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Die Bestimmung - Divergent - Insurgent / Avengers 2 / Gegen jede Regel / Der große Diktator
Ein schönes Wochenende wünsch ich! :)
Die Bestimmung (DVD)
USA2014 - Divergent
Der Krieg teilte eine Gesellschaft in 5 Sektionen, und mit ihnen die Leute nach ihren Fähigkeiten, ihrer Bestimmung. Da wären die Selbstlosen, die auch die Regierung inne haben, Krieger zur Verteidung, Intellektuelle für Wissenschaft und Fortschritt, dann noch Menschen für die Lebensmittelversorgung und auch noch Rechstgelehrte um die Ordnung zu erhalten. Mit 16 müssen sich die Teenager einem Eignungstest unterziehen um sich dann unwiderruflich einer Gruppe anschließen. Für Beatrice (Shailene Woodley) scheint die Sache aber völlig ungewiss laufen, denn sie kann sich weder selbst eindeutig einer der Gruppen zuordnen, noch weist ihr Test eine konkrete Richtung aus… was sie zur Gefahr für die Gesellschaft werden läßt! Sie ist eine Unbestimmte!
Der visuelle Ersteindruck ist gleich mal klasse, da die große Stadt auf den ersten Blick verwüstet und irgendwie sogar verlassen wirkt, doch tummelt sich darin genauso viel Leben wie in heutigen Großstädten… diese Mischung aus Zerstörung und reger Wiederbelebung sieht klasse aus! Die Aufteilung, die anfänglich als gute Idee wirkt um die jeweiligen Fähigkeiten des Einzelnen zu fördern bzw. richtig zu nutzen, stellt sich bald als unfreundliche Dystopie heraus!
Wie immer gibt es Menschen die durch ihren Machthunger, Zwietracht und Kriege sähen. Also einerseits eine Interpretationsmöglichkeit, den heutigen Teenager - is ja wohl erste Zielgruppe - zu unterbreiten, dass wiederholte Ego-Kriege um Kapital und Macht keine Lösung sind, danach ist die Botschaft, dass man Menschen nie in einzelne Schublade stecken kann, sowieso ein allgemeingültiges Individualitätsgut!
Shailene Woodley die in ihrem Wesen grundsätzlich mehr die einfühlsame, zurückhaltende Schauspielerin ist, wirkt in ihrer Rolle abwechselnd als taffe Draufgängerin und dann wiederrum als vernunfts- und gefühlstträchtige Allrounderin, zwar gut, aber doch eher weniger passend. Es stört den Film nicht wirklich, aber ungewollt denkt man bei ihrer Rolle an eine Jennifer Lawerence, die diese beiden Seiten allein durch ihre weniger sensible Ausstrahlung (als Woodley) schon ideal unter Beweis gestellt hat. Woodley ist einfach VIEL BESSER in Filmen wie Descendants, Das Schicksal ist ein mieser Verräter oder The Spectacular Now aufgehoben; meiner Meinung.
Der Film hat mit 139 Min. etwas Überlänge, was sich ganz gut eignet um in die einzelnen Etappen einzutauchen. Es bleibt genug Zeit für den emotionalen Zwiespalt der sich um eine so persönliche Entscheidung rankt, einen großen Teil nimmt die neue Ausbildung ein und gegen Ende eine kleine Revolution.
Man muss aber doch über einiges hinwegsehen: ein paar Stereotypen (als Bsp. John McClanes nerviger Filmsohn - Jay Courtney), deplazierter Kitsch, vereinzelte Logikwunderlichkeiten und einem männlichen Hauptdarsteller (Theo James) der auch gleich unsichtbar hätte sein können! Aber die Musik von Junkie XL (in kleiner Zusammenarbeit mit Hans Zimmer) passt recht gut, die Nebenrollen (Kate Winslet, Ashley Judd, Ansel Elgort, Zoe Kravitz, Miles Teller…) sind gut besetzt und der Kampf, für mehr als nur eine persönliche Eigenschaft und seinem freien Willen, ist sowieso eine zeitlose Tugend! Also allgemein eine ganz guter Aufhänger, etwas Persönlichkeit und natürlich auch Action um bei Laune zu halten. Eine Verschwörung die sich zudichtet und zum kleinen Revolutionsthrill wird um wieder mal an einem ausgearteten Regime zu rütteln.
Eine Frage stellt sich am Ende aber noch: Was ist außerhalb des Zauns?
