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Kampf der Welten vs. Krieg der Welten
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Beide nun im Vergleich dargestellten Filme stammen von H.G.Wells Sci-Fi-Literatur-Klassiker "The War of the Worlds" ab. Das Buch wurde 1898 veröffentlicht und hieß bei uns "Der Krieg der Welten".
Beide Filme tragen im Original den Titel
"The War of the Worlds"
"The War of the Worlds"
Der Originaltitel Kampf der Welten ist ein Film von Byron Haskin aus dem Jahre 1953.
Ein neue Interpretation der Romanvorlage verfilmte Steven Spielberg im Jahre 2005 unter dem Namen Krieg der Welten.
Ein neue Interpretation der Romanvorlage verfilmte Steven Spielberg im Jahre 2005 unter dem Namen Krieg der Welten.
Nach sorgfältiger Planung einer außerirdischen Lebensform findet eine Invasion auf dem Planeten Erde statt die definitiv feindlicher Natur ist ...
Beide Filme beginnen mit einer Eröffnunssequenz von Bildern unserer Menschheit. Dazu eine Off-Erzählstimme die gleich Bezug nimmt, dass ausserirdische Lebensformen - die intelligenter sind als wir - uns beobachten und aufgrund von Ressourcen-Schaffung unseren Planeten unterjochen wollen. Im Original stammt diese Rasse in der einläutenden Erzählung vom Mars. Im Remake aus den weiten des Weltalls, wobei man visuell gesehen im Vorspann hier auch Anspielungen zum Roten Planeten entdecken kann.
Nun weiter zu weiteren Vergleichen .... (auch SPOILER enthalten)
Nun weiter zu weiteren Vergleichen .... (auch SPOILER enthalten)
- Die Schauspieler: Im Original stehen im Vordergrund ein Wissenschaftler (Gene Barry) und eine Frau (Ann Robinson) die beide einen wunderbaren - aus heutiger Sicht nostalgischen - (Film-)Charme versprühen. Weshalb sich auch eine kleine Romanze nicht vermeiden lässt. Diese gibts im Remake nicht. Hier steht ein Familienvater (Tom Cruise) im problematischen Umgang mit seinern Kindern (Dakota Fanning, Justin Chatwin) im Fokus der Zuseher. Tom Cruise hat eine eigene Art zu spielen, diese Rolle fand ich fast untypisch für ihn. Ich glaub einen Familienvater hat er bisher nicht gemimt...
Seine Tochter und sein Sohn haben alle speziell - überpanisch oder unbelehrbar - angelegte Rollen. Für diese sichtlich überfordernde Situation sind allesamt wohl auch passend, können aber auch nervig sein.
- Durch den Angriff der Aliens fällt auf der Erde die ganze Technik aus. Der Strom ist weg, die Uhren bleiben stehen, die ganze Elektronik ist lahm gelegt. Im Original funktionieren jedoch noch die Fahrzeuge welche im Remake auch alle still stehen. Durch eine Bezugnahme auf Magnetismus läßt sich hier in dieser Angelegenheit jedoch etwas reparieren.
- Die Angriffe der Aliens finden im Originalfilm mit Raumschiffen statt, meist im 3er-Gespann auftretend, fliegen sie über Städt/Plätze hinweg und vernichten alles was sich ihnen in den Weg stellt. Im Remake schießen hier sogenannte Tri-Pods aus der Erde. Das hat Spielberg hier verändert und etwas neues eingefügt. Nämlich das die Aliens schon lange vorher ihre Fahrzeuge unter der Erde versteckt hielten. Durch ein Blitzgewitter wurden die Lenker(Aliens) in diese Tripods geschossen worauf sie folglich ihre Angriffswelle starteten. Beim Original wird der Erstkontakt durch einen Meteroiteneinschlag eingeläutet.
