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anSICHTEN

3. März 2017

Ein süßer Fratz / The Signal / The Stuff / Logan
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Hey Blu-Buddys! Ich hab mal wieder ein paar Sichtungen (quer durch) für Euch!

Ansonten wie immer, GUTE UNTERHALTUNG
und natürlich ein ganz wunderbares WEEKEND!! :)
 

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Ein süsser Fratz
USA1957 - Funny Face


In der wahnwitzigen oberflächlichen Magazin-Modebranch ist man auf der Suche nach dem nächsten Trend… und fehlt es den Puppen an Grips, fehlt dem neuentdeckten, belesenen und eloquenten Büchwurm Jo (Audrey Hepburn) etwas die Farbe im Gesicht (Lebenslust/Liebe) - doch schon bald soll aus dem grauen Mauerblümchen die „Quality-Dame“ werden!
Eigentlich stellt das ja einen Bruch mit ihrer Integrität war, doch gratis nach Paris zu fliegen, da kann die junge Dame dann doch nicht ablehnen!

Und schon bald vermacht jeder der 3 Hauptprotagnisten Paris eine singende Liebeserklärung.

Vertreibt sich Jo ihre Abende viel lieber in verrauchten Kellercafes, um den Intellekt anzuregen und über „Empathikalismus“ zu philosophieren, wartet der eigentlich Beweggrund ihrer Reise auf dem Laufsteg - die Fashion-Branche sehnt sich nach ihrer neuen Blüte!

Dazu gibt’s künstlerische Schauwerte, knallbunte Zeit-Facetten und natürlich Tanz und Gesang!


Was als Musical-Denkmal für die Fashionbranche und geniales Emanzipationskino (der 50s) beginnt, verfratzt sich im längeren Mittelteil leider in den Showeinlagen und der zu Beginn eigentlich wunderbar kritisierten Oberflächlichkeit. Das philosophierende Funny Face macht aber mit ihrem lieblichen Mimikreizen vieles wieder wett! Fred Astaire ist mit seinen 30 Jahren Alters-Vorsprung auf Audrey Hepburn zwar für alles musikalische richtig besetzt, für das romantische Skript aber doch fehl am Platz.

Dennoch sehenswert für Kosmopolitinnen von Heute und Dandys von Morgen. Der Rest findet es einfach nur liebreizend, wenn Audrey Hepburn mit ihrem amüsanten Gehobse ihren Gefühlen Ausdruck verleiht. Wie könnte man sich den Sonnenschein, diesen süssen Fratz, auch nicht ansehen?

Also, an alle „Empathikalisten“… „Think Pink“! ;)

 

 

The Signal
USA2014


Zwei Hacker (und ein Mädchen) machen sich auf die Suche nach einer ominösen IP-Adresse, der Erstkontakt mit dem Unbekannten, stellt die Welt dieser dreier Freunde jedoch völlig auf den Kopf!

Man startet etwas mühselig bis man völlig verwirrt in weißwandiger Quarantäne landet und es einen die Gänsehaut a la Blair Witch aufzieht (bezüglich Video am Laptop). Der Score schwelt langsam vor sich hin und die Vorgänge werden immer ominöser, teilweise sogar verrückt, und die Fragen immer mehr.

Die kleine Geschichte (mit vereinzelt großen Effekten) wär gar nicht so übel, ist aber einfach zu trocken/lethargisch und durch die Darsteller zu wenig bindend erzählt – als wär man eine melodramatisch stillvolle Indie-Lovestory die man trotz Andeutungen keineswegs ist! Und obwohl man sich für einen vermeintlichen Spannungsbogen allerlei Fragwürdigkeiten bewusst fürs Finale aufhebt, bleibt man trotz der letzlichen Überraschung, gefühlt unüberrascht.

Objektiv bestimmt etwas besser zu werten, für mich aber eher ein mühseliger Trip durch einen Kaninchenbau rund um Erstkontakt, Infektionsgefahr und allerlei Verwirrung.

 

 

The Stuff
USA1985 - Ein tödlicher Leckerbissen


Zwei Typen finden blubberndes Zeugs das aus dem Erdboden quillt, müssen sofort dran lecken –das macht man allgemein ja mit allem was man am Boden findet-, finden es äußerst LECKER und verkaufen es fortan an ganz ganz viele Schleckermäulchen! 

Doch schon bald bewegt sich etwas in den Kühlschränken der konsumhungrigen US-Bürger. Und nur der 8 jährige Jason (Scoot Bloom) merkt das dieses Zeugs zu kreuchen beginnt… weshalb er im Supermarkt gleich mal ein vernichtendes und Rabauken-spaßiges Stuffiakso anrichtet!
 

Kein Eis, kein Yoghurt, Inhaltstoffe unbekannt, nur wenige Kalorien und einfach saulecker!! So verdammt lecker das es süchtig macht! Und irgendwann übernimmt es auch deinen Körper! *Huch*

Das terrestrisch-blobige Infiltrationskino aus dem B-Sektor will vorerst wenig Stimmung aufkommen lassen, die Wechsel vom Kind -mit den schlimmsten Befürchtungen- zu einem Ermittler (Michael Moriarty), der später den roten Faden übernimmt, wirken noch etwas „erbrochen“… überhaupt schenkt sich die Inszenierung (amüsante) Sprunghaftigkeit, mit ihr breite Lücken und gefolgten Erklärungen aus dem Nichts – man muss es eben in den Dialog zwicken, wenn man es durch die Handlungsabfolge nicht hinbekommt. Objektiv betrachtet mag das natürlich etwas abstrakt erscheinen, mit dem Trashauge gesehen machen sich solch peinliche Makel aber schon wieder amüsant! Und hey, wir jagen hier dem „Stoff“ nach!

Es gibt nette plastische 80s-Effekte, etwas Ekelgore, und einiges an Miniaturspäßchen um den Killerschleim durch die Gegend zu ziehen und auf Leute loszulassen. Die Synchro könnte hierbei gewiss cremiger sein, ebenso der ständig sich wiederholende schon nervende Score, aber sobald der Söldnertrupp auf den Plan tritt um belustigt irgendwo drüber zu hüpfen und alles Niederzuballern, kommen schon wieder die Lachmuskeln ins Spiel – deren wichtigstes A&O isses übrigens die Taxifaher zu bezahlen, und nicht vergessen, 10% Trinkgeld geben!!!

Tja, da kommt das Joghurt in Wallung! Also, Finger weg von meinem B-Stoff! Ich will (Filme) konsuuuuumieeeerrrren!! Und hätte ich mir sogar ne „The Taste“ Fortsetzung gegeben.

Objektiv betrachtet bekommt man davon wohl Durchfall, subjektiv macht man sich jedoch unterhaltsam blöd, schaurig und cremig, genau nach meinem „Geschmack“.

 

 

Logan
USA2017


„Mein großer Freund Shane“ … ein Cowboy der die alten Duelle hinter sich lassen möchte um sich als Farmer zu versuchen, der kleine Joe(y) zu diesem kämpfenden Helden -der er nicht mehr sein will- aufsieht... letztlich aber (zur Sicherheit des Jungen) doch wieder zur Waffe greifen muss, weil die bösen Jungs einfach nicht aussterben…

….tja, nicht nur als Film im Film vorhanden -Professor X steht auf diesen Western (den er als fast hundert Jahre alt betitelt)- sondern auch eine brauchbare Analogie für „Logan“!

Denn, James Mangold (Remake zu „3:10 to Yuma“) lässt den Cowboy mit den scharfen Klingen wieder los und schickt ihn in der lockeren Anlehnung an das Comic „Old Man Logan“ als abgewracktes, ausrangiertes Mutanten-Überbleibsel in einen besinnlich-wüsten Road Trip der Zukunft. 
Eigentlich will der nur Professor Xavier aus der Schusslinie bringen, doch der Kontakt zu einem kleinem Mädchen (Dafne Keen als Laura) –welches trotz der Ausrottung von Mutanten einige spezielle Skills drauf zu haben scheint- löst eine actionuntersetzte Charakter-Jagd aus - die Aufpasser wollen das Mädchen wieder haben!

Erstmals in einer Marvel-Verfilmung fühlt man sich, als hätte das Studio kein Mitspracherecht gehabt und Mangold einen Independent-Actioner gedreht. Gemächlich erzählt, hat man reichlich Zeit die eigentlich schlichte Story, gediegen und wohlwollend ohne Hastigkeits-Mankos aufzubereiten. Dabei versucht man nicht nur etwas Familiensinn in die verhärteten Figuren zu flößen, sondern bietet grundsätzlich ein angenehmes Charakterdrama um des Lebens müden Logan. 
Abgerundet wird die Post-Mutantendystopie mit (Handmade-)Action, etlichen Einwebungen von X-Men Hintergründen und einigen derben Gewaltspitzen – Adamantium is einfach scheiß scharf! Das Tüpfelchen auf dem i sind kleine Drehbuchideen die eine erzählerische Liebe zum (nicht notwendigen aber sehr förderlichen) Detail vorstechen lassen. Das Produktionsdesign im ausrangierten Farmerslook kommt ebenso dementsprechend gut.

