den typischen und auch nostalgischen Zeichenstil, die Musik und manche Laute der Rasselbande entstehen. Besonders die nächtlichen Szenen haben es mit angetan, und wenn dabei Linus noch angstvoll die Haare zu Berge stehen, kann man nur lachen. Einfach sehenswert ... und auch herzig!
Auf der DVD befindet sich noch eine weitere 25Min. lange Episode namens "Alles fauler Zauber" (1981) in der sich Snoopy ein Zauberbuch aus der Bibliothek ausleiht und danach Charlie Brown mit Unsichtbarkeit zu kämpfen hat. Das 13 minütiges Extra "We need a Blockbuster, Charlie Brown" zeigt als kleine Doku noch wie das Kürbis-Special entstand.
Der Schneekreuzer und das I GING - #31 Comic Movie-Heroes Beyond
24. Oktober 2014
Da ich letzte Woche mit meinen beiden Blogs schon ausgiebig Informationen über den Comic Schneekreuzer und seine Filmadaption Snowpiercer erläutert habe wollte ich nicht gleich noch etwas drauflegen, wäre definitiv zuviel gewesen und einer Überflutung gleichgekommen. Vorerst hier noch die Links zu den beiden ersten Blogs:
- Das Comic "La Transperceneige (Schneekreuzer)" und der Film "Snowpiercer"
- Der Vergleich von Comic und Film, sowie die Inhalte der Comic-Kapitel
Vorerst muss ich euch gleich sagen, hiermit gleich ganz tief in die Detailkiste zu greifen und ohne die nun kommenden Informationen ist das Comic genauso zu verstehen, da es keine notwendige Relevanz einnimmt oder die Gewichtung hat, die ich diesem Auftauchen hier einräume! Aber dennoch eröffnet sie einem nochmals ein Fenster in eine weitere Richtung … nämlich einem Schicksalsaspekt!
Ich sah nämlich am Falz des Comicbuches ein bestimmtes Symbol. Eines das ich aus dem chinesischen I-Ging kenne, es aber nicht für möglich hielt, dass es für das Comic eine Bedeutung haben könnte, oder überhaupt selbst am Comicfalz dieses I-Ging Symbol darstellen soll... ich hielt es für ein eventuelles Verlags-Symbol!
Das änderte sich aber als VAL im dritten Kapitel plötzlich aus einer nächtlichen Langeweile heraus beginnt das I GING zu befragen und plötzliche das erste Symbol im Comicbuch eröffnet (S.183). Sie sagt, sie will es für eine ihre Arbeiten der virtuellen Reisen benutzen. Mittendrin befragt sie es erneut nach einer einschneidenden Mitteilung (S.202) und dann endet sogar noch die ganze Geschichte mit einem dritten Symbol (S.249)! Die letzte Seite des Comicbandes, das letzte Fenster/Bild des Comics stellt ganz groß das I-Ging Symbol des Friedens dar! Also kann man dem Auftauchen dieser Symbole auch (über)große Bezüge zur ganzen Geschichte anrechnen.

Nun muss ich euch kurz erklären was das I-GING überhaupt ist. Es handelt sich um ein uraltes chinesisches Orakelbuch. Mit dem man – wenn man das kann – einen Blick in das Regiebuches seines eigenen Lebens erhaschen darf ... so hat es mir zumindest mal ein Meister des Faches erklärt, als er es mir aufbereitete!
Grundsätzlich wird es aber als Orakel verwendet um in bestimmten Situationen um Rat zu fragen! Das kann jeder nach einer (kurzen) Anleitung mal versuchen, jedoch lebt es natürlich, wie all diese Dinge, oftmals auch von der Interpretation oder der eigenen Aufnahmebereitschaft solcher Dinge. Hierbei wird einem ein Symbol dargestellt (das nochmals in seinen Linien Unterteilungen findet um detailierte Aussagen zu tätigen) um zu begreifen was derzeit in seinem Lebensvollzug das eigentliche Thema darstellt. Um sich auf "Wesentliches" (etwas Bestimmtes) zu fokussieren und dementsprechend zu (re)agieren. Oder aber auch nur als Information zur Beschreibung eines gewissen Lebensaspektes.
Ein Auszug aus Wikipedia in Fachchinesisch:
"In der gelehrten Rezeption seit dem 4. Jhd. v. Chr. existierten zwei Deutungstraditionen: Die erste betrachtete das Werk als ein Handbuch der Divination. Die andere bemühte sich um eine philosophische Deutung und betrachtete das Buch als Quelle kosmologischer, philosophischer und politischer Einsichten zum Gegenstand eindringlicher philosophischer Kommentierung."
Auf gut Deutsch: In der ersten Deutungsvariante soll es Weissagungen unterbreiten, in der Zweiten wird es als hintergründiger Denkansatz für gewisse Beweggründe/Ereignisse genutzt. Im Endeffekt läuft es meiner Meinung nach auf Selbiges raus - einen Hintergrund zu betrachten.
Im Comic werden eben in kleinen Momenten Zeilen aus diesen Deutungen vorgelesen, diese werd ich hier aber nicht nochmals erwähnen, da es doch einiges an Text ist und ausserdem so aus dem Kontext gerissen sowieso nur "Bahnhof" verstanden wird.
Ich werde hier nur minimal versuchen die vorkommenen Zeichen mit Hilfe eines Buches zu deuten und dann eine Verbindung zum Comic herzustellen.
Wobei ich immer noch darauf hinweisen möchte, dass dies immer noch meine Auslegungen sind... Ok genug! Nun zu den Symbolen aus dem Schneekreuzer.
VAL eröffnet als erstes das Symbol ...

Dieses besagt, dass jeder seiner Nahrung bedarf aber das Spenden dieser Speisen seine Zeit hat! Wie etwa Wachstum und auch Regen erwartet werden muss. Man kann nichts erzwingen und eine gewisse Übereile könnte zur Gefahr werden, da einfach mit einer inneren Gewissheit sein Ziel zu erreichen, gewartet werden muss. Die Ernährung steht hierbei für eine Stärkung bis hin zu diesem Zeit(Schicksals)punkt. Nur mit der Stärke einer inneren Sichterheit läßt sich das ganze ausharren, ohne jeden Selbstbetrug, indem man der Sache, so wie sie ist, ins Auge sieht kann sich daraus ein Licht entwickeln das den Weg des Gelingens weißt. Diese Beharrlichkeit wird symbolisch/textlich auch als ein überqueren des großen Wassers gedeutet, welche man erst mit dieser Gewissheit besteht.
Diese Deutung könnte man auf die Geschichte des ganzen dritten Kapitels übertragen, da alles seinen natürlichen Ablauf haben muss und mit der Zielstrebigkeit der wohlgesonnenen Protagonisten (VAL & PUIG ...) das eher manipulative Regime (Selbstbetrug) überdauert werden muss. Man nicht vorschnell handeln darf, sich nicht beirren läßt und mit Beharrlichkeit seine wohlwollenden Ziele verfolgt. Einfluss in kleinen Etappen ohne gleich übers Ziel hinauszuschießen, was hier eben ansonst das Gegenteil (ein Misslingen des Ganzen) bewirken könnte.
Das überqueren des großen Wassers nimmt hier noch einen eigenen Stellenwert ein, da hier im Comic gegen Ende eben auch real diese Gefahr auftaucht und angegangen werden will. PUIG tritt zuvor überzeugend für seine Interessen ein und muss abwarten, dass sich die Sache irgendwann wendet. [SPOILER] PUIG überquerrt den Ozean wirklich erst, als er die Kontrolle über den Zug erhielt und die manipualtiven Übeltäter beseitigt wurden. [SPOILER ENDE]
Als VAL das erste Symbol vorliest, kommt PUIG vorbei und übernimmt hier die Position des Skeptikers: "In allen Orakeln findet man etwas, dass die Illusion nährt, die man hat, mit jeder Menge Soße dazu." Wobei man sagen muss, er zielstrebig und authentisch sein Ding durchzog und dadurch (auch unbewusst) wie vorausgesagt ans Ziel kam!

Der letzte Strich dieses Zeichens ist im Comic nicht ersichtlich, durch den dazugehörigen Text hab ich es jedoch als "die Unschuld" identifiziert. VAL eröffnet es als zweite Deutung, in einer ihrer finsteren Stunde.
In der Deutungsinterpretation dieses Zeichen steht, das jene, die einer guten Natur, Echt, Natürlich und ohne Hintergedanken getrübt, sind (ich würde mal sagen reines Herzens) in ihrer Bewegung geleitet werden. Durch die Hingabe an dieses Göttliche erlangt man eine Unschuld, die ohne Hintergedanken an Lohn und Vorteile, mit instiktiver Sicherheit das Rechte tut. Wobei hier mit Recht die Übereinstimmung mit dieser göttlichen Bestimmung gemeint ist.
Im Comic wird noch ein Zusatz erwähnt: "... Der Starke kommt von aussen und erringt die Herrschaft im inneren. Ein Triumph der aufrechten Haltung. Wenn jemand nicht ist, was er sein soll, wird er Unglück erfahren..."
Passt alles sehr gut zum Mittelteil weil hier die Intrigen ihren Höhepunkt erreichen und die Spreu vom Weizen getrennt wird. Es werden wie in der Deutung, nun die Machtverhältnisse verändert, da vom Schicksal nur mehr jene ohne manipualtive Hintergedanken Unterstützung des Lebens erwarten dürfen.
Für VAL auch etwas Überraschendes/Unerwartetes auftaucht und PUIG in seiner unbeabsichtigten Unschuld immer noch seinen Einsatz abliefert. Er, auch VAL und einge andere, verkörpern hier die rechtschaffende positive Gesinnung. Als PUIG mal in einem wütenden Augenblick von seiner Verhaltensweise abkommt wird er von VAL wieder in Bahn gelenkt. [SPOILER] PUIG soll von Lakaien eines fiesen Priesters umgebracht werden, da dieser die Macht behalten möchte. Er wird schon für Tot gehalten, als er plötzlich nach der I GING Befragung überraschenderweise wieder auftaucht! Alle Intriganten werden hier nach und nach ihres Platzes zurechtgewiesen. [SPOILER ENDE]

Dieses Symbol findet sich nach Abschluss der Comicgeschichte groß auf der letzten Seite abgedruckt. Im letzten Bildausschnitt des Comics wird darauf eingegangen indem aus der Deutung eine einzelne Linie dieses Symbols zitiert wird:
"Der Frieden ...
Neun an der dritten Stelle bedeutet: Keine Ebene, auf die nicht ein Hang folgt, kein Kommen, auf das nicht ein Gehen folgt. Ohne Fehl ist, wer in der Gefahr unbeirrbar bleibt. Beklage diese Wahrheit nicht. Erfreu dich des Glücks, das du noch besitzt!"
Es gibt 64 dieser I GING Symbole und jedes Symbol kann für eine Detaildeutung nochmals in seine Linien unterteilt werden. Die Textzeile "Neun an der dritten Stelle" weißt somit auf eine einzelne Linie hin, weshalb die Grunddeutung des Symbols eine zusätzliche Information bekommt und mehr in den Hintergrund rückt. Somit will diese Einzelliniendeutung darauf hinweisen, das alles Irdische einem Wechsel unterworfen ist. Das Schlechte kann zwar zurückgedrängt werden, aber nicht dauernd beseitigt werden. Wenn einem diese Einstellung zu negativ ist (im I GING gibt es weder positiv noch negativ, nur neutrale Betrachtung), will es einem nur sagen, dass man im Glück nicht in Verblendung geraten soll! Das Glück bleibt einem solange treu, wie man sich auch der Gefahren bewusst ist und sein inneres Wesen stärker bleibt als das äußere Glück. Was eben meiner Meinung nach darauf hindeuten soll, dass das äußere Glück eben auch vergänglich ist und man deshalb nicht davon abhängig werden sollte. Und es auch Möglichkeiten gibt, im Unglück etwas Glück zu finden ... oder zu haben.
Die Grunddeutung besagt immer noch, dass nun die Einflüsse in Harmonie sind und symbolisch die Kräfte der Natur den neuen Frühling vorbereiten. Sodass die Fehde ein Ende hat, innen das Licht außen das Dunkle, wodurch die Guten in zentraler Machtstellung auch Einfluss auf die Schlechten haben, sich diese infolge dadurch auch bessern können.
Tja, passt sehr gut zum Ende des Comics, welches eben einen Machtwandel abzeichnete, aber dennoch nicht gänzlich positiv endete (Liniendeutung). Mit dem Wissen dieses Symbols könnte man es EVENTUELL aber auch positiv interpretieren, da ein erster Frieden definitiv erreicht wurde! [SPOILER] Das Ende erscheint irgendwie trostlos, da der gefrorene Ozean wegen einer Funknachricht, eines gehörten Liedes, überquert wurde, in der Hoffnung Leben oder mehr zu finden. Es jedoch nur eine unbesetzte Station im Eis war die noch trällerte. Für die Besatzung des Zuges wohl recht enttäuschend, aber andererseits wurde das fiese Regime gestürzt und ein wohlwollendes Gleichgewicht hergestellt. Auf der letzten Seite des Comics aber keiner weiß wie es danach weiter geht... aber das Symbol zeigt erst mal Frieden an, wodurch man das auch positiv sehen kann. [SPOILER ENDE]
Ich muss sagen, dass Auftauchen dieser Symbole in einem Comicbuch, welches man eigentlich fast einer gewissen Popkultur zuschreiben würde, wunderte mich doch sehr!! Auch wenn es nun keinen notwendigen Stellenwert für den Leser hat, da der auch so versteht was hier vorgeht, so erscheint es doch eher unauffällig und mehr hintergründig ... aber eben eine Zusatzinterpretation erlaubt und sofern man will, auch hinzufügt! Gar nicht mal übel und wie ich finde und auch ein passender Zusatz in Sachen B E Y O N D!
Es war mir wieder mal eine Freude eine wirklich tolle Geschichte in zwei Interpretationen zu erleben, als Graphic Novel und Film eben, sie dann auch noch ausgiebig für die Beyondreihe zu beleuchten und sogar noch etwas eher Unbekanntes/Unauffälliges (völlig Unerwartetes) darin zu entdecken. Es war eine spannende Reise!

Zur Hilfe genommene Quelle: I GING - Die Macht des Schicksal von Richard Wilhelm / aus dem Marixverlag
Comicbild: © Verlagshaus Jacoby & Stuart
I GING Symbole selbst erstellt
Schneekreuzer - #31 Comic Movie-Heroes Beyond
17. Oktober 2014
Ich vergleiche hier nun den ersten Comicband (Der Entflohene) mit dem Film, da hier das Setting von Anfang bis Ende des Comics und auch Films gleich gegenübersteht, sich nämlich auch hier von Ende bis zum Anfang des Zuges vorzuarbeiten. Was grundsätzlich nun auch dazu dienen soll euch mehr Inhalt des Comics näher zu bringen! Ich hab zwar vieles erläutert und auch einige SPOILER eingebaut (die Groben in Anfang/Ende auch markiert) aber immer noch manches offen gelassen habe, damit es doch noch etwas zu entdecken gibt!
Im Film gibt es eine Zwei-Klassenunterteilung, im Comic sind diese Gesellschaftsschichten in 3 Klassen unterteilt. Die Erste lebt wie im Film in vollstem Luxus und die zweite ist eine sogenannte Mittelschicht die in gewöhnlichen Kabinen lebt. Die dritte Klasse ist im Comic die niederste, zusammengepferchte Menscheneinheit, die hier jedoch völlig abgeschnitten vom Rest des Zuges lebt! Sie wurde nach einer Revolte, die schon eine Weile zurück liegt, einfach vollkommen ihrem Schicksal überlassen und abgeriegelt. Keiner, weder Erste noch zweite Klasse weiß was in der Dritten vor sich geht, oder welche Zustände dort herrschen! Weshalb sich eine aufkeimende humanitäre Organisation der zweiten Klasse, die schlimme Gerüchte gehört hat, um die dritte Klasse annehmen und diese wieder in den Zug integrieren möchte. Die bewaffneten Soldaten dies aber stets verwehren und niemanden durchlassen. Eine Frau namens Adeline Belleau aus der Zweiten schafft es später aber einen Kontakt herzustellen. Zumindest mit Einem: PROLOFF!
Proloff ist hier gleichzusetzen mit Curtis aus dem Film!
Ihm gelingt als einziger die Flucht aus der dritten Klasse. Ganz dicht eingewickelt, um außen am Zug über ein Toilettenfenster in die zweite Klasse einzudringen. Gleich zu Beginn des Comics mit gefolgter Festnahme. Hier gelingt es Adeline die Bewacher auszutricksen um mit Proloff sprechen zu können, weshalb sie dann gleich mit ihm unter Quarantäne gesetzt wird. Darauf entwickelt sich eine Geschichte, dass die Führung des Zuges, Proloff und diese Frau sprechen will um sich ein aktuelles Bild zu machen. Und nun beginnt das was Film und Comic gleich haben.
Das Durchkämpfen in die vordere Hälfte des Zuges!
Also besteht hier der Unterschied das Curtis im Film mitsamt der hinteren Klasse vorzudringen versucht wodurch "Snowpiercer" automatisch einige Sidekicks mehr abliefert. Durch den gemeinschaftlichen Gruppeneinsatz mit mehr Beteiligten in viel größerem Umfang auch mehr Action zu Tage tritt. Im Comic ist hier als Aufhänger stets nur Proloff der rote Faden, mit dabei auch Adeline und die 3 Soldaten die sie gegleiten. Wobei die Stimmung dafür hier um einiges dichter, persönlicher und spannender ausfällt. Man ist in dieser Enge stets direkt bei den Personen, ganz nah am Geschehen.
Besonders da die räumliche Enge im Zeichenstil bedrückender wirkt.
Im Film ist die Gefahr beim Voranschreiten natürlich grundsätzlich vorhanden, da der Aufstand von Curtis und seiner Truppe wieder niedergeschlagen werden will und dadurch stets auf Widerstand trifft, jedoch im Comic auch nicht um so vieles geringer, da trotz Geleit immer wieder Unerwartetes auftaucht. Hier ist neben dem Entdecken manch interessanter Tatsachen wie Nahrungsmittelproduktion oder Drogenmissbräuche, auch jeder Waggon eine eigene Welt. Da hier viele ihr eigenes Ding durchziehen und dadurch sogar einzelne Waggons für sich beansprucht haben, gelten hier auch eigene Regeln. Auch das Auftauchen einer Sekte (oh, heilige Loko) sorgt etwas für Unbehagen und Risiken.
Wo das Comic mehr fesselt, hat der Film mehr Action zu bieten!
Heißt, dass es im Comic weniger Action gibt, es dafür aber um einiges mehr fesselt, da es viel mehr Hintergründe bereit hält. Der Film hat seinen ganzen nachdenklichen Inhalt in die letzten 20 Minuten gepackt, das Comic hat hier mehr einzelne Geschichten zu bieten… allein schon die Tatsache, dass man hier NIE die dritte Klasse zu Gesicht bekommt und Profoll alles was dort vorgefallen ist oder aktuell von Statten geht, bis zum Ende für sich behält macht die Sache spannend. Somit hält sich dieses fragliche Geheimnis deren ganzen Weg über aufrecht! [SPOILER] Im Film gibt es hier auch eine Szene gegen Ende, wo Curtis seine ihn plagende Vergangenheit beichtet, die dem auch nahe kommt… nämlich das sie sich gegenseitig abschlachteten und verspeisten. Was im Comic noch spannend ausfällt ist die Tatsache, dass der Zug stetig langsamer wird und auch noch eine Epidemie ausbricht und keiner weiß was es damit auf sich hat. Noch hinzu kommt eine Anspielung, wo sogar vermutet wird, dass die Klimakatastrophe eventuell nicht zufällig war. [SPOILER ENDE]
In Summe hat also das Comicbuch mehr Geheimnisse zu bieten!
Im visuellen ist jedoch der Film mit seinen vielen Details wieder am Zuge. Das Comic ist zwar toll gezeichnet und erscheint optisch auch dreckiger als der Film, bietet aber durch das Medium und seine stehenden Bilder automatisch weniger Eindrücke. Der Film kann hier, trotz der begrenzten Kulissen, einiges mehr reinpacken, überzeugt dadurch mit vielen unterschiedlichen Details. Besonders bei der Reise durch den Zug werden vielerlei Entdeckungen gemacht, [SPOILER] von Gewächshäusern, Nobelwaggons, Aquarien, Discotheken etc. hat der Film so einiges an dekadenter Abwechslung im Repertoire. Auch wenn im Comic einige spezielle Waggons gezeigt werden, kann der Film hier grundsätzlich mehr bieten. [SPOILER ENDE]
Dafür hält er sich in den sexuellen Ausschweifungen zurück. Hier zeigt das Comic mehr Vorgehen in den vorderen Klassen, die aus Langeweile fast schon einen kleinen Sündenpfuhl eingerichtet haben. Nun aber auch nicht markant ausfällig aber zu diesem Thema hatte der Film gar nichts in Petto.
Wo das Comic moralisch düsterer ist, ist der Film einfach brutaler!
Damit die Logik nicht ganz auf der Strecke bleibt wird in beiden Fällen erklärt warum dieser Zug so stabil und witterungsbeständig ist. Es handelt sich um einen eigens konstruierten Luxusliner der für lange Reisen entworfen wurde, hierbei jeder Witterung stand halten muss! Außerdem auf einem Rundkurs seine Reise beschreitet. Im Film ist die erwähnte 438.000 km lang und braucht zur Umrundung genau ein Jahr! Im Comic heißt es "Zwanzig Tage Nonstop in einem Super-Luxuszug auf einem ganz besonderen Rundkurs". Dass Comic scheint hier ein wenig plausibler zu sein, da man sich im Film gleich denkt, dass wohl die Gleise durch weniger Befahrenheit viel schneller zufrieren - was ja auch eintritt. Also in beiden Fällen ist der Zug auch ein Eisbrecher! Auch wenn er in den Comics erst in den Fortsetzungen so genannt wird. Im Comic wird auch erwähnt, dass es sich beim Antrieb um ein Perpetuum Mobile handelt, dass sich selbst mit der notwendigen Energie versorgt.
Am Ende wollen beide Helden, Proloff und Curtis,
Der Held aus dem hintersten Ende des Zuges und der Anführer in der Zugspitze (die beiden extremsten Pole) sind wohlgemerkt auch die einzigen Figuren die aus dem Comic in den Film übernommen wurden!
[SPOILER] Das Vordringen des Helden zum Anführer gelingt und hält dann auch manch Überraschung bereit. Im Comic trifft Proloff den Zugsingenieur der sich völlig vom restlichen Zug abgeschottet hat um sein alleiniges Dasein in der Lok zu verbringen. Die Maschine nicht wartet, sondern für sie da ist, wie er sagt. Da es mit ihm zu Ende geht, will er Proloff als Ablöse. Wodurch das Comic letztlich sehr trostlos endet... da auch Adeline im vorletzten Waggon (vor der Lok) auf merkwürdige Weise umkam und Proloff somit ohne Kontakt zum Rest des Zuges sein Leben nun in der Einsamkeit mit der Maschine fristet. Beachtlich, mutiges Ende für damalige Zeiten, dramatisch aber vielmehr beeindruckend nihilistisch.
Im Film trifft Curtis auf Wilford der als Zugspräsident in der futuristisch angetriebenen Lok lebt. Dieser tischt ihm dann, neben einem Steak, eine überraschende Geschichte auf (siehe im nächsten Absatz) und will dann auch, dass Curtis den Zug übernimmt. Hierbei eröffnet sich für den Zuseher noch manch Metaebene, die neben einem Schicksalsaspekt mit zwei Wahlmöglichkeiten (töten und/oder führen, Untertan sein oder plötzlich selbt die andere Seite vertreten) plötzlich noch eine unerwartete und nicht in Betracht gezogene dritte Seite offenbart, nämlich den Zug zu verlassen! (Da Namgoong aufgefallen ist, dass es ein wenig taut und somit die Temperatur wieder ansteigen muss.) Aus der Metaebene betrachtet würde das heißen aus dem Spiel auszusteigen!
Als sie die vereiste Türe freisprengen wollen, wird durch die Erschütterung jedoch eine Lawine gelöst die den Eisbrecher aus den Schienen drängt und den Zug radikal entgleisen lässt. Hierbei überleben nur ganz wenige, die sich dann in den Schnee aufmachen. Auch ein trostloses Ende, jedoch mit minimaler neuer Hoffnung!
Nun noch zu den großen Lügen,
Im Comic heißt es das Proloff und Adeline nach vorne geführt werden um Informationen über die zweite, dritte Klasse weiterzugeben und als es zum Gespräch mit den führenden des Zuges kommt, wollen die ihnen weiß machen, dass sie die humanitäre Organisation aus der zweiten Klasse bewilligen, um die Dritte wieder zu integrieren.
Tatsächlich sehen sie die humanitäre Organisation als aufkeimende machtvolle Bedrohung ihres Regimes, wodurch diese Bewilligung nur dazu dienen soll, diese Organisation in die dritte Klasse zu locken um dann allesamt ABZUHÄNGEN!!! Sie wollen die Waggons vom restlichen Zug trennen um sich dieser Leute zu entledigen.
Im Film eröffnet Curtis der Zugspräsidenten Wilford, dass der Aufstand der dritten Klasse ein Plan gewesen sei. Sie haben damit nicht nur der dritten Klasse Hoffnung (und Lebenssinn) gegeben, sondern auch gleich mit eingerechnet, dass mit diesem Ausstand auch die Zugbesatzung dezimiert wird, was der Ernährungssituation sehr zuträglich ist! Wilford erläutert Curtis, dass er eigentlich nur eine geschickte Schachfigur in einem größeren Spiel ist!
Damit wird der Film natürlich auch philosophisch und eröffnet weitere Denkbereiche, nämlich die, dass alles nur ein Spiel ist und jeder seine (manipulative) Position darin einnimmt um einem großen Ganzen zu dienen! Egal wie moralisch verwerflich dies klingen mag. Im Film wird ihm auch noch aufgetischt das Wilford mit Gilliam (aus der hinteren Klasse) unter einer Decke steckten damit an beiden Enden Einfluss herrscht. Curtis in diesem Plan ein ganz wichtiger Punkt war, der getrieben werden musste. Wobei ich sagen muss, man könnte selbst diese Geschichte immer noch als Lüge interpretieren (um Curtis etwa zu entsetzen und dann fügig zu machen), wenn auch weniger plausibel. So oder so ein "denkwürdiger" Abschluss. Würdig mal darüber nachzudenken. [SPOILER ENDE]
Das war nun der Vergleich zwischen dem Comic "Schneekreuzer" und dem Film "Snowpiercer". Ich selbst finde beide Varianten sehr gelungen, wobei mir das Comic durch die etlichen Geheimnise mehr, doch ein Tick mehr zugesagt hat. Der Film jedoch eine echt gelungene Comic-Adaption darstellt und besonders durch Kulissen, Stimmung und dem innovativem Ende aus seinem Genre heraussticht!
Kapitel 2 (Der Landvermesser)
Manche Angelegenheiten, wie als Beispiel die Gefängnisladen (Totenaufbewahrung) oder aber auch die Erwähnung, dass es scheinbar wärmer wird, sind Inhalte dieser beiden Kapitel die auch noch in den Film übernommen wurden. Darauf werde ich nun aber nicht mehr näher eingehen, sondern vielmehr Eindrücke über das Comic und seinen Inhalt abliefern:
Hier tut sich nämlich eine neue Geschichte auf, die sich zwar gegen Ende wieder mit dem ersten Kapitel verknüpft, der erste Schneekreuzer aber leider mehr zur Nebensächlichkeit wird.
Legrand setzt das Szenario von Lob natürlich fort aber schließt nicht direkt an die Geschichte an, sondern kreiert einen neuen Helden – in einem neuen Schneekreuzer!
Dieser wird hier auch SK2 genannt, ein neuer Eisbrecher durchstreift die eisige Welt in der PUIG vordergründig das frische Gesicht am roten Faden ist und auch gleich zu Beginn der Geschichte als Kind eingeführt wird. Hier springt das Comic in Zeit und Protagonistenwechseln, da auch die Ratsmitglieder (die Herrscher des SK2) sowie VAL, die Tochter eines Ratoberhauptes, wichtige Positionen einnehmen. Hierbei wechselt die Geschichte schon mal von einen zum anderen und ist anfänglich auf die Schnelle schwieriger nachzuvollziehen. Auch viele Erwähnungen zu einzelnen Vorgängen, ergeben erst viel später einen Sinn. Wenn man dann mal drin ist in der neuen Geschichte, bekommt PUIG, der als Erwachsener nun als Landvermesser sein Dasein fristet – diese gehen in ihrer Arbeit in spezieller Montur hinaus in die Kälte - seine aufkeimende Heldengeschichte. Er darf hier beide Seiten erleben und sich vom Arbeiter der hinteren Klassen sogar noch zum Machthaber erheben!
Die Gesellschaftsunterschiede bestehen immer noch, sind aber mehr unterschwellig. Eigentlich leben alle friedlicher Natur zusammen da niemand ausgegrenzt/abgeschottet wird, die Bevölkerung aber dabei vom Zugsregime beherrscht und unter Kontrolle gehalten wird. Eben mehr manipulativer Natur. Die Passagiere werden mit Fernsehübertragungen, speziell mit einer Lotterie bei Laune gehalten. Hier können sie eine virtuelle Reise gewinnen um mal Auszeit von der beengten, trüben Zugszenerie zu nehmen. Die ständigen Warnungen vor einem eventuellen Zusammenstoß mit dem ersten Schneekreuzer erzeugt auch eine Angst, welche die Menschen kontrolliert. Einige Skeptiker riechen aber immer noch eine Verschwörung, gehen dabei aber gleich in wahnwitzige Gefilde indem sie glauben sie befinden sich in einem Raumschiff welches durch den leeren Kosmos fliegt.
Diese Kosmositen nehmen auch mal actionreiche Passagen ein und sorgen neben anderen Themen für Furore. Auch ein Prediger verfolgt seine eigenen Interessen, die eigentliche Wahrheit wird stets geheim gehalten, PUIG und die Landvermesser haben ihre Geschichte genauso, wie die kleine Liebesnuance zwischen PUIG und VAL, die Puig auch einen Platz in der Führungsspitze verschafft. So gibt es einige Verschwörungen die letztlich auch mit dem ersten Schneekreuzer verknüpft werden.
[SPOILER] Die Angst mit dem alten Schneekreuzer zusammen zu stoßen macht sich die Führungseinheit zu nutze. Dadurch sind die Leute, ersten beschäftigt, zweitens hat man einen Vorwand für einige Bremsmanöver, die dazu dienen sollen um für einen eventuellen Zusammenstoß zu mit dem SK1 zu verhindern… In Wirklichkeit wird aber immer wieder die Umgebung nach Schätzen, Souvenirs und neuen Entdeckungen zur Aufklärung durch die Landvermesser abgesucht, die sich nur die Führungsspitze zu nutze machen möchte. Den ersten Schneekreuzer hat man nämlich schon längst gefunden und bei einem der ersten Bremsmanöver übernommen!! Man hat die Lokomotive gekapert und in den Laderaum des zweiten Schneekreuzers verfrachtet. Wobei nun im Comic ersichtlich wird um wie viel größer der SK2 ist!! Hier wird auch wieder die Verbindung zu Proloff geschlagen indem vom Maschinenüberwacher des SK2 – die Maschine will bewohnt sein – erläutert wird, dass dieser sich immer noch in der Lok des Schneekreuzers verrammelt hat und keiner zu ihm Kontakt bekommt. [SPOILER ENDE]
Also gibt es einige Geschichtsstränge die sich hier miteinander verweben, für Spannung und auch noch manch Überraschung sorgen. Da aus Übersee ein Signal empfangen wurde, eröffnet gegen Ende noch ein kleines Abenteuer in Form der Überquerung des großen, eingefrorenen Ozeans … was nicht auf Schienen passiert! Am Ende wird sogar noch etwas aufgedeckt, was Kapitel 1 und auch der Film immer wieder in kleinen Nuancen eröffneten aber nie wirklich bestätigten...
[SPOILER] Es handelt sich um eine übernatürliche Note! Die kleinen Andeutungen wie, der Ingenieur müsse für die Maschine da sein, so hat auch Wilford im Film so getan als hätte die Maschine eine Seele, bekamen hier noch ihre mysteriöse Bestätigung … denn als sie am Ende wieder zu Proloff stoßen, ist dieser schon Verstorben und am Verwesen … spricht aber plötzlich AUS DER MASCHINE zu Ihnen!! [SPOILER ENDE]
Wobei es da noch etwas gebe ... es ist zwar nicht notwendig zum Verstehen des Comics, aber es eröffnet einem eventuell noch etwas Hintergründiges im dritten Kapitel dieses Bandes ... also wer noch nicht genug hat ...