- In beiden Filmen werden die Leute durch die Ausserirdischen pulverisiert. Sie zerfallen durch ihre Waffen zu Staub. Im Remake durch Phaserstrahlen, im Original sieht das Effekttechnisch noch aus wie ein Sprühfunken-Strahl.
- Um gleich bei den Effekten zu bleiben, hier zeigt uns der alte Film Minaturmodelle die über verkleinerte Landschaften fliegen. Dies fällt zwar nicht negativ auf aber die Schnüre an denen die Modelle hängen sind schon erkennbar. Diese Modelle sehen jedoch sehr gut aus, haben für diese Zeit ne futuristische Form und wurden mit einigen knalligen Farben versehen. Im Remake gibts ein CGI-Effektegewitter das auch sehr gut aussieht. Die Tripods wurden klasse animiert und alles wurde wirklich sehr groß in Szene gesetzt und wirkt somit echt wuchtig. Die dazugehörigen Soundeffekte sind stellenweise echt furchteinflößend und bringen das Wohnzimmer zum Dröhnen.
- Das Militär kommt in beiden Filmen zum Einsatz. Kann jedoch nie etwas ausrichten weil die Raumschiffe durch ein Schutzschild geschützt sind. Im Original wird sogar vergebens eine Atombombe gezündet. Im Remake gibts auf einem Hügel auch einen großangelegten Angriff mit viel Feuer- und Panzerkraft - auch umsonst.
Da im Original jedoch die Wissenschaftler im Vordergrund stehen gibt es auch interessante Forschungsszenen zu sehen. Worin die Entdeckung gemacht wird, dass die Ausserirdischen ein schlechteres Immunsystem haben als wir. Es wird aber nicht näher darauf eingegangen oder weiterverfolgt. Jedoch stellt diese Tatsache eben einen ausschlaggebenden Grund gegen Ende des Films dar.
- In beiden Filmen machen die Protagonisten einen Zwischenstop.
Im Original flüchtet sich das Pärchen auf eine abgelegene Farm und verweilt dort eine Weile.
Im Remake flüchten sich der Vater und seine Tochter in den Sturmkeller eines Anwohners. Dieser wird von Tim Robbins dargestellt welcher in seiner Rolle ziemlich verrückt wird.
In beiden Situationen treffen die Hauptakteure das erste mal auf das ausserirdische kobraähnliche Auge das die Umgebung abtastet und als Art mechanischer Spion nach Lebewesen sucht. Und die Ausserirdischen selbst treten auch ertmals in Erscheinung!
- Das Original nimmt mehr Bezug auf physikalische Details oder Vermutungen, da hier ja ein Wissenschaftler den Fokus des Films bildet. Durch den Familienvater im Remake liegt der Hauptaugenmerk auf der Flucht vor den Invasoren.
- Ein anarchischer Kampf um noch funktionierende Fahrzeuge wird in beiden Titeln von einem wütenden Mob veranstaltet.
- Das Original hat einige religiöse Anspielungen. Ein Priester der aufs Feld läuft, die These und Erwähnung das die Aliens in 6 Tagen alles vernichten - war ja auch die Schöpfungsdauer und dann ist auch noch der finale Zufluchtsort eine Kirche. Am Ende fällt auch noch die Aussage "Wie durch ein Wunder wurden wir gerettet". Der Film wirkt aber dennoch nicht gläubig geprägt. Im Remake gibts keinerlei solcher Bezüge.
- In beiden Filmen gibt es als Endszene ein abgestürztes Raumschiff / einen zerstörten Tripod aus dem die Hand eines sterbenden Aliens rutscht. Ist in beiden ident.
Gefolgt von der finalen Off-Stimme die aufklärt, dass die Wissenschaft und Technik, also die Menschheit selbst versagt hat. Die Natur hat die Menschheit gerettet und zwar dadurch das die Ausserirdischen nicht immun gegen manche Bakterien auf unseren Planeten waren, somit Krank wurden und starben.