Hugh Jackman brilliert sowieso in seiner Paraderolle, ein grandioser Patrick Stewart wurde hervorragend in den Lebenswinter versetzt –die Gefahr einer Alterserkrankung lauert durch seine Gehirnkapazitäten als unterschwellige Gefahr- und die kleine Dafne Keen als genetischer Wildfang ist einfach nur bezaubernd (eigenwillig) – drei mal richtig brillant! Und obwohl sich der Großteil der Figuren mit Emotionen schwer tut, kommen sie letztlich doch beim Zuseher an. 
 

Vermutlich enttäuscht man den Popcorn-Seher aufgrund der fehlenden Kurzweiligkeit etwas, der allgemeine Filmliebhaber freut sich jedoch mal über eine ganz andere Marveladaption; die zwar weder Berießelungsfilm noch abrund-tiefgründig wurde –dazu spricht man (figurenkonform) einfach zu wenig- aber für die Verhältnisse noch nie ausgiebiger und stimmungsgelungener an Figuren und Story ran ging! Von Anbeginn weg ein vom Schwermut getragenes Action-Drama bis hinten hinaus... und somit nicht nur ein würdiger Abschluss für Wolverine, sondern chronlogisch gesehen auch ein schöner Abgesang das Franchise zu Grabe zu tragen. 

 

Fast schon verwunderlich dass kein Kino-Cut erschien –nicht unbedingt wegen der Gewalt, vielmehr wegen der Länge- worüber man aber sehr froh sein kann.

Bezüglich „Shane“ (1953) verwendete man im Finale sogar eine zitierte Rede und eine Theme daraus! Diese Einbindungen ergeben zusätzlich einen wunderbar klassischen Flair und Background - allein schon die Szene wo Xavier und die Kleine gemeinsam Shane schauen kommt mächtig gut. Ebenso kleine Detail-Momente, wie die Krueger-Anspielung, ein Vergiftungsbackground, Labor-Emotion, oder auch nur ein Kreuz für ein X... schön!

 

 

Coverbilder: bluray-disc.de
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2014

2015

 

Spät aber doch -und sogar noch vor Verleihung des goldenen Jungen- hier wieder mal meine persönlichen Highlights aus Erstendeckungen des Jahres 2016!

 

 

Wir starten in Sachen Comicverfilmungen, wo mich der zweite X-Men Ableger Days of the Future Past (2014) mit einem genialen Zeitreiseplot überraschte in dem Logan seine knöchernen Old-School-Klingen ausfahren darf, und die Adaption auch in der Erzählung wunderbar ausgewogen eine der besten Marvel-Adaptionen zu Wege bringt.

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Nicht mehr ganz in die Liste geschafft, aber dennoch erwähnenswert empfand ich die Comicadaption Rest in Peace Department (RIPD - 2013). Weil durch den schrägen Jenseits-Plot einfach mords amüsante und schräge Situation entstehen, die den Ableger in seinen Details zum verqueren Unterhaltungs-Knaller machen.

 

Vielleicht im Gesamten gar nicht sooo überragend, hallte +1 (2013 - bei uns Party Invaders genannt) aufgrund seines genialen Verdopplungs-Plots und der rüden Tatsache wie man damit umgeht, in Gedanken nach, sodass sich sein Echo auch auf Platz 9 in den Jahreshighlights wiederfindet.

 

Zwei s/w-Gruselclassics finden sich auf Platz 8 ein: Stadt der Toten (1960) bietet unter reichlich Nebenschwaden einen schaurigen Ausflug in ein abgelegenes Dörfchen, dazu ein Hexenkult und schon meistert sich alles in atmosphärischer Bravour.
Ich folgte einem Zombie (1943) hingegen verpasste dem Nischenkino einen intelligenten Arthouse-Charakter und setzte damit eine Marke in Sachen Untoten-Voodoo.

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Ein weiterer Klassiker (schon in Farbe) erhielt seine Erwähnung schon in meinem Sommerkino, als auch im Weihnachtskino, und da alle gute Dinge 3 sind, hier noch Donovans Reef (1963) in den Jahrescharts. Die Insel-Geschichte ist einfach nur gemütlich und liebenswert.
 

 

Legere Lovestorys, bevorzugt aus Independent-Gefilden (Can a Song Save your Life, Liberal Arts...) finden oftmals Gefallen bei mir, ... und so kam es, dass sich dieses Jahr The F-Word (2013) ins Ranking schmiegte... worin sich Daniel Radcliffe und die immer süsser werdene Zoe Kazan (Ruby Spark) in einer Freundschaft versuchen, und bemerkenswerte Dialoge als auch Kreativität walten lassen.

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Obwohl ich lange mit der Sichtung wartete, vielleicht aufgrund einer möglichen Enttäuschung oder tatsächlich nur aus Angst vor einem markant angepriesenen Horrorschocker, überzeugte mich das Remake eines Klassiker der nun von der Indizierungsliste sprang, mit (blutiger) Kreativität und einer genialen Backwood-Atmosphäre... die Rede ist von Evil Dead (2013).

Hierzu möchte ich anmerken, dass in Sachen Horror-B-Movie noch das kleine Halloween-Creature Feature Pumkinhead (1988) einen bleibenden (Ranking-) Eindruck (für seine Verhältnisse) hinterlies.

 

Als Sci-Fi-Freund bin ich besonders freudig bei Zeitsprung-Twists aufgehoben, wobei ich nicht erwartet hätte, dass mich Edge of Tomorrow (2014) mit seiner brachialen Murmeltier-Todesschleife so dermaßen genial, als auch ein kleinwenig amüsant begeistert.

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Völlig unerwartet verzückte auch der deutsche s/w-Krimi Der Geisterzug (1957), der eine Handvoll Leute zur Nächtigung an einem spuk-umwobenen Bahnhof nötigt und hierbei nicht nur eine phänomenale Kammerspiel-Atmosphäre kreiert, sondern sich auch noch spannend zwischen Krimi und übernatürlichen Mysterium seinen Weg bahnt.

 

Als persönliches On-Top-Highlight gestaltete sich 2016 eine völlig überbordende Genre-Mixtur zwischen Teenmovie, Slasherfilm und Sci-Fi-Zeitreise - wobei das noch lange nicht mal alle abgedeckten Genreanwandlungen sind.
In Detention (2011) steigert sich nämlich schräger High-School-Alltag zur abstrusen Brainfuck-Stunde, und das angesiedelt zwischen Absurdität, Genialität und Unmengen geistreicher Popkultur-Anspielungen. Ein herausragender Genre-Mash-Up, ganz nach meinen persönlichen (schräg-kreativen) Vorlieben!

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Das waren meine Top10 aus dem letzten Jahr! Das Ranking selbst is wie immer etwas flexibel. Ebenfalls fand ich noch "Ein genialer Freak" (1994) als Wintercampusdrama ganz nett, "Everest" (2015) begeisterte durch seine eisige Bedrohung, "Verdammt in alle Ewigkeit" (1953) und "The Apartment" (1960) waren noch Classics mit gemochten Details, und im Sci-Fi-Bereich war "Ex Machina" (2015) vllt. mal sehenswert, als auch "Dr. Strange" (2016) ein gern gesehener Marvel-Ableger. Das obige Ranking ist aber über allem erhaben.

Natürlich hoff ich, nichts vergessen zu haben.

Viele daraus hab ich sogar schon näher vorgestellt, weitere Kritiken zu einigen werden noch folgen....

 

 

Donovans Reef
(Sommerkino - Weihnachtskino)

 

Pumpkinhead

 

Stadt der Toden

 

Ich folgte einem Zombie

 

Party Invaders

 

The F-Word

 

DETENTION

 

 

 


Bildausschnitte, in der Reihenfolge:

Days of Future Past, Quelle, Copyright 20th Century Fox / Marvel Entertainment

City of the Dead, Quelle, Copyright Vulcan Films

The F-Word, Quelle, Copyright No Trade Camping, Vertrieb Senator Filmverleih

Edge of Tomorrow, Quelle, Copyright Warner Bros

Detention, Quelle, Copyright Detention Films (II), Vertrieb Sony

M O N S T E R T H E K #11

10. Februar 2017

 




 
1941  The Wolf Man
Der Wolfsmensch
 

Nach dem Tod seines älteren Bruders kehrt Larry Talbot (Lon Chaney) in die Heimat zurück. Er soll von seinem Vater auf die Nachfolge des Anwesens vorbereitet werden. Bei der Reparatur eines Teleskops entdeckt er beim Durchsehen die hübsche Gwen Conliffe (Evelyn Ankers), die den Antiquitätenladen ihres Vaters im anliegenden Dorf leitet. Er macht sich auf um sich mit ihr zu verabreden, dabei kauft er noch einen Gehstock mit einem silbernen Wolfskopf. Beim abendlichen Spaziergang entdecken sie im Wald ein Zigeunerlager und wollen sich die Zukunft weißsagen lassen. Der Zigeuner (Bela Lugosi) schickt die Dame (zu ihrer Sicherheit) jedoch wieder weg, weil er ein auftauchendes Pentagramm in ihrer Handfläche sieht! Er weiß was es mit dem Symbol Schreckliches auf sich hat und schon bald kommt es zum Angriff auf die Frau durch einen Wolf. Larry kann den Wolf noch mit seinem Stock erschlagen, er wurde jedoch schon gebissen! Und wenn er selbst nicht glauben mag, er wird nicht mehr der Selbe sein!

