Weihnachts-anSICHTEN #4
21. Dezember 2016
Donovans Reef
USA1963 - Die Hafenkneipe von Tahiti
Eine Handvoll Navysoldaten hat nach dem Krieg ihr persönliches Paradies auf Haleakaloha gefunden. Einer schmucken Südsee-Insel mit liebherzigen Insulanern, welche die forschen Draufgänger als eine der ihrigen aufgenommen haben. Der Doktor unter ihnen, William Dedham (Jack Warden) kümmert sich um die Inselbewohner, während John Wayne mehr oder weniger seine Bar auf Vordermann hält und Cesar Romero (der Joker aus dem Adam West Batman) mitsamt Butler den Genüssen der Insel frönt.
Aufregung kommt in die Sache als Lee Marvin (wieder) auftaucht, und dann auch noch die Tochter von Doktor Dedham, die ihren noch nie gesehen Vater um sein Erbe bringen will… John Wayne empfängt sie gleichmal herzlich forsch!!!
Der letzte Film, indem Regisseur John Ford und sein Haudegen John Wayne zusammenarbeiten (Stagecoach, Der schwarze Falke, Der letzte Befehl, Der Mann der Liberty Valance erschoß), und zur Abwechlsung mal andere Töne als sonst anschlagen.
In Donovans Bar geht es unter tropischer Kulisse zwar eigentlich recht liebenswert zu, zwischendurch gibt man sich aber auch gern mal auf die Zwölf - für eine Kneipenschlägerei aus Jux und Dollerei hat man hier nämlich immer Zeit! Anderweitig versucht die angekommene Tochter Amelia (Elizabeth Allen) ihrem Vater unmoralisches Verhalten nachzuweisen um ihn um sein Erbe zu bringen, muss aber immer mehr feststellen, wie fürsorglich ihr Vater eigentlich ist. Zuvor hat man noch reichlich Zeit die Insel zu erkunden, 3 süsse Kinder liebzugewinnen und sich mit John Wayne eine elegant-barsche Screwball-Fehde zu liefern.
Obwohl die Geschichte selbst nicht viel hergibt, lebt man neben der phänomenalen Kulisse und seinen herzigen Bewohnern, vom mega-gut-gelauntem Cast! Was man hier an Gags abliefert ist unübertrefflich! Der männliche Trupp agiert wie ein wildgewordener Haufen, gerade Lee Marvin und der Duke haben sich einiges mit den Fäusten zu sagen (doch immer nur aus Kumpel-Spaß), Wayne ackert mit seinem Militärjeep quer über die Insel, und den Großteil der Komik, streift das konträre aber ausgiebig-amüsante Aufeinandertreffen von edler Etikette (Elizabeth Allen) und der rüden Art Donovans (John Wayne) ein! Egal ob treffliche Sprüche oder Situationskomik, hat man überraschend viele, gute, beiläufige Gags - und sei es nur im (Liebes-)Abenteuer mal vom Jeep zu plumpsen!
Der Altersunterschied der beiden mag zwar fragwürdig erscheinen, Wayne hatte Ford auch wieder Maureen O’Hara vorgeschlagen, nach einer Weile siegt aber der Liebreiz um es zu ignorieren.
Darüber hinaus geht dieser Kulturclash zum Träumen und Verlieben dann auch noch als Weihnachtsfilm durch: Besonders die familäre Herzlichkeit mit den 3 gut gelaunten Kindern und der freundschaftliche Zusammenhalt der Männertruppe, bereichern im emotionalen Sektor... und man feiert dann sogar noch tatsächlich Weihnachten!
Ein schicker Weihnachtsbaum wird zwischen den Palmen gefällt, aufgeputzt, eine Messe inklusive Krippenspiel gefeiert –Achtung: in dieser Kirche kann es sogar regnen!- Jingle Bells geträllert und sogar noch „Stille Nacht“ auf Insulanisch und Englisch! Wie schon „Wir sind keine Engel (1955)“, Weihnachten ausnahmsweise mal unter umgarnenden Südsee-Ambiente!!
Weihnachtsbaum an Bord!
Bildquelle: theCJ2Apage.com / Copyright: John Ford Productions / Vertrieb: Paramount
Der Empfang der Insulaner ist phänomenal, es schmiegt sich ständig Südsee-Geplänkel um die Ohren, Wasserskifahren kann holprig werden, dennoch hat man auch ein kleinwenig zum Erkunden/Entdecken: Egal ob Insel-Historie, Hintergründe zum Vater oder der Vergangenheit der ehemaligen Soldaten. Dazu viel zu lachen und reichlich Gefühl!
Ich würde ihn trotz der perfekten DVD-Quali sogar noch auf Blu-Ray kaufen -sollte er mal kommen- um ihn trotz der sonnigen Ausgelassenheit, auch noch separat zu meinen Weihnachtsfilmen zu packen.
Trivia: Lee Marvin und John Wayne haben im Film am selben Tag Geburtstag, dem 7. Dezember, was auch das Angriffsdatum auf Pearl Harbor darstellt, das im Film indirekt mal Thema wird.
Der fiktive Inselname Halekaloha bedeutet salopp übersetzt soviel wie „Die Heimat des Lachens und der Liebe“ was wirklich perfekt passt!
Die kleine Lady
D/AT2012
Eine, der ach so vielen Adaptionen des kleinen Lords, nun im Vergleich mit dem bekannten britischen Ableger aus 1980 – wenn auch nur fürs Storyverständnis, für den Sehgenuss sollte man nämlich keineswegs Vergleiche zum herausragenden Brit-Remake ziehen.
Die Ausgangslage amerikanischen Ursprungs behält man bei, schickt die kleine Lady –man tauschte zur Abwechslung mal die Geschlechterrollen- jedoch nicht nach England, sondern auf ein österreichisches Schloss. Die kleine Lady (Philippa Schöne) soll auf ihr adeliges, aristokratisches Erbe vorbereitet werden: Das liebreizende Kind, den kleinen blonden Engel, möchte man zur Etikette-tragenden Comtesse/Gräfin formen!
Da die Kleine sich in dieser filmischen Auslegung jedoch vielmehr als Wirbelwind herausstellt, sorgt gleich mal für sehr viel mehr (rüderen) Humor. Auf plumbe Weise versucht man sogar den Kampf für Frauenrechte -eine kleine Suffragette- einzubinden.
Grundlegend übernimmt man aber die Story 1:1, so natürlich auch den Hass der Großmutter (Hörbinger) auf die Mutter (Christiane Filangieri) und den nervigen Erbschleicherbetrug, den man hier sogar nochmals mehr ausreizt um finales, giftiges Drama zu schlagen. Anderweitig versucht man kleine inhaltliche Details einzuflechten um der bekannten Geschichte doch auch etwas Abwechslung einzuhauchen. Statt Squaredance schlägt man deshalb eben mal Räder beim Tanzkurs - u.a.
Die typische Hölzernheit deutschsprachiger Filme verbreitet einen schalen Ersteindruck, besonders Veronica Ferres, die hier die Rolle des Ladenbesitzers, sowie die der Hebamme zu vereinen scheint, setzt in doppelter Hinsicht darauf, aus der Rolle zu fallen! Anderweitig gibt man sich aber doch wieder talentiert: Neben der kleinen Grinsekatze von Lady, verzaubert auch die Mutter (Filangieri), ebenso herausragend agiert Xaver Hutter in seiner Nebenrolle als adeliger Bote/Hausverwalter. Christiane Hörbinger als zickige, reife Dame erfüllt als kaltherzige Gräfin eigentlich ein ihr schon rollenbekanntes Klischee.
Herausragenstes Element dieser Adaption stellt das erstklassige Dekorationsdesign dar, das durch die typisch-klare Fernsehoptik zwar auch Künstlichkeit verbreitet, aber mitsamt den Kostümen doch durchwegs erstaunliches, zeitgenössisches Ambiente ausstrahlt – oftmals sogar für wunderbar satte Farben sorgt. Die wichtigste Eigenart bezüglich des um-den-Finger-wickeln der herzlosen Gräfin durch die süsse Enkelin, erreicht hier jedoch nicht mal Ansatzweise die Raffinesse des britischen Drehbuchs (1980); hier muss stattdessen leider Trotz und Geheule herhalten um das Herz der Aristokratin abrupt zu erweichen.
Anstatt kühlen Britflairs, ein leicht sonniger, kühler Herbst- und österr. Schlossflair, statt Klasse aber vielmehr den Charme von TV-Märchenfilmen. Für eine vorweihnachtliche Zwischensichtung in Ordnung, allgemein aber doch zu aufgesetzt. Außerdem holt man zu Ende leider auch nicht zum Weihnachtsfest aus.
Stille Nacht – Mörderische Nacht
USA2008 - While She Was Out
Ein schickes Intro mit Kinderzeichnungen, um sowohl (etwas gruselige) Weihnachtsstimmung, als auch schon manch Locations des Filmes abzuzeichnen. Ein nasser Winterabend, eine schön beleuchtete Vorort-Siedlung, dazu ein unheimlich-stimmender Score und mittendrin Della (Kim Basinger), als gebeutelte, etwas depressive Mutter. Ein chaotisches Haus und ein gewaltbereiter Mann (Craig Sheffer) machen ihr Leben zum eintönigen und mühseligen Hamsterrad. Nur noch einige Stunden zur Bescherung, ergreift Della nochmals die Flucht um in der überfüllten Mall etwas Geschenkspapier zu besorgen…
… was danach passiert, wird der Mutter aber gewiss jede weitere Weihnacht nachhallen.
Eine verzwickte Parkplatzsituation eskaliert, und fortan steht für die Mutter erneut Flucht auf dem Plan! Eine abgelegene Baustelle und ein raues Waldgebiet, werden zum Brennpunkt für die Nacht des Hl. Abends.
Der Score verdichtet sich im Takt der fortlaufenden Rasanz und die 4 Jungs, die vor nichts zurückschrecken, machen sich obszön auf die Jagd nach der Blondine mit den Gummiboots und dem roten Werkzeugkasten!
Kim Basinger und Lukas Haas agieren gewohnt gut, Haas darf als böser Junge sogar als facettenreicher Psycho aufspielen, der Rest des Castes gibt sich gelegentlich ein paar Drehbuch-Peinlichkeiten, wie unnütze Sprüche bez. eines „bösen Geistes“ (im Wald)… dennoch gestaltet sich der Überlebenstrip durch die verregneten Wälder recht spannend und körperlich fordernd.
Trotz kleiner inszenatorischer Stolper–Baumstümpfe, haut man bei den Tötungen rein, und gibt sich auf der labilen Flucht zu etwas Hardrock (-Verhalten), als recht kurweiliger 80 Minuten-Survival-Thrill.
Bis zum Ende der Nacht hat man Della gewiss aus ihrer Apathie gerüttelt!
Wenn es in erster Linie auch nur ein "primitiver" Überlebenskampf wurde, so hat sich Regisseurin Susan Montford für ihr Regiedebüt zumindest in zweiter Ebene einges dabei gedacht, Basinger für einen „brutalen Selbstfindungstrip“ durch die „urigen Wälder“ (Vancouvers) zu schicken.
An die Synchro -die anfänglich recht übel wirkt- muss man sich zwar erst gewöhnen, dann überzeugen jedoch Location, Stimmung und kleine (tiefgreifende) Verhaltensabsurditäten. Für steile Weihnachten demnach einen Lauf wert!
Liebe braucht keine Ferien
19. Dezember 2016
Iris (Kate Winslet) und Amanda (Cameron Diaz) -auf zwei verschiedenen Kontinenten zuhause- teilen etwas, und zwar Liebeskummer!
Und das genau zur unvorteilhaftesten Zeit des Jahres, zu den weihnachtlichen Festtagen. Kurzerhand und aus Not beschließen sie die Flucht zu ergreifen, indem sie via Internet ihre Häuser tauschen. 2 Wochen Abstand vom persönlichen Frust und der Liebe, meint man… denn...
The Holiday - USA/GB2006
Einstieg via England mit „Last Christmas“ (Wham) zu Iris weihnachtlicher Bürofeier, wir treffen auf Liebeskummer und Geheule (zumindest bei Winslet, Diaz Figur kann nicht heulen), bis beide Reißaus nehmen... und Iris zu „Winter Wonderland“ (Darlene Love) ins sonnige L.A. einfährt um eine luxuriöse Traumvilla zu beziehen.
Schon besser fügt sich selbiger Song, als Amanda auf High Heels im idyllischen, abgelegenen und verschneiten Village eintrifft, um eins der schicksten Cottages der Filmgeschichte mit Liebesschmerz, aber dennoch erfrischender Ausgelassenheit zu füllen.
Das Rosehill Cottage ist nicht nur durch seine Lage und der urig-steinigen Fassade ein bezuckerter Augenschmauß, sondern ebenfalls in Sachen Innendekoration wie aus dem Bilderbuch geschniegelt… was sich nur zu perfekt für die (eingebauschte) Stimmung macht!
Während nun beide Ladys den Entdeckungen ihrer neuen Behausung frönen, macht sich erneut die Liebe an sie ran... bei der einen langsamer (Jack Black), bei der anderen vorerst weitaus schneller (Jude Law)… und Regisseurin Nancy Myers (Was das Herz begehrt, Man lernt nie aus) vermag es, ihrem eigenen Drehbuch doch so originelle, feinfühlige aber auch lustige Dialoge zu verleihen, dass sowohl Kitsch, als auch amüsante Noten, die weihnachtlichen Feiertage bis hin zu Silvester füllen.
Übers Jetlag hinaus muss Fremd-Küssen geübt werden, während man auf der anderen Seite des Ozeans, Film-Legenden und neue Freunde findet.
Neben den hemmungslosen Romantikern, die man hier bedient, hat man sich auch was Besonderes für Filmfreunde einfallen lassen, huldigt man anbei doch immer wieder das alte Hollywood, sowie auch deren musikalische Themes...
Die Protagonisten aus L.A. sind nämlich beim Film zuhause: Schneidet Amanda zahlreiche Trailer –deshalb auch der Fake-Trailer zum Weihnachtskracher „Christmas Day“ mit Lindsey Lohan/James Franco- hat Jack Blacks Figur hingegen die Filmmusik über. Weshalb er nicht umhin kommt, beim gemeinsamen Besuch in der Videothek so einige berühmte Film-Themes anzustimmen, und bei „Die Reifeprüfung“ angekommen, sogar Dustin Hoffman ein kleines Cameo-Späßchen zu entlocken.
Bevor man es sich im schicken Heimkino wieder zu manch Klassiker gemütlich macht.
Herausragenstes Element, Italowestern-Legende Eli Wallach, der mit seinen 90 Jahren in seiner phänomenalen Nebenrolle als ehemaliger Hollywood-Autor Arthur Abbott wirkt, als würde er nicht nur einen würdigen Abgesang aufs goldene Filmzeitalter, sondern auch seiner selbst zelebrieren. Eine Rolle exakt auf den Punkt!
Festtagsfilm trifft auf geradlinige Liebesromanze trifft auf altmodisches Hollywood. Allein schon der britischen Kitsch-Idylle wegen, einen feiertags-bedingten Blick wert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!
Als kleines Weihnachts-Love-Package könnte man ebenso zum (Cover-hässlichen) Duopack greifen und sich auch gleich noch "Tatsächlich... Liebe" angeln...
Der darf bei romantischen Adern zur Weihnachtszeit nämlich ebenso wenig fehlen. ;)
(Gehirnkästchen) Abschalten, eintauchen, hingeben... und etwas aufwärmen.
Gremlins
16. Dezember 2016
Unter dem Mantel von Steven Spielbergs Entertainment-Schmiede Amblin, mit einem Drehbuch vom charmant-herzigen Unterhaltunsgarant Chris Columbus (Regie: Kevin/Harry Potter 1+2) und am Regiestuhl auch noch Horrorkomödien-Koryphäe Joe Dante! Eine besondere Kombination!
Als Aufhänger nimmt man sich den sagenumwobenen Mythos des koboldartigen GREMLINS, dessen Erzählungen etwa die letzten 100 Jahre zurückreichen. Stark verbunden mit der Luftfahrt, wurden sie beispielsweise im zweiten Weltkrieg für allerlei technische Defekte bei Fliegern verantwortlich gemacht - weil der Gremlin in seinem Zerstörungswahn so gern Unfug treibt, trug er die Schuld an etlichen Gebrechen! Der britische Schriftsteller Roald Dahl machte aus der Folklore 1943 sogar ein Kinderbuch, mit dem Titel „The Gremlins“. (Er schrieb u.a. auch „Hexen, Hexen“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „BFG“, …)
Ebenfalls erwähnt wurde der Gremlin in Sachen Popkultur in einer (genialen) Episode der Twilight Zone.
Der Zusammenhang zur Luftwaffe (im zweiten Weltkrieg) kommt nochmals genialer, wenn Joe Dante seinen Darsteller-Veteran Dick Miller (Mr. Futterman) im Film Bezug auf diese Legende nehmen lässt... der betrunken in Fliegerjacke gekleidet, über die grimmigen Wesen aus seiner Zeit des Krieges schimpft!! Herrlich historisch/fabelhaft!
Aber nun zum weihnachtlichen Ableger dieser kultigen Fabelzunft!
Gremlins
USA1984
Denn was könnte als Weihnachtsgeschenk besser passen, als ein kleines, süsses, pelziges Wollknäuel (mit Fledermausflügel/Spockohren)! Der entdeckte Mogwai in Chinatown, macht sich doch herausragend als Präsent für Sohnemann Billy (Zach Galligan).
Quelle: tribecafilm.com / Copyright: Warner Bros / Amblin Entertainment
Natürlich gibt es einige außerordentlich wichtige Regeln zu beachten, die wir Filmfans mittlerweile easy-brindisi aus dem Effeff beherschen…
- Kein grelles Licht,
- kein Wasser
- und niemals, wirklich niemals, nach Mitternacht füttern!!
Würde man dies jedoch beachten, hätten wir auf jede Menge Spass verzichten müssen!
Etwas Wasser und schon vermehrt sich der kleine, auf den Namen Gizmo getaufte Teddy unverzüglich knollenartig. Die Ableger zwar noch ident süss, kommt deren Verhalten schon richtig bösartig.
Noch etwas Hühnchen nach Mitternacht und schon hat man eklige Cocoons da. Danach dauerts nicht lange, bis die hässlichen GREMLINS schlüpfen und mit kultigen Unfug loslegen.
Für eine gänzliche Kobold-Apocalypse schmeißt sich ein Irokesen-Gremlin noch ins öffentliche Schwimmbad, schon haste ein giftgrünes, mehr als grinchiges Weihnachtsfiasko entfesselt…
...um die Kleinstadt und ihre Bewohner so richtig außeinander zu nehmen!
Anfänglich sogar noch recht fies/ernsthaft angelegt – der arme Barney (Hund) wird als Streich sogar mit der Weihnachtsbeleuchtung verflochten -, siegt im Verlauf mehr und mehr der ulkige Humor… später wird unter den kleinen Monstern schon zum Flashdance ausgeholt, gepokert, gebechert, Skateboard gefahren und wild mit der Kettensäge herumgefuchtelt.
Betrunke Provinzdeputys sind einen dabei aber nicht hilfreich.
Weihnachtlich schmückt man das ganze bis ins letzte kitschige Details aus:
Es erklingt nach dem Intro gleichmal frohlockend „Christmas (Baby Please Come Home)“ von Darlene Love, wenn wir im reizenden, verschneiten und durchwegs geschmückten Kleinstädtchen Kingston Falls ankommen; beim Kochen guckt man „Ist das Leben nicht schön?“, den Weihnachtsbaum liefert ein als Weihnachtsbaum verkleideter Junge (Legende: Corey Feldman) und die ganze Stadt ist mit Eis und Schnee überzogen! Selbst der VW Käfer, auf den Nachbar Futterman (Dick Miller) nur so schimpft - wie auf alles Importierte!
Warum man jedoch „Do you hear what i hear“ (Johnny Mathis) gleich mit einem „Hörst du was ich höre“ a la Heino (scheinbar: Willy Hagara) eingedeutscht hat, weiß wohl keiner. Entschädigen sollen einen dafür die Gremlins-Sternsinger, pfiffiges Mogwai-Gedudel (Jerry Goldsmith) und ein Synthie-Stille-Nacht! Wobei ich nun eigentlich auch den eingedeutschten Song als Ohrwurm habe.
Quelle: standbyformindcontrol.com / Copyright: Warner Bros / Amblin Entertainment
Die Darsteller machen sich gut, allen voran Frances Lee McCain als Gremlins-killende Mutti! Die in ihrer Pause vom Lebkuchenbacken, einen Grünling nach dem anderen auf ganz kreative, famose Weise in der Küche zerlegt!
Als ansehnlichen Part bringt Phoebe Cates (Mein böser Freund Fred) noch etwas Provinz-Liebreiz ein, der Vater (Hoyt Axton) hingegen reichlich Spaß/Albernheit mit seinen abstrusen Erfindungen:
Von PELTZER-Electronics sollte man meiner Meinung nach definitiv die Finger lassen!! Es sei denn, man will gerade einen Gremlin in grüne Grütze verwandeln.
So jagt man durch die Stadt, liefert etwas Grusel, Action, und in Sachen Effekte für sein Zeitfenster eine mehr als erstklassige Arbeit - für mich funktionieren die Tricks auch heute noch tadellos! Die Grimassen der Animatronics/Puppen beeindrucken rührend/grimmig und was man sich als Anstalten der Gremlins ausdachte, übersteigt jede noch so wahnwitzige Kreativität – hier hat man sich hingehend ausgetobt! Einfach nur klasse! Die Laute der kleinen Racker – zu köstlich!
Hinzu kommen noch zahlreiche Backgroundeinlagen für Filmfans, egal ob nun die Zeitmaschine, Robby der Roboter, der Stofftier-ET, oder auch manch Filme die Gizmo gern mitfiebernd guckt, und und und… fast schon ein Sammelsurium an kultigen Referenzen.
Klitzekleiner Wermutstropfen: Früher funktionierte die Illusion der Studioaufnahmen noch recht problemlos – das Set dürfte vielen aus „Zurück in die Zukunft“ bekannt sein -, heute fiel mir der Kunstschnee etc. leider mehr und mehr auf, und ich freu mich echt für jeden, der das noch unaufällig zu ignorieren vermag. Mal davon abgesehen schöpft man in der Deko jedoch aus den Vollen, um dennoch eine wunderbare Stimmung zu fabrizieren.
Nachtrag: Mittlerweile funktionierte auch die Illusion wieder, sodass ich mich dem Flair kultiger Tage wieder gänzlich hingegeben konnte. GREMLINS strahlt auch aus jeder Nische 80s-Feel. :)
Für eine Fortsetzung (1990) holte man den wichtigsten Cast zurück, ebenfalls Joe Dante als Regisseur und verlagert die Story nach New York – um einen hochtechnisierten Wolkenkratzer, mit noch weitaus mehr Klamauk, aus seinen Fugen zu kitzeln.
Weil der jedoch nicht an Weihnachten spielt... ein ander Mal mehr dazu. ;)
Drei Männer im Schnee
13. Dezember 2016
Schriftsteller Erich Kästner dürfte vielen bekannt sein, insbesondere durch seine Kindergeschichten wie "Das fliegende Klassenzimmer", "Emil und die Detektive" und zahlreiche weitere populäre Geschichten. Viele daraus wurden schon (mehrfach) verfilmt. Ebenfalls von keinem Unbekannten, dem Regisseur Kurt Hoffman (u.a. die Spessart-Trilogie mit Liselotte Pulver), der u.a. Kästner-Werken auch 3 Männer im Schnee verfilmte.
Eigentlich gab es 1938 schon eine amerikanische Verfilmung des Buches, unter dem Titel Paradise for Three, die ich ebenso gern sehen würde, wäre sie denn auffindbar. Aber macht nichts, die nun besprochene deutsch-österreischische Produktion aus dem Jahre 1955 schlägt sowieso alles! Was auch der Grund ist, weshalb sich der Film seit Erstsichtung in mein Dezember-Programm eingewattet hat!
Obwohl er nicht an Weihnachten spielt, eignen sich das Hotel im heimeligen Schneegebiet, die emotionale, aber amüsant verpackte Botschaft und seine herzerwärmenden Charaktere einfach hervorragend fürs Weihnachtsprogramm....
Die Geschichte selbst, ist aufgrund seiner mehrfachen Verwechslungsgefahr vorerst gar nicht so leicht zu erklären: Der Millionär Eduard Schlüter (Paul Dahlke) ist alles andere als ein reicher Angeber, vielmehr ein Spaßvogel schlichten/bodenständigen Gemüts; weshalb er sich gern mal Spielchen erlaubt und für einen Mann seines Standes auch ungewöhnlich benimmt:
Dieses Mal mogelt er sich unter Vorwand eines Gewinnspiels in ein alpines Skihotel in den Bergen - als Armutschkerl! Also als armer Mann.
Um inkognito zu beobachten, ob jeder Mensch - egal ob Reich oder Arm - mit gleicher Würde und Achtung behandelt wird?
Seine Tochter (Nicole Heesters) will ihm aber ebenfalls einen Jux unterschieben und verständigt das Grandhotel schon vorab, damit die ihn trotz ärmlichen Auftretens verwöhnen - ihm eine übertrieben gastfreundliche und sogar auf seine Persönlichkeit abgestimmte Betreuung zukommen lassen: Siamesische Katzen, Leibspeise und Masseur inklusive!
Darf ich vorstellen - Millionär Schlüter, inkognito als verarmter Spaßvogel Schulze!
Quelle: spiegel.de / Copyright: Ring-Film / Vertrieb: MFA+
Als Schlüter aber nun im Hotel eintrifft, wird er gleich mal VERWECHSELT, und statt ihm der zweite Gewinnspielteilnehmer, Dr. Fritz Hagedorn (Claus Biederstaedt) - der tatsächlich aus armen Verhältnissen stammt -, für einen getarnten Reichen gehalten... was sich im gesamten Hotel herumspricht und fortan jeder, Personal als auch Single-Damen, dem vermeintlich reichen Mann nachjagen, um ihn von vorne bis hinten zu bedienen!
Der echte Reiche hingegen wird wegen seines ärmlichen Auftretens gemein abgestempelt; und nicht nur das, man will ihn sogar aus dem Hotel ekeln!
Um das Trio perfekt abzurunden, gesellt sich auch noch Schlüters Haus-Diener Kesselhut (Günter Lüders) hinzu. Obwohl er in seiner regulären Tätigkeit dem Schlüter jeden Handgriff abnimmt, muss er hier auf Anweisung seines Chefs als Reicher einchecken, um simple Urlaub zu machen und alles zu beobachten!
Somit hätten wir 3 Männer, die jeder unabhängig ihres eigentlichen (finanziellen/gesellschafltichen) Standes, in eine völlig gegensätzliche Welt eintauchen... und man kann jetzt schon sagen, jeder wird seinen Spaß haben!
Und der Zuseher noch mehr!!
Schon die flockig frohlockend verspielte Intromusik des s/w-Klassikers beginnt einen zu verzaubern, bis nach einen kleinen Einleitung das spaßige Durcheinander zu laufen beginnt. Allein schon Familie Schlüter schiebt köstliche Sprüche, Eduard gibt ohnehin einen Reichen für sich ab, etliche verquere Fronten werten nur noch mehr auf. Wodurch die kommenden Verwechslungen/Irrungen nicht nur ein erheiterndes Lächeln ins Gesicht zaubern, sondern ebenso für Schenkelklopfern sorgen. Die Erzählung vergisst dabei weder auf Herz, Botschaft, noch äußerst unterhaltsame Dreistigkeiten.
Je verwirrter das Personal wird, desto mehr Gemeinsamkeiten finden allerdings die 3 untereinander! Denn in freundschaftlicher und vorurteilsbefreiter Begegnung, lassen sich Werte entdecken, die tatsächlich authentischer Natur sind! So treibt man Albernheiten, kann manchmal gar nicht aus seiner Haut heraus (-> der Butler), lacht reichlich mit-/übereinander und baut im Umtrunk sogar einen Schneemann.
Jeder Einzelne, ein überaus charmanter Charakter zum Liebgewinnen!
v.l.n.r.: Schlüter aka Schulze, Dr. Fritz Hagedorn, Kesselhut
Quelle: deutsches-filminstitut.de / Copyright: Ring-Film / Vertrieb: MFA+
Die elegante Ausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen. Mit Ausnahme der Billig-Absteige, in die man den vermeintlich armen Schlucker steckt, damit er freiwillig wieder auscheckt - einer Dachkammer ohne Heizung! Der Schlüter lässt sich aber durch nichts aus der Rolle bringen, im Gegenteil, er findet in jedem Ärger sogar noch (s)eine Belustigung.
Die Geschichte demnach durchwegs amüsant, bettet sie sich auch noch in einer schneebeladenen Winterurlaubswelt, im schicken Bergpanorama. Wenn man dort durch die Fenster der Pension äugelt, fällt beschaulich der (Kunst-) Schnee, um kitschig zu entschleunigen und dem wohligen Charme zu verfallen.
Natürlich gehts auch direkt in die Natur (nach Kitzbühel), um in der Bergidylle dem sattweißen echten Panorama zu frönen, oder im Ort 50er-Jahre-Heimatflair mit all seinen Krämerläden zu entdecken.
Ohne Skifahren gehts ebenso wenig, deshalb auf AUF, auf die Piste: Da Toni (Franz Muxeneder) wü an' im Dialekt des Skifohrn lerna - wenn der Kesselhut auch nicht Herr seiner Skier ist, sondern die Ski vielmehr mit ihm laufen!!
Und jeder soll bemerken, egal ob Reich oder Arm, der Charakter zählt! Egal in welch Rolle man sich wohlfühlt, mit Authentizität macht man sich die besten Freunde. Solch spaßig verpackte Botschaft (über Gleichheit) kann man immer wieder sehen!
Die zeitlose Verfilmung gibt's neben der DVD glücklicher Weise auch auf Blu-Ray. Das Bild gestaltet sich besonders zu Beginn recht unruhig und flatterhaft, wird mit der Laufzeit aber ruhiger und bietet zumindest eine gute Schärfe. Gelegentlich (leider) sogar so hoch, dass der Schnee zum Korn wird! Trotzdem noch gut.
Es gäbe sogar noch eine weitere Verfilmung, aus dem Jahre 1974. Aus deutschem Lande, u.a. mit Roberto Blanco - anno dazumals nur als VHS erschienen.
Aber wie schon gesagt, der aus 1955 ist einfach ein herzallerliebster Traum!
Weihnachts-anSICHTEN #3
10. Dezember 2016 Rettet Weihnachten - Get Santa / Home for Christmas / Der eisige Tod
GB2014 - Get Santa
Durch den Kamin noch schnell einen Brief an den Weihnachtsmann -nach Lappland adressiert- geschickt, entdeckt man ihn kurz darauf auch schon schnarchend im Geräteschuppen!! Santa Claus ist nämlich abgestürzt, und jetzt sind in London die Rentiere los!
Der kleine Tom (Kit Connor) ist von der Geschichte des Weihnachtsmann natürlich sofort überzeugt, sein Vater Steve hingegen (Rafe Spall/Life of Pi) –der gerade erst aus dem Knast kam und als Vater einiges gut machen möchte- glaubt dem Vagabunden im Anzug natürlich kein Wort, dennoch macht er sich für seinen Sohn auf, um in einem rätselhaften Trip Weihnachten zu retten!
Santa wurde nämlich beim ersten Versuch die Rentiere zu befreien eingebuchtet!
Für den heißt es gleich mal, 41 Wunschzettel, 10 Zuckerstangen und eine Handvoll Karotten (Rentier-Knabbereien) in der Asservatenkammer abzugeben!
Papa riskiert währendessen nach und nach seine Bewährungsauflagen - um dem Sohnemann emotional wieder näher zu kommen. Auf der Suche nach Rentier, Schlitten und Elfen, sind schon bald Polizei, Bewährungshelferin, als auch Ex-Frau hinter einem her.
Ein paar weitere Britgesichter in den Nebenrollen, Ewen Bremner (Trainspotting), Warwick Davies (Willow), Stephen Graham (This is Endland) sorgen für etwas Bekanntheitsgrade, Jim Broadbent (Professor Slughorn aus Harry Potter) bringt als Santa sowieso eine gewisse (ulkige) Klasse mit.
Die Gagdichte ist zwar nicht übermäßig Tannennadel-dicht, einige witzige Ideen und Jokes amüsieren dennoch blendenst. Die wortwörtlichen Kommunikations-Flatulenzen der Rentiere gehören zwar nicht dazu, wenn man dem Weihnachtsmann aber knasttauglich macht, ihm fiese Sprüche lehrt und Dreadlocks verpasst -und dazu auch noch Straight Outta Compton (NWA) einspielt- dann macht das gehörig Laune. Nicht zu vergessen: Oswald das Eichhörnchen! UND die Warnung, dass Elfen über 300 Meter Flughöhe explodieren könnten!
Der Score funktioniert ebenfalls prima, weiters helfen nur allzubekannte Song-Classics (Jingle Bell Rock, Merry Christmas Everyone, Here Comes Santa Claus, Deck The Halls….) die Qualität zu heben. Die englische schneeleere Kälte, wird mit mittelwarmen Ausstattungslook und Herz bei der Sache immer wieder aufgehoben. Highlights sind trotz CGI einige "fantastische" Extras/Welten die man als schicke Eyecandys entworfen hat. Dazu gehört neben dem coolen Schlitten, der Wunschbriefturm und die gesamte Nordpol-Ausstattung!
Regisseur Christopher Smith (Creep, Severance, Triangle) tanzt also mal aus der eigenen Genre-Reihe und fabriziert doch, einen netten britischen Weihnachtsfilm für Zwischendurch. Wer schon immer wissen wollte, wofür oder was eigentlich Polarlichter sind, der sollte sowieso mal reinschauen.
Das deutsche Cover (oben rechts) gestaltet sich recht langweilig, das Englische (links) sieht eindeutig besser aus.
Home for Christmas
NOR2010 – Hjem til jul
Der norwegische Filmemacher Bent Hamer (Kitchen Stories, Factotum) -sein Beitrag O’Horten (2007) war damals sogar als bester fremdsprachiger Film für den Oscar nonimiert- nimmt sich in „Home for Christmas“ etlichen Einzelschicksalen an, denen wir abwechselnd durch den Weihnachsabend folgen.
Weshalb man lange nicht weiß wohin die Reise überhaupt gegen soll. Von manch (schwarzhumorigen) Schmunzlern, über Sex hinaus bis zum Tod, ist man in der Emotionspalette breit aufgestellt.
Ein Obdachloser möchte seit Ewigkeiten wieder mal nach Hause, trifft jedoch auf eine alte Freundin, ein Vater will unbedingt seine Kinder sehen und greift zur Schneesschaufel (um dem neuen Lover eins überzubraten), in einer abgelegenen Waldhütte steht eine Niederkunft bevor, eine Affäre scheint sich zuzuspitzen usw.
Oftmals zeigt man wie man zwischenmenschliche Probleme angehen könnte, in dieser Manier aber großteils nicht sollte.
Auf Musik verzichtet man großteils um die direkte Stimmung zu wahren, mit wilden Impulsen hält man sich trotz gelegentlicher Tiefschläge dennoch zurück - anderweitig kostet man aber ebenso wunderbare Gesten aus.
Wenns gelegentlich auch trist wirkt, hat man durch einen warmen Farbfilter und ein stilvolles Produktionsdesign (einschließlich offenen Kamin im Eck einer Holzhütte) doch ein warmes Setting zu bieten. Die norwegische Schneekulisse gibt ihr restliches.
Ein etwas schwermütiger Independent-Ensemblefilm, der eigentlich das normale Leben mit all seinen Höhen, Tiefen und Wundern zeigt, dies aber eben mal an Weihnachten ausführt. In der Zeit, wo die Emotionen womöglich nochmals prägnanter gelagert sind. Die Schlusspointe mag zwar das ganze noch abrunden, im Großen und Ganzen war‘s mir aber zu melancholisch, und eigentlich auch zu trivial.
Der eisige Tod
GB, USA2007 - Wind Chill
Ein eisiger Vertreter, der nicht nur meine geliebten Schneekriterien erfüllt, sondern auch etwas Mysterie mitbringt. Denn, was als Road-Movie beginnt und eventuell zum Thriller ausarten könnte, schwingt sich in eine gelungene, gruselige Richtung ein. Dabei ganz ohne Härte eine hervorragende Atmosphäre kreiert und mit sonderbaren Einlagen sowohl Rätsel als auch Gänsehaut aufwirft.
Es ist der 23. Dez und eine Studentin (Emily Blunt) will die Heimreise zum Weihnachtsfest antreten, sucht aber noch eine Mitfahrgelegenheit nach Dellaware, die sich glücklicherweise auch übers schwarze Brett ergibt. Ein Typ (Asthon Holmes – The Pacific, History of Violence) mit lädiertem Wagen fährt in diese Richtung und ist bereit sie mitzunehmen. Nach einer Weile Fahrt nimmt man eine Abkürzung über eine schneebeladene und vom Wald umsäumte Straße. Die schlechte Witterung und waghalsiger Gegenverkehr lassen einen jedoch riskant im Graben landen.
Im Schnee feststeckend, beginnt eine lange, dunkle und kalte Nacht! Weitere, völlig unerwartete Überraschungen folgen...
Ein düsteres, verschneites Setting, eine völlig abgelegene Gegend, mit dunklen Farbfiltern auch gleich von Anbeginn weg kühl und trostlos arrangiert, um darin sein nächtliches Dasein zu fristen. Fast der ganze Film spielt sich nämlich bei der Panne, im Auto und der knappen Umgebung rund um die Unglücksstelle ab. Als erste Gefahr steht natürlich die Kälte und Abgelegenheit im Vordergrund, die Nacht zu überleben, in der Hoffnung, dass zumindest Tags darauf ein Schneepflug vorbeikommt um gerettet zu werden. Weiters wirft jedoch schon der Typ von der Mitfahrgelegenheit einige verdächtige Fragen auf. Das im Film vorerst eher uneinige Duo, harmoniert jedoch schauspieltechnisch sehr gut in Rolle und prekärer, immer rätselhafter werdenden Situation.
Denn nun kommts, es finden sich nach dem Unfall nicht mal die Spuren des zweiten Unfallwagens -aus Fahrerflucht-, und dann taucht in dieser Umgebung, wo eigentlich niemand vorbeikommt, auch noch ein merkwürdiger Passant zu Fuß auf. Der sich unansprechbar durch die kalte Gegend schleppt um auch gleich wieder im Wald zu verschwinden. Alles andere als hilfreich in dieser Notsituation, und auch sehr furchteinflössend. Bei weitem auch nicht das letzte sonderbare Ereignis, mit dem der Film in seiner kühlen reduzierten Situation zu überzeugen weiß um zu keiner Sekunde zu langweilen.
Spätestens wenn wie von Geisterhand plötzlich Jingle Bells im Autoradio erklingt und ein State Trooper auftaucht, wird’s nochmals enorm spannend … weil der Trooper auch nicht aus diesem Jahrzehnt stammt!
Es stellt sich nur noch die Frage, ob die beiden die Nacht des 23. Dezembers, bis zum Hl. Abend durchstehen?
Ein Vertreter ganz genau nach meinen Vorlieben, mit perfekter Stimmung, genug Schnee, Abgeschiedenheit und einem mysteriösen Geheimnis. Darüber hinaus für alle, die Weihnachten lieber gruselig-frösteln, als sich vorm Kamin Eierpunsch einzugießen. Ein echter Geheimtipp im Schneesetting!
Krampus
5. Dezember 2016
5. Dezember ist Krampustag! Heute!
Und einen Tag bevor der Nikolaus kommt, der Patron für Kinder, Seeleute usw., sind die Kramperl noch ohne Kontrolle, bevor sie tags darauf gezähmt unter dessen Fuchtel als Begleitung gelten. Weshalb der Krampus sozusagen die Kehrseite des Guten darstellt. Einige Jahrhunderte früher noch als religiös-pädagogische Anmaßung missbraucht um kleine Schreckgespenster (Kinder) zu erziehen, werden heutzutage artige Kinder vom Nikolo belohnt, Unartige dagegen vom Krampus gerügt – DU DU DU!!
Pertchen hingegen gehören zu den Rau(ch)nächten (21Dez. – 6Jan.), mit dessen Mythos man den Jahresabschluss und dessen dazugehörigen Licht- und Schattenseiten assoziiert; es darum geht „gesäubert“ ins neue Jahr einzutreten – darüber wacht die Percht! Tja, und der Teufel hingegen ist wohl nochmals ein eigenes Kapitel, wobei es in allem, soviele Auslegungen wie Regionen gibt.
Aber für den Film „Krampus“ eigentlich auch alles nicht so wichtig, weil sich Regisseur Michael Dougherty (Trick `r Treat - 2007) einfach nur den mitteleuropäischen Aufhänger borgt, um damit bei Ausnahmezustand und Schaumstoffschnee, einen Verwandtschaftsoverkill mitsamt Creature-Feature-Überraschungsbowle loszutreten…
Krampus
USA 2015
Max (Emjay Anthony) will noch an den Weihnachtsmann glauben, dafür setzt er sich bei boshaften Mitschülern auch gern mal verteidigend mit Fäusten ein, was wir in einem gesellschaftskritischen Intro, bezüglich Konsumrausch, niedriger Gewaltbereitschaft und Smombies auch gleich hautnah und realitätsbezogen (Black Friday) miterleben.
Kontär bezaubernd dazu kommt mit “Its Beginning to Look Like Christmas“ von Bing Crosby auch gleich jede Menge Ironie auf!
Zuhause angekommen hängt der weihnachtliche Haussegen verständlich schief, als dann auch noch die frustgeladene Verwandtschaft auftrickst und Max von seinen Cousinen (als naiver Gläubiger) vorgeführt wird, zerreißt er in Rage seinen Brief an den Weihnachtsmann und wirft ihn aus dem Fenster.
Diesen papier-zerfetzten Wünschen nimmt sich nun (laut Filmlegende) der Krampus an! Weshalb inszenierungstechnisch gleich mal die Hölle zufriert - so siehts zumindest aus! Genauer gesagt, wird die gesamte Nachbarschaft von mächtigen, dunklen Gewitterwolken und einem eisigen Schneesturm vollständig in die Knie gezwungen!
Der Krampus braucht eben ein geniales Ambiente, um mit seinen wilden und zahlreichen Begleitern sein fieses Ding durchzuziehen, was in seiner zugeschneiten Abgeschnittenheit (inkl. tagelangen Stromausfalls) den Überlebenskampf der Familie über die Festtage hinweg, gleichmal wunderbar stimmig macht!! Ein völlig verfrorener Ausnahmezustand kann beginnen!
Zwar anfänglich mit reichlich CGI Wetterkapriolen und beim Krampus noch mit animierten Bewegungen versehen, greift man später doch auf wunderbare, altmodische Effekte zurück und bietet neben wunderbaren Animatronics auch zahlreiche Puppen, Analog-Effekte und erlesenes Masken-Design. Für Aufnahmen aus nächster Nähe, darf der träge Riesen-Kramperl (im inneren) tatsächlich von einem Menschen bewegt werden. Der Krampus selbst wirkt in seiner überdimensionierten Behäbigkeit, mit Hörner, Hufbeinen und Ketten –die hier echt nicht fehlen dürfen- doch grimmig und furchterregend.
Bei den Begleitern hat man sich aber reichlich ausgetobt. Haben die bösen Elfen vereinzelt noch am ehesten Ähnlichkeit zum echten Krampus, liefert man mit Killerspielzeug, Schnee-Schnapoiden, einem Toy-Box-Clown und einem angriffslustigen Engel, nochmals eine schräge Mixtur aus Schreckenselementen. Kleines (animiertes) Highlight, die lebendigen Lebkuchenmännchen mit ganz ulkig-böswilligen Absichten, weshalb sie wortwörtlich als süsse Scherzkekse begeistern – und einen am Haken haben!
Grundlegender Bonus ist am Gesamten das eingeschneite Setting und der winterliche Überlebenskampf, zudem man das Feuer im Kamin stetig am Laufen halten muss um keine fies-weihnachtliche Home-Invasion zu erleben.
Das letzte nötige Quentchen an Atmosphäre wird leider durch die Überzahl an Darstellern (die Familie mit Verwandtschaft ist ganz schön üppig) und deren nervigen Radau getilgt. Das Hinauszögern von längst Erwarteten ist ebenfalls nicht gerade förderlich, als größte Frostbeule stellt sich jedoch der finale Verlauf des Drehbuchs heraus, wo man sich nur noch in wahnwitziger Ideenlosigkeit an äußerst peinlichen/unnötigen Opferungen zerklüftet - nur des Bodycount willens.
Inhaltlich wird man neben den stimmigen Horrorelementen und dazupassenden amüsanten Einlagen somit teilweise zum trashigen Weihnachtsfest. Das Produktionsdesign ist dennoch erste Sahne, und die finale Idee auch nicht so übel.
Warum der Mythos gerade in dieser US-Straße (in den Staaten) zuschlägt, und warum man sogar gleich alle Nachbarn mit-ausrangiert, darüber und noch mehr darf man sich selbstverständlich keine Gedanken machen. Da hilft auch die deutschsprachige Omi als Mythos-Verbindung nichts. Ihr erzählter, notwendiger Hintergrund kommt nämlich –obwohl man es von Anbeginn weiß- reichlich spät, ihre Schilderung wurde aber zumindest mit einer kreativen, ansehnlichen Animation unterlegt! Im O-Ton wurde die Angelegenheit mit Omis deutscher Sprache toll eingefädelt, die deutsche Synchro hingegen macht vieles mit wechselnden Dialekten (vom Schwizerdütsch bis Vorarlbergerisch) unverständlich kaputt. Außerdem wirkt es in der Synchro so, als würde die Omi peinlicherweise nicht mal vom eigenen Sohn (Adam Scott) verstanden werden, weshalb der Enkel übersetzt. Ergibt in der Synchro wenig Sinn.
Der kleine Max (Emjay Anthony aus Kiss the Cock) macht seine Sache hervorragend, David Koechner (Anchorman) hat als Onkel etwas blödsinnigen (Redneck-)Humor und Waffen im Gepäck und Großtante Dorothy (Conchata Ferrell) darf als dicke Bert(h)a amüsant das Geschütz schwingen! Toni Collette hat sich in ihrer Rolle als Mom wohl echt aufgeopfert. Die Schaupielerin Krista Stadler, als Kaminfeuer-Omi mit heißer Schokolade, hat wenigstens österreichische Wurzeln.
So gestaltet sich diese verfremdete Folklore-Abwegigkeit -fürs Unterhaltungskino natürlich absolut nebensächlich- sowohl mit hellen als auch dunklen Seiten was die Inszenierung angeht, womit ihm das Zeugs zum alljährlichen Wiederholungsritus vielleicht fehlen mag, für eine sinnentleerte Abzweigung in einen familären und meterhoch-schneeverwehten Ausnahmezustand, kann man als Creature-Feature- und Winterfan aber getrost auf Besuch kommen.
Eine Sonderedition, mit einem dieser süss-fiesen Lebkuchenmännchen und dem braunen Glöckchen mit authentischer Aufschrift „Gruss vom Krampus“ wäre noch etwas richtig Edles –solch schicke Gimmicks hätte ich gern-, ob der Film aber überhaupt eine Sonderedition wert wär, ist eine andere Frage... bzw. hat die sich jeder selbst zu beantworten.
Zugabe: Eigentlich wollte sich Max als jährliche Weihnachtszeremonie „Charlie Brown“ ansehen, da dies durch die familäre Zerüttung jedoch nichts wurde, hab mir zumindest ich nach „Krampus“ noch die Weihnachtsepisoden der „Charlie Brown und Snoopy Show“ gegönnt.
Es war mir, wie immer, eine Freude!
Der Polarexpress
2. Dezember 2016Die Geschichte des Polarexpresses stammt vom amerikanischen Kinderautor Chris Van Allsburg, aus dessen Feder man ebenfalls schon Jumanji und Zathura als Realfilm adaptierte. Der Polarexpress hebt sich in der Hinsicht ab, dass Regisseur Robert Zemeckis (Roger Rabbit, Zurück in die Zukunft) die gesamte Geschichte mittels Motion Caption Technologie, als Animationsfilm auf die Leinwand bringt.
Laut Wikipedia scheint es auch der erste Film zu sein, der vollständig ins IMAX-3D Format umgewandelt wurde. Was sehr zu begrüßen ist, weil man schon in der Herstellung freie Hand hat kreative Fantasien/Welten mit der Technik nur noch mehr auszureizen, um sie mit plastischer Tiefe zum Unterhaltungs-Traum zu machen. Besonders wenn die Grundstory schonmal nicht wirklich umfangreich ist…
Die ist nämlich schnell zusammengefasst: Ein kleiner Junge wird an Heilig Abend von einem Zug zum Norpol abgeholt. Er scheint seinen weihnachtlichen Glauben immer mehr verloren zu haben und begibt sich deshalb mit ähnlich gesinnten Kindern auf eine fantastische Fahrt.
Es ist exakt 5 Minuten vor Mitternacht, die Zeit scheint still zu stehen, die Reise kann beginnen!
23:55
In erster Linie labt sich dieser Fantasystreich nun an der Animationstechnik, um mit ihr eine übertriebene, aber im Kern auch anrührende (3D-)Achterbahnfahrt von den Gleisen zu lassen. Während der Schaffner (visuell noch am ehesten Tom Hanks) über alles ein reges Auge hat und die Kinder ihrem Ziel entgegenfiebern, hat man auf der Reise sogar reißerische Action zu bieten: Es geht hoch hinauf, rasend tief runter (sogar aus der Ego-Perspektive), windig um verschlungene Kurven und sogar schienenlos übers berstende Eis!
Auf Realismus verzichtet man für Furore, aber bei herzlichen Filmen heißt es sowieso, einfach Gas geben und in aller Ruhe blindlings auf ein gutes Ende vertrauen.
So lässt man Träume zum Leben erwachen und findet auf seiner Fahrt im Pyjama, auch mal Zeit sich über immaterielle, für das Auge unsichtbare Dinge (wie einem Schutzengel etc.), seine Gedanken zu machen - um inhaltich anzuregen, wieder etwas von seiner (kindlichen) Herzensqualität zurückzugewinnen. Und die kann bei jedem Kind ganz individuell ausfallen: Glaube, Zuversicht, Vertrauen, Demut…
… um wieder das wahrzunehmen, was man als Erwachsener schnell mal verlernen könnte, bzw. schon verloren hat.
Das magische Spektakel könnte man sogar als One-Man-Show betrachten, übernimmt doch Tom Hanks so ziemlich alle vordergründigen Rollen mittels Motion Capture Technik. Trotz Animationsfilm freut man sich demnach über real agierende Darsteller, die erst später in ihre digitale Rollenform übertragen wurden. Ein möglicher Beigeschmack könnte dennoch sein, dass in diesem so kindlichen Vertreter alle Figuren durch Erwachsene zum Leben erwachen.
Persönlich konnte ich diesen vollständigen Digital-Vertretern optisch stets wenig abgewinnen, besonders die Augenpartien stören mich größenteils, und obwohl man wirklich viele schöne Szenen hinbekommt, wirkt es dennoch oftmals etwas holprig oder einfach unnatürlich – was es selbstverständlich auch ist. Aber die Figuren haben es oftmals schwer ihren Ausdruck zu transportieren, vielleicht hätte man den Jungen trotz seiner charakterlich notwendigen Zweifel auch einfach emotionaler anlegen sollen. Gelegentlich offenbart die Umgebung nämlich mehr Sympathiewirkung, als die Figuren ausstrahlen.
Dennoch, die Geschichte ist schön, die Technik wird für seine (anfängliche) Zeit wunderbar ausgeschöpft, und manch stimmungsvolle Bild-Kompositionen sind wahrlich bezaubernd. Speziell wenn der Dampf aus der alten Lok beginnt das Schneegestöber zu umgarnen, der schneewehende Wind so richtig an Fahrt gewinnt, warme Lichter durch die kühle Nacht schimmern, Karibus (Rentiere) massig die Szenerie bevölkern oder die erschaffene Weihnachtswelt einfach nur kreative Begeisterung entlockt - mit Ausnahme des Nordpols, der wirkt recht einheitlich.
Der Score soll laut Trivia (imdb) ein paar Nuancen aus "Wild Christmas – Reindeer Games" innehaben, den ebenfalls Alan Silvestri zu verantworten hatte. Ich kam auch nicht umhin an zwei Stellen einen Hauch seines Kultscores aus "Zurück in die Zukunft" herauszuhören. Beim restlichen Klang zelebriert man dennoch einen eigenständiges und auch erstklassiges Feuerwerk, das sowohl emotional berührt/ergreift, als auch Bewegung reinbringt. Auf vereinzelte Gesangseinlagen verzichtet man (leider) ebenfalls nicht.
Ebenezer Scrooge hat im Polarexpress sogar ein kleines Cameo als Puppe, was irgendwie witzig erscheint wo doch Regisseur Robert Zemeckis 5 Jahre später im selben Animationsstil auch noch diese kultige Weihnachtsgeschichte anging. Ein weiteres amüsantes Cameo legt Rockröhre Steven Tyler hin!
Als ob eine Nuance Jule Verne Abenteuer auf kindliche Weihnachtsträume im Schneegestöber trifft, um sich im überdimensionierten Spielzeugland auzustoben.
Weshalb ich mir den Titel bei Zeiten noch im 3D-Format gönnen muss.
Wichtig: Nicht die Botschaft aus der letzten Zeile des Films vergessen, wo man darauf Bezug nimmt, dass man Herzensqualitäten unabhängig jeglichen Alters nie aufgeben sollte!
So! Jetzt bau ich aber an meinem Lego Millennium Falcon weiter! ;)
Ich wünsch Euch was, und noch vielmehr!
Das Appartement
27. November 2016Einen frohen ersten Adventsonntag wünsch ich Euch!
Ich hab gestern schonmal Maroni, Wild-Leberkäse, Ofenkartoffel und Feuerzangenbowle verköstigt -nein, nicht den Film, das Getränk- und mich schonmal warm gemacht.
Ebenso wünsch ich nun folgend eine besinnliche Adventzeit, wenn möglich, abseits von überladenen Remmidemmi und übereifrigem Konsumwahn. Am Besten ihr macht es euch vorm Flimmerkasten gemütlich! ;)