Da die Romanvorlage dreiteilig ist, besteht vielleicht noch die Chance, in Zukunft mal über den Zaun zu blicken! Da ich den Film seit erscheinen nie verfolgt hatte und der Film mehr beiläufig aufgrund meiner Sci-Fi Interessen im Player landete, ist mir auch jetzt erst aufgefallen, dass es mit "Insurgent" schon einen zweiten Teil gibt.
Bin zwar in diesem Genre vielmehr auf "The Giver" gespannt, hab dann aber aus Gelegenheit gleich mal die Fortsetzung geguckt.
Die Bestimmung (DVD)
USA2015 - Insurgent
Die Rebellen haben sich aus dem System freigekämpft und einen großen Sieg erzielt, die Machthaberin Jeanine (Kate Winslet) hat den Spieß jedoch umgedreht und sie dem Volk erneut als abtrünnige Feinde verkauft. Ein neues Element taucht auf, eine Box die eine Botschaft enthalten soll und nur dadurch entschlüsselt/geöffnet werden kann, wenn ein Unbestimmter 5 strapaziöse Simulationen erfolgreich durchläuft....
So schindet der Film viel Zeit mit Herumstreunen und Rätseln, um in der ersten Stunde nur auf eine Erkenntnis rauszulaufen, die der Zuseher sowieso seit Anbeginn vermutet/weiß: das Beatrice (Shailene Woodley) eben sowas wie eine Auserwählte ist. (Na echt!?) Jeanine (Kate Winslet) spielt bis dort hin ein richtiges Biest und schickt ihre Lakaien los um alle Unbestimmten zu finden, damit sie die Box öffnen kann. Dabei darf Jay Courtney als Stereotyp wieder mal nerven ohne Ende (dabei sogar laufen wie der Terminator) und Miles Teller nach Belieben die Fronten wechseln.
Die Angelegenheit mit den Simulationen gestalten sich dann wieder interessant - wenn auch wieder viel virtuelle Auslagerung - weil doch Psychologie hinter diesen Tests steckt und Beatrice auf Herz und Charakter gepüft wird. Der Zuseher erkennt wie viel individuelles Potential so im Menschen stecken kann und der Film diese auch moralisch und entwicklungstechnisch gezielt nutzt. Inhaltlich war die Grundidee ja schon im ersten Teil wunderbar, so sind eben auch diese Aspekte in der Fortsetzung wieder gelungen - wenn auch selten! Im Vordergrund steht doch noch das totalitäre Regime, die Flucht/Jagd der Unbestimmten und der Einigung einiger Fraktionen als Widerstand gegen das System! Wobei auch die Fraktionslosen schon eine tolle Organisation aufgestellt haben. Natürlich stets mal vermischt mit Action und effektvollen CGI.
Eigentlich dacht ich mir während des Sehens, dass ich mir den dritten Teil spare, doch das was ich nach dem Ersten wissen wollte, ist nun hier wiedermal zu Ende angekündigt! Ich möcht bei Gelegenheit also doch noch einen Blick über den Zaun und das Ödland erhaschen! Nun ja, die Grundidee super, die Umsetzung der eher lahmen Forsetzung eigentlich gar nicht meins; Maze Runner hat mir da besser gefallen! Aber dazu mehr nächstes Mal.
Avengers – Age of Ultron (Blu-Ray)
USA2015
Das zweite Gruppentreffen der Superhelden-Combo kommt insgesamt gleich viel ruhiger und mit mehr Verschnaufpausen daher, obwohl Joss Whedon (Firefly) erneut Drehbuch und Regie übernahm - an Action und überdimensionierter Futuristik fehlt es wieder mal genauso wenig. Einige neue Helden gesellen sich hinzu, u.a. das Geschwisterpaar Scarlet Witch (die wunderbare Elizabeth Olson darf nun auch eine Comigfigur mimen) und Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson macht mal Kick-Ass Pause); die Infinity-Steine rücken endlich mal leicht erklärt in den Fokus – und Verwendung - und die Rächer dürfen sich auch mal rund um den Globus austoben… im Intro wird in Heldenmanier gleich mal in Osteuropa (das fiktive Sokovia) einmarschiert, Hulk darf Südafrika demolieren, dort (in Wakanda) muss natürlich auch Vibranium abgebaut werden (vom Black Panther aber noch keine Spur), die Staaten werden sowieso stets verunstaltet und Südkorea wird auch ein Besuch mit Radau abgestattet, bevor im Finalschlag nochmals Sokovia auseinander genommen wird!