Snowpiercer - #31 Comic Movie-Heroes Beyond
17. Oktober 2014
Die meisten hier kennen ja meinen Faible für winterliche und/oder eisige Szenarien die auch mal mit manch Gefahr aufwarten, weshalb ich stellvertretend natürlich auch einen dieser Titel in die Beyond-Reihe einfließen lassen musste! Die Wahl fiel hierbei auf das Comic "Whiteout", in dessen gleichnamigen Verfilmung sich Kate Beckinsale am Südpol die Finger abfriert. Diesen Beyondblog werde ich euch nun aber erst später mal vorlegen, denn ich dachte für den Start der 4.Beyond-Phase sollte es doch ein bisschen aktueller und markanter sein! Weshalb die Wahl auf die Graphic Novel "Schneekreuzer" und dessen gerade erst letzten Monat erschienenen Filmadaption "Snowpiercer" fiel!
Also! Ein herzliches Willkommen zur 4.Phase unserer genialen Reihe und nun eine interessante (Zug-)Reise mit meinem Beyond-Blog zu ....

Autor: Jacques Lob & Benjamin Legrand
Zeichner: Jean-Marc Rochette
Die Jahre gingen ins Land und erst einige Zeit nach dem Tod von "Jaques Lob" (1990) wurde das Projekt nochmals aufgegriffen. Benjamin

Der erste Teil wurde dadurch später in "The Escape" (Le Transperceneige) umbenannt, die Fortsetzung hieß "The Explorers" (L'Arpenteur) und erschien 1999, gefolgt von "The Crossing" (La Traversée) im Anschlussjahr 2000. Bei uns erschien eine deutsche Übersetzung erst im Jahre 2013, indem alle 3 Teile ...
... Der Entflohene, Der Landvermesser, Die Überquerung ...
... als Sammelband unter dem Titel "Schneekreuzer" im Verlagshaus Jacoby und Stuart aufgelegt wurden. Die letzten zwei Kapitel von Benjamin Legrand hängen zusammen, weshalb die englische Übersetzung auch nur aus 2 Kapiteln besteht und trotzdem die ganze Geschichte inne hat. Diese wurde erst 2014 bei Titan Comics veröffentlicht.
"Durch das unendliche Weiß eines ewigen Winters rollt ein Zug über den vereisten Planeten, ein Zug der niemals anhält ..."

"Das ist der Schneekreuzer mit seinen tausend Wagen."
(beides Zitate aus Schneekreuzer - Verlagshaus Jacoby/Stuart)


"Snowpiercer"

Bong Joon-ho wurde großteils durch den Monsterfilm "The Host" bekannt, führte bei "Snowpiercer" nicht nur Regie, sondern schrieb auch das Drehbuch.
Chris Evans als Hauptdarsteller bringt ja mittlerweile schon jede Menge Erfahrungen in Sachen Comic-Verfilmungen mit, verkörperte er doch schon etliche Male und auch weiterhin Marvels "Captain America", mimte zuvor auch schon in den "Fantastic Four" die menschliche Fackel und auch in weiteren Comicadaptionen wie "Scott Pilgrim" und "The Losers" hatte er Parts. Dieses Mal schlüpft er in der Rolle des Curtis, die jedoch eher weniger comicartige Elemente eines Helden bereit hält. Im Gegenteil! Ihm eher einen notgedrungenen und überlegten Anführer in einem düsteren Szenario eines großen Überlebenskampfes abfordert. Was er auch sehr gut verkörpert ...
Story: Nachdem die globale Erwärmung bedrohliche Ausmaße annahm, haben die Menschen etwas erfunden um dem Einhalt zu gebieten. Die Maschine CW-7 soll das Klima beeinflussen und wird folglich auch im Jahre 2014 eingesetzt, läuft jedoch schief und überzieht die Erde mit EIS! Alles Leben friert völlig ein, die letzten Überlebenden haben es auf einen außergewöhnlichen Zug geschafft, der jedoch mit einer extremen und auch unmenschlichen Klassenkluft aufwartet. Wir schreiben nun schon das Jahr 2031 und die Unterdrückten planen erneut eine Revolte ...

... und das nicht nur, um endlich wieder mal Tageslicht zu erblicken.
In dieser begrenzten Post-Apocalypse hat sich die Menschheit zerissen und in eine Zwei-Klassengesellschaft aufgespalten. Wobei hier eine erhebliche Spanne besteht, da die vordere Hälfte des Zuges ganz luxuriös lebt und nichts zu entbehren hat, die hintere aber unter totalitärer Kontrolle übereinandergeschlichtet nur noch in verwahrlosten Waggons ihre Daseinsberechtigung findet. Abgespeist mit sogenannten Proteinblöcken. Auch wenn ihnen durch Manipulation immer wieder eingetrichtert wird, dass sie ein gutes Los gezogen haben im Vergleich zum eisigen Tod, herrscht Krisenstimmung. Weshalb Curtis (Chris Evans) einen Aufstand plant, der zusammen mit dem Oberhaupt aus diesen hinteren Reihen, Gilliam (John Hurt) besprochen ist.

Hurt in seiner Rolle einen stark gebrechlichen und schon mehr zurückgezogenen alten Anführer zum Besten gibt, den roten Faden in der Geschichte aber völlig an Evans abgibt. Auch wenn seine Figur mehr oder weniger Gewissenhaft mit solch einer Position zurechtkommt. Chris Evans aber zeigt, dass man ihn durchgängig ernst nehmen kann!

Der Film nimmt sich dann doch tatsächlich Zeit und behält durchwegs ein angenehmes Tempo bei, mal abgesehen von den heftigen Actioneinlagen die fast von Waggon zu Waggon mal ihren Einsatz finden. Aber die Erzählweise wirkt an die bedrohliche, beengte und auch düstere Atmosphäre angepasst indem Geschwindigkeit rausgenommen wurde um sich auch toll in Stimmung und Setting einfühlen zu können! Das grundlegend daraus besteht, dass sich die Meute von einem Waggon zum nächsten Abteil durchschlägt um immer wieder neue Überraschungen zu erleben, bzw. auf heftigen Widerstand zu treffen. Immer dabei, der erste Anlaufpunkt ihrer Revolte, dem Sicherheitskonstrukteur Namgoong (Song Kang-ho) der für das Öffnen der Türen zuständig ist. Auch seine Tochter Yona (Ko Ah-seong) - die schon im Zug geboren ist - im Schlepptau, erledigt er seine Arbeit nur, wenn er dafür eine Droge im Austausch erhält, was auch sehr gut klappt. Namgoon scheint eine sehr eigensinnige Figur zu sein, seine Tochter im Gegenzug kann sogar Sympathiepunkte einheimsen. Beide aber im großen Ganzen bereichernde Pole.

Was die Actioneinlagen betrifft wird sich in dessen Intensität nicht gerade zurückgehalten, da die Kämpfe der Unterdrücker gegen das wütende Gesinde(l) - wie die selbsternannten Aristokraten sie wohl sehen - zu brutalen Gemetzeln ausartet.

Die nicht nur in manch detailierter Slow Motion ihren Gewaltgrad belegen, sondern auch gefühlsmäßig mal grotesk wirken... Als Bsp. in einen Waggon gekommen wird der schon bis zum Rand befüllt mit Gegnern aufwartet, die in schwarze Mäntel und Sturmhauben eingepackt mit Axtbeilen und Schwertern bewaffnet sind! Was in Summe richtig beängstigend und ungut dominant auf den Zuseher einwirkt.

Also schwingt in diesem Szenario immer wieder ein wenig Wahnsinn mit. Dessen Abzeichnung sich auch in einigen weiteren entrückten Figuren wiederfindet. Nicht nur brillant und auch überzeichnet bei Mason (in selber Manier von Tilda Swinton verkörpert) die in ihrem herablassendem Kontroll-/Machtwahn auch irgendwie als ironische Witzfigur durchgeht, sondern auch bei Franco, der Masons Handlanger und Beschützer darstellt. Er ist mit einem riesigen Hammer im Business-Outfit unterwegs und scheint auch sein eigenes Ding durchzuziehen. Auf der Seite der Unterdrückten fällt hier neben Edgar (Jamie Bell), der Curtis konformen Sidekick darstellt noch Grey (Luke Pasqualino) sonderbar zu Gewicht. Gleich von Anbeginn der Revolte hat er so einige auffällige und auch markante Szenen/Moves zu bieten. Wirklich beeindruckend und auch schade, dass er später nicht noch mehr Spielzeit bekam.

Auch wenn der Film nun seine gerade Linie durch den ganzen Zug fährt und nicht gerade auf weitere Hintergründe setzt, kommt manch Tiefe noch in den letzten 20 Minuten in das ganze Unternehmen. Zuvor überzeugt das Setting, dessen Stimmung und auch die entdeckende Reise in seinen beeindruckenden Etappen und sichtbaren Details. Besonders die immer mehr aufgedeckten Differenzen, was in den vorderen Abteilen gespielt wird, fällt üppig zu Bild! Das Ende wartet dann mit manch Überraschung auf, [SPOILER] auch noch mit einer brisanten Hintergrundgeschichte zu Curtis, wobei sein letzliches Gespräch mit dem Zugspräsidenten (Ed Harris) und Kreateur dieser gigantischen Maschine, auch interessante Parabeln bereit hält, die man selbst auf die ganze Menschheit übertragen könnte!
Neben dem grundsätzlichen Streben (der Unterdrückten) das Ungleichgewicht zu beenden, enthält dies aus anderer Perspektive auch einen ideologischen Schicksalsaspekt, indem jede Figur eines Spiels genau seinen Platz einnehmen soll - damit das Ganze eben funktioniert! Damit hier jede Seite einen (Lebens-)Sinn erhält, Einsatz erfordert um einem eine Daseinsberechtigung zu geben - egal wie schräg (makaber) der hier sein mag. Dies aber auch nur als Vorwand dienen kann (um zu dezimieren und zu kontrollieren)!
Der Film - wie das Leben selbst manchmal - auch noch eine weitere Option bereit hält, die man oftmals nicht mal in Erwähung gezogen hat, nicht gesehen hat (ich meine das Zug verlassen), die hier dann am Ende auch noch ihre weitere wichtige Berechtigung findet, sofern man das ganze weiter philosophisch betrachten möchte. [SPOILER ENDE]
Solche Angelegenheiten eröffnen somit ein paar weitere Fenster zum Nachdenken, werden aber dennoch eher nur kompakt im Endspurt pointiert. Hier darf aber jeder nach seiner eigenen Ideologie entscheiden, ob das nun tiefere Substanz hat oder auch nicht. Sonst hätte man schon noch näher auf darauf eingehen dürfen, dann aber eventuell dem Zuseher das "Sacken lassen" genommen. Also ein gedanklicher Anreiz wird definitiv geboten! Mehr dazu dann auch noch im zweiten Blog!!

Die Aussenanimationen sind zwar merklich aus dem Computer können sich aber echt sehen lassen, wecken eisige Kälte und auch wunderbare frostige Eindrücke, sofern man solch visuelle Endzeitsettings genauso liebt. Die Innenausstattung überzeugt sowieso in seinen Details. Der Weg vom Dreck ins prunkvolle Vordere läßt überall mit eigenem Ambiente und netten Details aufwarten. Das Design des Zugs ist ein wunderbarer Eisbrecher in schlichter aber majestätischer Zügigkeit. Die Schauspielleistungen fanden schon ihre Erwähnung und sind allesamt sehr passend, nur Ed Harris als Zugspräsident und Kreateur dieser gigantischen Maschine fällt in seiner Wahl fast zu gewöhnlich (gut) zu Bilde, wo der Film doch grundsätzlich eher weniger in geregelte Bahnen einzuordnen ist, mal abgesehen von seinen gefangen nehmenden Schienen.

Mehr Hintergrundinfos über den Zug selbst wären noch angebracht gewesen, aber wenn man mal solange unterwegs ist stellt man sich wohl keine Fragen mehr zu dessen Antrieb etc. Eine Erklärung für die Logikfreaks gibt es dafür noch über die Zugstrecke und den Zug selbst, da dieser speziell gebaute Luxusliner einen Rundkurs um die Welt zurücklegt und dadurch jeder Witterung strotzen muss. Mehr sag ich schon nicht mehr. Wo die Action-Logik dann trotzdem mal auf der Strecke bleiben darf ist manch einzelnen Momenten anzudichten... Als zum Beispiel der Zug ein "U" fährt und sich aus beiden Enden des Zuges die Gegner über diese weite Distanz völlig zielgerichtet mit Patronen durch die Zugscheiben befeuern. Jetzt nur ein Beispiel, aber ganz genau darf man es auch hier nicht nehmen, jedoch wird im Vergleich zu anderen Sci-Fi-Actionern doch gut gearbeitet und zusätzlich Innovatives eingebracht wurde.
Allein der Trailer diese Films spaltete schon das Publikum und der Großteil kommentierte hier schon lauthals: Was für ein Schwachsinn!
Dauerte aber nicht lange das etliche ihre Meinung nach Sichtung des Films revidierten.
Ich sage: Er bleibt zwar großteils ein Sci-Fi Actioner, hebt sich darin aber von seinen Kollegen ab indem er letztlich doch einiges an tiefgründiger Stimmung bereit hält und auch in seinem Unterton kritischer zu Werke geht. Im Finale eben noch eins drauf legt um auch noch das letzte Eis zu brechen. Außerdem läßt sich "Snowpiercer" in seinem ganzen Ablauf nicht sofort einordnen und zieht in der Inszenierung sowie auch Geschichte, sein eigenes Ding durch. Wieder mal eine "erfrischende" Abwechslung in seinem Genre! Einer dreckig-kalten, post-apocalyptischen und stilsicheren Dystopie des Sci-Fi Kinos.
eine kleine (animierte) Vorgeschichte zum Film:
https://www.youtube.com/watch?v=UGW944czgzc
Der Film erschien bei uns am 23.09.2014 auf Datenträger und hatte neben der HD-VÖ in der Amaray (siehe oben) auch einige Steelbooks zu bieten:
v.l.n.r.: D, IT, FR - Die beiden Importe waren schon viel früher erhältlich, enthielten aber leider keine deutsche Tonspur.

Das war der erste Teil meines Beyond-Streichs! Da das Comic hier noch mit einigen Details auftrumpfen kann, werde ich euch Film und Comic nun noch gegenüberstellen! Dazu entführe ich Euch nun in den zweiten Teil dieses Blogs ... die Reise "mit dem Schneekreuzer" geht also weiter ....
... zuletzt gesehen ...
10. Oktober 2014
So! Bevor ich nächste Woche die 4. Beyondphase starte gibts nun noch mal meinen Sichtungssenf aus einigen Ecken und sonderbaren Enden! Dieses Mal ist zur Abwechslung sogar wieder mal 'ne Serie mit im Blog-Boot. Wie immer ist alles meine subjektive Sicht und auch freu mich stets über eurer Feedback. Auf jeden Fall noch einen schönen Ausklang des FRIDAYS und ein tolles Wochenende!!
Euer Blu-Buddy Moe! ... und los gehts ...

USA1986 - Die Todesgalaxie
Es werden Proben von der Oberfläche des Mars genommen, anfänglich für unrelevant und sinnlos erachtet befreit sich unbeobachtet doch etwas aus dem Gestein. Eine schleimige Masse, die fortan gleich mal die ganze Besatzung dezimiert. Auch indem sie die Kontrolle über deren Schiff übernimmt.
Szenenwechsel zu einer Raumstation! Es wird über den Vorfall gesprochen doch keiner weiß was wirklich passiert ist. Plötzlich gibt es Alarm, die glibbrige Masse hat schon wieder die Kontrolle über die ganze Station übernommen, um diese Mal auch gleich alles in die Luft zu sprengen. Nur ein Raumschiff kann sich noch vor der Explosion retten. Mit einer handvoll unerfahrener Passagiere macht es sich auf zur 18 monatigen Reise zur Erde. Natürlich mit dem Teufelszeug an Bord!

Hört sich eigentlich fast cool an, als ob wir "Charlie - Bounty Hunter" bräuchten weil sowas wie die Critters unterwegs sind - in diesem Fall eben als glitzernder Blob verkleidet - aber leider ist dem nicht so! Nach der abrupten Einleitung läßt sich schnell erkennen, dass wir hier in Trashgefilden durchs All schlendern. Heftig schwülstiges Geplänkel, dass ihre Synchro aus Softpornbereichen ableitet, zumindest zu Beginn, dann wird dies abgelöst von einem Typen der die Stimme von ALF hat. Also wohl der nächste Außerirdische? Irgendwie passend!
Die letzten Überlebenden, ein Haufen aus 3 Frauen und 2 Männern, die vielmehr Techniker, Wissenschaftler oder ähnliches sind und nicht wirklich mit dem Schiff vertraut sind, müssen nun ihre Funktionen einteilen. Sehr auffällig das die Frauen gleich mal zum Küchendienst verdonnert werden. Hinzu kommt das die Männer dann auch noch betrunken ein paar anrüchige Witze raushauen. Man merkt gleich, der perfekte Film in Sachen Feminismus!
Ok, zurück zum Alien, dem kleinen schneckigen Ekelpaket, dass nur ganz langsam in Fahrt kommt. Um zu wachsen macht es sich dann nämlich über die Besatzung her. (Ja, ich weiß, war nicht zu erwarten). Mit langen dünnen Greifarmen holt es sich ihre Beute um sie auch mal blutig auszulutschen. So spielt sich die ganze Sache eben nur auf dem Schiff ab, in welchem die Verbindungsgänge merkwürdigerweise immer nur etwa einen Meter hoch sind, warum auch immer(!?) aber dadurch müssen die Leute stets von einem Raum zum nächsten kriechen. Soooollll die Sache wohl spannend machen.
Die Darsteller sehen allesamt aus, als hätten sie was Schlechtes gegessen. Das schlägt sich natürlich auch aufs Schauspiel nieder! :D Die Effekte sind für die 80ties gar nicht mal soooo übel/peinlich und die Stimmung wäre ohne die zwischenzeitlichen Softpornnuancen (nur im Sound!) sogar mal spannend und atmosphärisch. Dennoch ist die Sache einfach nur langweilig! Ich musste aber dennoch drüber berichten, weil viele Momente einfach so ulkig sind und auch das Ende irgendwie auftrumpft. DENN, und jetzt kommst, der Alien der mittlerweile zu einem Wesen ala ET oder den Aliens aus "The Abyss" angewachsen ist (nur eben mit Schneckenkörper) hat sich in den Computer eingeklinkt und durchstöbert die humane Datenbank. Beim Studium über die Menschen (mit seinem mitgebrachten Kristall kann er alles kontrollieren und abchecken) schlägt er als erstes gleich mal zwei Bibelzitate auf UND WIRD DADURCH FRIEDLICH!!
Ehmmm sorry fürs Abschlachten, wusste nicht, dass ihr eh voll koscher seid, war nur Notwehr!
Ja, das ist schon wieder echt funny, besonders auch weil es ernstgemeint ist!! Hat dabei für 15 Sekunden sogar mal aaarrrgh Tiefgründiges zu bieten, bevor nun nach friedlichem Teamwork der Abgesang mit dem größten Highlight des Films erfolgt. Der Glam-Pop Ballade (Oder wie man das auch immer nennen soll?) "Crystal by a Star" von Indira! Da kommt cooler 80ties Flair auf und lässt einem gleich hören aus welcher Sülze der Film geschnitten wurde - markanter Song! Eine Empfehlung kann ich hier nicht abgeben, mein Review sollte reichen, aber wenn man den gesehen hat, hat man dennoch was erlebt!! Irgendwie hab ich es doch nicht ganz bereut. :)
Die Abbildung zeigt die US-DVD, wobei das abgebildete Alien natürlich nicht das geringste mit dem Film zu tun hat! Bei uns gibt es den Titel unter dem Namen "Die Todesgalaxie" nur in einer Sci-Fi Collection.
Was ist mit Bob? (TV)
USA1991 – What About Bob?
Bill Murray alias BOB, gibt hier einen heftigen Vorzeigepatienten auf dem Gebiet der Neurosen und bringt damit einen Psychiater nach dem anderen zur Weißglut. Nachdem der Jetzige die Nase gestrichen voll hat, wird er an den berühmten Psychologen Dr. Leo Marvin (Richard Dreyfuss) weitergeleitet. Der hat gerade sein neues Buch "Babyschritte" veröffentlicht hat, welches er Bob beim Erstgespräch auch gleich aushändigt. Nur blöd, dass der Doc nun mit seiner Familie in den 4wöchigen Urlaub fährt. Aber Bob lässt sich davon nicht abschrecken und tut alles um dennoch in Kontakt zu bleiben…

Murray leidet hier gleich unter einer ganzen Palette von Zwangsneurosen und Ängsten, die er auch reichlich famos an den Tag legt. Nervig und aufdringlich könnten die wahrgenommen werden, da der Zuseher aber nicht direkt von ihm betroffen ist, gestaltet sich die Sache mords amüsant! Ulkiges Verhalten, ein genialer Spruch nach dem anderen und sogar einen Hauch echter Psychologie gibts in dieser filmischen Therapiestunde!!
Natürlich taucht Bob im Urlaubsnest Winnipesaukee auf. Mit dabei seinen Goldfisch im Glas und all seine Neurosen! Dr. Marvin hat hier ein schönes Ferienhaus am See und tut alles um seinen Patienten –der sich sogar mit einem vorgetäuschten Suizid einschlich(!)– wieder abzuwimmeln, würde seine Familie den Chaoten nicht so schnell ins Herz schließen!
Das Aufeinandertreffen der beiden unter netter sommerlicher aber vermeintlicher Idylle könnte nicht unterhaltsamer und konträrer ausfallen, wobei man sich manchmal sogar fragt, wer nun wirklich einen an der Waffel hat - doch fast ununterbrochen mit Bob am Werkeln bringt jedem Mal einen Knacks! So wandert der Film immer weiter ins Verderben des eigentlich so angesehenen Psychiaters und schreckt selbst vor enormen Explosionen nicht zurück. Für Bob immer noch ein Teil seiner Therapie! Da wundert es einen nicht, wenn hier ein Auge zu zucken beginnt. *aus-tick*
Diese auferlegte Urlaubstherapie hat zwar auch ihre Längen, unterhält jedoch so herrlich verrückt wie herzlich familiär. Immer wieder wird man mit schrägen Situationen knapp am Nervenzusammenbruch vertröstet oder ist einfach nur entzückt von Murrays Anwandlungen. Könnte der ein oder andere von Bob genauso genervt sein, lässt sich der andere gern von Bill Murray um den Finger wickeln.
Final Destination 5 (TV)
USA2011
Tja der fünfte Film, der eigentlich wie alle anderen nur ein Remake des ersten Teils ist, hat seine neuen Opfer in Sachen Schicksal gefunden! Dieses Mal ist das ursprüngliche Transportmittel ins Jenseits, kein Flugzeug, kein Auto, keine Achterbahn, kein Daytona-Rennwagen sondern EIN BUS – auf einer echt fiesen, brüchigen Brücke!