Regisseur Billy Wilder ist auch alles andere als ein Unbekannter, trug er doch zentral zwischen den 40ern-60ern immer wieder famose Klassiker zur Filmgeschichte bei: Das verlorene Wochenende (Ray Milland als Alkoholiker), Boulevard der Dämmerung (stets in Listen der besten Filme aller Zeiten geführt), Das verflixte 7.Jahr, Manche mögens heiß.... um sowohl mit Dramen, als auch mit Komödien zu begeistern.
Aber jetzt, Film ab, mit einer Mischung aus beiden Genre-Elementen und einer scheinbar aussichtlosen Romanze, über die Festtage hinweg...
Das Appartement | |
The Apartment | USA 1960 |
C.C. Baxter (Jack Lemmon) ist in der Masse der Großbüroangestellten nur einer von vielen, eine Nummer... genauer gesagt, Tisch 861, im 19. Stock eines New Yorker Wolkenkratzers, Sektion B der Prämienberechnungsabteilung einer Versicherungsgesellschaft.
Diese Unbekanntheit könnte sich jedoch schlagartig ändern, weil C.C. Baxter (Jack Lemmon) sein Appartement immer wieder an die Führungsetage verleiht, damit die heimlich ihren Affären nachgehen können. Sowas muss früher oder später doch belohnt werden, oder!?
Als der oberste Chef der Agentur das mitbekommt, ist jedoch Schluss mit lustig: Obwohl es danach aussieht als würde er diese Machenschaften beenden, stellt sich heraus, dass er selbige unmoralische Interessen verfolgt!!
Tja, für Vorgesetzte macht man eben gern den Buckel krumm... zumindest solang, bis man sich selbst verliebt! Da wär nämlich noch das Liftmädchen Fran (Shirley MacLaine)… und auf das anständig wirkende Mädchen hat es mehr als nur einer abgesehen.
Man beginnt erzählerisch im November, macht uns mit allen Beteiligten und dem wilden Treiben im netten New Yorker Appartement bekannt, bis man an Heilig Abend ankommt und gleich mal beim Jingle Bells Tänzchen zur Bürosause ausholt.
„Ja Mr. Sheldrake, nein, ich habs nicht vergessen. Der Baum ist geschmückt, die Getränke stehen wie immer im Eisschrank.“
Die Fäden laufen zusammen, das eigentliche Fiasko bahnt sich an und macht die folgenden Weihnachtsfeiertage zum brisanten, aber auch geselligen und charakterhaltigen Ausnüchtern (in Sachen Liebesdilemma).
Bild Copyright: Mirisch Corporation / Vertrieb: United Artists/MGM
Ein wirklich gelungenes Arrangement, das sowohl nachdenkliche Töne anschlägt -besonders durch den dramaturgisch unerwarteten Tiefschlag zu Weihnachten-, zur Auflockerung aber auch stets auf amüsante Linie zurückkehrt.
Meiner Meinung nach hätte man sogar gänzlich im stimmungsbetörenden Appartement verweilen dürfen - die zwischenzeitlichen Ausreißer ins Büro zur Abwechslung gar nicht nötig gehabt.
Manch doppelte Spielchen und Verwechslungen halten reichlich bei Laune –die liebenswerten Nachbarn helfen trotz Kritik am vermeintlichen Ladykiller stets aus der Patsche- und in den Zwischentönen regt man immer wieder zum Denken an: Über die Ungleichheit in Sachen Anziehungskraft, (abtrünnige) Schicksale in Sachen Liebe, das Hadern bezüglich Geben und Nehmen, und den Buckel, den sich manch einer beim (unmoralischen) Hocharbeiten macht!
Beiläufig fühlt man allen auf den Zahn die in der Liebe schonmal Fehler machten, oder (durch die rosa-rote Brille) einer Täuschung auflagen.
Nach dem Motto 'geteiltes Leid ist halbes Leid' gesellt man sich auch gern, was eine wunderbare Barszene amüsant zu Bilde bringt,… in der Baxter an Heilig Abend (noch vor dem eigentlichen Drama) eine schrillstimmige Bekanntschaft macht; Lemmon nach Martini um Martini einen lustigen, volltrunkenen, starren Blick aufsetzt, und sich über einen Gesprächeinstieg bezüglich Fidel Castro hinaus zeigt, wie schnell man durch geteilten Frust im Bett landen könnte. Es ist doch die gefühlsbeladenste Zeit des Jahres!
„Trink aus Weihnachtsmann! Feierabend!“
Das 60er-Jahre Setting begeistert mit ein paar schicken Ausstattungsdetails, wie dem Kastenfernseher mit robusten, fixierten Bedienelement auf dem Couchtisch, einen schicken Plattenwechsler der immer wieder mal seine Runden zur nächtlichen Unterhaltung drehen muss, IBM-Rechenmaschinen, einer irrlangen Parkbank, und in Sachen Mode, mit einem unentbehrlichen Männer-Accessoire seiner Zeiten, einem trendigen Hut! (Ja, ich seh so Zeitrequisiten immer liebend gern.)
Der angenehme orchestrale Score hält vom Schmonzetten-Jazz über das Streicherensemble hinaus auch für jede Lage den passenden Anreiz bereit.
So kocht man als Junggesselle Spaghetti. (Bild Copyright: Mirisch Corporation / Vertrieb: United Artists/MGM)
So verbringt man 2 Stunden mit wunderbarem Erzählkino und macht die Weihnachtsfeiertage der Protagonisten zum unvergesslichen Ereignis, holt letztlich auch noch zum Jahreswechsel aus, um im Finale wieder zu zweit auf der Couch zu landen. Wer nun jedoch tatsächlich wen liebt, oder auch nicht, könnte womöglich ewig ein Mysterium der Liebe bleiben. Aber davon muss sich jeder ein eigenes Bild machen!
Trotz tragödischer Zwischenschläge, immer um eine beschauliche Stimmung und etwas Humor bemüht. Folglich langt die eigentümliche Romanze nicht nur zur (Vor- und Nach-) Weihnachtszeit, sondern als Film selbst auch zu jeder anderen Sichtungszeit; nicht umsonst fristet er sein Dasein in der IMDB Top250 aktuell auf Platz 105! Ich freu mich ihn gerade jetzt genossen zu haben, einfach nur vollumfänglich sehenswert!
Allgemein sogar ein sehr später s/w-Film, der von 10 Nominierungen auch noch 5 goldene Statuen einheimste, darunter: Bester Film, Beste Regie, Schnitt, Drehbuch und Ausstattung für einen s/w-Film.
Leider hierzulange nur als DVD erhältlich, als Blu-Ray existiert ein US-Import.
Das Trio Wilder, Lemmon und MacLaine arbeite 1963 gleich wieder an „Das Mädchen Irma la Douce“ zusammen, wo sie ein Musical als Filmkomödie umsetzten.
Es war mir eine Freude!
Filmausschnitte: Copyright by Mirisch Corporation / Vertrieb: United Artists/MGM
Quelle des Blu-Ray-Covers: bluray-disc.de
anSICHTEN
11. November 2016Dr. Strange / Die 5.Welle / Miss Daisy und ihr Chaffeur / Das Wunder in der 8.Straße
Ich bin's mal wieder, mit meinen anSICHTEN: Etwas Teen-Fiction, dazu ein Jessica Tandy Doppel und etwas aktuelles Kino. Gute Unterhaltung, euer Dr. Beyond, ehm... euer MoeMents.
Dr. Strange | |
Doctor Strange | USA 2016 |
Und das ist bei Weitem nicht alles: Spiritualität, fernöstliche Praktiken, ein Medizin-Crossover, immaterielle Fähigkeiten, Philosophisches, eine rapide Horizonterweiterung und ein überaus raffinierter Intellekt… alles als Ansatz, um damit "Unglaubliches" zu (er)schaffen! Wenn man nun meint, man setzt damit storytechnisch ein Potpourri aus bereits Bekanntem zusammen (Star Wars, Matrix, Harry Potter, Dr. Mordrid ;)…), dem sei gesagt: Diese Themen sind weitaus älter als das Medium Film selbst. Und da so immens viel "fantastisches" Potential in dieser "Quelle" steckt, macht es "Dr. Strange" weitaus größer, tiefer und wesentlicher, als er wohl offensichtlich ist - der Zauber steckt im allzu schicken Detail.

So auch Dr. Strange!! Der speziell in Sachen Horizonterweiterung (vom rationalen Mediziner zum magischen Übermensch) darüber hinauswachsen muss. Somit seinen ersten Auftritt deckungsgleich zu seinen Marvelcompanions Thor und Iron Man als arroganter, selbstverliebter Playboy hinlegt. Während der Wandel bei Thor viel zu schnell ging und bei Tony wohl nie tatsächlich stattfinden wird, nimmt sich der Film tatsächlich Zeit, sich Dr. Stranges Figur zu widmen. Zumindest fühlt es sich durch den gelungenen Score, den bedeutenden Dialogen und der leicht düsteren Optik so an - und für meinen Fall, es funktioniert auch ganz wunderbar!
So fand ich Dr. Strange richtig, richtig gut, weshalb er sich mit seinem Portalring, unverzüglich einen Platz in meine MCU-Top3 brannte!
Spoiler zu den Credit-Scenes oder Stan Lee nur auf Anfrage. ;)
Die 5. Welle | |
The 5th Wave | USA 2016 |
Die Effekte sind nicht auf Höhe der Zeit, erzielen in den über Menschen hereinstürzenden Katastrophen aber dennoch ihre beabsichtigte Wirkung. Moretz sinniert zwar gelegentlich in Off-Kommentaren, Tiefe kommt dennoch keine zum Vorschein. Ihr Trip von der kindlichen Unschuld zur Waffenträgerin, bleibt ebenso fragwürdig wie das indoktrinierte Kinder-RedDawn*-Squad im Einsatz gegen die Aliens. Zwischendurch ne Romanze wäre ebenso kein Problem, würde man nicht vollends die Kurve in nur so vor sich hin triefende Nicholas Sparks Gefilde nehmen!
*Hier müsste es wohl Alien-Dawn heißen.
Das Gute im Menschen hervorzukehren wäre sogar noch löblich, aber das Genre-Wechselbad so dermaßen kitschig und vermurkst zu inszenieren, lässt wohl nicht nur den guten Cast (C. Moretz, Liev Schreiber, Maria Bello…) rätseln wo man da nur reingeraten ist?
Von Nicholas Sparks infiltriertes Sci-Fi-Kino (Leidenschafliches Schmachten bei Holzhacken im herbstlichen Sonnenschein während Aliendrohnen fliegen), in unerwarteter Teenager Manier –erneute Adaption eines Teen-Bestsellers- das am Ende nach wie vor dort steht, wo es begann!
Ich war zwar als Sci-Fi-Fan kurz vom Grundsetting unterhalten, wenn es jedoch keine Fortsetzung geben sollte, wär ich keineswegs verwundert – eher bestätigt!
Miss Daisy und ihr Chauffeur | |
Driving Miss Daisy | USA 1983 |

Jessica Tandy, Morgan Freeman und Dan Aykroyd (als Miss Daisys Sohnemann) altern in diesem Zeitraffer von Film sichtlich schnell, weil man von den 40ern bis in die 70er unterwegs ist. Schöne Zeitrequisiten, dementsprechend muss auch mal der schicke Schlitten getauscht werden, gestaltet sich die Reise als filmisches Gedicht (mit etwas sympathischer Exzentrik) über eine vorurteilsbefreite Freundschaft, die schon ihren Nenner fand, bevor Martin Luther King begann (wird aufgegriffen) den hier durchlaufenen Zeitgeist aufzubrechen.
Nominiert in 9 Kategorien erhielt die Tragikkomödie 4 Oscars (Film, Tandy, Drehbuch, Make-Up), und wenn er heute auch von "Forrest Gump" oder "The Butler" thematisch eingeholt scheint, so ist die bereichernde Begegnung allemal einen schönen Abend, oder einen stimmungsvollen verregneten Sonntag Nachmittag wert! Parallel dazu erinnere ich mich fast automatisch an die lustige Parodie von Mos Def und Jack Black aus "Abgedreht". Einfach herrlich.
Das Wunder in der 8. Straße | |
*batteries not included | USA 1987 |

Für die Bewohner gäbe es neben dem schicken 50er-Jahre Diner im EG des Hauses, so etliche weitere Erinnerungen, die man mit dem Abriss verlieren/zerstören würde.
Heimelig arrangiert, anrührend inszeniert, verdammt liebenswert und sogar mit einigen haarsträubenden Schenkelklopfern versehen. Die Effekte sind für ihre Zeit erstaunlich gut gelungen und der Score von James Horner spielt alle Stückchen. Die wohlige Darstellerkombination, jeder ein Charakter für sich, ist einfach immens sympathisch in ihrem (herzlichen) Zusammenwirken, genauso hat das rustikale aber behagliche Wohnhaus, "aufladenden" Charme.
Eigentlich sollte es eine Episode von Steven Spielbergs "Unglaubliche(n) Geschichten" werden, als Produzent entschied er sich dann jedoch einen Spielfilm daraus zu machen. Regisseur Matthew Robbins, der neben seinem Disneyfilm "Der Drachentöter" (81) hiermit seine wohl einzig noch bekannte Regiearbeit hinlegte, hilft Spielberg dabei, seinen gewohnt sentimentalen Charme in jederlei Hinsicht auszureizen.
Ein paar fiese Immobilien-Ganoven mit finsteren Absichten für etwas wüsten Radau im simplen (Märchen-)Aufhänger, dennoch vielmehr eine Fantasy-Familiengeschichte mit dem Filmherz am richtigen Fleck!
zuvor gesehen:
Halloween-Programm (2016): Pumpkinhead / Stadt der Toten /
Tales of Halloween / Eine unheimliche Geisternacht
Weiterführende Blogs:
Flohmarkt-Boni (+Verwahrungsoption)
7. November 2016
HEY Blus Brothers!! |
Was nun folgt, ist die Ausbeute aus einem Monat Flohmarktflanieren, was ich gelegentlich recht gern mach um manch Raritäten zu entdecken oder auch einfach Titel, die mir einen höheren Preis nicht wert wären.
Ich finds immer wieder mords spannend was man als Filmnarr so alles finden kann weil man einfach einen anderen Bezug zur Materie hat als der Durchschnittseher, der gelegentlich einen Ramschkauf schnell wieder los werden möchte, doch wie so oft gilt "one man's trash is another man's treasure"... und nicht nur das, man findet auch immer wieder mal OOP-Titel, für die man am Flohmarkt keine horrenden Fantasypreise bezahlt!
(Es sei denn man trifft auf jemanden der ebenso Film-Geek ist. ;) Was jedoch so gut wie nie vorkommt.)
Regelmäßig werd ich so einen Blog nun nicht machen, es soll nur mal ein einzelner Blick darauf sein, was man nicht so alles entdecken, finden kann. Oder welch (persönliche) Schnäppchen möglich sind. Plus einen kleinen Blick über diese Angelegenheit hinaus.
Alle Titel werden von mir gereinigt, aufbereitet, großteils sogar mit neuen Hüllen versehen oder gar anderweitig verstaut, aber dazu später noch.
Wir legen los....
Hier hab ich bei 2 Personen insgesamt 11 DVDs eingeheimst, eigentlich selten das ich gleich soviel finde, aber wenn die Titel passen...
Die untersten 3 Titel (des Fotos) hab ich für mein Sommer-Bootsregal erworben: Jocks is ne 80s Teen-Comedy auf die mich cpu lord aufmerksam machte, Summer City (1977) is ein australischer Surfthriller mit Mel Gibson, der O-Titel Coast of Terror scheint schon explizitere Töne anzuschlagen, und Sahara soll Spass machen - hab ihn schonmal gesehen, neu nicht gekauft, aber zum Flohmarktpreis freu ich mich ihn als Sommertitel nun doch im Regal zu haben.
Die Reihe mittig bietet etwas Horror: X-Tro 2 für die Creature-Feature Sammlung, Overthrow is Söldner-Action aus den 80s -hätte ich allein schon wegen des Covers gekauft-, den dritten Teil der Lost Boys mit Feldman und auch noch das Remake von Unbekannter Anrufer.
Die obere Reihe is mehr was fürs Herz: Den ersten Titel kannte ich nicht, nahm ihn aber mit weil ich Teenagerfilme gern einlege, zuhause merkte ich das Der Club der gebrochenen Herzen (2000) eine Homosexuellen-RomCom ist, mit Zach Braff, Dean Cain, Timothy Olyphant... aber doch gut besetzt und hoffentlich mal einen Zwischenblick wert. P.Tintos Miracle (1998) ist relativ gut bewertet und sprach mich allein schon durch Backcover und Story an; scheint eine recht fantastische Geschichte zu sein - ich bin gespannt! Earth to Echo ist ein moderner, abenteuerlicher Kids-Vertreter -die ich sowieso mag- und führte zum Spottpreis auch zur Mitnahme meinerseits - sonst hätte ich ihn wohl beiläufig mal geliehen. Tja und Unterwegs mit Jungs (mit Drew Berrymore) muss man vermutlich sowieso haben? Obwohl ich ihn noch nicht gesehen habe, vermute ich, dass mich allein schon die 50s begeistern werden.
Einige Titel hierunter sind mittlerweile schon schwer erhältlich oder für ein DVD-Angebot zu schwachsinnig im Preis, zahlte ich für alle 11 Titel 10.-
Wenn ihr euch nun gefragt habt, warum manche Titel in A5-Klarsichthüllen stecken... tja, wir Sammler wissen alle, dass wir neben unserer Leidenschaft noch eins gemein haben: Platzmangel!
Deshalb hab ich nun begonnen einen minimalen Teil meiner Sammlung, nach Themen sortiert im A5-Ordner zu verstauen. Und sofern ich den am Flohmarkt gekauften Titel nicht optisch in der Sammlung brauche, kommt die Flohmarktausbeute grundsätzlich in Ordner. So kommen die (teils) dreckigen Hüllen weg, Cover und DVD wird sogar nochmals geputzt und dann ab in den Ordner damit. Brauch ihn ihn fürs Regal, weil sein filmischer Kumpel (oder ein Verwandter) schon dort steht, dann bekommt er eine neue Hülle und darf sich präsentieren.
So spar ich mir pro Mappe 25-30 cm Amaray-Breite im Regal!! Das Gute daran, ich kanns jederzeit wieder rückgängig machen, ohne das irgendetwas beschädigt wird. Nur das Cover darf man am Falz nicht ganz einfalten/festdrücken, sonst könnten Risse entstehen die man später bemerkt!
Für kleine Abschnitte find ich es also recht praktisch. Eben besonders wenn man nicht soviel Platz hat. Der edle Rest strahlt natürlich nach wie vor Original von der Regalfront. Die Mappen-Auswahl fristet eben ihr B-Dasein... ;)
Und schon gehts weiter zum nächsten Sonntag, zum nächsten Flohmarkt!
Obwohl die Barbapapa-Blechdose echt einiges hermacht, wollt ich sie nicht kaufen, aber 3.- für die gesamte Kultserie, da konnt ich dann doch nicht Nein sagen. Leider fehlt das Papp-Innenleben der Dose, aber die Serie auf DVD ist komplett. Die Büchse wird sowieso anderweitig Verwendung finden. Im Zeichen des Zorro von 1940 ist eine der bekannteren Zorro-Verfilmungen, und Schweijks Flegeljahre ist eine Adaption des braven Soldaten Schwejk. Da ich hier nur die ernst-ulkige Verfilmung mit Heinz Rühmann aus 1960 kenne, hab ich mir auch die Fassung mit Peter Alexander gegönnt - die is nur 4 Jahre jünger. Zorro und Schwejk gab es zusammen für 3.-
Anderer Flohmarkt...
Teil 2 von Reeker fristet schon seit einem länger vergangenen Flohmarkt sein Blu-Ray Dasein in einem meiner Ordner und wurde im Laufe meines Sommerprogramms auch schon gesichtet, aber Teil 1 stand noch aus, und ich fand ihn erfreulicherweise ebenso zufällig. Wildwasser-Sommer mit Kevin Bacon kommt (mit neuer Hülle) in mein Sommerregal und Cool Runnings ist sowieso ne "coole" Kult-Komödie mit dem legendären John Candy - gibt es auch noch nicht auf Blu-Ray. Für alles zusammen 5.-
Super 8 hat mich damals eigentlich nicht wirklich vom Hocker gehauen, obwohl ich Kinderabenteuer ala Goonies und Konsorten so richtig gern hab!
Visuell fand ich ihn -mit Ausnahme der Lens Flares- aber richtig ansprechend.
Und weil die DVD fehlte bekam ich ihn sogar um 3.- Zuhause in eine Single-Hülle umgepackt und ab damit in den Kidz-Corner meiner Sammlung. Hier sollte er meiner Meinung nach nämlich nicht fehlen...(und wer weiß, vllt. gefällt er mir bei nächster Sichtung besser)
Hier noch ein Bild dieses Abteils, allesamt Titel mit Kinder-Darstellern (vereinzelt Teens)...
Ich hoff, diesem Regal-Eck auch bald eine VÖ von Stranger Things hinzufügen zu können. :)
Aber, jetz wieder weiter am Flohmarkt...
Beim Ersten kaufte ich das Classic-Monster Revival von Dracula, Frankenstein und Wolf, der Typ wollte für jede Amaray 1.-, sogar für das Triopackage oder gar ganze Serienstaffeln je nur 1.- ... ich fragte ihn ob er nicht mehr will, weil 3 Filme enthalten sind und gab ihm dann noch unbeantwortet, lächerliche 50cent drauf, sodass sich beide freuten. Kaufte dann auch noch Upside Down und Mondsüchtig bei ihm, die ich schon immer mal sehen wollte. Mondsüchtig wollt ich letztens sogar schon NEU bestellen - gut noch gewartet zu haben. Summe: 5 Filme/3.-
Die bissig unterhaltsame Komödie Election mit Reese Whiterspoon und Matthew Broderick bot man mir um nur 50 cent an und einen Flohmarkt weiter, nahm ich noch freudig 13 Geister und Coneheads (sogar noch OVP) für insg. 2.- mit... kenn beide schon, beide gibt es aber nach wie vor nicht auf Blu-Ray und ich wollt sie mal wieder einlegen. Bezüglich Dan Aykroyd (Coneheads) würde mich freuen am Flohmarkt auch mal Valkenvania zu finden... nur ein (Only DVD / OOP-)Titel von vielen, die im Hinterkopf herumspucken, in der Hoffnung sie mal am Flohmarkt zu entdecken.
Genau sowas (seltenes) zu finden,
macht immer wieder Lust auf Flohmärkten zu stöbern!
Sodala, der Oktober eigentlich schon vorbei, zeig ich euch nun auch noch schnell meine kleine Ausbeute vom letzten Sonntag (06.11). Ich wurde nicht recht fündig und hab den Hybrid dann als Frustkauf mitgenommen.
Eigentlich wollte die Dame 4.-, für 3.- hab ich dann mitgenommen, mehr wollt ich für ein mögliches Fiasko nicht ausgeben, aber als großer Fan von Christine, The Car und Rhea M wag ich gern auch mal einen Blick auf einen modernen Car-Horror-Vertreter. HYBRID scheint außerdem auch in Movienators Horror-Car-Sammelsurium auf.
Den Film hab ich dann Abends auch gleich noch geguckt:
Hinter dem B-Movie versteckt sich ein etwas abtruses, aber originelles Creature-Feature in der Karosserie eines Haunting-Cars! Trotz platter Dialoge, den üblichen Logik-Holprigkeiten und einem nervigen Stereotyp, überzeugen Optik, (Produktions-)Design und das reduzierte Setting einer Stadtwerkstatt/Tiefgarage, dessen Nachtschichtcrew es unter toller Atmosphäre und Angriffen des Killerhybrids, schwer haben wird die Nacht zu überleben. Die Grundidee zwecks organischen Wagens ist fürs Erste zwar supertrashy, er macht sich in meinem B-Folder aber (genau deshalb) richtig gut!
Das wars von mir, ich wünsch Euch was! Ebenfalls eine tolle Ausbeute, manch Schnäppchen und erstrangig natürlich beste Unterhaltung!
Halloween-Programm
31. Oktober 2016
Ich hab mir für den heurigen Halloween-Oktober schon recht früh einiges zurechtgelegt: Etwas zum Wieder-sichten und auch manch Ungesehenes, dass endlich mal in Augenschein genommen werden sollte...
So sah das Gruselpackage aus, und am Ende des Monats -jetzt- war das Häufchen zumindest halbiert. Alles ging sich also nicht aus, außerdem kam noch manch andrer Grusler dazwischen, weil eben oft ein Eindruck/Thema automatisch zum Nächsten führt... gucken nach Spontanität oder Gemütsbelangen eben. ;)
Jetz hier eine Listung mit den tatsächlich gesichteten Filmen
(zum jew. O k t o b e r -Tag),
danach eine Auswahl etwas näher beleuchtet.
08: Dead Set (Mini-Serie) / 09: Evil Dead (Reboot) / 10: Ghostfever (1986/VHS) / 11: Goosebumps (Film) / 14: Christine / 15: Carpenters - The Ward / 17: City of the Dead / 18: Die Mumie (Universal-Classic) / 20: White Zombie (Lugosi) / 22: Fright Night - Double Feature / 23: Dracula - Nächte des Entsetzens / 25: Tales of Halloween / Ich folgte einem Zombie / 26: CABAL - Die Brut der Nacht (1990/VHS) / Land of the Dead / 27: Weg mit der Ex / 30: Pumpkinhead / 31: Eine unheimliche Geisternacht...
Pumpkinhead | |
Das Halloween-Monster | USA 1988 |
Ed Harley (Lance Henriksen) betreibt einen Krämerladen völlig abseits vom Schuß und ist mit seinem kleinen Sohn Billy (Matthew Hurley) familär auf sich allein gestellt. Als ein paar Stadt-Tweens auftauchen –Stereotype Arschlöcher aber auch völlig gegenteilige Sympathieträger- um in der öden Gegend Hüttenurlaub zu machen, verletzen die beim Brettern mit ihren Motocross-Rädern den kleinen Billy tödlich. Der Vater entfesselt darauf hin wutentbrannt eine alte Legende dieser Gegend, einen Dämonen, eine fiese Kreatur aus einem Kürbisfeld/Friedhof... die Rache für seinen verlorenen Sohn nehmen soll!
Diese dramatische Auslösesequenz für das spätere Creature-Unheil ist arg berührend, richtig gut eingefangen, die richtigen Figuren hierzu gewählt und der Verlust des ach so lieben Jungen drastisch tiefgreifend; auch Schnitt und Kamera sind fein getrimmt… nur Henriksen schwächelt vielleicht etwas. Erst nach dieser beeindruckenden Szene merkt man wieder, dass man sich eigentlich in einem B-Movie befindet, man bekommt es nämlich mit der Eile zu tun. Nicht nur die Mitt-Zwanziger flüchten schnell in ihre Waldhütte, auch manch kommender Charakterwandel von 0 auf 100 gestaltet sich fieberhaft gekünstelt. Ist aber nur nebensächlich bemerkbar, das kurzweilige Pumpkin-Ratz-Fatz –mit soviel Creature-Einsatz hab ich plötzlich gar nicht gerechnet- macht sich als Wald-/Horror- und Hüttenaktion in ihrer nacht-blutigen Heimsuchung nämlich richtig genial!!
Im Allgemeinen bleibt man dann stets auf solidem B-Niveau und hält sich durchwegs klasse, auch was die Stimmung betrifft. Etwas Countrynuancen um die sonnige/staubige Backwood-Provinz zu untermalen, ein paar schmutzige Rednecks/Farmer treiben sich herum, und das sphärische Scoredröhnen, ist in seiner Unaufdringlichkeit eine räumliche Stimmungsunterlage. Etwas zirpen und wäldliche Nebeldüsternis hinzu, macht die visuellen Wechsel von gefilterter tiefblauer Waldnacht zum kerzenwarmen Hüttenleben nochmals geschmeidiger. Vielleicht könnte der großteils überlappende Blaustich irgendwann nerven, im Grunde aber schön eingefangen.
Da es sich um Effektelegende Stan Winstons Regiedebüt handelt, haben auch die Effekte ihre wunderbare Handwerksnote. Namentlich zwar selbst nicht unter Special-Effects geführt, scheint die restliche Crew dennoch aus seinem Team zu sein. Nicht nur die vorerst besuchte Hexe hat ihre schaurige Note im fratzen-faltigen Anlitz, auch das Monsterdesign macht als handgemachtes Design körperlich richtig was her. Dessen teils überdimensionierte Größe in Teilsequenzen kommt mächtig gut, die Nahaufnahmen gestalten sich ebenfalls realistisch/klasse!
Inhaltlich hat man sich einen Background (zur Legende) zurechtgelegt, der zwar großteils unausgesprochen bleibt, aber sich dennoch durch das Geschehen wunderbar verbindet und im Verlauf raffiniert selbst entschlüsselt. Gerade der Hundeinstinkt, der noch vor allen anderen wahrnimmt wie die Sache mit dem Monstrum läuft, gepaart mir dem Erkenntnis-schließenden Finale, wertet die Angelegenheit mords auf. Auch die Idee, Ed seine Rachelust in Visionen vor Augen zu führen, ist schon ein geschickt eingefädeltes Stück Moral - damit das Ganze nicht nur bei einer simplen Schlachthetz durch Wald und Nacht bleibt. Doch ein kleiner feiner Bonus! Besonders nochmals, wenn man bemerkt, wen die Hexe am Ende ins Grab legt – und sich ein genialer Kreislauf schließt!
Ich glaubs gar nicht, dass Stan Winston neben seinem Regiedebüt hier, nur noch "Mein Kumpel, der Kobold" (1990) –VHS- vollbracht hat. In Pumpkinhead steckt schon so ansehnliches Regiepotential, dessen Fortführung ich nur zu gern gesehen hätte. Vermutlich wären uns dann aber seine genialen Effekte/Designs zu Terminator, Predator, Jurassic Park, Relikt, Lace Placid (…und noch vielen vielen mehr) verwehrt geblieben. Also vielleicht auch richtig so, außerdem bleibt Pumpkinhead somit ein kleines Unikat. Als B-Creature-Feature fand ich ihn richtig klasse, gerade in Stimmung, Hütten- und Wald-Setting sowie Monsterdesign, immer wieder reizvoll!
Aktuell gibt es 4 Teile von Pumpkinhead, alle auf DVD erhältlich; der zweite (1994) sogar schon im BD-MD erhältlich, kommt im Januar auch noch das Keep Case, Teil 3 (2006) und 4 (2007) sind zusammen als Sony-DVD-Doppelpack abzugreifen. Das Bild links zeigt nur den schicken US-Import. Hoffentlich kommt der auch bei uns in HD - wäre eine Freude; für mich eigentlich schon ne kleine Halloween-Perle, obwohl er damit gar nichts zu tun hat.
Stadt der Toten | |
The City of the Dead / Horror Hotel | GB 1960 |
Professor Allan Driscoll (Christopher Lee) lehrt seinen Studenten mit erstaunlicher Inbrunst etwas über die Hexenverbrennungen des 17. Jahrhunderts. Eine seiner Studentinnen, Nan Barlow (Venetia Stevenson), eine adrette junge blonde Dame (mit hochgezogenen Brauen), macht sich im Zuge diese Kursus auf nach Whitewood, um für ihre Abschlussarbeit tiefer in der Vergangenheit der Hexenhistorie zu forschen.
Schon bei Hinfahrt wird sie vor dem kleinen Örtchen gewarnt... und die erste Einstellung bei Fahrt ins Dorf, gleichmal der schicke düstere Friedhof!
Das rustikale Nest scheint in seiner Zeitrechnung überhaupt noch Jahrhunderte nachzuhinken. Es wird ins RAVENS INN eingecheckt, neugierige Fragen gestellt und die Nase in alte Bücher über satanische Bräuche gesteckt. Während Nan darin gräbt, haben die Bewohner jedoch ganz eigene Pläne!
Und das zeigt sich auf ominöse Art auch recht schnell!
Die eigentliche Story hat jedoch noch gar nicht begonnen…
Scheiterhaufen, alte Flüche, Aberglaube und Hexenriten, Kaminfeuer und Schattenspiele… eingehüllt in schicke rustikale Kulissen und reichlich Nebelschwaden!! Was Hexen am Tag vor Maria Lichtmesse und ebenfalls noch im Februar als Hexensabbath zelebrieren, kann so erheblich sein, wie die Frage, was denn nun die 13. Stunde sei!?
Eine gewisse Künstlichkeit lässt sich wohl nicht abstreiten, vereinzelt fliegt man durch den Score oder manch Inszenierungsüberzogenheit auch mal aus der Stimmung, grundlegend und größtenteils überwiegt jedoch der stilistisch äußerst treffende, schaurig-schöne (Spionage-)Kult! Mit einigen wunderbaren Bild-Kompositionen, brilliert ebenso der Reiz an den hintergründigen Hexengeschichten/-ritualen, als auch die Brisanz um das aufzudeckende Geheimnis. Eine richtig gute s/w-Spurensuche! In Teilen erinnert es mich herrlich stimmig und fesselnd an die H.P. Lovecraft Geschichte "Schatten über Innsmouth" (–als Comic gelesen).
Diesen ersten Film von AMICUS-Productions (hier noch Vulcan Films genannt), und gleichermaßen das Regiedebüt von John Llewellyn Moxey ("Das Rätsel des silbernen Dreieck" nach Edgar Wallace) sollte jeder Britgrusel-Fan mal gesehen haben. Erfreulicherweise kam nun auch gerade eine Blu-Ray im MB dazu auf den Markt, um meine DVD zu ersetzen und endlich auch mal den O-Ton anzutesten. Für mich ein schickes, typisch-klassisches und beeindruckendes Grusel-Erlebnis. Sofort das MB geordert!
Tales of Halloween | |
Trick or Treat | USA 2015 |
... gestaltet sich als Episodenfilm, verbunden durch eine amerikanische Vorstadt, einem Radiosender (und seiner gealterten, weiblichen, verrauchten Stimme), sowie der abendlichen Fernsehausstrahlung von "The Night of the Living Dead", die im Background der einzelnen Storys immer wieder mal auftaucht!
Man setzt auf reichlich Gore-Abarten, viel auf Wahnsinn –gelegentlich leider ohne Sinn-, hat des Öfteren aber auch mal geniale schwarzhumorige Botschaften zu bieten. In den Storys ist von Nachbarschaftskonflikten, Legenden, Dämonen, Hexen, dem Leibhaftigen, fiesen Eltern, bösen Kindern bis hin zu Killerkürbissen alles dabei was das Halloween-Herz begehrt. Sogar ein kleiner Slashertrip und Sci-Fi-Einlagen!
Optik und Produktionsdesign sind einfach klasse, in der letzten Episode klaut man sich abgewandelt sogar den Halloween-Score, manch Hommagen wie auch (legendäre) Cameos werten auf, nur manch Schauspieler, und Stimmungsbrüche durch zuviel Hektik und Splatter, können diesen Halloween-Trip mindern, ansonten gestaltet sich die Stimmung aber recht gut
Man nimmt sich sowieso nicht ernst, deshalb auch einiges an (nervigen) Overacting, dafür sind die mitschwingenden Lacher immer schön morbid-witzig, beim Phantomzeichner hab ich mich fast nicht mehr einbekommen, die Szene war ein absoluter Brüller, mein Highlight, ebenso die Folge mit dem entführten "Kind" (von John Landis) die jede Menge morbiden Spass bereitet!
„Jedes Jahr an Halloween flippt diese Stadt völlig aus!!“
(Das Zitat des ansässigen Sheriffs hier, kommt einem stark bekannt vor!)
Für zwischendurch als unappetitlicher und abgedrehter Halloween-Snack durchaus mal unterhaltsam! Zum Versüssen kann man sich ja ebenfalls einen Schokoriegel mit dem Namen CARPENTER genehmigen.
Eine unheimliche Geisternacht | |
The Midnight Hour / Creeps | USA 1985 |
Na! Da hat wohl wer in der Schule nicht aufgepasst!? Hält doch Phil (Lee Montgomery) zuvor noch ein Referat bezüglich Halloween und der örtlichen Historie dazu... sogar ansässigen Vorfahren, einer gehängten Hexe und dem dazugehörigen Hexenjäger... müssen sie dennoch deren Kostüme aus dem hiesigen Museum klauen, sich am Friedhof verkleiden und zur Einstimmung auf die Halloweenparty, auch noch das mit Blut geschriebene Pergament vorlesen…
Natürlich springen nun die Untoten aus ihren explodierenden Gräbern!!!
Um mitzufeiern!

Wobei Regisseur Jack Bender (Chucky3) schicken Old-School Teenagergrusel mit richtig amüsanten Ideen durcheinander wirbelt; da vergehen sich die ulkigen Zombies schonmal hungrig am Pop-Corn-Sarg, oder auch aneinander – selbst Untote fummeln noch gern! Die lässige Aushilfslehrerin ist keinem Drink abgeneigt, kommt sogar als David Bowie auf die famose Party, auf der man eine gemeinschafts-choreografierte Gruselsohle aufs Parkett legt sodass auch gleich noch ein Musikvideo dabei rausspringt! Der Soundtrack -den Radiolegende Wolfman Jack (American Graffiti) hier großteils durch die Boxen lässt- ist überhaupt phänomenal! Etwas 50ties Teenlove –auch ein schicker 50s-Schlitten-, "Bad Moon Rising" von CCR und besonders gut kommt "How Soon is Now" von The Smiths, wenn man dazu im Weinkeller jemanden bluthungrig an den Hals fällt – speziell wenn man bedenkt das ein Cover davon nicht nur den "Hexenclub" (96) untermalte, sondern auch das Intro von "Charmed – Zauberhafte Schwester" unsterblich machte.
Es darf zwar auch mal gruselig werden, grundlegend hält man aber blutfreie Angriffslustigkeit in Balance mit dem amüsanten Partyverhalten der Untoten. Richtig genial: Die optisch mit Nebelschwaden und weiteren plakativen Elementen inszenierte Fahrt durch die Stadt, während man sieht, was die Ausgeburten des Friedhofs überhaupt angerichtet haben!
Gerade für einen Fernsehfilm wirklich wunderbares 80ties Feeling, satter Halloween-Kleinstadtflair, flotte Sprüche, reichlich (trashige) Albernheiten und ein paar kultige Monster die eine Party unterwandern. Eine Teenager-Lovestory gibts natürlich auch dazu... und das alles, in der Nacht der dunklen Nächte! Der perfekte Halloweenfilm für Provinzteens und 80s Fans!