Lon Chaney Junior steigt hier in die großen Fußstapfen seines Vaters, der in Sachen Schauspiel bis zu seinem Tode im Jahre 1930 unzählige Stummfilme mit seinen vielen Gesichtern bereicherte.
Für Chaney Jr. startete mit dem Wolfsmensch erst die Monsterkarriere, woraufhin er als einziger die 4 berüchtigsten Universal-Monsterrollen spielte: Dracula, Frankenstein, die Mumie und eben den Werwolf! Wenn auch fast nur in Fortsetzungen, mit Ausnahme des Wolf Man!

Seine Rolle wirkt etwas schüchtern und verunsichert, irgendwie ein großer Junge, der nicht weiß was (mit ihm) gespielt wird. Wenn er dann als Wolf so durch den Wald tappst und die Kamera den Fokus auf die Bewegung seiner Füsse richtet, wirkt das heute doch unweigerlich witzig. Tut der Klasse aber keinen Abbruch da der Rest genauso viel ernsthaften Charme hat. Die Maske wirkt recht flexibel und als Verwandlung im Zeitraffer sichtbar. Dann darf er Zähne zeigen!
Die Stimmung ist sowieso klasse. Das Moor voller Nebel, die schaurigen Kulissen und Drehorte (Schloss, Friedhof, Waldgegend…), das s/w Bild, und vieles wirkt auch oftmals wie in einen Schleier gehüllt zur der sich (s)eine psychische Verwirrung gesellt. Der Score ist gruselig und theatralisch, jedoch nicht so aufdringlich wie in manch anderen Klassikern, sodass einen das Stimmungs-Gesamtpaket einfach nur in seinen Bann zieht.  

Evelyn Ankers, welche die Rolle des Love-Interest übernimmt galt damals als Scream-Queen im B-Movie Bereich. Am interessantesten angelegt scheint jedoch die Rolle des Sir John Talbot (Claude Rains) die ganz beachtliche Ansichten einbringt... hier wird die Sache Werwolf-Mensch nämlich noch als klassische Art der Schizophrenie – LYKANTROPIE – bezeichnet und Larry vorerst Wahnvorstellungen angedichtet. Wobei sein Vater John einige weitere Ansätze anklingen lässt in denen er nicht nur Schwarz/Weiß denken will, sondern auch eine Dualseele erwähnt. Zwar nur ganz kurz, aber für Film und die Werwolf-Mythologie äußerst interessant!!

Das mit dem Silberstock – laut Legende kann man nur damit einen Werwolf erschlagen -, dem Pentagramm in den Händen der nächsten Opfer sowie auch das Übertragen des Fluches per Biss, schrieb hier Geschichte! Dies wurde tatsächlich vom Drehbuchschreiber Curt Siodmak kreiert und erschuff in Sachen Werwolf-Legenden so einiges, was später noch zahlreich Verwendung fand! Kann sich also echt sehen lassen!


2010 kam es dann zum Remake mit Anthony Hopkins und Benicio Del Toro, welches von der Aufmachung schön in viktorianischer Epoche spielt, einiges abgewandelt hat, aber im Stil doch irgendwie klassisch bleibt. Die Extended Version bietet sogar das Universal Logo des alten Films! Alles andere ist jedoch eine andere Wolfsgeschichte…

 

 

 
1975  Jaws
Der weiße Hai


Steven Spielberg schuff Duell (1971), Sugarland Express (1974) und schon folgte sein bis heute kultiger Tierhorror-Ableger, der nicht nur aufgrund des phänomenalen Marketings wie ein Bombe einschlug, sondern auch heute noch unter Cineasten als der beste Killerhai-Vertreter seiner Zunft zählt - wenn nicht sogar zu den besten Filmen aller Zeiten.

Fängt doch alles so still und beschaulich auf der kleinen Insel Amity an… oder wartet, nein,... eigentlich fängt man mit einer Hai-Attacke auf gemütlich gechillte Lagerfeuer-Kids an die noch etwas Baden wollten… das wirft doch gleich mal einen angespannten Schatten über das schicke friedliche Bade-Örtchen! Gerade erst hinzugezogen, Chief Brody (Roy Scheider), der als neuer Sheriff seine Arbeit ernst nimmt, doch der Bürgermeister (Murray Hamilton) und die Stadträte auf Touristeneinnahmen pochen und sich vehement gegen die Schließung des Strandes stemmen! Das Ferienparadies steuert auf den vierten Juli zu und eine Menge Badegäste werden per Fähre erwartet – weitere Todesopfer lassen deshalb in diesem persönlichen Krieg 'Kapital gegen Vernunft' nicht auf sich warten.

Ebenfalls wird der Ozeanologe Hooper (Richard Dreyfuss) gerufen und sogar eine Belohnung auf den Hai ausgesetzt - was gleich noch einen Haufen Amateure zur Jagd ruft. Letzlich muss sich jedoch das Trio, Brody und Hooper rund um den rüden Haifischjäger Quint aufmachen den Hai zur Strecke zur bringen!
 

Die Opfer zieht man rasant durchs Wasser, es wird gekreischt, eine Boje bimmelt, das Wasser färbt sich Rot… auch heute zieht der Horror noch an der Spannungsschraube und verleiht dem mechanischen Riesenhai nach wie vor ein glaubwürdiges auftreten! Obwohl man ihn sogar lange bedeckt hält. Wenn er jedoch auftaucht, stockt der Atem, denn der gebaute 8m-Animatronic schafft es immer noch furchterregend zu sein – was großteils der phänomenalen Inszenierung und dem kongenialen Score von John Williams zu verdanken ist!! Das „DO DO – DODODODODODODODO…“ trifft immer noch herrlich in Mark und Bein!

Nach kleineren Wasseraufnahmen, darf der Mächtige erstmals so richtig „auftauchen“ als er locker nach Brody schnappt… gefolgt von einem der wohl berühmtesten Zitate der Filmgeschichte, mit locker hängender Zigarette an der Lippe von Brodys verdutzt-überwältigten Gesicht: „Wir werden ein größeres Boot brauchen“. Was Brody in seiner wasserscheuen Panik sogar insgesamt drei Mal über die Lippen kommt, die Hektik und Angst sich aber unübertrefflich nachvollziehen lässt; alle spielen richtig genial, besonders Robert Shaw als Quint eine geniale Nummer für sich bleibt. Dachte ich als Jugendlicher noch seine persönliche Geschichte über die USS Indianapolis hätte man für den Film erdacht, weiß ich es heute besser um diese wahre historische Begebenheit… dessen Verbindung seinen Charakter, in der Jagd so besessen wie Kapitän Ahab (Moby Dick), einfach nur nochmals grenzgenial untermauert!! Seine wunderbar rüde dt. Erstsynchro gibt Quint überhaupt erst den Schneid, den seine Person so herausragend macht. Die Szene mit dem Narbenvergleich, dazu Laune und Gesang als Abwechslung zur Bedrohung die jederzeit wieder auftauchen könnte, einfach nur herausragend! Wie eigentlich alles!

„Alles was diese Maschine tut, ist schwimmen und fressen.“

Die Angelrolle mit Klavierseiten beginnt langsam zu knattern, dazu Quints Fokus aus dem Augenwinkel heraus, das könnte sich nicht bleibender ins Hirn brennen!


Nahm man sich doch reichlich Zeit in der Inszenierung, irgendwie würd ich es sogar mit bester Hitchock-Manier vergleichen (etwa mit die Vögel), punket JAWS schon zuvor mit dem sommerlichen Inselsetting und seinen wachsenden Problemen, überzeugt dann erst recht auf hoher See in der zweiten Filmhälfte. Erstaunlich war damals, dass der Hai eigentlich nur selten funktionierte und man notgedrungen kreativ ausweichen musste, und erst so, geniale Szenen wie jene mit den gelben Fässern zustande kamen - hier muss man den Hai nicht mal sehen und dennoch steigt mit der Hetzjagd der Adrenalinspiegel! 


Bis heute hält sich das Gerücht, dass man mit JAWS den Sommerblockbuster definierte, zuvor hatte man noch Angst, dass es die Leute zur heißen Zeit nicht in die Kinos zieht, doch eine neue Promotion-Kampagne schaffte es, mit einem Genrefilm so dermaßen kräftig im Mainstream einzuschlagen, dass es nicht nur Heerscharren ins Kino zog, sondern danach sogar einige Strände leer blieben! 
Der Erfolg festigte sich aber in erster Linie auch dadurch, dass Spielbergs Brut im Vergleich zu vorangegangen B-Filmen tatsächlich durch und durch ein erstklassiges Bild machte! Ein phänomenaler Film, und für mich auch heute noch der beste Hai-Film – mit Abstand!


