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Only God Forgives - Interpretationen
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Only God Forgives |
Der Film erschien in normaler Fassung, sowie auch als 3D Variante. Auch ein wirklich schickes Mediabook in limitierter Auflage gibt es. Ich habe mir das Mediabook zugelegt, finde aber die VÖ-Strategien wieder mal ärgerlich, weil die optisch natürlich weniger ansprechende Single Variante keinerlei Extras enthält! Wodurch viele Kunden eventuell gedrängt werden sich ein viel kostspieligeres MB zuzulegen ...
Bild Mediabook: amazon.de
Alle anderen Bilder im Blog: tiberiusfilm.de
Das Hauptaugenmerk liegt dieses Mal bei Refn beim Thema Gerechtigkeit. Umwoben von Rache, Selbstjustiz und der Umsetzung dieser aus rein emotionalen Trieben heraus.
Hier sinnt jeder nach Rache, nach dem "Auge um Auge … -Prinzip" möchte jeder Tote vergolten werden, wobei sich alles immer weiter in einem nicht enden wollenden Teufelskreis ausweitet. Aus dem Grund, dass jeder weiters getötete Mensch, wieder weitere Menschen anzieht, die diesen vergelten wollen…
So könnte man mal den Grundaufbau des Films beschreiben, der auch eine offizielle Handlung besitzt über welche ich aber keine Worte verlieren möchte, zumal man sie überall nachlesen kann und ich finde, sie für den Film überhaupt nicht wirklich von Belangen ist. Sie dient viel mehr als Aufhänger für …
- ein künstlerisch inszeniertes Filmwerk
- oder ein hintergründig zu beleuchtendes Themenspektrum mit einem bestimmten Fokus
Deshalb möchte ich mich wieder mal in persönlicher (subjektiver) Manier, den eventuell psychologisch/philosophischen Hintergründen dieser Geschichte widmen. Wobei es natürlich keine Garantien für meine Reflektionen gibt und diese somit nur Ansichten und Möglichkeiten für Interpretationen darstellen.
Achtung! Diese sind natürlich vorgreifend und unangebracht - obwohl vielleicht auch bereichernd - wenn man den Film noch nicht gesehen hat! Grundsätzlich soll dieser Text eher Möglichkeiten für ein anderes Verständnis NACH SICHTUNG darstellen, zumal man anders womöglich gar nichts von dem hier nachvollziehen kann ... ?
Hier nun meine Interpretationen zu diesem eigentlich stillen, aber dennoch gewaltigem Akt.
Polaritäten und künstlerische Aufmachung
Nicht nur in bestimmen Eigenschaften wie Hart/Schwach, Befriedigend/Unbefriedigend, Tot/ Lebendig sondern auch in einem visuellen Stil paaren sich Gegensätze wie Heiß und Kalt in der konträren Farbkombination Rot und Blau. Künstlerisch inszeniert werden diese Polaritäten immer wieder hervorragend optisch ausgereizt. Welche nicht nur manch emotional hitzigen Blutrausch (Rot-Sehen) untermalen, sondern auch der (fast) fehlende kühle Kopf in das Blau hineininterpretiert werden kann.
Was hier mal die farbliche Grundausstattung des Films darstellt aber nicht das einzige ist, was in Sachen Farbe, Kunst und Ästhetik - auch ohne hintergründige Betrachtung – in Szene gesetzt wird.
Auch durch viele weitere Farben (violett, gelb, grün) werden tolle ansprechende Reize gesetzt, die meist aufs ganze Bild ausgebreitet immer wieder ein berauschendes Ambiente erzeugen. Selbst in Sachen Sexualität oder Gewalt, wird Ästhetik oder Gemächlichkeit nicht außen vor gelassen. So schlimm das gesehene manchmal auch sein mag, so stillvoll kann es dabei sogar bleiben.
Nicht nur in bestimmen Eigenschaften wie Hart/Schwach, Befriedigend/Unbefriedigend, Tot/ Lebendig sondern auch in einem visuellen Stil paaren sich Gegensätze wie Heiß und Kalt in der konträren Farbkombination Rot und Blau. Künstlerisch inszeniert werden diese Polaritäten immer wieder hervorragend optisch ausgereizt. Welche nicht nur manch emotional hitzigen Blutrausch (Rot-Sehen) untermalen, sondern auch der (fast) fehlende kühle Kopf in das Blau hineininterpretiert werden kann.