Ich hab die (bespielte) VHS gesehen weil die DVD vergriffen ist, bevor ich mich nun aber auf die Suche nach der Original-Kassette machte doch noch eine kleine Hartbox entdeckt, die sich demnächst perfekt neben die Hartbox von Monster Busters gesellen wird. Eine Blu-Ray von beiden wär mehr als wünschenswert! Zumindest für mich, ich hab so lockere Teenhorrorkomödien mit ganz eigenem (80s-)Flair ganz besonders gern.
Jetzt scheint noch eine Halloween-Party mit manch Legenden zu laufen! ;)
Ob nun am Coffin Rock, in Midian oder am Gelände der Dante-High weiß ich nicht so genau. Der Bote dieser Nachricht, mein Nerdkumpel Frank 'the prank' Steiner scheint heut nur so vor sich hin zu grummurren - was aber immer noch besser is, als wenn er bei Vollmondzyklus seine pelzige Periode bekommt.
Nunja, apropos Party: Jason kehrte zwar aus seinem Sommerurlaub nicht zurück, Mike is an Halloween aber immer am Start! Zu Bloody Mary oder giftgrün-scharfem Destillat feiern die Dämonen noch am clownesken, und ich bin sozusagen als Kontrollinstanz beordert: Als Meta-Ebenen durchdringender Magier/Hexer hab ich mit meinem Boomstick -flüsternde Stimmen munkeln es sei ne Dark-Remote-Control- stets die Kontrolle über diesen Tanz der Teufel. Um ihn zu beinflussen oder gar per Fingertip zu beenden - sollten es die wilden Zombies wieder mal zu toll treiben!
Man kann nur hoffen, dass kein Succubus mir mit falschen lilithischen Absichten meinen Boomstick entwendet - oder gar dessen Machtquelle in sein säurehaltiges Blut zersetzt! ;)
Die Schöne und die Bestie / Night of the Living Dead / Frankenweenie
2014: Killer Klowns from Outer Space / Return of the Living Dead II /
Die Fliege (1986) / Der Unsichtbare (1933) / Peanuts: Der große Kürbis
Martians!!! (Ein Außerirdischer kommt selten allein) / Dracula (1931) /
Juan of the Dead / Geschichten auf der Gruft (einige Episoden)
2015: Zombiber / Trick or Treat (1986) / The Hole (2009)
Evilspeak - Der Teufelsschrei / Dead Rising: Watchtower
Fright Night - Double Feature +
Ghostbusters-Trilogie
Eine Brise Sommer: Kiss the Cock / Immer Ärger mit Bernie / I.F.O. Air Racing /
Fast Food Family / Scouts vs. Zombies
G r o o v e O N !
Fright Night - Double Feature (+)
29. Oktober 2016
Des nachts wird das Haus nebenan vom neuen Besitzer Jerry (Chris Sarandon) bezogen. Der mit dem Untermieter sogleich einen Sarg in den Keller trägt! Da wird man doch glatt vom Fummeln mit der Freundin Amy (Amanda Bearse) abgehalten: Fernglas raus, ein paar weitere Tage und Beobachtungen lassen keine Zweifel mehr aufkommen… der Nachbar muss ein Vampir sein!
Charley Brewster (William Ragsdale) ist einer von uns! Gruselfilmfan und Nacht(film)eule! Nur sein Freund Ed (Stephen Geoffreys) ist ein noch größerer Genrekenner, der in der Not zur Seite steht. Knoblauch, Kreuze, Weihwasser… die übliche Anti-Vampir-Ausstattung, schmückt bald REICHHALTIG Charleys Zimmer – Kerzenlicht macht sich ebenso gut wie vernagelte Fenster!
Würde denn die Mutter (Dorothy Fielding) den neuen Nachbarn nicht ungefragt zu einer Bloody Mary EINLADEN! Ach!! Man hat es als Jugendlicher nicht leicht, mit einer Kreatur der Nacht - als Nachbar!
Eine schicke kleine Straßensiedlung, Suburbia-Feeling, Herbstlaub auf nasser Straße und dazu das antiquierte verfallene Nachbars-Haus. Dessen Dampfschwaden schaurige In-Szene-Setzung ziemlich dunstig ausfällt, aber irrsinnig ikonisch punktet!! Die nebelige und bedrohliche Stimmung schließt einen perfekt ein, während der Score die restliche markante Einzigartigkeit beiträgt, indem er verruchte Riffs mit gefühlten Syntie-Soul/Pop kreuzt und das Geschehen teilweise in einen anrüchig-melancholischen Trenchcoat hüllt. Brad Fiedels Sound ist wirklich sagenhaft.
Copyright: Columbia Tristar, Vistar Films, Sony / Composer: Brad Fiedel / Released by EPIC/CBS Records
Der zum lasziven Tanz im Discoabzweiger ausholt, in dem Amanda Bearse unter der Fuchtel des Vamps, trotz ihrer burschikosen Erscheinung zeigen kann, dass sie vor ihrer (nervigen) Kultrolle als Marcy D’Arcy (Eine schrecklich nette Familie) auch noch richtig süss sein konnte - und ihr Wandel von schüchterner Jungfräulichkeit zum selbstbewussten Vamp nicht erstaunlicher sein könnte!
Überhaupt ist die Besetzung für vermeintlichen B-Horror grandios geraten: Niemand verkörpert den Typ von nebenan glaubwürdiger als William Ragsdale. Roddy McDowall in der Rolle als B-Movie- und TV-Show-Held/Vampirkiller Peter –Cushing Price- Vincent gibt sich in der legendären Bandreite keinerlei Blöße, davon abgesehen dass sich die Rolle erstmal als "Attrabenfürst" entlarven muss - wie Ed ihn später nennt. Stephen Geoffreys (976-Evil) als Charleys bester Kumpel (Evil-)Ed geht mit dem herrlich schrägen Kichern sowieso als Showstealer durch.
Die späteren Make-Up-Effekte begeistern, die Creature-Arbeit (Verwandlung) von einem Wolf zurück in einen Menschen, wie die dazugehörige Emotionalität in der Sterbeszene sind mir als Jugendlicher sogar bis heute in Erinnerung geblieben! Da man unerwartet im Schauspiel, als auch bei den Effekten punktete,… die im späteren Verlauf noch markante Goreeindrücke in wunderbarer 80s-Handarbeit nachreicht.
Ein durchwegs stimmiger Horrorfilm (in brillanter 80s-Gepflogenheit) mit leicht komödiantischen Einlagen, einigen Gore-Effekten und stilvoller (anrüchiger) Nuance! Regisseur Tom Holland (Chucky, Thinner) legte eine immens gelungene Horrorhommage hin, die ebenso Alleinstellungsmerkmal besitzt und heute zurecht als Kultfilm durchgeht!
1988
3 Jahre Therapie reichten nicht aus, um sich die erlebte Vergangenheit zurechtzulegen/-reden! Hätte man doch die Gegenmittel wie Knoblauch, Pflöcke und Kreuze nicht entsorgt - wo doch schon wieder jemand Verdächtiges in die Nachbarschaft zieht.
Charley Brewster (William Ragsdale) hat mittlerweile eine Studentenbude und eine neue Freundin (Traci Lind aus Die Klasse von 1999) - die mit ihren übergroßen Nerdbrille ein echter Hingucker ist. Diesmal erhält Peter Vincent (Roddy McDowall) einen neuen Obermieter - in seiner neuen Bleibe, einem Wohnhaus!
Storytechnisch wird simple das Grundgerüst des Vorgängers übernommen, im Austausch einiger Motive, weshalb Vincents spitzzähniger Nachbar zur Abwechslung eine betörende Frau (Julie Carmen) ist, durch welche diesmal Charley in einen Bann gerät, um den fremdgesteuerten Tanz als Showeinlage aufs Parkett zu legen!! Diese teils umgekehrten Wiederholungen tun der Show aber keinerlei Abbruch, weil Stimmung, Setting und Effektspielerein überzeugen, wie auch die Rückkehr von Ragsdale und McDowell in deren kultige Rollen!
Das schicke Mehrparteien-Wohnhaus in antiker Schloss-Erscheinung brilliert unter Matte Paintings im Vollmond und wirkt so malerisch (kitschig) wie phänomenal. Alles etwas urbaner, macht sich jedoch vermehrt düsteres Campusfeeling breit, was erneut für großartige Stimmung sorgt. Nahm sich der erste Teil noch reichlich Zeit nahm um blutig zur Sache zu gehen, hat die Fortsetzung schon frühzeitig (00:18) den ersten spritzigen Biss zu verbuchen. Hält auch eine kleine Durststrecke bereit was den 80s-Gore angeht, legt gegen Ende aber wieder richtig los. Dieses Mal wird sich jedenfalls heftiger ausrüstet als im Vorgänger – immerhin hat Peter Vincent in der neuen Wohnung allerlei Vampirkillerkram zum Aufmagazinieren herumhängen/-liegen!!
Zwischenzeitlich könnten womöglich bei manchen Langeweile aufkommen, Stimmung und kleine Trips halten aber stets bei Laune: Partys müssen besucht werden, etwas Bowling hat noch keinem Monster geschadet und das typische 80s-Polizeirevier mit gewohnter Skepsis für Situations-Jokes, fehlt ebenso wenig, wie ein grandioser Abstecher in die Irrenanstalt – kleines Highlight hierbei (oder gar überhaupt), die Befreiung unter Hilfe eines lustigen Irren! Hier kann man nur kichern wie Ed!!
Als Quasi-Renfield für Tageslichtzwecke tritt sogar Kult-B-Antagonist Brian Thompson (City Cobra, Rexosaurus, Leon) in Erscheinung, der neben Muckikraft eine Vorliebe für (knusprige) Insekten mitbringt. Gleichermaßen bekanntes Gesicht liefert Jonathan Gries (Was für ein Genie, TerrorVision, Monster Busters) in pelziger Vampirabwandlung, als Werwolf, mit Abneigung gegen Rosen!
Farbige Lichteindrücke sorgen für Ambiente und die Gore- und Make-Up-Effekte setzen sogar noch eins drauf. Zuweilen sogar richtig eklig und schön detailliert in den verschiedensten Verwandlungsstufen. Die Gruselstimmung sitzt (sofern sie nicht durch persönlich gefühlte Längen unterbrochen wird), die durch den erneut markanten Score zwischen betörender Schlafwandler-Stimmung und Synthie-Rockballade wechselt, um sich auf schaurig-laszive Art einzupendeln. Kleine Bass-Drops sind zusätzliche Sound-Highlights!
Besitzt für manche vermutlich nicht die (Kult-)Klasse des Originals, ist in etlichen Punkten aber sogar facettenreicher und witziger! Wenn man den ersten liebt, wird man wohl auch die Fortsetzung mögen!! Zumindest geht es mir so: ich find beide klasse!! Und hab den zweiten Teil auch immer mehr liebgewonnen.
Unsere Helden freut das, oder? :)
Copyright: Vista Organisation / aktueller Vertieb: '84 Entertainment / Bildquelle
Anmerkungen: Brewster fährt in beiden Teilen einen 1966 Ford Mustang, im ersten Teil sogar den Privatwagen von Regisseur Holland. Etwas Mythologie-Wissen muss man für beide Teile ebenfalls mitbringen, dennoch war mir manches neu, ...wie das mit den roten Wild-Rosen, auch hab ich im ersten Teil nicht verstanden welch Wesen eigentlich der Untermieter Billy Cole (Jonathan Stark) darstellen soll: Die Gerüchte reichten aufgrund seines giftgrün-flüssigen und sogar sandigen Abgangs von Golem bis Halb-Vampir, worüber man sich bei Entstehung aber vermutlich weniger Gedanken machte!? Das Beste noch: Die Tatsache das Alex (Traci Lind) so ulkig schnell Dracula lesen kann… ist einfach nur erstaunlich! ;) Keine Ahnung was das sein sollte, aber es kommt absurd/schräg/witzig.
Tom Holland wurde erneut die Regie der Fortsetzung angeboten, er und Chris Sarandon (der übrigens einen verdammt guten Dandy-Vamp abgab) drehten jedoch gerade Chucky (Die Mörderpuppe). Regieersatz Tommy Lee Wallace (Halloween 3, ES-IT) leistete sich aber ebenso keine (rüden) Schnitzer.
Und jetzt noch zum kleinen Extra:
Hab ich euch schonmal erzählt, dass ich Film im Film Details richtig gern habe!?
So ist es! Es ist immer wieder eine kleine Überraschung, was so kultiges auftaucht, im Hintergrund läuft oder als Hommage verwendet wird, besonders wenn es sich um Genre-Regisseure handelt! Deshalb folgte in meinem laufenden Halloween-Programm ein Titel, den Charley Brewster im ersten Fright Night, in seinem Zimmer auf seinem kleinen Kastenfernseher (ohne Bedienung) guckt. Nämlich den sechsten Ableger aus der Hammer-Dracula-Reihe, mit Christopher Lee, zum fünften Mal in der Rolle des Grafen. Ab zum FILM-im-FILM Extra:
Dracula – Nächte des Entsetzens
GB1970 – Scars of Dracula
Auf einen Heugabel-Lynchmob mit jede Menge Feuer gegen Dracula, folgt ein blutiger Gegenschlag gegen die Dörfler durch eine angriffslustige Fledermausbrut. Etwas später verschlägt es einen jungen Mann in das gebranntmarkte, verlustreiche Dorf - und ebenso auf das Schloss des Grafen. Nachdem der nicht zurückkehrte, machen sich auch dessen Bruder (Dennis Waterman) und die hübsche Geliebte (Jenny Hanley) auf den Weg…
Aristokratische Tänzchen, etwas Jux (und lüsterne Dollerei), bis es einen aufs Land verschlägt und man nicht nur mit dem finsteren Lord (Christopher Lee) und dessen Damen, sondern auch mit der Stimmung der Hammer-Filmschmiede Bekanntschaft schließt.
Der Score sitzt, die etwas helle (TV-)Optik wirkt zwar etwas lau und die Feldermaus-Attrappen sind einfach zu köstlich (künstlich), wie aus den 30ern, dafür aber der nebelige Empfang der Dame im Purpurkleid etwas entschädigend. Man vergießt genug Filmblut, hat einige Wunden zu bekleiden, etwas Abart darüber hinaus (der Fleischerhaken) sieht man zwar nur einmal, der Titel geht im Vergleich zu den anderen in seinen Andeutungen aber doch rüde zu Werke (mit Hackbeil und Knochensäge).
Die Angebetete mit ihren strahlend blauen Kulleraugen steht bald unter Draculas Bann, während Christopher Lee mit Blut-unterlaufenen Augen natürlich wieder in seinem Element ist. Wenn sich letztlich der Geliebte mit dem Pfarrer auf den letzten Kreuz-zug aufmacht, fehlt auch keineswegs der passende Spruch:
"Ohne meine Kenntnisse würdest du von da oben nicht zurückkehren, und ohne deinen Mut hätte ich nicht die Kraft mitzugehen. Aber jetzt bleibt uns nur das eine: Auf den Tag zu warten."
Teilweise recht billig - war es bei dem mauen Budget ja auch - trotzdem auch üppig in manch Abschnitten der Ausstattung. Der Charme ist toll und die Darsteller solide. Stimmung trotz Sleaze-Optik und Mini-Budget. Der letzte Ableger im viktoriansichen Stil!
Das war es mit meinem Fright Night Double Feature, das mächtig Laune machte und so schnell nicht vergessen wird. Der Meta-Ebenen Abzweiger in den kleinen Kastenfernseher von Charley Brewster war ebenfalls vampiristisch! Diesen Dimensionen wieder entflohen, aber vermutlich bald wieder als Einsteiger anderweitig auf der Couch unterwegs, wünsch ich euch weiterhin genauso geniale Unterhaltung. :)
It's Fun to be a Vampire - Part II - Fright Night by Kodijak
It's Fun to be a Vampire - Part I - The Lost Boys by Kodijak
(Vampirspecial und gleichermaßen Blogperlen)
Die Hammer-Films Dracula Reihe by Movienator
Dracula (1931) by cpu lord
Dracula - Der Hammer! by Michael Speier
Dracula Untold (Reboot) (+Vlad der Pfähler Historie) by Charlys Tante
Coverbilder: bluray-disc.de, dvd-forum.at | |
Before "THE DEAD"
27. Oktober 2016
Im Genre der Untoten hört man immer wieder von eingen Titeln, die sich noch vor der Entstehung von The Night of the Living Dead (1968) mit leeren Körperhüllen, leblosen Geistern und schalen Gesichtsausdrücken auseinandersetzten. Drei Titel stechen meist besonders hervor, und die möchte ich euch nun als Histore des Zombiefilms etwas näher bringen.
Wir starten 1932!
In dessen Jahr mal nicht Universal Pictures, sondern United Artists eine Marke setzte. Dennoch mit an Bord, Bela Lugosi – der ein Jahr zuvor mit Dracula seine Bekanntheit endgültig breit trat. In White Zombie schlüpft er in die Rolle des magiefertigen Hexers Legendre, unter gewohnt ominösem Auftritt: Die Haarspitze zur Stirnmitte gezogen, die Augenbrauen hochgezwirbelt, ein doppeltes Kinnbärtchen, ein seltsamer Handgriff und erstaunlicherweise den selben hypnotischen Augenausdruck, wie ihn im selben Jahr auch noch Boris Karloff für die Universal-Mumie zur Marke machte – ebenso arg bestechend in Szene gesetzt!
Bevor wir nun aber zu Legendres Stellenwert kommen…
Ein Paar (John Harron/Madge Bellamy) will ihn Haiti ihre Vermählung besiegeln, schon in den ersten Filmminuten stossen sie aber auf eine Menschenmenge die eine Grabschändung bedauert, kurze Zeit später nach einer weiteren ominösen Begegnung, hat auch noch der Kutscher aufgebrachte Worte wie …Zombiiies, Dead Bodies, The Living Dead… zu verlauten, bevor er sich schnell aus dem Staub macht!
Aber nunja, (womöglich) andere Länder, andere Sitten, es will dennoch geheiratet werden… wäre da nicht der Gutsbesitzter Beaumont (Robert Frazer) der noch so dermaßen liebesversessen auf die Dame ist, dass er Legendre um Hilfe bittet.
Und Legendre hat hier schon unzählige Corpses (lebende Leichen) hinter sich verscharrt. Arbeitssklaven, Handlanger, fahles Gesicht, völlig seelenlos, starr im Blick und ferngesteuert durch die magische Bewusstseinskontrolle Legendres. Sind die Untoten im Auftreten schon typisch markant, haben sie natürlich noch nicht den Hunger den sie erst 1968 bekamen, aber Schüsse können ihnen auch hier schon nichts anhaben!
Die Lösung für den Liebeskonflikt: Warum nicht auch noch eine Zombiebraut (für Beaumont)!? Und schon hat der Beinahe-Gemahl mehr Sorgen als er je zu glauben vermochte...
"Sir! Es kann nicht sein, dass jemand tot ist und doch lebt!?"
"Hören sie, in dieser Gegend ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen sterben und dann irgendwann als Untote zurückkommen."
Stark hügelige Friedhöfe, ein Schloss in steinernen Klippen, viel nächtliche Aktivitäten, schwarze Umhänge trägt man ebenso gern, und manch obsessiver Fluch muss durch die Kraft der Liebe wieder entfesselt werden, oder eben auch durch den Tod des Verursachers –wie man das so kennt.
Besonders wertvoll gestalten sich die Dialoge über den Kult selbst! Das Puppengesicht von Bellamy (gegen Ende) ist einzigartig, ebenfalls sorgten erste Split-Screen-Überlagerungen für etwas technisches Know-How seiner Zeit – die wilde Bildmischung zweier Liebender wirkt selbst heute noch interessant.
Trotz manch hackiger Schnitte, minimalen Stummfilmeindrücken und damaligen Lockerheiten (zu leichte Puppen/Stuntdummies, Gemäldekulissen etc. - was aber alles schon wieder reichlich Charme hat) punktet man ebenso mit schaurig-schicken Kulissen, und gestaltet sich insgesamt als richtig guter Film!! Besonders wenn man die wegweisenden Bezüge (unter gruseliger Zombieliebestragödie) bedenkt.
Der Film müsste aber einfach mal vollumfänglich restauriert werden, die bisher erhältliche mindere Qualität macht einem oftmals einen Strich durch den klassischen Gruselgenuß. Besonders die alte Synchro, die abstrakte Musikstücke einsetzt wo normalerweise eher atmosphärische Geräusche (Zirpen…) zu vernehmen sind, gestaltet sich ebenfalls die Übersetzung als blanker Horror! Hier wird aus Lugosi gleich mal Graf Dragu gemacht –Ähnlichkeit hat er ja- und zur Vampirjagd geblasen. Savoy Films (Cinema Classic Collection) veröffentlichte unter dem Titel "Der Bann des weissen Zombies" löblicher Weise eine weitere (neue) dt. Synchro, die es sich zumindest zu Herzen nahm authentisch zu übersetzen, laut einigen Kritiken kam die aber ebenfalls nicht tadellos an.
Der Film selbst, kann sich meiner Meinung nach, wunderbar zum Stellenwert der Universal Horror Classics gesellen, weil er ebenso eine klassische Ursprungsgeschichte darbietet und sich mit zahlreichen bekannten Elementen hieraus, auch bestens macht!
1943 verschlägt es uns nach San Sebastian, auf eine westindische Insel.
In Ich folgte einem Zombie wird eine Krankenschwester (Frances Dee) eingestellt um die Frau des (Zuckerrohr-)Plantagenbesitzer Holland (Tom Conway) zu pflegen. Schon vor offizieller Bekanntmachung mit der Dame, stößt man in tiefster Nacht in einem dunklen Turm recht gespenstisch aneinander. Jessica Holland (Christine Gordon) trägt ein weißes Kleid, ein schaurig blasses Gesicht und einen völlig emotionslosen Ausdruck. Außerdem ist sie keineswegs bei Sinnen!
Krankenschwester Betsy muss den Schrecken erstmal verdauen und sich einfinden, schreckt vor dieser besonderen Aufgabe aber dennoch nicht zurück. Das farbige Hauspersonal ist auf sehr sympathische Weise ebenfalls dienlich um etwas Licht in den ersten Schrecken zu bringen…
„Sie war sehr krank, und dann verlor sie den Verstand Miss.“
…ebenfalls hat der Doktor seine Theorien zur Patientin:
Betsy: „Ich weiß nichts über Zombies Doktor.
Was ist ein Zombie eigentlich?“
Dr. Maxwell: „Ein Geist, ein lebender Toter,…"
Und wo die Medizin an ihre Grenzen stößt, gibt es noch weitere Eventualitäten um den Zuständen von Jessica auf den Grund zu gehen… weshalb eine diagnostizierte Geisteskrankheit (Tropenfieber mit Folgen etc.) sich an alten Legenden über Voodoo reibt! Buschtrommeln und Rituale ebenso inklusive, wie der nächtliche Weg zum Voodoopriester, der sich so unheimlich, wie schick inszeniert gestaltet!
Wehende Gardinen, feingeistige Dialoge, ein raffiniertes Spiel über die tatsächliche Wahrheit hinter allem, etwas mystischer Inselkult und eine ziemlich verkappte Liebesgeschichte! Die klassische Filmmusik kann so schmiegsam, wie geheimnissvoll treffend sein, und die deutsche Synchro gelang erstaunlich gefühlsbetont, besonders was Betsy angeht.
Dieser früh-zombreske Meilenstein ist schön, er ist kultiviert und in manch zwischenmenschlichen (Liebes-)Dialogen so detailiert verpackt, dass man womöglich erst bei Zweitsichtung manch Hintergründe vollends erfasst… völlig zurecht ein (herausragender) Klassiker!
Erwähnenswert sei hier noch Produzent Val Lewton, der aufgrund des Universal-Horror Erfolgs von RKO Pictures –eins der damals richtig bekannten Studios- beauftragt wurde, günstige Horrorfilme zu produzieren! Heute ist der Mann dafür bekannt, B-Movies der 40er Jahre mit (künstlerischem) Anspruch und (literarischen) Intellekt versehen zu haben!! Was man auch gewinnbringend bemerkt,...
…und gleichmaßen bedeutet, die eigene Filmsammlung (mit Importen) aufzustocken! Katzenmenschen (+Fortsetzung: Curse of the Cat People), Ghost Ship, The 7th Victim, Der Leichendieb (mit Lugosi, Karloff), …und ebenso mit Boris Karloff: Die Todesinsel, Der Leopardenmann, Bedlam. Allesamt weit über Durchschnitt bewertet.
Zwischenzeitlich waren Vampire (erneut) auf dem Vormarsch, die Invasion aus dem All feierte ihre 50er-Jahre-Blüte, selbst darunter fand man Zombies aus dem All, auch Ed Wood ließ neben weiteren Titeln mal jemanden aus dem Grab steigen und sogar Vincent Price kämpfte 1964 als Last Man on Earth gegen etwas, das dem Zombie (mit vampirähnlichen Eigenschaften), recht nahe kam.
Mit Nächte des Grauens setzten dann 1966, nur zwei Jahre vor Romeros Kultklassiker, Hammer-Films ihre Marke in Sachen "Lebender Leichnam" – wie man sie im Film auch mal bezeichnet! Der Originaltitel "The Plague of the Zombies" greift wieder auf den Wortlaut Zombie zurück, –immerhin nannte man sie selbst in "Die Nacht der lebenden Toten" noch GHOULS- hat aber auch hier noch keinerlei Interesse deren Gehirne zu zerstören, im Hammervorbild darf höchstens mal der Kopf eines Untoten rollen... hungrig sind sie dabei nicht, aber definitiv UNTOT!
Alles beginnt mit einer Sterbeserie im englischen Cornwall, einem kleinem Dorf im 19 Jh., das in einem Jahr schon 13 Tote zu beklagen hat, ohne das man die Hintergründe kennt! Der zuständige Arzt wird schon strittig dafür verantwortlich gemacht, die abergläubischen Regeln der Gemeinschaft verwehren ihm aber eine Obduktion um der Sache näher auf den Grund zu gehen. Deshalb fragt er seinen alten Mentor, einen angesehenen Mediziner um Rat, der schon bald mit seiner Tochter anreist um ihm zur Seite zu stehen. Alles beginnt dann erst so richtig, als jemand meint, seinen verstorbenen Bruder gesehen zu haben!
„Ich träumte wie die Toten aufstanden!“
Und schon entwickelt sich sowas wie ein kleiner Krimi unter maskierter Gruselkutte; leere Gräber werden offenbart und unerklärliche Vorgänge wollen entmystifiziert werden, dabei tauchen auch schonmal fahle Gestalten auf, mit bläulich-grüner brüchiger Haut, hässlicher als die Nacht!
Während man regelmäßig Gräber aushebt und wieder verbuddelt, eben statt einer offiziellen Exhumierung einfach bei Vollmond zur Schaufel greift, kommt man immer mehr einem okkulten Zirkel auf die Spur – auch gern mal mit Hilfe des Constable (Polizei) oder dem Vikar (Pfarrer). Ein Landsherr mitsamt elitärer Garde –die auch gern mal schändlich hübsche Frauen schikanieren- betreiben in einem alten Bergwerk sowas wie Voodooriutale, die Hamilton in Haiti kennenlernte und seitdem für seine Zwecke missbrauche.
Weshalb die zurückkehrenden Toten hier mehr ein Werkzeug schwarzer Magie darstellen.
Schön düster gehalten, abgedunkelte Nächte, ein nettes Dorfsetting, ein schickes altehrwürdiges Anwesen, Wälder und die alte Mine, sowie die persönlichen Schicksale überzeugender Darsteller/Figuren, verbreiten unheilvoll gehaltene Stimmungen. Gemächlich inszeniert, und während man in manch fesselnder Stille auf den nächsten Bluttropfen wartet, setzt auch wieder der gelungene Gruselscore ein. Zuletzt bleibt nur noch zu sagen, ein sehr ansprechender übernatürlicher Horrorfilm/Gruselthriller, insbesonders als Stellenwert –des Studios– für den untoten Genrefilm!
Trivia: Gefilmt in manch Kulissen von "Das schwarze Reptil" –unter selbigem Regisseur John Gilling- erschien der Film damals im Double-Feautre mit dem Hammertitel "Blut für Dracula". Sehr eindrucksvoll ist das dazugehörige Comic –befindet sich als Extra auf Anolis-DVD und Blu-Ray– das stimmungstechnisch im Zeichenstil nochmals richtig düster und bemerkenswert schnittig, mehr als geniale Eindrücke auftut!
Also... schon lange vor George A. Romero gab es den lebenden Toten, den Zombie…
selbst Romero nannte sie noch nicht mal so, bis die Presse nach seiner
Nacht der lebenden Toten
den Begriff wieder aufgriff und ihn kultivierte.
Womit Romero und Drehbuchkollege John A. Russo das Genre aber eindeutig neu definierten/revolutionierten, und bis heute als markanten Kult festsetzten,
war der rohe Fleischverzehr!!
Dementsprechend das Verspeisen von Menschen, das Zerstören von Gehirnen um Zombies zu töten, und ebenfalls den Aspekt einer Zombie-Apocalypse,
in der die gesamte Welt plötzlich einer neuen umfangreichen Bedrohung gegenübersteht;
was das Dasein ausgestorben, trostlos und weitaus gefährlicher machte…
... und wie das aussah und wirkte,
scheint selbst die Grenzen der Filmgeschichte zu durchbohren!
Weiterhin viel Spaß mit dem Genrekino,
seinen lethargischen, aber reichlich ersprießlichen Wurzeln
und ebenso allem, was danach in fein-trottiger Manier noch folgte! ;)
M O N S T E R T H E K #10
24. Oktober 2016
1989 | My Mom's a Werewolf |
Meine Mutter ist ein Werwolf |

Der freut sich außerdem gleichmal unter Freudentränen, dass bei seiner Frau, der Vegetarierin, wieder mal Fleisch auf dem Teller landet!
Klingt gleich mal witzig und amüsant, auch das Intro lädt mit dem Schriftzug "A HAIRY Production" gleich mal zum Schmunzeln ein, leider, leider, sind die restlichen Späßchen dann aber zu RAAAARRRRR gesät!

Die Tochter des Hauses (Tina Caspary) stellt mit ihrer Freundin immer der Mutter nach um deren sonderbaren Verhaltensweisen aufzuklären, was alleine schon einen guten Weg für mehr Witze auslegen WÜRDE, da die beste Freundin auch noch ein Monster- und Sci-Fi Fan ist -die beiden sogar zu Filmbeginn auf eine Convention gehen- würde zusätzlich reichlich Mythen-Erfahrenheit mitbringen, doch leider wird das einfach nicht ausgeschöpft/verwendet! Diana Barrows (kleine Rolle in Freitag 13th/7) als beste Freundin wurde überhaupt gleich ganz sonderbar aufgemacht: Überdreht, in so schriller Verkleidung mit reichlich Make-Up, was einen vorerst nicht mal ihr Geschlecht erkennen lässt. Wobei hier die überdrehte Synchronstimme noch mehr zur Verwirrung beiträgt; die deutsche Synchro wirkt überhaupt zu laut und viel zu lebhaft!
John Saxon (Nancys Vater aus Nightmare on Elm Street) darf sichtlich aus der Rolle fallen, besonders als er beim gemeinsamen Mittagessen gleich mal liebkosend den Handrücken seines neues Opfers leckt! Und das reichlich auffällig!! Seine Anmachsprüche dazu sind auch alles andere als von gestern: "Ich möchte in sie hineinkriechen und dann sterben!"… -ich kann nicht mehr- und als Appetizer reicht der Wolf in Menschengestalt, Martini mit Goldfisch!

By the Way: Susan Blakely (Over the Top) macht doch eine gute Figur im Babydoll.
Nun ja, zwischendurch gibt’s immer wieder ein paar nette Witzchen, die aber leider so verstreut sind, dass sie viel zu wenig unterhalten! Das Beste hab ich euch nun schon erzählt. Schade! Wirkt einfach zu TV-lahm, es fehlt einfach an Ausstattung und Charme!
1999 | Achtung, Achtung... Sturm-, Haifisch- und Trashalarm! |
Deep Blue Sea |

Regie führte Renny Harlin, der schon dafür bekannt ist, einmal richtig gut abzuliefern -Cliffhanger, Stirb Langsam2- und zwischendurch wieder übertrieben daneben zu hauen –Driven-. "Deep Blue Sea" gehört vielmehr in die zweite Kategorie, hat aber neben recht miesen CGI-Effekten –die diesen Hai-Ableger doch ziemlich billig aussehen lassen- doch seine Momente! Speziell wegen des abgeschotteten Szenarios mittig im Ozean!!
Das Beste daran, die Einrichtung selbst: Diente der alte, rustikale Betonbau im zweiten Weltkrieg noch als Station für U-Boote, wurde er für die Forschung zu AQUATICA umgebaut. So nennen die Wissenschaftler ihr Unterwasserdomizil, welches Russel Franklin beim Hinflug schon als 'geflutetes Alcatraz' betitelt. Sieht die Animation beim Überflug noch richtig ÜBEL aus, macht die Anlage mal am Boden angekommen, auch in Sachen Innenausstattung richtig was her!!

Der nächste, doch gute Punkt, ist der namhafte Cast, der neben den schon 3 bekannten, erwähnten Darstellern mit Michael Rapaport, LL Cool J und allen voran Thomas Jane als Tiertrainer aufwartet - auch wenn der eigentlich gute Cast hier großteils durch peinliche Rollen verheizt wird. Rapaport nervt total und LL Cool J als Kombüsenkoch hat einfach nur einen VOGEL – einen Papagei! Die Soloszenen mit ihm sind mehr als unnötig und unterbrechen etwas die brenzliche Überlebensreise, besonders wenn es nur um den beknackten, vorlauten Vogel geht!
Wie man 3 überzüchtete Mako-Haie killt ist auch recht "beeindruckend", besonders wenn Cool J einen Raum mit Gas flutet und mit einem Feuerzeug den Hai verbrennen will DER IM WASSER SCHWIMMT, zum Glück springt der rechtzeitig aus dem Wasser damit er "explodieren" kann! *Kopf --> Tischplatte*
Im Finale wird dann nochmals richtig actionreich und hanebüchen, denn da darf der PREDIGER Cool J –ja wie unorthodox waren seine Gebetsansagen(!)– soviel Blut lassen wie normal 5 Leute, bevor die "intelligente" Wissenschaftlerin sich die Hände einritzt um mit ihrem Blut die Haie anzulocken, und anstatt dies einfach ins Wasser zu träufeln muss die Olle reinspringen und noch ne Runde schwimmen!(?) Wie man sieht, man übertrupft sich gegenseitig!
Also, CGI mies, Animatronics sind dabei ne willkommene Abwechslung, Setting super, Schauspieler toll gewählt –allen voran Cool-Guy Thomas Jane– auch wenn ihnen viel Schwachsinn durchs Drehbuch zugeschwatzt wurde, Ideen eigentlich auch gut aber definitiv nicht zu Ende gedacht!! Obwohl der actionreiche und öfter mal blutige Tierhorror damals als Mainstream-Erstligafilm durchgehen wollte, ist es ein akzeptables B-Movie zur netten Berieselung geworden. Fürs Nachtprogramm im Fernsehen nach 22 Uhr aber voll ok. Sofern man die besagten Mankos aushält, denn jeglicher Anspruch wurde zu Haifischfutter - was den Trashfan aber wenig stört.
2015 | Bloodlines - Blutlinien |
Tremors 5 |

Erfreulicherweise (für alle Quereinsteiger welche die Biologie der Reihe versäumt haben) beginnt die Angelegenheit gleich mit einem Exkurs in Sachen Wurmkunde! Wie sich die Erdbiester entwickeln, und deren Evolution von einer absurden Monströsität zur nächsten führt, immerhin hat man bisher in jedem Teil eine Neuerung hervorgebracht! So darf auch der 5te Ableger erneut eine kleine Idee weiterspinnen um für eine schlängelnde Ergänzung zu sorgen – gar nicht übel!! Das Altbekannte hat man nur minimal abgeändert, die afrikanische Geo-Pampa hält eben andere Bedingungen bereit, so sind die Graboiden etwas wendiger und die Arschknaller einfach etwas größer! Näher nachfragen sollte man sowieso nicht!
Eine effektivste Überraschung ist aber gewiss der visuelle Eindruck der Arschknaller! Sollte man sich an die 90er CGI-Abart des dritten Teils erinnern, weiß man, dass die alles andere als gut aussahen! Im fünften gab man sich bestialische Detailmühe, sodass die Biester erstaunlich gut ankommen!! Für eine DTV-Produktion ist das CGI überhaupt erhaben - tolle Effekte!

Die erste halbe Stunde etwas mau, und das gesamte Unternehmen in Sachen Logikverderben ja fast schon kongenial monströs –da gibts ordentlich Material zum Stirn runzeln– aber als Fan der Reihe macht man keinen Fehler! Afrika bietet tolle Kulissen, neben den vielen Wildtieren eben das erneute Auftreten von Kultmonstern -die sogar tatsächlich eine gute Figur machen- und das Buddy-Gespann mit ihren verbalen Querschlägen (+Verhaltens-Jokes) funktioniert gut, weil auch die Synchro gelungen ist. Daher darf der B-Movie- und Creature-Feature Freund sich auch diesen Ausflug (mit kl. Abstrichen) genehmigen, alle anderen Cineasten hatten ihn sowieso nicht auf dem unterirdischen Radar.
Ein kleiner Wink im Abspann zeigt dass man sich nun allgemein auf Monsterjagd macht! Also, ich würde auch zusehen wenn Burt und …Kumpel nun ausnahmsweise mal Bigfoot oder einen Werwolf jagen! ;) Sonst darf man auch gern mal wieder ein anderes Tal unsicher machen, oder gleich die Originalbesetzung in einem Quasi-Remake wieder aufleben lassen. Ich bin so oder so dabei!
Die Paul Naschy Werewolf Reihe by Movienator
Weiterer Tierhorror by Movienator
Monster Mania by ToasterMarcel
Monster Mania #5 - Graboiden by ToasterMarcel
Da is voll der Wurm drin! Die TREMORS-Reihe by MoeMents
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de / Banner ZoMoHoWo: tantron / restliche Banner: MoeMents |
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Stephen King: Christine
17. Oktober 2016Christine
USA1983
Die Vorlage von Gruselliterar Stephen King entstand ebenso im Jahre 1983, weil Stephen King gerade richtig bekannt war begann man mit den Dreharbeiten sogar noch vor Romanveröffentlichung - der zum Bestseller avancierte. Änderte Kleinigkeiten fürs Drehbuch und schickte einen rotglänzenden 1958er Plymouth Fury –das Modell FURY kommt nicht von ungefähr- mit einem ganz eigenen Charakter auf die Straßen, um einigen Teenagern das Fürchten zu lernen.
Als Regisseur verpflichtete man niemand geringeren als John Carpenter! Der seine größten Hits (Assault, Halloween, The Fog, Die Klapperschlange, Das Ding aus einer anderen Welt) bereits hinter sich hatte und für Christine wieder mehr zum subtilen Horror zurückkehrte… um ihn ebenso mit einigen wirklich wunderbaren Ausschlägen zu würzen, egal ob im Score oder manch Inszenierung-/Effekthighlights!
Gleich zu Beginn sehen wir im Jahre 1957 schon die Geburtsstunde des eleganten aber scheinbar mit Eigenleben versehenen Liebhaberfahrzeugs. Noch bevor der vom Band rollt, kann man schon zwei Unfälle um den Wagen verbuchen, einer sogar tödlich, bevor wir wechseln und Christine als verwitterte Schrottlaube im Jahre 1978 wieder-entdecken. Zwischenzeitlich hat sich viel zugetragen, und wie wir im späteren Verlauf erfahren werden, hat der Wagen schon eine bösartige Geschichte hinter sich.
Columbia Pictures / Bildquelle: cinema.de
Erstmal sind jedoch die zwei ungleichen Schrauberfreunde Arnie (Keith Gordon) und Dennis (John Stockwell) am Zuge, die man am besten noch als ungefragten Geek und Footballer/Mädchenschwarm beschreiben könnte. Arnies Schulalltag auch mal von Schikanen gezeichnet, verliebt er sich sofort in die zufällig entdeckte Rostlaube –manchmal meint es das Schicksal wohl weniger gut mit einem- die er fortan mit ganzer Liebe restauriert… obwohl ihm hier schon einige davon abraten. Dennoch, er findet in Christine etwas, dass er in seinem Leben bisher vermisst hat, und obwohl der Plymouth so desaströs aussieht -als könne man gar nichts mehr mit ihm anfangen- erstrahlt dessen Chrome bald in völlig unerwarteter Schöhnheit! Die giftgrüne Armaturenbeleuchtung sorgt darüber hinaus noch für den perfekten Eyeliner.
Und mit der Oberfläche des Wagens, beginnt auch Arnie sich zu verändern! Die Geekbrille fällt, sein modisches Auftreten wandelt sich, das begehrteste Mädchen der Schule gesellt sich bald an seine Seite und sein Charakter erlangt völlig neue Facetten. Ob diese neuen Eigenschaften die nötige Adoleszenz darstellen um sich endlich nerviger Eltern zu widersetzen, oder doch eher einer unheimlichen Obsession zu Grunde liegen, kann uns wohl nur Christine beantworten…
John Carpenter vermag es tatsächlich Christine so in Szene zu setzten, als hätte sie einen Herzschlag, dort, wo normalerweise nur die Oktan klopfen. Beginnt der Film ausführlich als ein Teenagerdrama, legt man später nach, indem man als Horrorthriller um die behäbige Kurve driftet.
Obwohl man in seiner Erzählung schon vorher auf eine gute Stimmung setzte, beginnt der fiese Wandel mit einem außerordentlich markanten Stiptease von Christine selbst; als sie sich nach der montrösen Vorschlaghammer-Zerstörung durch Schulrodwies beginnt, sich vor Arnies gierigen Augen in bester handgemachter, mechanischer Effektearbeit auszubeulen und wieder zu entfalten!
Um Arnie auch erstmals zu zeigen… das SIE tatsächlich LEBT!
Rache!
Setzte man zuvor noch auf ein sinistres Pfeifen und hielt die Geräuschkulisse damit auf Minimalistik, beginnen mit der Jagd ebenso härtere Beats und Carpenters so typische Score-Klänge an- und einzuschlagen. Den Rest steuern großteils Songs aus dem Geburtsjahrzehnt von Christine bei, wodurch die Autoradios von der schwungvollen RockN’Roll Ära, bis hin zur Filmgeburt der 80ziger ertönen.
Was nun heraussticht sind die Stunts mit der man Christine nicht nur eine lebendige, bissige Note verleiht, sondern ebenso bei den Effekten für allerlei Blech-verfressene Vergewaltigungen sorgt – besonders wenn man bedenkt welch Oldtimer/Rarität hier ständig durch die Mangel gedreht wird.
Ganze 24 Stück wurden für den Film aufgekauft und restauriert… um dann in Flammen aufzugehen, sich durch schmale Betonflüchte zu quetschen oder einfach nur x-mal brutal tourchiert und zerstört zu werden.
Mein persönliches Highlight, die Szene wo Christine die beiden Schulbullys im Muscle Car verfolgt, diese an einer Tankstelle halten... Christine kurze Zeit später um die Kurve brettert, um schnurstrack und völlig ungebremst in den Camaro (67) des Schulbullys zu rauschen!! Eine absolut schneidige, brachiale Szene! Gefolgt vom nächsten Highlight… Christines Trip in Flammen! Teilweise so stilistisch eingefangen, das man schon Arthaus-Charakter hat. So geben diese durch und durch echten Stunts, dem grundlegend eher zurückhaltenden Horror doch eine ganz eigene Würze.
Columbia Tristar / Sony
Da der Film mit wenig Blut auskommt, die Macher dennoch ein höheres Rating wollten um mehr Gorehounds anzulocken -immerhin malträtierte zuvor noch Das Ding aus einer anderen Welt die Kinosäle- spickte man ihn mit allerlei Schimpfwörtern um dennoch ein R-Rating zu erreichen. Das hat womöglich einigen die Erwartungen gekostet, heute ist der Film aber einfach das, was er tatsächlich ist – eine blechfressendes Monster mit obsessivem Charakter, dessen einzige Rasanz im Tempo des Wagens liegt, sein wahres Talent jedoch im Interieur...
... welches im verregneten Autokino auch mal ganz grell erstrahlen darf.
Schauspieltechnisch gestaltet sich die King-Adaption schon fast als Ensemble-Film, hat doch jeder der 4 Hauptdarsteller (Gordon, Christine, Stockwell und Alexandra Paul) abwechselnd Spielzeit. Herausragen dürfen aber definitiv die legendären (abgehalfterten) Nebenrollen der Altstars: Harry Dean Stanton als polizeilicher Ermittler, Robert Prosky als Werkstatthaudegen und Roberts Blossom als Verkäufer des Wagens.
Eigentlich war Kevin Bacon für die Hauptrolle vorgesehen, als der sich jedoch für Footloose entschied nahm Keith Gordon (Der weiße Hai 2) den Platz des Arnie Cunningham ein, der sich in seiner Bessenheit zum Wagen immer mehr in einen (Italo-)Zombie verwandelt. John Stockwell darf in seiner Rolle als bester (und schulisch angesehener) Freund in einem ultraschicken blauen und Motor-röchelnden Dogde Charger anrollen. Kenn ich den (Damals-)Teenager nur aus dem genre-sehenswerten My Science Projekt (85) -dort ebenso Schrauber- erinnert mich Rolle und Aussehen stets an Lucas Black (FF) - als ob der (ungewollt) eine Hommage an Stockwell wär. Als bereichernde Frau im Bunde gesellt sich die selbst heute noch hübsche Alexandra Paul (Stephanie aus Baywatch) als potentielle Eifersuchtsgefahr hinzu – perfekter Lidstrich, Lipgloss und von Christine als scharfe Konkurrentin gesehen. Weitere Beziehungsliebeleien schnitt man jedoch heraus, um nicht von der großen Liebe zwischen Christine und Arnie abzulenken. Außerdem merkt man in den Deleted Scenes das unbrauchbares Schauspiel ebenso wieder im Müll landete, zum Glück, sonst hätte das Ganze peinlich werden können.
Die Gefahr in Trashgefilde abzuwandern besteht bei solchen Filmen natürlich immer, Christine hält sich aber eindeutig im ansehnlichen Bereich, B-Abstriche und Drehbuchschwächen gibt’s zwar dennoch in minimaler Hinsicht, man überzeugt jedoch neben Inszenierungshighlights vordergründig mit einer stimmungsvollen Erzählstruktur, erstaunlichen mechanischen Effekten und einer fiesen charakterlichen Tragödie.
Ebenfalls empfehlen möchte ich neben dieser fruchtbaren Zusammenarbeit von Carpenter und King, den ebenso gelungenen Autohorror "The Car – Der Teufel auf Rädern", indem es James Brolin 1977 als Kleinstadtbulle mit einem monströsen Schlitten zu tun bekommt. Nicht so elegant, aber robuster – und gewiss genauso diabolisch!
Wie man an meinem Blog womöglich merkt, hatte die DVD auch einige interessante Dokus mit Hintergrundinfos im Kofferraum, erfreulicherweise gibt es diese mitsamt erstaunlich guten Bildtransfer auch schon auf Blu-Ray! Hier muss ich wohl in Zukunft auch mal einen HD-Blick auf Christine werfen. Es lohnt gewiss!
Abschluss-Info: Im Buch belebte der Geist des alten Besitzers den Wagen, im Film ist einfach nur Christine böse.
Goosebumps - Gänsehaut (Serie und Film)
13. Oktober 2016
„Nehmt euch in acht, ...“
Die Gänsehautreihe von Autor R.L. Stine –er wird manchmal auch als Stephen King der Kinderliteratur gesehen- ist eine der erfolgreichsten Kinderbuchreihen, nach Harry Potter; umfasst mehr als 120 Bände, und so einige weitere SpinOffs/Erweiterungen (Give Yourself Goosebumps, Series2000, HorrorLand, Most Wanted…), und handeln stets von Kindern/Jugendlichen die es mit etwas Spukigen, Übernatürlichen zu tun bekommen. Daraus entstehen immer kleine schaurige Abenteuer, die man von 1995 bis 1998 auch als ~22minütige Episoden fürs Fernsehen adaptierte. Es entstanden in 4 Staffeln insgesamt 74 Episoden mit dem Who-Is-Who des Monster ABCs.
Da Turbine Media nun allesamt im SD-Format auf 2 Blu-Rays gepresst hat, damals gerade rechtzeitig zum Erscheinen des gleichnamigen Kinofilms -in der Jack Black keine geringere Rolle als die des Schöpfers R.L. Stine einnimmt- kann man vorab schonmal reichhaltig durch die gruseligen Abenteuer des Autors schlittern!
Jemanden zu erschrecken steht gleich mal klar im Vordergrund! Dafür bietet sich ein Monster Mash Up aus all möglichen Ungeheuern und Stories, die man als Horrorfan je aufgeschnappt hat! Gegen Ende löst man die Sache stets auf, setzt überraschenderweise aber regelmäßig einen zynischen Finalschock oben drauf!
Teilweise ganz schön gruselig dargestellt, hätte man sich als Kind unter 12 bestimmt manches für schlechte Träume aufgehoben!
Geister, Werwölfe, Mumien, sogar der Blob, und eine vielzahl weiterer Creature-Feature bzw. Monsterausgeburten geben sich ein Stelldichein, manchmal sind es auch nur Masken oder Puppen die zum Leben erwachen - aber nicht weniger fies!
Gelegentlich streut man zusammenhängende Doppelfolgen ein, ebenso kehren manch Figuren in späteren Episoden wieder zurück.
Das Ganze wirkt (teilweise) recht holprig inszeniert. Gerade im Schauspiel hat man oft drauf gepfiffen und völlig überzogen, diese Schaffensart war wohl ein Mittel um die Kinder nicht allzuviel einzuschüchtern... durch diese Überzogenheit sollte wohl ein unechter Eindruck entstehen, es könnte deshalb aber auch nochmals absurder eingefahren sein! Bei der Logik liegt man auf Kinderniveau und was einen damals Abstruses im Storyverlauf nicht auffiel, lässt einen heute als Erwachsener oftmals die Stirn runzeln. Aber man muss es ja nicht verstehen, man soll sich einfach nur halb-nostalgisch gruseln. ;)
Ausstattung/Kulissen wirken meist günstig, typischer 90ties Look, und so fallen auch die Animationen zu dieser Zeit ins Gewicht, an den Masken hat man sich aber stets Mühe gegeben und einiges aus dem finsteren Hut gezaubert. Klassisch giftgrünes Licht macht sich außerdem in jeder Situationen gut!
Inhaltlich wechselt man sich reich mit Kinderdarstellern ab. Meist unbekannt –sofern man nicht zu googlen beginnt-, wenn man aber die Augen präzise offen hält, erkennt man auch mal Ryan Gosling, Kevin Zegers, Hayden Christensen oder Brendan Fletcher…
Das Mediabook von Turbine Media enthält einen schicken Episodenführer.
Etwas näher unter die Lupe nehmen sollte man einen der vielen Regisseure, nämlich William Fruet, der es mit 27 Episoden [gefolgt von Ron Oliver (Prom Night 3) mit 16 Episoden] auf den höchsten Regieanteil brachte. Der Mann war auch an Serien wie "Krieg der Welten" (88-90) und "Freitag der 13." (87-90) beteiligt, und hier unter vielen anderen, immer die erste Wahl für den Regiestuhl. Erster Grund hierfür, gewiss seine einschlägige B-Movie Erfahrung die er in den 70/80ern dem Genre beisteuerte: Titel wie DEATH WEEKEND (Party des Grauens), CRIES IN THE NIGHT (Schreie der Nacht), TRAPPED (Tödliche Falle), KILLER PARTY, INSECT (Blue Monkey), AVANAIDA (Todesbiss der Satansviper), SEARCH & DESTROY (Der Mann der aus dem Dschungel kam),… allesamt knapp über Durchschnitt bewertet und bestimmt mal einen Blick wert, gehen auf sein Konto. Leider nur spärlich bei uns auf DVD veröffentlicht.
Die Serie passt also recht gut als kleiner Gruselhappen - für ein etwas jüngeres Publikum, oder eben auch für Nostalgiker (90er/00er Jugendliche). Ich selbst werd nicht mehr richtig warm damit -da guck ich lieber Twilight Zone, Unglaubliche Geschichten oder ähnliches- überzeugend waren aber die Querverweise auf manch kultige Monster, die doch Freude weckten - ebenso einige Episoden die eindeutig herausragten. Ich werde euch demnächst auch noch einen Episodenführer unterbreiten, den ich so gestaltet habe, dass ich ihn aufgrund eines gewissen Konzeptes besser als die Serie finde! ;)
Eine Freundin die oftmals mitguckte -ein paar Jahre jünger und somit schon eher ein Kind der 90er- hatte weitaus mehr Freude mit der Serie. Hingegen konnte sie im Gegenzug der Filmadaption nicht soviel abgewinnen wie ich.
Das Bild ist leider nur akzeptabel, besonders zu Beginn von mauer Qualität durchzogen steigert es sich im Verlauf (der neueren Episoden) doch etwas. Die Schärfe doch auch gut, sofern das Bild eher ruhig steht, in Bewegung merkt man oftmals Nachzieheffekte, bzw. einen Mangel an Durchblick.
Als ich damals die Serie guckte, entdeckte ich zufällig im Laden auch die Gänsehaut-Aufsteller. Natürlich ließen sich die Macher zeitgemäß zur Kinoveröffentlichung kein lukratives Geschäft entgehen; ich fands spaßig da ich aus den Titeln der neuaufgelegten Bücher gerade einige Episoden gesehen hatte!
Basierend auf Stines Geschichten gab es zwischenzeitlich sogar einige Fernseh- oder Direct to Video Produktion in Spielfilmlänge, darunter:
"Und wieder schlägt die Geisterstunde (2007), "Der Geistermeister" (2008), "Darf ich vorstellen, meine Geisterfreundin" (2014), "Geisterstadt: Kabinett des Schreckens" (2015)... (allesamt auf DVD erhältlich)...
Wenn man all die Geschichten (der Serie) kennt, lebt der Spielfilm gleich nochmals mehr von den wunderbaren Verbindungen und einem Wiedersehen mit Altbekanntem im neuen Mantel... als hätte man etliche Monster B-Movies in einen modernen Hollywood-Jugendfilm gepackt.
Eigentlich wollt ich mir das perfekt zur Serie passende Digibook kaufen, dies hatte jedoch am Spine nicht mal den Filmtitel stehen!! Keine Ahnung wie man sowas verbocken kann!? So wurde es eben das ultraschicke gelbe Keep Case... hätte man das nicht durch den grünen Flatschen verhunzt - monströse Vermarktung. ;)
Zach (Dylan Minnette) zieht nach dem Verlust seines Vaters, mit seiner Mutter (Amy Ryan) in die Provinzstadt Madison, Delaware. Das nette Mädchen von nebenan (Odeya Rush als Hannah) scheint einen recht eigensinnigen Vater (Jack Black) zu haben, der auch gleich jeglichen Kontaktversuch auf ganz schräge (aber auch ulkige) Weise unterbindet. Als Zach schlimmeres (ja sogar häusliche Gewalt) vermutet, ruft er nicht nur die Polizei, sondern entfesselt nach einem späteren Einstieg ins Nachbarhaus, ein Sammelsurium von Monstern aus den Büchern/Geschichten von Hannahs Vater, R.L. Stine!
Und die Geschichte eines kindlichen Trips auf der Flucht vor einer Armee von kultigen Monstern nimmt seinen Lauf!! Es brilliert das typische Kleinstadtfeeling, das man als 80ties Fan kennen und lieben gelernt hat.
Wenn man die gesamte Fernsehserie gesehen hat -eine ausgewählte Selektion von 15 Folgen reicht sogar- ist man wirklich gut bedient, so einige Monster stammen jedoch zusätzlich aus den Büchern, wenn man die auch noch kennen sollte, ist man wohl vollumfänglich versorgt. Aber keine Sorge, auch ohne jegliches Vorwissen kann sich amüsante (Monsterkult-)Unterhaltung einstellen!
Die Monster machen zwar mehr Wind als die banale zweckdienliche Story selbst, originell ist dennoch die Einwebung einzelner Buchelemente ins Handlungskonstrukt...
Wird die Tatsache, dass R.L. Stines geschriebene Bücher ein Eigenleben entwickeln mit einer simplen Erklärung nach dem Motto 'diese ausgesprochene Regel gilt jetzt für diese fiktive Filmwelt' abgetan, weiß der Leser/Serienseher, dass diese übernatürliche Eigenart (lebendig werdende Buchstaben) ebenso aus einer seiner Storys (Die magische Schreibmaschine) stammt, und für den Film somit als grundlegender Handlungsbackground verwendet wird! Eine geniale Vernetzung, und nicht mal das einzige.
(Stichwort: Hannah Fairchild / The Ghost Next Door)
Es stellt sich also nicht nur ein Meet&Greet mit all den losgetretenen Monstern seiner Geschichten ein, man webt auch in die Story etwas aus den Büchern ein.
Da ich nur die Serie gesehen habe, und diese tatsächlich nur einen Teil der Monstervita darstellt, traf ich ebenso einige neue Monstergenossen. Wie gern hätte ich auch das Schneemonster in einer TV-Episode gesehen, oder weitere Kreaturen aus der riesigen Versammlung, vor dem filmischen Monsterleader, der fiesen Kultpuppe Slappy!
Hab ich Slappy in der Serie eigentlich als nervig und unnötig empfunden, ist der im Film 'ne richtig coole Nummer - es könnte jedoch auch an seinem Gefährt (The Haunted Car - einem Killerwagen) liegen, einem Linocln Continental Mark III der einfach nur phänomenal düster/bissig aussieht!! Die Sprüche des hämisch lachenden Dummys, herrlich...
"Sorry Leute, ich würd ja langsamer fahren, aber ich komm nicht an die Bremse!"
"i'm DRIVING myself crazy" .... stets gefolt von seinem bitterbös-unterhaltsamen Lachen!
Der Film schafft sogar, was ich gern von der Serie gehabt hätte. Natürlich geht das mit geringen Budget nicht, sehr erfreulich dass der Film hier mal richtig eins drauflegen durfte... und das Budget merkt man ihm erfreulicherweise auch an. Besonders in manch Kulissen, wie dem verwucherten Freizeitpark im heimelig beleuchteten Waldstück; als ob das kultige Kleinstadtfeeling nicht schon genug Charme versprühen würde, hat man sich doch auch anderweitig recht Mühe gegeben. Das CGI merkt man natürlich, ist teilweise aber sogar richtig gut gelungen, manchmal muss man eben Abstriche hinnehmen - gerade der Werwolf in Bewegung ist nicht immer bestens animiert. Grundlegend aber erstaunlich gut. Im Make-Up-Design sind Zombies und Konsorten ebenso smart aufgebrezelt.
Die banale Story erzählt man nicht zu schnell, auch nicht zu langsam, außerdem bemerkt man in den Deleted Scenes, dass unnützer (Teen-)Ballast noch rausgenommen wurde - mit Ausnahme einer weiteren Szene am Polizeirevier, mit Officer Azubi! ;) Die hätte ich gern im Film gehabt!
Ansonsten setzt man auf gute Sprüche und besonders auf herzlich verschrobene Figuren, die eigentlich den größten Unterhaltungswert an den Tag legen. Darunter eben die zwei Provinzpolizisten, unter ihnen eine Auszubildende, die mit ihrem quirligen Überschwall einfach alles schlägt. Schade das die beiden Dorf-Klischees nicht öfter Blödsinn machen durften. Weiteres die schrille Tante mit ihren Strass-Steinen, die später nur noch mit Killerpudelhaaren über sich verteilt auftaucht, und der fast schon zugelaufene neue Freund Champion (Ryan Lee), dessen angstkreischende und quirlige Mimosenhaftigkeit genauso in diese verquere und locker belustigende Kerbe schlägt. Mit Dylan Minnette (Dont Breathe) als Frontjunge werd ich zwar nicht wirklich warm -wird akzeptiert- dafür wirkt Odeya Rush (The Giver) wie eine liebenswerte junge Mila Kunis, und ihr Synchro-ohhhhh (12:29) ist einfach nur entzückend!
Jack Black als Autor R.L. Stine, wurde zur Entfaltung eines Figuren-Hintergrunds schrullig ominös angelegt, mischt also sein quirliges Talent mit etwas überzogen Geheimnissvollen. Herausragende Szene, die Begrüßungsformel im Cameo mit dem echten R.L. Stine!
Regisseur Rob Letterman (Gullivers Reisen) schaffte es in einer erneuten Zusammenarbeit mit Jack Black, ihn wieder von kleinen wüst-gelaunten Wesen in Leine legen zu lassen!
Auf der Flucht vor all den kultigen Monstern, hakt man all die schicken nostalgischen Klischees solcher (kindlichen) Kleinstadttrips ab, sorgt deshalb auch nicht für mehr Furore als erwartet, begeistert darin aber immer wieder mit kleinen witzigen Details... wie ulkigen Gestiken der Gartenzwerge-Armee mitsamt deren quitschlebendigen Lauten, explodierener Druckerschwärze, erstaunlich übergroßen CGI-Monstern, Stephe(n) King Seitenhieben und weiteren netten Anspielungen... der Genre-Freund stürzt sich aber ohnehin auf das kolossale Creature-Feature Meet & Greet (und weniger auf die Story)!
Da ich Filme wie Eine unheimliche Geisternacht (85) und Monster Busters (87) liebe, ebenso von Joe Dantes Werken Small Soldiers (98) und The Hole (09) angetan bin, schafft es Goosebumps (trotz moderner Effekte) im Gefühl exakt daran anzuknüpfen, und gibt somit ein hervorragend-unterhaltendes Halloween-Filmchen in selbiger Kultmanier ab!
Als Creature Feature Fan kommt man sowieso nicht umhin, natürlich muss man hierbei einige Abstriche machen weil es grundlegend für ein jüngeres Publikum gedacht ist, da sich R.L. Stine neben seinen eigenen Monsterkreationen aber auch stets eines bekannten, kultigen Monsterpools bediente, hat der Genrefreund sowieso reichlich Spaß am Wiederentdecken dieser Kreaturen im spaßigen B-Rahmen; wenn dann auch noch der kultige Blob auftaucht...springt das kleine (Grusel-)Kind in einem sowieso jauchzend die Couch hoch.
Ja! Ich mag die Materie einfach! :)
Sommer(film)-Boot
3. Oktober 2016A H O I !
Heute gibt es mal nichts Selbstgebasteltes, aber dennoch was Schickes - als Nachruf zum Sommerprogramm, bevor es nun endgültig zu spät ist.
Mit dem Abarbeiten meiner Sommerfilme in Blogform wurde zwar alles Gesichtete eingeordnet und schriftlich abgelegt, die Filme selbst waren jedoch schon immer über die ganze Sammlung verstreut...
...weshalb ich ihnen nun ein eigenes Plätzchen suchte.
Im Kopf hatte ich noch ein spezielles Regal, das sich perfekt dafür eignen würde, ob es jedoch noch erhältlich ist, eine andere Frage.
Nach einem Streifzug durch einige Möbelhäuser stieß ich glücklicherweise noch genau auf das, was ich in Erinnerung hatte!
Etwas größer hätte es zwar sein dürfen -immerhin wächst die Sammlung unentwegt- aber ich freute mich überhaupt, noch eins gefunden zu haben.
Ein Bootsregal!

