Dracula Untold
Eigentlich ist die Thematik des Dracula Genres ja schon sehr ausgelutscht worden und mit der Twilight Saga auch in jüngster Zeit für die heranwachsenden Teenager ausgiebig in den Kinos vermarktet worden. Mit Christopher Lee und Klaus Kinski gab es Draculas, die einem schon das Fürchteten lehren konnten und auch Bram Stokers Dracula aus dem Jahre 1992, hatte hier schon einiges zu bieten. Danach kam dann aber lange nichts mehr und mit der Twilight Saga hatte die Thematik für mich und das ist natürlich subjektiv einen Tiefpunkt erreicht.
Ein Besuch im Kino machte mich auf Dracula Untold aufmerksam und ich dachte hier natürlich an ein Prequel mit FSK 16 oder vielleicht sogar 18. Nun ja es ist eine FSK 12 geworden. Das ist natürlich für die Vermarktung und der Erreichbarkeit des Publikums gut, jedoch für die Thematik schon etwas hinderlich und so kommt der Film über Vlad den Pfähler der zu Dracula wurde auch etwas handzahm daher und Blut ist, wie eigentlich in einem Vampirfilm als zumindest oft gesehenes Requisit hier, schon etwas Mangelware. Aber man befindet sich ja auch am Beginn.
Das ist im Nachhinein aber für mich gar nicht so tragisch gewesen, da es mir doch eher um die Storyline ging, die zwar nun nicht gerade hyper innovativ ist, aber dennoch das Thema interessant ausleuchtet.
Historisch betrachtet ist dieses Prequel sogar ganz gut angelegt, denn soweit überliefert, en tspricht Vlads Missbrauch als Kindersoldat bei den Türken der Wahrheit. Inwieweit er wirklich ein so grausamer Pfähler war, ist jedoch scheinbar nicht genau überliefert und es wurde ihm Sadismus bescheinigt. Im Film macht er eine Äußerung, die ganz interessant ist und die Figur in einem für die damalige grausame Zeit, schon etwas anderen Licht dastehen lässt, denn die Familie war ihm heilig und er war auch Gottesfürchtig und wusste sich vermutlich nur durch drakonische Bestrafung seiner schier zahlenmäßig überlegenen Gegner zu helfen, indem er seine Unterzahl durch ein monströses Verhalten stärken wollte.
Vlad wird hier auch nicht als Monster dargestellt, sondern eher als liebevoller Vater und Ehemann, der seine Familie und sein Volk, dem er als Fürst vorstand, besonders verpflicht war und hierdurch getrieben im wahrsten Sinne einen ganz besonderen Pakt einging.
Der Film ist zwar durch die historischen Überlieferungen nicht so reißerisch aber für mich authentischer wirkend, dem die Legendenbildung zu einem Vampir schon sehr nahe kommt.
Bilder zum Film:
Tepes
MASTER Vampir
Ein entscheidender Aufstieg
Ein entscheidender Abstieg
Wahre Feinde
Wartezeit
Versuchung
Hoffnung
Familie
Erwartung
Unendliche Kraft
Die Mächte im Griff
Eigene Sicht:
Darcula Untold ist nun nicht gerade eine Innovationsmarke setzende Story. Dafür ist sie schon zu sehr durchgenudelt worden. Demnach ist es schon interessant, das Ganze einmal vom Ursprung aus anzugehen und Vlad den Phähler als Menschen zu zeigen bevor er zum Mythos wurde und Bram Stokers ihn als Dracula wieder auferstehen ließ und gänzlich zu einem Mythos machte. Hierbei hatte Bram Stokers wohl seine eigenen Kindheitserlebnisse hierbei mit verarbeitet, wie es heißt.
Wer war nun aber den Überlieferungen nach wirklich dieser Vlad der Pfähler
Der unstillbare Durst nach menschlichem Blut, die nächtlichen Besuche, dem größten Feind, das Tageslicht, diese drei Attribute machten Dracula zu einer bis heute vorherrschenden Legende des Horrors.