Dieses Mal geht es um den Gedanken-Stein (Mind-Gem), jener der sich in Lokis Zepter befand – zwecks der blauen Farbe dachte ich immer der sei nur ein Ableger vom Tesserakt, aber nein so haben wir nun mit dem roten Äther (Thor 2) und dem violetten Orb (Guardians) schon 4 Steine zusammen. Die Avengers stellen gleich zu Filmbeginn das mächtige Zeptar sicher, doch Tonys Ego (das sich dieses mal stets irgendwo untermengt) kann es nicht lassen, den selben Fehler wie schon viele vor ihm zu machen: Für den Frieden der Welt eine Waffe zu bauen, die dann zum Feind wird!
Diese Weltlogik "Waffen für Frieden", ist nicht nur ein tägliches, blutiges Brot der Menschheit, auch im zweiten Captain-Film war dieser Irrglaube (diese Kritik) schon immenses Thema!! Also doch etwas Wiederholung, jedoch ist die Sache mit der künstlichen Intelligenz die daraus entsteht, gar nicht so übel! Ein Überwesen aus einem elektronischen Bewusstsein wird geboren: ULTRON!
Diese Weltlogik "Waffen für Frieden", ist nicht nur ein tägliches, blutiges Brot der Menschheit, auch im zweiten Captain-Film war dieser Irrglaube (diese Kritik) schon immenses Thema!! Also doch etwas Wiederholung, jedoch ist die Sache mit der künstlichen Intelligenz die daraus entsteht, gar nicht so übel! Ein Überwesen aus einem elektronischen Bewusstsein wird geboren: ULTRON!
Schon ist man mitten in der simplen Geschichte, im Kampf um die Rettung der Welt - ja wieder mal - aber dennoch sind einige gedankliche Auslegungen im Storyverlauf ganz interessant, weil die beiden kommenden Überwesen eben den völligen Intelligenzinput der Welt haben, dennoch technischer Natur sind. Ich sprech in der Mehrzahl, weil Ultron nicht das einzige Überwesen bleibt… Paul Bettany agiert hier übrigens klasse in seiner Rolle als… Vision! Ultron als künstliche Intelligenz agiert locker lässig, hat ein paar versteckte, möchtegern-omnipotente Gags in seiner Roboterattitüde und der technische Feinschliff unterstreicht sowieso deren Gewalt! Lockere Sprüche klopfen natürlich gewohnt auch die Avengers, jedoch mehr beiläufiger ohne cool wirken zu müssen – mit Ausnahme von Tony natürlich.
Das Gesamte wirkt düsterer, auch die bösen Visionen die Scarlett Witch mit ihrer Gedankenmanipulation bei den Rächern verursacht, sind dunklen Ursprungs, und zwischendurch darf sich auch mal minimal nordische Mythologie durch Thor beimengen - also ein ganz schönes Potpourri an Möglichem; der Rest bleibt gelassener, sogar ein Safe House am Land gibt einen wunderbaren Rückzugsort, was die Sache auch noch familär macht, der Rest ist wie gewohnt Popcorn-Spektakel mit fetter Sci-Fi-Action! CGI und Green Screen sind aber leider oftmals auffällig. Besonders das Intro scheitert kläglich an seiner künstlichen CG-Wurschtigkeit – over the top durch den Wald gekrümmt - der Rest bleibt natürlich fürs Budget recht erhaben, aber trotz vieler Naturkulissen bemerkt man die künstlich hinzugefügten Inhomogenitäten! Peinlich darfs gelegentlich auch werden, als Bsp. wenn ein Laster abhebt und man glaubt, man sei nun bei Harry Potter oder Tschitty… gelandet!
Also etwas mehr Charakter als der erste Streich. Für manche eventuell zuviel Verweilzeiten, aber nett wenn alle auch mal minimal runterkommen können; da bleibt auch Zeit zum (taktischen) turteln zwischen Banner und Romanoff… irgendwer muss den großen grünen Aggressor ja auch wieder besänftigen! Neue technische Raffinessen werden vorgestellt und das Team wird auch immer größer, hoffentlich platzt nicht bald alles aus den inhaltlichen, charakterlichen und verbindenden Nähten! Gefiel mir aber besser als der erste Teil und stellt sich im Marvel Comic-Zirkus für mich hinter den Guardians an.
Gegen jede Regel (PayTV)
USA2000 - Remember the Titans
Der Film lief wieder mal im TV und ich konnte nicht anders als ihn erneut komplett zu gucken; für mich einer, wenn nicht der beste Sportfilm, den ich bisher gesehen habe!
Vom Ensemble begonnen, das heute allseits bekannt sein dürfte, bis zur Errungenschaft einen mitreißenden Sportfilm abzuliefern, der den Gefühlshaushalt auch noch immens mit einem Rassenkonflikt der 70er Jahre aufwirbelt. Touchdown für Gleichheit und Brüderlichkeit!