In See stechen werden wir damit nicht, aber für meine Sommerhighlights ist es perfekt. Schöner Vintagelook, genau wie ich es wollte und ebenso passend zum Thema!
Filme rausgesucht - letztlich wurden es dann sogar noch einige mehr als abgebildet...
... und nach und nach das Regal damit befüllt.

Um den Platz auch auszunutzen, hab ich mir zwei angepasste Platten zugeschnitten, um einen Zwischenboden einzulegen...

Damit mehr reingeht, Filme sind immerhin genug da.

Dabei suchte ich schon jeweils das richtige Plätzchen im Wohnzimmer, es wurde dann jedoch eine andere Ecke.
Selbst liegend würde die Kanuspitze was hermachen, wenn man irgendwo dafür Platz hätte.

So wurde es final diese Ecke des Wohnzimmers...

...wobei ich mir noch immer nicht ganz sicher bin, aber es derweilen mal gut steht.

Passend zum Sommerprogramm zeigte meine selbstgemachte Kinotafel über die Sommermonate hinweg auch die richtigen Buchstaben an...

... das wäre jedoch eine andere Geschichte. ;)
Jetzt freuen wir uns auf den bunten Herbst, also ab in die Koje und ein lauschiges Plätzchen suchen.
Ich bereite mich neben einigen VHS-Sichtungen (werd ich euch noch gesondert schildern), schon mal langsam aufs Halloween-Programm vor.
Bevor es noch kälter wird, und das nächste Programm herunter flockt.
So nebenbei ist das außerdem mein 222. Blog!

Ich mag so Zahlenreihen.
Euer Blu-Buddy
MoeMents
Retrospektive 2015
Sommer-anSICHTEN (2016)
Juli 2016
August 2016
Teil 1 / Teil 2 / Teil 3
September 2016
1 2345 6 7!
27. September 2016
Zusammenfassend für die folgenden sieben Sieben, kann man behaupten, dass stets eine unterprivilegierte Gemeinschaft von einer Überzahl Banditen bedroht wird, weshalb man sich auf die Suche macht, einige Beschützer zur Bekämpfung dieser Übermacht zu engagieren.
Stets ein aussichtsloses Unternehmen (ohne angemessenen Lohn), finden sich dennoch 7 tapfere Männer, die sich dem Bösen in den Weg stellen - mit einem Plan und einem großen Herz für Gerechtigkeit...
Die sieben Samurai
1954 - Shichinin no samurai
So arm, dass man noch nicht mal Geld, sondern nur Verpflegung anbieten kann, um das kleine Bauerndörfchen (im 16Jhd.) vor üblen Banditen zu schützen.
Man muss wohl ziemlich waghalsig oder auch einfach nur verrückt sein, um sich dieser aussichtslosen Hilfsaktion anzuschließen. 7 Samurai finden sich dennoch... vom ulkigen Haudegen bis zum besonnenen Taktiker und Schwertprofi alles vertreten.
"In der Not findet man Freunde."
In der Inszenierung agiert Kurosawa so taktisch wie die 7 Ronin in ihrem letztlich ausgeklügelten kriegerischen Plan; sodass der Kampf für Gerechtigkeit sowohl erzählerisch fein, als auch episch in die Kinogeschichte einging - und seitdem auch jedes Top100-Ranking der besten Filme aller Zeiten ziert! Immer mit an Bord eine gewisse Erkenntnis/Botschaft, bezüglich Gewinner und Verlierer in solch einem Szenario. Außerdem widmet sich die 7 Samurai noch dem bitteren Rache-Kreislauf zwischen Kriegern und Bauern.

Von 155 Minuten bis hin zu 207 Minuten -je nach Schnittfassung- ist es für den Zuseher wie ein ausgiebiges Ankommen in einem ländlichen Bedrohungszustand, wodurch man reichlich Zeit findet, einen sowohl locker als auch beeindruckend zu fesseln, und die geteilte Zeit zum überraus lohnenswerten Ereignis zu machen.
Akira Kurosawas Meisterleistung gilt sowohl als herausragender Asia-Classic, wie auch als Ursprung für alles was danach mit 7 aufopfernden Helden, von der anderen Seite der Welt, aus dem (wilden) Westen kam...
Die Glorreichen Sieben
1960 - The Magnificent Seven
Das US-Remake übernimmt die kongeniale Story (inkl. vieler würdigender Details), Regisseur John Sturges (Gesprengte Ketten) verlegt die Angelegenheit in den wilden Westen und schickt als Reiter ein famoses Starensemble in die staubige Berg-Prärie, um ein mexikanisches Dorf vor üblen Banditen zu retten.
Yul Brynner, Steve McQueen, Charles Bronson, Robert Vaughn, Brad Dexter, James Coburn und Horst Buchholz... als legendäre SIEBEN, jeder ein Talent oder einen zu erforschenden Charakter für sich. Mit Eli Wallach (The Ugly) sogar beim Gegner mit einem legendären Gesicht konfrontiert.
© MGM
Man beginnt nach dem bedrohlichen Intro schonmal herrlich, mit dem Einreiten dreier schmächtiger Gringos in eine Westernstadt, dazu ein verspielte Score von Elmer Bernstein -der auch später in jeder seiner facettenreichen Nuancen einfach wunderbar pointiert sitzt- um gleich danach Yul Brynner zu entdecken; der es als einziger wagt einen toten Indianer auf den hiesigen Friedhof kutschieren, wovor sich jeder andere aus Angst oder Rassenhass drückt. Steve McQueen sofort ungefragt zur Flinte greift um ebenso mit von der Partie zu sein... man merkt also sofort, dass die beiden einen gänzlich anderen Schneid besitzen... und sich das auch unentwegt glorreich die nächsten zwei Stunden fortsetzt...
Wunderbar eingefädelt, perfekt erzählt, gespickt mit dem Sinnieren über Tun und Handeln (eines bewunderten aber doch einsamen Outlaws) und reichlich phänomenalen Dialogen, lohnt der moralische Konflikt allemal.
Einer meiner TOP10 All-Time-Lieblingsfilme! Obwohl das Original ein herausragendes Unikat ist, und dem einstündigen Finalkampf der Samurai wirklich nichts das Wasser reichen kann, lieb ich das Westernremake in jeder seiner Celluloid-Faser doch noch mehr! Wobei natürlich jeder seine (eigenen) Besonderheiten hat.
Das Gesamtpaket und die wunderbaren Hommagen überzeugen einfach, so seh ich den immer wieder gern - hab mir hier auch das spanische Collectors-Book mit dt. Ton gegönnt. (Super Bild, leider schwache dt. Tonspur.)
"Der alte Mann hatte Recht, nur die Farmer konnten gewinnen, wir haben verloren! Wir verlieren immer!"
Die Rückkehr der glorreichen Sieben
1966 - The Return of the Seven
Yul Brynner blieb als einziger noch an Bord! Legt aber leider schon unentwegt die Robotermine an den Tag, die er eigentlich erst (honorierend) für Westworld (1973) benötigte. An die Seite stellt man ihm u.a. aber Warren Oates und Claude Atkins. Gleich zu Beginn liegt einem wieder der schwungvolle Score im Ohr, dessen legendärer Klang auch gekonnt den Rest der Filmreihe durchzieht - wenn auch nicht mehr so qualitativ.
© Mirisch Production Company / C.B. Films S.A.
Yul Brynner erneut als Chris, zieht es ihn sogar in das selbe Dorf zurück, weil sein Freund Chico (dieses Mal ein echter Mexikaner in Horst Buchholzs Rolle) mit unzähligen anderen Männern entführt wurde!
Für die Befreiung müssen erstmal Männer rekrutiert werden, eine Mischung aus alten Freunden und zweier Knackis soll die Bande ergänzen, die Beweggründe sind jedoch nur noch fadenscheinig, ebenso die Gründe mitzumachen. Aber zumindest versucht man später noch, den Figuren etwas Substanz zu entlocken.
Der erste Befreiungsschlag (nun in einem anderen Dorf) gelingt, wenn man sich auch keine Fragen dazu stellen darf, und man beginnt, sich noch in der selben verregneten Nacht auf die erneute Rückkehr der Banditen vorzubereiten, sich zu verbarrikadieren. Auf beiden Seiten ist nun etwas Taktik angesagt, wenn auch der ausgeklügelte Plan fehlt, sind zumindest die mehreren Angriffswellen, aufgeteilt und ausgeweitet auf eine weitere Nacht, etwas, dass die eher maue Fortsetzung aufwertet.
Den Bauern muss man etwas Mut machen, aber nur durch Dynamit wird die Angelegenheit nicht zum völlig aussichtslosen Todesurteil. Blutarm aber doch zischig! Storyinszenierung jedoch schwach.
Die Rache der glorreichen Sieben
1969 - Guns of Magnificent Seven
Es gibt einen mexikanischen Revolutionär zu befreien, vorerst natürlich gegen Geld - bevor die Zuneigung zum Guten einsetzt. Wirklich gut gespielt, allen voran George Kennedy (Der Unbeugsame, Erdbeben) als Leader und Aushängeschild Chris, hat man auch weiters ein paar lässig bekannt-gesichtige Raubeine im Bunde... erstmals einen Schwarzen (Bernie Casey) im Sattel, dazu einen Kunstschützen mit Trauma in Konföderierten-Jacke (Joe Don Baker), Monte Markham und James Whitmore als gute Freunde, einen völlig schwarzgekleideten Cowboy und einen Gringo. Auf jeden Fall eine richtig gut wirkende Besetzung, die gleichermaßen cool als auch wohlwollend zu überzeugen weiß.
© Mirisch Production Company
Erstmals und einzig in der Reihe verteidigt man kein Dorf, sondern versucht sich im Befreiungsakt an einer Festung - die es anzugreifen gilt! Natürlich muss auch hierfür ein ausgeklügelter Plan her. Man bleibt zwar anderweitig beim Vertrauten, hat aber genauso ein paar zwischenmenschliche Atempausen und überzeugt zumindest handwerklich auf ganzer Linie. Ein Konflikt mit mexikanischen Rebellen, die einen unterstützen könnten, mischt sich noch unter die Geschichte.
Letztlich wird man vielleicht etwas zu schnell dezimiert, aber nunja, die Botschaft sitzt. Einige wilde Einlagen (verbuddelt bis auf den Kopf - Pferdegetrampel, baumelnde Mexikaner am Strommasten...) schlagen blutige Kerben, weshalb der Titel auch als der härteste der Reihe durchgehen könnte. Dynamit und Gatling-Gun fehlen ebenfalls nicht!
Der Todesritt der glorreichen Sieben
1972 - The Magnificent Seven Ride!
Spaghetti-Legende Lee Van Cleef (Zwei glorreiche Halunken) gibt sich die Ehre als recht abgebrühter Marshall, an seinen Fersen ein neugierer Zeitungsfuzzi und als Rest muss er sich vollends mit Knackis begnügen um die 7 voll zu machen! So bekommt man es mit einem halben dreckigen Dutzend zu tun - einzig der Schreiber scheint nicht ins (neue) Schema zu passen.
Als Story flickt man zu Beginn einen Grenz-Twist (mit ausgeschlagener Hilfe für einen Freund), das Austicken eines jungen Heißsporns und die Entführung (s)einer Frau zusammen. Um danach zur willkommenen, gewohnten Manier überzugehen, indem man ein Dorf geschändeter Frauen vor der Rückkehr von Del Toro und seinen 50 Männern zu beschützen versucht.
© Mirisch Production Company
Die Sympathiewerte gehen leider mehr und mehr verloren, selbst die Pseudo-Guten wurden teilweise völlig nervig chauvinistisch umgesetzt und die Moral beginnt, wie die Klasse (schon im Zweiten) zu bröckeln. Wenn man die Sieben endlich mal zusammen hat, beginnt man aber, sich in angenehmer Verschnaufpause gut vorzubereiten -der Schreiber bekommt als einziger etwas Background-, verschanzt sich in Sanddünen und zieht das Himmelfahrtskommando mit den 5 Tuscon-Knackis durch! Viele Tote auf diesem Ritt, aber weitaus weniger Blut als im Vorgänger. Als Extra erhält man Stefanie Powers (McLintock, Hart aber herzlich) als rotharrige Western-Grazie. Zwar der Schwächste der Reihe, aber dennoch zur Gesamtheit mal einen Blick wert.
Die glorreichen Sieben
1997 - The Magnificent Seven
Der Pilotfilm für die 22teilige Serie (zwei Staffeln) die von 1998-2000 lief. Typisches Fernsehformat, was man gleich an den Kostümen merkt, die mehr künstlich zusammengeschustert als homogen authentisch wirken.
Ein Indianerdorf wird von einer ausrangierten und fiesen Südstaaten-Armee bedroht, nach dem ersten Überfall dieser, droht eine erneute Rückkehr um gefordertes Gold aus einer Mine abzuholen, weshalb das Dorf jemanden anheuert!
An vorderster Front Michael Biehn (Terminator) in Chris Rolle, weiters rekrutiert man noch Ron Perlman (Hellboy) und eine Handvoll 'Young Guns', zumindest wirken die Milchgesichter -halb-symphatisch/halb-nervig- so, aber wer weiß wie sie sich noch entwicklen...
© MGM TV / Mirisch Corporations / Trilogy Entertainment Group
Ehrlich gesagt hab ich nur das erste Drittel des Films gesehen, dann drückte das Sandmännchen auf mein schläfriges Gemüt, wenn ich aber wieder mal drüber stolpere will ich ihn zu Ende sehen - die Geschichte mag man eben, und für ein TV-Format hat man sich gar nicht so übel angestellt...
... und wenn ich mir die Bewertungen der beiden dt.-sprachigen DVD-VÖ ansehe, hat man sich für Fernsehverhältnisse scheinbar doch erstaunlich gut gemacht.
Die glorreichen Sieben
2016 - The Magnificent Seven
Was macht die glorreichen Sieben eigentlich aus?
- Ein Schuß Naivität: Die Aufopferung für das Gute, entgegen einer gesunden Überlebenslogik
- Ein genial spielendes Star-Ensemble (mit Sympathiefiguren trotz gelegentlichen Antiheldenansatzes)
- Eine gediegene Rekrutierung und letztlich ein ausgefeilter Plan, um trotz gegnerischer Überzahl eine Chance zu haben...
- ...sowie natürlich dem Wichtigsten, den Verweilzeiten für das Zwischenmenschliche (im Belagerungskontext)
Also das macht zumindest für mich die GLORREICHEN SIEBEN aus! Und ist auch der Grund, warum ich die beiden Ur-Werke immer wieder mal liebend gern einlege.
"So weit, so gut."
Bevor wir aber nun betrachten, wo sich das Remake zwischen Hommage, Geldkuh und meinen erhofften Werten einpendelt, erstmal zur Story... dessen Basis man 1:1 übernimmt und nur in den Details abwandelt.
Ein fieser Geschäftsmann, machthungrig und goldgierig kennt keinerlei Skrupel sich fremdes Land unter den Nagel zu reißen, und jeden der ihm dabei im Wege steht, arm, oder einfach kalt zu machen. Das kleine Dörfchen Rose Creek hält dem Leidensdruck nicht mehr stand und beklagt auch schon Tote. Als ihnen Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) noch drei Wochen gibt, bevor er erneut zurückkehrt um sie mehr oder weniger (gewalttätig) zu enteignen, heuern sie Profis zur Hilfe an.
Und die Filmhistorie im neuen Mantel nimmt ihren Lauf...
Obwohl Regissuer Antoine Fuqua (Shooter, Brooklyns Finest, Equalizer) sich im Erzähltempo gemächlich ans Westernoriginal anlehnt, erkennt man doch eindeutig wo er mehr zuhause ist... zwischen Action und etwas Substanz sticht doch der Überhang ins Oberflächliche hervor. Was leider gerade den Glorreichen Sieben ihre eigentliche Essenz nimmt.
Immer wieder versucht man den Figuren -die gerade durch die multikulturellen Unterschiede famose Eigenarten mitbringen- einen Hintergrund zu geben, folgt aber mit Ausnahme von Denzel Washington niemanden bis zur aufgeklärten Persönlichkeit. Alle vorhandenen charakterlichen Ansätze versiegen im gemächlichen Voran(sch)reiten -Stil ohne Inhalt- oder in der späteren Action, die natürlich gut ist, jedoch fehlt es in den Verschnaufpausen eindeutig am Herz der Sache!

© MGM/Sony
Diese besondere Kern-Sympathie, die die Figuren trotz ihrer jeweiligen (mehr oder weniger wirkenden) Antihelden-Verkorkstheit inne hatten, blieb im Remake irgendwo zwischen den zahlreichen Leichen auf der Strecke - der Bodycount ist nämlich enorm hoch; trotz Blutarmut aber reichlich dreckige Westernhärte!
Genau diese Essenz war es aber, die sowohl die 7 Samurai als auch die Glorreichen 7 trotz ihrer langen Laufzeit nie langweilig werden ließ, im Gegenteil, man fühlte sich gut aufgehoben und charakterlich bedient.
Da Fuqua jedoch die selbe Erzählstruktur verwendet -zumindest läuft Rekrutierung und Vorbereitung dafür gut- fehlt es in diesen Zeiten leider an (An-)Bindung, die hat man schlichtweg gegen Coolness eingetauscht! Darauf war man ganz besonders bedacht! Jeder muss heroisch wirken, und das tut der brillante Cast auch, im Vergleich zum Original konnten die jedoch gleichermaßen mit sympathischer Substanz als auch Coolness aufwarten!
Der Score schafft es leider auch nicht diese Lücke emotional zu füllen und einen zumindest dadurch auszutricksen; er ist da, er wird bemerkt, fördert aber ebenso in die falsche Richtung. Das Originaltheme begleitet einmal in etwas abgewandelter Form -kommt leider nicht gut- und läuft dann nur im Abspann richtig; ebenso verschenkt.
Wie schon erwähnt, das Star-Ensemble sitzt aber: Die größten Überraschungen gegenteilig der persönlichen Erwartung waren Peter Sarsgaard und Chris Pratt; Sarsgaard konnt ich mir als Bösewicht vorerst gar nicht vorstellen, lieferte aber eine richtig gute Performance ab, Pratt hingegen schätzte ich als herausragend unterhaltsames Element ein, stellte sich dann aber leider als Wiederholung seiner selbst raus, was sich hierfür einfach zuwenig fügt. Außerdem legte man seine Figur meiner Meinung nach einfach zu (moralisch) abwegig an - darüber hinaus kämpft er mit dem Problem mauer Drehbuchsprüche, die unterhaltsam aufwertend sein sollen, im ganzen Film aber nur zu einem Drittel zünden.
Der Erstauftritt des hinzustoßenden Indianers (Martin Sensmeier) wird so dermaßen furchterrengend überstilisiert, dass man sich nur noch fragt, warum zum Teufel gerade (grundlos) 10 Waffen auf ihn gerichtet sind? Und wenn Brummbär Vincent D'Onofrio den Mund aufmacht, rätselt man was sich die dt. Synchro dabei gedacht hat - schade dass ich keinen Vergleich zum O-Ton hatte.
Als einziger Mexikaner an Bord agiert Manuel Garcia-Rulfo, Denzel Washington glänzt natürlich grundlegend und Ethan Hawke steht dem genauso wenig nach, wie die legendäre Wahl des Asia-Stars Byung-hun-Lee (JSA, Bittersweet Life, I Saw the Devil). Werten ihre jeweiligen persönlichen Talente (Tricks, Scharfschütze, Messerskills...) die Figuren stets auf, teilen sie sich leider alle auch ein Dezifit... sie harmonieren nicht wirklich zusammen! Dazu schrieb man ihnen leider die falschen Dialoge, oder eben gleich gar keine.
Mit Abstand beste Rolle/Performance durfte unerwartet Haley Bennet (Kristy, Hardcore) einnehmen - die Lady, die emotionale Verluste einstecken muss, die 7 anheuert und sogar mal kurz ein Teil von ihnen wird.
Das emotionale Band untereinander wurde wie gesagt leider genauso wenig geschürt, wie die Anbindung an die Bauern. Nur selten, als die Kinder ihren neuen glorifizierten Helden Trinkwasser bringen, sie sogar jeweils mit Namen ansprechen, oder auch die aufopfernde Ansage von D'Onofrio in der Nacht vor dem Kampf, wären solch (er)greifende Ansätze gewesen, genau das, was man in den Originalen als eigentlichen Kleber (Zusammenhalt) sah und sie auch zu solche herausragenden Filmen machte - diese persönliche Verbindung, inkl. dem aufkeimenden Appell an das Gute im Menschen, Selbstlosigkeit, Mitgefühl, Verständnis...!
Und selbst die weitere Botschaft der Originale, nämlich, dass Kampf oder Krieg irgendwo nie Gewinner hervorbringen kann, bzw. nur die Bauern gewinnen lies, weicht einem läppischen Off-Kommentar um die Glorifizierung dieser einzelnen Helden!
Ja, was soll ich sagen, ich wollte ihn echt mögen, aber es fehlte mir einfach an den emotionalen Bindungen, die für mich Asia- als auch Westernoriginal zum Knaller machten. Fuqua hat zwar einen richtig coolen Cast, Stil und teils brachiale Naturaufnahmen, ebenso Dynamit, einen Plan und 'ne Gatling-Gun... aber das eigentlich Herausragende, das was die Originale zum Unikat machte, vermisst man. Somit bleibt man leider nur ein völlig durchschnittlicher Neo-Western. Wow, hätte das gut werden können!!

Sommerprogramm: September
22. September 2016
Das Foto mag vielleicht aktuell -nach einer Witterungsänderung- etwas merkwürdig anmuten, bis Hälfte September sah es bei uns aber genauso aus!
Nach dem August, startete der Nachsommermonat prima, weshalb ich gut gelaunt mit dem Sommerprogramm fortfuhr. Erstaunlicherweise hielt sich das Wetter für einen September sogar richtig gut, wo eventuell schon mal der Herbst beim Fenster hereinguckt, oder ein Altweibersommer für etwas sonnige Nachwehen sorgt, stand dieser September erstmals für bleibenden Eindrücke...
Eigentlich wollte ich meine Sichtungen deshalb sogar wieder auf zwei Blogs aufteilen, die Stimmung änderte sich später aber doch -werd ich euch am Ende des Blogs erzählen- und so bekommt ihr hier die geballte Ladung Sommer auf einen finalen Schlag! (Also keine Sorge falls ihr emotional schon in anderen Gefilden schwimmt, es handelt sich schon um den Abschluss - zum letzten Sonnen-tanken! ;))
Der Monat startete gleich mal richtig gut mit einer kleinen Südsee-Entdeckung! Ich kannte Donovans Reef noch nicht, er lachte mich durch Titel und Klappentext aber schonmal sonnig an, sodass ich die Hafenkneipe von Tahiti auch gleich mal von innen sehen wollte!
John Wayne, Jack Warden, Cesar Romero und Lee Marvin haben nach dem Krieg ihr Paradies auf HALEAKALOHA gefunden -scheint trotz dt.Titels eine (fiktive) Hawaii-Insel zu sein- und es sich hier richtig fein gemacht. Als aus Boston eine edle Dame (Elisabeth Allen) anreist, um ihren Vater (Jack W. als Doktor) durch das Nachweisen von unmoralischen Verhalten um sein Erbe zu bringen, ziehen alle Freunde an einer Strippe. Und das macht mächtig Urlaubsspaß!! Weitere Kinder des Doktors schanzt man zur Show gleich mal John Wayne zu -die Kids sind richtig süss und genauso gut gelaunt wie der Rest des ulkigen Casts- während sich Wayne mit der adretten Elisabeth Allen eine herrliche Screwball-Fehde liefert, worin ruppige Männlichkeit auf noble Etikette trifft!
Weiters prügelt man sich gern durch Kneipe und Gegend, es geht ne Menge Glas zu Bruch, mit dem Jeep wird über die Insel gebrettert, der Pfarrer bekommt sein Dach nicht dicht und die Lady will Wasserski-fahren... der Kulturclash bringt neben einer Menge Spaß auch noch eine herzliche Familiengeschichte! Eine wunderbare Entdeckung, unter herrlichem Ambiente! Möcht ich nicht mehr missen, bezauberndes Wohlfühl-Kino!
War Donovans Reef noch aus dem Jahre 1963, schritt ich mit der nächsten Sichtung nur zwei Jahre voran, inhaltlich spielt man jedoch in den 30er Jahren... und zaubert ein Musical das definitiv Kultstatus hat!
The Sound of Music spielt im sonnigen Salzburg und ist in seiner Location mehr als nur einladend! Julie Andrews (Mary Poppins) trällert sich frohlockend durch die österreichische Natur, über Berge und Wiesen, und darf sich erneut um eine Bande Kids kümmern.
Die dreistündige Historie rund um die tatsächliche Trapp-Familie (natürlich mit schicken inszenatorischen Freiheiten) bietet wunderbare Schauwerte und eine herzliche Erziehungsgeschichte, um das Wiederentdecken von Freude und Lebenslust; aber auch ein Trübnis im letzten Drittel, als sich zeitlich langsam die Nazischlinge enger zieht und zur Bedrohung alter monarchischer Werte mitsamt Familie wird.
Will man sich den historischen Downer sparen, macht man am besten gleich nach der Hochzeit aus, aber seid entwarnt, solch Filme enden natürlich auch anderweitig gut! :)
Die Rolle von Julie Andrews ist einfach nur entzückend, sie sprüht nur so vor ansteckender Lebenslust, kann einem aber auch mal ihre Meinung geigen, die bei manch Militanz unbedingt von Nöten ist. Auf alle Fälle bereichert sie mit den 7 Kids jede Szenerie, und schneidern kann sie auch - im Handumdrehen wird aus den Vorhängen etwas zum Anziehen!
Einige Songs werden zum absoluten Ohrwurm: Do-Re-Mi, The Lonely Goatherd, My Favourite Things und The Sound of Music sind hierbei meine persönlichen Favoriten.
Obwohl die deutsch/österreischische Synchro authentischer wirkt, gestaltet sich der englische O-Ton weitaus harmonischer und macht die Darstellungen/Songs erst richtig rund/perfekt!! Obwohl der Film aus den Staaten kommt, möcht ich ihn irgendwie fast zum österrr. Kulturgut zählen! Einfach klasse!
Das Niveau konnte jetzt nur sinken, leider nicht das Schiff der nächsten frivolen Studenten-Kreuzfahrt. College Animals 2 hat zwar alles was so eine Urlaubsparty bieten muss, einschließlich notgeiler Teenager, einem Enthaltsamkeitsclub zur schwächelnden Kontrastperspektive, einem Pornostar (im Cast) und einem kleinen klauenden Äffchen, leider verhält man sich recht plump, dilletantisch und mau in der Inszenierung.
Die Rettung vor dem (Total-)Untergang, ist letzlich die Kreuzung eines aufgeführten Theaterkrimis mit einem tatsächlichen (Diamanten-)Krimi, der erstaunlich gut und amüsant eingefädelt wurde!
Vom Schiff auf hoher See ging es auf die Straßen quer durch manch US-Bundesstaaten, einem Road-Trip von Termin zu Termin, durch etliche Motels, dazu ein obskures Hörbuch für eine 8 Tages Fahrt und reichlich Quatsch(en) zu Green Screen Fahrten - wenn Seth Rogen Unterwegs mit Mom (Barbra Streisand) ist, sind zumindest die Aussenaufnahmen erlesen!
Ein reichhaltiges Dialogsskript, wobei Mutti soviel quasselt, dass man sie am liebsten unentwegt am Straßenrand aussetzen möchte; die Abenteuerlust der beiden aber geweckt wird, man zwischendurch ein texanisches 1400g Steak vertilgt, in Las Vegas zockt und Mutti keine persönliche Frage/Blamage auslässt. Die letzte persönliche Story dennoch gut (be)kommt. Nervig aber doch irgendwie auch nett.
Achja, einen Private Lap-Dance schlägt man nicht aus, wenn einem die praxistaugliche Stripperin mit ihren High-Heels die Weiterfahrt rettet!
Danach ging es ab auf eine Insel, die man nur per Boot oder Wasserflugzeug erreicht, darauf eine schicke Hütte am ufer-gelegenen Waldrand, eine Seilrutsche um sich in den See zu schwingen und eine Hängematte zum Chillen, sowie Margaritas um die Partylaune anzutreiben! Klingt schonmal beschaulich schön, in The Breed (2006) lauern jedoch auch extrem angriffslustige Hunde auf die private Runde!
Vereinzelt kreative Cam-Shots, die Hunde werden wie die Story, die für kontinuierliches Geschehen sorgt intelligenter, manch Klischee-Charakteren trauert man dennoch nicht nach wenn sie Hundefutter werden. Das Gute an diesem Insel-Tierhorror sind die echten Hunde inkl. der Tatsache, dass man ohne Computereffekte auskommt! Der Radius wird für die Mitt-Zwanziger (Michelle Rodriguez, Oliver Hudson, Taryn Manning....) immer kleiner und die Hunde bestialischer. Für einen B-Trip einschließlich Natur- und leichtem Sommerfeeling durchaus einen Blick wert.
Richtig überraschend hielt sich die Sommernachwehe sogar etliche Tage am Stück an der 30° Marke, sodass die umschmeichelnde Wärme tatsächlich länger anhielt als in so manch Hochsommermonaten - erstaunlich!! Weiter im Programm...
Etwas Selbstfindung macht sich am besten immer im Ursprünglichen, in der Natur!
Christopher McCandless (Emile Hirsch) trieb es Into the Wild (2007), der Reiseautor Bill Bryson (Robert Redford) pilgerte auf dem Appalachian Trail um ein Picknick mit Bären (2015) aufzuschlagen und Cheryl Strayed (Reese Whiterspoon) macht sich in Der große Trip (Wild -2014) auf, um in über 1000km auf dem Pacific Crest Trail, ihre Vergangenheit zu bereinigen....
Begleitet von ihrer eigenen Stimme im Kopf erschließt sich nach und nach ihr wildes Leben, die großen Missstände, die sie dazu brachten sich auf den Weg zu machen. Für so eine zierliche Frau, unterwegs mit einem Monster (-rucksack) können auch schonmal Kleinigkeiten zum Hindernis werden.
Ein Schuß Poesie, hinweg über Stock und Stein, trällert man Ohrwürmer vor sich hin und macht sich Spanish Caravan zum Theme... in der Hoffnung das die brachialen Eindrücke der sich weit labenden Natur, der Seele soviel Raum schaffen, dass sich die persönliche tiefsitzende Melancholie irgendwann geschlagen geben muss. Gelegentliche Begegnungen können ebenso kleine Lichtblicke sein, allgemein aber jeder Schritt, ein weiterer zu persönlichen Erkenntnis. Um sein Schicksal zu verstehen muss man eben manchmal bis zur Brücke der Götter gehen.
Als wunderbare Ergänzung darf die gesamte Familie der wahren Cheryl (Sie, Mann und zwei Kinder) im Film auftauchen!
Ein unterhaltsames Gegenteil bietet sich einem, wenn sich kultige Yankees nach Europa aufmachen! Nach dem Reboot-Flop wollte ich wieder mal einen der Originale sehen... in European Vacation (Hilfe die Amis kommen!) unterwandern die Griswolds, London, Paris, Deutschland, und bevor einen die Festbürger lynchen, macht man sich lieber nach Rom aus dem Staub! Um jegliche Kultur, oder zumindest das was man dafür hält, auf den Kopf zu stellen!
Wie gewohnt lässt man kein Fettnäppchen aus, verzichtet keineswegs auf Albernheiten, wird veräppelt und sogar gelinkt... denn die gewonnene Reise der Kultfamilie versprüht doch nicht den Luxus den man sich erwartet.
Ulkige Einheimische, Unfälle (im Linksverkehr), Denkmale zerstören, Schuablattln und frivole Nachtlokale... wird man so ganz nebenbei auch noch ungewollt zum Erotikstar! Die Griswolds sind eben für alles zu haben.
Der Old-School-Eurotrip macht beiläufig Laune, versucht am Ende noch etwas Spannung durch einen kl. Krimi zu erzeugen, um der Familie mit den Wally World Pullovern zu zeigen, dass es doch Zuhause am schönsten ist.
Ab in australische Gewässer, ein Segelboot will nach Indonesien überstellt werden, und so packt man gleich auch die Freunde ein um Arbeit und Vergnügen zu verbinden - dann kann man auch gleich mal in den schönen (Great Barier) Riffs tauchen.
Leider schrammt man später The Reef (2010) und kentert. Der hohen See ausgeliefert kommt man auf die Idee zur nächstgelegenen Insel zu schwimmen (etwa 12 Meilen), sofern man diese in freier Navigation überhaupt erreicht, aber immerhin besser, als womöglich wartend zu verdursten - wären da nicht die Haie im Wasser.
Der Score macht die Überlebensschwimmerei teilweise ganz schön spannend und bedrohlich, vielmehr verbreitet sich aber fast schon Klaustrophobie, obwohl man unendliche sichtbare Weiten vernimmt, wenn einen jedoch Haie einkreisen macht sich verständlich lähmende Panik breit!
Kein typischer Tierhorror, stattdessen ein mehr als angespannter Wasser-Survivalthrill, mit ein paar reißerischen Hailights - sogar furchterregend wenn man sich auf die filmische Illusion dieser wahren Begebenheit einlässt! Merken: Sanft schwimmen, nicht strampeln!
Den ersten Film des Regisseurs Andrew Traucki, Black Water -mit Krokodil in australischen Sümpfen- und den Reef-ähnlichen Open Water hab ich nicht gesehen, weshalb ich hier keine Vergleiche ziehen kann - obwohl es sich bestimmt anbieten würde!
Tja, ich würd in so einer Situation schon vorher einen Sonnenkollaps erleiden, bevor mich überhaupt ein Hai anknabbern könnte. The Reef vermittelt auch, wie himmlisch es nicht sein kann, Boden unter den Füssen zu haben!! Diese Verlorenheit in wässriger Weite, aber einengender, fast unsichtbarer Bedrohung, huch, hiernach musste ich echt raus aus dem Wasser, ....
.... leider fiel es danach aber sogar vom Himmel! Die Temperaturen dieses schönen Septembers sanken erstmals unter die zwanzig Grad, wodurch sich aber ein erneuter Kinogang zur Sparte Sommerblockbuster anbot. Ich war schon mächtig gespannt auf DCs bunten Aufmarsch der Comic-Antihelden...
Das Suicide Squad erhält widerwillig den Auftrag, in einem verwüsteteten und verlorenen Stadtteil (düster-angelegt) eine Rettungsaktion durchzuführen -etwas Snake Plissken Feeling kommt auf-, geführt vom Elitesoldaten Rick Flag (Joel Kinnaman),...der hier an vorderster Front eigentlich eine ganz gute Figur macht, auch weil er neben Deadshot (Will Smith) so ziemlich der einzige Charakter ist, dem das Drehbuch auch die nötige Aufmerksamkeit (~Tiefe) schenkt. Die Figuren hätten allesamt so enorm viel Potential, am Ende fühlt es sich jedoch an, als hätte man so ziemlich alle abgewürgt oder einfach nur durch das maue Skript geschliffen. Naja, zumindest ist dieses Schlag auf Schlag Fortschreiten wunderbar kurzweilig.
Die rein zweckdienliche Einsatz-Story zerlegt sie sich leider auch innerhalb nochmals durch Anschlussfehler und die typischen Comic(Popcorn-)Absurditäten, aber was solls, da hatte wohl eine fiese Hexe ihre Finger im Drehbuch! ;)
Btw: Cara Delevinges Körper hätte man echt nicht so oft animieren müssen; Jay Courtney -den ich eigentlich nie mag- fand ich erstmals lässig, vielleicht auch weil er völlig verquer immer ein 0,5er-Blech (Dosenbier) zur Hand hat; als größte Enttäuschung muss man leider den kultigen Joker verbuchen... obwohl ich Jared Leto so sehr schätze, das Drehbuch meint es alles andere als gut mit seiner neuen Definition, und auch seine dt. Synchro ist fürn ....
Margot Robbie (als Harley Quinn) überzeugt natürlich immer, so gibt sie auch hier erneut ein ganz wunderbares Zusammenspiel mit Will Smith (beide ebenso klasse in Focus).
Der bunt-dreckige Antihelden-Trip lebt einfach von seinen spritzig-genialen One-Linern, der (sympathischen) Schrägheit seiner Figuren (zumindest so weit wie möglich) und einem Soundtrack zum Niederknien!! Als weitere kleine Highlights empfand ich die persönlichen Waffen von Deadshot und Harley Quinn (Steampunk calls) und den kleinen Moment, als Harley gute Miene zum bösen Spiel macht und Deadshot sie liebenswert vom Wagen hebt. Die emotionalen Ansätzen waren toll, leider aber auch zu zwei Dritteln wieder vergeudet. In Summe leider nur etwas über Durchschnitt, viel verschenkt und vermurkst, dennoch bisher meine liebste (moderne) DC-Ausgeburt! Freu mich deshalb schon wieder auf den Soundtrack im Heimkino.
Nach dem Kinobesuch zu Suicide Squad stand erstmal Regen an; ich wusste nicht ob das Wetter nun nochmals anzog, oder überhaupt noch Laune bestand, ein verregneter Sonntag drängt sich aber geradezu auf, es sich auf der Couch gemütlich zu machen.... und endlich kam ich zu meinem lang ersehnten Campfilm, den diese Sommerfilm-Subkategorie darf im Sommerprogramm keineswegs fehlen!
Wie ich letztens schon in den Kommentaren erwähnte war ich auf der Suche nach Meatballs, der erste Teil jedoch schon OOP und nur mehr zum luxuriösen Preis erhältlich, der Sammler in mir machte sich jedoch auf die Jagd und ergatterte die seltene DVD inkl. Versand um 4.- ... der Sonntag war gerettet! ;)
Ivan Reitman (Ghostbuster) noch in den Anfängen seiner Regietätigkeiten, hat eine richtige Story rundum das Feriencamp North Star gleich mal ausgespart, mit Bill Murray an forderster Front findet sich aber auch anderweitig reichlich scherzhafter Zeitvertreib!
Gemütlich ausgestattete Holzhütten, Aussicht in die Wälder und Blick an den See, die ankommenden Kids zanken sich auf ihre pubertierende Art und Weise, zum Glück gibts aber nette Aufseher die einen unter die freundschaftlichen Fittiche nehmen!
Murray wurden reichlich Sprüche geschrieben, den Rest macht er mit Tennissocken und seinem ikonisch-albernen Ausdruck wett - wobei sich auch der Rest der Aufseher-Feriengang die amüsante Blösse gibt!
Als Campleiter erlebt beim Aufwachen (in der Botanik) stets eine Überraschung, beim Lagerfeuer fehlt keineswegs die Schauergeschichte und letztlich gibt es die verpflichtende (2 Tages-)Sportolympiade, gegen das benachbarte Elitecamp Mohawk (inkl. ekligem Hot-Dog Wettessen)!
Wunderbares Sommerfeeling zwischen emotionalen Lieblichkeiten und etwas Remmidemmi! Für 1979 ein früher Vertreter seiner Sommercampzunft, und irgendwie fast die perfekte (aber ausbaufähige) Blaupause für alles was in diesem Naturell noch kam. Meatballs bekam noch 3 Fortsetzungen, die ich ebenso gern in mein Boots-Regal (dazu ein ander Mal mehr) stellen würde!
Achja, und immer schön auf die Lautsprecherdurchsagen achten!
Eigentlich hätte ich mir passend dazu auch noch ein paar Camp-Slasher unter den Nagel gerissen, das trübe Wetter hielt jedoch an, sodass die Stimmung die Tage endgültig kippte und somit Meatballs der gelungene Abschluss meines persönlichen Sommerprogramms wurde.
Ich merkte zwar, dass bei mir die Sommerstimmung länger als bei anderen anhielt -jene sprachen merkwürdigerweise schon vom Herbst- aber als die Regentage andauerten und ich dann versehentlich *g* auch noch eine Weihnachtsepisode einer Serie sah, war das Feeling endgültig verflossen. Es stellte sich tatsächlich eine gemütliche Herbstlaune ein, weshalb der angesammelte und erweiterte Sommerfilm-Vorrat, gut eingemacht und für dementsprechende Zeiten eingebunkert wurde.
Jetzt kommt wieder die Zeit, wo man nicht erst nach Dämmerung die Couch küsst, sondern auch schicke verregnete Nachmittage locken. Genauso schön, nur eben anders!
Der Herbst klopft schon an die Tür, die Flohmärkte locken wieder den Filmjäger und Sammler in mir, Halloween bahnt sich langsam an und dementsprechend ändert sich auch das Programm. Ich freu mich auf alle Fälle schon drauf... und hoffe ihr konntet viel Serotonin, Vit D und natürlich warme Erinnerungen für die anstehende Zeit asbpeichern!
Dann spielen wir jetzt eben wie die Sonne wieder etwas verstecken! ;)
Eine gemütliche Zeit wünsch ich, räumt den Kleiderkasten um, geht auf Kuschelkurs und schmeißt ein paar Scheiter in den Holzofen; blinzelt die Sonne zwischendurch mal raus - guckt sie (euch) an! ;)
Wir sehen/lesen uns...
...euer Blogcompadre Moe!
Der nun Sonnen- gegen Regenschirm tauscht.
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Sommerprogramm: August (Teil3)
7. September 2016