Aber wer war eigentlich die Person, die dahinter stand. Wie nah oder wie weit ist Dracula Untold, was so viel heißt wie etwas Unbeschreibliches bezeichnen oder eine Geschichte, die noch nicht erzählt wurde entfernt von der "Wahrheit"
Letzteres, nämlich das die Geschichte so bisher noch nicht erzählt wurde trifft hier ganz bestimmt zu. Bisher hatte man Dracula nur als Dracula gesehen, der Angst und Schrecken verbreitet. Als Vorbild für die Sagengestalt gilt der rumänische Fürst Vlad III. Draculea, der jedoch, entgegen einiger Vorstellungen, keineswegs ein Vampir war. Was machte ihn aber zum Inbegriff des Blutsaugers. Hierzu muss man tief in die Geschichtsbücher schauen. Denn ziemlich sicher ist, das Vlad III als Sohn von Vlad II im Jahre 1431 im heutigen Schäßburg
in Transilvanien (Siebenbürgen) das Licht der Welt erblickte.
Schon früh wurde er als Geisel der Türken genommen und wuchs am Hofe des osmanischen Sultans Murad II auf. Dort auf Grausamkeiten eingestellt, wurde er später wieder nach Hause geschickt.
Seinen Namen Draculea, verdankt er vermutlich seinem Vater, den man auch Dracul (Drachen) nannte. Die Bezeichnung folgt nicht entsprechenden Handlungsweisen, sondern es ist dem Drachenorden geschuldet, den der Kaiser und ungarische König Sigismund 1408 ins Leben gerufen hatte. Aufgenommen wurden Persönlichkeiten, die sich beim "Sturz des Drachen" ausgezeichnet hatte, womit vor allem Ungläubige gemeint waren, konkret: Muslime.
Als Pfähler wurde Vlad III dann berühmt, so habe er sich Achtung verschafft und seine Feinde und Kriminelle abgeschreckt, hieß es. Indessen wurde er wohl selbst Opfer seines makabren Rituals, dem er um 1467/68 ein heim viel. Bis heute streiten sich die Historiker über die genaue Todesursache. Überliefert ist jedoch, dass er enthauptet und sein Kopf in Honig eingelegt nach Konstantinopel verbracht wurde. Der Bestattungsort des Leichnams ist bis heute nicht aufgeklärt und wird es wohl auch nie.
Somit kommt der Films realen Geschichte näher als alle Filme davor. Vlad musste sich den Armeen des Osmanen-Sultans Mehmed II. erwehren, die 500 (Filme 1000) Jünglinge von ihm haben wollten zur Stärkung der Armee, die sich auf dem Weg der Eroberung des Byzantinischen Reiches anschickte um auch den Rest der Balkanhalbinsel unter seine Herrschaft zu zwingen. Zum Schutze seiner Familie und des Volkes, verkaufte er seine Seele.
Dieses Bild machte schon zu Lebzeiten von Vlad III. die Runde.
Er wird beschrieben als ein wirklich grausamer Mensch, der nicht davor zurückschreckte Menschen braten und von ihrer Familie aufessen zu lassen. Zehntausende sollen qualvoll gepfählt und gestorben sein. Nur was ist wirklich wahr?
Dem Gelehrten Nicole Jorga viel Ende des 19. Jahrhunderts auf, das die Zahlen von Vlad wohl absichtlich so hoch angesetzt waren um seinen Mythos zu stärken und ihn grausamer wirken zu lassen, als er eigentlich wohl war, eben zum Schutze seiner Gefolgschaft und so vermischt sich bis heute Wahrheit und Dichtung zu einem Geflecht aus dem ein Mythos erwächst.
Die Herangehensweise, der Beleuchtung des Vlad und des Übergangs zu seinem Vampirstatus ist m. E. gut inszeniert worden und auch kurzweilig in Szene gesetzt. Sicher hat auch dieser Film ein paar wenige Logiklöcher, diese fallen aber nicht so gravierend aus, als das man nicht darüber hinweg sehen könnte. Das Ableben seiner Liebsten ist vielleicht der Zielgruppe geschuldet, wobei auch die Blutarmut hier zu gehört und vom Regisseur auch bestätigt wurde.
