MPEG-4

MPEG-4 bezeichnet genau wie MPEG-1 und MPEG-2 einen Standard der Moving Pictures Experts Group (MPEG), der ebenfalls zur Audio- und Videodatenkompression dient, um bewegte Bilder mit möglichst geringen Datenraten zu übertragen. Das 1998 entwickelte und 2 Jahre später überarbeitete Verfahren ist abwärtskompatibel zu den Vorgängerversionen und findet heute hauptsächlich Anwendung im Multimediabereich, bei Internetübertragungen und natürlich auch in der Ausführung MPEG-4 AVC in der HDTV-Welt. Ein großer Unterschied zu MPEG-1 und MPEG-2 ist, dass bei MPEG-4 keine einheitlichen Kompressionsverfahren vorgegeben sind, sondern viel mehr ein vordefinierter Katalog an möglichen Komprimierungen für Audio und Video geschaffen wurde. Somit bietet dieser Standard viel mehr Möglichkeiten für die Integration verschiedenster Inhalte. Es können beispielsweise interaktive Elemente, audiovisuelle Objekte und Animationen wesentlich leichter eingebaut werden. Ein weiteres neues und überaus interessantes Feature ist die Virtual Reality Modeling Language (kurz: VRML), die es dem Zuschauer ermöglicht einzelne Elemente und Objekte interaktiv zu verändern und neu zusammenzufügen. So besitzt dieser Standard eine bessere Leistungsfähigkeit in der Anwendung und Flexibilität. Die Qualität von digitalem Fernsehen wird auf diesem Weg deutlich verbessert. Ob und welche Features verwendet werden, entscheidet jeder Entwickler für sich selbst, d.h. es gibt in den wenigsten Fällen eine komplette Anwendung des MPEG-4 Formats – entsprechend den Anwendungsbereichen werden immer nur bestimmte Profile genutzt. Wichtige Bestandteile von MPEG-4 sind u.a.:

• Visual (u.a. DivX und Xvid)
• Audio (u.a. AAC)
• Delivery Multimedia Integration Framework
• Advanced Video Coding (AVC)
• Animation Framework eXtension (AFX)
• Open Font Format Specification (OFFS)
• 3D Graphics Compression Model