Verdammt in alle Ewigkeit (1953) wartete mit der berühmten Strandszene zweier Liebender (Burt Lancaster, Deborah Kerr) unter hawaiianischer Kulisse auf, vielmehr hätte das Kasernendrama rund um Selbstbestimmung, Freundschaft und Loyalität jedoch für seiner trauerndes Trompetensolo in die Filmgeschichte eingehen sollen - einfach nur genial dieser Moment!
Fred Zinnemann (High Noon) schaffte es mit seinem Werk, einen (inneren) Krieg fast ohne Krieg darzustellen - der in den letzten 15 Minuten aber auch noch real durch die Japaner über Pearl Harbor hereinbricht! Der junge Frank Sinatra erfreut in einer spitzbübischen Nebenrolle, leider siegt am Ende die Naivität. Wobei ihn womöglich gerade das zum ernstnehmenden Klassiker machte!
Der zweite Classic war Italiens kulturelles Tribut an Das süsse Leben. In La Dolce Vita (1960) streunt Journalist Marcello (Mastroianni) durch ein sommerliches Rom, mit dem Ziel die skandalösen Eigenarten der Upper-Class auszuschinden, dabei aber immer mehr selbst zum Teil dieser ausgelassenen Gesellschaft wird!
Nachtclubs, frivole Damen/Grazien, ein kultiger Tanz im opulenten Stadtbrunnen, eine Geisterseance..., die Nacht wird zum Tage gemacht, das Schöne aber auch das Bittere tritt in Erscheinung... vielmehr labt sich dieses knapp dreistündige Unterfangen in seiner Sinnsuche jedoch (kongenial?) im markanten Problem der Society: (dekadenter) Trägheit.
Schön die zwei Titel mal gesehen zu haben, Verdammt in alle Ewigkeit hat bei mir einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen, beide Titel könnte ich noch ausführlicher in meinen anSICHTEN bereden.
Nun aber zur Flohmarktausbeute, die brachte den Rabauken Dennis (1993), der hat nämlich Sommerferien!!! Und beherrscht es (in dieser Comicverfilmung) ganz meisterlich seinem Umfeld den letzten Nerv zu rauben!
Allen voran natürlich Mr. Wilson (Walter Matthau), und nach ihm treibt er sogar noch Christopher Lloyd auf die Palme; der hier als zerlumpter Landstreicher, wie ein häßlicher furchteregender Hexenmeister in Erscheinung tritt um die Vorort-Sieldung um ihr Hab und Gut zu bringen. Zuvor treibt Kevin... ehm DENNIS... in seiner goldigen Neugierde -die Finger beginnen stets als erstes zu Kribbeln- noch bunte Spielchen: Mit getrockneter Farbe garniert man ein Grillhühnchen, Toilettenreiniger macht sich gut als Mundwasser und Mundwasser gut als Nasenspray... was sogar noch die kleineren Übel sind - aber die Ferien sollen nunmal Spaß machen!
Als zweites VHS-Tape landete Dudes (1987) -Halt mich fest, die Wüste bebt- im Recorder/Player. Es machen sich drei Punks (Jon Cryer, Daniel Roebuck, Flea) mit einem VW-Käfer auf ins sonnige Kalifornien. Leider wird man in der Wüste von wilden Rockern überfallen, und sogar einer von ihnen erschossen. Daraufhin will Grant (J.Cryer) Rache! Zuvor muss aber noch Reiten und Schießen geübt werden!
Wüstes Action Road-Movie, aufgebaut auf unzähligen Wild-West-Motiven (inkl. Showdown) und verpackt als nicht zu ernst-nehmendes aber dennoch abtrünniges Komödien-Crossover. Ein völlig abgefahrener Soundtrack, wilde Schießereien, phänomenale Naturkulissen (Utah, Arizona), ein Daredelvis -halb Stierkämpfer, halb Elvis-Imitator- und als Krönung Cowboy und Indianer obendrauf! Wunderbares B-Movie, dass mir definitiv eine BD wert wär! Werd ich euch auch nochmals separat unterbreiten, hat mir nämlich richtig gut gefallen, wohl auch weil es eine rare Entdeckung war!
Filmtechnisch streute ich zwischendurch einen weiteren Urlaub ins Wochenende. Es folgte ein Trip nach Costa Rica, genauer gesagt auf Pleasure Island in den Club Dread (Club Mad - 2004)... und wer die Truppe rund um Broken Lizard kennt (Super Troopers, Bierfest) der weiß, dass es albern wird! Sogar eine Spaßpolizei achtet darauf, dass die Laune hoch bleibt... wenn nötig per Tequila-Super-Soaker (so ein Gerät hat ich als kind natürlich auch für die Familienurlaube - damals natürlich noch ohne Hochprozentiges)!
Als Aufhänger nimmt man sich einen Slasherfilm unter phänomenal tropischer Kulisse, eine abgeriegelte Insel und abartig feiergelaunte Teenager (all-)inklusive aller möglichen Anzüglichkeiten, Frivolitäten, Trinkspielchen und natürlich nackter Haut... das alles zwischen Gore und Leichen! Dazu eine Killerlegende, reichlich (un)gewollten Logikperversitäten, den richtigen Druckpunkten (Massage-Insider) und dem aufeinanderfolgenden über die Klinge springen der Animateure.
Ein Splasher (Splatter-Slasher unter spritzigem Urlaubsfeeling) wie jeder andere, nur noch blöder, perverser und lustiger! Wer von der seichten Unterhaltung noch nicht genug hat, kann sich danach auch noch 45 Minuten Deleted Scenes geben. Achja, für einige Songs welche die Crew für den Film schrieb, gibt sich Bill Paxton als strunzdoof symphatischer Hampelmann auch noch her sie selbst zu singen, um als Coconut Pete eine Legende zu bleiben.
Sonntag Abends ging es weiter mit einem lustig-sonnigen Coming-Of-Age Trip der zum Survivaltraining wird. Weil man die Eltern einfach nicht mehr aushält - pentrant nervig nur einen Grashalm nah an der amüsanten Satire inszeniert- macht man sich auf in die Natur!
Joe (Nick Robinson) und Patrick (Gabriel Basso) hauen einfach von Zuhause ab und entschließen, sich ein Haus auf einer ruhigen Lichtung im Wald zu bauen. Als äußerst-lustiges drittes Rad am Wagen gesellt sich völlig automatisch noch der kleine eigenartige Biaggio (Moies Arias) hinzu, und die Sommerferien können, neben Baustellenmüll zum Hütten basteln, zum Abenteuer auf der Suche nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit werden!
Grundlegend als Drama angelegt, hat man dennoch reichlich Lacher zu verbuchen, allen voran durch den phänomenal-obskuren Biaggio, dessen Auftauchen aus dem Nichts immer wieder DIE Brüller sind - wenn er dann auch noch den Mund aufmacht kommts nur noch dicker!
Während sich die Eltern über ihre verschwunden Kinder sorgen, bekommen die sich aber auch in die Haare, außerdem scheint alleine zu Überleben in der Natur gar nicht so leicht zu sein - obwohl man lernwillig ist.
Zwischenzeitlich sorgt man für viel lebensbejahenden Ausdruck, und bei den Eindrücken für strahlende Arthouse-Highlights! Gemütlich erzählt, gespickt mit einem abwechlsungsreichen Indie-Soundtrack, und obwohl der Realismus zu überbieten ist, weckt man sowohl Lebensgeister als auch Survival-Spaß. Denn, wer wollte noch nie ein Baumhaus haben? Und dann auch noch eins nahe am Wassers! Es leben die Kings of Summer (2013).
Das August-Finale rückt an! Und laut Wetterbericht stand sogar das heißeste Wochende des Sommers an... Freitags fasste ich sogleich mal Kopfschmerzen aus, weil ich wohl etwas zu lange unter der Lichtkugel saß; und Samtags hatte ich dann durch eine neue Bekanntschaft sogar eine gaaanze Nacht lang Kennenlernen unter lauer See-Atmosphäre! Sonntag Abend folgte ein Date mit einem Klassiker als Sommerprogramm-Krönung!
Es ging in die kultigsten Gewässer überhaupt, nach Amity-Island! Um den wasserscheuen Chief Brody (Roy Scheider) dabei zu beobachten, wie er auf der Jagd nach dem genialsten 8m-Hai der Filmgeschichte, so cool wird, dass er mit Tschik im Mundwinkel so lässig dreinschaut, dass seine Aussage "We need a bigger boat" nur noch die Über-Krönung (dieser Tierhorror-Koryphäe) ist.
Zuvor machen sich in Spielbergs Definition/Geburt des Sommerblockbuster jedoch noch eine Menge Amateure auf die Jagd nach dem gefräßigen Riesenhai. Nur pseudo-erfolgreich muss der rüde Quint (Robert Shaw) nach seiner epischen Ansage ran, mitsamt Brody und dem Meeresbiologen Hooper (Richard Dreyfuss), um der Legende die Stirn zu bieten.
Phänomenal inszeniert und (später) auch noch erschreckend spannend! Jedesmal wenn der Hai auftaucht, steht sowieso der Mund offen. Der schneidige Terror auf hoher See ist einfach Kult, und für mich auch heute noch der beste Hai-Film (aller Zeiten)!
Und somit auch definitiv, ein, wenn nicht das Highlight der Sommersichtungen. Allein schon Amity begeistert mit sommerlichem Badestrand-Feeling, die Darsteller sind allesamt eifrig (glaubwürdig) bei der Sache und der Hauptdarsteller hat sowieso mächtig Biss!
Danach hab ich mir sofort die 2-4 Import Box von Jaws geordert. Ich kenn zwar alle schon, aber dennoch hat diese erneute Sichtung Lust gemacht auch die restlichen Ableger mal in HD zu begutachten! Natürlich wird das Segel der Euphorie hierfür gleich mal etwas eingeholt. ;)
Eigentlich sollte es damit schon gewesen sein, dann fand ich aber doch noch Summer School (1987), zwar nur auf Englisch und als YouTube-Stream, es bereitete dennoch große Wiedersehensfreude - immerhin hab ich ihn als Jugendlicher recht oft gesehen und dann niemals wieder!
Mark Harmon (NCIS, Freaky Friday) wird als Sportlehrer dazu genötigt eine Sommerschule zu unterrichten. Die Notlösung sieht vor, einer Truppe rebellischer Taugenichtse Englisch beizubringen! Weil beide Seiten null Bock darauf haben steht Spaß am Lehrplan, inkl. Ausflug zur Go-Kart-Bahn etc. ... bis der Job des Lehrers auf dem Spiel steht!
Die Teens sind echt eine Klasse für sich... eine Surferin, eine Schlafmütze, eine Schwangere, ein dummer Sportler, ein Austausch-Model, die Quitschestimme und die zwei Horrorfans - Chainsaw und Dave! Die auch das herausragendste Neben-Elemente des Sommerfilms bringen: Gore-Effekte!! Stets um Leute zu schocken, besonders eine neue Lehrerin mit selbstgemachten, plastischen und blutigen Make-Up-Effekten - hammer eklige Szene.
Natürlich muss neben "zündenden" Partys auch mal deren Lieblingsfilm im Unterricht laufen: The Texas Chainsaw Massacre - dem dreckigen Sommerhit schlechthin!
Etwas Persönlichkeit im legeren Austausch Lehrer-Schüler, ein teils recht bekannter Cast (Courntey Thorne-Smith, Kirstie Alley, Shawnee Smith...), coole Sonnenbrillen, 80s-Fever, etwas Authoritätskonflikte und natürlich strebsamer Radau... sowie Killerbunnies! Ich mag die sommerliche Büffelrunde immer noch richtig gern!!
Btw: Auch in Harmons Bude hängt ein Poster von Endless Summer (1966)! Von dem hab ich euch ja schon letztens erzählt.
Ein Sommer-Set von Reg. Carl Reiner mit Summer Rental (auch letztens vorgestellt) und Summer School (beide von ihm und Paramont) wäre sowas von erfreulich!!
*splish-splash - take my cash*
So ging das Sommerprogramm August auch noch perfekt zu Ende!
Ich hoffe ihr hattet ebenso einen wunderbaren Sommer, oder wart zumindest von meinen Sommersichtungen etwas unterhalten. Es war mir jedenfalls eine Freude!
Im September werde ich mit den Sichtungen großteils noch weiter im sonnigen Segment bleiben, kommt eben auf Wetter und Feeling an, aber es werden scheinbar noch 30° versprochen... weiß jetzt aber nicht ob ihr immer noch Lust auf weiteres Sommerprogramm meinerseits habt!? Ich hab nämlich noch ne Menge Sonnenstrahlen auf Vorrat. Sonst guck ich nur noch für mich. ;)
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Sommerprogramm: August (Teil2)
31. August 2016
Nach meinem kleinen Landurlaub mit "Madame Mallory und der Duft von Curry" sowie "Eis am Stiel 6", gab es auch noch den verdrießlichen Bootsausflug mit Adam Sandler (ihr erinnert euch?), der wieder gut gemacht werden musste... weshalb ein sandiger Classic im Player landete...

Schon die erste Einstellung mit der gleisenden Sonne trieb die Stimmung wieder in die Höhe, kurz darauf stürzt auch schon die phänomenale Besetzung (James Stewart, Richard Attenborough, Hardy Krüger, Peter Finch, Ernest Borgnine, George Kennedy...) in der heißen Sahara ab...
Nach dem wilden Niedergang, verbucht man in der ruhigen Umsetzung gleich mal einige Verluste durch Absturz oder waghalsige Ideen. Bevor einem dann der Wüstenkoller völlig zu Kopf steigt, entscheidet man sich zur verrückten Idee, aus den Wrackteilen ein neues Flugzeug zu bauen! Hierbei bekommt sich der leicht bockige Captain (James Stewart) mit dem egozentrischen Flugzeugkonstrukteur (Hardy Krüger) in die Haare.
Im wüsten, überhitzt-unterkühlten Ausnahmezustand gibt es Datteln und streng rationiertes Wasser, die Sonne zieht einem die Haut vom Pelz und die Diskrepanzen der Figuren halten Spannung. In seinen 140 Minunten womöglich (für den ein oder anderen) Längen aufweisend, ist das Setting hervorragend, genauso die Stimmung! Ich bin durchwegs bei Sache! Besonders mag ich das Auslaufen des Finales...

Die Temperaturen hielten sich, wenn auch nicht richtig heiß, gab es solide 27° - Abends Pop-Corn und...

Weil Elvis sich nicht ins gemachte Nest seiner reichen Eltern sitzten will -Betreiber einer Ananasplantage- stellt er sich nach der Rückkehr vom Militär auf eigene Füsse und wird Touristenführer.
Weshalb er uns, von seiner Strohhütte am Strand weg, auch gleich all die wunderbaren Locations der Pazifik-Insel(n) zeigen kann, von Honolulu über O'ahu an die Coconut Coast, vom Fischerstrand übers Lagerfeuer-Geträller hinein in nächtliche Kneipen... dazu Hawaiihemden ohne Ende!
Als Mutter von Elvis agiert noch eine klassen-zickige Angela Lansbury, der Hund ist weitaus mehr Kavalier als Elvis selbst und der Hauspage 'Ping Pong' bringt Mai-Tais, denn Partylaune und etwas Jux hat noch nie geschadet. Auf dem Surfbrett lümmelt es sich am feinsten und das blaue Wasser strahlt um die Wette mit der Sonne!
Wenn mal als Toursitenführer für 5 junge hübsche Mädchen verantwortlich ist, kann es aber auch mal bunt werden - besonders wenns um die eigene Freundin (Joan Blackman) geht. Hawaiianische Riten, Palmen, viel Tanz, Gesang ("Falling in Love with...") und Blumenketten inbegriffen - ALOHA! :D
Wir bleiben auch noch etwas auf Hawaii...

Disney nahm sich der Biografie von Bethany Hamilton an, die auf dem Weg zur Profi-Karriere einen Arm durch einen Hai-Angriff verlor. Weshalb die wunderbare Location inklusive Surfer-Lebenstil, auf ein ebenso ernstes Drama trifft. AnnaSophia Robb (Die Jagd zum magischen Berg) in die Rolle der leidenschaftlichen Surferin schlüpft -etwas zu sehr Teen-Disney- die nach dem Schock eine derbe Umstellung zu meistern hat, aber nie den Mut verliert und auch ihre Lebensfreude behält - was die Sache auf positiver Welle hält.
Natürlich hängt ein Endless Summer (1966) Poster an der Zimmerwand*, man bindet auch das Tsunami-Schicksal Thailands (2004) etwas in die Handlung ein, die religiöse Ader der Familie (u.a. Dennis Quaid, Helen Hunt) wirkt jedoch wie das Drehbuch an manchen Stellen gekünstelt. Die echte Bethany lies es sich nicht nehmen auch mal als Stunddouble einzuspringen. Man verarbeitet das Schicksal, trainiert hartnäckig um wieder aufs Board zu kommen und dennoch Pro-Surfer zu werden. Wäre es nicht wahr, wäre der Titel wenig relavant und verwässert, aber so... schöne Einstellungen, und Respekt.

Nach einer kleinen Einleitung machen sich zwei Surferdudes (Mike Hynson, Robert August) von Kalifornien weg auf, um dem Sommer um die Welt zu folgen... die Küsten entlang quer durch Afrika bis nach Kapstadt runter, ab in den Indik, von Indien nach Australien, Neuseeland, Thaiti bis zur Ganzjahres-Location Hawaii... immer auf der Suche nach den besten Spots und den perfekten Wellen!
Von so vielen unterschiedlichsten Bedingungen abhängig, dass es stets eine natürliche Überraschung bleibt. Ebenso erstaunlich ist es für die Kulturen auf die man dieses Jahrzehnt trifft, von denen einige noch nie gesehen haben was man mit einer Brandung überhaupt anstellen kann.
Dabei lernt man alles was man schon immer übers Surfen wissen wollte (Wipeouts, Bordlängen, Nose-Riding, Gefahren...) und entdeckt sogar die perfekte Welle, die wirkt als hätte man sie künstlich erschaffen und nur in perfekten Intervallen vom Stapel gelassen.
Weiters bindet man die angetroffenen Kulturen mit ein, begegnet weiteren Pros und gestaltet die Reise, unter orangefarbener Sonne und wunderbarem 60s-Geplänkel der Sandals, recht lustig - Brown ist in seinen Erzählungen immer zum Spaßen aufgelegt, während die Jungs auf ihren Boards wie Künstler aus einem Guss wirken.
1994 machten sich in Endless Summer II Robert Weaver und Patrick O'Connell auf die Spuren von Hynson und August. Wieder von Bruce Brown eingefangen, und mit der weiterführenden Entwicklung des Surfsport versehen. 2003 setzte Browns Sohn Dana mit Step Into Liquid ein weiteres Denkmal zu Surfleidenschaft und deren Errungenschaften.
Nach einem warmen Tag setzte wieder Regen ein, und ich schaffte es nach dem kleinen Regenbruch noch Laufen zu gehen: Angenehme Temperatur und beste Luft... danach schmieß ich mich gemütlich auf die Couch und blieb noch etwas bei Disney...
Unter Holes verfilmte man 2003 den gleichnahmigen und scheinbar recht erfolgreichen Roman -bei uns unter Das Geheimnis von Green Lake bekannt- der unter brütender Hitze mit einem Straflager für Kids aufwartet. Dort wo früher ein fruchtbarer See war, ist heute nur noch verkrusteter Boden, in dem die Kinder täglich ein 1,50m tiefes Loch graben müssen!

Während des Grabens schließt man nicht nur neue Freundschaften, man gräbt in filmischen Rückblenden auch abwechselnd in Stanleys Familiengeschichte, sowie der Geschichte des Ortes Green Lake (zeitlicher Wilder Westen)... und zwar solange bis die Vergangeheit auch für uns einen Sinn ergibt!
Die Frage darüber hinaus, wofür, oder wonach, gräbt man hier eigentlich!?
Die Aufseher (Jon Voight, Tim Blake Nelson und als Boss Sigourney Weaver) sind durchwegs so kauzig wie Stanleys Familie und Jon Voight hat man -mit Colt an der Hüfte- so genial verschroben auch noch nie erlebt! Auch der Rest gibt sich reichlich Mühe etwas absurden Spaß in die abenteuerliche Dramödie zu bringen. Eine echt gelungene Mischung!
Nennt den Finalplot einfach nur Magisch (Fantasie), oder betitelt es auch als phänomenales Karma, es bleibt zwischen Pfirsichen und Zwiebeln wunderbares Erzählkino unter sengender Sonne!
Danach ging es in den Urlaub mit dem legendären John Candy und seiner süssen Familie: In Summer Rental - Ein total verrrückter Urlaub MUSS er sogar in Urlaub... weil er in seinem Job schon Fliegen für Flugzeuge hält!
Angekommen im sonnigen Florida quartiert man sich im wunderbaren Holz-Blockhaus direkt am Meer ein -hätte man nur nicht falsch eingecheckt- und legt sich nach dem Sonnenbrand (zwecks Einpennen in der Sonne) auch noch ausgiebig mit dem ortsbekannten reichen Schnösel an (Richard Crenna, Col. Trautman aus Rambo). Was beim Streit um Hummer im Yuppie-Restaurant beginnt, endet bei einer Segelregatta!

Währenddessen zeigt die neue Nachbarin allen recht unterhaltsam ihre gemachten Möpse (nur uns nicht) und das Töchterchen (Kerri Green, aus Die Goonies) läuft immer mit ihrem witzigen Kopfhörer-integrierten Walkman rum (Footlose und Axel F im Ohr). Regisseur Carl Reiner (Der Mann mit zwei Gehirnen) setzte 2 Jahre später (1987) mit Paramount sogar noch Summer School in die sonnige Welt. Nur Ferien zu Dritt würde ich noch mehr empfehlen! :)

Bei der Atmosphäre kommt man zwar nicht ans Original heran, man braucht etwas Zeit um sich bei den schnellen Schnitten in die brutale Sommerprovinz einzufühlen, überzeugt jedoch im Plot! Der durch die inhaltichen Recherchen an der wahren Begebenheit SOWIE am Originalfilm von 1976, reichlich frischen Meta-Ebenen Wind mitbringt. Neben den Hommagen bringt die Optik einen genialen 70s Look -obwohl der Film 2013 spielt- und lässt an vorderster Front die süsse Addison Timlin (Odd Thomas) neben vielen Laien strahlen - die ihren gefährlichen Recherchen bezüglich des Moonlight Murders nachgeht. Wenn es die Zeit erlaubt werd ich die beiden nochmal gegenüberstellen.

Während die einen nach Drogen suchen, will man selbst noch einen Schatz finden! So wird der Urlaub des Paares zum abenteuerlichen und richtig gefährlichen Tauchrausch.
Die Story hat auf ähnliche Weise auch Into the Blue (2005) adaptiert, was daran liegt, dass sich beide Filme am Roman "Das Riff – The Deep" von Peter Benchley orientieren… der wohlgemerkt auch den weltweiten Bestseller Der weiße Hai geschrieben hat - den Sommerhit schlechthin, aber dazu später mehr…

Ich liebe das Urlaubs-Ambiente von Das Böse unter der Sonne (1982): Ein abgelegenes Inselsetting mit malerischer Küstenumgebung, und eine Residenz, so nobel wie rustikal erdig! Das Urlaubsanwesen auf dem Küstenhügel lädt mit seinem verlassenen Traumstrand sowohl zum Baden, als auch zum zeitlosen Verweilen ein!
Tja, wie ich schon sagte stand Sonntags darauf Regen am Plan. Dennoch ging sich ein Flohmarktbesuch aus um einige VHS-Kassetten darunter zu bergen… dazu aber mehr im letzten Teil meiner sonnigen filmischen August-Ausbeute zwischen Hitze, Wasser und (Urlaubs-)Spaß!
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Sommerprogramm: August (Teil1)
25. August 2016
Teil 1
Der Juli leider schon vorbei, setzte sich neben den sonnigen Akitivitäten im Freien auch das Abend-Programm im zweiten Sommermonat August fort.
Wie schon berichtet verband ich die beiden Sommermonate mit den Musikfilmen FAME: Am letzten Julitag lief das Original aus dem Jahre 1980, am ersten Augusttag dann noch das Remake aus dem Jahre 2009. Obwohl beide nicht direkt den Sommer auspreisen, gibt es einige Gelegenheiten dem Feeling zu fröhnen und lockeren Schwung zu verbreiten.
Da ich von einer Freundin noch die 1-3 Betthoven-Box zuhause hatte und der dritte Teil sich URLAUB MIT HINDERNISSEN (Bth.3rd) nennt, drängte auch der noch zu einer

Reichlich ulkig-naive Lacher (ein zubetoniertes Auto mit späterer Algenpackung, eine laufende Rauchbombe quer durchs Zeltlager, Sumo-Cowboys in einer Westernstadt...), kindgerechter Mumpitz, schicke sonnige Kleinstädte und ein hundiger Familien-Road-Trip, dessen Highlights gewiss die wunderbar-natürlichen Gegenden und das freiheitliche Campingfeeling sind! Nur die Green-Screen des Frontfenster war unecht.
Danach stand wieder ein heißer Tag am See an. Die Sonne schimmerte diagonal über die Oberfläche des Sees und funkelte den Wasserskiläufern zu, während ich abwechselnd diesem naturellen Schauspiel, und einem Comic (Lovecraft-Adaptionen) -genau nach meinem (Sci-Fi-Horror-)Geschmack, am Lovers-Point- verfiel... ;)
Abends stand ein gemütlicher Ausklang mit DOPE auf dem Plan. Also ab ins sonnendurchflutete Kalifornien, jedoch in eine Gegend in der man wohl weniger gerne aufwächst, in den BOTTOMS geben sich nämlich Drogendealer mit Schulbullys die Klinke. Obwohl das Coming-of-Age Trio (rund um die strebsamen Nerds Malcolm, Diggy und Jib) totale Anhänger der 90er Jahre Hip-Hop-Hochkonjunktur sind -und deshalb auch absoluten Retrostyle in Klamotten und Lifestyle an den Tag legen- wirkt auch der Rest des Films durchgehend von einem sommer-flockigen Vintage-Produktionsdesign durchzogen - obwohl er in aktuellen Zeiten spielt.

Ein farbiger Coming-Of-Age Streifen der sich die Hautfarbe auch final zum Thema macht. Sowohl mit Forest Whitaker, Pharrel Williams und P. Diddy in der Produzentenriege bekannt formiert, als auch vor der Kamera mit Zoe Kravitz, Kiersey Clemons, Tony Revolori und Shameik Moore amüsant ausgestattet - letzterer wirkt einfach legendär mit seinem Dackelblick, der intelligenten Raffinesse und seinem High-Top-Fade (Haare)! Mit etwas White-Trash angereichert im Drogenmilieu eines modernen sonnigen Ghettos spielend, sorgt man abwechselnd zwischen Ernst und musikalischen Beats (+absurden Lachern) für einen intelligenten Trip, indem es sich stets zwischen zwei (Lebens-)Seiten zu entscheiden gilt - und man genau das in jeder Linie des Films durchbrechen will! Genretechnisch nicht nur vom Hip-Hop zum gespielten Punkrock ein Crossover-Hybrid!
Die Pinkelpause von LILY am sonnigen Straßenrand sollte man sich nicht entgehen lassen! Und erst am Ende den Hoodie über den Kopf ziehen.

Musiker und Entertainer Dino (Dean Martin) bleibt dort mit seinem schicken Sportwagen hängen und zwei Hobbymusiker nutzen die Gelegenheit um ihm ihre Werke andrehen.
Da Dino aber selbst vor verheirateten Frauen nicht zurückschreckt, muss man die eigene Gattin aus dem Haus jagen -man(n) ist sowieso krankhaft eifersüchtig- und eine Prostutuierte als Ersatzfrau vorstellen... womit einer amourösen, recht verrückten und volltrunkenen Nacht völler Anzüglichkeiten nichts mehr im Wege steht... am Ende heißt es dann nur noch: KÜSS MICH, DUMMKOPF! (1964)
Freitags also Regen, Samstag wurde es jedoch wieder wärmer, so anhaltend dass gleich zwei (völlig unterschiedlichste) Filme die Nächte untermalten.

Und da wäre noch ein weiterer Nachbar, der gerne rotharrige Frauen umbringt - ja richtig gehört, so sieht es zumindest aus! Ein spannender Spionagelauf auf eingegrenzten Raum kann starten!
Da eine Freundin nun von Disturbia runterkommen musste, fiel das Konstrastprogramm VÖLLIG anders aus - die kleine Lady im zweiten Titel hat zwar auch rote Haare, muss sich jedoch wegen etwaiger Ganoven keinerlei Sorgen machen, immerhin ist sie das stärkste Mädchen der Welt!
Ja, die Rede ist von Pippi Langstrumpf, und ihrem Südsee-Trip in Spielfilmlänge, Pippi im Taka-Tuka-Land (1970)!

Wie immer herrlich abgedreht, mit im Gepäck ihren Affen Herrn Nilsson und reichlich Urlaubseindrücke! Keck, frech und pädagogisch definitiv mehr als zwielichtig, haut die kleine mit den Sommersprossen mächtig auf den Putz, oder auch Fässer in Richtung Piraten! Purer Kindheitskult, und hier mal im schicken Sommerkleidchen mit abenteuerlichen Inselfeeling!
Nun gab es vereinzelte Tage Pause, bis die Temperaturen wieder auf die 30° kletterten und es mit dem Fahrrad durch die Auen zu wildem Gewässer ging. Ein heißer Nachmittag in der wilden Natur und Abkühlung bei fließendem Wildstrom stand an; zwischenzeitlich musste einem fremden Hund immer etwas ins Wasser geworfen werden, damit auch der seinen Spaß hatte. :D Am Abend bemerkte ich, dass ich wieder mal etwas Sonnenbrand ausgefasst hatte, weshalb sich die folgende Sichtung gleich doppelt hitzig anfühlte...

Die glutrote Sonne Texarkanas, ergänzt durch verregnete bedrohliche Nächte, unterstützen atmosphärisch prächtig die Ermittlungsarbeiten der hiesigen Polizei (mit einem Aufgebot an Texas-Rangern). Diese beängstigenden Lovers-Lane-Bedrohung will dingfest gemacht werden!
Manche finden ihn sogar Langweilig, ich fand ihn atmosphärisch, spannend und trotz des Low-Budget-/B-Charakters mit einigen erstklassigen Bildmotiven versehen!
Eigentlich wollte ich Tags darauf sofort das Remake sichten, doch dann begann auch in echt der Regen die kongeniale Hitzigkeit zu verdrängen. So musste der warten, dafür wurde das zwischenzeitliche Regenwetter endlich mal genutzt um ins Kino zu gehen.

Der Regen hielt leider an, ich versuchte dennoch mit etwas Sommerprogramm einen Stimmungseinbruch zu vereiteln.

Wenn Bill Murray als Vollzeit-Neurotiker all sein Können vom Stapel lässt, bleibt nämlich kein Auge trocken... und auch Richard Dreyfuss als angeseher Psychologen nicht ruhig - im Gegenteil, den treibt man bis zur Explosion! So einen Patienten wünscht man gewiss keinen! Oder doch?
Denn er Irre ist vollends symphatisch, vielleicht kann ja auch nur der Doktor nicht mit ihm umgehen, oder hat gar selbst einen an der Waffel!?
Auf jeden Fall fragt man sich oft: Was ist mit Bob? (1991)
All das darf man als wunderbar aufregenden Urlaub im idyllischen Kleinstädtchen, mit Traumhaus am See erleben. Der Goldfisch darf natürlich auch mit! Immer wieder ein netter Abstecher, wegen dem Urlaubssetting und einem Bill Murray in Höchstform - bis das Auge zuckt!
Als es wieder schöner wurde stand ein Land-Aufenthalt an, und damit verbunden auch ein Besuch am gerade stattfindenden Jahrmarkt. Gemütliches schlendern über den Rummelmarkt, lokale Köstlichkeiten und aufgrund des diesjährigen Mottos lag -neben Frittiertem- überall der Duft von Wald und Hölzern in der Luft.
Am Autodrom und allerlei Ringelspielchen vorbei, muss man als Filmfan beim Gang durch die Fahrgeschäfte immer an Final Destination denken - und ist somit stets bereit sich zu ducken. ;) Am Abend kehrte Ruhe ein und es wurde ein Blick ins Pay-TV gewagt, um zufällig eine kleine Entdeckung zu machen....

Wirklich schöner Film, sowohl visuell als auch inhaltlich, sogar mit unerwarteten Wegen -leider müssen Klischee-Fehler sein um das Wichtige zu erkennen- und einigen wirklich bewegenden Gaumenorgasmen! Obwohl der Film auch mal andere Jahreszeiten anschlägt, bewegt er sich großteils im warmen sommerlichen Ambiente mit perfekt dazu harmonierenden Ideen (Picknick, Musik, Angeln....)! Diese Zufallssichtung war ein überraschendes Kleinod!

Wie gewohnt viel nackte Haut, Strand, Wasser und Eis-leckende Sommerstimmung. Wer landet in welcher Kabine, wer veräppelt wen, und wird es lustig oder doch nur zu blöd!? Auf alle Fälle sitzen die nahtlosen Songs der RockN'Roll Ära, die heute in diesem Ausmaß definitiv unerschwinglich wären. In jedem Fall Kult... ob es heute noch unterhält, muss jedoch jeder für sich beantworten.
Wieder zuhause war das Wetter recht wechselhaft, dennoch erreichte es bis zu 25° um doch einen Seeaufenthalt zu wagen... und etwas Gegrilltes zu sich zu nehmen. Die halbgare Stimmung, von strahlender Sonne bis hin zu bewölkter Dunkelheit, übertrug sich -wie ich nach Sichtung bemerken sollte- leider auch auf das Abendprogramm....

Diese Idee wäre ja IRGENDWO gar nicht so übel, der Soundtrack hat ein paar nette Covernummern und die Bikinigirls würden auf hoher See sommerliche Ausgelassenheit versprühen, ABER alles andere ist nur blödelig-billig und die Stand-Up-Gags zünden keineswegs. Dies auf Spielfilmlänge auszuhalten ist dann nur mühselig, albern und simpel gesagt, NICHT GUT! Dieser "Null-Budget-Titel", wie man selbst vermerkt, ist wie für den Marianengraben gemacht! :D

So, aber nun musste die schlechte Sichtung des Pseudo-Love Boats wieder gut gemacht werden, deshalb fiel die bewusste Wahl auf einen heiß-sandigen Klassiker, dazu aber das nächste Mal...
Fame - 1980 vs. 2009
18. August 2016
Das Original entstand 1980 unter Regie von Alan Parker (Angel Heart, Evita), das Remake aus 2009 war das Spielfilmdebüt von Kevin Tancharoen (Glee on Tour).
Das Konzept des Originals mit der Aufteilung in 5 Akte wurde exakt beibehalten und so schlängelt sich der Film von der Aufnahmeprüfung (dem Vortanzen, Vorsprechen etc.) durch die gefolgten 4 Schuljahre. Mit dem Fokus rein auf Unterricht sowie den Leidenschaften und persönlichen Problemen der Kids. Neben Tanz, Gesang und dem Streben nach Erfolg, stehen somit immer wieder die Facetten der einzelnen Persönlichkeiten im Mittelpunkt.


Da beide Titel in ihren persönlichen Facetten eher so vor sich hin laufen, sollte man natürlich grundsätzlich einen Faible für darstellende Künste mitbringen!
weiter im Takt des Lebens!

Weitere Vergleiche sind hier zu finden...
Gho-Gho-Ghostbusters
10. August 2016Ich war in kultiger Nostalgie auf Geisterjagd...

Ghostbusters | |
Venkman: "Nobody choosed anything!" | USA 1984 |
Der Schlüsselmeister, der Torwächter, Zuul, Gozer und einiges Abstraktes mag auf die Geisterjäger zukommen, doch erstmal muss man sich kennenlernen....
Die 3 Wissenschaftler Egon Spengler (Harold Ramis), Raymond Stantz (Dan Aykroyd) und Peter Venkman (Bill Murray) sind sich ja schon vertraut, wenn sie auch nicht wirklich gemeinsame Sache machen… als Venkman jedoch in seinen Forschungen nichts zustande bringt –dazu flirtet er wohl zuviel und zu abwegig mit Frauen- fliegt er mitsamt Ray (Dan Aykr.) aus ihrer Universitätsverbindung!
Nicht nur Dana Barrett (Sigourney Weaver) bekommt Besuch aus ihrem Kühlschrank und benötigt bald einen Exorzisten, auch ihr Nachbar der liebeshungrige Louis (Rick Moranis) -der sich immer wieder selbst aussperrt- wird in absehbarer Zeit von einer haarlosen Hundsbestie gejagt und besetzt! Während Louis einfach nur albern wird, wird Dana zum sexy Beast, und das war erst der Anfang von etwas fiesem Großem, was mit dem Marshmallow-Mann sein zuckersüss-flambiertes Finale findet.

Weil ihnen die Arbeit durch das außerordentliche Ereignis irgendwann zuviel wird, braucht man noch einen vierten Mann, weshalb man neben der quitschigen Sektretärin (Annie Potts) ab Minute 40 noch Ernie Hudson als Winston Zeddemore an Bord holt. Kult-Antagonist William Atherton (Stirb Langsam, Was für ein Genie) darf den Jungs als Umweltbeautragter noch gehörigen auf den Zeiger gehen und sogar ein Loch in ihre umgebaute Feuerwehrzentrale sprengen!
Wenn man wissen will was passiert wenn man die STRÖME der nuklearen Protonenpacks KREUZT, dann darf man diesen hier keineswegs übersehen –ach, was- wehe ihr kennt den nicht!!
Ghostbusters 2 |
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Winston: "Wow, that is one ugly dude." | USA 1989 |
Man setzt wie in Echtzeit 5 Jahre nach dem Original an und hat die Bürger New Yorks inzwischen vergessen lassen, dass die 4 Helden die Stadt retteten... ebenso die Existenz von Geistern! Deshalb sitzten die 4 Wissenschafter für Paranormales bald vor Gericht, zum Glück beginnt der Spuk dann aber von neuem…

Die Sache kann also erneut richtig Spaß machen, besonders wenn Cheech Marin (Ch. & Chong) entdeckt, dass die Titanic im Hafen einläuft, und kurz darauf auch noch die Augen verzieht als die Freiheitsstatue einmarschiert... ok, hier wird's dann auch wirklich trashig, denn das Ungetüm steuert man per Nintendo Controller in die Schlacht… übrigens exakt zum Silvesterwechsel!!! Hier hat man den kreativen Bogen also nochmals zusätzlich überspannt, aber wenn interessiert das schon zwischen Irrenhaus-Einbuchtung und joggenden Geistern! Einfach nur gelungene Unterhaltung für die übernatürlichen Sinne! :D
Und nun.... wie es aussieht, übernehmen jetzt mal die Frauen...

Zuvor zogen jedoch noch Jahrzehnte ins Land, Geister flimmerten eher unregelmäßig über die Leinwände und fanden erst später wieder ein kleines Revival, zuvor fokusierte man sich lieber ausgiebig auf Untote (Zombies).... doch dann war das Reboot des originell-witzig-gruseligen Geisterspucks aus den 80zigern angekündigt...
Ghostbusters |
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Holtzmann: " It's 2040. Our president is a plant!" | USA 2016 |
Wenn man jedoch schon mal so eine geniale Vorlage von Harold Ramis und Dan Aykroyd hat, und dies wie man sieht auch würdig übernimmt/adaptiert um es in Erinnerungsfetzen neu formiert aufleben zu lassen, dann hat man schonmal einen guten Start...
Das Storygerüst ist schnell erzählt... ein intelligenter Verrückter mit okkulten Interesse bastelt Geräte um Geistererscheinungen hervorzurufen, mit dem tieferen Plan gewisse Linien von Energieplätzen in New York zu beleben/verbinden; um damit Dimensionen zu druchbrechen... und somit reichlich Geister in die Stadt zu holen! Manche würden es womöglich als Apocalypse bezeichnen... aber so hoch wollen wir trotz Erwähnung definitiv nicht greifen!!
Denn der Film ist tatsächlich eine ektoplasmische Gute-Laune-Bombe!
Nicht nur die Mädels gehen so richtig locker und ausgelassen an die Sache, auch der restliche Cast hat einfach nur treibenden Spaß, besonders Chris Hemsworth, der sich nicht nur ungehemmt-stupide selbst persifliert (oder es eben durch's Drehbuch wird), sondern auch noch das Glück hatte, in seiner Rolle gleich zwei Facetten abliefern zu dürfen... und sich dabei auch nichts zu schenken. Gelungener Schachzug!

Die schrille Blonde mit dem stets auffälligen Verhalten -ohne dabei aufdringlich oder nervig zu sein- geht neben den beiden Wissenschaftlerinnen (Wigg/McCarthy) als technische Ingenieurin einfach nur ab - und man nimmt ihr die Rolle auch vollends ab! Nicht nur ultrasymphatisch am ständigen shaken, bringt sie auch anderweitig mächtig Technik auf den Tisch!
Der ausgelassene Höhepunkt war für mich erreicht, als die Mädels nach kleinem Sieg zu "Party Up von DMX" mal richtig abgehen... und keine Ahnung ob es wirklich so gut war oder ich an dem Tag einfach nur super gelaunt war, aber ich shakte im Kinosessel einfach nur mit!! Der Film feiert (sich) irgendwie einfach nur ab - und das macht mächtig Laune!
Das Erzähltempo hat keinen Stress und findet sich gut zwischen Aufregung und Unterhaltung wieder. Einige Schocks sitzen genau richtig (wohl mehr durchs Kinosystem), der Rest ist jedoch wie bei den alten in guter Balance zwischen Grusel und Komödie, wobei im neuen definitiv die legere Party im Vordergrund steht! Irgendwie fühlt es sich sogar recht vertraut an, wenn man sich auch mal fragt, wo man im Vergleich zu den Originalen mit einem jeweiligen Durchschnittsbuget von 34Mio.$, die nun aufgebrachten 144Mio.$ verpulvert hat - die Miete beim Chinesen dürfte doch weitaus günstiger sein! ;)
Das Original-Soundtheme wird erneut zum totalen Ohrwurm, wenn es auch nicht perfekt abgewandelt wurde, treibt es stets richtig an!
Nicht nur in der Story hält man unzählige Anspielungen an die Originale bereit, auch anderweitig zitiert man eine Menge alter Film-Hits, so nimmt man eben mal schnell Bezug auf den Bürgermeister vom weißen Hai oder huldigt einige Patrick Swayze Filme.
Ansonsten lebt man im geradlinigen Ablauf eher von Kleinigkeiten, dem Produktionsdesign (vor allem vom Technikpunk) und natürlich den Gags - die seichten Witzchen darunter kann man ignorieren. Erstaunlicher Weise hält man sich in Sachen Logik sogar durchaus beständig, nur die letzte Etappe mit dem "Nachspringen" war völlig Banane, ansonsten aber durchaus im Rahmen der (spukigen) Fantasie - auch was das Tec-Kauderwelsch betrifft!
Wegen dem Trivialkino-Rahmen kann man einiges unter den Tisch fallen lassen, für PopCorn-Kino (in Anlehnung an 3 vergangene Jahrzehnte) im würdigenden Stil aber völlig in Ordnung - (glüchlicher Weise) ohne etwas zu riskieren. Das darf man gern in etwaigen Fortsetzungen.

Die Kritik am frauenfeindlichen Chauvinismus hat man auch gleich mit ins Programm genommen und für alle die hier tatsächlich gern aufmucken, gibt's im übertragenen Sinne gleich wortwörtlich eins in die Eier! Überhaupt greift man hier einige erwartete Kritikpunkte schon in der Handlung mit auf - geschickt eingefädelt!
Also, lasst euch zuschleimen,...
... oder zieht euch stattdessen nochmals vielfach die unversehrten Originale rein,...
... ihr könnt euch aber auch einfach nur ein Twinkie in der Mikrowelle aufwärmen!
Sommerprogramm: Juli
8. August 2016zu meinem persönlichen Sommerkino diesen Jahres...


In dessen Feel-Good-Komödie man sich zuvor noch etwas in die Haare bekommt um sich gefolgt davon, mit einem Foodtruck auf einen Roadtrip von Miami weg durch die Staaten begibt. Man dabei kein kulinarisches Häppchen auslässt, eine Vater-Sohn Beziehung auffrischt, reichlich Wohlfühlambiente versprüht und auch keineswegs auf den Sommer vergisst. Rundum gut und bekömmlich!
Weiter ging es bei mir mit der Stephen King Verfilmung RHEA M. - ES BEGANN OHNE WARNUNG! Die heißen Nächte mit dem grüngefärbten Kometenschweif/-Himmel brachten ein schwüles Aushaaren im Ausnahmezustand und damit eine geniale Stimmung sondergleichen!! Das Remake TRUCKS konnte zwar nicht ganz mithalten, überzeugte aber mit seinem hitzig-wüsten Setting genauso! Beide hab ich euch schon gesondert unterbreitet.
Als ich dann mal das Haus meiner Eltern am Lande hütete und den Nachmittag nutzte um den Rasen mit dem Rasenmähertraktor auf Glofplatzniveau zu bringen ;) ...stand Abends ein Blick in deren Pay-TV-Programm an... erledigt vom Rasen-Cruisen in der prallen Sonne entdeckte ich beim Zappen eine zum Abend passende gemütliche Berießelung...

Ein Dirty-Dancing Pärchen zum Aufwirbeln des heißen Miami-Beach Sandes hat sich schnell gefunden, als Storyrahmen macht man sich das Überraschungsphänomen des Flashmobs zu nutze und mischt damit eine kreative Location nach der anderen auf. Als weiteren Aufhänger haben die Dance-Latinos einen Klassenkampf gegen Immobilien-Yuppies zu best...betanzen! Da kommt lockerer Schwung auf, und die Sessions, besonders der große Finalmove können sich als zwischenzeitlich sommerliche Hüftlockerung schon sehen lassen!
Als Ausklang eines heißen Tages am See wanderte mit einer Freundin AMERICAN GRAFFITY in den Player... der den letzten Sommerabend vor dem erneuten Schulbeginn


Die Momente als der Wohnwagen-Convoy durch die Salzwüste Nevadas brettert find ich richtig erhaben, die Einwebung von Area51 gelang ebenso tadellos, das A&O des Films ist jedoch seit eh und je Russell Casse (Randy Quaid), der besser fliegt als Maverick und Goose zusammen! ;) Der 90er-Jahre Sommer-Blockbuster machte erneut Spaß und fügte sich authentisch in den Abend des vierten Julis - selbst wenn ich mit deren Patriotimus nix anfangen kann. ;)
Jetzt fragte ich mich aber noch, warum die Fortsetzung erst am 14.Juli in unseren Kinos kam und wie man Brent Spiner zurückholen will, weil der doch im ersten verstarb aber im Trailer wieder auftauchte... nunja, vielleicht erhalte ich die Antwort diesen Sommer noch!?
Einen Tag vor Schulschluss und dem Beginn der Urlaubszeit, zumindest für jene die noch Schulkinder im Anhang haben, beginnt mit der Hauptsaison auch die Stau-Saison!
Deshalb lief bei mir seit langem wieder mal der deutsche SUPERSTAU!

Ralf Richter völlig verrust, Ottfried Fischer findet in seinem Riesencamper immer was zu nörgeln, der Trabi ist gleich mit zwei Generationen von Familie beladen und zwei CB-Funker (Commander & Mustang) spielen sich umgehend als selbsternannte Kontroll-P(f)osten auf.
Die Hitze treibt einen zur Weißglut, die Autobahn wird parzelliert und kurzerhand zum skurillen Campingplatz umfunktioniert.... und einer sucht stets seinen kleinen gelben Wagen! Da wird gefeilscht, geflirtet, gehungert, fast verdurstet und als ob der Ausnahmezustand noch nicht genug wär, auch der Spießbürgerwahnsinn auf die Spitze getrieben!! Sehr amüsant!!
Tags darauf war der 8.Juli und somit Sommerferienbeginn für die Schülerschaft, also SCHOOL's OUT for Summer!!!! Eigentlich wollt ich abends noch zu einer Summer-Breeze Party um dieses geniale Gefühl zumindest etwas mit-zu-genießen. Radelte dann aber am Nachmittag spontan mit meinem Bruder auf einem Berg, sodass sich völlig erledigt nach 3 gefühlten Kreislaufkollapsen, am Abend nur noch leichtes Flanieren in der fantastischen Sommernacht ausging - eben ganz gemütlich.
Dafür schaffte ich danach noch einen Film, und was könnte hierzu besser passen als Richard Linklaters (Before Trilogie) American Graffity der 70er, DAZED & CONFUSED (Confusion - Sommer der Ausgeflippten)! Der am letzten Schultag spielt und sich inhaltlich genauso mit Abhängen und Herumfahren die Zeit vertreibt!

Es wird gekifft, herumgeknutscht, reichlich gelabbert und sinniert, den Freshman in speziellen Ritualen die Hölle heiß gemacht (der Arsch gepaddelt!), ein Kofferraum voller Bier herumkutschiert, und so gut es geht generationsübergreifend Party gemacht.
Und nun, Zeit für Urlaub....
Zumindest für die Familie, die es definitiv verdient hat, sie als KULT-URLAUBER zu bezeichnen... den GRISWOLDS!!
Ein unvergesslicher Trip der schrillen Vier durch die Staaten, ein Abstecher nach Europa und selbst der Weihnachtsurlaub wurde durch diese familären Chaoten zur famosen Bescherung! In den 90s verunsicherte man sogar noch Las Vegas, und nun, wurde es Zeit mal ohne Erwartungen einen Blick auf deren Nachkommen zu werfen...
In VACATION (2015) macht sich nämlich der mittlerweile Erwachsene Sohnemann Randy erneut auf um mit der Familie nach Walley World zu fahren!

Das geliehene Hybrid-Vehikel spielt neben seinem koranisch-kreischenden Navigations-System alle Mätzchen, es reiht sich Geschmacklosigkeit an Albernheit, man begegnet absonderlichen Zeitgenossen (deren Krönung man selbst ist), erlebt etwas Suicide-Rafting und geht zur heilenden Familienkrise mächtig zu Seal ab!
Eine gewohnte Zugabe zur Reihe, aber doch nur eine derbe Ergänzung die höchstens durch die unterschiedlichsten Urlaubs-Eindrücke, dem Original-Song (Holiday Road) und weiteren Bezügen lohnt! Ist zwar immer noch weitaus besser als das Südsee-X-Mas-SpinOff "Eddie geht baden" (Randy Quaid), ansonsten gfreit man aber doch viel lieber zu einem der kultigen Originale!! Die müssen nicht mal viel besser sein um sie mehr zu mögen.
Zwischenzeitlich verschlug es mich mal auf einen lauschigen Konzertabend in Stadtanhöhe, wunderbarer Ausblick und rundum Gartenambiente - die Musik etwas melancholisch, der Musiker jedoch stets zum Scherzen aufgelegt.