 

 

 
1988  Revenge of the Living Dead
Flesh Eater
 


Im Intro liest man schon vielfach den Namen „Bill Hinzman“! Romeros erster (Friedhofs-)Zombie und somit eine Legende aus Night of the Living Dead – wenn man so will.
Er zeichnet sich hier durchwegs verantwortlich für Idee, Produktion, Regie und Hauptrolle, zur Weiterführung seiner Untoten-Rolle, auf hungriger Camping-Tour!

Ein Traktor-Driver im typisch roten Flanellhemd entdeckt beim Entwurzeln eines Baumstumpfes eine Inschrift mitsamt Sarg, selbst meint er dazu nur „Meine Fresse!“, weckt dadurch aber den Ur-Zombie auf, der sich fortan nach und nach seine weiteren blass-weiß geschminkten Kollegen rekrutiert.

Die Sache ist jetzt gar nicht mal soooo übel als von mir vermutet, dennoch ist das VORERST wichtigste Element IM und wohl auch ZUM Film: BIER!

Die Dialoge sind plumper als die Ausstattung und die deutsche Synchro gleicht einem Trashfest - schüchterne Jungs im Heustadl schmuddeln akustisch gleich ne Porno-Sync runter. Da fällt es auch nicht mehr negativ ins Gewicht die selbige Synchronsprecherin für 3 verschiedene Ladys zu verwenden.

„Kannst du mal den Ast tragen!“

Irgendwann stellt sich dann auch noch heraus, dass passend dazu Halloween ist! Warum man das kleine süsse Mädchen Heidi hierzu jedoch als Engel verkleidet, weiß nur Hinkman, zur Bestrafung muss das süsse Ding sogar dran glauben. (Trivia: Hinzmans echte Tochter die da von ihm gebissen wird). 

Hier macht Hinzman keine halben Sachen und erschreckt mit reichlich blutigen Gore-Effekten: Eine Heugabel in der Brust sorgt für Schnappatmung, mit einem gespaltenen Kopf grübelt es sich schlecht, ein Herz zieht man trashiger Weise gleich aus der Darmgegend, Hände ragen durch ganze Körper hindurch und letztlich liegt da auch noch einiges an Innereien herum.

Lass mich an deiner Halsschlagader zuzzeln Kleines, weg mit dem Badetuch!

Damits nicht zuuu langweilig wird, rekrutiert man schon im laubbedeckten Wald anhaltend Zombiepersonal und es finden sich auch stets neue unzählige Opfer! Die Camping-Kids sind schnell verbraucht – Fummeln, Saufen und Kiffen ist eben kein gutes Vorzeichen - und ein Schuppen, bzw. eine Farm weiter, lebt auch noch wer zum Anbeißen! Dann rollt auch noch einen Redneck-Jägerstrupp an, der nach der Halloweenparty bewaffnet aufräumen soll! Die Stümper tun sich dann auch noch schwer Lebende von Untoten zu unterscheiden.

„Die verdammten College-Kids!“

Ein Score der jeden Herbsttag zum depressiven Fest macht, die blasse Optik (einer billigen DVD) betristet einen mit restlichem Herbst-Flair. Das (ländliche) Setting selbst ist gar nicht übel, hin und wieder hat man sogar echt gute Momente, wie das Verbarrikadieren in der Hütte und die Vielzahl an Opfern (-> weitere Zombies), genauso überzeugen die handwerklichen Goreeindrücke, andererseits überwiegt natürlich glänzend peinlich der Trashfaktor. So oder so also, torkelnd mühselig, aber doch auch... meine Fresse!


 



Sodala. Das waren nun die (zu den ZoMoHoWo) versprochenen 11 Monster & Kuriositäten Blogs aus meiner Theke. Es wurden dann teilweise sogar mehr als die verlautbarten 33 Titel, weil manche eben auch nette Remakes oder ähnliches mit sich zogen. Da ich die Reihe außerordentlich mag, und vielerorts noch zahlreiche Genre-Ableger auf uns warten, soll die Reihe (nach persönlicher Zeit, Lust und Möglichkeit) definitiv fortbestehen. Also, hoffentlich bis bald, in der Monsterthek!

Jetzt wünsch ich nur noch ein schönes Weekend! Und, nicht beißen lassen!






Weiterführende Blogs:

Before the Dead by MoeMents

Night of the Living Dead - Mediabook Close Up by cpu lord

Die Untoten des George A.Romero by Dr. Rock

White Zombie by Sawasdee


Land of the Dead - BD, Retrospektive, Interpretation by Dr. Rock
Obduktion von "Dawn of the Dead" 2004 by Dr. Rock

Juan of the Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
indiz. Titel Review / Mediabook-Close Up dazu by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord

Die Meeresungeheuer im Film: Haie by Movienator

Weiterer Tierhorror und ähnliches... by Movienator

 

 

 

 

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de / Banner ZoMoHoWo: tantron / restliche Banner: MoeMents

 

anSICHTEN

30. Januar 2017

Dr. Mordrid / Drei unglaubliche Geschichten / Joshua Tree / Star Trek: Beyond / Mein großer Freund Shanealt text

Nach dem Neujahrtsstart mit zwei Lieblingsfilmen, geht es nun wie gewohnt weiter mit meinen anSICHTEN... viel Spaß und gute Unterhaltung.

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Dr. Mordrid 
Rexosaurus - USA1992

 

Ursprünglich war die Story sogar als Marvel-Adaption für Dr. Strange konzipiert, irgendwann verlor man jedoch die Rechte dazu, schrieb das Skript um, gab den Magiern andere Namen und lies das B-Movie auf das zu "verzaubernde" Publikum los…
 
Zwei als Kinder befreundete Zauberlehrlinge (aus einer anderen Dimension) verschrieben sich im Laufe ihrer Ausbildung unterschiedlichster Kräfte. Während der eine sich dunklen Mächten widmete, erhielt der erwachsene Dr. Mordrid (Jeffrey Combs) die Aufgabe, von New York aus die Erde vor bösen Mächten zu schützen. Dauert nicht lange taucht sein alter Freund auf um sich die Erde mit alchemistischen Mächten unter den Nagel zu reißen.
 
Ein schwarzer Rabe namens Edgar, ein stylisches Apartment und versteckt hinter einem Bücherbord, Umhang und Kräfte-Amulett! Zurückgezogen in diesen, vom rustikal-schickem Produktionsdesign durchzogenen Apartment, trainiert Dr. Mordrid immer wieder seine Fähigkeiten. Der böse Kabal ist auf dem Vormarsch, was nicht nur die Aufmerksamkeit Mordrids fesselt, sondern auch die der Polizei auf sich zieht.
 
Jeffrey Combs (Re-Animator) Ausdruck beschränkt sich mimisch auf zwei Facetten: Ein steifes Lächeln für die reizende Nachbarin/nützliche Kriminalpsychologin (Yvette Nipar), und eines ominösen Magierblicks für den Rest des Welt. Obwohl er unauffällig sein möchte, ist der speziell im Umgang mit der Polizei alles andere als seriös – aber zumindest wirkt das spaßig. Brian Thompson (Fright Night2) als fieser, blonder Zauberzottel schlägt jedoch in Sachen Peinlichkeit alles, und paart wie eigentlich der gesamte Film, antiken Charme/Design mit einer schauderhaft-faden 90s-Bad Taste Note.

Die Stimmung wär eigentlich ganz ok, ebenso der grundlegende Magier-Score, es sei denn man mengt immer wieder mal nervige, schwurbelige Töne unter, weiters stört man gute Ideen mit plumpen Dialogen, (ungewollten) Albernheiten und Polizisten, die einfach liebend gern durch die Gegend ballern.
Der Finalkampf beschränkt sich auf etwas Glizzerflüssigkeit, in den Stein der Weisen gegossen, und einer Schlacht Dr. Mordrids im Astralkleid mit dem Hindernis von Stop-Motion Dino-Skelletten.
 

Zwei Seiten trägt also die "zauberhafte" Medaille. Ein paar schicke Kleinigkeiten im Design, aber in der kurzweiligen Inszenierung doch eindeutig B- und sogar Trashanwandlungen. Bemerkenswerte Ideen und Ansätze -wie die fliegende Gefängnisinsel und das geniale multi-funktionale Apartment- wären vorhanden, leider trägt der restliche Zauber mehr zum Schmunzeln, als zur Bannung bei. Für Freunde magischer, abstruser (Kult-)Misch-Kost aber doch mal einen Blick wert. ;)
 

Erwähnenswert sei noch Produzent Charles Band, der sich wie Roger Corman ebenfalls einen Namen als ausgiebiger B-Produzent machte (Puppetmaster, Trancers…), und für „Dr. Mordrid auch gleich gemeinsam mit seinen ebenfalls bekanntem Vater Albert Band, den Regiestuhl übernahmen.
 