Was hier mal die farbliche Grundausstattung des Films darstellt aber nicht das einzige ist, was in Sachen Farbe, Kunst und Ästhetik - auch ohne hintergründige Betrachtung – in Szene gesetzt wird.
Auch durch viele weitere Farben (violett, gelb, grün) werden tolle ansprechende Reize gesetzt, die meist aufs ganze Bild ausgebreitet immer wieder ein berauschendes Ambiente erzeugen. Selbst in Sachen Sexualität oder Gewalt, wird Ästhetik oder Gemächlichkeit nicht außen vor gelassen. So schlimm das gesehene manchmal auch sein mag, so stillvoll kann es dabei sogar bleiben.
(Bilder: aus dem Sunfilm Trailer)
Grundlegend steht beim Film in erster Linie - wie schon bei Drive - die emotionale Empfindung/Aufmerksamkeit (Herz-Pol) im Vordergrund und das tiefgründige Wissen, die gedanklichen Züge (Kopf-Pol) vielmehr im Hintergrund.
Die Aufteilung dieser Herz-Kopf Polaritäten, dessen Fokus eben auf der Emotions(Herz-)seite liegen werden nochmals bestätigt durch das geringe Dialogs(Kopf-)vorkommen, sowie auch dem Hauptaugenmerk auf das Visuelle, den stillen Momentaufnahmen und der Temporeduzierten (aber niemals langweiligen) Inszenierung.
Der Score, trägt wieder mal perfekt zur schon genialen Stimmung bei und fördert diesen emotionalen Sog, wodurch man bei der Betrachtung, mit seiner Empfindung dieser sehr nahe rückt oder eben hinein gezogen wird. Wodurch man vielen Szenen näher steht, als man womöglich möchte und sie dadurch auch oft berührender (eventuell schlimmer) ausfallen, als wie wenn man sie distanziert (ohne Anbindung) betrachten würde.
Auch das (kulturelle?) Karaoke singen von Lt.Chang zu seinem Gegensatz, dem Töten, stellt so einen Polaritäts-Wechsel dar. Während das eine belangslose Freizeitunterhaltung ist, ist das Töten ein gewaltiger Akt, wobei seine Figur diese extremen Gegensätze scheinbar gar nicht so enorm wahrnimmt.
Ich muss persönlich sagen, dass die Karaoke-Szenen – so sinnvoll/-los sie auch sein mögen – für mich immer wieder einen Bruch in der Filmsymbiose ergaben. Genauso wie die farblichen andersartigen Szenen, die aus allen hervorstachen. Nämlich die weißen! Hierzu gehörte als Beispiel, die Szene als die Mutter ins Hotel einchecken will, oder die finale Szene in der Natur. Also gab es dann doch auch mal (bewusste) Stilbrüche, die zum fast durchgängigen Ambiente konträr waren! Dennoch würden diese schon wieder die prozentuelle Aufteilung der Filmspektren, Emotion (~90) zu Denken (~10) unterstreichen. Emotionaler Sinnesrausch zu überlegter Handlung!
Hände-Fokus
Hände werden hier in verschiedenst ausgelegter Form immer wieder als übergeordnetes Element dargestellt. Es ist so, dass die Hände unser Werkzeug sind um in das Leben einzugreifen. Etwas zu TUN oder eben zu handeln, wobei jede Tat oder auch das passiv sein, also nichts TUN, seine Konsequenzen hat!
Wobei dies hier so drastisch dargestellt wird, dass es in extremere Gefilde geht. Nämlich dem Eingreifen oder auch Zusehen (nichts TUN) wenn es um Leben oder Tot geht. Einer Instanz die man grundsätzlich einzig und allein Gottes Hand zuschreibt!
So sehen wir als Beispiele hier, dass die Justiz in die eigene Hand genommen wird. Jemanden die Hände abgetrennt werden um nicht weiter ins Leben eingreifen zu können (Machtlosigkeit) oder auch Handlanger arrangiert, damit man sich nicht selbst die Hände schmutzig machen muss. Man merkt, dass viele Leute ihre Finger (Hände) im Spiel haben. Auch einem Selbst mal die Hände gebunden sind, während jemand anders selbst an sich Hand anlegt. Ausserdem ist reichlich merkbar, dass hier jeder irgendwo Blut an den Händen hat.
