Blu-ray Review: DEVIL`S PASS oder Das Unglück am Djatlow-Pass: Der Stoff aus dem die wahren X-Akten sind

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14. April 2014

Im Jahr 1959 kamen sieben Ski-Wanderer zwei Ski-Wanderinnen auf einer Expedition nördlich des Ural ums Leben. Die in Sachen Gebirgsexpeditionen und langen Skitouren erfahrene Gruppe wollte den Berg Otorten auf einer Route erreichen, welche zu dieser Jahreszeit  (Ende Januar/Anfang Februar) als die schwerste eingeschätzt wurde. Die Umstände des Unglücks und die bei Untersuchungen festgestellten Todesarten der neun Personen muten bis heute mysteriös an.



Eine der wohl letzten Aufnahmen der Gruppe selbst, zeigt einige Mitglieder noch am 1. Februar 1959 im Basislager. Das Foto stammt aus einer Filmrolle, die von den Suchtrupps vor Ort gefunden wurde. | Copyright: gemeinfrei

Eine durchgeführte Obduktion kam zu dem Ergebnis, das die ersten fünf gefundenen Todesopfer an Unterkühlung gestorben sind, denn es gab keinerlei äußerliche Verletzungen. Die fehlenden vier Personen wurden erst ca. zwei Monate später gefunden. Eine Leiche hatte schwere Schädelfrakturen, zwei wiesen Rippenbrüche auf und einer Leiche fehlte die Zunge.  Wohlgemerkt: auch bei diesen Leichen gab es keine äußeren Verletzungen! Die Expeditionsteilnehmer sollen fluchtartig das Zelt verlassen haben, denn dieses war von innen aufgeschlitzt und die Leichen waren trotz der arktischen Temperaturen von bis  -30 Grad nur leicht bekleidet. Einigen hatten tatsächlich keine Schuhe an, während andere Teilnehmer es noch geschafft haben, sich wenigstens einen Schuh anzuziehen.  Es wurden  keine Spuren eines Kampfes gefunden und als wenn das alles noch nicht seltsam genug wäre, wurde anhand eines forensischen Strahlungstests festgestellt, dass die Kleidungsstücke der Opfer mit hohen Dosen radioaktiver Strahlung kontaminiert waren. Natürlich ist da eine Theorie, die von einer übernatürlichen Ursache ausgeht, schnell in der Welt. Zudem gibt es eine Theorie, die davon ausgeht, dass die Gruppe in ein geheimes Experiment der Regierung geraten ist. Die Untersuchung wurde im Mai 1959 eingestellt, da keine Schuldigen zu ermitteln waren. Nach dem Unglück war der Zugang zu dem Gebiet für drei Jahre gesperrt.

Originalaufnahme des Suchtrupps am stark beschädigten und
verlassenen Zelt der Gruppe. © gemeinfrei

Originalaufnahme des Suchtrupps am stark beschädigten und verlassenen Zelt der Gruppe. © gemeinfrei

Renny Harlin greift in seinem im Found-Footage Stil gedrehten Streifen DEVIL’S PASS aus dem Jahr 2013 das Unglück am Djatlow-Pass auf. Drei Studenten und zwei Studentinnen brechen auf, um sich auf die Spuren der im Jahre 1959 zu Tode gekommenen Expeditionsmitglieder zu begeben. Dabei wird gefilmt, was die Kamera hergibt. Natürlich verschwinden sie allesamt und nur das Filmmaterial wird gefunden.