Ganz neu gibt es hier eine hinzugekommene Karma-Regel (jemand anderen töten um Lebensjahre zu bekommen) die auch mehr schwachsinnig erscheint. Verklickert wird ihnen die erneut vom Candyman-Himself Tony Todd der hier sogar ein paar Mal öfter auftreten darf um die Teens mit ein paar schaurigen Wörtern einzuschüchtern.
Kennt man alles, aber sieht es sich nebenbei doch mal wieder an – zumindest ich! Guckt gespannt wie die Schnitt für Schnitt provokant dargestellten Gefahrenquellen die eigene Fantasie dazu bringt alle kommenden Todesmöglichkeiten abzuhaken, bevor es wieder richtig eklig wird. Denn die Todesszenen sind seit dem zweiten Teil ja stets richtig splattrig! Bei der Augenlaser-Szene fiel mir auf, dass ich meine Distanzierung zum Film 'ne Stufe höher schalten musste. Uahhhh!
Auch wenn die Story nichts hergibt, lässt die Aufmachung keine Wünsche offen. Die Teenys sind in Ordnung, wenn auch üblich, dafür ist das Ende des fünften Teils genial, sofern es euch nicht schon jemand verraten hat. ;)
Und wenn man nicht gern von Gewohnheiten Abschied nimmt, ist man hier genau richtig!
USA2014
Endlich geht die Serie mehr in Mysteriegefilde! Staffel 1 wurde ja noch von Unmengen Intrigen, leider auch viel Seifenoper, beherrscht. Die letzten nervigen Charaktere, Big Jim Rennie und als Beispiel auch sein Sohn, der schon in der ersten Staffel mächtig austickte, werden allesamt ein wenig ruhiger und haben auch einiges an Spielzeit an neue Charaktere abzugeben. Dadurch sind intrigante, nervige Angelegenheiten grundsätzlich weniger vorhanden und auch nicht mehr Vordergründig. Die zweite Staffel legt ihren Augenmerk angenehmerweise vielmehr auf spannende, irrationale und unerklärliche Vorgänge, was der ganzen Serie viel besser zu Gesicht steht!

Neben dem Mädchen Melanie (Grave Victoria Cox), die nicht nur zeitliches durcheinander wirbelt, sondern auch noch eine neue & wichtige Figur rund um das allumworbene, ganz besondere Ei einnimmt, bekommen wir in dieser Staffel sogar ein Spielfeld außerhalb der Kuppel. Eine eventuelle Verbindung nach Draußen die für einige Erweiterungen sorgt. Zum Glück aber nicht zuviel nach außen getragen wird, da es unter der Kuppel einfach am spannendsten ist!
Gewohnt altbekannte Figuren aus der ersten Staffel, der junge Joe, seine Freundin Norrie, Julia Shumway und ganz besonders Dale Barbara sind wieder gekonnt im Hauptaugenmerk. In Summe segnet einige das Zeitliche aber selbst Tot(geglaubt)e kehren zurück!
13 Folgen zwischen unterirdischen Tunneln, (eisigen) Wetterkapriolen, Zenith und einer roten Türe sorgen auch für manch emotionale Momente. Da in der Inszenierung auch nichts falsch gemacht wurde können die sogar mal richtig bewegend sein. Nur die letzte Folge war doch in manch Bereichen übertrieben… besonders in der Anzahl der Leichen. Aber mit dem Mehraufgebot irrationaler Elemente kann diese Staffel definitiv mehr punkten als die Erste und der erneute Cliffhanger ist dieses Mal gar nicht sooo schlimm. Es kann gern (so) weitergehen!
Weiterführende Blogs:
Under the Dome - Staffel 1 by MoeMents
Filme mit Bill Murray in der hiesigen Datenbank
... zuletzt gesehen ...
2. Oktober 2014
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Wie immer sind meine Vorstellungen meine persönlichen subjektiven Wahrnehmungen, die eventuell bei meiner Perspektive zum hier auch vorgestellten Noah dementsprechend ausfallen. Ein Film den man je nach Gesinnung doch auch verschieden werten/sehen könnte . Obwohl ich glaube, es wie Aronofsky, eher vielschichtig gesehen habe.
Die Bilder stammen von hier, wobei zwei Titel den US-Import zeigen da diese bei uns nicht in HD veröffentlicht wurden. Viel Spass beim Lesen!

USA2004
Im Jahre 1988 geht es für das Highschool-Football Team, den Permian Panthers, einzig nur darum den State Champion Titel FÜR IHRE STADT zu holen! Für die ganzen Ort scheint es von größter Bedeutung zu sein, dieses Ziel – möglichst unbesiegt – zu erreichen. Was dem Team und seinen Spielern nicht gerade wenig Druck aufbürdet.
Ich habe weder das Buch dieser t

Man merkt schnell, dass man sich in einen anderen Art von Teen-Sportfilm befindet, denn wo "Varsity Blues" noch mehr eine lockere Teenager Variante ablichtete – obwohl es thematisch schon um selbiges ging - geht "Friday Night Lights" gleich durchwegs ernstzunehmend und gefühlsbetont dramatisch zur Sache. Die Kleinstadt Odessa ist wirklich völlig versessen auf den Ruhm dieses Titels und lastet damit den noch heranwachsenden Sportlern, die sich charakterlich solcher Lasten auch noch nicht erwähren können, wirklich immens Viel auf!
Nachdem der große Star und Punktejäger des Teams einer Verletzung erleidet, sieht die Sache sehr enttäuschend aus. Die Hoffnung schwindet, Ärger und Niederlagen machen sich breit und der gemeine Bürger schreit schnell Schuldzuweisungen heraus. Couch Gaines (Billy Bob Thornton) scheint das schon gewohnt zu sein und lässt soviel wie möglich einfach nur an sich abprallen. Thorntons Rolle bewegt sich mehr in einem neutralen Mittelfeld, fällt deshalb weder extrem negativ oder pathetisch redselig auf. Auch wenn er gegen Ende dennoch eine tolle Rede halten darf, die das erwartete "Perfekt Sein" seiner Spieler wunderbar definiert!
Den mehr negativen Part nimmt hier Tim McGraw ein. Spielte er in "Blind Side" einen fürsorglichen Vater, verkörpert er hier genau das Gegenteil. Als Vater von Don Billingsley (Garett Hedlung – Vier Brüder, Tron: Legacy) drillt er seinem Sohn auch schonmal handgreiflich ein, was es heißt eine Footballlegende zu sein! Verkommt aber dennoch nicht zu einer einseitgen Figur, also der Film nimmt sich seiner authentischen Figuren schon auch richtig an. Neben den gut geschnittenen Sportszenen liegt der Hauptfokus nun stets auf den persönlichen Problemen der einzelnen Spieler. Lucas Black (Tokio Drift) hat sich neben dem Kümmern um seine kranke Mutter als neuer Quarterback zu beweisen. Derek Luke (Antwone Fisher, Biker Boyz) will und kann nicht wahr haben, dass seine Verletzung tatsächlich ein Problem ist und auch alle anderen Spieler haben nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch abseits mit weiteren persönlichen Unzulänglichkeiten zu kämpfen. Eine bittere Sicht auf jugendliche Belastungen unter dem Druck fanatischer Erwachsener.
Meine Footballfilm-Highlights sind hier immer noch "Gegen jede Regel" oder auch die viel lockere Variante "Helden aus der zweiten Reihe" mit Keanu Reeves. Aber "Friday Night Lights" reiht sich hier stimmungsvoll als sehr authentisches FootballDRAMA noch vor Vertretern wie "Sie waren Helden", "Spiel auf Bewährung", "Unbesiegbar" (Wahlberg) oder "An jedem verdammten Sonntag" ein!
Bei uns ist nur als DVD erhältlich, die Abbildung zeigt den US-Import.
Soldier (TV)
USA1998 – Starforce Soldier
Todd (Kurt Russel) wurde schon als Kind auserkoren, um in einem völlig disziplinierten Training zum Supersoldaten ausgebildet zu werden. Unter totaler Hörigkeit leistet er, ohne sich nur einen Gedanken zu machen seine loyalen Dienste! Im Jahre 2036 hat er schon einige Kriege hinter sich, die sich wie eine Karteilistung als Tätowierungen auf seinem Arm abzeichnen. Neue Soldaten sind jedoch am Vormarsch, die durch genetische Veränderung noch effizienter sein sollen. Weshalb Todd, als bester Soldat in der gesamten Einheit, mit zwei weiteren Männern gegen einen dieser neuen Gen-Soldaten, Caine 607 (Jason Scott Lee), im Kampf ohne Waffen antreten soll. Der Gen-Soldat tötet die 3 im Kampf, weshalb diese auf einer Müllhalde entsorgt werden, Todd jedoch noch nicht tot ist …

Hört sich gleich mal hölzern an, ist aber einfach nur steroiden-geschwängertes Actionkino, Marke 90ziger! Da muss man schon mal Kräfte messen, ohne Rücksicht auf Verluste – auch wenn es dabei die Kinobesucher sind! Tja, der Film kam damals nicht gut an, ist auch verständlich da vieles für die große Leinwand einfach nur übertrieben klischeeverseucht und verdammt heroisch daherkommt. Weshalb dem Sci-Fi Fight dann auch gleich das Wort Trash angeheftet wurde, was wohl gar nicht so unpassend ist!
Die Gradwanderung, zwischen völlig kühlen Militaristen, die in diesem primitiven Actiongebärden keine hirnambutierte Überspitzung auslassen, gefolgt von einer emotionalen Geschichte die doch tatsächlich Tiefe rüber bringen will, ist doch sehr groß!!
Nach dem Aussondern wird Todd nämlich von einer auf diesem Planeten notgedrungen hausenden Siedlung aufgenommen und erstmals in seinem Leben mit Gefühlen, einer Familie sowie einer normalen Gesellschaftsstruktur konfrontiert. Um dabei auch gleich als Roboter zwischen Kuscheltieren aufzufallen. Wodurch es auch schon was zum Lachen gibt, überhaupt in der ganzen Umsetzung. Besonders dann, wenn Todd statt einem Sandsack plötzlich einen Metall-Boiler zweckentfremdet. Der Typ ist eben aus einem anderen Eisen geschmiedet.
Todd wurde in seiner Ausbildung jegliche Emotion abgewöhnt weshalb Kurt Russel hier in seiner Filmgeschichte bestimmt das Skript mit den wenigsten Worten verbuchen kann, dabei durchgängig nur eine stoische Miene zum Besten gibt. Connie Nielsen überzeugt als hübsche Müllinsulanerin und Garey Busey darf in seiner Rolle amüsant peinlich seinen Daddy zitierten. Sind aber allesamt gelungen (für diese Sonderlichkeiten).
Die visuellen Effekte sind für die 90er voll ok, ansonst gibt’s bei den Kulissen jede Menge ausrangierten Müll, der auch nicht besser als Trash-Spielplatz fungieren könnte! Die zur Wohnsiedlung umgebaute Müllhalde ist durchtränkt von Brauntönen und Rost, dazwischen ist aber auch ein wenig Grün sowie manch dekorativ futuristische Weihnachtsbeleuchtung eingeworfen.
Wenn auch anfänglich holprig und trash-militant, kommt doch ein wenig Schwung in die Sache als Todd zur Verteidigung seiner neuen Emo-Freunde wieder gegen seinen Peiniger und dessen Genkumpels aufrüsten muss und als One-Man-Army nichts auslässt! Auch wenn "Starforce Soldier" – so der deutsche Titel – keine Stimmung tatsächlich befriedigen kann, sollte das Müll-Setting oder manch unterhaltsames Arrangement nicht unentdeckt bleiben. Vielleicht hat der eine oder andere dabei ja auch mal eine Gefühlsregung zu verbuchen - der Film legt es nämlich stark darauf an! Im Vergleich zu Paul W.S. Andersons Filmen, seh ich mir seinen "Soldier" definitiv lieber an, als eine seiner RE Fortsetzungen!
Bei uns gibt es keine völlig ungeschnittene Fassung (und auch nur eine DVD/Abbildung ist US-Import) nur als Import bekommt man auch die letzten Gewaltspitzen zu sehen. Hier läuft der Film dann mit 95 Minuten, nur 1 Minute weniger hat die hiesige FSK18 Variante, während die 87 minütige 16er Fassung durch die Schnitte wohl auch eine durchgehende Logik vermissen lässt. Also für Fans wäre schon ne Blu-Ray recht, da ich ihn aber nun seit langem eh wieder mal gesehen habe, reicht mir das vollkommen!!!
Das Philadelphia Experiment – Reactivated (DVD)
KAN2012
Das geheime Regierungsprojekt aus dem zweiten Weltkrieg soll fortgesetzt werden. Beim Experiment dieser Tarntechnologie lässt man ein Fahrzeug verschwinden, was aber erneut zu einer Öffnung eines Zeittunnels führt, der die verschwundene USS Eldridge von damals westlich von Philadelphia auftauchen lässt. Der einzige Überlebende an Bord ist Bill Gardner (Nicholas Lea) der folglich Kontakt zu Verbliebenen sucht, während die Verursacher einiges zu tun haben, die Angelegenheit wieder unter Kontrolle zu bringen.

Beim Rest muss man gleich Erwähnen das es hier um einen Fernsehfilm handelt, was man ihm auch jederzeit ansieht, jedoch besonders das CGI bei Weitem nicht so übel ausfällt wie erwartet. Der dargestellte Elektromagnetismus sowie auch das Schiff, können sich für eine TV-Produktion schon sehen lassen! Eigentlich wäre der Film sogar echt gut geworden, wenn er nicht etwa ab der Hälfte beginnt doch über die Stränge zu schlagen, besonders als Bill Gardner, durch die immer noch bestehende elektromagnetische Verbindung zum Schiff, die Gegner mit einem Kamehameha (Dragonball-Move) ausschaltet – zumindest sieht es danach aus. Die sonderbaren Agenten des Geheimdienstes stellen in ihren tödlichen Vertuschungsaktionen auch nur die aalglatte Sorte Bösewichter dar. Die selbst jeder plausiblen Erklärung zur Rettung der Welt und somit auch ihres eigenen Lebens, nur damit strotzen, dass sie Befehle auszuführen haben!! Das macht die Sache nicht nur brachial dämlich sondern auch amüsant. Dass das Schiff dann auch willkürlich irgendwo auftaucht hab ich auch nicht verstanden. Durch all diese Details verliert er eben doch seine Ernsthaftigkeit, um sich teilweise zu manch Tele5 Katastrophen-Neotrash einzureihen. Michael Paré aus dem Original hat auch hier eine kleine Rolle übernommen, in der er die Seiten gewechselt hat. Die Hauptrollen Nicholas Lea als Bill Gardner, und Emilie Ullerup als seine hübsche Enkeltochter Molly, bringen in ihren gelungenen Rollen noch eine kleine nette Familiengeschichte ein.
Ansonst ein gelungener TV-Film dem man zumindest als Fan des Originals, durch manch gut gelungene Bezüge oder Verknüpfungen, getrost mal nebenbei ansehen kann. Mir hat er sogar beiläufig gut gefallen obwohl ich mich selbst mit dem Original nicht gänzlich anfreunden konnte.
Noah (Blu-Ray)
USA2014
Die Erde hat sich aufgeteilt in "Gut" (Seths Nachkommen) und "Böse" (Kains Nachkommen), wobei letztere die Herrschaft (und all die Ressourcen) der Erde übernommen haben und mit dem Tot von Noahs Vaters, vermeintlich auch den letzten Nachkomme Seths getötet haben. Wodurch sich nur noch Böswilligkeit auf der Erde verbreitete.
Niemand aber wusste das Noah noch lebt, der als Erwachsener in seinen Träumen eine Botschaft Gottes erhält, der die Erde mit einer Flut vom Bösen befreien möchte. Er soll eine Arche bauen …

Nach einem erzählerischen Einstieg, der doch auch mit viel Fantasy gespickt wurde, wandert der Film doch mit seiner Laufzeit immer mehr in eine realistische MENSCHLICHE Richtung! Denn neben Schlachten (die auch mit überdimensionierten steinernen Wächtern aufwarten) für das abenteuerlustige Publikum, kümmert sich dieses (fiktive) Bibelepos doch vielmehr um humane, besonders egoistische Belange. Das aber alles fast still und heimlich…
Der ewige Kampf Gut gegen Böse, die Entscheidungs- und Unterscheidungsschwierigkeiten zwischen göttlicher Eingebung (Schicksal) und dem freien Willen des Menschen, sowie auch etlicher unvollkommener Makel, die den Menschen seit dem Sündenfall (Eden-Schlange-Apfel) nun ausmachen, durchqueren Aronofskys Bibelstunden.
Arg ausgedrückt durch die Seite "der Bösen" (Kains Nachkommen) bei deren (Aus-)Beutezügen noch Mord- Totschlag, Vergewaltigungen, Machtspiele und der reine fleischverzehrende Wille des starken Mannes im Vordergrund stehen. Auch wenn Noah und seine Familie hier schon sehr rücksichtsvoll, gemeinschaftlich im Umgang mit dem Planeten und dessen Lebewesen sind, werden sie nicht als "perfekt" dargestellt. Was die ganze Sache typisch human macht und die urtypischen Konflikte des Mensch-SEINS in den Fokus nimmt! Besonders Noah wurde hier nicht als übermenschlich, moralisch reiner Mensch abgezeichnet, auch ihn quälen Konflikte, die sich besonders darin abzeichnen, dass er das Gute in den Menschen nicht mehr sehen, oder annehmen kann – kein Wunder, denn durch das Mitansehen des Mordes an seinem Vater wurde er darin negativ konditioniert! Dann auch noch sein Sohn (Logan Lerman) der unbedingt eine Frau fordert, seine Frau (Jennifer Connelly) die fast zu selbstlos scheint, seine Ziehtochter (Emma Watson) die sich nicht als ganze Frau sieht, und und und … der Film nimmt sich ständig dieser (~psychologischen) (zwischen-)menschlichen Makel (Entwicklungspotentiale) an und schickt sie - wie Gott uns - damit auf eine Reise (durchs Leben) um zu neuen Erkenntnissen zu kommen … um etwas zu verändern, zu verbessern.
Diese subtilen Konflikte kommen wirklich gut raus, wodurch immer wieder Bezug auf das Gut & Böse (Polaritäten-)Thema genommen wird, das sich egal in welcher Intensität grundsätzlich IN jedem Menschen abspielt, und unsere Entscheidungen (die der Protagonisten!) zwischen Eingebungen und dem eigenen Willen, zwischen Glauben, Zweifel und Eigensinn, unter die Lupe nimmt. Stets mit der Eigenständigkeit, Schwierigkeiten SELBST ZU UNTERSCHEIDEN, denn im Film erscheint Gott nie direkt oder gibt klare Anweisungen, er lässt einen selbst die Zeichen lesen und somit lernen!
Aronofsky zeigt uns, neben der Kritik an der Ausbeutung des Planeten, hier immer wieder das Einhergehen dieser Polaritäten mit dem Sündenfall, jeder aber immer noch die Wahl hat!
Visuell ist das ganze wieder mal atemberaubend zu Bild gebracht worden, egal ob kreative Ideen einfallsreich übertragen wurden oder kleine Schlachten ganz groß in Szene gesetzt, alles hat seinen eigenen ästhetischen Stil. Die Landschaften zwischen ausgebeuteter Kargheit und sattem Grün sind genauso sehenswert wie manch blitzartig aneinandergeschnittene Zeitabläufe, welche manch Evolution kunstvoll inszenieren. Unter manch genial gezeichnetem Himmel, gibt es eine fast unauffällige Szene die mir positiv auffiel … sie wirkte stark 2dimensional, Noah und seine Frau stehen vor einem dunkelblau-, orangefarbenen Himmel und werden nur als Silhouetten dargestellt.. nur eine von manch effektvollen Eindrücken. Aronofsky spricht mit seinen Bildern außerdem auch oftmals in Metaphern, angefangen vom pulsierenden Apfel (vllt. erst recht Emotionen) bis zu den gefallenen Engeln die in Stein verwurzelt wurden (Seele in Fleisch), taucht hier vielfach mögliches Interpretationsmaterial auf. Besonders die dargestellten Lichtwesen waren hier eine glanzvolle Leistung, besonders deren erneuter Aufstieg!
Clint Mansell fügt wie immer bei Aronosfkys Regiearbeiten die Musik hinzu und unterstützt das ganze auf völlig gelungene Art, ohne aber nun ein Epos daraus zu machen. Die Schauspieler sind allesamt super gewählt, ohne das sich jemand besonders in den Vordergrund drängt. Anthony Hopkins und Ray Winstone – übrigens ein klasse Bösewicht – sind noch von der alten Garde zu erwähnen. Emma Watson wird immer mehr zur grandios spielenden Augenweide.
Als Ganzes hebt der Film "Noah" dann doch gelungen einen Zeigefinger und sagt: Seht her Leute, wenn wir so weiter machen und uns nicht selbst hinterfragen, dann drehen wir uns weiterhin in einem uns gegenseitig kaputt machenden Kreise! Ohne, dass er das wirklich offensichtlich macht, denn eine direkte Antwort – wie Gott im Film - lässt er doch offen, damit jeder seine Ideologie oder Perspektive in etliche Handlungen hineininterpretieren kann. Also ein Film, der auch nach dem Sichten, noch zum Nachsinnieren anregt. Wenn nicht, bleibt wohl nicht viel übrig, als eine minimale Schlacht, eine Familie mit jede Menge (Haus-)Tieren… die sich in ihrem neuen, urigen Hausboot auf der wohl gigantischsten Welle der Menschheitsgeschichte zu neuen Ufern aufmacht! Das alles natürlich visuell recht beeindruckend!
Weiterführende Blogs:
u.a. Das Philadelphia Experiment (Das Original) by MoeMents
Noah - Ansichten von docharry2005
Friday Night Lights - ROMAN vs. FILM by Sawasdee1983
Friday Night Lights - Die Serie by Sawasdee1983
Neben Pierre hier auch nochmal ein DANKE an "Coach Taylor" für die Erinnerung an Friday Night Lights!
... zuletzt gesehen ...
21. September 2014
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...

A Boy And His Dog (Blu-Ray)
USA1975 – Apocalypse 2024
2007 fand der vierte Weltkrieg statt, der nach einer Dauer von 5 Tagen auch noch die letzten Atomwaffen aus seinen Stellungen feuerte. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2024. Vic (Don Johnson) und sein Hund Blood ziehen wie alle anderen plündernd durch das wüste Ödland. Die beiden können sich aufgrund einer Mutation(?) auch miteinander unterhalten; der Hund auch ansonsten noch einen markanten Schnüffel- und Umgebungssinn bereithält um jegliche Lage zu checken, zumindest wirkt es mit dazugehörigem Soundeffekt schonmal recht spacig. Die beiden helfen sich darin, dass der Hund für den jungen Heißsporn Frauen erschnüffelt und Blood dafür wieder zu Essen bekommt.