Wer hier eigentlich wenn umlegen wollte ist (für die Mafia) gar nicht so einfach, auf jeden Fall muss aber dann Bernie dran glauben, und für Larry (Andrew McCarthy) und Richard (Jonathan Silverman) scheint deshalb deren Weekendaufenthalt in Hampton Island in Bernies ultra-schicken Strandhaus ins Wasser zu fallen... da den Leuten jedoch Bernies Tod gar nicht wirklich auffällt, spielen die Jungs das morbide Spiel einfach weiter!
Wodurch einem ulkigen Wochenende mit reichlich schwarzen Humor nichts mehr im Wege steht! Bernie kann Wasserski-Fahren ohne Skier, fungiert auch ganz gut als Floss -wenn er danach auch aufgeschwemmter aussieht als zuvor-, und wird es mal romantisch stört er weil er mit der Flut angeschwemmt wird! Äußerst witzig sind noch der kleine Junge der Bernie immer im Sand verscharren will und der Mafiosi der Bernie x-mal umlegt!! Wunderbar schwarze Ferienkomödie aus den sonnigen 80s!!


Das Setting an der abgelegenen Tanke mitten im Nirgendwo ist genial, die Darsteller sind leider völlig dilettanisch, das blutige Splatter-CGI eher peinlich, aber einige Ideen ganz und gar nicht übel. Überhaupt steigert sich die zweite Hälfte des Slashers, als man sich auch offensichtlich nicht mehr ernst nimmt und mit blöden Sprüchen und Situationen punktet. Für zwischendurch als sommerlicher Wüstenvertreter nur für Freunde des lächerlichen Films zu genießen. Jetzt bin ich weitaus gespannter auf den echten REEKER (2005)!

Der Originalcast rund um Charles Grodin (Filofax, Midnight Run) und Bonnie Hunt (Jumanji) blieb erhalten, der Kult-Bernhardiner Beethoven verliebt sich -guckt mit seiner Freundin Joe Dantes MATINEE in einem Autokino!- und schon schlappern 4 süsse Welpen durchs strahlende Kalifornien.
Weil (mir) die sommerlichen Eindrücke aber immer noch nicht reichten, macht man sich ab Filmhälfe noch auf zu einer Hütte in den Bergen - Urlaub am See!! Einfach perfekt!
Als Problematik zofft man sich um den Scheidungshund Missy (Beeth.Freundin) und die dazugehörigen Welpen, viel sehenswerter sind aber die Urlaubseindrücke, wie z.B.: das Kleinstadt-Wettessen (Familienoberhaupt und Hund) auf den ländlichen Festivitäten etc.
Liebevoll, durchaus zum Lachen, unterlegt mit einem schwungvollen emotionalem Score typisch 90er-Jahre Familienkino - im haarigen Sommerlook!


PIXELS hingegen verhielt sich in Sachen Erwartung genau gegenteilig, erwartete ich doch ziemlich wenig, brachte der spielerische Streich puren Fun-Faktor mit gelungener 80s-Nostalgie, einem fetzigen Soundtrack und dem lebendig werden von kultigen Arcade-Games! Was für ein ausgelassenes Späßchen.
Beide Titel werd ich euch nochmals separat unterbreiten.

Man lege über die Optik einen leicht-gelblichen Vintagefilter und schon hat man wieder etwas sommerliches Feeling, der ulkige Deputy aus dem ersten Teil legt wieder mal sein fachkundig-dämliches Verhalten an den Tag und die Teenager bereiten sich währendessen auf den Abschlussball vor... bis sie alle vom bekannten Virus zerfressen werden und eine blutige Sauerei nach der anderen anrichten. Erneut ein derbes Späßchen, dass mit etwas Vorlaufzeit doch eine ausgelassen Stimmung erreicht und derb unterhält.
Wie es schon der Siebenschläfertag zu Beginn des Julis (eigentlich noch Ende Juni) für die nächsten 7 Wochen ankündigte, passte das abwechslungreiche Wetter diesen Monats tatsächlich zur Legende und sorgte stets dafür, dass der heiße Sommer-Juli immer wieder durch zwischenzeitliche Regenschauer unterbrochen wurde!
Das ließ auch den Player etwas auskühlen, bzw. weniger heißer/relevante Titel ihre Runden drehen. Bis die pure Energie der Sonne wieder auf die Erde durchdrang... und ich mich wieder an den See verkrümmelte.
Zu abendlicher Stunde holte man sich noch gustiösen Trunk und reichlich Schmankerl vom Mostbauern, sodass es mit der Dämmerung auch stimmungstechnisch weiter ging, ...
Mit 5 Wochen im Ballon (1962) startete ich eine kleine nostalgische Reise durch unerforschtes Terrain Afrikas! Aus der Feder von Jule Verne sollte diese filmische Adaption inhaltlich eigentlich der Überprüfung einer innovativen Gas-Ballontechnik eines Wissenschaftlers dienen, notgedrungen wird es jedoch zum Wettlauf unter britischer

Ur-Einwohner, wilde Tiere, Sklavenhändler, ein Sandsturm oder auch einfach nur die eigene Tollpatschigkeit können die Reise erschweren. Die Sache ist neben dem Höhenrausch nämlich recht humorvoll eingefädelt - von leichten Slapstick bis hin zu amüsanten Verhaltens-Situationen ist es vorwiegend das illustre Ensemble das für Schmunzler sorgt. Vom Wissenschaftler, britischen Militärs-Offizier (mit Teekanne), einem Journalisten, zwei hübschen Sklavenmädchen (Barbara Eden, BarBara Luna), einem zugelaufen Affen bis hin zum Mann für alles (Sänger/Schauspieler Fabian) -der mit seiner Ziehharmonika den Titelsong immer wieder zum Ohrwurm macht- hat man reichlich Abwechslung im Gepäck (zum über Bord werfen).
Regisseur Irwin Allen (Versunkene Welt) schickt einen quer durch den Dschungel, die sandige Wüste, tankt bei einer Oase und trifft oftmals auf neue Bekanntschaften unterschiedlichst gelaunter Völker... nett anzusehen, eine gemütliche Reise mit kleinen Einlagen und dabei immer wieder mal amüsant.
Das war mein sommerlicher FILM-JULI mit allem was mir zufällig bis großteils ausgewählt vor die Augen kam. Zwar nicht immer das Gelbe vom Ei, dennoch themenspezifisch sehr unterhaltsam und mit einigen puren sommerlichen Highlights (wie Bernie oder Dazed & Confused...) gespickt! :)
Mein "Sommerkino: August" läuft auf vollen Touren und obwohl ich es mir vorgenommen hätte es auch zu heurigen Sommerblockbustern ins Kino oder auch ins Open-Air-Kino zu schaffen, wurde noch nichts daraus... mal sehen was der August noch so bringt, grundlegend aber SEE und laue Sommernächte...
...wir lesen uns!!
Auf alle Fälle noch eine wunderbare Urlaubszeit und viel Sonnen-Serotonin!
Eine Brise Sommer...
31. Juli 2016

Kiss the Cock |
|
USA 2014 |

Herzstück dessen sind nicht nur die kulinarischen Häppchen die man als Fast-Food-Kreationen zaubert um zu verwöhen, sondern auch das neu-beleben einer Vater-Sohn Beziehung. Der 10jährige Percy (Emjay Anthony) musste sich durch die gelegentlich übertriebene Passion seines Vaters immer hinten anstellen, kann nun aber auf diesem Trip so einiges ganz liebenswert und abenteuerlich nachholen. Der Junge ist nicht nur blendend besetzt und enorm bereichernd, er darf auch einen unvergesslichen Sommer erleben - dazu gehört, sich auch mal Speisstärke in den Schritt zu kippen! Als dritter im Bunde von "El Jefe" ist John Leguizamo (Super Mario Bros, Spun, Land of the Dead) genauso erfrischend gewählt, womit dem Trällern einer Brass-Version von "Sexual Healing" nichts mehr im Wege steht - während man durch die schöne Gegend gondelt. Und schon wirft man wieder den Grill an!
Immer Ärger mit Bernie | |
Weekend at Bernie's | USA 1989 |
Eigentlich wollten Larry (Andrew McCarthy) und Richard (Jonathan Silverman) ihrem Boss BERNIE Lomax (Terry Kiser) nur mitteilen dass in seinen (Finanz-)Büchern 2.Mio$ durchgerutscht sind. Soviel Aufmerksamkeit bringt ihnen als Belohnung ein Wochenende in Bernies imposanten Strandhaus ein. Blöd nur dass Bernie die 2 Mio. selbst eingestreift hat und die beiden Jungs nun umbringen lassen will.

...denn wenn nicht mal der Geliebten beim Beischlaf auffällt, dass Bernie tot ist...
...dann lässt sich das Weekend definitiv verlängern! Wo es doch hier so schön ist!
Nur mit einer Fähre kommt man nach Hampton Island und es erwartet einen ein opulentes Strandhaus -dessen Couch allein schon größer ist als gesamte Wohnungen anderer- jede Menge Bikinischönheiten und lockere nächtliche Partys!
Mit Bernie fährt man Motorboot und Wasserski, wobei Bernie nicht mal Skier dafür braucht, als Floss macht er sich auch ganz gut und gelegentlich greift auch mal die Flut nach Bernie - wenn ihn nicht grad ein Kind (vom Strand) im Sand verbuddelt! Auf diesen Toten muss man nämlich ganz schön achtgeben!!
Bestes Highlight, der Mafia-Auftragskiller der Bernie immer wieder "lebend" vorfindet und ihn deshalb x-mal erneut umlegen muss! Andrew McCarthy hat als Larry neben lockeren Sprüchen immer die derbsten Ideen um ulkige Schmunzler an den Mann zu bringen, während Richard einen Sommerflirt mit einer 80s-hübschen Praktikantin genießt. Bei Terry Kiser (alias Bernie) fragt man sich nur, wie genial er nicht diesen Toten spielt!!
Wie man im Verlauf merkt, würde ein aus-der-Situation-stehlen sowieso alles komplizierter machen, weshalb einem Weekend voller schwarzen Humor nichts im Wege steht! Also, bitte einsteigen in den Strand-Caddy mit Porsche-Verbau, eine Runde drehen und lachen, bis es einem im Halse stecken bleibt. Jetzt fehlt nur noch der zweite Teil "Wieder Ärger mit Bernie" (1993), hoffentlich erscheint auch der (wieder) mal auf DVD/BD um nochmals eine nostalgische Jugenderinnerungen zu genießen!
I.F.O. Air Racing | |
Identified Flying Object | USA 1985 |

Fast Food Family | |
Don't tell mom the babysitters dead | USA 1991 |

Wie man aber weiß, macht Not erfinderisch… und so sucht sich die älteste Sue Ellen (Christina Applegate) einen Job, um die Kids durch den Sommer zu füttern, damit alle weiterhin ihre Freiheiten ohne Aufsicht genießen können.
Scouts vs. Zombies |
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Scouts Guide to the Zombie Apocalypse | USA 2015 |

Strippen, Trampolin hüpfen, den Arsch abschmatzen -weil man die dritten Zähne verloren hat- und sogar einen Song trällern... wenn dieser ganz ulkige Typ "My loneliness is killing me" aus einem Britney Spears Song hinbekommt kann man das gewiss als One-Hit-Wonder des Zombiegenres küren!

Hat trotz Schwächen stimmungsvollen Spaß gemacht und die letzten vergleichbaren Sichtungen sogar noch getoppt: Cooties (59%), Freaks of Nature (65%), Scout vs. Zombies (75%)!
zuvor gesehen:
Einmal beamen durch 4 Jahrzehnte, Sci-Fi von den 50s zu den 80s
This Island Earth - Metaluna 4 antwortet nicht / Robinson Crusoe auf dem Mars /Andromeda / Star Trek V
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de |
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Weil es eins meiner bevorzugten Genren ist, hab ich wieder mal eine Runde abseits normaler Horizonte gedreht und fiktive Welten betreten. Zufälliger Weise ging sich damit auch eine Reihung nach Jahrzehnten aus, also viel Freude mit diesem Sci-Fi-Trip von 'the 50s to the 80s'!

This Island Earth |
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Metaluna 4 antwortet nicht | USA 1955 |

Schnell merkt man dass irgendetwas im Argen liegt, die leicht merkwürdig aussehenden Blondschöpfe scheinen ein Geheimnis zu haben und die Riege von Doktoren verhält sich genauso merkwürdig.
Als weibliche Begleitung ergänzt Dr. Ruth Adams (Faith Domergue) noch das folgende Abenteuer. Die Effekte knallen von ulkig bis genial rein, für heute womöglich weniger erstaunlich, für die 50s - aber Hallo! Die teils bunte Ausstattung begeistert, grünes Licht macht sich immer gut und kreative Atomgebilde mit vielen Leuchtkörpern (welchen Zweck sie auch immer darstellen) bereichern genauso die Ausstattung, und hier hab ich noch gar nicht die Röhren erwähnt, in die man gesteckt und präpariert wird!
Der Score (Henry Mancini) könnte neben etwas Tinnitus-Magie nicht besser fesseln und erinnert gelegentlich an eine Episode von Raumschiff Enterprise - nicht nur beim Score! Die Originalstimme von Rex Reason ist so erstaunlich tief, dass selbst die gelungene deutsche Synchro natürlicher wirkt. Jack Arnold legte, und das obwohl er nicht Regisseur war, auf Wunsch von Universal nochmals Hand an die finalen Szenen.
Wobei man den Kater ELEKTRON und die finale MUTATION unbedingt einmal gesehen haben muss!! Die Hochblüte der Sci-Fi-Ära hat schon was herzugeben! Ich fands durchgehend spannend - bin aber auch Fan solcher Kult-Schinken!
Robinson Crusoe auf dem Mars | |
Notlandung im Weltraum | USA 1964 |

Tja, ich mag das kleine Sci-Fi-Abenteuer, besonders wegen des genialen Survivalfaktors und den ausgeklügelten Entdeckungen. Diese auf den Mars verlagerte Literaturhommage erfreut also den B-Movie Fan der 50er/60er, weil man ihn auch ernst nehmen kann.
Andromeda |
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Tödlicher Staub aus dem All - The Andromeda Strain | USA 1971 |

Zwei Überlebende gab es aus dem Dorf: Ein alter Mann und ein kreischendes Baby…
Star Trek V: Am Rande des Universums |
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The Final Frontier | USA 1989 |


Das war es erstmal von mir....
(Für mich) Immer eine Entdeckungsreise wert! Summa summarum ein genialer Zeittrip voller Kult! Es war mir eine Freude!
A Few Hours With Anton Yelchin:
Like Crazy / Broken Horses / Weg mit der Ex / Middle of Nowhere
Letzte Blogs:
Bye Bye Buddy (RIP Bud Spencer)
Stephen King: Rhea M. / Trucks
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de |
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Das Haus auf dem Geisterhügel vs. House on Haunted Hill
12. Juli 2016Beide Titel tragen im Original den Namen
Das s/w - Original entstand 1959 und ist bei uns auch unter dem Namen "Das Haus auf dem Geisterhügel" bekannt. Von Regisseur William Castle (13 Ghosts - Original) u.a. mit Vincent Price.
Das Remake wurde 1999, also 40 Jahre später von Regisseur William Malone (FearDotCom) auf uns losgelassen, u.a. mit Geoffrey Rush und Famke Janssen.

Ein recht exzentrisches Ehepaar, dass sich definitiv eher hasst als liebt, lädt zu einer Party in einem gemieteten Haus - welches als Spuk- und Mordtatort berüchtigt ist! Der männliche Gastgeber bietet seinen geladenen Gästen eine enorme Summe Geld, wenn sie die Nacht im Hause überleben!
- Vincent Price als Frederick Loren bietet seinen, von ihm ausgewählten Gästen 10.000 $ wenn sie die Nacht überstehen, Geoffrey Rush als Steven H. Price erhöhte die Summe zeitgemäß auf 1 Million Dollar, wobei er die Gästeliste seiner Frau überarbeitete, diese sich jedoch aus Geisterhand nochmals neu schrieb!
- Die 5 geladenen Figuren weisen zwar Übereinstimmungen in ihren Rollenfunktionen auf, tragen jedoch andere Namen und sind nur vage angelehnt. Am Besten stimmt noch die Rolle des trinkenden Hausvermieters/-inhabers überein, der auf seine schrullige Art und Weise alle anderen vor den Gefahren warnt (Elisha Cook jr./Chris Kattan)!
Aus einer Klatschreporterin mit Spielsucht (Julie Mitchum) macht man eine sensationssüchtige TV-Angestellte (Bridgette Wilson), aus einem Testpiloten (Richard Long) einen Sportler (Taye Diggs), aus einer armen Angestellten (Nora Manning) wird eine vermeintliche Geschäftsführerin mit geheimen Background (Ali Larter) und der Psychologe (Alan Marshal) bleibt zumindest als Doktor (Peter Gallagher) erhalten!
Aber eine schöne Mischung, interessant besetzt und in ihrer Film-Funktion übertragbar.
- Das gastgebene Ehepaar selbst wurde gut übernommen, wobei Vincent Price in seiner ominösen Rolle ernster rüberkommt als Geoffrey Rushs eher zynische Performance. Die Ehegattin, die in jedem Fall ein doppeltes Spiel zu spielen scheint, bekommt im Original mit Carol Ohmart eine blonde Miss (Utah) zum Anschmachten, während Famke Janssen als schwarzhaariges optisches Pendant durchtriebener wirkt.
Grundlegend wirkt das Schauspiel aller Beteiligten im Original intensiver/einnehmender, während das Remake sie eher laufen lässt.

- Das Haus unterscheidet sich gleich mal grob: Hat man im Original ein breit wirkendes Anwesen das von außen antiken Charme versprüht, hat das Remake einen Wolkenkratzer in eine Steil-Klippe gebaut.
- Was die Geschichte des Hauses betrifft, gab es im Original zuvor schon 7 Tote - Menschen die im Haus umkamen, bzw. umgebracht wurden! Einer der neuen Gäste, der Hausinhaber, hat sogar 2 bekannte Opfer darunter. Wobei man deren Köpfe nie gefunden hat.
Das Remake erweitert die Story um die Geschichte einer Irrenanstalt in den 30ern und einem Feuer welches das Haus niederbrannte, bevor es wieder aufgebaut wurde und nun ebenfalls zur GEISTERPARTY lädt!
- Neben der Grundstory hat man auch manch Kleinigkeiten 1:1 adaptiert, wie zum Bsp. die Anfahrt in Leichenwägen, dass jeder eine geladene Waffe (aus einem Mini-Sarg) bekommt oder die Szene in welcher der reiche Gastgeber seine Frau dominant an den Haaren reißt! Anderes wiederum hat man ausgelassen, ergänzt oder auch abgeändert, so wurde aus dem schlüsselhaften Säurebad des Originals einfach ein Blut-Bottich rein für einen Zwischenschreck.
- Effekt- und Ausstattungstechnisch bietet man im Original (nur) ein paar nette Gruseleffekte und Make-Up-Künste (auch abgetrennte Köpfe), gepaart mit dem schaurig-schönen Spukscore, der zur Abwechslung seiner Zeit mal nicht so arg aufdringlich, sondern vielmehr mit unheilvollen Stimmengezetter für Gänsehaut sorgt; was eine geniale Atmosphäre schafft die durch die Herangehensweise und das intensiv wirkende Schauspiel vollends begeistert!
Einzig die Sychnronstimme des Trunkenbolds Pritchard wirkt im Vergleich zum O-Ton überzogen unpassend, erstaunlicher Weise ändert sich die Wahrnehmung dessen jedoch im Verlauf und passt dann sogar richtig gut! Das Donner-umwobene und Blitzlicht-gebeutelte Anwesen mit den knarzenden Türen und den schicken Zeitrequisiten schafft auf alle Fälle ein herausragendes Ambiente!!
Das Remake hat neben imposanter Aufmachung auch einige Computereffekte zu bieten, wobei gerade der finale "Schatten", eine Art Rorschach-Geflecht aus verstorbenen Seelen, wenig punkten kann. Einige erschreckende Skulpturen bereichern das halbe Hi-Tech-Haus mit seinen dreckigen Kellern noch um furchteinflüssende Akzente.
Besonders die Angelegenheit mit dem Irrenhaus und seinem verrückten Doktor, in dessen Rolle sogar Jeffrey Combs (Re-Animator) schlüpft, noch um ein einschlägiges Genreelement, das man mögen aber auch weniger gut finden kann. Es lenkt auf alle Fälle in eine weitere sich abhebene Richtung - speziell mit den schrägen Apparaturen die für aktuelle Zwecke nochmals Verwendung finden und der gruselig-abtrünnigen/ruckartigen in-Szene-Setzung der Irren! Mit Marilyn Mansons Cover von "Sweet Dreams" untermalt man nochmals die bizarre Angelegenheit.

- Der grundlegende Finalplot [Spoiler], dass die Ehefrau des Milliardärs ihren Tod zusammen mit dem anwesenden Doktor (unter den Gästen) fingierte, stimmt überein! Deren weitere Idee, einen der Gäste so dermaßen aufzureiben, dass dieser den reichen Ehemann erschießt, wurde auch übernommen (morbider Rosenkrieg)! Genauso, dass der Ehegatte das Spiel seiner Frau schon zuvor durchschaute und sich darauf vorbereitete!
Was man jedoch später daraus machte geht auseinander, so sticht im Remake als Bsp. Famke Janssen -nach ihrer Rückkehr vom vorgetäuschten Tod- auch gleich noch den Doktor ab. Im Original hingegen übernimmt Vincent Price selbst die Fäden, im wahrsten Sinne des Wortes, und erschreckt die beiden Verräter/Mörder (seine Frau und den Doktor) noch zu Tode (Säurebad).
Im Remake kommt hier dann noch die Story um das Irrenhauses zum Zuge, woraufhin sich noch offenbart, dass alle eingeladenen Gäste Nachfahren der 30er Jahre Irrenhaus-Besetzung sind - und das Haus sie alle haben will!!
Während im Original zwei Leute sterben, überleben im Remake zwei Menschen, weil sich herausstellt, dass sie doch keine Nachfahren sind. [Spoiler Ende]
- Beide Titel enden etwas ironisch!
Hier noch die äußere Location - des Hauses am Hügel!

Beide Filme spielen ein wunderbares (morbides) Spiel aus zahlreichen Verdächtigungen und der Frage ob es nun tatsächlich spukt oder von jemandem arragiert wurde!? Und das gekonnt durchgehend! Hierbei sei noch erwähnt, dass der Job des Ehemanns im Remake, er führt einen High-Tec-Freizeitpark mit jeder Menge Horroranstalten, sich noch hervorragend dazu eignet, ihn in erster Linie für all das (technische) Geschehen zu verdächtigen!
Das Remake übernimmt sich leider gerade darin, überall eins draufsetzen zu müssen - und sich gerade dadurch im Plot ziemlich selbst zerstört. Es fühlt sich künstlich drapiert, erzwungen und fast überladen an, wodurch sich jeglicher (spannende) Flair tilgt. Als eigenständiger Horrorfilm vielleicht ganz in Ordnung, im Vergleich zum Original muss er sich jedoch eindeutig hinten anstellen. Leider verläuft man sich im Remake etwas zuviel in seinen Kellergewölben.
Eine Überraschung hingegen war Chris Kattan im Remake, der ja eigentlich nur für Klamaukrollen (A Night At The Roxbury, Mister Undercover) bekannt ist, hier zwar teilweise auch eine Nummer runterreißt, aber dennoch erstaunlich ernst bleibt und die Sache ganz wunderbar bereichert!
Ist das Original ein ganz wunderbarer Gruselklassiker mit perfiden Krimi, gestaltet sich das Remake als moderner Horrorfilm mit gelegentlichen Goreeffekten und strapazierenden Psychoterror - hässliche verkorkste Bilder, die mehr plakativen Horror als (subtile) Spannung kreieren.
Je nach Veranlagung oder Genre-Interesse fühlt man sich in diesen Fällen irgendwo mehr oder weniger zuhause. Ich hingegen finde, dass das kultige Original das Remake um Längen schlägt und bin vollends begeistert von der genialen Stimmung dieses Ghosthouse-Kammerspiels! Allein die alte schwebende Frau mit häßlicher Fratze wurde genial inszeniert; die Schattenspiele, die erhängte Blondine und der schaurige Score, sowie obendrein der wunderbare Plot-Twist, bereichern die Atmosphäre nur nochmals! Bei dem abstrusen Orgelspiel würde man es keinem krumm nehmen, wenn er lieber mit der Waffe in der Hand schläft!
Als ob man in diesem Haus und seiner mordenden Bedrohung überhaupt ein Auge zukriegen würde! ;)
Das Original gibt es bei uns leider nur auf DVD. Beide DVD-Fassungen, (in meiner Sammlung) Original (VZ-Handels Gmbh) und Remake (Helkon/Columbia Tristar) haben jedoch ein recht gutes Bild für eine DVD! Das Remake erschien auch auf Blu-Ray, wurde aber wegen seines weniger guten Bildes beanstandet.
Amüsant ist heute nur noch, dass das (nur) schaurige Original mit einer Freigabe ab 18 daherkommt und das gorige Psycho-Remake ab 16 freigegeben ist! Das Remake erhielt 2007 sogar eine Fortsetzung mit dem Namen: Die Rückkehr in das Haus des Schreckens!
Kenn ich zwar nicht, gibts es aber auf DVD.
So! Jetzt hätte ich wieder mal Lust auf eine erneute Sichtung des "13 Geister" -Remakes, dessen Original ich noch gar nicht kenne!
Spannendes Ghosthouse-Kammerspiel oder einschlägiger Horror!?
Immer raus mit eurer Meinung!
Original: © William Castle Productions - Vertrieb: KSM / MIB / X-Gabu / X-Rated Remake: © Dark Castle Entertainment - Vertrieb: Planet Media / Sony / Ascot |
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Stephen King: Rhea M. / Trucks
7. Juli 2016Die Besonderheit an der ersten Verfilmung namens Maximum Overdrive ist die Tatsache, dass Stephen King selbst Regie führte - und diese bis heute auch die einzige Regiearbeit des Grusel-Meisters darstellt!
Schon im Trailer meint er, wenn man es richtig machen will, muss man es selbst machen! Viele Kritikern entlockte das nur ein müdes Schmunzeln, gilt der Film doch breitenmäßig als Schuss in den Ofen! Für den B-Movie-Fan oder Freunde abstruser Gesellschaftsniedergänge ist der Film allerdings ein Freudenfest; zumindest geht es mir so: ich bin sogar richtig angetan!!
Die erste Verfilmung stammt aus den golden 80s, exakt aus dem Jahre 1986, wie erwähnt unter Maximum Overdrive bekannt, bei uns unter dem Titel...
Der Meister himself darf schon im Intro ein Cameo hinlegen und wird von einem Bankomaten als Arschloch beschimpft. Die Systeme rebellieren, aber nicht von ungefähr. Wie der Introtext schon verrät gerät die Erde in den Bann eines Kometenschweifs:
Der Schweif des Rhea-M soll
8 Tage, 5 Stunden, 28 Minuten und 23 Sekunden anhalten!

Das ändert sich jedoch schnell, als die Strom- und Benzinbetriebenen Vehikel zum Angriff blasen. Irgendwann heißt es nur noch: verschanzen!
Angriffslustige Küchenmesser, hypnotische Arcade-Automaten, Walkmans von denen man Ohrenbluten bekommt, Limoautomaten die Platzwunden schießen, hungrige Rasenmäher und natürlich alles was für den Verkehr zugelassen ist - oder eben auch nicht! Edle alte Trucks drehen bald unbemannte Runden und selbst der Abschlepptruck erhebt sich aus dem Grab des Schrottplatzes, um einen zu vernichten!
Also direkt mitten ins Geschehen geworfen, einige Personen eingeführt, insbesondere den späteren Dreh- und Angelpunkt des reduzierten Settings: dem Dixie Boy!
Einem Truck-Stop nebst alter Bundesstraße, inklusive Rastplatz, Tankstelle, Kleinladen und Bistro. Als Mann am Grill, Emilio Estevez (Die Outsider, Repo Man), der sich vorerst noch gegen den autoritären Fiesling von Chef (Pat Hingle) beweisen muss und dann erst gegen die Trucks! Alsbald finden sich alle im Diner zusammen: noch ein frisch verheiratetes Ehepaar, ein Junge auf der Suche nach seinem Vater, einer Anhalterin (Laura Harrington, die mit Estevez turteln darf), einem lästigen Bibelverkäufer... mitsamt Ladenbesetzung und einigen Truckern.
Irgendwann ist die gruppendynamische Meute am Rastplatz gefangen, die Trucks drehen draußen ihre wachenden Runden, bis ihnen der ein oder andere wieder unter die Räder kommt oder am Kühlergrill Platz nimmt! Eigentlich hat die Belagerung nur ein paar kleine Abenteuer zu bestehen, um die Lage zu verbessern oder jemanden zu retten. Viel gibt es demnach nicht zu tun, aber die Gallonen fließen und an explosiver Action fehlt es keineswegs! Besonders ulkig wirds, wenn der fiese Chef plötzlich mit Bazooka vorm Laden steht, um den Trucks den Garaus zu machen und sich offenbart, dass der Keller ein befülltes Waffenarsenal abgibt - sowas kann nützlich sein!

Selbstverständlich fragt man sich warum die Trucks nicht gleich durchs Bistro brettern, anstatt darauf zu warten, bis ein Verrückter sich wieder nach draußen verirrt, aber die Antwort kommt noch... denn die untereinander verlinkten Maschinen sind gar nicht so dämlich wie vermutet.
Was sich (überkritisch betrachtet) vom Film selbst nicht wirklich behaupten lässt, weshalb man etlichen Kritikern schon zustimmen muss, zumal die meisten Dialoge totaler Mumpitz sind, manche One-Liner richtig trashig, die emotionalen Szenen peinlich und das gelegentliche Verhalten ohnehin... der Tankwart guckt dämlich ins Zapfrohr, bis ihm der Diesel eine Augenspülung verpasst und erst die nervig kreischende Damenwelt... boahhh, die frisch getraute Ehefrau (Yeardly Smith) mit ihrer lästigen Quietschestimme und die Bedienung (Ellen McElduff), die immer wieder überzogen borniert - und mit den Armen fuchtelnd - rauslaufen muss, um die bösen Maschinen anzubrüllen,... "wir haben euch doch erschaffen!!"
Demnach WÄRE einiges zu beanstanden!
Auch die Story gibt sich mit überaus wenig zufrieden, aber was soll ich sagen: VÖÖÖÖLIG EGAL!! Das verbucht der Trashfan tadellos (und mit freudigem Schmunzler) unter Genrekultur; der Rest ist phänomenal. Gerade Belagerungszustände sind bei mir sowieso heiß begehrt. Besonders das reduzierte bedrohliche Setting mitsamt drecks-flairhaltiger Umgebung, der gefühlte Endzeit-Ausnahmezustand und die hammer Atmosphäre bringen's richtig!!!

(Bildquelle: badmovies.org / © Kinowelt)
Allein die sommerliche Wärme dieser verlassenen Gegend, alles rottet sich im Truck-Stop zusammen, während sich anderweitig schon unter ausgestorbener Ruhe der Tod breitmachte. Die Nächte lassen etliche Emotionen hochkochen, während die Grillen zirpen und der Himmel einen stimmungsvoll mit dem grünleuchtenden Schweif betört. Richtig genial und einnehmend!
Tonal kann aber auch anders, als nur den Fliegen zu lauschen - die um Leichen kreisen -, dann wird blutig reingehauen oder eine Compilation von AC/DC - die den gesamten Soundtrack beisteuerten - über die Boxen gejagt!

(Bildquelle: imcdb.org / © Kinowelt)
Da wippt das Köpfchen, denn die dröhenden Riffs passen hervorragend, genauso machen die Drums das Ganze fetzig rund, bei den Songs geht ohnehin die Post ab (Hells Bells, You Shock me all Night Long...). Mehr als bizarr wird's, wenn selbst die süsse Musik des Eiswagens zur Bedrohung wird oder man zur AC/DC-Abwechslung, mal infernalisch Richard Wagners "Ride of the Valkyres" auflegt um ein anrauschenden Flugzeug zu untermalen.

(Bildquelle: themonsterpopcorn.com / © Kinowelt)
In Sachen Brutalität gibt man sich erstaunlich blutig und stolpert nicht nur über unzählige Leichen, sondern hält auch ungeniert drauf, was seinen derben Höhepunkt erreicht, als die Planierwalze auf die Baseball-Kids losgeht! (No-Go.) Auch die Trucks nehmen sich kein Blatt vor den Kühlergrill wenn sie jemanden aufgabeln.
Wenn vieles auch unfreiwillig komisch anmutet, oder als ironischer Wink vom Meister kommen könnte - die Jukebox mit dem Bild des letzten Abendmahls -, so hat der Trashfan keinerlei Probleme damit: Für ein B-Movie geht das jedenfalls in Ordnung.
Warum die Sache bei mir so dermaßen punktet, liegt am reduzierten Belagerungszustand, dem genialen Rastplatz-Setting (mit coolen alten Logos und noch geileren Trucks) und der hitzig-nächtlich, beleuchteten Atmosphäre! Hammermäßig genial! Erstaunlicherweise wird mir auch nicht langweilig, und selbst wenn, hätte ich kein Problem damit, weil ich mich in dieser lässig-bedrohlichen Absteige nur zu gern labe. Die Gruppendynamik geht trotz Schwachsinnigkeiten auch klar. Jeder Fiesling erhält auch seine Rechnung und selbst die weiteren Darsteller mag ich (Frankie Faison, John Brasington, Holter Graham...), obwohl selten jemand gut spielt. Die kleinen Story-Trips in der näheren Umgebung unterhalten, vielmehr natürlich das Setting selbst, die Atmosphäre und einige der vielen sichtbaren Details (-> Ausstattung; Flugzeug im Bus!)

Stephen King und Emilio Estevez waren '87 sogar beide für die Goldenen Himbeere nominiert, beide Preise schnappte ihnen jedoch Prince mit "Unter dem Kirschmond" weg. Dieses Jahr war aber auch "Howard the Duck" 7x und "Die City Cobra" 6x nominiert, also vergessen wir diese nichtssagenden Preise! ;) Denn das sind 2 Classics!
Nun,...
...noch einmal VOLLTANKEN und weiter gehts...
1997 versuchte man sich nochmals am Material der Kurzgeschichte, und zwar als Fernsehfilm unter dem Titel Trucks - Ausser Kontrolle...

Das Grundkonzept mit dem Tankstellen-Abschnitt wird beibehalten, bei der Bedrohung ist man sich jedoch durchgehends unsicher!
Einen grünen Schweif sucht man hier vergebens, aber das kleine Nest im Nirgendwo (Richmond) hat ebenso Geheimnisse...
Von einem Meteoriteneinschlag/-hagel ist irgendwann ist die Rede! Und da scheinbar AREA51 auch noch in der Nähe liegt, eignet sich das natürlich ganz wunderbar um weitere (Regierungs-)Verschwörungen zu spinnen.
Die ansässige Hope (Brenda Bakke - Hot Shots2) leitet sogar kleine Touren, um so manch Verschwörungstheoretiker und UFO-begeisterten Freak etwas außernatürlichen Humbug näher zu bringen, dazu kommt es aber nichtmal, weil man direkt im bizarren Ausnahmezustand landet!
Denn die Trucks tun was sie wollen, trachten einem nach dem Leben und dann steigt auch noch eine giftige Rauchwolke auf! Ein Truck, beladen mit einer giftigen Chemikalie (das genauso geheimnissumwobene BC972), raste mit seiner Fracht in einen Stromverteiler, sodass nicht nur eine Giftwolke Quarantänemaßnahmen auf den Plan ruft, sondern auch gleich der Strom gekappt wurde. Schlauer Truck!

(Bildquelle: filme.io / © Credo Entertainment / Best Entertainment)

Natürlich gibts wie im Original noch weitere Protagonisten die für etwas Stress sorgen: ein paar riskante Trucker, ein Ehepaar, oder zur Abwechlsung auch mal der weise Mann vom Grill!

Visuell überzeugt die Sache eigentlich von Anbeginn weg mit ländlichem Kleinstadtsetting und einer dreckigen Rostplatz-Atmosphäre, wobei sich die Angelegenheit schnell an der Rastplatz-Absteige LUNAR einfindet - die optisch aber genauso überzeugt.
Dennoch, trotz der kleinen Ideen bezüglicher tödlicher Gefahren und den rätselnden Dialogen, stellt sich im Verlauf Ermüdung ein, da man nicht wirklich weiß wohin des Weges. Mag man jedoch das Original, ist man als B-Movie Fan auch bei diesen Inszenierungsschwachsinnigkeiten gut aufgehoben: Zumindest vermutet man nicht, dass ein kleiner ferngesteuerter Spielzeugbagger solch blutige Tat vollrichten könnte, und nein, solch Spielzeug lässt sich nicht mit Pfefferspray abwehren - dummer Postbote! Über die Kills mit den aufblasbaren Schutzanzügen denkt man lieber gleich gar nicht weiter nach!!
Ingesamt also etwas blutig, doch auch gorig, vielmehr überzeugt aber die Gruppendynamik und natürlich in erste Linie das Verschanzen im (giftigen) Ausnahmezutand! Größter Schwachpunkt hingegen ist neben Logikabstrusitäten die völlig undurchsichtige Ursache, die man sogar mit unzähligen Fragen offen lässt! Am Ende dachte man sich stattdessen einfach einen fiesen ironischen Wink aus.
Dafür ist dieser eine Satz gegen Ende gar nicht übel:
Kann nicht mit dem Original mithalten, aber als Zusatz ist es gerade durch das erneut staubige Setting und dem Stephen King typischen Ausnahmezustand (der auch innerhalb für Bedrohung sorgen kann) doch mal sehenswert. Im Vergleich zu Rhea M. (5,4), kommt das Remake in der imdb(.com) gerade mal auf eine Wertung von 3,8! Dennoch, auch wenn es inhaltlich mangelt sieht die Angelegenheit wie eine DirectToVideo-Produktion und weniger nach Fernsehfilm aus, was doch gut ist!
Auf das Original fahr ich demnach total ab! Trotz der offensichtlichen Schwächen empfinde ich das Szenario einfach als genial und die Atmosphäre sorgt für den heißgeliebten letzten Kick!! Außerdem halten die Ideen bei Laune, die lauen Nächte sowieso!
Das Remake kann man sich als sommerlichen B-Abstecher, für Staubschlucker ohne (hohe) Ansprüche, ebenso leisten.
Es war mir eine Freude!!
Und macht sogar etwas Laune auf Filme wie: Convoy, Straße der Gewalt (Jan-Michael Vincent), Fluchtpunkt San Francisco (von der Stimmung), Joyride, DUELL, Truck Driver - Roadgames (Stacy Keach, J. L. Curtis), Duell am Steuer - Hell Drivers (1957), Breaker Breaker (Chuck Norris).... und natürlich weitere Stephen King Adaptionen, oder eben dem sommerlichen Kino!
Bis demnächst!

Bye Bye Buddy!
30. Juni 2016Keine Sorge, falls noch jemand etwas schreiben möchte - was mir sehr lieb und recht wäre -, hier von mir nun nur ein kleiner Zwischeneinschieber. Ich wollte diese eine Sichtung nicht einfach unter meine gewohnten anSICHTEN einzwicken!
Gott vergibt... Django nie! | |
Dio perdana... io no! Gott vergibt, wir beide nie! Zwei vom Affen gebissen |
IT,SP 1967 |

Dem Start von 17 gemeinsamen Filmen!

Hierbei gibt es auch mal einen netten Kampf untereinander, der wie Superman gegen Batman wirkt, da Hill immer wieder jede Menge Raffinesse einsetzt um dem großen Dicken eins überzubraten, aber nur solange, bis EIN SCHLAG des Dampfhammers sitzt und Hill sofort ausknockt! Einfach wunderbar!

"Vier für ein Ave Maria" (68) war übrigens die Fortsetzung und "Hügel der blutigen Stiefel"(69) das Finale dieser Trilogie! Alle 3 Titel gibt es bisher nur auf DVD, sowohl ungeschnitten als auch in Comedy-Fassung. Mit Ausnahme von "Vier für…" den es nur geschnitten gibt. Bei der Vielzahl von Editionen und Boxsets mit den beiden, ist es jedoch alles andere als leicht sich zurecht zu finden.
Nun möcht ich "Zwei Asse trumpfen auf" wieder mal sehen. Das Abenteuer mit den zwei Haudegen und dem verrückten, langeingesessenen Japaner mocht ich richtig gern!!
Perlen vom echten Westernkenner....
Bud Spencer und Terence Hill (Teil1) by Bollwerk94
Bud Spencer und Terence Hill (Teil2) by Bollwerk 94
Die Geburt der VIER FÄUSTE by Bollwerk94
Viva Django Teil1 by Bollwerk94
Viva Django Teil2 by Bollwerk94
A Few Hours With Anton Yelchin
24. Juni 2016Euch wird bestimmt nicht entgangen sein, dass Anton Yelchin am 19.06.16 verstorben ist und somit mit 27 Jahren aus dem Leben schied. Vorerst hielt ich die Botschaft wieder mal für eine dieser derben Todes-Fakemeldungen um pietätlos auf unbrauchbare Seiten zu verlinken - leider bestätigte sich der Wahrheitsgehalt.
Deshalb nahm ich mir den traurigen Anlass um nochmals ein paar Stunden mit Anton Yelchin zu verbringen. Ich ging in die Stadtbibliothek und lieh mir jene Filme aus, die mit ihm vorrätig waren und von mir bisher noch nicht gesehen wurden.
Da ich das meiste mit ihm kenne, kamen einige weniger populäre Indiefilme zum Vorschein. Dazu später in den anSICHTEN - vorerst will ich euch sagen, welch Filme mit ihm den meisten Eindruck hinterlassen haben... denn alle Zeiten wieder sprang einem der smarte Typ mit dem müden (oder auch gefühlvollen) Blick, gerade wegen seiner oftmals extrem legeren Herangehensweise, auf recht symphatische und lockere Art ins Auge!
Da wäre mal die Stephen King Adaption Hearts in Atlantis in der er mit gerade mal 12 Jahren die Hauptrolle neben Anthony Hopkins übernahm. Der geheimnissvolle Mysteriefilm hat mich trotz recht ruhiger Herangehensweise (oder gerade deswegen) schon damals überzeugt.

Mit Charlie Bartlett gelang mal ein etwas anderer Teenagerfilm...

...in Terminator4 fand ich ihn als Kultfigur Kyle Reese hingegen falsch besetzt, das nur mittelmäßige Fright Night Remake erfuhr durch ihn sogar eine Aufwertung und gerade Odd Thomas zeigte trotz Ecken und Kanten das süsseste Pärchen ever, und seine wohl lässigste Rolle überhaupt!

eklecty-city.fr / Ascot Elite
Er hatte also schon lange vor "Star Trek" seine Paraderollen abgeliefert, wobei mir beschämender Weise erst jetzt bewusst wurde, dass er russische Wurzeln hatte und deshalb erst recht eine gute Besetzung für Chekov abgab! Tja, man lernt nie aus.
Genauer betrachtet merkt man sogar, dass er ein paar richtig kultige Filmfiguren spielte: Kyle Reese, Charlie Brewster, Pavel Chekov!
Neben einigen anderen Filmen die es bei Zeiten noch aus seiner ehemaligen Agenda zu sichten gibt (Only Lovers Left Alive, 5 to 7, Rudderless....), konnte er zuletzt noch in Joe Dantes Zombie-Com Weg mit der Ex punkten, da gerade hier seine Figur einen wunderbaren Faible für Monsterfilmclassics und mehr aufbringen konnte. Gern hing man mit ihm auf der Couch ab, um bei einem s/w-Filmmarathon zu trauern!
Zuletzt konnte auch noch der Neonazi-Thriller Green Room recht gute Kritiken einfahren, in dem er eine Rolle als Punk-Rocker übernahm. Natürlich kommt noch Star Trek: Beyond und laut imdb konnte ich sehen, dass sich 4 Filme mit ihm noch in Post-Produktion befinden: Rememory, We Dont Belong Here, Porto und Thoroughbred.
Aber jetzt zu den 3 Titeln die ich mir ausborgte, wobei sich vorerst als vierter Titel noch Driftless Area darunter befand, ich aber nicht noch einen weiteren Thriller und auch den anderen was von Yelchin überlassen wollte. Dafür hab ich euch Weg mit der Ex zwischengestreut, dessen Kritik ich schon seit einem Jahr unveröffentlicht liegen habe.
Zum Abschied von ihm, nun gute Unterhaltung mit ein paar Stunden Anton Yelchin...
Like Crazy |
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USA 2011 |

Anton Yelchin als Möbeldesigner wirkt anfänglich etwas bieder in seiner Aufmachung, wird aber mit der Spielzeit immer lässiger, lockerer und bietet emotional so einiges. Felicity Jones (Rogue One), die ein künstlerischer Schreibtalent in ihrer Rolle mitbringt, wird zum absolut liebenswerten Hingucker. Sie könnte echt nicht idealer und liebreizender besetzt sein.
Folglich geben sich allgemeine Beziehungsprobleme die Klinke mit dem enormen Distanzproblem. Ein Auf und Ab zwischen bewusst gewählten Trennungen, aufgrund der wachsenden Sinnlosigkeit, und dem schmachtenden Wiederzusammenfinden, weil die wahre Liebe einfach nicht anders kann!
Wahrlich herzzerreißend wird die Sache mit dem Auftauchen von Sam (Jennifer Lawrence in einer Nebenrolle), die in Trennungszeiten von Anna, immer wieder stark emotional an Jakob hängt, genauso beginnt Anna eine Beziehung mit einem Landsmann, doch jeder hängt eigentlich stets sehnsüchtigst am anderen.
Das Hin und Her gestaltet sich gemütlich erzählt (mit etwas Wackelkamerabegleitung bei manch improvisierten Dialogen), recht romantisch durch kleine kreative Geschenke (selbstgeschriebenes Beziehungsbuch, Designer-Stuhl...), man hängt gemütlich ab, lauscht Independent-Songs, genießt immer wieder Whiskey und jede mögliche Sekunde miteinander; was auch einige herausragenden Momente bereithält: Für mich als Bsp. die Bildercollage mit den täglichen Aufwachmomenten oder auch die U-Bahn-Szene, in deren wechselnden Blicken nicht mehr wortloser Schatz liegen könnte,...
Für SloMoe-Fans und leidgeprüfte Romantiker definitiv einen Indie-Blick wert.
Das Ganze ist so herzzerreißend wie zum Verrückt werden! Wie die beiden weiß man nie, wie es nun weiter gehen soll. Das Ende überrascht vielleicht sogar etwas und kann sogar weiterinterpretiert werden, ist aber grundsätzlich deutlich. Ein nachvollziehbarer und recht natürlicher Liebestwist.
Broken Horses |
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USA 2015 |
Aufgrund eines musikalischen Talents lebt Jackie in New York, er will heiraten und kehrt nun 8 Jahre später aufgrund eines Hochzeitsgeschenkes von Buddy, zurück in das staubige Nest an der mexikanischen Grenze...

Schnell gerät Jackie in verrückte Machenschaften, entgeht nur knapp einem Mordanschlag und tötet notgedrungen sogar einen Menschen. Hench hat ein paar abgedrehte Methoden um seinen Schützling Buddy bei ihm zu halten. Die Liebe der beiden Brüder zueinander stellt so einiges auf den Kopf!
Nach einem kleinen Einstieg kommt man also schnell zur Sache, teilweise wird man fast überrumpelt, so schnell steckt Jackie in der tiefsten Scheiße. Das ganze wirkt wie ein modern ausgelegter Western, nur mit Gangster anstatt Cowboys, und schwarzen hochmotorigen Pick-Ups statt Pferden. Der Twist zwischen den Brüder gestaltet sich recht emotional, genauso hat Hench als einiges zu verlieren.
Chris Marquette (Girl Next Door, Fanboys) hat man so noch nicht gesehen, er spielt die leichte Behinderung fantastisch, kann aufgrund der gelegentlichen Überdrehtheit aber auch mal ins Nervige übergehen. Auf einige Gewaltspitzen wird dabei nicht verzichtet, weil die Gehirnwäsche von Buddy blutige Taten trägt.
Yelchin hingegen gibt den Gebildeten, mit lässigen Zausekopf und hübscher Verlobten (Maria Valverde) ist er voll beschäftigt seinen Bruder aus diesen organisierten Fängen zu befreien, ohne den Gangster-Twist vollkommen aus dem Ruder laufen zu lassen. Klares Highlight des Films ist die visuelle Aufmachung, sowohl Produktionsdesign als auch Location punkten durchgehend. Gerade die erbaute Ranch am See macht als Finalbrennpunkt einiges her. Die Synchro ist genauso gelungen. D'Onofrio sieht wieder mal richtig gut aus, Thomas Jane hat leider nur ein kleines, aber erfreuliches Cameo als Vater.
Klingt alles schön und gut, dass einzige sich abhebende Element dieses Gansterwesterns bleibt jedoch der indische Reggiseur (Vidhu Vinod Chopra), der hier eine typische US-Story umsetzt, sie aber trotz manch doppelter Spielchen und ausgereifter Emotionalität, recht simple hält. Das Drehbuch hätte da schon noch etwas Wendigkeit vertragen. Ansonsten aber fantastisch besetzt/gespielt und wirklich wunderbar fotografiert!
Weg mit der Ex |
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Burying the Ex | USA 2014 |

Da kann sie noch so scharf und lüstern sein; der Charakter und auch noch gallertartige Leichenflüssigkeit beim Küssen, sind ist einfach eklig. Der Geruch und die Fliegen ganz zu schweigen! Noch dazu so unheimlich resolut und stärker als zuvor, da kann man echt Angst bekommen, besonders wenn man nun endgültig mit ihr Schluss machen möchte!
Da hilft auch der Halbbruder Travis (Oliver Cooper) nicht viel weiter, schon gar nicht wenn man sich beim ersten Treffen mit Miss Untot einpfeffert; wobei der Nekrophilenwitz gut ist – reichlich Absinth legt nämlich sogar Tote flach!
Der einzige Lichtblick für Max ist die neue Bekanntschaft Olivia (Alexandra Daddario), die auch filmtechnisch voll auf seiner Welle liegt. Da kommt wieder Freude auf, wenn die beiden zusammen "Night of the Living Dead" im Open-Air-Kino (neben Grabsteinen) gucken. Elementar sind für den Filmfan auch die alten Retro-Filmposter in Max alter Wohnung – bevor die Ex alles GRÜN machte - und Max Trauermarathon mit unzähligen s/w-Filmen, oder manch Hammer-Film der im Horrorladen läuft. Das bringt viel nostalgischen Monstercharme ein.
Middle of Nowhere |
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USA 2008 |
Dorian Spitz (Anton Yelchin) ist das schwarze Schaf einer elitären Familie. Da er so gar nicht in deren Rahmen passt und sich auch nicht fügen will, verdonnert ihn sein reicher Ziehvater zu einem Job im ansässigen Wasserpark. Um sich seinen Broterwerb etwas aufzubessern expandiert er im Marihuana-Handel, wo ihm seine Kollegin vom Wasserpark, Grace (Eva Amurri), gerade recht kommt, die braucht nämlich aufgrund von Schulden dringlichst Geld um aufs College gehen zu können und Dorian für seine Geschäfte eine Fahrerin!