In diesem Sinne wird hier, dass Schuld-Sühne Prinzip in die eigene Hand genommen und sich sehr stark mit dem Thema selbst justierte Gerechtigkeit auseinander gesetzt. Somit sehr tief in das Leben eingegriffen!
Hände werden hier in verschiedenst ausgelegter Form immer wieder als übergeordnetes Element dargestellt. Es ist so, dass die Hände unser Werkzeug sind um in das Leben einzugreifen. Etwas zu TUN oder eben zu handeln, wobei jede Tat oder auch das passiv sein, also nichts TUN, seine Konsequenzen hat!
Wobei dies hier so drastisch dargestellt wird, dass es in extremere Gefilde geht. Nämlich dem Eingreifen oder auch Zusehen (nichts TUN) wenn es um Leben oder Tot geht. Einer Instanz die man grundsätzlich einzig und allein Gottes Hand zuschreibt!
So sehen wir als Beispiele hier, dass die Justiz in die eigene Hand genommen wird. Jemanden die Hände abgetrennt werden um nicht weiter ins Leben eingreifen zu können (Machtlosigkeit) oder auch Handlanger arrangiert, damit man sich nicht selbst die Hände schmutzig machen muss. Man merkt, dass viele Leute ihre Finger (Hände) im Spiel haben. Auch einem Selbst mal die Hände gebunden sind, während jemand anders selbst an sich Hand anlegt. Ausserdem ist reichlich merkbar, dass hier jeder irgendwo Blut an den Händen hat.
In diesem Sinne wird hier, dass Schuld-Sühne Prinzip in die eigene Hand genommen und sich sehr stark mit dem Thema selbst justierte Gerechtigkeit auseinander gesetzt. Somit sehr tief in das Leben eingegriffen!
(Bild: aus dem Sunfilm Trailer)
Gerechtigkeit
Dieses Thema nimmt hier die übergeordnete Handlung ein. Wobei sie, auch wenn nur subjektiv gesehen erfüllt wird, für die Protagonisten wohl eine gerechtfertigte Handlung darstellt.
Die Spitze dieser subjektiven Gerechtigkeit stellt wohl Lt. Chang dar. Zuerst dachte ich mir, er sei im dargestellten Viertel der oberste Machthaber was illegale Machenschaften angeht. Ich glaubte er sei derjenige der in eigenem Ermessen überwacht, dass nichts aus dem Ruder läuft und jeder seine gerechte Strafe erhält. Ich dachte, die zwei Polizisten die er zumeist im Schlepptau hat, sind von ihm bezahlt. Nach dem Motto, auch die Polizei hat er auf seiner Seite. Bis ich bemerkte, dass er eigentlich selbst Polizist ist und eben – vllt auch kulturell gesehen – in einer total unüblichen Auslegung von Justiz seine Urteile fällt!
Wobei ich darauf komme, dass im Film selbst diese, die höchste Instanz die als Exekutive eigentlich schützen soll, außer Kraft gesetzt ist! Somit wieder enorm auf das Thema Gerechtigkeit und seine subjektiven Auslegungen hinweist.
Das Selbstjustiz nicht erlaubt ist, wird hier völlig zur Nebensache. Hier wird dieses Auge um Auge Prinzip nach eigenem Ermessen geregelt. Besonders auch aus emotionaler Rachsucht heraus. So etwas wie Vernunft außer Acht gelassen! Es wird kein Gedanke an eine übergeordnete gerechte Instanz oder einer gesetzlichen Norm verschwendet, sondern direkt gerichtet. Vielfach sich auch selbst für diese übergeordnete Kraft gehalten.
Wobei das außer Acht lassen der Vernunft, sich auch in der Wortkargheit des Films wieder spiegelt. Es wird nicht viel gedacht und somit auch nicht viel gesprochen, sondern viel mehr aus einer Emotion, einem Instinkt heraus gehandelt!
