it's FRIDAY!!

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5. Juni 2015
Freaky Friday (Original) / Labor Day


Willkommen zum langen, warmen Wochenende!!

Was die meisten von Euch ja wohl auch in Feiertagsform genießen dürfen! Dazu hab ich zwei Filme, die einem einen abenteuerlichen Freitag, den Start ins Wochenende, schmackhaft machen, bzw. ein langes heißes Wochenende darbieten.

Gute Unterhaltung und ein WUNDERBARES WOCHENENDE wünsch ich Euch!!

 



 

Ein ganz verrückter Freitag
USA1976

Mutter Ellen (Barbara Harris) und Tochter Annabel (Jodie Foster) verstehen sich einfach nicht richtig, jeder fühlt sich vom anderen geärgert, weshalb sie sich wünschten für nur einen Tag mal tauschen zu können. Wie ein Disneyfilm es so vermag, greift die Magie über und jeder findet sich plötzlich im Körper des anderen wieder! Ein verrückter Tag besteht bevor, denn jeder hat einige Termine zu erledigen. In der Schule sind Tests zu schreiben, wichtige Sportereignisse zu absolvieren, die Mitschüler/Freunde stressen auch und Zuhause brennt der Hut, es gibt einiges für eine Feier vorzubereiten und der Haushalt schmeißt sich auch nicht von allein...

Der Bodyswitch ist gleich mal witzig! Das Bild splittet sich mit Fokus auf Mutter und Tochter, friert ein, macht ein paar knallige Farbblitzer, die Flächen verschieben sich und ERLEDIGT! Nun ist nur noch Schauspieltalent gefragt und das bringen die beiden echt gut rüber. Jodie Foster war grad mal 14 aber hatte hier in den 70ern schon Schauspielerfahrung aus Disneyfilmen und zwei Scorsese-Filmen, sowie sogar schon Filmpreise eingesackt. Also kein Problem in ihrem Schulalltag, als ihre Mutter, ein wenig auf Vornehm zu machen, ihren Schulfreundinnen ungewohntes Verhalten darzubieten und dabei auch kein Fettnäpfchen auszulassen, da das Töchterlein doch einige harte Sportsachen zu erledigen hat, bzw. hätte!

Barbara Harris in der Rolle der Mutter ist einfach nur der Knaller! Sie ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern geht richtig auf als sie einen auf Tochter machen muss! Eine noble Dame, die plötzlich Kaugummi kaut, auf dem Skateboard steht, sich in schicken Klamotten abstrampelt  und völlig quirlig einen auf Teenager macht! Einfach nur liebenswert, keck und hammer amüsant!! Speziell als sie als Tochter mit ihrem kleinen Bruder (Sparky Marcus) Baseball-Spielen geht und bemerkt, dass sie den Kleinen doch nicht so hassen muss wie gewohnt, weil er doch nicht die konforme Petze ist für die sie ihn hielt.

fanpop.com / Walt Disney

John Astin, der bekannt ist als Gomez der Addams Family Serie, spielt hier den Familienvater, was recht ungewohnt erscheint wenn man seine Rolle aus den Addams kennt. Der Nachbarsjunge auf den Annabel ein Auge geworfen hat und als Mutter etwas beschattet, wird von Marc McClure gespielt, der später als Jimmy Olsen aus den Superman Filmen bekannt wurde und hier einen auf Rotznase (Allergie) macht und etwas mit der Mutter abhängt.

Für die 70er ist der Klassiker auch erstaunlich nachvollziehbar inszeniert, es wird schön ersichtlich wie jeder die Probleme des anderen erfasst, und erkennt, dass es das Gegenüber doch nicht so leicht hat wie erwartet. Liebeswert und lustig umgesetzt, vom neuen Alltag bis zu den Attraktionen des Jeweiligen läuft manches ganz schön verquer! So macht die Sache Spaß, ist locker, bezaubernd und hat dabei gegen Ende sogar noch etwas Action zu bieten. Annabel sieht zwar Erwachsen aus im Körper ihrer Mutter, kann aber dennoch nicht Autofahren, was einige Polizisten und Slapsticknummer auffährt und dabei sogar auf amüsant, kreative Art Streifenwägen schrottet. Der Slapstick fehlt sowieso keineswegs!
Ungewöhnlich ist hier auch das Zurückwechseln, denn es wechseln nicht wie anfänglich die Geister, sondern die Körper! So hängt plötzlich die Mutter, nun wieder im eigenen Körper, immer noch im Wasserski-Programm fest, sodass der abenteuerliche Spaß gleich noch weiter geht. 