 

Drei unglaubliche Geschichten
Amazing Stories - USA1985-87
 
Die von Steven Spielberg (auch Produzent) ersonnenen "Amazing Storys" sind eine US-Fernsehserie rund um Fantasy, Science Fiction und etwas Grusel, kam auf 47 Episoden (2 Staffeln) zu je 25 Minuten Laufzeit. Eigentlich gäbe es die gesamte Serie inklusive Kinofilm schon auf DVD von e-m-s und sogar Universal, diese waren bisher jedoch längst vergriffen. Ich ergatterte am Flohmarkt eine Universal-VHS die 3 Episoden aus der zweiten Staffel vereint…
 
"The Greibble" (02x06) aus der Feder von Spielberg hat niemand geringerer als Joe Dante (Gremlins, Meine teuflischen Nachbarn) umgesetzt, der eine Hausfrau mit einem lila Plüschmonster so richtig ärgert. Die Ausgeburt aus dem Kinderzimmer ihres Sohnes frisst nämlich alles - alles was nicht essbar ist! Teilweise typisch Dante stimmungsvoll, auch Dick Miller darf auftauchen, und das flauschige Gummikostüm enthält sogar noch gelungene Animatronic-Witzigkeiten. Ein "Monsterspaß"!!
 
Mit "Moving Day" (02x20)  lieferte Robert Stevens (2 Twilight Zone Episoden – 59, Das Geheimnis der grünen Droge – 62, Change of Mind - 69) seine letzte Regiearbeit ab. Stephen Geoffreys (Evil Ed aus Fright Night) entdeckt im Haus eine geheime futuristische Einrichtung und seine Eltern im kurz darauf eröffnen, dass mehr als ein nur simpler Umzug bevorsteht. Ein Teenager am Abheben zum Sci-Fi-Trip!!
 
In "Miscalcutation" (02x02) setzt man im Regiestuhl erneut auf einen bekannten Genreregisseur, Tom Holland (Fright Night – 85, Chucky, Thinner), der Jon Cryer (Dudes, Two Man and a Half) als Möchtegern-Aufreißer (im Miami Vice Stil) auf Mädchenjagd schickt. Jon Cryer spielt wirklich gut, hat in seiner Rolle aber alles andere als Erfolg. Ein missgeglücktes Laborexperiment an der Schule jedoch Möglichkeiten eröffnet sich eine Frau zu erschaffen!
Von allen 3 Geschichten das beste Skript und dazu ein lässiges Studenten-Wohnheim-Feeling. Ein Liebes-Mix aus LISA (der helle Wahnsinn) und wilden weiblichen Auswüchsen!!
 
 
In diesem Serien-Bereich gibt’s mittlerweile ja so einige relevante Kult-Lichter:
Twilight Zone – Unglaubliche Geschichten (59-64), The Outer Limits (63-65/95-02), Geschichten aus der Schattenwelt (83-88), Geschichten aus der Gruft (89-96), …

und da ich vor kurzem auch die ganze Gänsehaut-Serie (1995-98) geguckt hab, merkte ich, dass ich bei DIESEN "Unglaublichen Geschichten" VIIIEL lieber aufgehoben bin! Gelegentlich vertragen sie zwar auch noch etwas mehr Pep, die Effekte (mit Ausnahme von selten vorkommenden Digitaleffekten) sind aber klasse, die Episoden enthalten etwas von Spielbergs gefühlvoller Fantastik und gelegentlich überraschend skurrile Ideen. Hauptgrund ist aber wohl der geniale 80s-Flair und die zugehörigen Regisseure/Darsteller.

Erfreulicher Weise wurden beide Staffeln GERADE JETZT als SD-on-Blu-ray veröffentlicht. Die erste Hälfte dieser Staffel hab ich bereits durch! :D

 

 

 

Joshua Tree
USA1993 – Barett - Das Gesetz der Rache –
Army of One


Hat man die Synchrostimme von Dolph Lundgren mal überwunden, freut man sich über cooles Retrofeeling weil jeder tadellos eifrig am Werkln ist. Vor der wüst(ig)en Kulisse Kaliforniens macht es sich super, um sich als flüchtender Häftling in Rennfahrer-Manier -mit teuren Sportwägen- gegen ein Aufgebot an Polizisten, Provinzbullen und das organisierte Verbrechen aufzulehnen.

Im langen Finale bekommt Lundgren auch noch übermäßig (sich selbst-vermehrendes) Kanonenfutter, um in einer Edelkarrosserienwerkstadt (voll mit Replikas ;)) so ziemlich alles (blutig und) furios zu durchsieben! Außerdem hat man ein paar retro-kitschige aber dennoch flinke Ideen zur gekonnten Selbstdarstellung im Handkantengepäck!

Typischer Fluchtactioner seiner Zeiten, der jedoch genau deswegen überzeugt!! Außerdem mit Kristian Alfonso (Falcon Crest) eine damalige Seriendarstellerin bekommt, die tatsächlich nur ziemlich selten in Spielfilmen mitwirkte aber einen recht ansehnlichen Sidekick abgibt!

Regisseur Vic Armstrong (Left Behind), der sich grundlegend für zahlreiche Stuntarbeiten unzähliger Hollywoodproduktionen verantwortlich sieht, legt hiermit seine wohl einzige tatsächlich beachtenswerte Regiearbeit hin.

Da die bisherige Blu-Ray gekürzt war, freut man sich umso mehr auf die aktuelle, ungeschnittene neue VÖ!

 
 

 

Star Trek: Beyond
USA2016


Story kommt von der Stange, gibt jedoch ein kleines, schickes, alleinstehendes Weltraumabenteuer, das etwas auf Politikkritik macht - im Sinne eines machthungrigem Rassisten der sich an einer friedlichen Völkervereinigung stört... wenn man ihm final auch noch einen weiteren Beweggrund an der Haaren herbeizieht.

Man findet jedoch ausgewogen Zeit für etwas gesprächige Ruhe mit den Figuren, als auch manch ideenreiche Action. Hätte man jedoch die nette Huldigung an Nimoy nicht eingeflochten, würde sich die Story mittlerweile völlig unabhängig des Trekker-Systems anfühlen.

Die Enterprise zerstückelt man in seiner Red-Shirt-Apocalypse etwas zu plötzlich und zu unwichtig fürs Ganze -sonst hatte man sie stets für etwas Großes aufgeben müssen- aber die Figuren unterhalten wie eh und je! Es stellt sich ebenfalls wieder mal heraus, das Sulu der beste Navigator ever is und die neue Bekanntschaft –Sofia Boutella als Jaylah- einen wunderbar erfrischenden Sidekick abgibt!

Warum man dem Warptunnel einer visuellen Frischzellenkur unterzog weiß wohl keiner, dafür aber, das sich mit den Beastie Boys am besten einen immensen multikulturellen Außenposten der Sternenflotte rettet. Yeah! Bass mit Geschrei kommt gut, sagt zumindest Jaylah – und die rockt!

6,5/10 für diesen simplen Episoden-Auszug eines Serien-Drehbuchs –so fühlt es sich zumindest an-, mit hohen Budget als unterhaltsames Trek-Adventure adaptiert.

 


 

Mein großer Freund Shane
USA1953


Eine Runde Farmer gegen den Großlandbesitzer Ryker.
Als Unterstützung der Farmer entpuppt sich langsam einer zugerittener Fremder (Alan Ladd), zu dem der kleine Farmersjunge Joey (Brandon De Wilde) bald aufsieht, obwohl sein Vater Joe (Van Helfin) genauso gut austeilen kann –wie man später bemerkt- und Mut alleine, nicht immer die beste Lösung ist.

Bemerkenswert ist das stetige Panorama mit Bergen im Hintergrund. Jean Arthur gibt eine gealterte Farmersbraut und Shane steht der Farmerlook –rein visuell gesehen- besser als sein Outlaw-Fit.
Der abgelegte Revoldergurt in dieser brenzlichen Lage, macht dem Zuseher jedoch immer wieder Sorgen - zu Ende kommt er auch nicht umhin, ihn wieder umzulegen. 

Im Mittelteil leider etwas ausgezerrt, entschädigen doch kleine Charakterfeinheiten. Vorerst hält man ihn nur für einen durchschnittlichen Spätwestern (inhaltlich) sodass man fast nur noch auf den Showdown wartet.
Dass es gefährlich werden soll, merkt man erstrangig an der Musik die dann wildgeworden aufdreht. Die finale Barszene ist jedoch phänomenal fotografiert: Junge und Hund spähen angespannt unter der Saloontür durch, während es Shane mit dem gekauften, legendären Kopfgeldjäger (Jack Palance) aufnehmen muss, und der minimalistische Beat dazu klingt, als hätte Carpenter in sich zu Eigen gemacht! Die Musik die man noch drüberstreut fast schon wieder stört, so genial ist diese Komposition! Echt tolle Szene, was heißt, dass der Film dann doch noch abgerundet überzeugte.

In Bezug auf den Titels erwartete man sich irgendwie eine kritische Moral für den Jungen –ein Lehre wegen des naiven Aufsehen-, letztlich jedoch nur der Fremde eine neue Erkenntnis gewonnen hatte… das kam irgendwie unerwartet als Schlussplot. Umso besser.

 

 
 
 
 
 
 
 
 



 
 

Coverbilder: eightyfour-entertainment.de / bluray-disc.de


Eigentlich wollte ich den Blog zeitgemäß abliefern, da der Bildupload jedoch nicht funktionierte, und es für ein paar nette Worte sowieo nie zu spät ist, nun jetz noch.