Das Original hat eine bedächtigere Stimmung, einen angenehmen Flair und natürlich aus heutiger Sicht einen nostalgischen (Film-)Charme. Hat aber auch seine witzigen Momente durch manche Effekte und Geschehnisse. Es ist schräg und witzig zugleich wenn eine Atombombe geworfen wird, alle ziemlich nahe am Schauplatz sind um das zu beobachten und es ihnen dabei alles mögliche um die Ohren bläst. Hauptsache sie tragen Schutzbrillen! ;) Durch die Wissenschaftler erhält der Film jedoch eine interessante Note. Die Kleinstadtidylle mit ihren gutherzigen Bewohnern ergibt den Rest.
In Spielbergs Fassung ist alles einfach sehr groß angelegt. Visuell somit wirklich pompös und richtig wuchtig. Egal ob Tripods, Zerstörungssequenzen, die Schiffsszene und besonders das abgestürzte Flugzeug über einem Zufluchtsort - alles sehr imposant!
An Peinlichkeiten mangelt es diesem Film jedoch auch keineswegs. Begonnen bei der idiotischen Meute, die ums Leben läuft und gleich wieder stehen bleibt um ja nichts zu versäumen... dann noch speziell die Autoszene in der sie aus der Stadt fahren. Cruise lenkt in irgendwelche Richtungen und der Hintergrund im Rückfenster ergibt oft völlig andere Wendungen und sieht dazu auch noch ziemlich mies aus.
Eine Hommage? Eher nicht.
Das Verhalten der Protagonisten war dann auch noch sehr fragwürdig. Dakota Fanning kreischte sich nervig - ok, die Frau im Original hatte auch Kreischmomente - über den ganzen Film hinweg und der Sohnemann ist auch völlig naiver Natur, will um jeden Preis mitten in ein Gefecht laufen, geht somit völlig irre und egoistisch verloren.
Als er dann am Ende auch noch zum aufgesetzten Happy-End wieder auftaucht, war für mich Schluss mit lustig! Also der Film funktioniert mehr als Effekt-Unterhaltung in größeren Dimensionen und durch die teilweise echt düstere Stimmung. Das passt hier sehr gut. Das Remake hat auch als kleinen Zusatz noch die brutale und blutige Tatsache, dass die Aliens die Menschen einfangen und ihnen das Blut absaugen. Somit wird alles noch düsterer ...
Am Ende gibts auch noch ein Wiedersehen mit den Hauptakteueren aus dem Original. Gene Barry und Ann Robinson spielen die Großeltern seiner Kinder, bei denen sie sich alle am Ende des Films einfinden.
Trotz der Minimalistik der ursprünglichen Geschichte (Alieninvasion und Sterben dieser, ohne jegliches menschliche Zutun) ist das besondere an der Geschichte, dass wir Menschen nichts ausrichten konnten und diese auswegslose Situation von Bakterien, also der Natur selbst getötet wurden. Somit aufzeigt, dass etwas größer ist als wir, obwohl es doch so klein und eigentlich unsichtbar ist!
1938 hat Orson Welles (Citizen Kane) diese Geschichte als Hörspiel im Radio vorgetragen. Da viele Leute erst später einschalteten hielten sie das Hörspiel für ein reale Reportage, was für Aufregung in der Bevölkerung sorgte. Damit wurde nicht nur das Hörspiel bekannt, sondern auch Orson Welles. Nicht zu verwechseln mit dem Autor "H.G. Wells" - aufgrund der Namensähnlichkeit.
Auf DVD sind beide Filme bei uns erhältlich. Auf BD nur das Remake.
Jetzt wäre ich noch neugierig auf die aus 2005 stammenden Verfilmung " H.G. Wells' War of the Worlds " von Timothy Hines. Diese soll 180 Minuten laufen und sich ziemlich exakt an die Romanvorlage halten. Somit im 19 Jahrhundert des viktorianischen Englands spielen ...