Der ganze Film ist somit durchzogen mit dem Thema Gerechtigkeit und der Frage, was ist letztlich gerecht? Wobei der Film diese Frage definitiv nicht beantwortet und sich mit dem Thema in ziemlich abtrünniger ART auseinander setzt. Wodurch diese vielfältig ausgelegte Handhabe einen zur Selbst-Reflektion zwingen kann. Egal, wie viel man hier SELBST als gerecht oder nicht gerecht empfindet, ist es genau das, was hinterfragt werden sollte und der Film das erweckt.
Waren es bei "Drive" noch die Themen (Ohn-)Macht und (emotionale) Kontrolle, sind es hier die Themen Gerechtigkeit, Kunst (siehe oben) und Ästhetik.
Weshalb ich hier nochmals aushole und diesem Film auch eindeutig astrologische Attribute zuordnen kann. So wie ich "Drive" dem Skorpion zuordnen konnte, so kann ich nun auch "Only God Forgives" dem Zeichen Waage zuordnen.
Auch wenn die Hauptaugenmerke für die beiden Filme somit zuteile, so hat auch jeder die Elemente des anderen inne. Nur eben in anderer Gewichtung!
Das Ryan Gosling vom Sternzeichen Skorpion und Nicolas Winding Refn Waage ist, ist nur nochmals eine hintergründige Bestätigung dessen, mit welchen Themen sie sich im Leben, oder eben auch filmisch auseinandersetzen. Gerade deshalb, da die beiden diese Eigenschaften ihr Eigen nennen gelingt dadurch (besonders Refn) diese künstlerisch und themenspezifische Ausseinandersetzung enorm authentisch. Wenn auch abgründig, aber selbst das ist hier auch Themenspezifisch!! Das ist mehr als genial – zwar schon einen oder zwei Schritte fernab des Filmes, jedoch zugehörig.
Mutterkomplex
Jedes Kind hat psychologisch gesehen mal eine Phase wo es in die eigene Mutter verliebt sein kann. Deswegen weil sie grundlegend den eigenen Ursprung, den wichtigsten Menschen und die größte Bezugsperson darstellt - dies auch ist. Dadurch kann Eifersucht auf den Vater entstehen, besonders dann, wenn man sich nicht im Laufe des Erwachsenwerdens aus dieser emotionalen (Abhängigkeits-)Bindung löst. Goslings Charakter scheint dies nicht getan zu haben. Womöglich unterstreicht die erwähnte Geschichte, dass er seinen Vater ermordet hat, noch perfekt diese extreme Tatsache. Man merkt in deren Umgang eindeutig, dass dieses Hörigkeitsverhältnis immer noch besteht und er seine eigentliche Männlichkeit (der Mutter mit selbstständiger Unabhängigkeit die Stirn zu bieten) immer noch nicht umsetzten kann.
So versucht er trotz ihrer Erniedrigung immer noch es ihr Recht zu machen. Sie spielt mit anrüchig sexueller Ausstrahlung ihre Stärken aus und zeigt mittels verbaler Freizügigkeit ihre noch vorhandene Macht.
Diese unterdrückte Energie versucht er dann auch mal an seiner (erkauften?) Freundin zu kompensieren, sie an ihr auszuleben oder durch sie erneut zu erleben. Das Spiel mit diesen Energien fortzusetzen.
Die letzte Szene, mit der offenen Bauchdecke symbolisiert wohl nochmals die Rückkehr zur gewünschten mütterlichen Geborgenheit, einer tiefsten Anerkennung die Julian sich so sehr gewünscht hat. Wobei diese nirgends mehr vorhanden ist als im Mutterleib! Wobei dieser eindrigende Akt mit den Händen – spielen ja im Film DIE Rolle – diese Sehnsucht nach diesem Gefühl eventuell nochmals symbolisiert?
Polaritätserweiterung plus übergroßer Kontext
Ryan Gosling als Julian stellt dieses Mal den einzigsten Vernunftpart dar. Während alle in diesem Sündenpfahl ihre emotionale Befriedigung nach Vergeltung ausleben, wird hier kein bedachter Schluss gezogen, ob gerecht oder nicht. Nur Julian scheint ein (leichtes) Gewissen zu besitzen und in einem größeren, oben eben anderen Kontext zu agieren. Er ist der einzige der diesen Teufelskreis durchbrechen könnte. Wundersamerweise dadurch, dass man seinem Charakter womöglich Schwäche zurechnen kann – eine Gegenpolarität in diesem Haufen Menschen voller Härte, Kälte und Skrupellosigkeit. Nach dem Motto, der Klügere gibt nach, scheint sich diese übergeordnet betrachtet, als selbstlose Stärke zu zeigen.