Zwei getrennt farbige Schulen werden zusammengelegt; so auch die Football-Teams der jeweiligen Schulen, und aus politischen Gründen wird der Trainer der schwarzen Mannschaft, Herman Boone (Denzel Washington), als Cheftrainer des nun gemischtfarbigen Teams vorgezogen. Sehr zum Leidwesen des weißen Startrainers Bill Yoast (Will Patton) und der gesamten Stadt, die durch solche Entscheidungen noch mehr Brennpunkte zum schon vorhandenen Rasssenkonflikt aufflammen läßt.
Boone will sich davon aber nicht beirren lassen und fährt mit dem gemischten Team ins Trainingscamp, auch Coach Yoast hat sich gezwungermaßen damit abgefunden nun als Co-Trainer zu agieren, um seine Jungs nicht gänzlich im Stich zu lassen. Der gemischte Haufen spaltet sich jedoch nicht nur konsequent in die eigenen Bereiche, sie stehen sich auch noch alle feindselig gegenüber! Couch Boone greift aber hart durch, führt das Trainingslager sogar übertrieben militant und macht dabei keinerlei Unterschiede gegenüber einer Hautfarbe. Gemeinsames Leid ist eben auch geteiltes Leid, und durch gezieltes Einwirken schafft es Boone die Fronten aufzubrechen um ihnen den Freund im gemeinten Feind zu offenbaren.
So schafft es der Film mit wunderbaren Methoden die Rassenkonflikte zu relativieren; und Boone es, die Spieler nicht nur extrem hart zu trainieren, sondern ihnen auch die Ängste voreinander zu nehmen, vielmehr noch, sie bei ihrer Rückkehr zu Verbündeten zu machen, gegenüber einem noch viel größeren Feind... einer intoleranten und festgefahrenen Gesellschaft, die erst lernen muss was sie charakterlich (Offenheit und Gleichheit) schon vollzogen haben! So vermag es der Film zweierlei Siege zu verbuchen, einmal die auf dem Spielfeld und einmal in Form des eigenen Charakterwachstums.
Dabei leistet sich der Film keine Fehler in seiner wunderbaren Erzählstruktur, der zwar durch einen punktgenauen Score einiges an Phatos mitbringt, dadurch aber auch nach alter Schule wunderbare emotionale Momente preisgibt - gefühlsbetont, dramatisch und enorm mitreißend. Der Sport kommt keineswegs zu kurz, auf dem Spielfeld werden famose Schlachten geschlagen und der freundschaftliche Witz des Kultur-Mashups kommt keineswegs zu kurz. Für ein paar Lacher mehr sorgt auch noch die kleine Hayden Panettiere (I Love You, Beth Cooper), die hier als junge Tochter von Coach Yoast noch mehr Football-versessen ist als ihr Vater - wunderbar ungewöhnlich. Besonders berührend auch die Momente, in denen die Stadt lernt durch das Spiel ihre Vorurteile abzubauen. Da wird selbst der Polizist nicht mehr zur vermeintlichen Gefahr!
Einige Jungdarsteller wie Ryan Rosling, Donald Faison (Turk aus Scrubs), Kip Pardue (Die Regeln des Spiels) können sich hier erstmals etwas etablieren. Auch Ethan Suplee (My Name is Earl, Butterfly Effect) - ich mag ihn in seinen vielfachen Nebenrollen - darf zeigen wieviel Soul-Power in seinem Leeeiiib steckt! Die beiden Spieler-Hauptrollen bestehend aus Ryan Hurst (Opie aus Sons of Anarchy) und Wood Harris (Dredd, The Wire) wurden zwar später weniger bekannt, geben aber eine fast so perfekte Leistung in ihren feind-freundschaftlichen Konflikten ab, wie Will Patton und Denzel Washington es in ihren genialen Aufeinandertreffen ausfechten. Schön, dass auch gegen Ende noch Boone etwas Kritik an seinem Methoden einstecken darf, hier ist eben keiner davor gefeit makellos zu sein, was sehr feine zwischenmenschliche Charakternuancen des Drehbuchs zuläßt! Und den ganzen Film keineswegs in völligen Klischees untergehen zu lassen!