Um des Verlustes von Carrie Fisher (17.12.16) zu Gedenken hab ich mir die Dezember-Tage darauf was vorgenommen...

Nämlich: Endlich mal den Millennium Falken (Lego-Weihnachtsspaß) zusammenzubauen, und anbei natürlich Filme mit Carrie Fisher zu gucken.

Da ich "Krieg der Sterne" bezüglich Rogue One gerade gesehen hatte, fiel die Wahl auf besondere Cameos von ihr...
...besonders aus dem Grunde, weil alle Sichtungen auch das huldigen, dass sie so UNVERGESSEN machte: Star Wars! 

Deshalb nun zwei kleine Kritiken, mein Bauvorhaben und dem Kerngedanken: Carrie Fisher

 

 

"Fanboys" (2009) bringt einige Nerds dazu, für ihren krebskranken und zum Sterben verurteilten Freund in die Skywalker-Ranch einzubrechen, um eine Kopie von Episode I noch vor der Veröffentlichung zu sehen.

Die abenteuerliche Reise ist gezeichnet mit massig Insiderswitzen für Filmfans/Geeks, Unmengen an honorierenden Star Wars Anspielungen inkl. Nerdmaterial und vielen Gaststars! Darunter auch Carrie Fisher als Ärztin, die dem sterbenskranken Freund rät, deren Road-Trip wieder abzubrechen... als die Freunde dennoch entschließen weiterzumachen, hat sie einen guten Rat für die Jungs, worauf man ihr mitteilt, dass man sie liebt; was ziemlich gut kommt weil sie vorher noch von Prinzessin Leia schwärmten.
 

alt textFilmausschnitt: Copyright by Weinstein Company / Trigger Street Productions


Ein wunderbarer Fanfilm, mit vielen witzigen Details, allein der Lichtgeschwindigkeits-Modus des Vans lässt Sounds ala Star Wars (oder R2D2) sausen, die Crew ist sowohl nerdig als auch cool... und wenn man sich noch mit Trekkies...ehm sorry... Trekker anlegt, bleibt kein Auge mehr trocken! William Shatner (als Secret-Gaststar) sieht das bestimmt auch so!
 

Es tauchen übrigens auch Jay und Silent Bob in dieser ulkigen Sternenkrieger-Huldigung auf.. was mich sogleich auf den nächsten Film mit Carrie Fisher Cameo brachte...

 

In dem sich Jay & Silent Bob (schlagen zurück) (2001) in gewohnt obszöner Manier auf den Weg nach Hollywood machen, um einen Film zu verhindern der sich die beiden (Grocery-)Slacker zur Vorlage nahm.
Dazu braucht man aber erstmal einige Mitfahrgelegenheiten... unter diesen auch Carrie Fisher als Nonne!

Und während die über das Buch der Bücher (die Bibel) spricht, vermuten die beiden eine vulgäre Anhalter-Fibel, weshalb ihr Jay bald an den Nonnenkittel will und die beiden natürlich rausfliegen!

Carrie zieht lieber mit Gott, und der grinsenden Jesus Figur (Daumen hoch aus Dogma) am Armaturenbrett, ihres Weges.
 

alt textFilmausschnitt: Copyright by Dimension Films / View Askew Productions / Miramax


Auf dem Weg nach Hollywood erleben die zwei Abhänger einige Abenteuer, treffen geile Schnecken, werden zu Verbrechern und fortan von Schussel Will Ferrell gejagt. Dabei wird niemand aus der Jersey-Reihe / dem Kevin Smith Universe vergessen und alles nur mögliche persifliert! Sowohl die eigenen Filme, Miramax-Produktionen als auch Star Wars: Kevin Smith ja selbst Fanboy, macht sich sogar Mark Hamill zum Affen. Ebenfalls durchbricht man die vierte Wand und brilliert insgesamt mit reichlich Dummspatzigkeit. Viele Stars und Unmengen an Würdigungen machen den Trip zu einem sehr unterhaltsamen Jersey-Ableger!
 

alt textFilmausschnitt: Copyright by Dimension Films / View Askew Productions / Miramax


Zum Abschluss gab es noch die 14 Episode aus der 7 Staffel The Big Bang Theory...

... in der die Nerds keine Tickets für die Comic Con erhalten und Sheldon daraufhin seine eigene veranstalten möchte: Wozu er James Earl Jones (die Stimme Vaders) gewinnen/stalken will; der sich jedoch als so genialer Kumpel rausstellt, dass das Verbringen eines gemeinsamen Tages einfach nur mega unterhaltsam ausfällt!

Dabei spielen sie auch Carrie Fisher einen Klingelstreich und läuten sie aus ihrer Ruhe... im Schlafgewand und mit Baseballschläger bewaffnet, schimpft sie ihren Filmvater... pardon... der Stimme... dass dies nicht mehr lustig sei!

https://www.youtube.com/watch?v=h_ZrK36TKrE / Quelle: IGN

 

Irgendwann wurde dann auch der Falke fertig...

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Aber zurück zu Carrie...

Wir sehen also, uns Nerds hat sie mit ihrer ikonischen Figur der Prinzessin Leia, die wir wohl tatsächlich als einzige taffe Prinzessin durchgehen lassen, immer wieder auch irgendwo anbei begleitet, und wenn es nur für honorierende Späßchen war.

In Rogue One kam ihre Paraderolle zwar vor, Carrie Fisher selbst aber leider nicht mehr. Ich bin mir aber sicher, dass wir sie in Episode VIII nochmals zu Gesicht bekommen, um uns ebenfalls noch auf der Leinwand von ihr zu verabschieden.

Als ob ihr Ableben dann nicht schon genug für ihre Familie wär, folgte ihr einen Tag darauf auch noch ihre Mutter Debbie Reynolds auf die andere Seite. Sie war besonders bekannt durch ihre Rolle in "Singing in the Rain"... wo sie an der Seite von Gene Kelly einige Ohrwürmer trällerte die mir bis heute im Ohr blieben.
So traurig es auch sein mag, so nett ist der Gedanke, dass die beiden wieder vereint sind.

 

 

Carrie Fisher & Debbie Reynolds,

möge sich das Universum eurer bestens Annehmen.

Habt DANK für alles was ihr hier gelassen habt!
 

Episode 3.8 aka ROGUE ONE

9. Januar 2017

Rogue One
USA2016

 

Erinnern wir uns kurz zurück an Episode III: Die Rebuplik wurde unter Führung des Imperators ins tolaritäre Imperium gestürzt, die dunkle Macht übernahm die Galaxie und Darth Vader wurde zum Handlanger des Bösen, die Jedis hingegen zu Feinden erklärt – verbannt.

Ebenfalls erinnern wir uns noch an die Fortsetzung (Eine neue Hoffnung), in dessen ikonischen Vorspann man textete…
 

… „Während der Schlacht ist es Spionen der Rebellen gelungen,
Geheimpläne über die absolute Waffe des Imperiums in ihren Besitz zu bringen,
den Todesstern,
eine bewaffnete Raumstation,
deren Feuerkraft ausreicht,
um einen ganzen Planeten zu vernichten.“ …


... und genau darin setzt „Rogue One“ an, um inhaltich exakt zu Episode IV aufzuschließen, weshalb er zeitlich als sowas wie Quasi-Episode 3,8 – 4,0 durchgeht! ;)
 

Um diese kleine aber beachtliche Vorgeschichte nun zu beleben, bedarf es jedoch inhaltlicher Fülle, durch Bau und Tests des Todessterns, einer Familiengeschichte rund um Jyn Erso (Felicity Jones) und einer waghalsigen Bande von Rebellen, für ein ebenso waghalsiges Unternehmen!

Dazwischen reist man durch schöne REALE Locations/Welten, trifft vereinzelte Bekannte, und legt mit reichlich SternenKRIEG in bester Effektmanier, gute Action nach! 

Echtes Highlight, die an Episode IV angelegte optische Ausstattung, dem 70s-Origin-Look, all den fantastischen (Star Wars-)Welten und Gimmicks mitsamt humorvollen Droide! 

K-2SO (mit dt. Jude Law Synchro-Stimme) hat in seiner Neu-Programmierung scheinbar künstliche Intelligenz gewonnen, so menschlich er im mitmischenden Verlauf immer mehr an Herz gewinnt. Wobei wir gleich beim nächsten Bonuspunkt wären, dem verbindenden, wachsenden Zusammenhalt, etwas vertrauenswürdig Freundschaftlichem, einem herzlichen Füreinander… was „Rogue One“ den notwendigen Funken einhaucht um eine gewisse nostalgische Naivität (positiv gemeint) zum Star Wars Kleber zu machen.

Schöne Sci-Fi-Action, legendäre Schlachten und abwechslungsreiche Outlaws – die in ihrer mannigfaltigen Zusammenwürfelung, jeder als ein Charakter für sich durchgehen... und zumindest in Ansätzen etwas von sich preisgeben dürfen, ansonsten findet man weniger Zeit für sie. 
Erstmals legte man sie auch nicht gänzlich nach dem simplen Gut/Böse-Schema an, sondern gibt ihnen teilweise ein schlechtes Gewissen, im fragwürdigen Handeln für die gute Sache. Auch wenn kein Jedi mit von der Partie ist, hat jeder seine besonderen Fähigkeiten/Eigenarten und Chirrut Imwe (Donnie Yen/Ip Man) noch am ehesten einen Hauch von Midi-Clorianern im Blut – wenn er es auch verneint.