Diese überlegte Handlung von Julian (sich stellen und Verantwortung übernehmen) zeigt diese Pol-Erweiterung, wobei dieses Tat mit gefolgter Bestrafung durch Lt.Chang den Film womöglich immer noch in einem unbefriedigten Ende erscheinen lassen… natürlich je nach Blickwinkel!!!!
Denn irgendwo denkt man, dass Julian eventuell die letzte Bestrafung gar nicht verdient hat, oder man möchte, dass auch Lt. Chang noch seine Rechnung bekommt. Was alles aufzeigt, dass diese persönlich befriedigende, unbedacht subjektive Rachsucht (alles emotional) durch eine bedachte Vernunftshandlung (vorerst) beendet werden kann! Nur dadurch, dass endlich auch mal jemand einen richtigen Denkprozeß in seine Taten mit einbezieht.
Wobei man sich selbst als Zuseher dabei ertappt, was man hier für gerecht, ungerecht oder (un)befriedigend hält. Man selbst aber auch nur den Film, als kleinen Ausschnitt eines Lebens erhält und nicht weiß, was bei größerer Betrachtung (das ganze Leben der Protagonisten) schon in ihrem Schuld-Petto vorhanden ist und ob diese Taten somit überhaupt berechtigt oder nicht berechtigt, gerecht oder ungerecht sind!?
Somit bemerkt man, dass eventuell auch Julian eine göttliche Rechnung erhalten hat, da er ja auch vorher schon Blut an den Händen hatte indem er seinen Vater unrechtlich ermordete!(?)
Wobei man gleich sagen kann, dass man sich selbst, aufgrund dieser ganzen Reflektionen, solch ein Urteil gar nicht erlauben kann!(?)
Auch wenn Lt. Chang mit seinem Samuraischwert agierend, sich im Film offensichtlich immer wieder in eine höhere Instanz stellt wodurch er scheinbar die Sünden der anderen ausgleichen möchte, dies einige Schritte zurückgetreten betrachtet, immer noch eine subjektive Vergeltung ist, da auch er, nicht den größten GERECHTEN Plan erkennen kann. Wir sehen immer nur einen bestimmten Einblick in deren Taten, können aber nie wissen wodurch sie ansonst in ihrem Leben noch Blut an den Händen haben. Es könnte sogar jederzeit jemand kommen, der an ihm Vergeltung für seine Taten übt.
So kann man diesen roten Faden in Sachen "Gerechtigkeit" wohl ewig weiter spinnen und nur einer wirklich ein Gleichgewicht herstellen könnte.
Gott!
Und wie es der Filmtitel schon sagt, Gott auch der einzigste ist, der dies wirklich vergeben könnte!
(Bild: aus dem Sunfilm Trailer)
Somit gibt uns Refn wieder mal ein kunstvoll inszeniertes, berührendes Stück Kino, welches bei späterer Reflektion erneut einen breiten Kontext zu hintergründigen Themen eröffnet.
Wobei die Themenauslotung für Refn meist in konkrete Richtungen (Extreme, Macht, Kunst, Gewalt, Kontrolle – eben großteils Waage und Skorpion Themen) tendiert, diese aber abermals sehenswert umgesetzt wurden. Nicht nur sehenswert, denn das wäre hier offensichtlich, sondern auch emotional rauschartig in einen cineastischen Bann ziehen, die wenn man möchte, den Rahmen des Celluloids definitiv überschreiten. Wobei Grenzüberschreitung auch zu seinigen Themen gehört, jedoch auch Grenzen ihren Rahmen haben. Somit empfinde ich diese eventuelle Grenzauslotung nicht unbedingt als Skandal, weil es Momente gegeben hat die noch weiter gehen hätten können, ich dann aber gewiss den Film auch abgeschrieben/verurteilt hätte. Somit Grenzen ausgelotet, vielleicht auch überschritten wurden aber dennoch auch gewahrt. Und so soll es auch sein!
Auch wenn die FSK diese hier nicht wahren konnte, und wie im Film wohl ihre Augen, Ohren und Hände nicht dementsprechend genutzt hat!
Verstehe auch vollends, dass der Film vielen überhaupt nicht zusagt.