Weiterhin bleibt er zwar zwiespältig, hat aber wirklich gelungene Ideen, neben einem tollen, rauen und auch amüsanten Endzeitsetting.
In dem der Einzelgänger Vic (Don Johnson, in einem seiner ersten Filme schon voll in seinem Element) nur von seinem Hund begleitet wird, der im wohlgemerkt währendessen Geschichtsunterricht gibt! Auf der Suche nach Konservendosen, der einzigen noch gültigen Währung. Allein das der Hund sprechen kann sorgt schon mal für einen amüsanten und total ungewohnten Einstieg und Blood haut hier in ihrer telepathischen Kommunikation einen geilen Spruch nach dem anderen raus. Was im Spagat zur wilden Selbstjustiz bei Erst-Sichtung schon mal ziemlich befremdlich wirken kann. Ist auch nicht das Letzte was hier in diese Kerbe schlägt.
In dieser End-Zeit wird sich außerdem wenig an irgendeine Moral gehalten, weshalb Vic auch schon mal stinkig wird, wenn er nicht vor anderen (bunten) Karawanenfreaks eine Frau zum vergewaltigen gefunden hat. Hört sich schräg an, ist es auch, wird aber dann wieder in Bahnen gelenkt, dass es nicht ganz ausufert und durch spätere Ereignisse wieder so hingenommen werden kann. Ein wenig Trash hat sowieso noch nie geschadet! Wenn man dann die abstruse Mischung aus Humor und auch blutiger Gewalt mal akzeptiert hat, kommt jedoch schon der nächste bizarre Streich ums Wüsteneck!
Ein enormer Wechsel legt das Spielfeld nochmals ne Sphäre tiefer, als Vic zu den "Unterirdischen" gelangt. Hier tut sich unerwartet erneut eine neue Welt auf, die nur so vor Kuriositäten sowie auch bizarrem Humor strotzt. Visuell different von der Angelegenheit an der Oberfläche, wobei mir das wüste Setting definitiv mehr zusagte und sein Erd-Aufenthalt fast ne Spur zu lange dauerte. Zum Glück sprühen dann nochmals die Funken, bevor er abhaut! Die Endsequenz schlägt dann alles! Hier kann man fast nur Lachen, weil das schockierende Ende in seinem "extremen" Hoch auf die Freundschaft nur noch als herzhaft makaber gesehen werden kann!
Der Film hat nun keine großen Höhepunkte (höchsten in seiner Ausgefallenheit), im Gegenteil er schleppt sich mehr gemütlich vor sich hin, wird aber als Freund solcher Settings trotzdem nicht langweilig. Ist also definitiv eine "sonderbare" Erfahrung wert! Bleibt nicht nur aufgrund des genialen Blu-Ray Covers in meiner Sci-Fi Sammlung!
It Boy (DVD)
FR2013 – 20 ans d’ecart - Liebe auf Französisch
Die 38jährige Alice (Virginie Efira) gilt als eher spießig, konservativ und völlig konzentriert auf ihren Job. Doch ihr Chef hätte sie gerne ein wenig lockerer gesehen, er will etwas, dass man auf die Leser ihres Magazins übertragen kann. Da kommt es ihr grad recht, dass auf ihrem Rückflug von Brasilien der 19jährige Balthazar ein Auge auf sie geworfen hat. Solche Cougars (Ältere Frauen mit viel jüngeren Männern) sind ja derzeit grad IN. Obwohl sie es eigentlich nur als Spiel zum Schein vorgaukeln möchte entwickelt sich die vorgetäuschte Liason – wie erwartet – anders …

Regisseur David Moreau hatte davor eigentlich nur Horrorfilme gemacht (Them, The Eye) und liefert hier genregegensätzliches ab, macht in der glatten Inszenierung aber keine Fehler und reiht sich vorsichtig zu anderen Mittelklasse-Vertretern ein ohne zu kitschig oder klischeehaft zu werden, hat aber auch keine wirklichen Highlights zu bieten. Also alles in allem schwacher Durchschnitt, dem wohl nur Leute der Fashion- oder Druckerpresse-Szene einiges mehr liebgewinnen können. Natürlich auch alle jene die selbst in der Liebe manch (vernünftige) Altersbarriere brechen wollen. Gesehen aber auch schnell wieder vergessen.
Wrong Turn 3 (TV)
USA2009 - Left for Dead
… lief im Fernsehen, wobei ich natürlich nichts erwartet habe und deshalb mit einem netten Backwood-Slasher berießelt wurde. Nett nur deshalb weil er durch das Setting nicht untergeht! Welches einen Gefangentransporter (einem Bus) von den, in dieser Filmreihe üblich auftauchende

Deshalb steht Flucht auf dem Plan, durch die Wälder, vorbei an Fallen und aufkeimenden Problemen mit den aneinander-geketteten Häftlingen. Die Mischung aus Polizisten, Knastbrüdern, einem Mädl und Hinterwäldlern gelingt sehr gut.
Alles andere ist aber doch unterirdisch, als Beispiel die miesen Effekte, egal ob billiger CGI-Tötungssplatter oder sogar bildhinterlegte Straßenkurven etc. Schauspieltechnisch gibt’s auch einige Peinlichkeiten aber wie gesagt, die Storyidee war schon gelungen. Erfreulich war noch eine kleine Dialogs-Anspielung auf einen Urvater dieses Genres: "Beim Sterben ist jeder der Erste".
Hätte die Reihe eigentlich nach dem Ersten gar nicht mehr weiterverfolgt, will nach diesem aber bei Gelegenheit auch noch den Vierten sehen, da ich bemerkt habe, dass dieser im Schnee spielt!! Klingt nach einem "Cold Prey 2" Abklatsch. (Achtung: Coverbild zeit US-Import, bei uns gibt es scheinbar nur den Ersten auf BD)
Stromberg – Der Film (Blu-Ray)
D 2014
Bei der Serie "Stromberg" bin ich nach der dritten Staffel ausgestiegen, mochte ihn zwar – IHN nicht, den kann man nur hassen - aber der tägliche, peinliche Bürokrieg wurde mir dann doch mal zu langweilig. Beim Film, der nun scheinbar einen Abschluss nach der fünften Staffel darstellen soll, dacht ich mir, den musst dir doch leihen! Hatte außerdem wieder mal Lust auf eine heftige Portion Fremdschämen!
Dass ich manches versäumt hatte stellte auch kein Problem dar, da sich nicht wirklich viel veränderte. Die Figuren sind sowieso seit eh und je "eingesessen":
Stromberg lässt kein (sexistisches, rassistisches …) Fettnäpfchen aus, Ernie ist nach wie vor die gemobbte Witzfigur, Ulf und Tanja noch das Problempärchen (auch wenn sie jetzt einen Ziehsohn haben der überall gezeichnete Pimmel hinterlässt) und Jennifer lässt sich nachwievor einlullen. Auch erfreulich war, dass sehr viele bekannte Figuren aus all deren alten Bürozeiten auftauchten!

Für einen Betriebsausflug darf die ganze Bande zur Abwechslung mal aus dem Büro raus! Schon mal eine gute Idee um für mehr Raum und Inhalt zu sorgen. Hinzu kommt, dass über deren Abteilung eine drohende Schließung hängt, wodurch Ernie und Bert…ehm.. Bernd Stromberg sich einen Platz in der Zentrale sichern wollen. Der Stromberg will nämlich bis ins Capitol – natürlich die Versicherung! Bei der großen Betriebsfeier – wohin die Reise geht – wollen die Beiden schon mal Eindruck schinden und für sich werben. Machtkampf der grotesken Peinlichkeiten natürlich vorprogrammiert.
Fängt schon bei der Busfahrt an, die gleich amüsant beginnt, da der Fahrer schon 13 Stunden Fahrt hinter sich hat und somit für manch Extra-Furore sorgt. Aber der Papa, wäre nicht der Papa, wenn er für alles eine mehr oder weniger unangenehme Lösung parat hätte. Gewohnt kläglich für alle Beteiligten!
Auch wenn der Film nicht gerade mit Tempo überzeugt, lässt er doch einige unterhaltsame Situationen vom Stapel. Neben manch peinlichem Schmunzler gibt es schon auch mal satirische Schenkelklopfer. Die Betriebsfeier lässt auch kein Klischee aus, weshalb auch ein Abstecher im Bordell nicht fehlen darf.
Eine triste Kühlheit, ein bekanntes Montag Morgen Gefühl zum Wochenstart, zieht sich wieder durch die ganze Spielzeit und ergibt die gewohnte, wirklich sehr gut passende Atmosphäre, hier auch außerhalb der schlichten Büroräumlichkeiten. Das hierzu auch markante Intro fehlte mir jedoch!
Der Film passt für Stromberg Freunde (ja ne Freunde hat der keine!) sehr gut, ist ansonst aber auch nur ne weit ausgedehnte Folge, die alle anderen wohl meiden sollten. Natürlich muss der Film in Summe noch etwas draufsetzten, wobei auch ne schlampige Schlägerei am Frühstücksbuffet nicht fehlen darf. Am Ende muss dann nochmals abgeliefert werden … hier zwar die Sache mit der Kündigung nicht ganz plausibel erscheint aber zeigt welche Personen in unserer heutigen Bürokratie ihren Platz bekommen. Hier hätte man doch ein bisschen detailierter sein können. Ansonst Satire die auch völlig Real ist!
One Year Beyond - Schon ein Jahr BEYOND Reihe!!!
15. September 2014.jpg)
Ein kleiner Zwischenruf!

Wodurch viele unbekannte aber äußerst geniale Filme und Comicvorlagen das Licht der Mehrheit erblicken durften. Damit der ein oder andere noch seinen celluloiden Horizont erweitern konnte oder gar etwas "entdecken" das ihn erfreute oder auch bereicherte. So ging es zumindest mir!
Mittlerweile haben wir 29 reguläre Titel veröffentlicht, dann 2 Blogs für die "Comics in Serie" Subkategorie und dann auch noch manche Zusatzblogs, die keine Nummerierung, sondern eine Verlinkung zu den bestehenden Blogs fanden, sowie auch manch Zweiteiler. Also in Summe bestimmt schon etwa 35 Beyond-Blogs bestehen. Bei 52 Wochen im Jahr kann man schon sagen, dass jede zweite Woche ein Beitrag sein (Blog-)Licht erblickte. Auch wenn es in der Praxis anders verteilt war, ist das doch sehr erstaunlich! Und natürlich wird ganz gemütlich in jeder Kategorie noch was kommen...
Es sieht nun noch so aus, dass die 3te Phase noch einen Beitrag finden wird, damit wir hier auch noch auf 9 Beiträge von unterschiedlichsten Usern kommen. Die erste Phase hatte 11, die Zweite 10, dann würden 9 Vorstellungen in der Dritten doch ganz gut passen, bevor ich etwa im Oktober die 4. Phase starte!
Hierzu gibt es schon einige Reservierungen und sogar schon fertige Beiträge. Es wäre überhaupt praktisch wenn manche ihren Blog schon im Vorraus erstellen (auf Etappen arbeiten) und ihn dann einfach mal im Speicher liegen lassen, damit das mit der Veröffentlichung auch gezielter klappt. Mein Beitrag für die 4.Phase war als Beispiel schon vor der Sommerpause fertig. Vor der VÖ wird dann nochmals der letzte Feinschliff vorgenommen, und schon ist alles weniger stressbelastet.
Ich hoffe außerdem, dass manche Reservierungen aus der Anfangszeit noch zu ihrem Beyond-Blog finden. Wir warten darauf!
Natürlich ist nun (derweil) nicht mehr der Andrang als zu Beginnzeiten, die Leute scheinen auch unter mehr Stress zu stehen oder mal Pause zu machen, auch die Filmauswahl wird enger da wir schon sehr viele coole Comics & Movies unter die Lupe nahmen, aber da ist immer noch genug zweitrangiges Material vorhanden ... und schön verteilt werden wir da schon noch manches hinbekommen! Hier nur mal ein paar Wahlmöglichkeiten:

Für Neugierige: Die englischsprachige Wikiseite hat da auch mehr Einträge als die Deutschsprachige: "List of films based on comics" (die ist auch innerhalb nochmals groß unterteilt!
Hab mir dann gedacht, dass die 4te Phase die vorletzte Runde ist, bevor wir mit der 5ten die Letzte aber auch offene Phase einleiten. Soll heißen, dass ich die Reihe definitiv nicht beenden möchte, da immer wieder "fantastisches" Material und auch Interessierte Leute auftauchen die hier bestimmt noch etwas in die breite Runde werfen möchten. Bin zwar hier manchmal auch müde, habe aber noch einiges im Hinterkopf dem ich mich annehmen möchte! Deshalb hier bei Zeiten immer mal etwas veröffentlichen. Hier wird dann auch die Usersperre mit der einen VÖ pro Phase wegfallen. (Nur abwechselnd sollte es schon noch sein). Also so hab ich mir das derweil gedacht um die Sache mehr langsam ausgedehnt abklingen zu lassen ... und auch nicht zu beenden! Hier könnt ihr mir ruhig auch Eure Meinung da lassen.
Auch ist neben "Comics in Serie" noch eine weitere Subkategorie geplant, nämlich die der animierten Comicverfilmungen! In der gängigen Reihe haben wir all die Realverfilmungen, es gibt aber auch einige Adaptionen die nur als Zeichentrick/Animation etc. umgesetzt wurden. Und die sollen auch ihren Platz finden. Hierzu hab ich einige Banner entworfen - auch mit tantrons Inspiration - und will euch nun fragen, was ihr so für am Besten haltet? Sind eh immer nur kleine Detailänderungen. Mehrfachkombinationen könnt ihr natürlich auch nennen, oder noch andere Ideen vorbringen. Hab nur selbige Farbkombie benutzt, is wie immer aber variabel!
A (hier wurde als Bsp. nur der Bindestrich verschoben. Da dies besser zu den Animierten passt, heißt dann auch Comicfilm. Bei der regulären Reihe war mir wichtig das die Betonung auf FILMhelden liegt.)

B (von Comic zu Comicfilm)


C (mit Anmerkung)

D

E (bisschen größere Anmerkung)

F (oder statt dem Bindestrich gleich zusammen geschrieben - Comicfilm)

Nachtrag: Final ist es dann doch ein neuer Banner geworden, der mir einfach mehr zusagte und sich doch ein wenig vom Gewohnten unterscheidet.




Wer sich hier um etwas annehmen möchte, bitte gerne!! Hier einige Titel die sehr gut passen könnten:
Werner Beinhart, Tim & Struppi, Heavy Metal (FAKK), Das kleine Arschloch, Fritz the Cat, Wenn der Wind weht, Big Hero 6, Aya de Yopougon, Persepolis, Titeuf, Ghost in the Shell, Ab durch die Hecke, .... eventuell Asterix und Lucky Luke, eben hier nur die animierten FILME, die Realadaptionen gehören in die reguläre Reihe.
Nicht zu verwechseln mit animierten SERIEN! Es soll hier schon ein Spielfilm sein! Sollte beides vorhanden sein - denn gerade bei vielen japanischen Mangas gibt es oftmals Animes (Serien) UND animierte Filme - wird es nach vorhandener Überwiegung (oder persönlichem Vorstellungsfokus!) zugeordnet. Wobei ich noch am überlegen bin, nicht doch alle animierten Auswüchse hier zusammenzufassen...

Ein Hoch auf ein JAHR "Comic Movie-Heroes Beyond"!
Also lassen wir noch manches lesen, zwar in weiteren Abständen aber noch ohne abruptes Ende! Derweil können WIR schonmal mächtig stolz sein, auf das, was wir hier schon geleistet und vollbracht haben! Wenn man sich durch die Übersicht und Blogs so durchstöbert, ist das einfach nur klasse!! Nun mal gucken, was hier noch kommt ... BIS BEYOND!!

... zuletzt gesehen ...
4. September 2014
Auf dem Weg ins kommende Wochenende, liefer ich Euch wieder mal meine letzten Sichtungen ab. Wieder mal halbwegs "querdurch" und stets nur als subjektive Meinung gesehen. Also viel Spass beim Lesen meiner anSICHTEN ... wie immer freu ich mich auch über Meinungen hierzu. Immer nett von Euch zu lesen! Auf jeden Fall schon mal ein schönes Wochenende!

USA1959 - On The Beach
Wir schreiben das Jahr 1964 und die Erdbevölkerung hat sich durch einen Atomkrieg ausgerottet. Ein amerikanisches Atom-U-Boot ist noch unterwegs nach Australien, das als einziger Fleck auf Erden verschont blieb. Die Frage ist jedoch, für wie lange, denn eine radioaktive Wolke könnte auch sie treffen.

Ein Endzeitfilm der mal etwas anderen Art. Da es hierbei um die Zeit geht in der die Menschen noch jegliche Hoffnung schürren oder sich gleich dem Unausweichlichen stellen. Hierbei haben wir einige namhafte Vertreter als Protagonisten in dieser eventuell letzten Erdenzeit:
Gregory Peck mimt den US U-Boot Captain der sich bedauerlich der Realität stellen muss, dass Frau und Kinder nicht mehr leben - charmant und überzeugend; Ava Gardner als Alkoholikerin die gefrustet nach Liebe sucht und dabei immer mehr mit dem Amerikaner warm wird - voerst ein wenig am Overacting aber dann sehr anrührend; Fred Astaire als Wissenschaftler, der auch beschuldigt wird am Bau dieser Selbstvernichtungswaffe mitgewirkt zu haben und sich auch noch seinen Traum als Rennfahrer erfüllen will; ausserdem noch Anthony Perkins der einen liebenswerten Ehemann und Vater mimt, der auch noch als Offizier an der 623 Sawfish (US-U-Boot) angestückelt ist.
Nun gliedert sich der Film in verschiedene Bereiche. Im ersten Drittel bekommt man die australische Bevölkerung zu Gesicht, die trotz des Weltgeschehens noch in ihren fixen Strukturen dahinläuft aber schon Einbüßen zu verzeichnen hat. Dabei werden die Charaktere unter die Lupe genommen um sich ihren Ängsten gewahr zu werden. Dabei auch philosophieren, welche Möglichkeiten noch zur Rettung bestehen, oder aber auch schon einer Panik zum Opfer fallen. Im zweiten Drittel beginnt ein erneuter Auftrag des U-Bootes, um zu erforschen wie weit die Radioaktivität bisher über den Ozean vorgedrungen ist. Dabei gibt es auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Morsesignal auch einen leergefegtene Blick in die Heimat. Eine leicht spannende Reise, die aber immer noch die persönlichen Problematiken dieser Zeit hinterfragt. Hiermit sogar in Sachen Atomwaffen einen immer noch aktuellen Zeigefinger erhebt! Im letzten Teil gehts um die Rückreise nach Australien und was die Leute ... mit der Zeit noch anfangen/oder auch beenden.
Das s/w Endzeit-Drama ist etwas zäh und braucht Zeit um zu "strahlen", hat aber immer wieder seine interessanten Momente und auch Zitate. In Summe auch eine ganz gelungene Stimmung. Endzeitflair kommt jedoch erst in der zweiten Filmhäfte auf, da vorerst in Australien noch alles belebt seinen Gang geht. Der Film hat bei mir erst nach dem Sichten einen bedeutenden Eindruck hinterlassen, da auch das grandiose Filmende für die damalige Zeit bemerkenswert ausfällt!
Stanley Kramers (Flucht in Ketten; Eine total, total verrückte Welt; Rat mal wer zum Essen kommt) Film erhielt im Jahre 2000 ein Remake unter dem Namen "USS Charleston - Die letzte Hoffnung der Menschheit", einem Zweiteiler fürs Fernsehen.
GB2014
4 verzweifelte Menschen wollen sich am Silvesterabend das Leben nehmen und treffen in ihrem Suizidversuch auf einem Hochhausdach aufeinander. Über kurz oder lang entschließen sie sich aber, mit ihrem Selbstmord gemeinsam bis zum nächsten gesellschaftlichen Druckpunkt zu warten: dem Valentinstag.

Zur Abwechslung hab ich hier auch mal ein Buch gelesen und kenne somit die Vorlage von Nick Hornby. Wobei es nun keine groben Veränderungen im Gesamtablauf gibt aber doch in der zeitlichen Aufteilung einiger Situation. Bevor ich beginne muss ich gleich sagen, ich fand den Beginn des Buches einfach genial, danach flachte es für mich ab weil mich der spätere Vollzug der Einzelschicksale die ins Rampenlicht geraten, nicht mehr so ganz fesselte. Die dichte Atmosphäre der ersten Buchhälfte war eben dann leider versiegt, trotzdem ein gutes Buch.
Was macht der Film? Den grandiosen Beginn auf dem Hausdach schustert er nur völlig kurz und bündig zusammen, wodurch die stimmungsvollen und tiefgründigen Gespräche aller, sowie auch ein einzigartiges reduziertes Szenario, verloren gehen. Dann verlässt auch noch Martin (Pierce Brosnan) als erstes das Hausdach und sammelt merkwürdigerweise allesamt auf den verregneten Straßen wieder ein. Na schräg, das plötzlich alle VOR IHM an Ort und Stelle waren. Ich dachte schon der Film baut noch zusätzlich surreale Elemente ein … aber NEIN! Na gut, kein guter Start aber macht ja noch nichts.
So lernen sich die Leidensgenossen schon mal näher kennen und gewinnen dadurch in der Zeit ihres Paktes ganz langsam wieder etwas (abwechslungsreiche) soziale Nähe. Martin (Pierce Brosnan), der gescheiterte Fernsehmoderator; Maureen (Toni Collette), eine einsame Hausfrau die völlig an ihren pflegebedürftigen Sohn gebunden ist; JJ (Aaron Paul) ein amerikanischer Pizzabote mit gescheiterter Band und dann wäre da noch Jess (Imogen Potts) die sowieso nirgends einen Halt zu finden scheint. Jeder eben mit seinen Problemen im emotionalen Rucksack, lenken sie sich doch gegenseitig ein wenig ab, bis sogar die Presse davon Wind bekommt und einiges aufdeckt was manchen noch schaden könnte. So gibt es neben einem gemeinsamen Urlaub eben auch mal schlechte Publicity!
Von den Darstellern fand ich Aaron Paul sehr gut gewählt, es kann aber keiner so richtig punkten. Sie spielen allesamt recht gut, aber wirken doch auch sehr ungewohnt, ja sogar unpassend in ihren Rollen. Besonders Brosnan und Collette. Imogen Potts wechselt in ihrer Figur zwischen nervig und doch auch mal entzückend quirlig; wenn sie einen nicht auf den Geist geht, wirkt sie noch am passendsten.
Der Film unterhält stets im Feel-Good Bereich, hat auch ein paar tolle Momente die gut eingefangen sind – besonders als Jess plötzlich in JJs Dusche sitzt oder auch manch visuelle Dachszene – wirkt aber trotzdem unrund zusammengeflickt. Alles unterhaltsam aber leider trotz des ernsten Themas, auch wenn es irgendwo amüsant und lebensbejahend verpackt wurde, zu oberflächlich! Eben nur beiläufig ohne wirklichen Tiefgang. Schade das nicht mehr überzeugende Parts des Buches ausgedehnt wurden, stattdessen zuviele wechselnde Situationen in den Film gepackt um mit offensichtlichem Geschehen ja niemanden zu langweilen, damit aber jeder Tiefgang verschenkt. Kann man sich mal ansehen, sollte sich aber nicht zuviel erwarten, selbst wenn man die Vorlage nicht kennt.
Prakti.com (DVD)
USA2013 – The Internship
Wollte den Film vorerst grundsätzlich nicht sehen, weil ich Dauerwerbesendungen nicht unterstütze. Da ich ihn aber dann gratis geliehen bekam, machte ich ne Ausnahme, weil ich es somit ja nicht direkt sponsere! ;) Da ich das "Frat Pack" (Hochzeits-Crasher, Eisprinzen, The Watch …) sowieso gern sehe, freute ich mich auch diesen abhacken zu können. Was dann gar nicht so übel ausfiel... und auch Will Ferrell als merkwürdiger Zeitgenosse auftauchen darf!

Billy (Vince Vaughn) und Nick (Owen Wilson) waren ein grandioses Verkaufsgespann wenn sie etwas direkt an den Mann bringen mussten. Ihre Jobs wurden aber aufgelassen, weil die Mehrheit nun über das Internet kauft. Kurzerhand beschließen die beiden sich in ein Praktikum bei G--gle reinzumoogeln, um damit hoffentlich eine Festanstellung für die Zukunft zu ergattern. Die beiden Haudegen sind aber alles andere als Up-To-Date und stellen eine ausrangierte Ausnahme unter diesem reinen Haufen Nerds und Teens dar!
Somit prallen eben zwei Welten aufeinander in der die beiden eine Chance bekommen sich zu beweisen. Denn man merkt schnell, dass unter dem ganzen hippen Gehabe der jungen Generation etwas fehlt: Erfahrung und Lebensqualität! Aber zuvor werden die beiden Ausrangierten natürlich in bester Nerdmanier noch verarscht, indem sie als Beispiel für eine Aufgabe, indem ein Fehlerbug einer Programmierung gefunden werden soll, einen Professor Xavier (X-Men) ausfindig machen sollen – was sie auch tun!! Danach bleibt es weiterhin ganz unterhaltsam, wenn sie den Teens zeigen wie man sich mal richtig die Nacht um die Ohren haut und etwas Mutiges für sich selbst tut. Auch sonst kommt nettes Campus-Feeling auf, folgt im Verlauf wie erwartet aber jedem bekanntem Klischee wie der obligaten Liebesgeschichte und dem Auftrumpfen der Schwachen gegenüber den anderen Film-Stereotypen. Viel blödes Gebrabbel aber auch einige amüsante Witze. Auch gibt es etliche Filmanspielungen, so wird bei einem Quidditch-Match (Harry P.) auch mal "Bangerang" (Hook) als Startruf gebrüllt… Als Nerds wurden völlig akzeptable Typen ausgewählt und das Mädl in der Runde (Tiya Sircar) ist schon ne süsse Erscheinung. (Ich sag das obwohl sie hier sehr jung aussieht, darf ich aber, die is mein Bj. ;)
Fand ich für zwischendurch ganz angenehm und unterhaltsam. Überhaupt nicht neues, wurde auch keineswegs erwartet, aber das Aufeinandertreffen zweier Generationen kann merklich befruchtend sein! Gerade in der heutigen Zeit ist das für manche Klugscheißer von Nöten, auch wenn der Film das nun nicht speziell zum Aushängeschild macht, wird das schon ersichtlich!
Blackthorn (Blu-Ray)
SPA2011
Nachdem Regisseur Mateo Gil schon einige klasse Drehbücher verfasst hat (Open your Eyes und das Remake Vanilla Sky, Das Meer in mir, Agora) begibt er sich hier auf die Spuren von Butch Cassidy und Sundance Kid. Wobei das ganze Licht Cassidy gebührt, der hier von Sam Shepard einen in die Jahre gekommenen legendären Outlaw verkörpert. Auch wenn Shepard womöglich nicht der charismatischste Darsteller ist, fällt es ihm irrsinnig leicht diese Rolle makellos rüberzubringen. Als ob er niemand anders sei, als Butch Cassidy aka James Blackthorn.