Harlin, der in Moskau sogar in Archiven der Regierung recherchiert hat, bringt die Hintergründe des Unglücks ohne Ausschmückungen rüber und  hat sich auch mit dem Setting wahrlich Mühe gegeben. Es wurde im Norden Russlands gedreht,  so dass sich zu den tollen Landschaftsaufnahmen echter Schnee und echte Kälte gesellen. In dieser Hinsicht setzt er auf Realismus, zieht dies dann leider nicht bis zur letzten Konsequenz durch. So werden hier mal die wahren Dimensionen von Backpacks zeigt, aber dann hätte da auch die entsprechende Ausrüstung wirklich drin sein müssen und nicht nur Handtücher (wer ein solches Backpack mit voller Ladung trägt, bewegt sich anders).  Und wo kommt das Feuerholz her? Wer schon mal über der Buschlinie unterwegs war, weiß, dass dort nicht mehr viel wächst. Und was ist das für ein riesiger Kessel der da befeuert wird, nur um Wasser für diesen Tütenfraß heiß zumachen. Niemand schleppt so einen Kessel mit (den Tütenfraß schon – bah!). Mr. Harlin, hätten sie sich mal von mir beraten lassen! Augen zu und durch…

Die schauspielerischen Leistungen der „jungen Talente“ sind durchaus passabel (gilt für die Originalfassung). Leider kam der Film jedoch nicht so richtig in die Gänge. Zu viel Geschwafel (weniger ist mehr (Clooney hätte bei GRAVITY auch besser mal das Maul gehalten)), bis dann endlich was passiert… der Schluss machte die Ereignisse zumindest rund, wenn er auch nicht wirklich eine Überraschung war. Den Einsatz von CGI hätte sich Harlin besser geschenkt… und trotzdem war DEVIL´S PASS interessant. Ja, solche Filme soll es geben! Was nun genau passiert, will und kann ich hier nicht schreiben. Sonst braucht Ihr den Film ja nicht mehr schauen. Zumindest ist mir der Film für ein paar Tage nicht mehr aus dem Kopf gegangen, was bei dem Schrott, der da in Massen jeden Tag von irgendwelchen Möchtegern Regisseuren runtergekurbelt wird an sich schon sehr viel wert ist und er hat mich dazu gebracht, mich mit den Hintergründen des Unglücks zu beschäftigen, die ich sehr interessant fand und welche ich daher hier in Kurzform wiedergegeben habe. Infos über den Vorfall gibt es im Netz reichlich. Ich habe mich da mal bei Wikipedia bedient. Dieser Film hätte bei einer derart überdimensionierten X-Akte, die wohl irgendwo in einem geheimen Archiv auf ihre Entdeckung wartet,  ein Überknaller werden müssen. Was war da los, Mr. Harlin? Bitte mehr Horror und Mysterien beim nächsten Mal!  Mulder und Scully, bitte diese X-Akte übernehmen und zu Djatlow-Pass aufbrechen!

Das Bild im Format 1.85: 1 zeigte sich trotz Found-Footage Stil auf meiner 16.9 Rahmenleinwand von einer sehr guten/realistischen Seite, wobei es natürlich die üblichen Gimmicks gibt, wie Bildaussetzer, Streifen und auch mal die totale Dunkelheit.

Ich habe mir die Originalfassung angeschaut, welche mit einer 5.1 DTS HD-Master Tonspur ausgestattet ist. In dem Film gibt es keine Actionszenen, so dass die Lautsprecher nicht viel zu tun haben. Aber es gibt zumindest einen Einsatz für die Anlage, die das Heimkino bei entsprechender Einstellung des Lautstärkereglers zum Beben bringt und zum Ende hin werden alle Lautsprecher ordentlich gefordert.

Falls Ihr eine Videothek in Eurer Nähe habt, die den Film zu einem günstigen Tarif vermietet, dürft Ihr gerne zugreifen. Wer mit Found-Footage Filmen ohnehin nichts anfangen kann, wird sich auch von DEVIL´S PASS nicht bekehren lassen.