Was aufgrund eines eher bürokratischen Aktes jedoch eindeutig fehlt (um ihm vom Rest der Saga als Spin-Off abzugrenzen), ist der Originaleinstieg und DER ORIGINALSCORE!!! Der einen emotional so abheben lässt, dass man genau weiß, hier zuhause zu sein!

Weshalb ich letzte Weihnachten bei Episode VII (trotz schwachen Storyremakes) weitaus mehr Nostalgiepunkte verbuchen konnte. Hier durfte man sich auch noch um die Figuren kümmern, in Rogue One sind sie vielmehr einem Zweck dienlich... sie letzten Endes zu "verheizen". Der Vader-Score taucht in RO zwar einmal kurz auf, der Rest ist aber nur ein leicht abgewandelter und völlig eigenständiger Score.

Felicity Jones hab ich durch ihr Schauspiel in „Like Crazy“ sogar liebgewonnen, dennoch machte sich Daisy Ridley weitaus besser als Frontfrau! Beide haben zwar ihre taffen Parts sowie Sympathiewerte, leider bleibt Felicity recht austauschbar - was in erster Linie wohl am schlichten Drehbuch liegt.
 

S P O I L E R   Z O N E

Was den dunklen Lord gut macht, ist sein erstmals zu sehender Wassertank; die neue Synchrostimme nimmt ihm jedoch leider wieder Macht! Ein Traum für O-Ton Fetischisten.

Ein weiteres Sakrileg war für mich das Animieren der längst verstorbenen Ikone Peter Cushing, wenn ich mich auch freute seine geniale Figur wiederzusehen, sah das echt übel aus. Überhaupt alle Face-Animationen!


Meine Highlights: Erste Emo-Rührung als Leias Ziehvater Bail Organa (erneut von Jimmy Smith gespielt) auftaucht, gefolgt vom größten, persönlichen Tränendrücker, der Ansprache von Cap. Cassian Andor (Diego Luna) mit einem dreckigen Dutzend Soldaten zur Wiedergutmachung hinter sich geschart, fest entschlossen ein Himmelfahrtskommando durchzuziehen. Und den breitesten Grinser zog es mir auf, als sich die Rebellion doch entschließt das wilde Pack zu unterstützen und plötzlich mit allem auffährt was es hat – Schlacht ole!
 

Peinliche Highlights: Jyn klettert auf die Spitze des Turmes um die Geheimpläne zu senden, muss hierzu jedoch KOPFÜBER durch ein Loch springen, dass natürlich rein für Dramaturgiezwecke mit einem schnittigen Auf/Zu-Intervall versehen ist, und es ohne Halt eigentlich unmöglich ist da HINAUF zu springen, die Pole-Queen es natürlich meistert. Hierbei die Kamera einfach kopfüber zu stellen mag zwar locker wirken, aber dennoch nicht die Schwerkraft aufheben! Das Beste, der verletzte Cassian kommt dann auch noch auf der Turmspitze angekrochen!!!! Selbst wenn man eine Erklärung dafür herleiten könnte, wirkt es spontan als könne er fliegen. ;)

So episch für manche der finale, knallharte Streifzug Vaders wirken mag, es ist einfach nur peinlich, dass er nach und nach Personal abmurkst welche die gewollte Chipkarte (AUF DEN LETZTEN DRÜCKER) immer nur an den nächsten Nobody weitergibt… bevor sich die Szene eigentlich bekannterweise NOCHMALS WIEDERHOLT als Vader das Schiff entert mit Prinzessin Leia an Bord – Episode IV. Irgendwie ein sinnloser ZwischenGANG – nur um Vaders Lichtschwert zu zeigen.

S P O I L E R  -  O V E R  A N D  O U T!


 

Bildquelle: teaser-trailer.com / Copyright: Disney


 

Grundlegend sogar nur ein gewöhnlicher (Weltraum-)Actioner, was nun keine Tragik wäre weil so ein Mär immer einem simplen Aufhänger folgte, schade sind nur die typischen Inszenierungs-Dümmlichkeiten (Lochsprung, Chipkarten-Dramaturgie, immer peinlich-überzogen auf den letzten Drücker) und das Füllmaterial (Saw Gerrera) welches stark ohne sinnhafte Relevanz auffällt.

So sehr man sich vielerorts um die Liebe zum Detail kümmerte, z.B. dem Einfügen alter Cut-Szenen, offensichtlicher Cameos (Barbekanntschaften etc.) aber auch versteckter (Warwick Davis unter Maske)... hat man in Sachen Glaubwürdigkeit leider an einigen Ecken gespart. 

Ansonsten ist man aber Star Wars: Mit dem Aufgreifen einer ikonischen Geschichte, einem Schuß Epik, Schlachten, (eigentlich) interessanten Figuren sowie schickem Optik-Nostalgiefeeling: Bekannten Uniformen, Rebellions-Helmen, realen Welten, Sternenkreuzer, Tie Fighters, X-Wings und Vaders roter Lichtklinge! So MACHT man doch einiges wieder gut.




Leider nicht so gut wie ERHOFFT, eine Heimkinosichtung im Doppelpack mit IV darf aber kommen. Mal sehen wie er bei erneuter Sichtung wirkt.


Eines wird uns Rogue Two nun allerdings als Pre-Cut zu Episode VII erklären müssen, nämlich, warum der „Starkiller“ die selbe dämliche Schwachstelle besitzt!?!?! ;) 

 

 

Und was überwiegt bei Euch?
Nostalgiefeeling oder triviale Schwächen?

 

 

 

 

Episode VII

u.a. "Like Crazy"


Rogue One by Charlys Tante

 



 

Neujahrs-Einstieg

3. Januar 2017

Ein Jahr vogelfrei! / Unstoppable

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Der Start ins neue Jahr lief bei mir mit zwei, für die Allgemeinheit wohl eher unscheinbaren Filmen, die sich bei mir jedoch recht schnell zu Lieblingsfilmen fügten und deshalb regelmäßig durch den Player routieren.

Aufgrund einer gefühlten angenehmen Verbundenheit zu diesen Titeln, eigneten sich beide Sichtungen richtig gut, um vertraut als auch perfekt unterhalten ins neue Jahr einzusteigen!

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Ein Jahr vogelfrei!
USA2011 - The Big Year

 

Die sogennanten Birder frönen einem recht einzigartigen Hobby: Der Vögelbeobachtung!
Es dazu sogar einen Wettbewerb gibt, dem Big Year… in dem es darum geht, wer in einem Jahr die meisten Vögel (einer abgesteckten Region Nordamerikas) erspäht!

Kenny (Owen Wilson) versessen darauf seinen Rekord mit 730 Sichtungen zu verteidigen, will es auch der Außenseiter Brad (Jack Black) wagen, obwohl er laut seinem Vater vieleher an anderen Fronten seines Lebens investieren sollte, aber die herzige Passion zu seinem zwitschernden Hobby stark ausgeprägt ist; Stu (Steve Martin) hingegen hat eigentlich noch genug mit seiner eigenen Firma zu tun, will seine Rente jedoch schon jetzt mit einem leidenschaftlichen „großen Jahr“ beginnen!

Von Silvester bis Silvester geht’s deshalb nur um eins: Vögel!
Jeder Tag wird gezählt, bzw. jeden Tag wird gezählt, und das ganze 365 Tage lang! Dabei fehlen weder schmeichelnde Off-Kommentare, nette Erklärungsanimationen als auch ein Vogel-Counter!

Und mal abgesehen von einigen privaten Problemen der drei Protagnonisten bemüht man sich neben der großen Vogelschau (und seiner Rekordjagd) auch nicht um weitere Storyelemente, was für mich auch keinerlei Problem darstellt weil es natürlich um etwas ganz anderes geht. Ich würde es (persönlich) als geborgenes „Ankommen“ bezeichnen.

Größte Freude ist nämlich die facettenreiche Naturpracht, in der die Birder auch jeder aufkommenden Witterung strotzen müssen; egal ob umschmeichelnder Sonnenschein, durchdringender Regen oder auch mal ein aufziehender Sturm oder gar ein Blizzard, die Jagd nach einer seltenen Sichtung hat immer Vorrang! Solang die Vögel nicht sowieso schon vom Wetter verscheucht wurden.

Insiderwissen ist natürlich ebenfalls von Vorteil im zwitschernden Business: Vögel am Laut erkennen nicht unwichtig, Wetterkapriolen die einen Vögel-Fallout bedeuten unverzüglich nutzen, das richtige Timing für gewisse Regionen abstimmen, ein eigenes verstecktes Zimmer in abgelegener Ödnis zu haben und das Auskommen mit den eigenen finanziellen Mitteln durch die vielen notwendigen Reisen will ebenfalls gelernt sein…

Quer durch alle Bundesstaaten bis hoch nach Alaska punket man in den Außenaufnahmen immer wieder mit visueller Abwechslung was Umgebung/Flora betrifft - um als schicke Augenweide mit viel Natur zu begeistern. Von Fischerdörfern über Nationalparks, durch Tundragebiete oder den Yukon hinein in die Rocky Mountains, hat man darunter mit dem Flug nach Attu (eine Insel Alaskas) einen meiner Lieblingsabstecher im celluloiden Reisegepäck – selbst wenn man manches sogar an anderen kongenialen Naturlocations drehte.