Der Soundtrack - allein schon eine Sichtung wert - läßt perfekt den Geist der 70er aufleben und gibt mit allerlei bekannten Stücken unentwegt eine famose Setlist fürs Ohr her, die von CCR über Marvin Gaye zu Norman Greenbaums "Spirit in the Sky" reichlich belebenden Schwung bietet! Diese Jerry Bruckheimer Produktion aus dem Hause Disney schafft es also durchwegs in allerlei Facetten zu berühren, mit Sport, aber noch vielmehr als wunderbares Rassen-Sportdrama zu begeistern, und das immer wieder! Eine Blu-Ray ist längst überfällig!! (Bild: leider nur US-Import)
Der große Diktator (DVD)
USA1940 – The Great Dictator
Gleich zu Beginn erscheint eine Texttafel mit dem Inhalt, dass die Ähnlichkeit zwischen dem jüdischen Friseur und dem Diktator Hynkel rein zufällig ist. Die Ähnlichkeit, dieser beiden von Chaplin gespielten Figuren, mit (damals) tatsächlich lebenden Diktatoren wohl auch! ;)
Ne! Chaplin hat natürlich keinen Hehl aus seiner Parodie gemacht, auch wenn es fraglich war, wann der Film zu damaligen Zeiten überhaupt laufen soll!? Zu Drehzeiten war noch nicht ganz klar, wie schlimm sich der zweite Weltkrieg und Hitler noch entwickeln würden. Chaplin meinte danach sogar, die schlimmen Angelegenheiten – Übergriffe durch Sturmtruppen – viel zu verharmlost gezeigt zu haben. Mehr wäre aber wohl auch weniger passend gewesen, für diesen kritischen und kontroversen Akt voller Situationskomik. Ganze zwei Stunden lang parodiert Charles Chaplin gekonnt das totalitäre Regime, bleibt neben dem Humor aber etappenweise genauso ernst wie herzlich. Sodass unter der antisemitischen Bedrohung, auch die aufkeimende Liebe des jüdischen Friseurs zu dem Dienstmädchen Hannah (Paulette Goddard) etwas klassischen Liebreiz verbreitet – die Schauspielerin war sogar Chaplins Ehefrau.
Die Ereignisse dieser Filmgeschichte starten schon im ersten Weltkrieg, indem der jüdische Friseur an der Front in bester Slapstick-Manier seinen Dienst am Zünden der Bertha leistet – einer Mords-Kanone!! Nach dem Krieg und einer Verletzung mit gefolgter Amnesie, kehrt er erst im zweiten Weltkrieg – nach dem Aufstieg eines mächtigen Mannes – in sein Zuhause, den Barber-Shop, zurück. Er weiß nichts von den bedrohlichen Veränderungen und tritt als Jude gleich in einige Fettnäpfchen, teilt aber gut aus und erhält Unterstützung von Hannah, die mit ihrer Bratpfanne auch weiß wie man Kopfnüsse verteilt.
Fernab dieses zusammengerotteten Ghettos, agiert Diktator Hynkel, der seine feurigen Reden schwingt, um das Volk bei Laune und unter Kontrolle zu halten. Präsentiert in abgehacktem Kauderwelsch, schleichen sich gern mal Wörter wie Sauerkraut oder Schnitzel, in seine akzentuierten Ansprachen vor grölendem Publikum! Er leistet sich aber auch in seinen vier Wänden reichlich Peinlichkeiten in Sachen Regierungsstil und Charakterausbrüchen, nicht nur als sein Vorbild, ein Diktator namens Napoloni auf Besuch kommt! Die Bezüge zur Historie sind nicht übersehbar, Benzini Napoloni wird auch gern mal als Ravioli geschimpft, und die beiden Herrscher haben so ihre Streitigkeiten um machtvolle Größe, und die Teilung des noch friedlichen Örtchens Osterlitsch auszufechten! Da werden bei Kriegserklärungen schonmal die Spaghetti in den Würgegriff genommen, oder sich zu englischem Senf auf der Couch gekrümmt. Für sich, spielt Hynkel auch gern mal tänzelnd mit seiner Weltkugel – die hätte der fanatische Träumer liebend gern vollständig unter Kontrolle! Die zwei Kreuze auf den Fahnen und Armbinden seines tomanischen Reiches, könnten nicht plakativer auf-/ausfallen!
Fernab dieses zusammengerotteten Ghettos, agiert Diktator Hynkel, der seine feurigen Reden schwingt, um das Volk bei Laune und unter Kontrolle zu halten. Präsentiert in abgehacktem Kauderwelsch, schleichen sich gern mal Wörter wie Sauerkraut oder Schnitzel, in seine akzentuierten Ansprachen vor grölendem Publikum! Er leistet sich aber auch in seinen vier Wänden reichlich Peinlichkeiten in Sachen Regierungsstil und Charakterausbrüchen, nicht nur als sein Vorbild, ein Diktator namens Napoloni auf Besuch kommt! Die Bezüge zur Historie sind nicht übersehbar, Benzini Napoloni wird auch gern mal als Ravioli geschimpft, und die beiden Herrscher haben so ihre Streitigkeiten um machtvolle Größe, und die Teilung des noch friedlichen Örtchens Osterlitsch auszufechten! Da werden bei Kriegserklärungen schonmal die Spaghetti in den Würgegriff genommen, oder sich zu englischem Senf auf der Couch gekrümmt. Für sich, spielt Hynkel auch gern mal tänzelnd mit seiner Weltkugel – die hätte der fanatische Träumer liebend gern vollständig unter Kontrolle! Die zwei Kreuze auf den Fahnen und Armbinden seines tomanischen Reiches, könnten nicht plakativer auf-/ausfallen!