Ich mich persönlich aber auch gerne mit diesen Themen auseinandersetze oder eben darauf anspreche. Besonders auf die künstlerischen Attribute. Wobei auch ich, manche dieser Elemente in gewisser Gewichtung in mir trage, diese sonst auch nicht so wahrnehmen könnte.
Ob Refn vielleicht noch mehr sagen wollte als ich herauslesen kann oder sogar ich einen Schritt weiter gehe, als er selbst überhaupt darstellen wollte, kann ich nicht sagen.
Die Elemente sind auf jeden Fall gleich, dass Bewusstsein für diese kann aber nochmals anderer Gewichtung sein.
Ich hoffe es war nicht zu anstrengend und freu mich wenn (vereinzelt) wer etwas damit anfangen kann, steht auch jedem frei etwas anders zu sehen/interpretieren ... wir lesen uns!
Wobei die Themenauslotung für Refn meist in konkrete Richtungen (Extreme, Macht, Kunst, Gewalt, Kontrolle – eben großteils Waage und Skorpion Themen) tendiert, diese aber abermals sehenswert umgesetzt wurden. Nicht nur sehenswert, denn das wäre hier offensichtlich, sondern auch emotional rauschartig in einen cineastischen Bann ziehen, die wenn man möchte, den Rahmen des Celluloids definitiv überschreiten. Wobei Grenzüberschreitung auch zu seinigen Themen gehört, jedoch auch Grenzen ihren Rahmen haben. Somit empfinde ich diese eventuelle Grenzauslotung nicht unbedingt als Skandal, weil es Momente gegeben hat die noch weiter gehen hätten können, ich dann aber gewiss den Film auch abgeschrieben/verurteilt hätte. Somit Grenzen ausgelotet, vielleicht auch überschritten wurden aber dennoch auch gewahrt. Und so soll es auch sein!
Auch wenn die FSK diese hier nicht wahren konnte, und wie im Film wohl ihre Augen, Ohren und Hände nicht dementsprechend genutzt hat!
Verstehe auch vollends, dass der Film vielen überhaupt nicht zusagt.
Ich mich persönlich aber auch gerne mit diesen Themen auseinandersetze oder eben darauf anspreche. Besonders auf die künstlerischen Attribute. Wobei auch ich, manche dieser Elemente in gewisser Gewichtung in mir trage, diese sonst auch nicht so wahrnehmen könnte.
Ob Refn vielleicht noch mehr sagen wollte als ich herauslesen kann oder sogar ich einen Schritt weiter gehe, als er selbst überhaupt darstellen wollte, kann ich nicht sagen.
Die Elemente sind auf jeden Fall gleich, dass Bewusstsein für diese kann aber nochmals anderer Gewichtung sein.
Ich hoffe es war nicht zu anstrengend und freu mich wenn (vereinzelt) wer etwas damit anfangen kann, steht auch jedem frei etwas anders zu sehen/interpretieren ... wir lesen uns!
Alle Bilder sind von Tiberius Film / Sunfilm - zur Formatoptimierung nochmals nachbearbeitet. Quellen werden durchs Klicken auf die Bilder geöffnet. Besitze keinerlei Rechte an den Bildern!
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Kommentare
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Kommentare
ich hab gedacht, dass ist einfach seine Tochter, die er beschützt wie seinen augapfel, also im umgekehrten sinne auch ER seine "machtlosigkeit" besitzt. da er ja trotzdem ein mensch ist, auch wenn er irgendwie eine göttliche instanz einnimmt! (eben fast surreal?)
(das würde das mit dem scchwert vllt noch erklären, solang es kein Filmfehler is *g*) ....
aber echt interessante perspektiven die dir noch aufgefallen sind und du somit auftust!
freut mich, dass du dich noch gemeldet hast ...
UND valhalla rising hab ich schon länger zhaus, aber selbst noch nicht gesehen. laut dem großteil der meinungen erwarte ich mir hier mal weniger. drive war ja hier für mich auch sehr erlesen und prädestiniert zum mehrmals hinterfragen :)
freut mich, dass du meinen perspektiven was abgewinnen konntest!