Ich hoffe mein Vergleich hat euch gefallen. Wir lesen uns ...
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Kommentare
Dein Blog allerdings ist richtig super! (und auch optisch toll präsentiert)
Danke!
Als großer Orson Welles-Fan schätze ich natürlich besonders dessen Hörspiel, welches in Vielem deutlich besser als beide Verfilmungen, wenngleich gerade die Spielber/Cruise-Variante doch mit Anstand am schwächsten trotz besonders ausgeprägter Optik ausfällt. Gerade die überbordende Familienbezogenheit, die hier schlichtweg aufgesetzt wird, zerstört hier vieles bis alles - dann lieber das Hörspiel, denn das ist genial :-)!
Danke für den exzellenten Blog!
echt toll das dies integriert wurde aber auch äußert schade, dass hier nicht mehr drauf eingegangen wurde.
mit der wissenschaftlichen note aus dem original hätte das remake echt was werden können. aber so gabs überhaupt keine hintergrundinfos und eine familiengeschichte wäre jetz nicht so übel, aber diese umsetzung mehr als unnütz nervig!
@hightower: gings dir da also auch so, ich fühlte mich auch total verarscht! der sohnemann war echt das i-tüpfelchen der drehbuch-idiotie!
vielen dank für eure interessanten kommentare!
Die Neuverfilmung geht gar nicht. Cruise ist ja an und für sich schon anstrengend. Dann noch der dumme Sohn und mir ging es wie Dir, am Ende war dann Schluß mit lustig. Ich hätte ausrasten können, angesichts der Lächerlichket, bodenlosen Frechheit ... der was auch immer, wenn man das Ende sich ansieht. Da war ich echt sauer und in mir kommen schon wieder Emotionen hoch....
Einziger positiver Aspekt war wirklich der etwas düstere Anstrich und die Effekte. Aber der Sohn, dieser hinrverbrannte Idiot....ahhhhh
Schluß jetzt, danke!
Danke für deinen Blog, auch wenn ich jetzt schlecht gelaunt bin ;-)
Endlich werden die Alien "Schiffe" als Tripds gezeigt. Die UFOs im original waren den 50ern geschuldet, weil Ufo einfach "in" waren.
"the red weed" ist endlich mal dargestellt, im original war es nicht vorhanden.
Negativ fiel auf, dass die Story völlig aus dem Lot ist, sie hat nicht mehr viel mit der von H.G.Wells zu tun (außer Name, Tripods, Red Weed und "der Schluss").
Tom nervt in dem Film als gescheiterter Ehemann und Vater, der Krampfhaft versucht, die Kriese für sich zu nutzen.
Das Original war leider auch nicht viel näher dran. Es hat zwar auch einige Elemente aus der Wells Story, die aber wirklich nur lose übernommen wurden.
Grundsätzlich ist natürlich die Frage, ob sich der Film lieber an H.G. Wells Buch oder doch lieber an Orson Welles Hörspiel hätte orientieren sollen.
Auch gibt es ja noch ein "Musical", an dem man sich auch hätte orientieren können.
werd die vergleiche bei gelegenheit auch immer wieder mal fortsetzten ...
@novi2003: danke fürs interesse. is toll etwas zu entdecken.
@docharry: hey toll, du kennst also das hörbuch. ohh von "richard burton". klasse!
@Gandalf: stimmt, hat keinen tiefgang. da ist das original schon sympathischer.
danke für eure Kommentare!
Danke für den unterhaltsamen Blog! :-)
Ansprechender und umfangreicher Film-Vergleich, mit vielen Hintergrund-Infos.
Ich besaß mal eine Schallplatte als Musik-Hörspiel Version in englisch,
mit dem Sprecher Richard Burton. Deutsch gab es die LP mit Curd Jürgens.
Gehörte seiner Zeit zu einer meiner liebsten Hörspiele. Tolle Musik.
Vielen Dank für diesen/deinen Blog.