Der Film nimmt die bekannte Geschichte dort auf, wo beide eigentlich ums Leben gekommen sind, spinnt diese aber in der Überzeugung fort, dass beide nicht wirklich verstorben sind. In einem Interview auf der Disc wird tatsächlich erwähnt das die gefundenen Leichen scheinbar nicht wirklich die beiden bekannten, vermuteten Outlaws waren (Stimmten nicht mit der DNA von echten Nachkommen überein). Weshalb "Blackthorn" sich dieser Tatsache annimmt und zeigt was aus Butch Cassidy geworden ist. Eigentlich hat er seinen Frieden in Bolivien gefunden, will jedoch auf die alten Tage zurück in die Staaten da er dort für jemanden, einem Nachkommen aus alten Tagen, sorgen möchte. Bevor es überhaupt losgeht wird er jedoch nochmals in ein Abenteuer mit hinein gezogen. Als er in der Wüste einen Spanier trifft, der aufgrund einer Menge Geld von Leuten verfolgt wird, treffen die beiden eine Übereinkunft. James Blackthorn will die Hälfte des Geldes um es für seine Zukunft nutzen zu können, dafür hilft er dem Spanier hier lebend raus zu kommen.
Was hier jedoch nicht heißt: Action! Der Film um den alten Cowboy erzählt das Fristen seines Daseins ganz ruhig und gemächlich, begleitet von einem dezenten aber beeindruckenden Score. Das Highlight des kleinen späten Westerns sind aber eindeutig die Kulissen in Bolivien, egal ob verregnete Hochebenen, sandige Wüsten, karge steinige Landschaften, verschneite Berge … alles wirklich ganz wunderbar zu Bild gebracht! Ganz fein fotografiert und in spürbaren Eindrücken gefangen genommen! Damit die Erzählweise nicht langweilig wird, denn das kann sie hier schon mal sein sollte man sich nicht an den Bildern verzehren, wird immer wieder mal in Rückblenden die Geschichte der beiden Freunde Butch und Kid eingestreut - damit man am Ende auch noch manch Zusammenhänge versteht. Zwischendurch gibt es mal leichte Shootouts, besonders jener in der sehenswerten Salzwüste, und es zieht sich der Spannungsbogen stets nur ganz minimal an, hält aber dennoch Wendungen bereit und fällt nie zurück. Er steigert sich stetig bis zum Ende hin! Was in Summe auch sehr positiv (irgendwie ausdauernd intensiv) auffällt.
Visuell also wirklich beeindruckend, von der Geschichte her eine langsame gemächliche Fahrt, die einige tolle Charaktere ablichtet. Allen voran eben die Legende, die ihren Schneid immer noch nicht verloren hat, um am Ende wieder das zu sein, was sie immer war: Ein Robin Hood des Westens.
Jetzt nicht herausragend aber definitiv mal sehenswert! Besonders gefiel mir noch, als Butch erneut auf seinen alten Rivalen Mackkinley (Stephen Rea) trifft.
zuvor gesehen:
Dallas Buyers Club / Scenic Route / Lincoln / Hesher
Sollten Euch noch passende Blogs zu dieser Auswahl einfallen, immer her damit!
Sparten(Schatz)Kiste
27. August 2014 |
Sparten natürlich im Sinne von Genres, es geht hier um kein Ausgrabungswerkzeug für manch Feldstudie oder etwas Mythologisches
![]() Ich hab wieder mal ein bisschen herumgepfuscht, wobei es dieses mal ne kleine Angelegenheit ist. Eine Vintagekiste (altmodischer Look) in dem ich ein paar bestimmte Teilbereiche verstauen wollte, oder besser, ausstellen! Wobei ich die Filme gelegentlich auch wieder auswechseln möchte. Um welche Teilbereiche es sich handelt werdet ich bald mitbekommen ... Dafür hab ich mir etliche alte Holzkisten (zumindest auf alt getrimmt) bestellt, mit denen ich mir auch ein Regal in der Küche zusammengeschustert hab. Eine kleine dieser Kisten hab ich mir aufgehoben um das Folgende damit zu machen ... Für mein Vorhaben will ich nun die Kiste mit den "spartischen" (ja,ne, das Wort gibts bestimmt nicht) Überbegriffen besprayen. Deshalb diese mal ausgedruckt. Dann natürlich ausschneiden ... Bei den Buchstaben, die innerhalb unabhängige Elemente (Rundungen) haben muss man sich natürlich etwas überlegen, sonst hat man ein großes Loch, als Beispiel bei A, O und auch bei R. Also etwas übrig lassen als Bindeglied, dass den Innenteil hält! Mit den herausgeschnittenen Buchstaben die keine Verwendung mehr finden, kann man zwischenzeitlich irgendwas veranstalten ... Ah, ging sich nicht aus ... Na also, die Vorlagen sind mal fertig. Nun sollten diese auf die Kiste aufgesprüht werden, was eigentlich ganz gut ging ... Zumindest bei dem ersten Schriftzug, der sah noch richtig klasse aus. Dann ist mir aber leider die Farbe ausgegangen, und was für ein Glück... die gab es nicht mehr!
![]() Die Ersatzfarben (hab zwei Dosen probiert) hatten alle nicht mehr die Qualität (Farbkonsistenz), weshalb ich mit dem Ergebnis nicht mehr so zufrieden war, aber was solls, is eben dazu passend TRASHY!
![]() Hier verronnen die Farben irgendwie leicht.
Das "Retro" is sogar ziemlich übel geworden weil ich hier einen völlig verhunzten Sprühvorgang weggewischen musste, der zweite Auftrag war dann natürlich "durchwachsen". Aber OK, durchs Motto der Kiste verkraft ich das mit links! Nun gehts wieder ans Befüllen ... eventuell was hiervon? Neben manch netten Schund - quer durch die Bank - auch manch exzellenten Kult! Inhalt stets variabel! Ich hab mir derzeit nur einige Sci-Fi (Trash-, Retro-, B-, Kult-)Filme reingestellt ... Ohne Aufdrucke eignet sich die Kiste auch hervorragend für eine kleine Westernsammlung! Durch die Ritzen müsste man dann natürlich noch Stroh stopfen.. wäre mehr als perfekt! Kann man dann irgendwo hinpflanzen ... Oder auch zu meinem schon bekannten Fabrikationen stellen ![]() Das war's wieder mal von mir, eben dieses Mal mit etwas Kleinem. |
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18. August 2014
Dieses Mal besteht die Auswahl durchwegs aus Titeln die wohl dem anspruchsvollen Seher zugedichtet werden! Keine Sorge soll nicht zur Gewohnheit werden, aber in letzter Zeit hab ich eben einige Dramen gesichtet und ausgeliehen. Vielleicht lag es zuletzt am "Butler", dass ich wieder mal Lust auf Geschichte, Historie, wahren Begebenheiten oder ähnlichem hatte oder es war auch nur reine Willkür. Wie gewohnt gute Unterhaltung mit meinen subjektiven anSICHTEN ...

Dallas Buyers Club (Blu-Ray)
USA2013
Ron Woodroof (Matthew McConaughey) lebt am Limit, nicht nur wenn es um Geldwetten geht, sondern ganz besonders in Sachen Suchtmitteln schlägt er oftmals streng über seine Grenzen. Alkohol, Drogen, Tabak, Sex … nach Lust und Laune ohne nur einen Gedanken an die eigene Gesundheit zu verschwenden. Als der eines Tages völlig einknickt und erst im Krankenhaus wieder zu sich kommt, hat der Arzt für ihn unerwartete Nachrichten: Es sei mit dem HIV-Virus infiziert und habe nach deren Meinung nur noch 30 Tage seine Angelegenheiten zu regeln.

Der Film bleibt aber bei Weitem nicht nur bei diesem dramatischen Schicksalsschlag den es zu meistern gibt, sondern nimmt den Kampf gegen die Mechanismen der Gesundheitsindustrie inklusiver Gesetzesproblematiken auf! Ein Medikament namens AZT kommt gerade zu Versuchszwecken auf den Markt, da es aber erst längere Blindstudien geben soll, Woodroof aber keine Zeit für Spielchen hat und grundsätzlich eher der radikale Typ ist, will er sich das Mittel illegal in Mexico besorgen. Kommt dort aber durch einen abtrünnigen (oder auch wirklich weisen) Arzt auf neue "Alternativen".
Woodroof, immer noch der eigensinnige Geschäftsmann sieht hier nicht nur Unterstützung in seinem Krankheitsverlauf, sondern auch ein lukratives Geschäft. Obwohl es in diesem Medikamentenmix mehr um natürliche Vitamine in konzentrierter Form, Proteine und ähnliche Pflanzenmischungen etc. geht, hat die FDA (Arzneimittelbehörde) einiges dagegen, dass diese Medikamente importiert oder gar verkauft werden. Wohl ganz besonders weil sie keine Kontrolle über den Geldfluss haben. Nicht nur die FDA steht im Wege, auch Ron tut er sich anfänglich schwer als eher plumper, eigenwilliger Cowboy das Zeugs überhaupt an den Mann zu bringen, ganz besonders da fast 80% der Erkrankten aus sexuell andersorientierten Bereichen kommen. Wobei ihm die ebenfalls an AIDS erkrankte Rayon (Jared Leto) Tür und Tor in diese Welt öffnet. Ron ihr/ihm jedoch aus Befangenheit vorerst nicht mal die Hand schütteln kann.
Hier muss man gleich sagen, dass die beiden wirklich einzigartige Leistungen abliefern. McConaughey durfte sich endlich in einer seriösen Rolle behaupten und auch wenn man den Abnehmwahn für solche Rollen nicht gutheißen sollte, wirkt dies doch erschreckend stimmig. Da sein Charakter doch eher festgefahrener Natur ist, sind es nicht nur die tiefgreifenden Einrisse in seine Struktur, sondern besonders die kleinen Momente in denen er sich seiner Vorurteile langsam entledigen darf, die sich filmisch ganz bewegend abzeichnen. Dennoch wohl noch einen Tick besser, Jared Leto in seiner transsexuellen Rolle. Hier mal im Frauenfummel unterwegs, bringt er besonders durch seine ganze Gestik und speziell mit seiner Mimik reichlich, bemerkenswerte Emotionen rüber. Beide ein wirklich sehr sehenswertes und später auch einmaliges Film-(Geschäfts-)Duo!!
Klasse vielseitiges Drama, das sich nur in der zweiten Hälfte ein wenig in seiner Konzentration auflockert, ansonsten aber stets unter beachtlicher, schwüler Atmosphäre (südlich: Texas, Mexico) in einem Kampf ums Überleben hangelt und dabei noch ganz wunderbar Kritik am ganzen Gesundheitssystem und seinen profitablen Mechanismen übt! Nicht nur das Thema Vorurteile sorgt hier für wunderbare Einsichten, sondern auch das Pharmakartell bekommt seine berechtige Kritik weg. Das gleich noch die stärkenden Seiten von eventuell noch unbekannten alternativmedizinischen Bereichen seine Erwähnung/Berechtigung finden, ist für den Film nur noch zusätzlich fortschrittlich! Unbedingt mal ansehen!!
Scenic Route (Blu-Ray)
USA2013
Mitchell (J. Duhamel) und Carter (D. Fogler) sind unterwegs auf verlassenen Straßen quer durch die kalifornische Wüste. Als ihr Auto liegen bleibt wären die nächstgelegenen Orte 60-100 Meilen entfernt, was sie dazu zwingt auszuharren bis hoffentlich ein weiteres Auto vorbeikommt. Da sie ihre alte Freundschaft eigentlich mit dem Road-Trip erneuern wollten, bringt in dieser Verweilzeit eine Konfrontation mit allen persönlichen Problemen die sich die Jahre über aufstauten. Die sie sich nun gegenseitig an den Kopf werfen ... was nicht das einzige, ausartende Problem in dieser wüsten, überlebensfeindlichen Natur darstellt.

Besonders in der ersten Filmhälfte ist in dieser prekären Einöde noch alles wunderbar authentisch inszeniert, als sich die beiden dann wirklich gewalttätig ans Eingemachte gehen, können schon mal Zweifel aufkommen, warum man so gehandelt oder eben nicht gehandelt hat.
(Bsp.: Bezug auf unterlassene Erste Hilfeleistung statt Loch-zu-Buddeln)
Besonders dann wenn die wüsten Ereignisse in ihrer Darstellung so schräg werden, dass man fast schon ironisch lachen muss. Sind aber mehr Kleinigkeiten die man wohl auch so stehen lassen kann, außerdem denkt/handelt man wohl grundsätzlich nicht mehr gewöhnlich wenn einem die Sonne so dermaßen arg und auch lange auf den Pelz rückt!
Zwischen brütender Hitze, frostigen Nächten und dem einzigen Getränk in dieser Einöde, der seifigen Scheibenwischerflüssigkeit, sind sich die beiden Freunde gelegentlich selbst die größten Feinde! Sich dabei nicht nur die rauen Tage/Nächte an ihnen abzeichnen, sondern auch gegenseitig etliche harten Wunden zufügen. Duhamel sieht übrigens sehenswert wüst aus als blutverschmierter Irokese - erwähnter Bezug zu Taxi Driver - und Fogler ist sowieso ein gemütlicher Couch-Potatoe, der hier in seiner Rolle angenehm-angriffslustig (verbal) den eher tiefsinnigen Part der beiden konträren Lebensgesinnungen einnehmen darf. Auch wenn wohl keiner der beiden in seinen Problematiken besser abschneidet.
Zwischendurch bietet der Film auch immer wieder mal beeindruckende visuelle Natureindrücke, egal ob ein sternenbeladener Nachthimmel oder der steinige Wüstenflair, beides schafft doch einen zusätzlich Flair in dieser stark reduzierten Situation. Neben dem vorerst dialogsreichen Reflektions- und Kritikpart der beiden, der wirklich fantastisch gelungen ist, bringt der Film dann nach dem Austicken der beiden auch noch manch weiterführende Ideen damit ihm nicht die Luft ausgeht.
Tolle psychologische Charakterstudie, die zwar minimale Ecken und Kanten aufweist, aber besonders auch durch das Ende, dass den Zuseher unerwartet auch noch zwei Optionen eröffnet, keine Enttäuschung ist. Schon gar nicht für Freunde von Verhaltenskost in außergewöhnlichen Situationen! Hat mir gefallen!
Lincoln (Blu-Ray)
USA2012
Regisseur Steven Spielberg hat sich in seiner Laufbahn ja auch schon um einige Kriege gekümmert - Das Reich der Sonne, Schindlers Liste, Gefährten, James Ryan … "1941" hab ich noch zu gucken! In "Lincoln" ist das Thema wieder mal reif, in Form des amerikanischen Bürgerkriegs, Nord gegen Südstaaten, was hier jedoch sichtbar grad mal ein, höchstens zwei Prozent des Films ausmacht. Nach einem kleinen Einblick ins Schlachtfeld widmet sich Spielberg nämlich dann die restlichen ~149 Min. einem, für ihn im Schnitt ungewohnten, reduzierten Kammer...ne Kabinettspiel, das rein von seinen Dialogen lebt! Alles rund um den berühmten Präsidenten Abraham Lincoln (Amtszeit 1861-1865) der hier während des Krieges versucht die Abschaffung der Sklaverei durchzuringen.

Nicht nur das man gebannt aufpassen muss (fesselt natürlich besonders), was wie wo zusammenhängt und welche Auswirkungen haben könnte, sondern ganz besonders auch das Vorabwissen das man haben sollte. Der Sezessionskrieg und die Sache mit der Versklavung wird dem Großteil der Seher noch bekannt sein, jedoch viele erwähnten Details wie die Emanzipations-Proklamation oder weitere politische Details sind auf die Schnelle schwierig zu erfassen/kombinieren. Für diese Laufzeit hätte man da schon auf manches näher eingehen können. Der Film ist wohl grundsätzlich dem nationalen Publikum zugedacht.
Ein weiterer ganz bindender Punkt ist die Ausstattung die ganz erhaben und prächtig das Herz von visuellen Historikern höher schlagen lässt. Selbst die Tapeten wurden laut Making-Of exakt nachgefertigt, und Kostüme sowie brillantes Make-Up so weit das Auge reicht. Natürlich wäre das nur halb so gut ohne die großartigen Darsteller welche diese historischen Figuren mit Leben füllen. Daniel Day-Lewis ein gewohnter Garant in Sachen intensivem Ausdruck, hier als Lincoln nicht nur äußerst redegewandt, sondern auch ganz besonders ein Geschichtenerzähler, mit denen er es schafft die Menschen zu fesseln, zu begeistern und die hartgesottenen zumindest ein wenig von ihrer Meinung abzulenken um die Situation aufzulockern. Nicht nur David Strathairn und Tommy Lee Jones sind hier natürlich noch positiv erwähnenswert, der Film schafft es auch weiters, bis weit nach hinten durchwegs großartig besetzt zu sein. Besonders fand ich hier noch Lee Pace als Sprecher der Demokraten und das arrangierte Trio, welches auf Stimmenfang unterwegs ist. Ein auch mal amüsantes Unterfangen und das auf versuchte legale Weise.
Tolles bedeutsames Dialogs-Epos, das zwar auch manch erzählerische Schattenseiten beherbergt (womöglich mehr beim internationalen Publikum), aber einen großen fortschrittlichen und geschichtsträchtigen Mann, der damals schon alle Menschen als natürlich GLEICH sehen konnte, gefühlvoll und bedächtig abzeichnet. Die letzte Szene mit Tommy Lee Jones bleibt natürlich menschlich im Gedächtnis.
Hesher (Blu-Ray)
USA2010
Der 13-jährige T.J. (Devin Brochu) trifft unglücklicherweise auf den Rebellen Hesher (Joseph Gordon-Levitt), der ihn seitdem nicht mehr von der Pelle abrückt. Selbst gerade mit dem Verlust seiner Mutter konfrontiert und mitsamt seiner Familie in einer enormen Trauerphase taucht Hesher plötzlich auch noch ungefragt bei ihnen Zuhause auf … und nistet sich ein! Im Kreise einer kaputten Familie, in welcher der Vater (Rainn Wilson) den ganzen Tag zerstört auf der Couch herumliegt und die Großmutter (Piper Laurie) trotz eigener Probleme versucht den Beiden zu dienen, kommt auch noch uneingeladen der völlig abgewrackte Metalhead hinzu …

Der junge Devin Brochu ist bemerkenswert in seiner Rolle und hat wirklich verdammt viel einzustecken, nicht nur den Tot seiner Mutter, sondern auch einiges an Terror durch einen Mitschüler, wobei Hesher alles andere als hilfreich ist, ja sogar für noch mehr Probleme als schon vorhanden sorgt. J. Gordon Levitt ist genial in seiner Rolle dieses Überlebenskünstlers/Arschloch, nicht nur sein Outfit, Tattoos, Haarpracht und seine nihilistische Art, sondern auch einige Aktionen die er abliefert sind knallhart aber stellenweise auch brachial amüsant. Besonders die Tatsache, dass er plötzlich bei einem wohnt und auch noch damit durch kommt, ansonst sag ich nur Stichwort: "Pay-TV" oder auch "Schwimmingpool-Chaos"! Der gut gemeinte Kern taucht stets nur latent oder ganz minimal auf, besonders gefallen hat mir hierbei die Szene nach dem Essensstreit, in der die Großmutter Hesher ihre Last mitteilt (den beiden so gerne helfen zu wollen) und Hesher nur da sitzt und glasige Augen bekommt. Auch wenn er es womöglich irgendwo doch gut meint, ist das nur ganz ganz schwer ersichtlich! Den Versuch Natalie Portman, in ihrer Rolle als spärlich verdienende Kassiererin, etwas biederer darzustellen, können ihren darstellerischen Qualitäten sowie ihrer strahlenden Schönheit wieder mal nichts anhaben.
Hartes Drama, das einem zur Trauerphase nicht wohlwollend auf die Schulter klopft, sondern zusätzlich noch einen heftigen Schlag in die Magengrube verpasst. Dabei aber auch seine besonderen Momente und ein (halb-)lichtes Ende bereithält sowie mit guten Darstellern aufwartet. Definitiv anders, aber auch zu unorthodox!
zuvor gesehen:
Der Butler, Panik im Jahre Null, Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh, Bait, Shark Night
Weiterführende Blogs:
Lincoln: Der besondere Film (BD) by Charlys Tante
Kinoreview Lincoln by hightower
Buch-Film-Vergleich: Safe Haven (Josh Duhamel) by Sawasdee1983
... zuletzt gesehen ...
11. August 2014
Hier nun die Filme die ich mir in letzter Zeit zu Gemüte geführt habe, egal ob nun auf Blu-Ray, DVD, im TV oder sonstigen Medien ... Ich bewerte die Filme hier mal nicht mit Punkten, weil dies nur eine subjektive Entscheidung ist. Jeden Menschen spricht unbewusst etwas anderes an und man findet es demnach auch Besser oder Schlechter. Diese Bewertungen stellen nie ein Faktum dar. (Individualität!) Hier also meine persönlichen anSICHTEN ...

USA2013
Eugene Allen diente tatsächlich 8 amerikanischen Präsidenten, in dessen Rolle Forest Whitaker alias Cecil Gaines schlüpft. Im Film einen Mann spielt, der schon als Junge mit seinen Eltern auf der Baumwollplantage arbeitete und später zum Diener ausgebildet wurde. Über kurz oder lang schaffte er es ins weiße Haus und überdauert als Butler einige Präsidenten unterschiedlichster Gesinnung --> während des bewegenden Konflikts in Bezug auf die Rassentrennung.

Was den Film besonders prägt sind nicht nur die geschichtlichen Bezüge die sich um jeden einzelnen Präsidenten kurz annehmen, sondern auch allerlei historische Momente. Natürlich alles rund um das zentrale Thema – die Trennung von Schwarzen und Weißen! Martin Luther King, der Vietnam Krieg, der Ku-Klux Klan, die Black Panther Bewegung, das Kennedy Attentat und und und … vieles wird gestreift und mehr oder weniger wahr eingeflochten oder für eigene Zwecke benutzt. Was jedem Seher der an Geschichte interessiert ist, noch mehr zu fesseln vermag da man wirklich vieles weiterspinnen könnte. Auch an Filme erinnert die man wunderbar als Ergänzung mit dem BUTLER verknüpfen könnte, als Beispiel Frost/Nixon, In der Hitze der Nacht, JFK, Parkland, … überhaupt alle politischen Präsidentenfilme der vorkommenden Herren, selbst Forrest Gump kommt einen oft in den Sinn. Das bringt dem Butler mehr Inhalt als er überhaupt hat!
Denn so streift er das alles eigentlich nur und widmet sich viel mehr einer Familiengeschichte, in dieser geschichtsträchtigen Zeit der Rassentrennung. Besonders einem Vater-Sohn Konflikt, der wohl auch zwei unterschiedliche Einstellungen von Menschen in einem politischen System abzeichnet. Einerseits Forest Whitaker, der mit einem völlig genialen, herzerwärmenden Sanftmut in seine Rolle eintaucht und dabei vollends auf seinen dienlichen Zweck gerichtet ist, sein Schicksal, seine Rolle in diesem Leben akzeptiert hat, größere Zusammenhänge auch nicht reflektiert. Und dann sein Sohnemann, der sich ganz anderer Natur für einen höheren Zweck einsetzt und sich dafür auch der Bürgerrechtsbewegung anschließt. Sie wollen sich für ihre Rechte einsetzen, die im wahrsten Sinne des Wortes noch mit Füßen getreten werden, was auch wirklich einige herbe Szenen auf den Zuseher loslässt. Diesen Zweien, zwar nicht ganz konträren, aber in ihrer Familie gegensätzlichen Gesinnungen vertretend, gelingt es wie oft im Leben erst danach das große Ganze zu sehen. Und das ist hier wunderbar abgelichtet.
Besonders ersichtlich wird, wie machtlos der mächtigste Mann der Welt ist, wenn das Volk immer noch wutgeladen in einer alten Gesinnung verharrt und meint, diese auch mit aller Gewalt vertreten zu müssen. Das ist wahrlich bitter zum Mitansehen!
Der Film gibt nur selten seine fesselnde Note auf, wirkt dann zwar minimal gestreckt, begeistert aber ansonst durchwegs. Viele bekannte Darsteller gaben sich die Ehre, egal ob in der Rolle der 5 dargestellten Präsidenten (Robin Williams, Liev Schreiber, James Mardsen, John Cusack, Alan Rickman) in der jeder kleine Auffälligkeiten mitbringt und auch in den Nebenrollen sind stets bekannte Gesichter zu entdecken. Nur Oprah Winfrey als Gattin des Vorzeigebutlers empfand ich nicht als die beste Wahl. Nicht das sie schlecht spielte, sie war mir einfach unsympathisch! Auf jeden Fall liefert "Der Butler" fast zeitgleich zu "7 Years a Slave" ein beachtliches Rassendrama ab, das trotz des heiklen Themas immer noch bemerkenswert schön bleibt! Und deshalb zwischen historischen Eckdaten und hinzugefügter Menschlichkeit einfach berührt. Unerwartet starkes Stück Kinogeschichte!
Panik im Jahre Null (DVD)
USA1962 – Panic in Year Zero!
Eine Familie ist unterwegs zum Angelausflug, als plötzlich auf Los Angeles eine Atomrakete niedergeht und jegliche Rückkehr, um nach etwaigen Verwandten zu sehen, unmöglich macht. Schnell herrscht Anarchie, ein Ausnahmezustand der die Familie zwingt auf deren Überleben zu achten. Weshalb das Oberhaupt die Entscheidung trifft, dass sie den geplanten Ausflug fortsetzen um zu versuchen in den Bergen einen unzivilisiert bevorstehenden Krieg auszusitzen.