Ein wirklich schöner Disney-Klassiker, ein gemütlicher Familienfilm, eine amüsante Bodyswitch-Komödie und definitiv besser als das Remake mit Lindsay Lohan und Jamie Lee-Curtis.

Den kann man sich bei Lust und Laune auf solch Filme auch mal ansehen, wobei auch gleich die Unterschiede schön auffallen. Vieles wurde abgeändert bzw. der Zeit angepasst. So spielt als Bsp. die neue Anna in einer Rockband anstatt im Schulorchester und im amüsanten Endgag wünschen sich Sohnemann und Großvater das selbige, anstatt im Original Vater und Sohn, wobei im Remake immer ein Glückskeks zum Einsatz kommt! Beim Original reichte schon der ausgesprochene Wunsch! Das Original gefällt mir eindeutig besser weil es einfach viel mehr Charme besitzt! Beide Filme heißen im O-Titel: Freaky Friday

Beide gibt es derweil nur auf DVD, wobei ich mir gerade von den alten Disney-Classics (Realfilme) mehr wünschen würde. Nach dem verrückten Freitag, hab ich mir als Beispiel auch wieder mal den Kultkäfer "Herbie groß in Fahrt" (74) angeguckt. ;)





Labor Day
USA2013

Der Labor Day ist ein Feiertag (Tag der Arbeit) und wird in den Staaten am ersten Montag des Septembers gefeiert. Regisseur Jason Reitman strickt um dieses lange Feiertagswochenende eine herzergreifende, charmante Geschichte unter brütender sommerlicher Hitze! Der Sohn von Ivan Reitman bewies neben manch kritischen Film (Thank You for Smoking, Young Adult) auch schon mit lockerem und angenehmen Gefühlskino (Juno, Up in the Air) sein Gespür.
Mit Labor Day schraubt er sein Feingefühl für solch Werke nochmals ne Etage hoch!

Eigentlich wird es darin sogar etwas brenzlich, denn der flüchtige Häftling Frank Chambers (Josh Brolin) sucht mit blutender Wunde Unterschlupf und wählt dafür die ziemlich depressive Adele (Kate Winslet) aus, die sich in ihrer Abgegrenzheit vom Leben gerade mal für den monatlichen Einkauf aus dem Hause in den Supermarkt wagte!
Natürlich gibt es beim Film auch kleine Unglaubwürdigkeiten/Vertrauensseligkeiten zu akzeptieren, aber hätte man die anders gelöst würden einem einige tolle Szenen flöten gehen und Jason Reitman gibt sich auch sichtlich Mühe, dass nichts absonderlich oder völlig naiv wirkt! Beweisen auch die Deleted Scenes die berechtigterweise rausgenommen wurden. Es wirkt in Summe alles völlig harmonisch und gefühlvoll eingefädelt.


Während die Polizei nun nach Frank sucht, bedroht dieser nicht die von ihm angesprochene Familie, bestehend aus Mutter-Sohn, sondern bereichert später die Szenerie indem er gänzlich positiv auf diese einwirkt!


expiriencefilm.com / Paramount

Obwohl er bestimmend ist, immerhin hat er den starken Part zu vertreten, so ist er zugleich völlig charmant, sympathisch und geht sogar darüber hinaus als er beginnt der zerrüttenden Familie in vielen Bereichen (Haus- und Männerarbeit, Kochen, Backen…) unter die Arme zu greifen! Das Vertrauen zum flüchtigen Mörder – wie die Nachrichten sprechen - wächst nach und nach. Obendrein scheint er genau das zu Erfüllen was der Familie an tiefen Sehnsüchten schon lange abgeht! Der Mutter die hingebungsvolle Liebe und jemanden der ihr durch ihre enorme Trauer hilft, und der Sohn sehnt sich nach einem funktionierenden Familiensystem und genauso nach Heilung für seine Mutter. Weshalb es nur eine Frage der Zeit ist bis sich jemand vertrauensselig an seine Schulter anlehnt!