DANKE!
freut mich das es mir gelungen ist, vielen DANK.
deine perspektive kann ich auch nachvollziehen. du hast diese betrachtungsmischung sehr schön in deinem blog herausgebracht, schön das du auch noch hier her gefunden hast.
gleich zu deinem ersten Symbolbild, das ist mir gar nicht aufgefallen und echt genial. unterstreicht gleich wunderbar deine aussagen dazu, der "unnachgiebige Mächtekampf" in diesem sich einwindenden Teufelsstrudel wo man sehr schnell zwischen oder unter den fronten verrecken kann - bestätigt nochmals wunderbar diesen Machtspiel-Strudel.
Boa ja, manche Posen von Kristen Scott Thomas strahlen soviel von dieser genannten sexuellen Energie aus, echt eindringlich!
man merkt auch die gesellschaftskritik in deinem kommentar, die sehr berechtigt ist und der Film uns auch wirklich auf diese verantwortungslosen, unbedachten (rach-)SÜCHTE zurückwirft.
diese spezielle machart, auch irgendwo eine intensive einbremsung von (seh-)gewohnheiten kann heftige reibung in einem selbst verursachen [wie du sagst, kann einem diese kritik ins gesicht schreien]
deinem starken kommentar ist nichts mehr hinzuzufügen!
vielen DANK für deinen nachträglich sehr bereichernden kommenatar, freut mich das du mit film (und auch meiner interpretation) soviel anfangen kannst oder ganz besonders selbiges gesehen hast :)
hab den Film gerade gesehen und bin.......
total Begeistert!
Jetzt schon einer meiner Filme des Jahres!
Dummerweise hast du ja schon alles aufgearbeitet und kann eigentlich nichts mehr substantielles hinzufügen (und von Astrologie versteh ich sowieso nichts) Deine Aufarbeitung mit den Händen ist grenzgeniall und bereichert meine Ansicht des Films zusätzlich (jetzt verstehe ich auch Julians Handlung am Schluss als er seiner Mutter, na ja du weißt schon!) Hätte ich ohne dich so nicht herausgefunden!
Danke!
Was mir vielleicht noch aufgefallen ist wäre ein Bild/Szene zu Anfang des Films...
als bei dem Boxkampf einer der Kämpfer durch einen K.O. Schlag bewusstlos in der Mitte des Rings zusammenfällt und liegen bleibt (genau auf die sich am Ringboden befindliche Zeichnung sich zweier bekämpfender Männer, genau zwischen die BEIDEN hinein!)
Für mich war das Symbolisch für den ganzen restlichen Film und gibt die Richtung vor, dass wenn zwei unnachgiebige Mächte aufeinander prallen (Schuld und Sühne) eben Dritte Personen dafür bluten müssen, wodurch eben ein unentrinnbarer, unentwirrbarer Teufelskreis aus Tod, Blut und Sterben ausgelöst wird. Wie der Film ja so schön gezeigt hat.
Auch sehr schön das der Film sich eine Bewertung verkneift, auf den moralischen Zeigefinger verzichtet, sondern einfach nur seine Geschichte erzählt und den ganzen Rest, dem Zuschauer überlässt! Sehr, Sehr schön gemacht!
Fand den (erheblichen) Verzicht auf Dialoge einfach nur genial und erfrischend, konnte mich so ganz auf die wundervollen Bilder einlassen, mich gefangen nehmen lassen.
Jedes Bild, jede Einstellung ist wie ein Gemälde (auch so manche Posen von Kristen Scott Thomas, übrigens eine genial, fiese Rolle)
Nicht nur aus ästhetischer Sicht hat mir die Optik gefallen, denn gerade durch diese Inszenierung einer Welt die wie ein Kunstwerk voller Farben, Licht und Schattenspiele aussieht, fallen einem im Kontrast dazu, die dunklen, grauen, finsteren Seelen der Charaktere noch viel mehr ins Auge.
Nicht die Welt ist Böse, dunkel und gefährlich, wir sind es! Wir können die Schönheit der Welt aufgrund unserer schrecklichen, gedankenlosen, egoistischen Taten und Einstellungen, oder aus purer materialistisch geprägter Langeweile schon gar nicht mehr sehen und würdigen.
Und die Optik dieses Films und der Inszenierungsstil schreien dem Zuschauer (also mir zumindest) AUCH diese Botschaft lautstark ins Gesicht.