Es kommt nämlich wirklich soweit, dass im späteren Verlauf auch Bezug auf einen ausgebrochenen Weltkrieg genommen wird. Um sich unter diesem Vorwand in Form eines Low-Budgets Movies den persönlichen Rivalitäten unter solch humaner Bedrohung zu widmen. Man merkt schnell, dass nun das Recht des Stärkeren zählt und der Familienvater darlegt, dass er vor nichts zurückschreckt um sich und seine Familie zu schützen. Nach dem notgedrungenen und schon erschwerlichen Einkauf von Proviant und Waffen, soll es in die Berge gehen um sich zu verstecken. Wobei der Vater zeigt, dass er sofort wirklich gute Ideen bereithält aber dafür eben auch menschliche Grenzen überschreitet. In dieser facettenvollen Darstellung aber auch nicht darauf vergisst sich mal selbst zu hinterfragen. Obwohl sein Sohnemann, dem zur Verteidigung auch ein Gewehr in die Hand gedrückt wurde, die Durchsetzungskraft seines Vaters aufsehend gutheißt, ist dem Vater doch auch seine eigene Veränderung bewusst. Deshalb zu seinem Sohn:
Während der erste Teil des Films noch eine aufregende Flucht – Road Movie - vor der Radioaktivität und der wildgewordenen Meute darstellt, wird die zweite Hälfte mehr zum Camping-Ausflug, der aber sogar immer noch riskant und kurzweilig ausfällt. Zeit für besinnliche Momente wie man sie in solch postapocalytischen Szenarien auch mag, gibt es fast selten. Wodurch beim lebhaften Seher (der sich ständig auch ein sichtbares Geschehen erwartet) keine Langeweile aufkommen kann.
Ganz markant ist hier noch der Score des Films der sehr jazzig ausfällt und somit einer eventuell gemächlichen Stimmung Einhalt gebietet, dafür eben mehr eine etwas abenteuerliche Stimmung fördert.
Tolles s/w (Familien-)Drama unter postapocalytischer Szenerie. Verliert zwar durch die aufdringliche Musik ein wenig an gewohnter Stimmung, fällt aber dennoch sehr sehenswert aus und besticht besonders durch die humanen Facetten in diesem doch noch jungem (Filmalter) Ausnahmezustand. Eine Blu-Ray wäre wünschenswert!
Extra: Hauptdarsteller Ray Milland führte hier auch Regie! Spielte zweimal die Hauptrolle bei Regielegende Roger Corman in "Lebendig begraben" (62) und "Der Mann mit den Röntgenaugen" (63). Spielte in weiteren Sci-Fi- und Horrorfilmen dieser Zeit mit: Frogs – Frösche (72), Das Ding mit den zwei Köpfen (72) oder auch dem Kindersci-fi Fantasyfilm "Die Flucht zum Hexenberg". Die Hauptrolle in Hitchcocks "Bei Anruf Mord" (54), unter Billy Wilders Regie spielte er in "Das verlorene Wochenende" (45) einen Langzeit-Alkoholiker, unter Cecil B. DeMile neben John Wayne in "Piraten im karibischen Meer" (42) … also der Mann hat einige markante Rollen unter namhaften Regisseuren der Filmgeschichte vorzuweisen!
Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh (DVD)
USA1982
In der Einleitung erzählt ein gewisser Nicodemus aus seinen Erinnerungen. Es wird etwas unter mysteriöser Stimmung offenbart, dass erst später seinen Sinn finden soll. Währenddessen hat Mrs. Brisby, eine kleine Feldmaus, Sorge ihre Kinder in Sicherheit zu bringen. Es steht für alle Tiere der Wiese ein Umzug bevor, da der Bauer alljährlich mit dem Pflug seine Wiese in ein Feld umackert. Da dies früher eintritt als erwartet sorgt für große Panik. Hinzu kommt das größte Problem, nämlich das Mrs. Brisbys Sohnemann, der kleine Mäuserich Timmy, mit einer Lungenentzündung im Bett liegt und nicht transportfähig ist. Weshalb Mrs. Brisby Hilfe benötigt, von Tieren die eigentlich ihre Feinde darstellen … auf diesem Wege kommt sie mehr Geheimnissen auf die Spur als jemals erwartet.

Wenn man sich nun denkt, Feinde werden zu rettenden Freunden wie man es in einem Kinderfilm erwartet, liegt man nicht ganz richtig. Da der Film fast durchgängig ziemlich düster gehalten ist, ist es wohl weniger ein Titel für kleine Kinder. Die Freigabe von 6 ist zu niedrig gewählt, aber es gibt ja keine Zwischeninstanzen vor 12. Einige Figuren wie eben die Ratten, eine gefürchtete Eule sowie auch noch andere Erscheinungen haben eine starke furchterregende Wirkung. Fies strahlende Augen, grimmiges Auftreten und dazu noch etliche mystisch anmutende Elemente, erzielen einen Effekt der in solchen Kinderfilmen wohl eher selten zu finden ist. Ja sogar manch Thrill tritt hier zu Tage. Somit gibt es aber für den Erwachsenen ein paar gruselige und auch fantastische Szenen mehr, die nicht nur toll gezeichnet sind, sondern auch mit einigen reizenden, liebevollen visuellen Details aufwarten. Die Geschichte selbst, indem Mrs. Brisby ihren Weg zur Rettung ihrer Kinder beschreitet, lässt sie erfahren das nicht nur hinter ihrem verstorbenen Mäuse-Mann eine legendäre Geschichte steckt, sondern auch noch einen Twist bietet den man so fast nicht erwartet hätte. Das Geheimnis um NIMH ist unerwartet gut und auch kritisch gewählt!

So gibt es neben dieser Story, viele vor Fantasie sprudelnde Elemente, ein düsteres Grundsetting, dass zwischendurch auch mal mit etwas Sonne aufwarten kann und auch mit wohlwollenden Freunden wie etwa einer Krähe, einem echt schrägen Vogel, sowie einen Rattenwachposten, doch auch Gutgesinntes bereithält.
Also ein Zeichentrick fernab von Disney, der einen mit seinen doch auch mal mutigen und abwegigen Anteilen – besonders eine Straßenlaterne die in einen Unterwasserlift zu einer Art Ratten-Atlantis umfunktioniert wurde und die Auflösung um Nimh selbst - mal zum Sichten einlädt.
Bait (Blu-Ray)
AUS, SIN 2012 – Haie im Supermarkt
Startet gleich mal mit herrlichem Summerflair und führt dabei auch die ganzen Stereotypen ein. Da wären ein Gefallener in Sachen Liebe – was nicht das einzige ist, das er zu verdauen hat - seine Ex mit neuem Anhängsel, ein Bulle mit seiner kleptomanischen Tochter, ein Räuber, der Ladenchef, ein banales Pärchen … ALLES was man eben so braucht … Gute und Böse, Regalbetreuer und Fischfutter … UND HAIE!!

Weshalb nichts anderes übrig bleibt als sich die Zeit auf den Verkaufsregalen tot zu schlagen. Die Darsteller sind meist blass, aber auch nicht völlig nervig, geht also keiner gänzlich unter, außer ein weißer Hai kommt vorbei, was hier schon mal vorkommt! Die Mädels (Sharni Vinson, Phoebe Tonkin) sind nett anzusehen, die Typen akzeptables Beiwerk und mit Julian McMahon (Nip/Tuck, Fantastic Four) erwartete ich einen völlig unsympathischen Part, dem war aber nicht so, deshalb positiv überrascht.
Leider nimmt sich "Bait" grundsätzlich zu ernst, was ihn einerseits durch manche überschwängliche Übertreibung nur noch amüsanter macht, anderseits aber auch wieder Trash-Charme nimmt, da man noch viel mehr in diese Richtung hätte gehen können. Reduzierte Szenarien seh ich grundsätzlich gern, da hier aber alles nur auf den Verkaufsraum und ein weiteres Geschehen in der Tiefgarage minimiert ist und auch die Dialoge wie erwartet nicht grad philosophisch ausfallen, ist das doch ein wenig Wenig! Ein paar Ideen und Räumlichkeiten mehr hätten bestimmt nicht geschadet. Oder zumindest mehr dieser Momente: Der Held macht mit vollem Körpereinsatz und einer Pump-Gun, den Haifischen den Garaus! Herrlich dämlich – einfach perfekt!!
Visuell sind ein paar Aufnahmen/Effekte echt gut gelungen, das CGI aber billiger Natur. In Summe wohl zu schwach um ihn neben Piranha 1+2 im Regal abzustellen. Aber für Freunde von solchen (halbtrashigen) Tierhorrorstreifen schon mal anzusehen!
Danach hab ich mir auch noch "Shark Night" (2011) ausgeliehen, der nicht ganz so ernst daherkommt und deshalb trashiger/amüsanter ausfällt. Hier wollen sich einige Jugendliche ein feierliches Wochenende in einem Ferienhaus machen. Neben manch bekanntem Gesicht mimt Sara Paxton die Tochter der Hausbesitzer. Die sich zur Begrüßung gleich mal mit dem Sheriff ein Bootsrennen liefert - er danach in Uniform auch noch ein/zwei Bier köpft. Ja, hier gehts ein wenig amüsanter und besonders logik-befreiter zu.

Als Beispiel wenn die Truppe ihren einarmigen Freund - den anderen Arm hat der Hai gefuttert - von der privaten Insel (Ferienhaus) aufs Festland bringen wollen ... eine zeitlang fahren und plötzlich durch einen Haiangriff die Kontrolle über ihr Boot verlieren und explosiv dort enden, wo sie weggefahren sind! Hab mich zuvor schon gefragt wie sie die Protagonisten erneunt zusammen führen wollen aber das geht viel leichter als gedacht!
Oder noch besser, der Einarmige - ja ein wirklich zäher Typ - der nach etlichen Rettungsversuchen und bluttriefendem Herumliegen auf die famose Idee kommt sich bei einem Hai zu rächen, da dieser nicht nur seinen Arm, sondern auch seine Freundin vernascht hat. Dabei mit einem AFRIKANISCHEN SPEER am Ufer steht, wohlgemerkt der Darsteller ist schwarz und hat nur mehr einen Arm, in den Kampf ziehen will. Ihr glaubt nicht wer gewinnt!!!! Sowas macht natürlich für solch einen Film richtig Laune!
In der zweiten Hälfte wartet "Shark Night" sogar noch mit 'ner Thrillerstory auf, in der zwei Rednecks eine interessante/dämliche Idee hatten ihren See in eine persönliche Fischsammlung umzugestalten. Für was? Dazu müsst ihr selbst ins seichte Wasser gehen!
In Sachen blanke Haut hält er sich im Vergleich zu anderen Vertretern mehr bedeckt. Das CGI ist guter Durchschnitt und für Nahaufnahmen kamen einige technisch gesteuerte, gebaute Haimodelle zum Einsatz. Der Score ist oft zu seriös und hätte passend zu manch Schwachsinn auch mal lockerer ausfallen können.
Selbst wenn im Bonusmaterial erklärt wird, was echte Haie alles können um manch übertrieben dargestellte Szenen zu beschwichtigen, bleiben immer noch amüsante Lücken übrig.
In Summe verbeißt sich "Shark Night" aber beim Zusher auch nicht besser als "Bait". Ist zwar lockerer aber durch den aufkommen Thriller auch wieder zuwenig frivol! Da is schon "Piranha" ein Vorbild. Kann man sich beides Mal zur gemütlichen Berießelung reinwerfen - ich hatte teilweise schon meinen Spass!
Weiterführende Blogs:
Tierhorrorblog: HAIE by Movienator
Der Butler by Charlys Tante
Bait 3D by feivel
SloMos ! - Die Dritte
7. August 2014
Hier wieder mal zu den Filmen, die zu alles anderem als einer Reizüberflutung führen können, dennoch einen bewegenden emotionalen Eindruck hinterlassen können. Bei manchen für ein schlafendes Auge sorgen, für die anderen ein gemütlich, beschauliches Stück Filmchen darstellen, die mit besonderen Figuren oder einem ganz besonderem Flair aufwarten! Wer die Definition dieses Sub-Genres noch nicht kennt, kann dies hier nachlesen! Die weiteren Blogs der bisherigen Vorstellungen finden sich unter SloMo(e)s: Die Erste & Die Zweite ... Oder einfach weiterlesen und eine neue Runde SloMos - oder etwas nah dran - entdecken... also einen Gang zurückschalten, abschnallen und genießen ... |
Terminal (2004)
Sternchen: Steven Spielberg (Regie), Tom Hanks, Catherine Zeta-Jones, Stanley Tucci
Aufhänger: Tom Hanks kann wegen eines ausgebrochenen Krieges nicht mehr in sein Heimatland zurückkehren.

Da er aber auch nicht nach Amerika einreisen darf, hängt er im Flughafenterminal in der Zwischenlounge fest.
Er nutzt in diesem reduziertem Szenario, was ihm zur Verfügung steht und wird dabei auch sehr erfinderisch. Wunderbar eingegrenzter Spielraum, typisch Spielberg mit angenehmen Phatos versehen, sodass man mit dem Charakter mitfühlen/-leiden kann und sich freut, wenn ihm aus Mitgefühl sein neues Umfeld zur Seite steht - oder auch umgekehrt!
Highlights: neu gewonnene Freunde sowie Arbeits- und Wirkumfeld
Das Labyrinth der Wörter (2010)
Aufhänger: Germain (Depardieu) lernt eine ältere Dame im Park kennen, die nicht nur seinen Wortschatz bereichert.

Germain ist weniger der Gebildete, sondern vielmehr der arbeitende "Trottel" für seine Freunde. Das ändert sich langsam als er zufällig im Park auf die nette Seniorin Margueritte trifft, die ihm durch Vorlesen sein Vokabular erweitert, und durch das Schenken eines Wörterbuchs immer mehr die Welt der Bücher näher bringt.
Liebenswürdige Geschichte über Freundschaften und das es nie zu spät ist, alte Konditionierungen abzulegen. Das altersunterschiedliche Duo präsentiert eine harmonische Verbindung, die sich gegenseitig lehrt und ergänzt. Angenehme französische Buchverfilmung mit Wohlgefühl. Mehr dazu hier!
Highlights: das rührende Ende - mit Sandwich

Kleines französisches Indie-Kino, knallig farbiges Ambiente und eine eingeschneite Umgebung, die alles zum Kammerspiel werden läßt. Rein durch Dialoge wird die knisternde Stimmung am Leben gehalten und gemütlich der Sache auf den Grund gegangen. Eigentlich aufgrund des winterlichen Szenarios perfektes Slo-Mo Ambiente, wird jedoch durch manch Gesangeinlage und den kleinen Krimi zum Wackelkanditat für dieses Subgenre. Dennoch ein spannender und kreativer Geheimtipp!
Highlights: geniale Auflösung, die Figuren
Alles muss raus (2010)
Sternchen: Will Ferrel, Rebecca Hall, Christopher Jordan Wallace
Aufhänger: Ferrel verliert seinen Job, seine Frau und greift als Ex-Alkoholiker wieder zur Flasche

Sich zwischenzeitlich einige Tage eine gemütliche Zeit macht, zumindest wirkt es stimmlich so, denn man merkt das all die Probleme von ihm mehr aufgeschoben oder ertrunken werden. Den Garten - für den Moment - bewohnbar macht und über seine Probleme sinniert. Sehr angenehm Ferrel zur Abwechlsung - nach "Schräger als Fiktion" - wieder mal in einer gut gespielten und glaubwürdigen Rolle zu sehen. Das Feeling ergibt eindeutig SloMo Stimmung!
Highlights: genialer, luftiger Frust-Zwischenaspekt, im Vorgarten einer lebenden Krise --> das Chillen in einer außergewöhnlichen Situation
Vertraute Fremde (2010)
Sternchen: Leo Lengrand, Alexandra Maria Lara
Aufhänger: Beim Grabbesuch seiner Mutter fällt Thomas in Ohmacht und wacht als 14jähriger wieder auf

Mit dieser kleinen Zeitreise in seine junges Ego, versucht Thomas rauszufinden "Warum & Weshalb?". Da sein Vater damals die Familie spurlos verlassen hat, folgt er diesen Spuren während er als Rückkehrer das Leben mit der Familie ganz anders erleben kann und sich auch einer alten (jungen) Liebe mit mehr Erfahrung stellen könnte.
Der Film besitzt zwar ein verständliches, aber dennoch fragwürdiges Ende, ist jedoch stimmlich ein liebenswert und wahrlich angenehm erzähltes Schicksal! Worin der Hauptakteur einen zweiten Blick erhaschen darf um dadurch eventuell etwas zu verändern oder besser zu verstehen. Das Tempo ist ruhig und beschaulich und der junge Protagonist sehr erfrischend. Visuell wunderschön sommerliches Seen- und Berggebiet irgendwo in den Alpen. In der Ausstattung auch eine nette Retro-Zeiterscheinung. Ansonst kann ich zu diesem SloMo nur noch den fantastischen Blog aus unserer Datenbank empfehlen.
Highlights: ländliche Gegend, angenehmer Sommerflair; eine gereifte Gesinnung in einem anderen Zeitgeist
Dein Weg (2010)
Sternchen: Emilio Estevez (auch Drehbuch, Regie), Martin Sheen
Aufhänger: Daniel (Estevez) stirbt beim Start des Jakobsweges in den Pyrenäen
Sein Vater Tom (M. Sheen) reist nach

Von der Erzählstruktur ein richtiger SloMo, nimmt sich viel Zeit für diese authentische Reise und behält das gemächliche Tempo bei. Visuell gesehen ist das Bild jedoch grundsätzlich eher kühl gehalten, wodurch sich das Wohlfühlen mehr durch die warmherzige Geschichte selbst einstellt. Durch eine wärme Farbgebung hätte der Film in seinem Flair nochmals punkten können. Dennoch eine angenehm wandernde Reise, mit manch eigenen Begegnungen die Tom Stück für Stück weiter öffnen.
Highlights: diese Entscheidung/Geschichte an sich; das Asche verstreuen - Loslassen
Best Exotic Marigold Hotel (2011)
Sternchen: Judi Dench, Bill Nighy, Maggie Smith, Tom Wilkinson
Aufhänger: Die Schicksale einiger Senioren im Herbst ihres Lebens, in einem noch renovierbedürfdigen indischen Hotel

Von Eheproblemen, den Suchen nach etwas Vergangenem oder der Liebe bis hin zu gesundheitlichen oder anderweitigen Problemen, erzählt der Film die Schicksale/Geschichten seiner einzelnen Protagonisten. Und das alles unter ganz angenehm warmer, indischer Sommerkulisse!
Sollte man die Namen der Darsteller nicht kennen, erkennt man sie definitiv an den Gesichtern, wirklich klasse besetzt! Hinzu kommt noch die Geschichte um den jungen Hotelbetreiber (Dev "Slumdog" Patel) der nicht nur mit dem Betreiben des Exotic-Hotels seine Schwierigkeiten hat. Dialogsreich, nett und mit ganz unterschiedlichsten Charakteren ausgestattetes Werk über eine spätere Lebenszeit, die auch noch ihre (Nach-)Blüte (be-)lebt.
Highlights: die Wendepunkte der Charaktere
Feld der Träume (1989)
Sternchen: Kevin Costern, Ray Liotta, James Earl Jones, Burt Lancaster
Aufhänger: Ray (Costner) baut ein Baseball-Feld, obwohl er die platzmäßige Ernte für seine finanziellen Nöte brauchen würde.

Warum?
Weil er Stimmen hört, die sagen "Wenn du es baust, wird er kommen".
Eine Geschichte über Vertrauen und Glauben, die über das Rationale hinaus geht. Kevin Costner stellt auf diesem berufenen Weg ein Team zusammen, dass selbst verstorbene Legenden bereit hält. Wunderbar emotional, ergreifend erzählt unter einer herausragendend ländlichen Sommeridylle. Seine Reise ins Ungewisse ist nicht nur hervorragend ruhig erzählt, sondern auch irgendwie abenteuerlich und setzt dem Ganzen noch eine märchenhaft mystische Note auf.
Ein Fenster in einen Traum, in einen anderen Zeitgeist, in etwas völlig Magisches, dass am Ende einen emotional epochales Finale darbietet, dass man nur dahinschmelzen kann. Nicht nur Kult sondern auch ein mehr als perfekter SloMo(e)!
Highlights: das Zirpen der Grillen, der rote VW-Bus und ganz besonders die herzergreifenden Momente
Jeff, der noch zuhause lebt (2011)
Sternchen: Jason Segel, Ed Helms, Susan Sarandon
Aufhänger: Segel wohnt noch zu Hause und läuft, oder folgt dem ganzen Tag seinem Schicksal

Er und sein Bruder (E.Helms) könnten nicht unterschiedlicher sein. Jeff zuhause als Nichtsnutz der jegliche Zeichen des Lebens - Vorbild Signs - scharfsinnig ernst nimmt und sein Bruder, der vielmehr an einem gesellschaftlichen Status interessiert ist. Mit seinem neuerworbenen Porsche auch gleich seine ganze Beziehung nochmals auf Kippe stellt.
Ganz angenehme Slacker-Stimmung, langsam erzählt inklusiver tollen Beleuchtung zweier unterschiedlichster Charaktere, die sich hier in ihrer "zufälligen" Begegnung auf einen (vorgesehenen?) Weg durch die Stadt machen. Gepflastert mit etlichen (vermuteten) Zeichen, einer Beziehungskrise, dem Finden von Antrieb oder einer Bestimmung. Legt am Ende nochmals einen Endspurt hin und enttäuscht keineswegs. Solange man natürlich gewisse "zufällige" Schicksalsaspekte nicht für völlig blöd hält. Sarandon erhält als Mutter noch einen kleinen Nebenstrang, der jedoch gar nicht nötig gewesen wäre, weil die beiden eigenartigen Brüder harmonisch/chaotisch überzeugen.
Highlights: schicksalhafte Abrundung, knauchige Gemütlichkeit
Moon (2009)
Sternchen: Duncan Jones (Regie), Sam Rockwell, Kevin Spacey als Roboterstimme
Aufhänger: Sam Bell (Rockwell) entdeckt sich selbst - in Fleisch und Blut

Sehr innovatives Sci-Fi Drama, das durch seine überraschende Komplexität zwar aus
dem SloMo-Genre fällt aber durch die perfekt durchgezogene, dichte Atmosphäre, die ein angenehmes und gemächlich mitreißendes Tempo verzeichnet, wiederum perfekt passt! Deshalb eventuell ein Zwiespalt für einen SloMo, aber so oder so ein genialer Film! Und in Sachen Stimmung sogar ein SloMo Vorzeigekandidat.
Highlights: Rockwell spielt sich brillant mehrfach selbst; der später human wirkende Roboter der wohl entgegen seiner Schaltkreise funktioniert, zwar nicht logisch aber durchaus sympathisch

Weitere Highlights sind hier "Alles muss raus" da ich das reduzierte Szenario, besonders die Zeit wo er eigentlich nur auf dem Rasen abhängt und alles andere einfach mal hinter sich läßt, sehr bequem fand. "Terminal" gefiel mir auch sehr gut durch den eingegrentzen Spielraum und die Entwicklung, oder besser gesagt, dass was er aus dieser ungewöhnlichen Situation macht. Besonders mit den doch auch wohlwollenden Freunden die sich hieraus entwickeln.
Eine wirklich erfreuliche Erst-Entdeckung war noch "Jeff, der noch zuhause wohnt" da der Charakter einfach so liebenswert erscheint, auch versucht über den Tellerrand zu blicken und als Film selbst, trotz manch Aufregung der entrückten Figuren, ein absolut angenehmes Slo-Mo Feeling erzeugt. Da alles so gemütlich vor sich hinläuft...
Es sind aber auch alle anderen Titel sehenswert!
Das war wieder mal eine Runde gemütlicher SloMo(e)s, ich hoffe es hat euch gefallen und vielleicht hat der ein oder andere Titel noch Euer Interesse geweckt. Einige Titel, auch besonder durch/von Euch, hab ich weiterhin nicht nur im Hinterkopf, sondern auch notiert! Vielleicht ergibt sich ja im Laufe der Zeit wieder mal eine erneute Sammlung ...

Film-Coverbilder: bluray-disc.de/amazon.de
... zuletzt gesehen ...
31. Juli 2014
Dieses Mal sind zwei Filme dabei die man storytechnisch verknüpfen könnte, auch wenn es am ersten offensichtlichen Blick gar nicht so scheint! Welche es nun sind, werden wohl nur die Leute rausfinden, die hier auch meinen (bevorzugten) Ausflug in manch winterliche Gefilde gesehen haben. Ansonst gab es ein bisschen Trash und einen neuen Sci-Fi Streifen, der noch gar nicht im Verkauf steht - dafür natürlich im Verleih. Und der war gar nicht mal so übel! Also hier wieder mal meine gewohnt subjektiven anSICHTEN ... und eventuell gute Unterhaltung!

USA 1974 The Cars That Ate Paris
Arthur Waldo (Terry Camilleri – der Napoleon aus Bill & Ted) hat auf der Campingwagen-Reise mit seinem Bruder einen fatalen Unfall. Als er im Krankenhaus von Paris - in Australien! - aufwacht, erfährt er, dass sein Bruder tödlich verunglückt ist. Er weiß noch nicht das die Bürger dieser Stadt ihre eigenen Spielchen mit diesen selbst hervorgerufenen Unfällen treiben, weshalb sie auch schon einen großen Autofriedhof ihr Eigen nennen…

Laut Covertext- /eindrücken dachte ich vorerst, ich bekomm hier sowas wie einen Trashfilm zu sehen, auch wenn ich es mir von Peter Weir (Master and Commander, Truman Show, Der Club der toten Dichter) nicht erwartet hätte, aber jeder Regisseur hatte mal Ausflüge in andere Gefilde, man erinnnere sich als Beispiel an den schlechten Geschmack von Peter Jackson. Doch läuft der Motor hier ein wenig anders …
Als reine Horrorkomödie – wie er auf dem Cover vermerkt wird – lässt sich der Film auch nicht explizit einordnen, soviele Sonderlichkeiten er einem hier noch eröffnet. Da wäre mal das kleine Dörfchen (Städtchen) namens Paris, das irgendwo in der Pampa liegt und sich dort abgeschottet eine eigene kleine Welt aufgebaut hat, auch seine eigene, äußerst merkwürdige Form von Justiz lebt. Nicht nur die Autos werden auseinander genommen und verwertet, sondern auch eventuell überlebende Menschen werden durch den örtlichen Oberarzt schon mal für Experimente herangezogen. Da kommt auch schonmal ne Bohrmaschine zum Einsatz, falls man das auch noch überlebt kommt man in die psychiatrische Abteilung und wird als Voll-Dachschaden, Halb- oder Viertel-Dachschaden bezeichnet. Tja, man merkt, dass nebst dieser skurillen und eigentlich doch ernstgestimmten Angelegenheit auch der schwarze Humor nicht zu kurz kommt.
Als Nächstes tritt der Bürgermeister auf den Plan. Der sich in den Kopf gesetzt hat, den gestrandeten Waldo für sein Dörfchen behalten zu wollen. Der nach dem Tod seines Bruders nur noch mehr zum psychischen Wrack als schon zuvor verkommen ist. Die derben manipulativen Spielchen des rhetorisch geschickten Bürgermeister, lassen unseren Hauptakteur Waldo nur noch mehr zur ferngesteuerten Witzfigur werden. Der sich völlig eingeschüchtert in seinem Dilemma auch noch mit (s)einer Angst gegen Autos konfrontiert sieht. Dieser Teil der Geschichte nimmt also neben einer bizarren Gesellschaftssatire auch noch einen stark manipulativen Charakter ein, der aber nach und nach zu bröckeln beginnt. Da es immer schwieriger wird, die ganze Sache unter Dach und Fach zu halten.
Wobei auch die eigenen Jugendlichen dieses Nestes eine markante Rolle spielen. Hier bringt der Film nämlich noch eine Komponente von halbstarken Rowdies mit ein. Denen hier ihre Wagen das Liebste sind, mit diesen immer wieder mal rücksichtlos durch den Ort brausen und dabei auch noch duellieren. Die Wägen sind Schrottmühlen, die direkt aus einem Endzeitfilm entspringen könnten und dem Stockcar alle Ehre machen. Das bringt noch einen großartigen verwüsteten Flair in den Film mit ein.
Nun, das hört sich alles ganz "speziell" und auch amüsant an, hat aber auch seine Schattenseiten. Vorerst ist man als Zuseher nämlich völlig verwirrt wo der Film überhaupt hin will, welchen Sinn die ganze Sache überhaupt macht und man tappt wie Waldo völlig im Dunklen. Die Angelegenheit ist zwar gut eingefangen und bietet ein paar besondere visuelle Reize, besonders durch den wüsten Flair, aber man fühlt sich auch selbst ein bisschen mysteriös, experimentell ausgesetzt. Das kann schon mal alles fraglich ausfallen, bis die einzelnen Bereiche schön langsam bemerkbar werden und eine eventuelle Linie (Straße) gestalten. Der Humor ist auch selten gesät und wenn, dann definitiv schwarzer Natur. Im Einklang mit Mord und rebellischen Dorf-Brauchtum!
Also gewiss ein bizarres Debütwerk vom australischen Peter Weir, dass durch die Summe ausgefallener Elemente - allein bei der Musik von Funk über Westernklänge bis hin zur psychedelischen Berauschung - auch Kultfaktor mitbringt! Sich dieser, wenn überhaupt, aber wohl erst nachhaltig einstellen kann, da man die Sache erst mal wirken lassen muss. Mit mehr wüsten, metallischen Rostflair und mehr Verlagerung auf bissigen Humor statt fast zu trockener Satire, hätte ich mir den Film zu manch genialen B-Klassikern (Bsp. The Car - Teufel auf Rädern) gestellt, aber so muss ich ihn stehen lassen, als das was er ist: Eine absurde, auch blutige Satire, die sich im Kontrollwahn ihren Ängsten stellt und dabei unter die Räder kommt. Wer das jetzt nicht verstanden hat, egal, hab ich auch nicht!