Yelchin gibt dabei einen recht quirligen Zeitgenossen der immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hat, sich trotz Intelligenz aber eigentlich um wenig kümmert. Seine eigentlichen Beweggründe verstecken sich noch irgendwo... im Filmtitel! Findet aber schnell Freude an allem, und sei es nur ein Bluessong im Radio des Waschsalons! Eine schöne Szene!
Graces (Eva Amurri) Probleme hingegen sind großteils durch ihre Mutter Rhonda (Susan Sarandon) verursacht, da die eine Menge Schulden auf Kosten ihre Tochter machte und ihr somit das College verbaute. Die kleine Schwester Taylor (Willa Holland) hingegen drängt die Mutter zu Schönheitswettbewerben, um noch etwas von ihrer verlorenen Würde auf Kosten der Tochter zurückzuholen. Willa Holland ist übrigens famos in der Rolle der kleinen Lolita, die nicht nur emotional für Furore sorgt, sondern auch mal geniale Aktionen reißt (Haare schneiden). Sich später sogar noch perfekt zum Duo hinzugesellt! Eva Amurri sieht Susan Sarandon wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich weil sie auch im echten Leben Mutter-Tochter sind.
So gondelt man mit dem Wagen sowohl durch den Sommer, als auch durch den Südstaat, bekommt ein paar schöne Bilder zu sehen, vertickt Marihuana, kriegt sich aufgrund von Romanzen in die Haare und entwickelt ganz gemütlich nebenbei, die charakterlichen Hintergrundstorys.
Dabei gibt es einige Tiefschläge zu verbuchen, sodass sich der Film trotz sommerlicher Stimmung und kleinen Abstechern zu Partys und dem Wasserpark, recht bewölkt anfühlt. Irgendwo zwischen Drama und Komödie will man sich einpendeln, und schafft es letzten Endes doch auf ein halbes Happy End.
Passend zum Titel, weiß hier eben keiner, wohin, oder zu wem er eigentlich gehört! Weshalb Yelchins letzlicher Spruch sich perfekter als symbolischer Schlüssel eignet:
"Vielleicht können wir einfach irgendwo anhalten."
Ein guter Cast, eine Stimmung die sich unter sommerlichen Höhen und emotionalen Tiefen etwas trübt, sich aber irgendwo im nirgendwo, als gemütlicher Trip zwischen Familien- und Freundschafts-Dramödie um unerfüllte Träume kümmert. Das Ende des Films eignet sich dann auch noch recht gut um sich (traurig) von Anton Yelchin zu verabschieden.
Letzlich bleibt mir nur noch eins zu sagen: DANKE Anton Yelchin!
Für deine unterschiedlichsten Rollen und einer Vielzahl von Titel, die du uns, sowohl aus dem Independent-Kino als auch mal in Blockbustermanier hinterlassen hast.
Ich hab dir immer gern zugesehen, du warst smart, symphatisch und das Abhängen mit dir war stets recht lockerer Natur. Ich werd gelegentlich wieder meinen Blick auf dich richten. Einiges aus deinen cineastischen Quellen darf ich glücklicherweise noch erst-sichten, anderes mit dir seh ich mir auch gern öfter an. Mach's gut!
zuvor gesehen:
Mein persönliches Sommerkino...
Mr. Hobbs macht Ferien / Wilde Zeiten / Fortress / Taking Woodstock
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de |
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Mein persönliches Sommerkino...
20. Juni 2016
Nun ein Blog als kleine Einstimmung auf das, was bisher eher nur leicht durchblitzte und wieder vom Regen durchbrochen wurde, DEM SOMMER!
Mein persönliches Sommerkino steht in diesem Fall für Filme, die aufgrund ihrer Stimmung perfekt in laue Sommernächte passen. Das Genre ist dabei egal, obwohl es meist Wohlfühl- sowie Urlaubs-/Partyfilme sind, schleichen sich da auch verzehrend gern Horrorfilme (unter brütend heißer Hitze) ein!
Grundlegend passt alles was mit Urlaub, Strand, Strandhäuser, Wildnis, Natur, Sommer, Frivolität, Partylaune, Sonne, Hitze oder auch einfach nur mit Wasser zu tun hat. Auch Musikfilme finde ich recht passend, besonders Empire Records mag ich hierzu!

Natürlich kann es auch ein Sommer-Kino-Blockbuster sein, der keinerlei sonnige Thematik aufweist, aber einfach in dieser Zeit geguckt wurde und somit zum sommerlichen Erlebnis wurde. So könnte eigentlich jeder Titel in diese Kategorie fallen, wobei es mir nur darum geht, dass er mit seiner Stimmung meinen persönlichen Sommer ergänzt! :)
Vorerst will ich euch einige Titel nennen, die ich euch teilweise letztes Jahr schon vorgestellt habe und für mich eindeutig hier rein fielen:
Da waren die gesamten The Hills Have Eyes Filme, sowohl Originale als auch Remakes, welche die schwitzigen Nächte nur noch freudig-fieser machten und atmosphärisch so richtig aufluden.

Auch Labor Day und das Original zu Freaky Friday passten hervoragend als Double Friday Feature zur Stimmung. Überraschenderweise guckte ich letztes Jahr gleich 2x Ganz weit hinten, indem ein Junge umziehen muss, dabei einen Sommerjob im Freibad übernimmt und von Sam Rockwell lernt wie man etwas selbstbewusster wird; obwohl sich Film und Charaktere einige Schnitzer erlauben, zieht mich die Indie-Dramödie immer wieder in ihre äußerst angenehme SloMo(e)-Stimmung.

Auch das Original von Texas Chainsaw Massacre ratterte letzten Sommer durch den Player und konnte mit seiner dreckigen und feuerempfindlichen Dürre mehr als nur eine perfekte Kerbe ins sommerliche Kino schlagen. Heuer erhoffe ich mir mit Original & Remake zu "Warte bis es dunkel wird" zumindest ansatzweise etwas dreckigen Slasher-Sommerflair.
Die Klassifizierung ist zwar grundlegend unwichtig/-nötig, ich hab aber einfach mal ein paar zusammengefasst um ein gewisses Gefühl zu vermitteln.
Also nun, bevor mein heuriges Sommerkino startet, als kleine sommerliche Einstimmung zu den Filmen, die ich letztes Jahr unter diesem Motto guckte - viel Spaß und Gute Unterhaltung!
Mr. Mobbs takes a Vacation - USA 1962
Mr. Hobbs (James Stewart) fährt in Urlaub und will sich mit Frau Peggy (Maureen O’Hara) endlich eine angenehme Ruhe gönnen, doch die hat stattdessen die ganzen Kinder mitsamt Anhang in ihr Ferienhaus eingeladen! So kreuzen neben seinem jüngsten Sohn auch seine 3 Töchter auf, zwei schon mit Schwiegersöhnen und ebenso Enkelkindern! Da kann schon der ein oder andere dabei sein, den der alte Brummpa – so schimpft der Kleine seinen Großvater – nicht leiden kann! Nicht der einzige der nebensächlich für Furore sorgt!
Obwohl sich der Großteil der Handlung im Ferienhaus abspielt, geht’s zwischen den Irrungen der Erziehung und den Beziehungsproblemen der Kinder auch mal hinaus… zum Jugendtanz; mit der Tochter zu ihren neuen Date ins Pizza Heaven – hier darf der damals populäre Sänger Fabian mit Lauri Peters sympathisch trällern; auf einen riskanten Segelturn zur Sonnenfinsternis um den einzigen Sohn endlich mal vom Fernseher wegzulocken, oder mit einem konservativen Zeitgenossen zur Vogelartenschau ("Ein Jahr vogelfrei!" lässt grüßen).
Oftmals lässt sich Stewart dabei aus dem Off schwarzhumorige, mögliche Todesanzeigen durch den Kopf gehen!
Zuhause ärgert der Familienkram, die Haushaltsbedienung aber auch die widerspenstige Pumpe die Wasser liefern soll und eine offenherzige Blondine am Strand könnte zur weiteren Gefahr werden. James Stewart, der hier immer wieder mal einen ausgelassenen grimmigen Spruch raushaut, weil ihm alle auf den Zeiger gehen, gibt mit Maureen O`Hara (McLintock) ein wunderbares alteingesessenes Ehepaar in ganz liebreizender Harmonie ab! Ein tolles Gespann!
Nette, leicht sommerliche Familienkomödie, mit einigen amüsanten Einlagen und witzigen Situations-Auswüchsen, aber am besten zum Ausrasten als gemütliche Abendunterhaltung dienlich! Grundbotschaft des Films: Die Familie ist das Wichtigste, auch wenn sie nervt!
Bei weiten nicht so chaotisch wie die Griswold-Urlaube aber für einen gemütlichen, nostalgischen Strandhausaufenthalt – auch wenn das Haus von außen betrachtet von den Addams sein könnte – absolut einladend!
Von Henry Mancini gibt’s noch etwas Sixty-Sound hinzu und Reggiseur Henry Koster landete nach den Zusammenarbeiten mit James Stewart (Mein Freund Harvey – 1950, Die Reise ins Ungewisse - 1951) erneut einen netten gemeinsamen Ableger: Mit etlichen Rauchschwalben und wenig Möglichkeiten zum Telefonieren, da immer schon jemand nervig in der Strippe hängt! Mag man einfach!!
A Good Old Fashioned Orgy - USA 2011
Immerhin wird die Jugend von heute auch immer perverser!

Witzig und wenig peinlich eingefädelt, gibt's aber auch vulgäre Aussetzer, als Bsp. das Info einholen in einem geheimen örtlichen Sextreff, in dem McCruden von seinem Onkel (David Koechner) Tipps bekommt, während ringsum grad alle rammeln - ihn eingeschlossen! Dennoch stets zum Lachen/Schmunzeln anregt und zwischendurch auch mal wieder ernstzunehmende Probleme anspricht, die aufkommen als sich Eric in die Maklerin (Leslie Bibb) zu vergucken scheint und die Sache mit der Orgie vielleicht doch nicht mehr wie erwartet durchführbar ist.
So driftet der Film nicht in eine Sexklamotte ab, sondern verbindet eine Komödie doch mit einer kräftigen Portion nackter Vertraulichkeit und sogar etwas Beziehungskomplexität, auf ganz nette, humorvolle und ziemlich lockere Weise!
Etwas leicht sommerlicher Spaß, nostalgische Partys bis über eine Polizeiverwarnung hinaus, ein traumhaftes Wochenendhaus und letzlich überraschend viel Intimität! Hat mir doch gut gefallen, ich mag den unkonventionellen Freundschaftstrip und besonders das Ausleben (Zurückholen) ihrer Jugend trotz des aktuellen Standes. Auch wenn er fast gänzlich wie ein Spaß- oder Kumpelfilm daherkommt, eigenet er sich vielmehr für alleine oder um ihn mit der Freundin zu genießen, damit man die Sache auch dementsprechend ranlässt! Zuviel nachdenken sollte man dabei natürlich nicht – kann man aber eventuell sogar.
Sie kämpfen um ihr Leben - AUS 1986
Der Inbegriff von Unschuld trifft hier auf abtrünnige und sogar obszöne Gewalttäter, die mit ihren bizarren Maskierungen (vom Weihnachtsmann bis zu allerlei comichaften Tiermasken) und der forschen Handhabe, gleich mal eine derbe Situation mit dramatischer Stimmung hervorrufen. Der dazugehörige Score bleibt auch stets bedrückend/bedrohlicher Natur und erzeugt somit einen einschlägigen (Ozploitation-)Flair der vom Gefühl Richtung australisches Terrorkino drängt. Die abgelegene Lage, ein Outback zwischen Wald, weitläufig hügeligen Wiesen und sandig bis steinigen Berglandschaften erschafft zusätzlich ein aussichtsloses Klima. Da rückt einem nicht nur die Sonne auf den Pelz!
Die Kinder haben hier (wohl durch die geringe australische Bevölkerungsdichte) eine Gemeinschaftsschule in der alle Alterklassen in einer zusammengefasst sind, was sich für spätere Zwecke – immerhin hat jede Altersgruppe ihre eigenen Entwicklungsnöte – ganz gut anbietet: Die einen berechtigterweise ängstlich verstummen, andere jedoch mehr Abenteurer sein wollen - die Situation womöglich gar nicht so realistisch einschätzen können?
Sid (Sean Garlick) richtig gut in seiner Rolle als kleiner Schießwütiger, der immer mehr tun möchte als die Lehrerin ihm vorerst erlaubt. Die Lehrerin Rachel Ward (Gegen jede Chance – Against All Odds) nicht nur eine richtig ansehnliche Fürsorge abgibt, sondern auch als taffe Leaderin immer im Zwiespalt steckt was man den Kindern noch (zusätzlich) zumuten kann!? Vernon Wells (Wez aus Mad Max2) befindet sich übrigens unter der Dabby Duck Maske, wobei die Maskierungen aber bis Ende verdeckt bleiben und nur einzeln ihre beängstigende Fratze lüften werden.
Bis zur 50 Minute ist der Film auch mehr ein dramatischer Survival-Thrill der im Geschehen weniger hergibt. Immer wieder versucht die Truppe unschuldiger Kiddies im sicheren Rahmen zu flüchten, bewegt sich dabei durch sperrige Höhlen und muss dabei sogar mal tauchen. Unterdessen werden immer wieder etliche Lagerfeuer entzündet, bis sie es zu einer Farm schaffen, hierbei der Terror aber erst richtig losgeht.
Ab hier eskaliert die Situation als ein Farmer erschossen wird und der Film erstmals Blut fließen lässt! In dessen Verlauf die Lehrerin mitsamt Kindern erstmals über körperliche Verteidigung nachdenkt und die Sache ihren einschlägigen Lauf nimmt. Beim nächsten Verschanzen wird sich nämlich vorbereitet... und dabei so mordslüstern gebastelt, dass jedem Pädagogen die Spucke weg bleibt!
Eigentlich wäre der Film eine TV-Produktion, wurde aber gleichzeitig auch als ungekürzte Fassung für eine Kinoauswertung vorgesehen. Das mit der TV-Produktion merkt man ihm aber keineswegs an! Die technische Inszenierung sowie auch das Handwerkliche lässt nie ein billiges Level erkennen. Nur gegen Ende kommt durch die Geschichte selbst ein moralisch fragwürdiger Punkt auf, der einen eindeutig merken lässt dass man sich in den 80zigern befindet! Das Ende für einen regulären Film sowieso fragwürdig bleibt, für einen Genrefilm (der in diesem Fall dem Zuseher die letzte archaische Reflektion überläßt) aber hervorragend ein paar blutige Kills draufsetzt und mit der finalen Tötung sogar einen sehr heftigen Eindruck hinterläßt!
Anfänglich also mehr langatmig und weniger sammlungsrelevant bleibt, gegen Ende dann aber nochmals unorthodox überrascht – besonders als die Polizei die Sache erneut hinterfragen muss! Somit einige Genreelemente (Survial, Kinder-/Abenteuer-Thrill, etwas Action, Terror, Home-Invasion) enthält und gerade in der Stimmung mit einigen (auch recht un-guten) Inszenierungen eindringlich (australisch) punktet.
USA 2009

Das Festival selbst und die Musik werden jedoch zur völligen Nebensache, im transzendierenden Fokus steht, wie es dazu kam die Kuhwiese eines Kaffs anzumieten, warum statt geplanten 5000 Besuchern plötzlich über einer Million Weltbürger zu diesem Akt der Befreiung pilgerten und warum Elliots (Demetri Martin) familäre Verhältnisse angespannt sind. Sexuelle Orientiertierungen, Polizisten mit Blumen am Helm, eine revolutionäre Menschenmenge, viel Flower-Power und ein Dorf im völligen Ausnahmezustand lassen auf einer Welle der Glückseligkeit surfen!
Nimmt sich für das meiste zwar viel zu viel Zeit, aber auch LSD braucht seine Wirkzeit – so behauptet es zumindest der Film! Grandiose Nebenrollen (besonders Johanthan Groff als junger sanftmütiger Veranstalter Michael Lang), ganz viel authentischer Zeitflair (super Ausstattung und auch etwas Historie) und eine schöne und erstrangig gemütliche Zeit, gänzlich am Rande eines Festivals, das einfach nur einzigartig bleibt!
Das war es vom letzten Jahr, heuer guckte ich sogar schon einige Filme die in diese persönliche Kategorie fallen könnten (Rollerboys, Wish you were here, Focus, Andromeda), dennoch begann mein Sommerkino auf gefühlte Weise eindeutig erst mit Kiss the Cock, der ein wunderbar kulinarisches Feel-Good-Schmankerl darstellte; später gefolgt von einem kleinen persönlichen Liebling, Rhea M. - Es begann ohne Warnung für einen heißen Abstecher ins Dixie Boy!
Über beide werde ich euch demnächst noch berichten!!
Jetzt bleibt nur noch eines zu sagen:
Ich wünsch euch einen phänomenalen SOMMER,
egal auf welche Art ihr ihn auch verbringt!
zuvor gesehen:
Volcano / Grow Up!? / Stretch / Transformers 4 / Picknick mit Bären
Coverbilder: bluray-disc.de, dvdparadies.at | |
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Warum ich das MCU mag...
21. Mai 2016Nun warf ich nochmals einen Blick auf die Vielfalt des M C U ...
Marvel Cinematic Universe mag!?
... ABER ABER ABER...
Tja, nicht nur das Übergeordnete ist es, dass die Filme mehr und mehr verband und zu (kleinen) Highlights in Summe machte. Besonders finde ich die unterschiedlichsten Welten, Figuren und Themen so unterhaltsam, da sie eine breite Vielfalt [des Fantastischen] bieten...
Iron Man, Ingenieurskunst auf allerhöchstem High-Tec-Sci-Fi Niveau, der wie Thor anfänglich eine völlig überhebliche Player-Attitüde mitbringt um auch etwas Entwicklungspotenial einzuflechten. Wobei Thor - mit einer (Sprach-)Gebärde die man sonst nur noch aus Sagengeschichten kennt - auf seiner Reise durch den Bifröst sogar noch die nordische Mythologie mitsamt seines Mjölnir im Gepäck hat. In Asgards Fantasywelten darf man immer wieder mal einen Blick auf ungestüme Kreaturen werfen, und nicht nur auf Schlachtfeldern dem Kostümfilm Konkurrenz machen.
Der Captain hingegen, dem man tatsächlich etwas mehr Zeit für eine mögliche Charaktertiefe gab, kämpft sich in seiner anfänglich patriotischen Naivität sogar noch durch einen historischen Krieg, um Geschichte mit okkulten Wissenschaften und Futuristik zu verbinden, bevor er uns in der Gegenwart angekommen lehrte, stets alles kritisch zu betrachten und sogar aktuelle Probleme in der Welt(-politik) zu hinterfragen. Die Frage der Selbstjustiz-Problematik (gewisser Antihelden) ist da nicht mehr weit! Bruce Banner hingegen vereint brillante Intelligenz mit wissenschaftlichen Aspekten, die er fulminant mit heftigen cholerischen Wutausbrüchen kombiniert - in denen der Hulk definitv keinen Stein auf dem anderen lässt!
Mit Shield und Black Widow haben wir sowohl (politische) Regierungsdiskrepanzen als auch Agenten- und Spionagekino an Bord, der Ant-Man zeigte uns nach seiner kriminellen Laufbahn wie man den effektvollen Mikro-/Makrokosmos beäugelt ohne dabei im subatomaren Raum zu verschwinden, der Falcon was (fliegende) Freundschaften ausmachen und Hawkeye, welch Schnelligkeit und Präzision man während eines actionreichen Bombastspektakels erreicht.
Weitere Helden-Zugänge eröffneten sogar noch magische Fenster, Dr. Strange wird wohl sogar noch Meta-Ebenen rund um Spirituelles/Philosophisches offenbaren - ich frag mich jetzt schon ob mal jemand zaubert - während wir mit dem Black Panther gewiss erneut einen Tapetenwechsel erleben werden... in den afrikanischen Dschungel... bestimmt um hoheitliche Interessen (mitsamt Vibranium) auf recht abenteuerliche Weise zu schützen.
War man bei all dem anfänglich noch eher auf Erden zuhause, springt man inzwischen schon global von einem Kontinent zum anderen um einem neue Gegenden/Kulissenunter die Nase zu reiben. Anderweitig reist man mittlerweile ebenso, durch ganze Galaxien, die mit extrem andersartigen Bedingungen, Techniken und übernatürlichen Eigenarten aufwarten!
Brach Thor die Grenzen als erster, weil er uns Yggdrasil, den sogenannten Weltenbaum näher brachte - indem sich übrigens unter den 9 Welten auch die Erde (Midgard) befindet - reißt man mit den Guardians nochmals einen Riss ins Raumgefüge, um weit entfernt am Rande der Galaxie, u.a. in Knowhere, die Gegend rund um alte Titanen und Lichtwesen unsicher zu machen!
War man gestern also noch bei täglicher Routine unter Sterblichen, befindet man sich morgen (mitsamt Göttern) in einer anderen Galaxie und kämpft für die Rettung von Lebewesen, Welten, Planeten oder gleich der des Universums! Irgend ein schlimmer Finger findet sich immer als Gegner/Bösewicht, und deren Größenordnung/Raffinesse ist stets eine Überraschung - selbst wenn man es mal selbst sein mag!
Egal ob Gut oder Böse, egal in welch bunter Aufmachung, mit welch Fähigkeiten/Besonderheiten oder individuellem Charakter auch immer... es werden Comics auf knallige Weise lebendig!
Man vereint hier also (einzeln betrachtet) triviales Pop-Corn-Kino, doch mit etwas Anspruch durch die Verbindungen. So einfach die Filme oftmals ihre simplen Aufhänger finden, so kompliziert können sie werden wenn man aufeinnander aufbaut! All das IST aktuelles Comic- und Superheldenkino des MCU, bei dem auch definitiv der Humor nie zu kurz kommt.
Man merkt also, es gibt immer wieder so unterschiedlichste Themen... von greifbarer Technik bis hin zur immaterieller Magie, die auch vor Aliens und künstlicher Intelligenz keinen Halt macht, sodass nicht nur Abwechslung herausreift, sondern auch für jedermann was dabei sein könnte! Dementsprechend werden bestimmte Filme (aufgrund des Interessenbereichs, eigenen Genre-Vorlieben) einen wohl auch mehr oder weniger ansprechen.

MARVELTHON
20. Mai 2016
Das Pfingstwochenende stand bei mir (überraschender Weise) ganz im Zeichen von Marvels Cinematic Universe (kurz MCU). Ursache war die Sichtung des 13ten Marvelfilms CIVIL WAR, zufällig auch am Freitag den 13., der mir so gefiel dass ich nicht nur einen ausgiebigen Blog dazu verfasste, sondern auch gleich noch mehr wollte...
Aus diesem Grunde fragte ich mich, wie aufwendig mittlerweile ein Marvel-Filmmarathon sein müsste? Sozusagen ein...


Weshalb ich mal ne Reihung machte und die Filme laut Wiki-Liste in chronologischer Abfolge ordnete!
Filme die ich farblich gleich markierte spielen zeitlich ziemlich parallel; dennoch ist die Reihenfolge bewusst gewählt, da einige Parallel-Titel doch etwas weiter nach vor greifen. Iron Man 3 und Thor 2 hab ich entgegen der Wiki-Liste jedoch getauscht, weil es einfach weitaus schlüssiger wirkt, wenn man nach der Festnahme Lokis in den Avengers, diesen auch gleich zu Beginn von Thor 2 in Fesseln in Asgard antrifft!
Marvel One-Shots sowie Serien lies ich außen vor! ( MCU-Timeline )
# | Jahr | F i l m | Laufzeit |
1 | 2011 | Captain America - The First Avenger | 124 |
2 | 2019 | Captain Marvel | |
3 | 2008 | Iron Man | 123 |
4 | 2008 | Der unglaubliche Hulk | 113 |
5 | 2010 | Iron Man 2 | 123 |
6 | 2011 | Thor | 114 |
7 | 2012 | The Avengers | 142 |
8 | 2013 | Thor - The Dark World/Kingdom | 112 |
9 | 2013 | Iron Man 3 | 131 |
10 | 2014 | Winter Soldier - The Return of the First Avenger | 136 |
11 | 2014 | Guardians of the Galaxy | 121 |
12 | 2015 | Age of Ultron | 141 |
13 | 2016 | Dr. Strange | 115 |
14 | 2015 | Ant Man | 117 |
15 | 2016 | Civil War | 148 |
16 | 2018 | Ant-Man and the Wasp | |
17 | 2017 | Guardians of the Galaxy 2 | 136 |
18 | 2017 | Spider-Man: Homecoming | 134 |
19 | 2018 | Black Panther | 135 |
20 | 2017 | Thor: Ragnarok | 130 |
21 | 2018 | Avengers: Infinity War 1 | 149 |
2019 | Avengers: Infinity War 2 | ||
2019 | Spiderman: Homecoming 2 | ||
2020 | Guardians of the Galaxy Vol.3 | ||
Bisherige Gesamtlaufzeit.... | 2444 Minuten |
Das sind... satte 40 Stunden und noch mehr (44 Minuten)...
Naja, in EINEM TAG geht sich das also nicht mehr aus!!

Da ich sowieso kein Hardcore-am-Stück-Gucker bin, es sei denn ich hab grad Themenfieber, empfehle ich mal ganz leger nur einen Film pro Tag, dann bleibts noch gemütlich und in etwa zwei Wochen genießbar - man könnte es auch auf ein (Marvel-)Monat ausdehnen! ;) HARDCORE-Seher werden das natürlich steigern, und gerade am Wochenende gehen sich an einem Tag auch gewiss drei Filme (oder mehr) am Stück aus!

Auf DVD spart man durch die 25Bilder/Sekunde (statt 24p) sogar noch etwas Zeit.

denn bei mir gings so ähnlich weiter...
Als ich dann so richtig angefixt war und auch das Regenwetter nichts gegen mein Couchgelage hatte, packte ich die weiteren Blu-Rays aus meinem Comicregal!
So guckte ich Samstags dann THE FIRST AVENGER, danach musst ich nochmals beim WINTER SOLDIER vorbeischauen, weil mir entfiel warum Bucky eigentlich seinen Arm verlor und wie er durch Dr. Zola überhaupt reaktiviert wurde, Sonntags folgte dann DER UNGLAUBLICHE HULK, und Montags stand wieder mal IRON MAN am verregneten Nachmittagsprogramm, abends schaffte ich noch THOR und sogar noch IRON MAN 2 anzupacken! Dessen letzte halbe Stunde ich erst am Tag darauf zu Ende gucken musste...
Eigentlich wollte ich dann aufhören, immerhin hatt ich die Anfänge nun wieder mal ganz durch, doch wie es bei den Filmen so ist, guckt man den einen, führt das automatisch zum anderen... oder man wird eben wieder neugierig wie es (mit den Verbindungen) nun weiterging...
So folgte Dienstags das zusammenlaufen der Erstfilme im ersten Team-Up, den AVENGERS, gefolgt Mittwochs von IRON MAN 3 und THOR 2 und das Finale räumte ich am Donnerstag dann noch den GUARDIANS OF THE GALAXY ein, der wieder mal recht spaßig war... und siehe da, in grob einer Woche hatte ich alle durch!!
der auch mächtig Laune machte!

Heut werd ich (aus erneuter Lust) Ant-Man nochmals fertig gucken - gestern nur noch die Hälfte geschafft - und obwohl er nicht zum MCU gehört werd ich mir den Ang Lee HULK am Wochenende wieder mal genehmigen - seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen!
Tja, wer weiß, sollte irgendwann wieder mal wer danach schreien, könnte die Sache womöglich von vorne los gehen... ;) Sofern ich grad Lust und Laune habe, sonst guck ich die Titel immer separiert nach Laune, bzw. einzeln um etwas aufzufrischen.
Auch euch viel Spaß solltet ihr sowas mal (annähernd) angehen.
Müssen ja nicht gleich alle sein.

Captain America
Iron Man 1&2
Der unglaubliche Hulk
Thor
Avengers
Thor 2 (kürzere Kritik)
Hintergründe zu Thor 2 - The Dark Kingdom
Iron Man 3
Captain America 2 - Winter Soldier
Guardians of the Galaxy
Avengers - Age of Ultron
Ant-Man (in einem Satz)
Civil War... und mehr...
CIVIL WAR... und mehr...
15. Mai 2016Ein Marvelfilm, der meinen Freitag den 13. zum kleinen Bombast machte – auch zwecks leckerem Essen vor und nach Film - und das ganz ohne Mr. Vorhees!
Außerdem leitete der Titel die dritte Phase im Marvelzirkus ein – aber wayne interessiert schon diese Randnotiz!
Spoiler versuche ich weitgehenst zu vermeiden, oder umschrieben zu umgehen, Größere sind wieder mal unsichtbar, zu markieren… los geht’s!
Wenns euch zuviel is, könnt ihr ja spätere Punkte überspringen ;)
Bilder stammen aus dem Trailer: © Marvel Studios / Disney
Die Diskrepanz zwischen menschlicher Zivilisation und Superhelden, bzw. den Umgang mit Göttern und Freaks mit Superkräften, hat man in den Vorgänger schon gut vorbereitet. Besonders im Winter Soldier (Cap2) sowie auch den Avengers thematisierte man unkontrollierbare Gefahren und zivile Kollateralschäden die mit solch Aktionen einhergehen. Nach den zivilen Verlusten in New York (Avengers) und Washington (Winter Soldier) brachte Sokovia (Age of Ultron) endgültig das Fass zum Überlaufen! Die UN fordert eine Unterstellung der Avengers, um sie nur noch gezielt einzusetzen und deren Mächte kontrollieren zu können. Was das Team entzweit...
Tony beweist zwar jedes Mal aufs Neue das sein Ego mit ihm Achterbahn fährt (besonder in Age of Ultron), doch mittlerweile hat das alles an ihm auch gegenteilige Spuren hinterlassen; eine Frau die ihm auch noch den Verlust ihres Sohnes als seine Schuld vorwirft, lässt den Zweifler (seiner überheblichen Taten) nur noch mehr zum staatsgehorsamen Handlanger werden. Der Captain hingegen hat bisher immer schlechte Erfahrungen mit Organisationen gemacht, egal ob mit oder im Winter Soldier schonmal mit dem Weltsicherheitsrat (UNSC)… lernte er immer mehr, dass manche Befehle nicht blind ausgeführt werden dürfen. Weshalb er anderer Meinung ist und sich nicht unterstellen will, er möchte eine freie Wahl haben für was er sich einsetzt… weshalb die Lager sich spalten!
Ich muss sagen, man kann beide Seiten auch wunderbar nachvollziehen!
Man versteht jegliche Beweggründe und lässt nie jemanden zum einseitigen Feind verkommen. Auch der Film selbst schafft perfekt die Balance zwischen emotionalen Dialogskino und Actionfeuerwerk. Die Kämpfe sind wunderbar choreografiert, jeder kann seine speziellen Vorzüge zur Geltung bringen und manch Fähigkeiten werden einen sogar überraschen!
Wobei ich gleich zu Scarlet Witch komme, denn Elizabeth Olson hat bei mir schon seit Liberal Arts ein herzliches Stein im Brett, ich liebe ihr Schauspiel gleichermaßen wie ihre Rolle als magische Scarlet Witch, nur ihr Akzent ist mir etwas zu peinlich. Vision hingegen, der in Age of Ultron mein Heldenhighlight war, verkommt dieses Mal etwas, hat aber dennoch gute Momente… in manch Anspielungen offenbart man nämlich schon mögliches Potential über sein Wesen, da er wohl selbst noch gar nicht weiß, zu welch Wesen ihn der Infinity Stein an seiner Stirn überhaupt macht – da gibt’s einige tolle Anspielungen.
Überhaupt frag ich mich... jetzt schon im Vorraus, ob er sterben muss, da wohl Thanos den Stein braucht? :/
© Marvel Studios / Disney
Nachdem man in „Age of Ultron“ schon was von Wakanda durchblitzen ließ, wird nun auch ganz gut T’Challa/Black Panther (Chadwick Boseman) eingeführt, der sich wie viele hier auch aus persönlichen Gründen in den Kampf einmischen MUSS, wobei das Thema Rache neuerdings im Filmwesen überhaupt extreme Abnutzungserscheinungen zeigt, spielt diese im Civil War gleich an 3 Fronten eine immense Rolle (Black Panther, Helmut Zemo, Tony Stark) und sorgt für ein rachsüchtiges Durcheinander.
Dient aber nur als Aufhänger und ist tatsächlich sehr gut eingefädelt und lückenlos nachvollziehbar! Kritisieren könnte ich ehrlich nur die erste halbe Stunde des Filmes, die Schlag auf Schlag kurzen Prozeß macht und etwas konstruiert die wichtigsten Brennpunkt heranzieht; sehr kurzweilig aber in der Wirkung noch eher notwendig erzwungen. Erst nach und nach kommt man fließend in die gut ausgearbeiteten Charaktere und überzeugt auf ganzer Linie!
Anders als im Comic, wo die Helden das Registrierungsgesetz für Mutanten entzweite, hat man in diesem Universum noch den Faktor BUCKY, Sebastian Stan erneut als Winter Soldier, der die Fronten nochmals extrem verhärtet, und mit seiner Vorgeschichte (den Taten/Morden aus dem zweiten Cap-Film), nochmals die perfekten Reibungspunkte für die Twists zwischen Steve und Tony bietet!
Für mich weitaus mehr als das eigentliche UN-Problem. Auch nochmals unterfüttert durch neue Story-Erkenntnisse (aus der Vergangenheit) um der Sache nochmals Spiritus ins Feuer zu gießen – tolle Ideen! So laufen eben auch im Hintergrund noch einige kleine Fäden, die der neue Bösewicht Helmut Zemo (Daniel Brühl) durch erneute Manipulation von Bucky zieht. Natürlich mit HYDRA-Connection!
Brühl sah ich vor Sichtung eher als möglichen Schwachpunkt – empfand ihn als unpassend obwohl ich seine Darstellungen grundlegend überzeugend finde – er macht sich aber richtig gut in seiner Rolle. Obwohl es hier mal keinen großen Bösewicht benötigt, weil ja der VS.Clinch im Vordergrund steht, verkommt Zemo dennoch zu sehr zur beiläufigen (gefühlt unwichtigen) Kleinrolle; noch mehr verheizte man nur Frank Grillo der sich im „Winter Soldier“ schon mächtig mit dem Captain anlegen durfte – Liftszene – und hier als CROSSBOW – cooles Outfit, X, coole Maske – nur mehr dazu diente mal schnell durch den Fleischwolf gedreht zu werden. Schade!
Richtig gut rückt die mittlerweile süsse Emily Van Camp als Agent13 mit einer Überraschung raus, man freut sich außerdem über eine erneute kleine Einbindung von Howard Stark (John Slattery), genauso über ein Wiedersehen mit General Ross (William Hurt - Der unglaubliche Hulk) und natürlich den restlichen Avengers die man nach und nach hinzuholt...
Hawkeye (Jeremy Renner), und besonders Ant-Man (Paul Rudd) der wieder einige Sprüche klopfen darf und für eine weitere große Überraschung sorgt – wenn auch sein Auftreten im Widerspruch zur Intention seines Solofilms stand! Dafür war sein Einleitungsspruch (bzgl. Kriminalität) ein glatter Lacher! Martin Freeman war jedoch völlig fehl am Platz.
Vision, Scarlet Witch, Falcon, Black Widow sind sowieso von Anbeginn mit dabei. Zusätzlich hält man den Hauptfokus aber schön auf dem Captain um nicht als Avengersfilm durchzugehen. [Die Fehlenden: Hulk hält sich sowieso stets verdeckt weil er immer zu Hauf unnötigen Schaden anrichtet (besonders nach seinem Afrika-Fiasko) und Thor kommt meist nur wenn was Intergalaktisches ansteht.]
Nun noch zum Wichtigsten, dem Fight zwischen den Helden-Blöcken, besonders zwischen Captain America und Iron Man, der tatsächlich eine „VS.“ Betitelung verdient hätte, so ausgiebig/schlüssig man das hier einläutet und dann auch ausschlachtet, schaffte man es ganz wunderbar, spannend und auch richtig locker auf 140Minuten!
Nicht so wie bei Snyders Versuch aus dem Gegenlager DC, in dem man die beiden episch-geschwängerten Helden 5 Minuten zanken und dann beste Freunde sein lässt – dem Filmtitel völlig unwürdig! (Sorry, aber der musste sein!)
© Marvel Studios / Disney
Der erste Showdown auf dem Leipziger Flughafen lässt die beiden Lager dann im großen Kampf aufeinandertreffen, was zwar actionreich wird, aber doch eher unterhaltsam. Nicht nur durch den jungen Spidey (Tom Holland), der von Tony fast wie ein amüsantes Spielzeug rekrutiert wird; man fragt sich nur noch warum der zierliche Junge soviel aushält – aber witzig und sympathisch ist sein Auftritt allemal!
Durch das narrative Talent, die Figuren nie zur Einseitigkeit verkommen zu lassen, bemerkt man in der Schlacht auch eindeutig, dass es den Figuren bewusst ist, dass sie eigentlich Freunde sind, die Lage es aber unweigerlich zur kleinen Katastrophe zuspitzte!
Gelegentlich hatte ich zwar das Gefühl es richtet versehentlich mal jemand mehr Schaden an als gewollt, man hält sich aber durchwegs im schicken Rahmen. Als ob keiner dem anderen aufgrund der (ehemaligen) Freundschaft wirklich wehtun will, aber eben mal so einige Emotionen raus müssen! Ich sah es eher als Friendly-Fight, genauso wie das einzige Personen-Fiasko das absurderweise sogar durch ein Friendly-Fire verursacht wird! Im weiteren Finalkampf Cap vs. Iron schenkt man sich erfreulicherweise aber nichts mehr und hinterlässt die Sache als richtig denkwürdiges Ereignis!!
© Marvel Studios / Disney
Dazu ganz episch der Moment als Zemo gegen Ende T`Challa seine Intentionen erklärt und man dabei perfekt überblendet als von Zemo der Spruch kommt… dass er sie genau dort hat, wo er sie haben wollte… während sich Cap und Tony in diesem perfekten Parallel-Schnitt so dermaßen auf die Fresse geben, dass zumindest mein Mund aufgrund der emotionalen Tragweite und Auf-den-Punkt-Inszenierung offen stand! Einfach HAMMER - genauso die Wechsel von Über- und Unterlegenheit und den tiefsitzenden Blessuren die danach brach liegen.
Tja, was soll ich sagen, ich fands richtig klasse!!!
Die Grundzüge wieder mal sehr simple, besonders Rache für Rache für Rache…, aber die Ausarbeitung des Konflikts – mit Ausnahme der ersten halben Stunde – einfach wunderbar eingefädelt, eine super Actionchoreo, wie gewohnt einige Witze, mitgenommene Insiderjokes und auch nette Überraschungen. Überrascht war ich auch von manch emotionalen Momenten, die zwar gelegentlich nur klein und sogar beiläufig waren, aber für solche Verhältnisse auf den Punkt. Recht erwähnenstwert in diesem Dilemma ist noch der Wechsel zwischen der Frage nach dem Richtig und Falsch, was man gekonnt vielschichtig anlegte und deshalb erst recht realistisch machte. Es war mir eine Freude.
Was davor geschah:
Bei mir! ;) Zwei Abende zuvor hab ich mir nämlich nochmals AGE OF ULTRON angepackt um auch etwas Up-to-Date zu sein - wobei ich sogar noch mehr Details als bei Erstsichtung wahrnahm - und dann nicht nur vollends auf den dritten Cap angefixt war, sondern auch gleich meine aktuelle TOP5 des MCU aufsetzte… die ich nun mit der neuen Sichtung auch gleich vervollständigen konnte…
#5 Avengers
#4 Captain America – Winter Soldier
#3 Age of Ultron
#2 Civil War
#1 Guardians of the Galaxy
Ich weiß, viele von euch werden anderer Meinung sein, aber der zweite Avengers Film hat mir sogar noch besser gefallen, wegen den ruhigeren Zwischenmomenten, den besseren Helden aufgrund der wunderbaren Neuzugänge… den zynischen Ultron (James Spader) als Bösewicht empfand ich entgegen vieler Meinungen klasse, VISION einfach nur genial und die Maximoff-Twins wären bei einem MCU Heldenranking meinerseits sowieso ganz weit vorn dabei!
Die Plätze 3 und 4 könnt ich auch austauschen, weil der zweite Captain richtig richtig gut war, jedoch etwas zuviel anging und auch veränderte - Stichwort: Hydra-Geschichtsschreibung. Age of Ultron hingegen hatte zwar nicht das hohe Storylevel, war aber einfach unterhaltsamer. Also je nach Betrachtung, sind die Plätze austauschbar!
Guardians hat mich aufgrund des Gesamtpackages (schräge Heroik, Witz, Effekte, Soundtrack, Nerdfaktor…) bisher am meisten beeindruckt, obwohl ich mir nach Civil War schon die Frage stellte, ob der denn nicht an Platz 1 nagt. Bei Zeiten wird sich das alles aber wohl wieder ändern… mal sehen was meine Laune weiterhin veranstaltet, oder an Filmen noch nachkommt.
Am Schlechtesten bisher empfand ich die beiden Thor-Filme aufgrund ihrer Banalität und Iron Man 3! Die würden wohl eine MCU-Flopliste meinerseits anführen.
Ihr dürft mir gern auch eure TOP/FLOPS aus dem MCU da lassen!
Kleine Anmerkungen:
Stan Lee darf gegen Ende noch eine Botschaft vom Captain an Tony überbringen. Amüsant, dass man ihm den Namen seiner eigenen Kreation nicht richtig aussprechen ließ.
In der Mid-Credit-Scene gibt’s nochmal einen Abstecher in den Dschungel von Wakanda um eine Bleibe für Bucky zu finden. Und in der After-Credit-Scene treffen wir nochmals auf den kleinen Peter Parker, der ein neues Armband entdeckt, weil er ja jetzt zum Team gehört. Abschluss mit dem Schriftzug: Spidey kommt wieder; oder so ähnlich.
Fands dann irgendwie auch witzig, dass als zweiter Credit-Song nach der Szene mit Bucky ein gemütlicher Song namens „Left Hand Free“ kam, wo doch Buckys Arm eindeutig SPEZIELL ist - besonders nach dem Film! ;)
Kleinigkeiten zum Comic:
Im Comic gab es einen Hochsicherheitsknast um Superhelden wegzusperren, genannt „42“, im Film gibt es auch ein neues Gefängnis dieser Art, jedoch anderen Namens und im Meer versenkt!
Im Comic kämpfen natürlich weitaus mehr Figuren aus dem Marvel-Universum gegeneinander, alles was Rang und Namen hat, nur die X-Men schienen sich rauszuhalten und auch Doctor Strange meditierte stattdessen für deren Frieden, aber die Fantastic Four, der Punisher und und und… waren mit im Clinch. Im Film nutzte man eben die bisher etablierten Figuren, passte aber ganz gut um nicht die Übersicht zu verlieren.
Das Finale zwischen Cap und Tony löste man im Comic hingegen anders, aber genauso episch, als der... Captain Iron Man im Kampf fast besiegte, sich dann aber jede Menge Zivilisten auf ihn stürzten um Schlimmeres zu verhinden und ihm bewusst wird, dass sie in ihrem Clinch schon wieder enorme Schäden angerichtet haben! Weshalb er aufgibt und sich inhaftieren lässt.
Im Film sind die Superhelden am Flugfeld alleine und können deshalb NUR materielle Schäden anrichten, als der Captain (mit Falcon) noch während des Kampfes weg muss, wird aber sein restliches Team inhaftiert! Es endet nach der zweiten Schlacht zwischen Cap/Tony mit einer offenen Front, neue Offenbarungen sitzen tief, es wurde zwar etwas abgeschlossen aber nicht auf den Punkt gebracht; es gibt immer noch zwei Gegenparteien, der Captain hat sich hier nicht gebeugt und der Konflikt durch das neue Gesetz ist auch nicht vom Tisch. Was ich gut fand - weiteres Potential und Mitbringsel für nächste Trips… und irgendwo natürlich die Gelegenheit sich notgedrungen wieder zusammen zu schweißen…
Wie es weiter geht:
2016 ist noch Doctor Strange mit Benedict Cumberpatch angekündigt, der sowohl ein magisches wie auch philosophisch/spirituelles Fenster aufmachen wird, um uns als Meta-Ebenen-Brecher wieder mal die Matrix durchzulüften – eigentlich genau mein Ding, ich weiß aber noch nicht was ich davon halten soll.
2017 soll die Guardians Fortsetzung kommen, auch Thor: RAGNAROK, und der Re-re-reboot-Spidey seinen Soloauftritt feiern, genauso wie 2018 der Black Panther. Hier kommt dann auch Ant-Man (mit WASP) erneut zum Vorschein und es läuft der erste Teil des großen AVENGERS - INFINITY WARS an, der 2019 sein Finale finden soll – hier wird man wohl endlich gemeinsam intergalaktisch crashen – bin mächtig gespannt wie man das mittlweile angesammelte, famose Ensemble vereinen will/wird!
2019 soll auch Captain Marvel anlaufen. Von weiteren Projekten wie einem Black Widow Solofilm und INHUMANS ist die Rede, wobei ich nicht weiß ob irgendwas wieder mal als Serie umgesetzt wird? Außerdem geht das Gerücht um dass auch Ms. Marvel einen Film bekommt oder zumindest irgendwie dazu stößt.
Ich finde mittlerweile dass dieses Universum immer besser wird, da die Filme endlich stärker werden… anfänglich kam nicht mehr als reine Unterhaltung auf, Iron Man war vielleicht noch eine kleine Ausnahme, aber mit mehr und mehr Verbindungen/Hintergründen, sowie weiteren Figuren und Facetten, und endlich auch mal einer schlüssiger Emotionsabfolge, kann ich der Sache immer mehr abgewinnen… in Form von Civil War darf es gern weiter gehen…
4 Infinity Steine wurden schon aufgedeckt... wo bleiben der Seelen- und der Zeitstein? Ich bin mehr als gespannt!!
Der blaue Tesserakt war der Raumstein; der rote Äther kann die Realität beeinflussen; der violette Orb ist ein Powerstein; der Gedankenstein befand sich blau-schimmernd an Lokis Zepter und befindet sich nun nach einigen Experimenten (aus denen auch die Maximoff-Zwillinge hervorgingen) in gelber Farbe auf Visions Stirn.
Laut kurzer Recherche: Der Seelenstein soll durch Heimdall in „Thor:Ragnarok“ auftauchen und der Zeitstein wird an einer Kette von Dr. Strange vermutet. Mal sehen, abwarten, Tee trinken und meditieren. ;)
Bildquelle: de.marvel-filme.wikia.com / Marvel24
Noch was:
Obwohl mich die Marvel-Serien - Daredevil, Jessica Jones, Agents of Shield - (fast) gar nicht locken, bin ich als Fan von Zeitfenstern und einem guten Produktionsdesign jedoch sehr an „Agent Carter“ interessiert; in die Serie würd ich gern mal reinsehen! Bei uns gibt’s die aber bisher nur als Stream und nicht als Tonträger – die sollen sich mal sputen, und nicht immer soviel ins Netz auslagern.
Das 3D war ok, eher überzeugend fand ich die vereinzelten Weitwinkel-Aufnahmen die man richtig prächtig einfing, aber auch ohne 3D klasse gewirkt hätten, und das Dolby ATMOS war natürlich im fetten Maße überaus räumlich! Ohne mich nun auf Details konzentriert zu haben.
Filmfehler konnte man auch ausmachen, da es wohl keine Erklärung gibt warum in Rumänien die deutsche Polizei eingreift - die eigentliche eine Task-Force sein sollte - und man auch anderweitig ständig nur deutsche KFZ-Kennzeichen entdeckt?
Kleines Highlight aus dem Film: Der Captain, Bucky und Falcon in einem alten VW-Käfer! Die ganze Szene der Knaller – wie drei Kumpel auf amüsanter Normalo-Tour. Einfach Herrlich! UND… als Scarlet Witch VISON in die Knie zwang, war ich einfach nur BAFF und sowas von überrascht/-wältigt!
Es entkam mir das Wispern: "Ich liebe sie"
Dazu angemerkt: Die weibliche Begleitung schmachtete alle 5 Minuten Evans an!
Der Captain zitiert sich auf amüsante Weise selbst, als er im Finalkampf mit Tony schon sichtlich lediert und schnaubend, die Worte seines ersten Fights wiederholt, aus Zeiten wo er als schmächtiger Junge noch enorm viel in den Straßen Brooklyns einstecken musste: „Kann den ganzen Tag so weiter gehen“ - ein herrlicher Moment!
Da ich nach dem Film völlig heiß auf mehr war, es aktuell aber nicht mehr gibt – obwohl das hier eh nie lang dauert – möchte ich noch was gucken um wieder runterzukommen… obwohl ich den ersten CAP wieder mal sehen möchte, weil ich glaube ihm nun etwas mehr abgewinnen zu können, fällt die Wahl aufgrund des Wiedersehens mit Gerneral Ross aber wohl auf den UNGLAUBLICHEN HULK!
Also, immer schön ungrün bleiben!
anSICHTEN
4. Mai 2016
Ich hab wieder mal ein paar meiner anSICHTEN für Euch. Wie zuletzt versprochen noch Volcano als Katastrophennachschlag und der Rest wieder mal quer durchs Filmbeet, mit etwas Natur, einem Indiefilm übers Erwachsenwerden, einem skurillen Trip durch die Nacht und einem kleinen Abzweiger ins bunte, patriotische Effektekino.
Gute Unterhaltung! Und ALLEN einen schönen Feiertag morgen, lasst es euch gut gehen!