Sicher wäre gerade bei einem Dracula Film zumindest eine FSK Fassung 16 sinnvoll gewesen und hätte den Film auch signifikant besser gemacht, nur hätte man dann nur ein kleineres Publikum erreicht.
Ein Film der die Genrefans schon etwas spaltete und auch zu einem etwas heterogenen Ergebnis führte. Als Blu Ray hätte man ihn nun wirklich in einer FSK 16 Fassung präsentieren können, der Film war vermutlich aber darauf von Anfang an nicht ausgerichtet.
Bild:
Das Bild ist wirklich top und auf sehr hohem HD Niveau angesiedelt. Hier passt alles gut zusammen. Die dunkle Inszenierung ist trotzdem mit einem hohen Schwarzwert und gutem Kontrast gesegnet. Die Farben sind dem Film dramartugisch angepasst und mit einigen Stilmitteln versehen. Die Schärfe ist sehr gut.
Ton:
Der Surroundound ist ebenfalls sehr gut und bindet fast die gesamte Zeit alle Speaker mit ein. Es gibt hervorragende Direktionaleffekte (Fledermäuse) und der Sub oder bei mir sind es ja zwei, bekommen einiges zu tun.
Ansichtssache:
Film: 3,8 von 5 (da er mehr richtig als falsch macht)
Bild: 4,5 von 5 (wesentliche Fehler sind nicht ersichtlich)
Ton: 4 von 5 (satter Vampirsound)
Fazit:
Ein Film durchaus für Genrefans, aber auch für Freunde des Fantasy, denn letztendlich ist auch Dracula, Überlieferungen hin oder her ein Fantasystreifen, der einen Mythos bis heute bewahrt. Ansehen schadet demnach nicht. Wer weiß vielleicht gibt es noch eine Fortsetzung.
In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly
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Kommentare
Als Genre- und Sondereditionenfan liegt hier schon das Steel zum Film - allerdings noch auf dem SUF, weshalb ich noch keine eigene Meinung kund tun kann - ich bin nun aber "angespitzt", den Film dem SUF zu "entreißen" :-).
DANKE!
Absolut negativ ausgestoßen ist mir Dominic Cooper als Mehmed II. Den fand ich ziemlich unglaubwürdig alleine schon was seine optische Aufmachung anging. Warum sollte so jemand aussehen wie jeder x-beliebige Türkische Friseur mit Einheits/Maschinenschnitt aus Köln Nippes unserer Zeit. Da hätte ich mir jemanden mit mehr Ausdruck und Tiefe gewünscht.
Eilt nicht - hab den aber im Hinterkopf.
LG von Irmy.
Is eh interessant wie sich eine Tatsache der Historie so zum fiktiven Mythos verwandeln kann. Und aus dem VAMPIR irgendwann mit DRACULA auch einen berühmten Namen bekommt, eben scheinbar mit VLAD... und dann nahm das Übel seinen Lauf... *g*
Ich erinnere mich noch Wes Cravens Dracula (2000), der hatte am Ende auch ein überraschendes Crossover zur Historie (Bibel)! Ansonst aber auch nichts besonderers - soweit ich das noch weiß.
Danke für den tollen BLOG!!
@sawasdee:
Huhu... was hör ich da einen Reboot der Monster Klassiker? Klingt edel! Wenn bestimmt auch kein Vergleich mit den Originalen (zeitlose Unanatastbarkeit*g*), dennoch eine coole Idee! :) Alles NEU!
Danke für Deine Zeilen - ich habe diesen Film schon in meiner Sammlung.
By the Way Dracula Untold soll der Auftakt der Universal Monster Cinematik Universe sein, sprich der Gute Luke soll angeblich im nächsten Mumien Filmen nen Cameo als Dracula kriegen