 

 

 

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ha ha , sollte ja auch ein bisschen parodie dabei sein von mir , obwohl mit der industriealisierung der lebensmittel ist es nach dem krieg losgegangen .
aber wenn , wie du geschrieben , die ein klavier mitgenommen haben , hatten die eh schon gehirnfrass , aber soll mich an meinem hintersten kratzen .

grüatzi
JOE SMITH
15.04.2014 um 14:43
#12
Danke für den tollen Blog und die akkurate Filmbesprechung.
Der Titel liegt bereits hier rum (meine Frau wollte ihn unbedingt haben) und wartet darauf von mir angesehen zu werden.
Michael Speier
15.04.2014 um 14:23
#11
He Joe! Ja, für 2013 und Tütenfraß könnte Deine THeorie durchaus schlüssig sein, aber nicht für 1959! Da haben die Leute doch noch richtige Nahrung auf einer Wanderung verzehrt... Trockenfrüchte, Nüsse und vielleicht - auch wenn Du das nicht lesen willst - FLEISCH!! Vielleicht hatte es ja wirklich was mit der Nahrung zu tun... das könnte den Ausbruch aus dem Zelt erklären, aber nicht die Verletzungen... ist nicht auch mal eine Polarexpedition ins Nichts gewandert und dann wurde später festgestellt, die hatten alle eine Bleivergiftung vom Dosenfraß. Ein Klavier haben sie mitgeschleppt von ihrem Schiff, aber die Klamotten vergessen.
Dr. Rock
15.04.2014 um 12:50
#10
na ja - ich hätte da auch ne theorie , tütenfrass bekannt als fast food , enthält eine menge glutamate , zucker und andere wiederwärtigkeiten , bekanntlicherweise erhöhen diese glutamate und zucker in verbindung mit anderen chemischen elementen , die chemie im gehirn , tatsache , also folglichermassen ist mit sicherheit eine psychische reaktion wie bei einem - LSD - tripp enstanden , man nennt das auch - lysersäuredyäthylamit . und schwups haben sie sich alle gemeuchelt, vieleicht hat ja wirklich jemand so einen tripp in den kessel geworfen - ha ha - tja könnte ja sein .
in diesem sinne .

so bringe ich das licht ins dunkle .
JOE SMITH
15.04.2014 um 12:12
#9
@Cineast aka Filmnerd... ach wie schade, ich dachte, Du könntest Licht ins Dunkle bringen!
Dr. Rock
15.04.2014 um 09:48
#8
@ Dr. Rock - als ob ich die "Lösung" hätte - ich denke, selbst Mulder & Scully hätten hier, wie eigentlich immer :-), unterschiedliche Theorien (und wir als Zuschauer fänden dann wieder Mulders Theorie bestätigt ...) - kurz: man (ich) weiß es nicht - aber spannend wärs, die "wirklich wahre Wahrheit" zu kennnen...
Cineast aka Filmnerd
15.04.2014 um 09:27
#7
@Harry... danke für den Kommentar. Schön, dass der Film vom Rand nun in Deinen Fokus gerückt wurde!
Dr. Rock
15.04.2014 um 08:35
#6
Moin lieber Thorsten.
Spannend und Authentisch geschriebener Blog.
Devil´s Pass, ist mir schon häufig begegnet, aber eben nur so im äußersten Blickwinkel. Nun werde ich ihn mir recht bald kaufen lassen. Vielen Dank für deinen gestellten Blog. harry.
docharry2005
15.04.2014 um 07:46
#5
Danke für die Kommentare! Ja, lieber Joe, und eine der Damen ist sogar Vegetarierin! Für die gibt es dann Makkaroni mit Käse aus der Tüte! Auf meinen Exkursionen durch die Wildnis Neuseelands gab es etliche Leute, die diesen Tütenfraß dabei hatten und das dann tatsächlich ohne nachwürzen durch den Hals bekommen haben!

@MoeMents... ja, über die eine oder andere Unzulänglichkeit muss Du bei diesem Streifen wegsehen... den BLUTGLETSCHER werde ich bei Gelegenheit auch mal abgreifen.

@Cineast aka Filmnerd... schön zu lesen, dass für Dich Film auch trotzdem "funktioniert"... wer oder was hat diese Leute 1959 zu Tode kommen lassen und warum?
Dr. Rock
15.04.2014 um 06:52
#4
tütenfraß macht darm in arsch , recht haste , ich glaube den film lasse ich in der schmachtgrube verhungern nach deiner gelungenen rezi .

grüsle JOE
JOE SMITH
14.04.2014 um 23:42
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