So läuft der Film eben als kritische Satire unter erschreckendem Hintergrund, zwischen Slapstick und humaner Botschaft, auf die Verwechslung des unwissenden jüdischen Friseurs mit dem eigentlich genauso albernen Diktator hinaus. Manchmal etwas langgezogen, auf gestikreichen Schabernack setzt, aber in seinem (film-)historischen Gehalt wie eine Bombe einschlägt! Selbst, oder gerade weil Thema und Herangehensweise so kontrovers waren/sind!
Chaplin bemühte sich in seinem ersten Ton-Film (erster Sprach-Film nach seiner Stummfilm-Ära) nicht nur um Regie, sondern finanzierte ihn auch selbst; Hollywood trug kein Budget bei. Das Beste, auch das Drehbuch geht vollends auf sein Talent zurück, wodurch die großartige Rede am Ende des Films auch seiner grenzgenialen Quelle entspringt. Diese Ode an die Menschlichkeit ging sehr wohl auch in die Geschichte ein! Sie wirkt sogar heute, in Zeiten einer erneuten Rückkehr von beschämenden Charakterdefiziten (in Sachen Wirtschaft, Machtgier sowie Rassismus), wie ein wohlüberlegter, pathetischer Aufschrei wahrhaftiger Nächstenliebe und Würde! Ein (überaus) fortschrittlicher und zeitloser Eckpfeiler des Mensch-SEINS! Und das sogar noch 75 Jahre nach seinem Entstehen! Einfach nur überwältigend!
Richtig genial ist auch die dazu erhältliche Dokumentation "Der Tramp und der Diktator"(56Minuten), die nicht nur den Film in seinem schmerzlichen Zeitfenster und dessen engen Relation zueinander beleuchtet, sondern auch ganz aufschlussreich Charlie Chaplin und Adolf Hitler in ihren Werdegängen vergleicht… sie wurden wohlgemerkt sogar BEIDE im April 1889 geboren!!! Ihre Wege und Erfolge gegenübergestellt… wodurch wunderbar ersichtlich wird, dass man seine (ähnlichen) Potentiale/Talente sowohl FÜR, als auch gegen die Menschheit einsetzen kann!! Die Doku ist (film-)HISTORISCH richtig spannend, bedeutend und äußerst bemerkenswert! In vielerlei Hinsicht!
zuvor gesehen:
Mannequin / Zugelassen - Gib der Liebe eine Chance / Grand Budapest Hotel /
Repo Man / Extraterrestrial
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Coverbilder: bluray-disc.de |
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Kommentare
@IndyQ: das mit dem mitten im geschehen zu beginn fand ich gar nicht wild, aber die vermurksten animationszüge, alles dreht sich VÖLLIG unrealistisch und billigst durch die gegend, ging gar nicht! (schon gar nicht fürs budget). die shields serie hab ich auch nicht verfolgt. und bettany war echt cool.
in einigen teenfilmen dominiert tatsächlich das totalitäre regime, stimmt schon... zu den verschwörungstheorien.... is mittlerweile ziemlich viel korrupte realität, und interessiert dennoch keinen *gg*
wobei niemand der angst verfallen sollte!
@Cine-Man: genau dieser individuelle Humor ("gfernzt" würd i sagen) war für mich richtig klasse! vielleicht kann man mit dem ganzen wissen der (über die) menschheit, nur noch drüber lachen(?) ich fand den charakter doch recht raffiniert eingefädelt - wenn auch wieder nur der pauschale vernichter dahintersteckte.
die verschnaufpausen mocht ich auch recht, ja, ich fand ihn besser.
stimmt die REDE von Chaplin macht auch heut immer noch die Runden! und hat wirklich gar nichts an akutualität verloren; da muss ich dir genauso zustimmen, wie auch zu den etwaigen längen des films. dennoch hammer. :)
ich DANK euch für die tollen kommentare! sehr erfreulich! :)
Das du den zweiten Avengers FIlm besser als den ersten fandest, kann ich nicht nachvollziehen. Ich war mega enttäuscht vom zweiten Film, vor allem aufgrund der Rollen von Ultron udn Vision. Ich hätte mir da deutlich (!!!) weniger Humor und Albernheit gewünscht und deutlich mehr ernsthaftigkeit (zumindest habe ich das so im Gedächtnis). Der ersten Film fand ich um einiges besser!