Da ich womöglich zu unkonkret war, ich gebe derweil etwa 6 von 10 Punkten. Er besitzt Genialität aber auch irgendwo zuwenig (bindende) klare Linie. Auf jeden Fall für ein Debüt schon klasse und definitiv mal was anderes! Der Film ist neben 3 anderen Filmen aus den 70ern auch in der Peter Weir Filmcollection enthalten.
Das Philadelphia Experiment (Blu-Ray)
USA1984
Das Militär führt 1943 waghalsige Experimente in Sachen Tarntechnologie durch. Eines ihrer Kriegsschiffe, die USS Eldridge soll auf dem Radar unsichtbar gemacht werden. Was jedoch dann passiert kann man fast nicht glauben – das Schiff verschwindet nicht nur auf dem Radar sondern auch in Realität! Auf dem Schiff herrscht durch die enorme Strahlung des Experiments reges Chaos, die zwei Soldaten David (Michael Paré) und Jim wollen sich retten und springen über Bord. Woraufhin sie im Jahre 1984 landen …

Wenn man von diesem Experiment noch nie was gehört hat, wird man inhalt gleich mal unbeholfen ins kalte Wasser geschmießen. Nur ein kleiner textlicher Einblender erzählt von einem Experiment in Sachen Tarntechnologie und dann gehts schon rund. Bestimmt mehr als ne halbe Stunde tappt man dann im Dunklen, was hier überhaupt (rätselhaftes) abläuft. Sollte das der Plan gewesen sein um Spannung aufzubauen, also ein Rätsel zu bieten das erst seine Auflösung findet, ging das eher nach hinten los. Denn, wenn man nicht irgendwelche Anhaltspunkte bekommt, tut man sich grundlegend schwer einzusteigen. Was hier jedoch schon reizend ausfällt, sind die tollen Effekte der 80ziger. Ein glühendes Schiff, glühende Körperteile, Farbspiele sondergleichen, Blitze und Funken, alles schön simple aber markant und deshalb für die Zeit auch imposant. Was jedoch dann später in dieser Geschichte von statten geht in der unsere zwei Helden wieder in ihre Zeit zurückfinden wollen, ist mehr als hanebüchen. Also gerade bei älteren B-Movies nimmt man es nicht so ernst wenn es um die allseits umstrittene Logik geht, aber das "Philadelphia Experiment" toppt in dieser Angelegenheit wirklich so einiges!! Besonders als David sich in deren Gegenwart(1984) auf die Suche nach seinem alten Freund macht, der eigentlich mit der ganzen Angelegenheit vertraut sein muss – weil er ja dabei war! – reagiert so fragwürdig, dass dies wohl nur aus dem Stehgreif entstand? Oder als nach einer Verfolgungsjagd ein Auto explodiert, völlig in Flammen steht und David (ohne es beabsichtigt zu haben) noch schnell Papiere rauszieht, die er für die nächsten (Film-)Schritte benötigt. Da muss man nicht nur heftigst lachen, sondern befindet sich eben in einer von vielen Szenen die einen schmunzelnd ans Hirn klatschen lassen.
Tja, jetzt könnte die Stimmung noch einiges retten, was sie teilweise auch gut schafft... Da das "Philadelphia Experiment" aber nicht nur fiktionale Action hergibt, sondern auch so einige Zeit für Dramen und eine gewohnt naive Liebesgeschichte aufwendet zerwürfelt leider doch auch immer wieder mal die so lobenswerte bedrohliche Stimmung – die besonders gut durch die effektvollen Gewitterwolken aufkam!
Anscheinend schrieb John Carpenter die Originalgeschichte (laut interessantem Booklet), brachte sie aber nie zu Ende, was dann die Drehbuchschreiber bewerkstelligen und dem Film noch eine Liebesgeschichte verpassten. Auffällig war noch die Sychnrostimme vom Hauptdarsteller Michael Paré die fast schon ein wenig aufdringlich/aufgesetzt wirkt und deshalb mal gewöhnungsbedürftig ausfällt. Das Bild dieser "Platinum Cult Edition" ist dafür aber sehr gelungen. Zwar öfter mal ein feines Hintergrundrauschen aber kräftige Farben, nicht zuviel Schmutz und eine überraschend gute Schärfe für das Alter. Die Edition enthält ein Wendecover mit dem alten Postermotiv, in der das Schiff in der Wüste Nevadas steckt - wie gern hätte ich auch diese Szene erlebt!
Da ich zum Film eigentlich einige gute Kritiken las, fragte ich mich, ob der Film vielleicht beim zweiten Ansehen besser funktionieren würde? Da man ja dann schon weiß, wohin die überhaupt nicht nachvollziehbare Reise führen soll und man sich statt verwirrt Fragen zu stellen, fallen lassen kann. Aber ihm überhaupt eine zweite Chance einzuräumen ist dann schon schwierig! Damals ging das wohl leichter, weil man ihn öfter mal im Fernsehen sah und sich da das Puzzle von einem zum anderen Mal zufällig selbst zusammensetzen konnte und man die Geschichte irgendwann automatisch mochte?
Oder der Film ist einfach wirklich schlecht … oder eben weniger was für mich!? Fast schade, denn ich hab mir solch ein Highlight wie "Der letzte Countdown" erwartet. Werde ihn aber noch behalten, um ihm eventuell noch mal ne Chance einzuräumen.
Devil's Pass (Blu-Ray)
USA, GB, RUSS2014 – The Dyatlov Pass
5 Studenten machen sich auf den Weg ins Ural Gebirge um einer (wirklich) wahren Geschichte um das mysteriöse Verunglücken von 9 Bergsteigern im Jahre 1959 auf den Grund zu gehen. Sie suchen nach Antworten für mögliche Ursachen und wandern somit auf selben Pfaden und übernachten auch an den Stellen an denen Diese umkamen, um etwaige Phänomene klären zu können, die sich seit diesen 50 Jahren darum ranken.

Bis zum Entdecken einer echten Gefahr hat mir der Film sehr gut gefallen. Wobei mich das CGI dann am meisten abschreckte und mich aus dem fantastischen Realismus rauskatapultierte, aber der Aufstieg mit den immer wieder mal auftauchenden Merkwürdigkeiten war spannend und durch die Doku-Realistik auch mal gruselig. Am Ende will der Film fast zuviel der Themen, geht dann zwar auch in eine definierte Richtung, eröffnet dabei aber definitiv noch ein weiteres Genre! Was irgendwie auch cool ist, aber eventuell plötzlich überfordert. Womöglich hätte man sogar noch mehr Spannung mit einer geringeren Festlegung erreichen können. Aber so werden zumindest manche Fragen eindeutig geklärt …
Bleibt in der Sammlung! Wer keine Spoiler mag darf den nachfolgenden Link nicht anklicken, denn "Devils Pass" wäre nun unerwartet auch hier einzuordnen.
The Last Days on Mars (Blu-Ray)
GB, IRL 2013
6 Monate dauert der Forschungseinsatz auf dem roten Planeten, bis sie von der nächsten Crew abgelöst und nach Hause geschickt werden. 19 Stunden bleiben dem Team noch, als plötzlich einer von ihnen in einer Bohrprobe Spuren eines lebenden Organismus entdeckt. Da eigentlich niemand mehr zu einem Außeneinsatz darf, weil noch alles für eine reibungslose Übergabe eingeleitet werden muss, gibt der Techniker vor noch eine ausgefallene Sonde reparieren zu müssen um die Entdeckung für sich beanspruchen zu können. Diese jedoch nicht freundlich ausfällt …

Kommen wir zur eigentlichen Bedrohung, die in der ersten halben Stunde eine grandiose Ungewissheit versprüht, dann für alle die den Coververmerk nicht gelesen haben, mit einer Infektion überrascht werden, deren Wirt-Ausformung schon in "World War Z" versuchte mal im großen, aufwendigen Gewand ihre Zuseher anzustecken. Wobei ich gleich sagen kann, dass mir dieser Versuch eindeutig besser gefallen hat! Liegt wohl auch daran, dass ich mich im abgeschotteten Weltraum gern mal heimisch fühle.
Nun ist aber grundlegend mal der größte Teil der Spannung raus wenn der erste Schrecken auftaucht und man in etwa weiß, mit was man es zu tun hat. Danach wechselt das abgeschottete Leben am Mars eher in ein actionreiches Durcheinander, dass sich weniger um die Charaktere kümmert, sondern mehr in der Flucht vor manch dehydrierten und mords-aggressiven Kollegen verläuft. Was visuell und akustisch auch mal recht hektisch ausfällt, besonders wenn der Stationsalarm ausgelöst wird der heftig tröttet, das Licht ausgeht und alle Not-Blinklichter angehen während ums Überleben gekämpft wird. Das kann schon mal überreizen in dieser sowieso dunkel gehaltenen Situation. Andererseits hat der Film, besonders durch seinen genialen Score, auch sehr stille und wirklich toll inszenierte, epochale Momente – ganz gegenteilig zu manch Rasanz!
Damit einem nicht langweilig wird, da es dementsprechend nicht gerade viele (Ausweich-)Möglichkeiten auf diesem Planeten gibt, wird doch auch immer wieder im letzten Momente die Kurve gekratzt indem eine weitere Situation geschaffen wird. Was dem Film aber einen schalen Beigeschmack gibt, ist die Nicht-Beantwortung so einiger Fragen. In etwa ... ein Trauma das den Hauptprotagonisten plagt, welches zwar immer wieder in Flashbacks dargestellt wird, man aber letztlich nur erahnen kann. Im ähnlichen Sinne auch das Ende ausfällt, jedoch in dieser Angelegenheit wohl auch egal gewesen wäre wo der Film letzlich anhält…
Sehr edel, im Finale die Szene als das Ablöseshuttle landen will. Als da plötzlich alle übernommenen Wirte schon warten, ist stimmlich doch sehr genial und zeigt deren gruselige Intelligenz! Hier gibt es auch die einzige Situation in der es aussieht, als würde ein Untoter einen Leichnam beißen um ein bisschen auf die kultige Zombie-Definition zu kommen, jedoch ging es hier wohl nur um WASSER das im Menschen in großen Teilen vorhanden ist! Also hier mal kein Fleischhunger, sondern Durst! Das ist meine Interpretation, denn vor der Verwandlung fragen im Film nicht nur stets nach Wasser, sondern überleben wohl auch nur dadurch! Bei der Shuttle Szene sieht es nämlich so aus, als sei einer schon wieder verstorben, da er vertrocknet ist!?
Liev Schreiber überzeugt vollauf in seiner Rolle und bleibt durch seine eindringliche tiefe Synchrostimme auch noch nachhaltig in Erinnerung. Fand ich einfach sehr gelungen! Elias Koteas (Let me in, Defendor), ein weiteres bekanntes Gesicht, mimt hier den Operationsleiter und Olivia Williams (Sixth Sense) gibt eine sehr eigensinnige Wissenschaftlerin ab. Die mit ihrer Art auch noch für manchen Twist sorgt. Man aber sowieso nicht weiß wie lang man mit wem rechnen kann, weil etwas tödliches in der Luft liegt – oder auch ganz woanders!
Stimmung durchgehend klasse, auch wenn weniger Action und mehr ungewisse Spannung dem erstklassigem Stil noch viel zuträglicher gewesen wären. Von vornherein sollte man sich auf wenig Antworten, vielmehr auf einen Ausnahmezustand einstellen, aus dem spontan das Beste gemacht wird. Reicht zwar nicht an die Genregrößen (The Thing, Alien, Moon) heran, gesellt sich aber doch sehr gut zu Genreverwandten wie: Red Planet, Europa Report, Mission to Mars … und toppt dabei sogar noch einige! Kann man sich also mal ansehen, auch wenn die Sache wenig innovativ ausfällt, zumindest einen edlen Stil hergibt.
Bild ist ziemlich gut, es tauchen aber an und zu auch mal Unschärfen auf. Grundlegend ist es durch so einige Farbfilter auch ein wenig zu dunkel geraten. Das CGI lässt sich nur selten als solches erkennen, wenn, dann ist es immer noch gelungen. Der Ton war sehr räumlich und, wie ich schon sagte, trägt der Score wunderbar zur Stimmung bei. Der wirkt stellenweise so fantastisch tiefschürfend, dass das eigentliche Szenario gar nicht mithalten kann. Bei den Extras sind die Arbeiten der Visuell-Effects erstaunlich, da nicht viel Reales übrig bleibt. Ansonst gibt's noch Interviews etc.
Nach diesem Film bekam ich einen kleinen Sci-Fi Rappel und legte mir gleich im Anschluss "Prometheus" wieder mal ein. Fand ich trotz einiger Mängel (die Blonde) immer noch imposant aufgemacht, stimmlich packend und weckt die Neugierde auf eine Fortsetzung! Nächsten Tag lief dann wieder mal "Moon", den ich damals in einem kleinen Programmkino entdeckte. Die gemächliche Stimmung haut mich immer noch um, und für so ein kleines Werk ist Sam Rockwells Schauspiel und die Story ganz groß - im Sinne von komplex eingefädelt! Danach hatte ich immer noch Lust auf den Weltraum und guckte zum ersten Mal "Lautlos im Weltraum" aus dem Jahre 1972, der unerwartet in seinem Ökosystem (outer space) auch mit drastischen Storyelementen aufwartet. Bruce Dern und seine 2-3 kleinen süssen Roboter im Alleinflug überzeugen, und der Film gibt auch eine angenehme Stimmung her.
zuvor gesehen:
Daylight, Der große Eisenbahnraub, Der große Stau, Motel Room 13
Weiterführende Blogs:
Das (wahre) Unglück am Djatlow Pass / Devil's Pass by Dr. Rock
u.a. Prometheus by MoeMents
u.a. The Car - Teufel auf Rädern by MoeMents
Da is' voll der Wurm drin! (Die TREMORS-Reihe)
25. Juli 2014
"Wegrennen? Das ist doch kein Plan! Wegrennen kannst du, wenn der Plan fehlschlägt!" - "Der wartet uns noch zu Tode." |
I. | 1990 | Im Land der Raketenwürmer | Tremors |
II. | 1995 | Die Rückkehr der Raketenwürmer | Aftershocks |
III. | 2001 | Die neue Brut | Back to Perfection |
IV. | 2004 | Wie alles begann | The Legend Begins |
USA1990-Tremors
"Perfection" ein ruhiges Tal, umringt von Bergen in Nevada. Gerade mal 14 Einwohner, von denen sich das Kumpelgespann Earl (Fred Ward) und Valentine (Kevin Bacon) ihre Zeit mit Gelegenheitsjobs tot schlagen. Bei einer weiteren Drecksarbeit im anliegenden Trailerpark fällen die beiden die Entscheidung, dass sie nun endgültig die Nase gestrichen voll haben und das Tal verlassen wollen. Auf ihrer Reise raus aus dem Kaff, taucht aber eine sonderbare Situation nach der anderen auf …

Was schon mal einen genialen Start darstellt! "Tremors" kommt vorerst nämlich schnell zur Sache und stiftet bereits bei der Ausreise von Earl und Valentine unerklärliche Verwirrung. Ein Toter auf einem hohen Masten, ein verschwundener Farmer der nicht nur Blutflecken hinterlassen hat und Straßenarbeiter queren und hindern nach und nach deren Abreise. Eine auch noch durch Steine verschüttete Straße, macht eine eventuelle Flucht plötzlich auch noch unmöglich. Alles noch ein bisschen blutverschmiert und schon ist man gefesselt in einem mittlerweile zum Kult gewordenen B-Movie!
Die nun kommenden tierischen Monster welche den Film und das Tal Perfection durchziehen sind nicht außerirdischer, sondern unterirdischer Natur! Riesige Würmer haben sich hier breit gemacht und sehen das Tal mit ihren Einwohnern als ein langes Frühstücksbuffet. So zitieren es auch die Bewohner, die nun in dieser "unartigen" Bedrohungen zusammenhalten müssen, was nicht nur abenteuerlich sondern auch amüsant ausfällt. Da der Film einfach ne Menge Charme besitzt! Super handgemachte (mechanische) Effekte, das abgeschnittene Tal erzeugt ne tolle wüste Stimmung, der Zusammenhalt dieser sympathischen Dorf-Bagage unterhält, besonders die Mischung aus (modernen) Cowboys, Provinzlern und einem Waffennarr, und die stinkenden Viecher sowie ein bisschen ekliger Schleim, geben noch ne geniale, leicht trashige Idee her!
Fürchten braucht man sich auch nicht wirklich, weshalb man sich vielmehr einem amüsanten, auch spannenden und stimmlich nostalgischen Happen hingibt. Zwischendurch gibt’s zwar auch mal kleine Längen, sagen wir besser Verweilzeit auf Dächern, und vielleicht auch ein paar zeitgemäße Eigenarten aber der staubige Flair verliert sich nie, da es weitere explosive Ideen und ein paar Schleimbrocken hagelt!

Fred Ward und Kevin Bacon machen ne gute Figur als die zwei führenden, anpackenden Cowboys und Michael Gross der den Waffennarr Burt Gummer mimt, bringt mit seinem Waffenarsenal nicht nur Durschlagskraft, sondern auch ne Portion Wahnwitz mit. Weshalb er gleich mal zum Aushängeschild für diese Filmreihe wurde. Auch die anderen Charaktere, eine Geologin als dienlicher weiblicher Zusatzpart, der geschäftstüchtige Ladenhüter Wong, die Familie Sterngood sowie weitere Figuren geben ne abwechslungsreiche Zusammenstellung ab.
"Tremors" kann man sich immer wieder mal ansehen, zeigt eine tolle ausgefallene Idee die damals wohl noch absurder als Heute gesehen wurde, macht aber genau deshalb noch mehr Laune. Die dennoch leicht unheimliche Stimmung und der staubige Wüstenflair unterhalten außerdem ungemein!
Das Bild liefert satte Kontraste, ist frei von Verunreinigungen und bietet auch eine für das Alter angemessene Schärfe. Der Ton ist schön verständlich, bietet Räumlichkeit jedoch höchsten wenn Musik zum Einsatz kommt.

Tremors 2
USA1995-Aftershocks
Waren die fetten Würmer damals noch in Nevada unterwegs, terrorisieren sie dieses Mal eine Ölbohrfirma in Mexico. Da ihnen die Mitarbeiter weg gefressen werden, was natürlich überhaupt nicht gut fürs Geschäft ist, wird der mittlerweile aus dem Fernsehen bekannte Earl Basset (Fred Ward) angeheuert damit er den Würmern (erneut) den Gar ausmacht!

Fred Ward ist also wieder mit an Bord und auf Kevin Bacon wird noch über Fotos und Zeitungsauschnitte kurz Bezug genommen. Nach dem ersten Filmdrittel stößt dann auch noch der enthusiastische Waffennarr Burt (Michael Gross) aus dem ersten Teil wieder hinzu. Dass der sich von der mexikanischen Armee bis über die Zähne bewaffnen lies, braucht man wohl nicht extra erwähnen. Ein Fan der ganzen Geschichte, dient Earl als junger Sidekick, der sich auf die Monsterjagd freut, während eine Wissenschaftlerin noch eine weiblichen Forschungpart einnimmt.
Mit dynamitbeladenen, ferngesteuerten Spielzeugautos – Burt hat natürlich einen SZ-Panzer – cruisen die beiden Jungs (Earl und sein Fan) durch die Täler und versuchen die Würmer zu sprengen. Damit es nicht langweilig wird serviert uns der Film auch noch eine abgewandelte Wurm-Spezies mit manch Predator-Eigenart, die bei der Gruppe zu schon bekanntem Verhalten führt – auf Dächern ausharren!
Manch Computeranimation ist grottig, doch die handgemachten Effekte klasse. Nicht nur die Würmer und Abarten sondern auch als Beispiel eine Erdspalterei, weil ein Wurm eine Kette frisst und das angebundene Auto daran durch die Gegend zieht, sind schnittig und auch amüsant umgesetzt. Wenn sie mit ihrer Rostkarre durch die Gegend jagen, bekommt man durch nette grüne Täler und sandig, steinige Plätzchen noch einen tollen Landschafts- und Outbackflair.
Auch wenn der erste Teil das Highlight darstellt, passt dieser perfekt ins spaßig-gruselige Unterhaltungs-Abendprogramm. Als Eyecatcher empfand ich noch noch das geile GRABOID-Layout eines Arcade Spielautomaten in Earls Wohnwagen.
Das Bild hat zwar manch feinen Sand - passend zur Filmoptik - aber ansonst nichts zu beanstanden. Sauberes Bild, angemessene Schärfe gute Farbkontraste. Der dts Stero Ton ist natürlich nicht Voluminös aber klar verständlich. Die Synchro wirkt nicht mehr ganz so bemüht.

Tremors 3
USA2001-Back to Perfection
Burt kehrt nach dem Ausrotten der Viecher in Mexico wieder zurück zu den Wurzeln – ins Heimatnest Perfection! Hier werden mittlerweile Safariführungen veranstaltet um den Touristen mit manch falschem Wurmzauber etwas Geld aus der Tasche zu leiern. Dauert nicht lange mischen sich echte Graboiden darunter. Burt rüstet sich sofort, als plötzlich die Behörden da stehen und ihnen aus Gründen des Artenschutzes verbieten die letzten Exemplare dieser Welt zu töten …

Tja, natürlich gestaltet sich dies anders als gedacht und der Zuseher bekommt dennoch bald die übliche Ladung Wurmjagd serviert. Was diesen Teil besonders macht, ist das erneute Auftauchen bekannter Figuren aus dem ersten Teil. Fred Ward ist zwar hier schon ausgestiegen, aber mit der Rückkehr Burts nach Perfection, sehen wir auch wieder das kleine Mädchen Mindy Sterngood (Ariane Richards aus Jurassic Park), die damals im Valley mit ihren Pogo-Stock herumhüpfte, ihre Mutter Nancy, den kleinen Mexicaner Miguel und den mittlerweile halb-erwachsenen Melvin. Somit sind mit Burt immerhin 5 Darsteller aus dem ersten Teil vorhanden. Was schon tolle Nostalgie einbringt! Ausserdem hängen alle in Walter Changs Laden ab, denn scheinbar seine Tochter übernommen hat?
Von der Story und Umsetzung rutschen wir durch das lockere, von Würmern durchdrängte Erdreich, weiter in den B-Bereich ab. Die Story ist grundlegend simple und der Humor der die Reihe zeichnete, ist leider in der ersten Filmhälfte ziemlich rar gesät. Erst als Burt gefressen wird und über eine bizarre Aktion mittels Kettensäge wieder befreit wird, sind die Schenkelklopfer wieder da!
In Sachen Wurmkunde können wir in diesem Teil unser Biologiebuch vervollständigen da wir erfahren, wie die Dinger sich entwickeln und mutieren. Hatte hier der zweite Teil schon eine Neuerung durch die sogenannten Shriekers, wandeln sich diese nochmals zu … ehhm… (sie nennen sie) … Arschknaller, Hinterlader, Raketenstarter/-ärsche … wobei der Humor auch gleich wieder ersichtlich wird. Warum die so heißen dürft ihr selbst entdecken, aber es hat definitiv etwas mit brennbaren (Flug-)Gasen auf sich!
Die Effekte werden leider zuviel aus dem Computer ersetzt. Wäre nicht auch noch Handarbeit zu sehen, wäre dieser Teil flairtechnisch nicht mehr zu genießen. Hält sich zum Glück aber noch halbwegs in Balance.
So gestaltet sich der Film als eine Jagd/Flucht durch ganz Perfection Valley, die vorerst eher lahm ausfällt und sich erst später noch abenteuerlich gestaltet, als in MacGyver-Manier Waffen gebastelt werden:

Einige neue Entdeckungen fürs prähistorische Biologieheftchen und schon ist ein erneuter Teil der B-Movie Reihe fertig, den man sich trotz erwarteter Schwächen, zwecks "Perfection" und den bekannten Figuren doch auch gern ansieht. Im auftauchenden Merchandising fand ich nebst dem wieder ersichtlichen Graboid-Arcade Automaten noch die neuen Comics dazu cool!!
Das Bild hat zwar nicht mehr die Schärfe des Vorgängers aber bietet bestmöglichstes DVD-Bild und keine ansonstigen Aussetzer. Trotz des hier vorhanden 5.1 dts Sounds spielt sich alles im Frontbereich ab. Der O-Ton ist zwar ein klein wenig dynamischer aber auch nicht Surround lastiger.

USA2004-The Legend Begins
In diesem Teil gehts ab in den Wilden Westen, was gleich mal heißt das dieser Teil - obwohl es der (bisher) letzte der Reihe ist - zeitlich vor allen anderen spielt. Und unser Hauptprotagonist, wieder mit an Bord, Michael Gross, dieses Mal als Hiram Gummer noch keinerlei Ahnung von Waffen hat! Was sich bis zum zähen Ende aber dann doch ein wenig steigern soll. Der Vorfahre soll ja schonmal den Weg weisen.