In meinen Augen ein grenzgenialer Film, ich mochte die Geschichte, die Optik, die Musik war der helle Wahnsinn (zurückhaltend, aber sehr cool, an den genau richtigen Stellen eingesetzt)
Kristen Scott Thomas und dieser Lt. Chang Darsteller waren eine richtige Schau!
Auch Gosling muss und kann ich loben.
Und diese Bilder....mein Gott diese Bilder. Möchte den Film am liebsten gleich nochmal ansehen!!!
Nein Moements, "Only God Forgives" war ganz sicher kein Fehlkauf!!!
ne stimmt schon und passt auch so, filmsehen soll ja nicht anstrengend werden, indem man einen sinn suchen muss. insofern wenn das nicht irgendwie hochkommt (oder man wie ich gern hintergründiges reflektiert) braucht man ihn wohl kein zweites mal ansehen. wäre dann womöglich (persönliche) zeitverschwendung(?)
aber so haben wir alle so ansprechende eigenheiten cineman ;) (find ich cool!)
ich fand einige dinge auch sehr grenzwertig, besonders die kindsthematik zu beginn! die folterszene war auch heftig! meine freundin hat sich gleich die augen zu gehalten und ich dachte mir auch, wie weit es nun für diesen hintergrund nun wirklich wichtig ist, zu gehen.
Muss sagen, einiges wird jetzt klarer, aber es bewegt mich nicht dazu, den Film noch mal zu sehen. Dazu habe ich einfach zu wenig Zugang gefunden. Sawasdee hat schon recht, man brauch eine Anleitung dafür. Das mit den Inzestgedanken, die Folterszene, der singende Cop... das war einfach zuviel für mich.
"i come with the rain" is doch dieser asia-film mit hartnett, sagt mir was aber hab ich nicht gesehen, deshalb DANKE für den TIPP und natürlich auch für deinem Comment zum Blog, freut mich!
@elsmasef: schön das du diese seite noch erwähnst!! stimmt absolut, wenn man hier auch noch auf die negative polarität einer gewissen instanz (teufel) bezug nimmt, passt das wie die Faust (geballte HAND) aufs Aug! ich hab es nur eingangs mit dem "teufelskreis" angeschnitten, diese Deutung liegt in all diesen Bezügen, besonders duch die "bösen" taten im Film nochmals auf der HAND! :)
DANKE für deinen Comment!
@sawasdee: danke, hab hierzu auch deine bewertung gelesen und kann sie nachvollziehen. auch deinen letzter kommentar bei den "flops" deiner Aussage "für den Film braucht man eine Anleitung" will ich nicht widersprechen, somit versagt er doch in gewissen belangen tatsächlich!
@Cineast: darf ich dir die HAND reichen *g* cool gesagt!
ich finde es super, dass du durch deine Arbeit mit Justicia - der witzigerweise auch oftmals die Augen gebunden sind, damit sie auch noch einen weiteren Sinn für diese so wichtigen Urteile nutzt und darüber hinaus auch unbehaftet (objektiv) an diese dinge herangeht - dem hier noch mehr Verständnis entgegenbringen kannst. mit dem thema waage (eben auch justicia) kann ich hier rein symbolisch gesehen wirklich noch einiges einbringen.
die sogwirkung ist wirklich enorm, wobei die musik, wieder von cliff martinez eingefädelt, eine ganze intensive wirkung entfaltet!
wobei selbst diese anklänge, sowie auch der ganze film eine wohl ambivalente eigenheit besitzen. die du eben auch mit bipolar wunderbar ausdrückst.
dein beispiel das du hier aufbringst ist hervorragend gewählt und offenbart nochmals wunderbar diesen konflikt zwischen eigentlichem wissen/vernunft und dessen festlegung, was man tun oder eben nicht tun soll/darf, UND dann eben die handlung aus einem persönlich behafteten instinkt/einer emotion heraus! das sind wirklich oftmals zwei paar schuhe, und im leben eines menschen zwei polaritäten, die eben irgendwie/-wo vereint werden müssen. in diesem besonderen fall sorgen sie somit für ein verschwimmen von GRENZEN.
also ich finds einfach klasse und das thema "gerechtigkeit" in vielen schichten und facetten ist für mich in diesem Film der große protagonist oder eben auch antagonist!
vielen DANK für deinen kommentar!