Volcano |
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Heißer als die Hölle | USA 1997 |


VOLCANO gibts bei uns nur auf DVD, auch im Doppelpack mit FIRESTORM (hab ich, nun auch wieder mal geguckt); das Bild oben zeigt den angekündigten UK-Import und hier links die US-Scheibe (beide ohne dt. Ton).
Grow Up!? | |
Laggies / Say When / Erwachsen werd ich später | USA 2014 |

So wird die Sache durch die Verbindung zu den Teenagern (mit deren eigenen Problemen) eine Coming-Of-Age Story für Megan im späteren Alter; was realistisch gesehen eigentlich das ganze Leben immer wieder mal für weiteren Wachstum oder Veränderungen stattfinden kann, also im Film fast schlimmer rüberkommt als sowas eigentlich ist. Es sei denn die eigenen Freunde sind aalglatte Konformisten! ;) So wirken auch die Komplikationen mit Megans Freundinnen total gekünstelt!
Stretch | |
USA 2014 |

Bevor eine Lady ihn nämlich wieder in die richtige Bahn lenkte, hat er gekokst, gesoffen und gespielt, somit auch jede Menge Schulden hinterlassen. Die nun ein neuer Boss bis Mitternacht haben will - sonst gehts ihm an den Kragen! "Zufälligerweise" kommt ihm da gerade ein richtig verrückter Klient unter, der ihm eventuell aus der Patsche hilft – je nachdem wie Kevin sich anstellt!
Transformers 4 | |
Ära des Untergangs / Age of Extinction | USA 2014 |

Picknick mit Bären |
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A Walk in the Woods | USA 2015 |

zuvor gesehen:
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de |
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Katastrophales Kino
19. April 2016
Ok, die Überschrift war mehr plakativ gemeint, es geht heut nämlich ums Katastrophenkino! Wobei in der Thematik meiner Meinung nach stets die 70er und die 90er etwas hervorstachen. Da gab es stets Wellen die das jeweilige Jahrzehnt gern mit Katastrophen überschwemmten…
Vereinzelte daraus hab ich gesichtet, mich aber auch ein paar neuen Vertreter dieser Zunft gewidmet. Die Titel stellen keine AUSGEWÄHLTE Selektion dar, sondern meine letzten Genre-Sichtungen...

Erdbeben |
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USA 1974 |

... bis es dann nach 50 Minuten soweit ist, dass der Film minutenlang die besten Effekte der damaligen Tricktechnik vom Band rattert und die Stadt ins Chaos stürzt!
Nun geht es an die Rettungsversuche und das Eindämmen weiterer Gefahren, wie das brechen eines Staudammes! Der Held an vorderster Front - Mr. Heston - bahnt sich den Weg durch das verwüstete L.A. auf der Suche nach seiner Liason, dabei aber immer wieder anderen zur Hilfe sein muss! Den größten Sympathieträger gibt hier jedoch eindeutig George Kennedy in seiner Rolle als Polizist.
Die Geschichte wird recht angenehm erzählt und bringt eindeutig 70er Flair mit was sehr zur gesamten Stimmung des Films beiträgt. Obwohl man sich ausgiebig Zeit für die Figuren nimmt - ohne sie nun tief zu beleuchten - wird es nicht zu langatmig weil man durch kleine Zwischenbeben immer wieder mal für Spannung sorgt, die die Rettungsaktionen sowieso haben! Die (analoge) Tricktechnik die im Mittelteil wirklich lange und imposant zur Schau getragen wird überzeugt, und bietet aus heutiger Sicht wohl sogar Filmgeschichte. Beim Betrachten des 70er Jahre Katastrophenkinos sollte dieser also nicht übersehen werden - zumindest einmal gesehen werden.
...
Dantes Peak | |
USA 1997 |

Die Effekte sind für 1997 wirklich erstklassig und liefern auch heute noch ein brachiales Feuerwerk, sodass die pyroklastische Wolke zum Eyelight wird. Natürlich bemerkt man hin und wieder die Modellbauten, aber selbst die liefern wunderbar detailverliebte Arbeiten. Auch wenn sich Brosnan bei der Überfahrt über einen Säuresee nur einen Arm abpaddelt - und damit eigentlich im Kreis fahren würde - oder robuster Reifengummi auch flüssiges Magma übersteht, drückt man gern mal eine Auge zu, immerhin sind es Ausnahmen.
... in diesem Sinne also noch zu aktuellen Vertretern...
San Andreas | |
USA 2015 |

Wobei mir Dantes Peak persönlich doch besser gefiel - hab die nämlich als Double-Feature angelegt. Allein das gesamte 90er-Feeling und die ländliche Idylle (Ruhe vorm Sturm) haben es mir angetan. Weshalb ich auch meine alte VHS gegen die blaue Scheibe tauschte. Da kann ein modernes, überzogenes Effektspektakel einfach nicht mithalten.
The Tower | |
Ta-weo - Tödliches Inferno |
KOR 2012 |

Ja da kommen gleich Erinnerungen an's Nakatomi Plaza (Stirb Langsam) und hat man im Weihnachtsprogramm gern etwas Abwechlsung, passt auch dieser Vertreter gut rein. Zumindest werden ein bis zwei Weihnachtssong angestimmt und für die noble Gesellschaft wartet man nicht nur mit einer riesigen Show auf, man lässt über dem Tower sogar künstlichen Schnee fallen! Wobei man bei der kommenden Explosivität Weihnachten aber schnell wieder vergisst ... denn beim Kunstschnee beginnt auch schon das eigentliche Problem, da einer der Helikopter ins Trudeln gerät, sich beim Absturz in den Wolkenkratzer bohrt und ein Feuerfiasko auslöst!
Eine durch Baumängel defekte Löschanlage lässt die obersten 40 Stöcke dieses 108 etagenhohen Hochhauses auch noch leer ausgehen, wodurch nur noch mehr der Hut brennt! Zuvor findet sich aber noch gut Zeit die Figuren und ihre Schicksale vorzustellen, vom verliebten Sicherheitsmann des Towers (mit Kleinkind das auf Besuch kommt) bis zum Feuerwehrrookie der heute seinen ersten Dienst absolviert gibts reichlich emotionales Potential zum Entfalten, auch noch moralische Diskrepanzen - die Reichen sollen zuerst gerettet werden - und etwas slaptstickartigen Humor.
Die Figuren/Darsteller werden zwar auch mal zu übereifrig, aber die Asiaten sind da meist voll bei der Sache und vergessen auch keineswegs Helden zu glorifizieren, was nur peinlich wird wenn bei äußerst knapper Zeit - der Timer für Sprengungen tickt - noch ausgiebig Reden gehalten werden. Also auch nicht anders als all die geschwisterlichen Vertreter, insgesamt aber im Positiven gut vorne dabei!
Die Sets zum Ruinieren sehen nämlich fantastisch aus, alles weitere wird gekonnt durch CGI erweitert und fesselnd ist die Angelegenheit ALLEMAL - und wie! Panik, Chaos, blockierte Fluchtwege und Evakuierungschwierigkeiten sorgen für reichlich Spannung, und obwohl der Brandherd in der ersten Filmhälfte sogar eingedämmt werden kann, lässt die Dramaturgie durch unzählige weitere Ideen nicht nach!
Hohes Budget, überall etwas Phatos, egal ob bei den Figuren oder bei der Inszenierung, aber völlig passend gepaart mit fulminanter Katastrophenaction bei der die Spannungsschraube stets auf Zug bleibt - für Genrefreunde also uneingeschränkt zu empfehlen!
zuvor gesehen:
Exodus / Ant-Man / Cuban Fury / Big Game / Fahrstuhl des Grauens
weiterführende Blogs:
Storm Hunters by Charlys Tante
The Day after Tomorrow by Jason-X (die etwas andere Kritik)
The Day after Tomorrow by tantron
2012 by tantron
Armageddon by tantron
Datenbank-Reviews:
The Core by Jason-X
Hard Rain by (maw)
Unter meinen Sichtungen:
Storm Hunters
Daylight
The Day after Tomorrow
Volcano (demnächst in meiner anSICHTEN-Videothek - schon getippselt ;))
Coverbilder: bluray-disc.de |
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anSICHTEN
9. April 2016
Hallo Freunde der cineastischen Zunft! Hier gibts wieder mal meine subjektiven anSICHTEN. Die Auswahl ist wieder mal (halbwegs) breit gefächert und bei einer Marvel-Sichtung darunter, hab ich sogar mal versucht eine Kritik THEMENSPEZIFISCH IN EINEM SATZ abzuhandeln! ;)
Viel Spaß beim Lesen und eventuellen Sichten. Eure Meinungen sind wie immer gern gelesen...

Exodus |
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Götter und Könige | USA 2014 |

Ridley Scott bleibt in seinem mythologischen Interesse auch immer bodenständig und somit auch Exodus in einer realistischen Note verhaftet... er sogar den 7 Plagen fast komplett eine Verkettung natürlicher Ereignisse anhaftet. Irgendwie erfreulich für Realisten, auf der anderen Seite aber auch keinerlei Wagnis etwas "darüber hinaus" zu riskieren! Ja sogar bei der berühmten Wasserteilung wird aus einem Wunder sowas wie ein "erklärbarer" Gnadenakt Gottes gemacht; dessen Darstellung als entzürntes kleines Kind könnte wohl das einzige Wagnis darstellen - wobei... nein, auch das nicht.
In der Hinsicht konnte man Arronofskys NOAH eindeutig mehr Mut in Sachen Eigeninterpretation einer archaischen Geschichte zusprechen - der mir dadurch jetzt sogar noch etwas besser gefällt.
Joel Edgerton (Warrior) ist natürlich kein Yul Brynner (Die zehn Gebote), macht seine Sache als Ramses auch gut, verkommt als Figur jedoch zum skrupellosen Krösus, einem herrschenden Clown! Dafür hat man Aaron Paul (Breaking Bad) so noch nicht gesehen. Die Effekte sind natürlich erhaben, noch besser die opulente Ausstattung. Am Ende gibts noch eine Teerunde mit Gott, während Moses die Gebote meiselt.
Der Film ist gewiss nicht schlecht, dafür war er zu teuer und wurde von einem zu guten Regisseur umgesetzt, leidet aber eindeutig an den Schnitten seiner Erzählstruktur. Die aktuelle Fassung ist viel zu unausgewogen und mehr ein historisches Wirrnis, als ein in sich ruhendes Epos. Ich weiß nicht ob eine Langfassung zu langweilig gewesen wäre, aber ich will sie... sonst wirds mit uns beiden auf lange Sicht gewiss nichts! Die Veröffentlichung eines Extended Cut wurde jedoch bisher verneint! :/
Ant-Man | |
USA 2015 |

Cuban Fury | |
Echte Männer tanzen | GB 2014 |

Big Game |
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Die Jagd beginnt | FIN, GB, D 2014 |

Zum Glück traf er in dieser bürokratenfeindlichen Umgebung den kleinen Trinkpackerl-schlürfenden Oskaaariii, gespielt von Onni Tommila, der in dieser Gegend sowohl gegen den Weihnachtsmann (Rare Exports) als auch gegen Terroristen anstinken kann! Kleinrambo kann zwar seinen Bogen noch nicht mal richtig spannen und telefoniert auch noch mit Pappbechern, hat aber Mut wie kein anderer und kennt sich in der weit abliegenden Natur auch gut aus.
Fahrstuhl des Grauens |
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NL 1983 |

zuvor gesehen:
Teenage Wasteland:
Die BMX-Bande / Metropolis 2000 / Turbo Kid
Ex Machina / Final Girls / Stadt im Meer / Two Night Stand /Tin Cup
zuletzt aus meiner Tastenfeder:
Schneefilme/Winterkino #3 / #4
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de |
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Es bleibt KALT! Und blutig! (Schneefilme/Winterkino #4)
1. April 2016
Die Zusatzüberschrift "Und Blutig" eignet sich zwar für vieles aus meiner Schnee- und Eisblogreihe, dennoch hab ich hier mal versucht den Großteil jener Filme in ein Eis(blog)fach zu legen, die grundsätzlich mit blutgierigen Erscheinungen aufwarten. Bei vielen anderen Filmen war sowas wie der Tod/Mord mehr Beiwerk, oder passierte eben durch die Lage, bzw. verfrorene Situation. Egal ob Thriller, Drama oder Actionfilm, legten es viele nicht darauf an draufzugehen... so aber anders bei den Horrorfilmen die in diesem kühlen Segment angesiedelt sind. Denn hier haben es die meisten Zeitgenossen, Menschen, Kreaturen oder Absonderlichkeiten eindeutig auf euer Leben abgesehen!

Also keiner läuft alleine über den Korridor, niemand sondert sich von der Gruppe ab... und so weiter und so weiter, ihr kennt die Regeln bestimmt schon auswendig, wenn nicht, dann habt ihr über die letzten 50 Jahre Slasherfilme Winterschlaf gehalten!
Aber wir werden schon alle durchbringen, der Großteil ist doch sehr Filmerfahren und weiß deshalb IMMER am besten, was in irgendwelchen bedrohlichen Situationen zu tun ist. Also los gehts, warm angezogen zu sein ist natürlich Grundvoraussetzung! Bewaffnung, Schutzkleidung und Survival-Utensilien nicht verpflichtend aber gern gesehen!! Also liebe Blogger und Blu-Buddys, los gehts ...
Gleich mal ab nach Skandinavien, die sind sowieso berühmt für ihre tollen Natureindrücke und besonders für manch triste, völlig schneebedeckte Landschaft. Beim ersten Vertreter in den wir reinsehen, gibts gleich viel Schnee... aber auch viel Blut!
Die norwegische Splatterkomödie Dead Snow aus dem Jahre 2009 hat schonmal einiges an Gehzeit durch Wald und Schnee um zu einer netten Blockhütte zu gelangen, die umringt von Bergen und Schnee aber ein lohnendes Ambiente abgibt.

Die ~7 Darsteller wollen hier einfach nur Spaß haben, was sie bis Ende eigentlich auch haben - auch wenn es so einige nicht überleben! So kommt es zumindest abartig-erfreulich beim Zuseher an!
Nachdem ein merkwürdiger Fremder vorbei kommt erfährt man auch die Geschichte, eine alte Legende, die hier in den Bergen lauert: SS-Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg haben gegen Ende des Krieges noch geplündert und sich alles mit Wert unter den Nagel gerissen, bis sie von einem Dorflynchmob gewaltsam vertrieben wurden. Die meisten flohen in die Berge, tja, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ... als Zombies versteht sich!!
Dass einem hier ans Eingemachte geht, darf man gleich wortwörtlich nehmen, schlackern die Eingeweide doch auch mal darmzottig durch die Gegend. Der Film nimmt sich glücklicherweise keineswegs ernst, streut ein paar unübersehbare Kultfilmreminiszenzen ein und läßt die überdrehte Bande gegen Ende sogar Spaß am Zombienazi killen bekommen! Zwischendurch gibts doch auch mal Durchhänger, ausbügelnd gefolgt von recht netten und auch ekligen Ideen, die sowohl effektvoll als auch witzig reinhauen. Besonders wenn sich einer die spritzende Halsschlagader zunäht oder der Arm per Kettensäge amputiert wird - selbstverständlich ALLES SELBST durchgeführt! Der Cast ist trotz der amateurhaften Anteile aushaltbar, wodurch die Sache einfach nur Spaß macht und neben der trashig gelungenen Zombiegefahr, ein abgefahrenes Hütten-/Schneeambiente abliefert.

Der zweite Teil Red vs.Dead schmilzt in meinen Belangen zwar vor sich hin weil die Geschichte nach dem erneuten Einstieg von den Bergen ins Tal verlegt wird, und hierbei eben mehr feuchte und satte grüne Kulissen ins Bild rückt, anstatt mit Schnee aufzuwarten. Die Gegend ist aber genauso sehenswert und gelegentlich kehrt man mal zu Schnee und Eis zurück. Die Story beherbergt reichlich Spass für jedermann - die Fortsetzung toppt den ersten Teil nämlich in allen Belangen! Eine neuer Aufhänger ist schnell gefunden um die verfrorenen Zombies wieder loszuschicken, die nicht nur Martin (dem einzigen Überlebenden aus Teil1) an den Kragen wollen, sondern gleich ganze Ortschaften auf ihrer Meuchelliste haben. Man erweitert die Szenerie um Magisches und schickt mit Zombie-Geeks aus Amerika, dämlichen Provinzbullen und sogar einer roten Armee aus dem Eis, einige Parteien mehr in die splattrige Schlacht. Einfach nur brutal blutig und mords lustig! Hat zwar fast keinen Schnee mehr, sollte aber durch mächtig Laune gewiss seine Erwähnung finden - check!
Wir bleiben gleich noch in Skandinavien. In eine etwas weniger absurde Gegend verschlägt es einen hier bei Cold Prey! Weniger absurd, weil der Killer nicht von den Toden zurückgekehrt ist - noch nicht! Aber an den Kragen will er einen genauso! Wirklich fantastisch anzusehende Kulissen liefern die norwegischen Berge, in die es einige abenteuerlustige junge Wintersportler verschlägt. Der Aufstieg auf die zu befahrenene Berge lohnt durch die gewonnene Aussicht ins alpine Gelände.

Denn unsere Protagonisten wollen unbedingt eine Strecke befahren die weit ab aller Tourismuspisten liegt! Nach einem mühsamen Aufstieg erfolgt die freiheitlichsliebende Abfahrt, jedoch gefolgt von bitterer Not als einer von ihren stürzt und dabei einen offenen Bruch erleidet. Mittig in der weißen Bergpampa und auch noch null Handyempfang!
Zum Glück (denkste!) findet sich in der Nähe ein kleiner Hotelkomplex, eine große Holzhütte direkt in den schneeumsäumten Bergen. Eine Zuflucht vor der Kälte scheint gesichert, wobei bei Kaminfeuer sogar Atmosphäre aufkommt, wäre da nicht ein Verunglückter und ein noch kommender Irrer! Die Spannung steigert sich und ein Junge, der in den 70er Jahren verloren ging, treibt hier noch sein Unwesen. Behilflich zur Dezimierung der Eindringlinge ist ihm seine Spitzhacke!! Mit der er gar nicht zimperlich umgeht...
Dieser Hüne im Schneekostüm, mit verlodderter Sturmhaube, nostalgischer Skibrille und genauso altmodischer Befellung, zieht hier bis zum Ende ein paar Leichen durch den Schnee...

Auf jeden Fall ein nordischer Slasher der für zwischendurch recht gut funktioniert, zwar nichts neu erfindet (das tut kein Slasher) aber sich durch die Gegend, das gelungene Hotelsetting und eine taffe Frau, nicht vor anderen Slashern verstecken muss.
Die taffe Frau Jannicke (Ingrid Bolso Berdal), die schon im ersten Teil mächtig Einsatz zeigte, hat auch im zweiten Teil wieder zu kämpfen. In Cold Prey 2 hat sie es nach den hefitgen Ereignissen bis ins Tal geschafft und wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert. Vorerst will ihr ihre Geschichte keiner so recht abnehmen, die Polizei findet aber bald etliche Leichen in der genannten Gletscherspalte. All ihre toten Freunde und auch der Killer werden in Leichensäcken ins Krankenhaus verfrachtet...
Schnell kommt wieder eine düstere Atmosphäre auf... das dunkle Krankenhaus, etwas mehr Protagonisten aber erneut ein reduziertes Setting, eine nette Krankenschwester und ein Polizist, der noch mehr von der Legende um den damals verschwundenen Jungen (dem Killer) aufdeckt, liefern ein gelungenes Zweit-Szenario. Sodass der üble Typ, in Schneemontur - welche übrigens schon mit seiner Haut verwachsen ist -, wieder zum Spießrutenlauf für Jannicke wird. Eine neue Spitzhacke ist schnell gefunden, zuvor wird einstweilen eben alles andere zweckentfremdet. Trotz der gewohnten Slashereigenschaften steigt die Stimmung durch echt gute Bildmotive, bzw. beachtliche Kameraeinstellungen.
Obwohl der Großteil im düsteren Krankenhaus spielt gibt es noch genug Schnee durch manch Szenenwechsel. So wird nicht nur Beginn und Ende des Films wieder in schöner, kalter norwegischer Bergkulisse gefilmt, sondern neben der Gletscherspalte auch noch zum Hotel zurückgekehrt. Ich fand die Fortsetzung sogar noch besser als den ersten Teil. Der dritte Ausflug, ein Prequel dazu, wurde von mir noch nicht aufgetaut.

Siehe da, keiner wurde verletzt oder aufgeschlitzt aber ein paar Bloggies sind ausgerutscht und in die Gletscherspalte gefallen. Ach!! Wir werden dann mal ins Tal wandern und die norwegische Polizei verständigen - zumindest jene die noch aus der Mannschaft übrig sind - damit sie euch da rausziehen! Dann gibts für alle 'nen warmen Eintopf, etwas (Yogi-)Tee und natürlich lecker Kekse!! ;) Eine kleine Stärkung bevor wir weiter reisen, wir nehmen nämlich heute noch das Flugzeug. Es geht noch in die Antarktis! Ein Mann namens Weyland hat dort nämlich etwas unter der Eisdecke entdeckt ... auf gehts!
Als ob wir noch nicht genug Absonderlichkeiten erlebt hätten, bekommen wir es jetzt auch noch mit Ausserirdischen zu tun! Die Predalien-Saga hatte 2004 nämlich auch einen Ableger im Tiefkühlfach! Es ging in die Antarktis, in der Charles Bishop Weyland – erfreulicherweise wieder von Lance Hendriksen gespielt – die Wärmebilder einer unterirdischen Pyramide empfangen hat. Hier weiß noch keiner, dass sie bei dieser kulturellen Entdeckung in ein intergalaktisches Jägerspiel Alien vs. Predator stolpern!
Ein Team unterschiedlichster Zeitgenossen, vom bewaffneten Söldner über Wissenschaftler bis hin zur Eistourenspezialistin wird zusammengestellt. Die Atmosphäre ist gleich mal wunderbar, genug Eis und die abgelegene Walfängerstation weckt beim kälteresistenten Zuseher sowieso pure Stimmung. Da diese Absonderung noch nicht genug ist,...

Hier ist zwar Schnee und Eis nicht mehr wirklich sichtbar, da aber alle den ganzen Film über immer noch dicke Parka anhaben, sagt wohl, dass es dort immer noch sehr kalt ist. ;) Gefahr und Stimmung bleiben aber durchgängig erhalten! Vieles lässt dann zwar teilweise zu wünschen übrig, nicht nur Darsteller hinken, auch in der Story hätte man sich bei solch einem epischen Crossover eine überlegtere (Hintergrund-)Idee gewünscht - nicht nur ein Jäger-Opferspiel. Die erste Filmhälfte ist fast schon genial, dann lässt die Sache zwar etwas nach und vereist immer mehr zum B-Movie, das Teamwork zwischen Predator und der Eiskletterlady ist aber verdammt cool und fotografiert ist der Film grossteils auch herausragend. Das Design der Kreaturen lässt sowieso keine Wünsche offen und gelegentliche Saga-Bezüge sind ebenso spitze. Wenn man die Schattenseiten also mal verdaut hat, passt er für den Eisfan sehr gut!
In The Colony wagt man sich aufgrund postapocalyptischer Umstände auch unter die Erde. Durch ein misslungenes Experiment mit Wettermaschinen stürzte man 2045 in die Eiszeit und der einzige Zuschlupf sind Kolonien tief in der Erde!

Als von Kolonie 5 ein Hilferuf eintrifft macht man sich (aus Konlonie7) auf den eisigen Weg um nach dem Rechten zu sehen, doch alles was man findet ist Absonderlichkeit, und blutrünstige Ausgeburten, die nicht mehr recht menschlich scheinen!
Neben Kevin Segers, der sich in Frozen ja schonmal unter frierenden Umständen via Skilift mit Wölfen anlegte, bekommt man noch Laurence Fishburne und Bill Paxton, die in dieser frostigen Endzeit einige Meinungsdiskrepanzen ausbaden. Die unterirdische Einrichtung mit ihren rostigen Spuren, einem Labor und Lagereinrichtungen kreieren erfreulich-dreckige Eindrücke, der wichtige Außenbereich stammt leider überwiegend aus dem Rechner, was eher 'uncool' ausfällt, dass Szenerio selbst erfreut sich jedoch halbswegs stimmungsreich, legt gegen Ende eher Action und blutige Überlebenskämpfe hin, über die letzliche Gefahr lässt sich womöglich noch streiten. So einiges hat man zwar verschenkt, aber das Grundsetting ist genial. Für Eisfreunde wie mich, hat er deshalb doch einen Regalplatz verdient.
Sogar unter den Found-Footage Filmen gab es einen der mit winterlichen Eindrücken und einer unbekannten Gefahr aufwarten konnte. Devils Pass nach einer wahren Begebenheit will im Dokumentar-Stil das mysteriöse Verunglücken von 9 Bergsteigern im Jahre 1959 aufgreifen und schickt dabei 5 Studenten über selbigen Dyatlov Pass ins Ungewisse! Im Erklärungsdrang vieler ungeklärter Phänomene ranken sich Geschichten um den Yeti, einer Regierungsverschwörung und einigen weiteren Geschichten, die sowohl mit fiktiven als auch mit greifbaren Ungeheuerlichkeiten aufwarten.

Am Ende hätte man manches sogar ruhig weiter hinter dem Berg halten können, aber mir hat auch die vorkommende, unerwartete Lösung sehr gut gefallen, diese zwar ein weiteres Genre eröffnet aber doch auch raffiniert ist. Was nicht gefiel, war das CGI welches dabei später zum Einsatz kam und die spannende Realistik (trotz Logikfehler) irgendwo zerstörte. Dennoch ein fesselndes und tolles Ambiente und wenn man das Ende mal verdaut hat, könnte die Sache sogar aufgrund dessen als bizarrer Nischentipp durchgehen.
Nicht ganz soviel Schnee dafür aber eine abgegrenzte Klimastation in 3000 Meter luftigen Höhen, bietet Blutgletscher! Die Kälte wird erfüllt und nochmals durch sausenden Wind unterstrichen. Die Bedrohung kommt hinzu als beim Check einer ausgefallen Klimasonde ein blutender Gletscher entdeckt wird. Was dann folgt, kennt man zwar eventuell schon aus anderen legendären Filmen wie "The Thing" oder weiteren Auswüchsen in Sachen Wirtübernahme, aber die hier verwendete Therorie eines Art DNS-Roulettes, ist doch überraschend spannend und innovativ.

Dadurch in diesem Momenten zwar manch geniale Stimmung unterbrochen wird, aber man richtig ROH in andere Gefilde geschmießen wird. Die urig-ekligen Mutationen und die blutigen Eskapaden dieser gemischten Bergtruppe, vom durchzechten, mürrischen Bergführer/Ingenieur bis über Wissenschaftler hin zum (bürokratischen) Wandersvolk, erfrischen definitiv nochmals die bedrohliche Sach- bzw. Höhenlage. Die irgendwann wohl auch droht über den Berg hinauszuwachsen! Definitv kein makelloser Vertreter seiner Zunft, aber genau das und noch mehr, macht diese abstruse Mischung in steinigen Höhen aus!! Diesen Hybrid zwischen Hüttenflair, Nebel, Steinbock, Assel und Flugviech sollte man sich gerade als Freund meiner Kriterien, sowie dem Creature-Feature Kino, nicht entgegen lassen!! Wirklich gelungenes Alpenkino für spezielle Filmfreunde!

Gab es letztens als Anmerkung nur kurz die tiefsten Temperaturen unserer Erde, haben ich dieses Mal die luftigsten Höhen im Augenmerk. In Europa wäre das Limit zum Himmel 4810 Meter, an der Grenze Frankreich/Italien am Mont Blanc, und weltlich gesehen ist natürlich der Mount Everest im Himalaya Gebirgszug, mit 8848 Meter, der höchste zu erreichende Gipfel auf unserem Planeten!
Nun, den sinkenden Luftdruck mal außen vor gelassen, nahm ich für ein erneutes subjektives Filmranking meinerseits die 4000 Meter Höhenunterschiede als Meßlatte auf meinem Höhenbar-o-meter, für einen Stellenwert von 4,5 bis 10 möglichen Punkten - aufgrund meines Faibles finde ich auch keinen wirklich schlechter als Durchschnitt. Kleinigkeiten haben sich seit letztem Mal doch verändert, aber grundlegend thront nach wie vor der selbe Titel am Zenit.


Das war es mit dem Jubiläumsstreifzug/Blogausflug, und ich hoffe ihr habt euch keine fiesen Frostbeulen, Infektionen oder anderweitige Verletzungen geholt. Immerhin hatten wir es mit echt fiesen Gestalten zu tun - nicht nur die zapfige Kälte wollte uns ans Eingemachte. Dennoch guck ich weiter und hab mittlerweile schon wieder unzählige weitere Titel gefunden - kaum zu glauben sogar schon wieder kanpp 10 - dabei sind vereinzelt sogar noch Tipps von Euch dabei, manche von Euch hab ich aber schon abgearbeitet, weitere werd ich mir noch im Gefrierfach aufheben... wenn es vielleicht wieder mal heißt... Schnee, Abgeschiedenheit und etwas (unbekannt) Gruseliges...

Die 4 Eiswanderungen zum Nachschlagen...
Die erste Nacht... unter Null!
Eisig, windig... und blutig!
Blog: Copyright by MoeMents
Zum 100sten Blogjubiläum gab es von mir einen Wanderung durch satte Schneegefilde, so ziemlich vor zwei Jahren (16.03.14) um genau zu sein, und nun, um auch noch die 200 Blogs voll zu machen, begeben wir uns erneut in kalte Dimensionen!!

Die Themen sind euch noch bekannt? Wie schon in den ersten beiden Teilen richtet sich der spannende Fokus auf ...

Deshalb wieder mal wärmsten Einpacken, reibt euch Hände und Gesicht, macht Euch warm, es wird wieder frisch! Es ist wieder KALT!!
Da ich euch die stürmische Kingverfilung Der Sturm des Jahrhunderts nun schon gesondert unterbreitet habe, bleiben wir auch gleich beim Horrorliteraren... und begeben uns auf einen Ausflug mit Duddits!
Dreamcatcher bietet eine Blockhütte im winterlichen Wald, 4 Freunde in ihrer jährlichen Tradition, gefolgt von immer merkwürdiger werdenden Vorgängen: Durch den Wald massenhaft flüchtende Tiere mit roten Flecken auf ihrem Fell, auftauchenden Personen mit unerklärlichen Symptomen und dann auch noch das Eingreifen der Army die das Gebiet sogar unter Quarantäne setzt!

Der Sci-Fi Horror-Titel ist erfrischend anders weil er die Ausserirdischen nicht lange hinterm (Eis-)Berg hält, deshalb aber auch weniger überraschend/spannungsgeladen ausfällt, dennoch seine wilden Auswüchse bereithält...

Nein! Auch wenn er meint eine Erdnussallergie verursacht seine Symptome, es ist etwas viel viel übleres!!
Mit Thomas Jane, Jason Lee, Timothy Olyphant und Damian Lewis fällt auch die Darstellerriege wunderbar smart aus, jeder ein Charakter für sich und allesamt 'cool' unter freundschaftlich gruseliger Stimmung. Der Film wirkt in Teilen sogar komplexer weil eine Art Telepathie-Fahigkeit der Freunde und der Schlüsselfigur "Duddits" (so auch der Romantitel) hinzukommt. Was einiges in visuell dargestellte Gedankengänge auslagert und dadurch vielschichtiger wird. Da es hier großteils um ein Invasionsthema geht, sind die gezeigten Infektionserscheinungen, und als Bsp. die (ausserirdischen) Würmer, ganz schön eklig in Szene gesetzt - wobei die Computereffekte ein bisschen besser/rauer ausfallen hätten dürfen. Aber ansonst hat "Dreamcatcher" ein wunderbares Grundsetting und ein genauso tolles Winterszenario zu bieten - da nimmt man gern mal einen Abstecher zur entlegenen Hütte in Kauf!
Eine weitere schicke Blockhütte die wir uns noch ansehen, hat auch einige Anleihen zu Dreamcatcher... und findet man in Der Übergang - The Corridor. Hier zieht es 5 Freunde in fernabgelegene kanadische Wälder und was sich einem hier geistig
E R Ö F F N E T,
ist gewiss nicht nur den Protagonisten zuviel!

Eigentlich wollten die Freunde sowas wie eine winterliche Totenwache für eine verstorbene Mutter abhalten, nach dem Verstreuen der Asche wird jedoch sowas wie ein unsichtbarer Raum in der schnee-umsäumten Einöde entdeckt!
Wird sich zuvor noch lange um das Ambiente in der Hütte gekümmert... Holzofen, Gitarre spielen, den Griller in eisiger Kälte anheizen, also echt zum gemütlich machen... verwandelt der Kontakt zu diesem sonderbaren Energiefeld und den damit eingehenden psychischen Veränderungen der Freunde, das letzte Aufenthaltsdrittel jedoch in einen blutigen Alptraum! Der sowohl Körper als auch ganz immens den Geist (heraus-)fordert!
Eine weiterer ähnlicher Titel in dem die Army eingreifen muss und mit einem wunderbaren Ausnahmezustand auftrickst ist Phantoms. Leider ist mir bei diesmaliger Sichtung aufgefallen, dass es doch nur zu Beginn verschneite Berge und im letzten Drittel beschaulichen Schneefall gibt, weshalb es nur bei einer kleinen Erwähnung bleibt, ABER das Grundsetting mit seiner Abgeschiedenheit und der ominösen Gefahr ist genauso spannend und einnehmend! Kalt ist es sowieso!
Ein Titel den wir eigentlich schon in die ersten beiden Blogs hätten streifen müssen, ist ein Teil aus der Stirb Langsam Reihe. Die Rede ist natürlich von Die Hard 2!!
Für mich durch die winterlichen Eindrücke auch der beste Film aus der Reihe. Bruce Willis alias John McClane hat es natürlich wieder mal mit Terroristen zu tun, die sich ausgerechnet den Flughafen unter den Nagel gerissen haben an dem McClane seine Frau Holly erwartet um mit ihr den Weihnachtsabend zu verbringen...

Weshalb er parallel auch gleich als Weihnachtsfilm für Actionjunkies durchgeht. Ein tolles Szenario, durch das sich im Schneegestöber einer der kultigsten Helden der Filmgeschichte schlägt. Am Terminal, in der Umgebung des Flughafens oder im Kontrollzentrum, wo er sich auch mit den dortigen Behörden herumschlagen muss, gibt der eingegrenzte Spielraum eine wunderbare Stimmung her! Der Schnee hinzu und auch noch blutige Retro-Action ergeben einfach nur ein lobhudelndes Yippi-Ki-Yay!!!
Ein Film der ident in die selbe Kerbe schlägt ist der japanische Whiteout aus dem Jahre 2000, der uns vom Flughafen weg zu einem Staudamm führt. Der wurde auch von Terroristen besetzt und nur ein Typ vom Kontroll-/Überwachungszentrum wurde noch nicht als Geisel genommen! Es stellt sich natürlich heraus, dass man den unterschätzt hat... und sich wie sein US-Pendant MacClane zum Helden mausert.
Die abgeschottete Atmosphäre entsteht gleichmal gelungen dadurch, dass der einzige Weg zum Staudamm durch einen Berg gebaut wurde und nur über eine Straße, einen Tunnel erreichbar ist, den die Besetzer sofort gesprengt haben! Ein eventuell polizeilicher Zugriff per Helikopter durch die Luft, ist durch das schlechte Wetter, einem tobenden Schneesturm bei dem reichlich Whiteout-Gefahren bestehen, also unmöglich.

Das Szenario könnte nicht besser sein, alles vorhanden was man braucht: Ein abgeschnittenes, reduziertes Setting, eine Bedrohung, ein wenig Schneesturm und dazu noch ein gewohntes, fast schon klassisches Actionkino. Unser Held Togashi kennt sich zwar mit Maschinengewehren nicht wirklich aus, lernt aber schnell und hat außerdem noch ein paar echt gute Ideen wie man Eindringlinge um die Ecke bringt... oder sich eben durchschlägt. Immerhin kennt sich der Mann dort aus!!
Haben die ersten zwei Drittel noch eine klassische und einfache Actionstory zu bieten - auch schon wunderbar - gibts noch ein paar (waghalsige) Ideen, bis man im letzten Drittel sogar mit einigen unerwarteten Wirrungen und Wendungen auftrumpft. Vielleicht auf die Schnelle nicht gleich nachvollziehbar aber doch plausibel. Manch pathetische Inszenierung sowie auch Dialogsverhalten bringen nochmals Pluspunkte, sofern man natürlich auf sowas steht. Sollte mal etwas Unpassendes auftauchen, als Beispiel der Score an manch Stellen, kann man das ohne Probleme noch einen tollen B-Movie Charme zurechnen - für solch Fans eindeutig zu empfehlen!
Etwas gruselig darf es nun bei Der eisige Tod werden, der ganz besonders meine eisgeliebten Kriterien erfüllt, auch, weil er noch etwas Mysterie mitbringt. Denn was als Road-Movie beginnt und eventuell zum Thriller ausarten könnte schwingt sich in eine atmosphärisch ganz gelungene, durchaus gruselige Richtung ein.
Eine Studentin (Emily Blunt) setzt auf der Heimreise zu Weihnachten auf eine Mitfahrgelegenheit, doch schon diese entpuppt sich nach einer Weile Fahrt durch Schnee und eisige Kälte als anders als ausgegeben, und als man auch noch mit dem Wagen hängen bleibt, beginnt erst der wirkliche Alptraum! Da man in dieser Abgeschiedenheit niemanden erreicht, muss die Nacht im Wagen verbracht werden, und da draußen im dichten verschneiten Wald gehen echt seltsame Dinge vor sich!

Was nun auf begrenzten Spielraum kommt, ist nicht nur ideenreich sondern auch genreübergreifend, denn wenn im Radio Jingle Bells erklingt ist der dazu auftauchende State Trooper alles andere als hilfreich. Und er ist nicht der einzige, der da draußen für unangenehme Sichtungen steht!

Ein Vertreter ganz genau nach meinen Vorlieben, mit perfekter Stimmung, genug Schnee, Abgeschiedenheit und einem gruseligen Geheimnis. Für mich ein echter Geheimtipp im Schneesetting.
Für den nächsten frostigen Vertreter begeben wir uns nach Skandinavien... und zwar ins Jahre 1940, in die Zeit des zweiten Weltkrieges. Das alpine Norwegen ist stark umkämpft und zwei verfeindete Flieger haben sich in Into the White abgeschossen. Die 3 Deutschen (gespielt von Florian Lukas, David Kross, Stig Henrik Hoff) entdecken nach einer kalten Nacht im Schnee eine Jagdhütte, dauert nicht lange stehen auch zwei Briten (Rupert Grint, Lachlan Nieboer) vor der Holztür. Erschießen oder Einlassen?

Diese wahre Begebenheit wartet mit viel Schnee auf, der Zuflucht in einer Berghütte und als Gefahr die aktuelle politische Lage. Sozusagen, mit dem Feind unter einem Dach zu überleben. Auch wenn vorerst Klischees abgearbeitet werden wird die Sache dann doch individueller und authentischer, außerdem stellt sich ein emotional-loderndes Kammer-/Hüttenspiel ein. Neben Machtspielen, dem Vertreten ideologischer Überzeugungen und Hierarchiekämpfen gilt vordergründig der Kampf ums Überleben. Nicht nur ein Verletzter wird ständig labiler, auch das Essen, wenn überhaupt, ist rar und selbst das Heizmaterial neigt sich dem Ende - obwohl schon die halbe Hütte, das Inventar und Innenleben, durch den Holzofen gejagt wurde!
Eine gelungene Stimmung stellt sich ein: Durch das Zusammenrücken in der Not trotz einiger heikler Diskrepanzen, dem Finden von Überlebensmöglichkeiten, dem Schneesturm draußen der ein weitergehen erschwert,...

...und natürlich dem wichtigsten Nenner des Films, dem zwischenmenschlich näherkommen. Wobei man sich sogar fragen muss, wer hier der eigentliche Feind ist, bzw. wo der wirklich lauert?
Toll erzählt, unter geliebten Schnee-Setting mit angenehmen Hüttenfeuerflair und manch kritischer Charakterkunde, die nicht den Ernst der Lage verfehlt, aber dennoch mit einer wunderbaren Portion Ausdrucks-Humor unter warmer Stimmung (trotz Kälte) aufwartet - ein schönes auf das Wesentliche reduziertes Szenario!
Nun begegnen wir 3 Titeln die sich das Wort FROZEN teilen... da wäre mal Frozen - Etwas hat überlebt (The Thaw) aus dem Jahre 2009, ein Sci-Fi Horror Film mit Val Kilmer, der sich als Ökokatastrophe mit Umweltkritik rausstellt. Aus den Spuren von The Thing wandelt dieser infektiöse Fall in der Artkis. Bietet ein gelungenes Setting mit fast all meinen geliebten Zutaten, hat aber leider keinen Schnee zu bieten! Und das in der Arktis!

Könnte aber auch am Film liegen und daran, dass die Protagonisten wohl bei den Dreharbeiten nicht so richtig frieren wollten? Ansonsten wird hier ganz spannend, aber restlich vollends bekannt, ein prähistorischer Parasit aufgetaucht, der sich dann einem nach dem anderen vornimmt und als Wirt benutzt, um seine Eier darin zu legen. Wie immer soll eine weitere Verbreitung auf Erden verhindert werden, wobei sich die Figuren in diesem Fall aber nicht ganz einig sind! Auch wenn der Zuseher das verborgene Geheimnis längst kennt, brauchen manch Wissenschaftler und frisch eingeflogene Studenten etwas länger, die Bedrohung - auch durch Menschen - zu erkennen. Ein paar eklige Insektenabarten, ein nettes Innensetting und akzeptable Rollen gesellen sich zu manch weniger talentiertem Schauspiel, aber als Freund solcher Thing-Klone durchaus mal anzusehen - wenn auch der Gefrierbrand auf der Strecke bleibt.
Gefolgt von Frozen - Eiskalter Abgrund aus 2010, indem 3 Studenten einen Skiausflug machen, was damit endet das sie Nachts am Skilift hängen bleiben und durch ein Mißverständnis keine Rettung naht. Der eiskalte Überlebenskampf beginnt!

Nach Radau um aus sich aufmerksam zu machen, folgt Ausharren... Diskutieren... Hoffnungslosigkeit... Kletterversuche... und dann sogar ein Abspringen, was nicht wirklich schön endet... und sich auch noch Wölfe hinzugesellen!!
Stellenweise echt hart und trotz der minimalistischen Situation, spannend und auch recht realistisch. Kann man sich (als Liebhaber meiner Kriterien muss man sich den) mal ansehen, wird aber aufgrund der bitteren Ernsthafigkeit wohl kein schneller Wiederholungstäter.
Zuletzt noch Frozen Ground aus dem Jahre 2013. Ein Thriller mit guter Besetzung. Leider wird die schöne kühle Umgebung Alaskas nicht so ganz ausgenutzt wie erhofft. Ein düsteres Setting, welches mit kühlen Farbfiltern nochmals gelungen hervorgehoben wird ist zwar vorhanden, aber der gewünschte Hauptdarsteller, die eisige Natur, kommt erst später mehr zum Zuge - was sich in abgelegener Wildnis und gelungenen Luftaufnahmen dann doch noch zeigt. Ein (wahrer) Thrill um einem Serienkiller offenbart, wieviel hier im Eis vergraben liegt.
Nicolas Cage gern gesehen aber wieder mal nur halb bei der Sache, kann zumindest Cusack überzeugen. Der speziell in einer herausragenden Verhörszene gegen Ende des Film nochmals richtig auftrumpft indem er sich famos unschuldig gibt!! Ansonsten ist der Thriller unter verschneiter Kulisse zwar auch mal unrund, doch obwohl man von Anbeginn den Mörder kennt, noch spannend erzählt. Durchtränkt mit (zu)viel Drama durch die persönliche Geschichte des Opfers, der Prostituierten Cindy Paulson (Vanessa Hudgens), die in dieser kühlen Gegend eher dem heißen Geschäft, Drogen und ihrer Vergangenheit unterliegt. Mehr Schnee und Alaska-Outback hätten dem Film meiner Meinung nach echt gut getan sowie die spannende Verfrorenheit nochmals bereichert! So bleibt es nur bei einer kühlen Sichtung.
Einen besseren Thrill bietet hier eindeutig Cold Blood, indem die gesamt Flucht nach einem Casinoüberfall im unterkühlten Fokus stehen. Oscarpreisträger Stefan Rudowitzky (Die Fälscher) konnte durch diese Auszeichnung ein famoses Ensemble gewinnen - Eric Bana, Olivia Wilde, Charlie Hunman, Kate Mara, Treat Williams, Kris Kristofferson und Sissy Spacek! Eine brillante Mischung!

Straßenspeeren wegen möglicher Whiteouts, akute Erfrierungsgefahr und blutige Begegnungen könnten das Letzte sein, was man auf der Flucht/Jagd zur Grenze durch die weiße Pracht noch erlebt. Zuvor erfährt man als Zuseher noch mannigfaltig Familienprobleme, die sich hier wie der Schneefall immer weiter verdichten! Obwohl der Mittelteil mit manch Inszenierungsschwächen etwas fröstelt, entlohnen manch Totale bei der Schneemobilverfolgungsjagd, gefolgt von einigen Close-Ups wenn man es sich mal kurz vor dem Holzofen gemütlich macht... während eine Leiche draußen im Schnee liegt und sich Bana bei der zurückgeblieben Tochter fast als Engel (aus finsterer Nacht) ausgibt - eine mehr als beindruckende Szene! Eine weiße Weste hat man also nicht, aber zum Thanksgiving-Essen bleibt man liebend gern! Natürlich kann auch das blutig im Schnee enden!
Reichlich Schnee, ein durchwegs 'cooles' Ensemble und ein spannender Thrill, der sich seinen Weg durch unterkühlte Wälder und noch einige Hindernisse mehr bahnt. Gern gesehen!
Und nun, nach etwas Action, abgekühltem Grusel und all dem eisigen Thrill gehts für uns nochmals bergauf! Tief luft holen und los gehts...
Einen äußerst riskanten Ausflug in ganz luftige Höhen bietet nämlich noch das ziemlich realistische Bergdrama Everest, indem man ein Ensemble (Jason Clark, Josh Brolin, Jack Gyllenhall, ...) nach einer wahrer Begebenheit in ihr Schicksal auf den Mount Everest schickt! Zu Zeiten wo das erklimmen des höchsten Berges der Welt zum finanziellen Touristenspektakel wurde, bedarf es einiges an physischer Vorbereitung, sonst gilt was Scott Glenn in Vertical Limit beschrieb:

Irgendwo treibt man da oben zwischen sauerstoffarmer Vernunft und einem furchteinflössenden Eroberungsdrang, was sich als spannendes Bergdrama abzeichnet das weniger auf actionreiche Erstürmungen, sondern auf begeisternde Eindrücke und die Figuren setzt, die sich hier mit Wind, Wetter und Natur anlegen!
Viel Schnee, Eis, dünne Luft, zähe Lebensenergien und Entscheidungen, die man selbst heute noch nicht richtig durchschaut hat. Gern begleitet man das tolle Ensemble auf seinen riskanten Trip, auch wenn sich das Nervenkostüm oftmals auf Luftanhalten einzustellen hat.

Ich hoffe ihr habt es alle wieder runtergeschafft, selbst wenn der Bergführer dabei draufgegangen sein sollte (Insider), der Blogführer und seine Companions habens gewiss überlebt! So zeigt mir doch bitte ein Lebenszeichen in den Kommentaren, damit wir auch niemanden vermissen, sonst müssen wir ein eingewattetes Suchkommando losschicken! Eine Reise gibt es nämlich noch zu bestehen, einen Tag habt ihr Zeit euch etwas von den Strapazen zu erholen, dann tau(ch)t nochmals etwas auf, dass großteils lieber auf ewig auf Eis hätte liegen sollen. Bis zur nächsten Etappe!

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