Dieses Teil ist in der Erzählart der müdeste und mag auch nicht richtig zünden. Es gibt zwar wieder ein paar nette Bezüge zu diesem Wurm-iversum, als Beispiel durch Changs Laden, natürlich durch Gummar und auch durch den Namen der Stadt der hier noch "Rejection" heißt, was sich aber ändern soll. Ein bisschen Witz is natürlich auch wieder eingestreut und ernst nehmen tut man die Sache sowieso nicht, dafür wird schon gesorgt, wodurch es eine nette beiläufige Unterhaltung wird aber mit etlichen Läängen - eben nicht nur die der Würmer. Eine Handvoll netter Leute als Dorfrestliche schlagen sich die Zeit tot, während Gummar versucht den "Sandwühldrachen" - ja es wurde sich wieder ein netter Name ausgedacht - den Gar aus zu machen. Leider eben ohne seine gewohnte Power!! Weshalb nicht viel Spaß übrig bleibt. Netter Western Look, nette Vorgeschichte, am Ende ein paar nette Ideen aber eben alles nur NETT! Und wir wissen, nett ist für manche der kleine Wurmbruder von ........
Das Bild besitzt eine akzeptable Schärfe, dass CGI ist nicht so schlecht und zum Glück wurde hier erfreulicherweise auch noch viel auf Handarbeit gesetzt! Da die Scheibe eben neueren Alters ist, gibts beim Bild sonst nichts zu beanstanden, manchmal tritt leichtes Rauschen auf aber sonst durch und durch gute Qualität. Der Sound ist klar und verständlich und liefert beiläufig auch mal Surroundeffekte ab.

Michael Gross als Waffennarr Burt Gummar zieht sich nicht nur durch die ganze Filmreihe, sondern steigt im Lauf der Filme auch noch zum Hauptdarsteller auf.
Jemand der noch die ganze Reihe mitprägte war S.S. Wilson. Er führte nicht nur bei Teil2 und 4 Regie sondern wirkte auch an allen Drehbüchern mit! Teil 3 drehte Brent Maddock, der genauso an allen Drehbüchern mitschrieb.

Teil1 wurde von Ron Underwood inszeniert, dem später auch noch der Durchbruch mit "City Slickers" gelang. Zum Glück schuff er zuvor noch den vorerst eher nicht breitenwirksamen "Tremors" der später dann, auch noch bei manch Nicht-Cineasten, zum B-Kult wurde!
Auch wenn dieser das Highlight der Reihe darstellt, kann man sich zur Abrundung des staubigen Wurm-Universums - und besonders als B-Movie Freund - alle anderen Teile noch gemütlichst ansehen ohne einen gänzlichen Totalausfall zu erleben. Der letzte Teil zwar sehr zäh wirkt, man mit den ersten Dreien aber bestimmt nichts falsch macht. Die Monsterfilme machen Laune und sind zur keineswegs ernstgenommen B-Party oder einem persönlichen Nostaglie-Abend, genau das Richtige!
Das Coverlayout dieser 4fach Kombie, passt nicht nur perfekt zum Gesamtbild der Quadrologie, sondern hat nebst Retro-Trash-Look auch noch einen wunderbar frischen Blauton in seiner Silouettenmaske. Durch eine Amaray (14mm) sparen die 4 Filme ausserdem gleich noch enorm Platz in der Sammlung! Ich steh total drauf!!

Von "Tremors" gab es 2003 auch eine Fernsehserie, welche die Geschichte nach dem dritten Film aufpickt. Michael Gross war wieder durchgehend mit an Bord, die Serie wurde aber nach 13 Folgen wieder gecancelt, obwohl sie gute Quoten und Wertungen einfuhr, aber nicht an eine andere zu ersetzende Serie heranreichte. Die 13 Folgen wurden leider nur in Staaten komplett auf DVD veröffentlicht.
Scheinbar ging ein Gerücht zu einem fünftem Teil der Reihe um - der sogar schon 2010 mal hätte erscheinen sollen - indem Fred Ward und Kevin Bacon wieder dem "Thunder from Down Under" entkommen sollten. Der Titel wurde jedoch wieder aus der IMDB entfernt, also derweil mal keine Gedanken machen! Würde es sogar toll finden aber ich hab auch gern vollständige Boxen, was jetzt so ist! Gut so!
Weiterer Nachtrag: Ebenfalls schon im Laufe meiner MONSTERTHEK unter die Lupe genommen - ab nach Afrika!

Blog by MoeMents
... zuletzt gesehen ...
20. Juli 2014
Hmmmm ... ob dieses Mal etwas für Euch dabei ist? Die Auswahl fiel wieder mal quer durch die Bank aus, mit 3 Erstsichtungen und einem erneut gesehenen Titel.
Wobei alle irgendwo als Durchschnitt bezeichnet werden könnten, jedoch auch subjektiv mit markanten Eigenheiten auftrumpfen!
Lest einfach selbst ... hier wieder mal meine persönlichen anSICHTEN ...
außerdem --> willkommen zurück vom heißen Weekend!

USA1996
Mit chemischem Müll beladene Laster geraten in einen groben Unfall, auch noch in einem Tunnel der unter dem Hudson River zwei größere Stadtteile miteinander verbindet. Es kommt zur Katastrophe und damit verbundenen heftigen Explosionen die den Tunnel zum Einstürz bringen. Eine heftige Feuerwelle bahnt sich den Weg durch das geschlossene System während Kit Latura (Sylvester Stallone), ein Limo-Chaffeur, gerade vor der Tunneleinfahrt wartet als diese einbricht und das totale Chaos auslöst.

Der Film lief im Nachtprogramm - ohne Werbung! - und wurde deshalb wieder mal zur gemütlichen Berießelung genossen. "Daylight" lief damals unter der großen Katastrophenwelle des 90ziger Kinos mit. Da er im Vergleich zu seinen größeren Kollegen wie Twister, Dantes Peak, Volcano oder Independence Day nicht ganz so gewaltig ausfiel, enttäuschte wohl das Puplikum, wodurch er mehr als Flop sein Schattendasein fristete - obwohl zumindest das Tunnelfeuer sehr hell brannte!! Ich fand im damaligen Katastrophenkino als Beispiel "Deep Impact" weniger sehenswert als diese One-Man-Tunnel-Show! Und "Hard Rain" war im Vergleich auch eher ruhiger Art aber dennoch sehenswert.
Stallone leistet sich darstellungstechnisch keine Patzer und liefert genau das ab, was man erwartet. Markanter Blick und vollen Einsatz! Auch sah er hier im Gegensatz zu Heute noch wie eine halbe Portion aus - also "Natürlich" stählern! Selbstverständlich gibt es einige dämliche Dialoge oder eben merkwürdige Situationen, die wohl zeigen sollen, dass die eingeschlossenen Menschen große Angst haben. Dabei geben sie auch schonmal völlig unlogisch dem aufopfernden Helden die Schuld, dass sie noch nicht gerettet wurden!(?) Solch Schwachsinn kommt öfter mal vor, kann man aber ignorieren und sich mehr auf den Ausnahmezustand konzentrieren indem sich Sly durch die Gegend hangelt und gern mit Sprengstoff herumspielt, um die kleine Truppe Überlebender von Gefahren abzuschotten oder eben einen Ausweg zu finden. Nebenbei werden ein paar verschiedenste Charaktere simple beleuchtet, die ein oder andere Sache zum Einsturz gebracht, Leben gelassen und auch mal 'unglaubliches' vollbracht. Funktioniert aber dennoch ganz gut und hält bei Laune! Alles gibt außerdem einen netten zerstörten, abgeschotteten Look inklusive selbiger Stimmung her.
Viggo Mortensen taucht in einer Nebenrolle als kletternder Survial-Yuppie auf und Sage Stallone (Slys Sohnemann der 2012 verstarb) hat eine kleine Rolle als Häftling.
Also alle 10-15 Jahre geht der schon mal als kleines Katastrophenabenteuer, welches nicht nur auf Action setzt, sondern auch mal gemütlich in der Gegend - in dieser Lage - herumsteht! Rob Cohen (Dragonheart, xXx, Stealth) hat damit seinen Beitrag zum Katastrophenkino der 90er erschaffen, der sich auch in keiner Röhre verkriechen muss.
Der große Eisenbahnraub (DVD)
GB1978 – The First Great Train Robbery
Regelmäßig werden per Zug 25000 Pfund in Goldbarren von London in den Hafen Folkstone überführt. Der Transport ist in mehreren Sicherheitsinstanzen abgesichert, unter anderem muss der Tresor als Beispiel mit 4 Schlüsseln geöffnet werden, die auf 3 Personen aufgeteilt sind. Außerdem hat noch nie jemand einen fahrenden Zug ausgeraubt! Was man aber zu ändern versucht …

Eine Verfilmung eines Michael Crichton Romans (Jurassic Park, Timeline, Sphere, Congo) der auf einer historischen Begebenheit, einem Zugraub aus dem Jahre 1855 basiert. M. Crichton nicht nur den Roman, sondern auch das Drehbuch schrieb und dann sogar noch selbst Regie führte!
Sean Connery mimt souverän einen Gentleman-Gauner, Donald Sutherland seinen gefinkelten Handlanger, einen Schlüsselexperten, und eine gescheiterte Schauspielerin steh den beiden noch für weitere Betrügereien zur Seite. Die Drei sind dabei dieses schwierige Unterfangen in all seinen kleinen Details durchplanen, was auch für den Film gleich mal zur Schwierigkeit wird. Da er sich in dieser Planungsphase zu sehr in diesen ganzen Schwindlerreien verstrickt. Um die 4 Schlüssel unauffällig zu duplizieren, muss schonmal langwierig geflirtet und geschickt infiltriert werden. Später entsteht aber dennoch ein ganz spannender Coup, besonders eben gegen Ende, wenn es an den eigentlichen Vollzug des Diebstahls geht.
Nettes Heist-Movie (Thriller Subgenre wo es um raffiniert geplante Raubüberfälle geht), toll gefilmt, idealer Score und ein wenig charmant, gewieften Witz, aber in Summe, mal abgesehen vom Finale, doch um einiges zu langatmig.
Der große Stau (HDTV)
IT1979 L‘ingorgo
Ist ein Ensemblefilm – hier bekommen alle Hauptdarsteller die gleiche Gewichtung – indem sich jede Menge Stars des damaligen Kinos die Ehre geben, im Verkehrsstau festzusitzen!

Ich hab zwar nur einen etwas jüngeren Gérard Depardieu wiedererkannt, aber auch der Rest vom Cast hat lange Filmlisten und einen damit verbundenen Bekanntheitsgrad vorzuweisen!
Marcello Mastrioanni (La Dolce Vita), Albert Sordi (Die Müßiggänger, Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten), Stefania Sandrelli (1900, Scheidung auf Italienisch), Ugo Tognazzi (Das große Fressen, Ein Käfig voller Narren), Annie Girardot (Rocco und seine Brüder, Die Klavierspielerin), Patrick Dewaere (Die Ausgebufften), Miou-Miou (Nobody ist der Größte, Abenteuer des Rabbi Jacob), Angela Molina (Dieses obskure Objekt der Begierde, Prinzessin Fantaghiro), Fernando Ray (French Connection 1,2; Zwei Companeros), Harry Baer (u.a. Tatort).
Breit vertreten aus Italien, Frankreich, Spanien und Deutschland. Einer nach dem anderen wird unter die Lupe genommen und in diesem begrenzten Ausnahmeaufenthalt um seine Probleme gebeten. Da wären unter anderen ein kettenrauchender Nervösling, ein Prominenter, ein Geschäftsschnösel mit seinem Lakaien, ein paar Halbstarke, einige Familien und sogar ein Verletzter im Krankenwagen. Neben den Figuren wird sich eben um die Probleme dieser Situation gekümmert … Wasser- und Essenssuche, wo man sein Geschäft erledigt, einem Fußballspiel Italien gegen Deutschland im Radio lauschen, unterhalten, kennen lernen, sogar feiern und sich natürlich vorm Austicken bewahren! Da wird auch mal gemütlichst zur Gitarre gegriffen. Ein wenig anrüchige Spannung liegt außerdem in der Luft! Die Atmosphäre in dieser Bedrängnis ist nicht nur hitzig und auch mal frivol unterhaltsam, sondern des öfteren auch mit schwarzem Humor versehen. Besonders wenn der verblutende Patient zum Ruhig-sein aufgefordert wird, weil man sonst nichts vom Fußballspiel versteht!
Wäre alles angenehm arrangiert, toll gespielt, mit einem optischen Blick ins Jahr 1978 - was man besonders an den Autos schön erkennt - und wird in seiner Erzählstruktur trotz der Länge (113Minuten) nicht wirklich langweilig, da jede Einzelgeschichte Neugierde weckt und auch durch den Stau verknüpft ist. Natürlich sollte man als Zuseher solch reduzierten Szenarien schon mögen!
Doch spitzt sich dieser Aufenthalt, der sich sogar gänzlich die Nacht hindurch zieht, immer mehr zu und wechselt dann von der nur leicht brisanten, mehr angenehmen Stimmung in etwas, dass einen echt hart knabbern lässt! Eine Vergewaltigungsszene zerreißt den Film plötzlich zwischen seinen amüsant überzeichneten Situationen und macht ihn mit enormer Gewalt nur noch mehr zur grotesken Gesellschaftssatire. Nicht das es zu weit hergeholt wäre, dass mal jemand in solch einer ewig zerrenden Situation explodiert, aber wie das hier ausfällt ist sehr schockierend!! Der Akt selbst ist in der Wahrnehmung schon heftig aber noch viel extremer ist das Drum-Herum in dieser abgründigen Szene!
Eigentlich ein wirklich sehr guter Film, dem die sich zuspitzende Gradwanderung aber plötzlich einen völlig anderen Einschlag verpasst!! Den man erst mal (verärgert und unerwartet) zu verdauen hat!! Dann könnte man den Film wohl auch neu werten? In diesem Niedergang lässt er uns dann sogar noch wortwörtlich im Regen stehen! Den Film selbst könnt ich eventuell schon empfehlen, aber wohl nur wenn man weiß, was auf einen zukommt!?
Motel Room 13 (Blu-Ray)
USA2014 - The Bag Man
Jack (John Cusack) soll für den Gangsterboss Dragna (Robert De Niro) eine Tasche mit unbekanntem Inhalt überstellen. Mit welcher er in einem entlegenen Motel genau in Zimmer Nummer 13 auf die Abgabe warten soll. Die wichtigste Bedingung, er darf nicht in die Tasche sehen! Was sich leicht anhört, wird viel umfangreicher als plötzlich einige Zeitgenossen seine Wartezeit stören …

Schon zu Beginn weiß man nicht in welchem Genre man sich nun letztlich befinden wird. Denn durch das filmisch leicht mysteriöse Auftreten, dann noch Crispin Clover als sehr sonderbaren Motelchef und manch leichter Erinnerung oder Ähnlichkeit zu "Zimmer 1408" sowie "Identität" lassen doch irgendwie vermuten, dass eventuell noch mehr als ein Thriller kommt.
Was dann aber kommt, ist mehr eine tempomäßige Geschichte die ihren Figuren folgt, zwischendurch aber auch schonmal für Furore sorgt. Also tempogeladen versucht, wieder aus dem ansteigenden Schlamassel rauszukommen den Cusack hier als Hüter einer Tasche erlebt. An seiner Seite in diesem stimmigen aber auch skurrilen Karussell, die undurchsichtige Dame (Rebecca DaCosta) aus dem Nebenzimmer. Welche auf die Schnelle (optisch) gar nicht zusagt, aber mit ihrem Wechsel zwischen undurchschaubarem Luder und auch liebenswert gespielter Unschuld, dann doch einen sehr anziehenden Reiz mit sich bringt!! Bevorzugt mit Locken!
Das Drehbuch wirkt - besonders später - ein wenig sprunghaft und hält auch einige Schwachstellen im Vollzug bereit, "Motel Room13" aber durch die nächtliche Absteige unter manch gewittrigen Ambiente doch fesselt, allen voran eben durch die sonderbaren Figuren, da man nie wirklich weiß woran man bei jedem ist? Da wirklich jeder irgendwie suspekt erscheint!
Besonders bei Laune hält Cusack, der als Auftragskiller/Lieferboy in diesem obskuren Spiel so einige Leichen zu verstauen hat und wieder mal äußerst smart begeistert. Der Film auch mal unzimperlich (gewalttätig) zur Sache geht, man aber doch auch Schmunzeln darf. Cusack und Mrs. DaCosta in ihren Rollen so einiges einstecken dürfen, besonders auch mal durch Dominic Purcell, der als vorerst undurchschaubarer Provinzbulle dann auch mal zwanglos austeilt - oder eben austeilen läßt. Für ne Nebenrolle echt fies und sehr überzeugend! Robert De Niro als Häuptling der freakigen Ganovenrunde hat zum Glück weniger Spielzeit beansprucht. Denn seine Figur ist drehbuchmäßig nicht nur von einem anderen überheblichen Stern, sondern nervt auch mit seinen völlig schwachsinnigen Absichten. Wobei wir beim Twist wären, der vorerst mal fragwürdig ausfällt aber dann doch noch einige (erzwungene) Überraschungen bereit hält! In Summe aber in Ordnung geht und auch einen würdigen Abschluss findet. Irgendwann hat man nämlich definitiv genug von typisch, filmgeschriebenen Wendungen.
Von mir aus hätte es sogar noch ruhiger und kammerspielartiger sein können. Besonders ein Wechsel, der filmtechnisch zwischendurch mal lichterfüllt zu DeNiro wechselt wäre besser geschnitten worden, um noch weiter im dunklen Motel zu bleiben - dort gefiel es mir nämlich! Der Film war nur geliehen und ist eigentlich kein Titel der wohl ein zweites Mal noch groß fesselt, und obwohl die Sache auch nicht ganz Rund war, werde ich ihn mir trotzdem bei Gelegenheit noch zulegen, da mich das nächtliche Setting und die Figuren überzeugten. Allen voran eben das misstrauische Duo Cusack, DaCosta!
zuvor gesehen:
Sanctum, The Innkeepers, Anchorman, Ruby Sparks - Meine fabelhafte Freundin
Weiterführende Blogs:
Filmheld: Sylvester Stallone by NX-01
Die Stars aus dem Hause Stallone by Movienator
Michael Crichton - Timeline by tantron
Unmögliches Pensum oder "Wat guckste?"
14. Juli 2014Kennt ihr auch das Gefühl des sich immer wieder UND weiter ausdehnenden Verlustes einer Filmübersicht?
Früher ging das ja noch, man guckte alles was so im Fernsehen lief, dass gewohnte Mainstreamkino und sah vorerst noch nicht über den filmischen Tellerrand. Die Videothek bot einem da zwar immer wieder um einiges mehr an, jedoch war auch das noch irgendwie überschaubar. Da grundsätzlich auch noch nicht soviel veröffentlicht wurde - weil sich auch noch nicht jeder Amateur am "Filme machen" versuchte. Was jetzt zwar überhaupt nicht schlecht ist, weil durchaus Talente ihren Weg im Independent-Kino etc. fanden ... die Auswahl hat sich aber im Laufe der Zeit definitiv exorbitant vergrößert! Übers Millenium hinweg, ist spätestens Heute eine echte Übersicht nicht mehr wirklich möglich!
Ganz besonders da nicht nur Neues erscheint, aus allen Ecken, Enden und Genren, sondern eben noch soooo viel Altes auftaucht, vorhanden ist, dass auch noch gesichtet werden will...
Dann kommt auch noch das persönliche Alter hinzu, denn wenn man die Filmleidenschaft schon in den 70er/80ern entdeckt hat, hat man von vorherein - automatisch - einen erhöhten filmischen Erfahrungsschatz, der wohl bei den Menschen, die in den letzten Jahrzehnten geboren sind einfach nicht vorhanden sein kann und deshalb - bei Interesse - schonmal nachgesichtet werden muss.
Ich, als Kind welches in den 80zigern geboren ist, hatte erst in den 90zigern Zeit mein Interesse zu forcieren und zumindest die genialen 80ziger nachzuholen und dann ganz langsam, je nach Bedarf und Interesse auch noch manches davor. Aber wenn man bedenkt, dass der Film ab etwa 1930 - die Stummfilmzeit mal außen vor gelassen - schon seine bewegten und vertonten Geschichten erzählte, und von hier bis heute soooo einige Meilensteine zu Tage förderte, wird das Spektrum gleich mal riesig! Und je später man geboren ist, desto größer wird diese Spanne!
Ich halte das für einen interessanten Gedanken ... denn wenn wir hier bei unserem Hobby bleiben und uns in diesem Bezug mal ausmalen, jemand wird 2050 geboren, dann wäre es eine interessante Frage, wie jemand von dort aus SELEKTIERT. Welche Epoche wird man dort dann als Cineast - laut Gerüchten - nachsichten sollen/müssen?
Auf jeden Fall wird eine Übersicht - die heute schon nicht mehr möglich ist - noch viel unmöglicher sein!
Aber das ist nur so ein "fantastischer" Gedanke, denn ich nun hier nicht weiterverfolgen möchte, sondern mich bestimmten Bereichen als Bestätigung für die Vielzahl filmischer Vielfalt widme...
Jetzt hab ich schonmal das Jahrzehnte- und filmische Epochenzeitfenster aufgemacht, nun weiter zu weiteren Unterteilungen/Selektionsmöglichkeiten und somit möglichen Fenstern und Türchen die immer weiter in den Kaninchenbau führen könn(t)en ...
- Genres!
Man könnte Interesse an bestimmten Genres haben und großteils eben eine Leidenschaft in versierten Bereichen entwickeln. Alles in diesen Bereichen verschlingen und sogar deren zeitlichen Verlauf, die Veränderungen darin miterleben. Was einem aber noch tiefere Fenster eröffnet, sind ...
- Subgenres!!
Wieviel kleine Unterteilungen es hier noch gibt - phänomenal! Allein im Horrorbereich gibt es noch unzählige Sub-Kategoriesierungen: Splatter, Gore, Grusel, Torture-Porn, Slasherfilme, Geisterfilme, Found-Footage ..... um nur einige wenige zu nennen!
Und das gilt auch für alle weiteren Genres, denn jedes ist nochmals vielfach unterteilbar! Dann auch noch für bestimmte Themen, einer bestimmten Machart, irgendwelche zusammengehörigen Kriterien, Filme mancher Subkulturen und und und ...
Literaturverfilmungen, Comic-Verfilmungen, Giallo, Noir-Film, s/w Filme, Zeitgeisterscheinungen, Dystopien oder weitere gesellschaflticher Zuordnungen, Exploitation, Animes, Screwballfilme, B-Movies, Historienfilme, Studiofilme (als Beispiel Hammer, United Artists...), wahre Begebenheiten, Arthouse, Road Movies, Italowestern, Trashkino, Independentkino, Fernsehfilme, Teen-Movies .... um nur ein paar weitere Zuordnungen und Möglichkeiten zu nennen.
Hier kann jeder spezielle Interessen haben, in einem Subgenre vertieft sein, aber deshalb auch ein anderes noch nicht einmal angetestet haben! Aber hier gibt es überall unzählige Auswahl- und Selektionsmöglichkeiten!
- Nach Ländern!
Da der größte Markt wohl immer noch aus den Staaten kommt, hat er heute bei Weitem kein Alleinstellungsmerkmal mehr. Wieviele Filme gab es schon immer aus dem asiatischen Kino, wie sehr hat sich das europäische Kino mit seinen Beiträgen international gesteigert? Alles längst alltäglich! Wenn man besonders allein nur das italienische oder französische Kino ranzieht, oder auch das skandinavische, haben diese schon längst alle vergleichbare Klasse! Wobei man das auch auf viele weitere kleine Ländern ausweiten kann, die nicht in jeder Mensches Ohre sind. Weshalb hier jeder nochmals viele unzählige entdeckungswürdige Titel abchecken könnte.
- Nicht nur Filme, sondern auch im Seriengebiet gibt noch viel zeitaufwendigere Erscheinungen, die immer mehr werden. In den 80zigern hatte man eventuell 10 Serien die auf und ab liefen und auch jeder kannte. Mehr gab es nicht im aktuellen Programm oder wurde zumindest nicht ausgestrahlt, auch wenn es wohl irgendwo existiert hat. Aber heute kenn ich jede zweite Serie nicht mit Namen oder hab gar noch nie was davon gehört! Und das wird definitiv nicht weniger.
- Schauspieler oder Regisseure!
Man könnte einzelne Schauspieler oder Regisseure herauspicken und für sich Sichten! Da sind manche Listen sogar ganz schön lang, da vieles einfach nicht allseits bekannt ist, oder wird!
- .....
Ich versteif mich nun nicht darauf, aber es fällt mir schon auf, und wollt deshalb nur mal so einen Gedankenan- oder besser Ausstoß in die Runde werfen. Ich selbst mach das dann immer nach persönlichem Interesse und aus einer stimmungsvollen Lust und Laune heraus. Manchmal hab ich auch so Phasen, da bin ich an bestimmten Themen/Bereichen mehr interessiert! Was mir aber auffällt ist die Neugierde, auf noch so vieles in filmischen Gefilden! Das muss auch mal keinen cineastischen Anspruch haben, sondern darf sehr wohl auch mal völlig banal, unterhaltungsreich ausfallen! Die Watch-List wird deshalb nie geringer weil immer mehr interessante Teilbereiche auftauchen und mir ist völlig bewusst, dass ich nicht alles was ich wohl möchte, auch mal sehen werde! Man muss schon vieles einfach mal ... liegen lassen!
Wobei eine allgemein gemeinte Qualität oder Sichtungsrelevanz kein Kriterium für mich darstellt. Denn würde ich all das Sichten, was man als Filmliebhaber alles sehen sollte, hab ich wohl keine Zeit mehr Teilbereiche oder Persönliches zu entdecken!
Also halte ich sowas wie eine detailierte Filmversiertheit als nur bedingt möglich, denn, wenn man das eine guckt, muss man dafür etwas anders unter den Tisch fallen lassen. Is nun mal so!
Wenn jemand glaubt, dass schafft er dennoch hat er entweder einen Klon (in jedem Land) der mit seinem Geiste verklinkt ist ODER er hat irgendetwas - einen Bereich - noch nicht entdeckt und weißt somit auch nicht, was ihm unter den Tisch fällt!
Aber den Satz "Eine Schande das ich den Film noch nicht gesehen habe" kann man wohl nicht wirklich anrechnen! Ist ein unmögliches Unterfangen, das man heute höchstens noch bewerkstelligen/befriedigen kann, wenn man nur das guckt, was im allseits bekanntem Kino läuft! Da kann man vielleicht noch die Übersicht halten? Fällt dann wohl auch dementsprechend zu Bilde?

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