Remember The Titans ist (mit "An jedem verdammten Sonntag") einer der besten Footballfilme überhaupt und ich muss hier mal ein Upgrade von DVD auf BD vornehmen. Danke das du den Film wieder in meiner Erinnerung geholt hast.
Tja und zum großen Diktator muss man ja nicht mehr viel sagen. Ein toller Film, der schon ein paar Längen hat, aber das ist für mich okay. Die Schlußrede ist einfach nur toll und wird nie an ihrer Aktualität verlieren.
DANKE für deinen Megablog.
Gegen jede Regel ist echt stark, ich stehe auch auf solche Team-Sport-Dramen. Ich kann da sehr den unterschätzten "Coach Carter" mit Samuel L. "Nur der coolste Jedi trägt ein lila Lichtschwert" Jackson empfehlen ;-).
Ich gehöre wohl wirklich zu einer Minderheit, denn mit gefiel Ultron eigentlich ganz gut.
Sicher der Beginn ist ziemlich vermurkst mit der albernen Slow Einstellung der Helden im Comic-Stil.
Hier rächt sich halt auch Marvels Strategie mit der Zweigleisigkeit, denn die Agents of Shield Serie habe ich nicht wirklich verfolgt, also fühlt man sich natürlich etwas zu plötzlich mitten im Geschehen.
Aber ansonsten ein echt starker Film, denn für mich hatte der hier sogar Handlung :-)
Teil 1 war doch nur: Helden zusammensammeln, ein bischen zanken lassen und dann reihenweise Aliens plattmachen.
Ultron ist zwar "nur" ein Gegner, aber keine dumpfe Eroberungsmaschine sondern einer mit Selbstreflektion.
Und die einzelnen Helden dürfen ein wenig Tiefe entwickeln.
Dass Paul Bettany (Stimme von Jarvis) endlich auch mal auftreten darf fand ich richtig cool.
Ich bin schon richtig gespannt wer zu den Haupthelden in Infinity War gehören wird.
Die meisten aktuellen Teenie-Mehrteiler sagen mir irgendwie nicht wirlich zu, bin wohl einfach schon aus dem Alter raus :-)
Allerdings fällt mir auf, dass es in fast allen um die Auflehnung gegen das bestehende (grausame?) System geht.
Ein Verschwörungstheoretiker könnte da einiges für die aktuelle und zukünftige politische Lage herauslesen "fg".
Shailene finde ich sollte mehr bei Dramen bleiben, weil da rockt die Kurze alles weg.
(john carter drängt sich grad auf *gg*)
man wird sie sich (unterhaltsam mit positiven gedanken an etwas einzigartiges und vertrautem) ansehen können, aber der geist dieser alten abenteuer ist wohl * ich trau es mich nur schüchtern ausprechen* ...längst verstorben; auch die neuen 3 waren schon gänzlich was anderes.
aber das war jetz nur so dahin geschwafelter senf -
LIEBEND GERN IRRE ICH MICH!!!
auf was ich alleine hoffe, ist, das in diesem zuge nun endlich die unbearbeiteten originalfassungen der klassiker auf blu-ray gebracht wird.
@sawasdee: ah der buch-film-specialist sagt mir das es also noch weiter bergab gehen könnte. :/ tja, nur die neugierde über das leben außerhalb des zaunes läßt den dünnen faden interesse noch nicht reißen.
derweil war der erste mal mal eine akzeptable sonntags-sichtung, nun aber nicht mehr. den zweiten hätt ich mir schon sparen können. ja maze runner gefiel mir hier als teen-vertreter eindeutig besser!
ja shailene is wirklich knuffig, das wort passt gut :)
Zur Die Bestimmung: Ich kenne die Romanreihe und ich kann sagen das 3. Buch war richtig mies. Maze Runner ist in allen belangen die bessere Alternative. Okay Shailene ist schon kuffig.
Ultron naja war mittelmaß
sondern weit mehr vor der Strategie von Disney...wenn man Marvel als Maßstab nimmt...
könnte einen Star Wars bald nicht mehr interessieren...bzw sehr sehr austauschbar werden,....