twichfilm.com / Paramount

Über dieses lange Wochenende verteilt erfährt man in zwischenzeitlichen Rückblenden immer wieder Teile aus der Vergangenheit der Protagonisten ohne es aber zu schnell zuordnen zu können, damit neben der Spannung, dass Frank jederzeit auffliegen kann und jegliche Idylle zerstört wird, auch weiterhin etwas um die Figuren aufgeklärt werden möchte. Immerhin haben sowohl Frank als auch Adele eine belastende Vergangenheit!

Stimmungstechnisch kommt hier deshalb einiges zusammen, verschmilzt aber durch die sommerliche, schweißtreibende Hitze und einem ruhig dahintreibenden aber dennoch stets leicht bedrohlichem Score, zu einem homogenen Akt, voll mit genauso sinnlichen Bildermomenten! Das zelebrieren der sommerlichen/knisternden Stimmung im leicht abgelegenen Kleinstadthäuschen mit grünem Garten bringt nicht nur sonnendurchflutete Blätterwerke, sondern auch bei den Innenaufnahmen wärmende Anrüchigkeit. Während Frank Adele an einen Stuhl fesselt, bindet sich auch die Kamera an jeden sinnlich ausgelegten Handgriff, was sich beim Kuchen backen genauso fortsetzt. Hier fühlt man sich, eventuell wie der Junge, beim Zusehen schon fast deplatziert so intim scheinen diese Momente!

Gattlin Griffith als Sohnemann/Kind Henry spielt zwar seine Rolle recht gut, ist stets voll bei der Sache, jedoch ist sein Ausdruck so stark minimalistisch (angelegt), dass man manchmal echt nicht weiß, ob er sich nun nach etwas sehnt, gerade etwas ertragen muss, sich freut oder gar schon eifersüchtig auf den neuen Mann ist?  Was andererseits natürlich auch eine etwaige gefühlte Zerissenheit ganz gut rüber bringt aber nichts offensichtlich macht. Übrigens dient der Junge als Erzähler der Gesichte die sich im Jahre 1987 zugetragen hat!

Kate Winslet und Josh Brolin könnten nicht fabelhafter agieren, beide so glaubwürdig und auch so gegensätzlich. Er der starke Mann, voller Charisma, mit einem Ziel vor Augen, sie völlig gescheitert und Zerbrochen im dahinsiechen ihres mühselig, belasteten Lebens. Beide aber selbigen Nenner in dem was sie sich schon immer vom Leben erhofft haben! Was aus bestimmter Perspektive wohl auch recht naiv erscheinen mag, aber hier wie ein glaubwürdiger sommerlicher Traum dahingleitet in dem man sich aufgrund der famosen Stimmung einfach nur fallen lassen will! Mit Höhen und Tiefen, auch einem (wortwörtlichen) Schlag ins Gesicht, aber einem reichlich entlohnenden Ende! Es fühlt sich am Ende an, als hätte man ein ewig unvergessliches Wochenende mit ihnen verbracht und dabei jede Sekunde vollends "gespürt"! Großartiges und süss duftendes Charakter- und Gefühlskino, für Liebhaber von Stimmungen einfach unverzichtbar!!









 


Coverbilder: amazon.de / restliche Quellen bei den Bildern vermerkt

 
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Ja die beiden sind hier echt klasse! Wobei ich Winslet gar nicht so gern sehe, aber schauspielern kann die sowieso seit eh und je!! Und Josh Brolin ist für mich sowieso der Inbegriff eines klasse Kerls, den seh ich immer gern! Die beiden harmonieren fantastisch! War völlig überrascht vom Film, die Stimmung hat mich einfach vollends magnetisiert! *g*

DANKE!!
MoeMents
08.06.2015 um 20:00
#2
Danke Dir für die zwei netten Filme Labor Day ist ein Film, den ich schon wegen den Schauspielern eine Chance geben werde, da ich sowohl BroLin als auch Madame Winslet sehr gerne sehe und beide zusammen in einem Film, hmmmmm!
Charlys Tante
06.06.2015 um 07:49
#1

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