Film und Serieninflation,
alles ähnelt sich, man traut sich inhaltlich sehr wenig...(Zielpublikumsoptimierung)...und daher alles recht gleichförmige Filmchen,
schielen auf verschiedene internationale Märkte inkl. eigener Schnittfassungen...(wie das fast schon peinliche Merchandaise Produkt Iron Man 3!)
Wie gesagt...Ich mach mir da echt Sorgen!!!
@Harry: Danke fürs wieder mal Vorbeischauen! :)
@Dr. Rock: klingt nach einem netten Wochenende, nun ja, fast schon wieder vorbei.
die zwei teenager-streifen kannst getrost stehen lassen, da bist du gewiss anderweitig viel besser aufgehoben! eht schade, dass der zweite marvelstreich deine anlage nicht zum beben brachte. fury road liegt da klar vorne, dafür hat der noch weniger story als der avengersfilm *gg*
die landhaus szene fand ich super! da sieht man auch mal wie der cap so holz hackt. *g*
der sportfilm is aber hammer, wenn dich jedoch football nicht interessiert is natürlich umsonst.
@cpu: DANKE! versteh ich auch gar nicht!
@Kodijak: uhhhh, jetz weiß ich nicht was ich sagen soll... ich will dir mit dem antragen einer erneuten sichtung von "gegen jede regal" den film nicht entmystifizieren *g* ich hatte aber kein problem mit der aktuellen sichtung, steh aber auch total auf altklassischen pathos!
guck sportfilme auch gern, "million dollar baby" war ein guter film, aber wirklich ein downer - keineswegs ein wiederholungstäter bei mir.
die bestimmungsfilme kannst dann liegen lassen, gegen "Das Schicksal..." kein Vergleich!
boa stimmt, serien gibts nun auch noch reichlich von marvel, guck ich aber nicht, obwohl agent carter eventuell mal einen blick wert wäre?
tja derweil bin ich von den filmen noch nicht übersättigt, aber das ganze is jetzt schon recht groß! und es wird wirklich extrem ausgemolken - wie du sagst.
den humor von ultron fand ich cool, und vision mochte ich aufgrund seiner Behäbigkeit (im positiven Sinn). Der wirkte in seiner Ruhe auch total omnipotent, war später leider aber auch nur EINER von vielen. (man kann ja nicht alles immer nur steigern - das denkt man sich hier oft!) aber bis auf die im review erwähnten kritikpunkte fand ich ihn toll!
bei star wars hoffe ich einfach nur, dass abrams keinen optischen star trek draus macht und auch seine light flens in der kiste läßt.
den chaplin film mit downey hab ich nicht gesehen!
bei crimson peak dachte ich es sei ne serie, aber als film bin ich da auch interessiert. sieht nach einem ultraschicken gotischen horrorhaus aus. gefällt.
Danke für deinen Kommentar, auch noch ein schönes Restwochenende, oder eben einen guten Wochenstart! :)
@Charly: der diktator hat auch heut noch manch länge, aber das ganze hat eben so genialen background etc. einfach hammer.
"gegen jede regel" will ich natürlich empfehlen, vllt kannst eine blu-ray noch abwarten. das lohnts gleich noch mehr.
@ürün: "bestimmung", wenn, dann lieber nur leihen, bei interesse am thema mal in den ersten reinsehen. gewiss keine genrehighlights!
und tja, bei avengers gehen die meinungen (wie ich in anderen kritiken bemerkt hab) doch ausseinander; schade das du nicht unterhalten warst. bin gespannt ob ANT MAN was kann.
Ich DANK euch ALLEN fürs vorbeikommen und buchstaben-dalassen :)
"Age of Ultron" sah ich mit meinem Vater im Kino,wir fanden ihn durchschnittlich;"ich" fand ihn eigentlich schlecht..Mich hat der Film nur noch gelangweilt..
"Der große Diktator" ist natürlich ein großes Meisterwerk,einer der besten Filme der Filmgeschichte,kann ihn immer wieder sehen,ebenso wie "Lichter der Großstadt"...
Die Bestimmung hat nie meine Interesse geweckt,vielleicht irgendwann mal ausleihen.
Diese Bestimmungen haben keinen Sehreiz bei so einem alten S.. wie mir ausgelöst.
Der Diktator war mir früher zu lang.
Wäre heute mal einen Versuch wert.
Gegen jede Regel müsste ich mal anschauen. Sportliche sind von Zeit zu Zeit eine schöne Abwechslung.
Zu Age of Ultron habe ich ja schon meine Ansichten in einem Blog dargelegt. Der Film liegt natürlich schon in der 3D Fassung bei mir rum. Jedoch muss ich hierzu in Marvel Stimmung sein.
Hat Spaß gemacht zu lesen.