Obwohl ich Jack Black auch gern als Rabauke sehe, agiert er hier erstaunlich gemäßigt und liefert gleich mal die sympathischsten Rolle von allen ab. Owen Wilson als übereifriger Birder hat einige gute (feindselige) Tricks auf Lager um seine Konkurrenz auszuspielen und Steve Martin muss neben seines Firmenproblems erst mal richtig Zeit finden fürs Birden! Neben der Seekrankheit die er erschwerlich amüsant mitbringt, scheint sein fehlender Geruchssinn und etwas mehr Geld auf der hohen Kante doch von Vorteil zu sein.
In den Nebenrollen bereichern mit Brian Dennehy (als Blacks mürrischer Filmvater) und Anjelica Huston (als Fischkutter-Lady) nicht nur zwei Altstars, sondern auch Jim Parson (als Vogelblogger), Rosamunde Pike (als Wilsons vereinsamte, heimgebliebene Frau) und Rashida Jones (als ganz ganz entzückende Vogelfrau)!
 

Richtig angenehm inszeniert, mag es manchen zwar an weiteren Story-Aufsetzungen mangeln, für mich jedoch völlig nebensächlich weil man sich genüsslich-locker deren einzigartigen Hobby und der damit verbundenen Natur hingibt. Dass es aufgrund dieser Hobby-Seltenheit vielleicht sogar etwas spleenig wirkt, macht das Ganze nur noch sympathischer!
Außerdem ist es schön, wenn jemand etwas nachjagt, für das seine ganze Begeisterung schlägt - etwas tut, dass er/sie so richtig liebt!

So unterhält die Freundschafts- und vllt. auch Familiengeschichte als legerer Trip mit einer ansehnlichen Naturanbindung und einem gehörigen zwischenmenschlichen Feel-Good-Faktor… weshalb er mittlerweile zu meinen Lieblingsfilmen zählt, und sich gelegentlich (aufgrund der zwei Silvester im Film) hervorragend als erfrischender Start ins neue Jahr macht. Immer wieder schön anzusehen! Fürs Auge als auch fürs Wohlbefinden.

 

 

 

 

Unstoppable – Außer Kontrolle
USA2010


Aufgrund eines menschlichen Fehlers beim Rangieren eines Zuges, entfesselt dieser eine unbemannte Fahrt und rauscht schon bald, völlig unkontrolliert mit Höchstgeschwindigkeiten quer durch Pennsylvania. Der alte Hase der Arbeiterklasse, Frank Barnes (Denzel Washington) kommt mit seinem vorgesetzten Jungspund Will Colson (Chris Pine) auf die bizzare Idee das rollende Biest zu stoppen…

Der erst 2012 verstorbene Actionregisseur Tony Scott (Tage des Donners, Mann unter Feuer, Deja Vu) weiß genau wie man actionreiche Kost mit mitreißenden Emotionen vermengt, er inszeniert zwar oftmals etwas zu pathetisch,… aber genau das liebe ich! Man fühlt sich als wär man in einem 90er-Jahre Actionmovie das gleich auf zwei Ebenen rauscht!

Das Beste daran, Tony Scott setzt auf so viele Prakticalstunts wie nur möglich, was man auch sieht; wenn es Fahrzeuge zerfetzt, wenn ein Zug entgleist –kam ihm sogar billiger als die Szene am Computer zu machen– und auch die realen Stunts die manchmal schon vermuten lassen es werden physikalischen Gesetze ausgehebelt, zeigen einem im Making Of danach, dass es doch real klappt!
Alles darf man natürlich nicht ernst nehmen, so hat auch Unstoppable seine gängigen Logiklücken, zumindest stehen die Schaulustigen trotz Evakuierungen (aufgrund der immensen Gefahr) stets massig und erstaunlich nah am Geschehen! Außerdem gelten manch Weichen scheinbar nur für gewisse Züge, ebenso das Entgleisen.

Eigentlich beginnt der Film richtig gemütlich, zeigt etwas die privaten Schicksale der Protagonisten und lässt einen langsam in deren tristen Arbeitsalltag einsteigen. Ethan Suplee (Butterfly Effect, My Name is Earl) darf einen tollpatschigen Fehler machen und folglich die Katastrophe ihren Lauf nehmen!
Tony Scott ist dabei auch Profi im hochstilisieren: Der führerlose Zug hat nämlich satte 39 Waggons hängen und neben etlichen Gallonen Diesel darunter auch ganze 8 mit einer höchstentzündlichen giftigen Chemikalie …und jetzt kommts… natürlich würde nur einer ausreichen um eine ganze Stadt dem Erdboden gleichzumachen! Dass der auf dicht besiedeltes Gebiet zurast muss man wohl nicht extra erwähnen, genauso wie eine weitere finale Steilkurve, nah an einem Chemiepark, in einer großen Stadt in der natürlich Menschen leben die man liebt.

Na klar kann man das womöglich als übertrieben sehen, die gelegentlich pathetische Inszenierung der symphatischen Charaktere (allen voran auch mein süsses Eyecandy Rosario Dawson als eifrige Lady der Schaltzentrale) wirkt aber wunderbar mitreißend, genauso wie das Hochkitzeln dieser sich auswachsenden Katastrophe Minute um Minute! Die Rettungsmaßnahmen um der rollenden Bombe Herr zu werden, vom Rangierpersonal über Steuerzentrale bis hin zu den wachsenden Alltagshelden -den beiden Zugführern die es bremsenfunkend mit dem Biest aufnehmen- steigern Spannung, brisante Rasanz und Dynamik nahtlos ins Unermessliche. Kameratechnisch wirds dabei doch auch mal ziemlich hektisch, Scott entgeht dabei aber kein notwendiges Detail um Überblick, Stil und Schneid zu bewahren, und das Nervenkostüm weiter zu strapazieren. Durch die Einbindung der persönlichen Probleme, der Medienberichte, den ständigen Maßnahmen die von der Firmenleitung getroffen werden sowie der Vorort-Action, schafft man die perfekte reißerische Mischung um unentwegt zu fesseln.
 

Was soll ich sagen, trotz einiger weniger löblichen Kritiken, liebe ich diese letzte Regiearbeit von Tony Scott. Dieses gefühlte 90er Jahre Actionkino im schnittigen Gegenwarts-Look zählt zu meinen Lieblingsfilmen weil ich ihn alle Zeit wieder einwerfen kann und dabei stets völlig aufs Neue gefesselt, als auch perfekt unterhalten bin.
Durch die handgemachte Action (unter realen Bedingungen) sowie auch den fast schon kitschigen Zusammenhalt der aufkommen Helden (vom Zug weg bis in die Reihen der bangenden Beobachter) ein liebend gern gesehener Emo- und Actionreißer.

 

 

 

Das wars von mir mit dem 1.Januar-Programm, mit zwei (Außenseiter-)Favoriten aus meiner All-Time-Top30. Ich wünsch Euch ebenfalls einen guten/angenehmen Start ins neue Jährchen, mögt ihr den erneuten Trip um die Sonne genießen und das Beste daraus machen!

 

 

 

zuletzt gesehen:

Dr. Strange / Die 5.Welle /
Miss Daisy und ihr Chaffeur / Das Wunder in der 8.Straße
 

Couching around the Christmas-TV

 

 

Noch einmal Ferien

28. Dezember 2016

 

 

"Noch einmal Ferien" ist das Remake des britischen Films "Ferien wie noch nie" aus dem Jahre 1950 mit Alec Guinness. Beide Filme im Original den Namen "LAST HOLIDAY" tragend, schlüpft im Remake eine Frau in die Hauptrolle, um ebenfalls ihr Leben in den letzten Zügen nochmals reichlich auszukosten.

Was an Weihnachten mit einer Hiobsbotschaft beginnt, endet an Silvester mit einem emotionalen Feuerwerk,... weshalb sich die lebensbejahende Dramödie nur zu perfekt zwischen den Feiertagen macht!
 

 

Noch einmal Ferien
USA 2006 - Last Holiday

 

Georgia Byrd (Queen Latifah) arbeitet als einfache und unscheinbare Verkäuferin im Kaufhaus. Verschossen in ihren Kollegen (LL Cool J) aus der Haushaltswarenabteilung -weshalb sie schon mehr als einen Griller gekauft hat- aber viel zu schüchtern um einen Schritt zu wagen.

Ein kleiner Unfall an der Arbeitsstelle bringt einen Röntgencheck mit sich und eröffnet ihr eine schlimme Nachricht: Ein Gehirntumor - und nur noch 3 bis 4 Wochen zu leben!


Die tödliche Diagnose noch vor Weihnachten einkassiert, stiehlt sich selbst die besch...eidene Krankenkasse noch aus ihrer (bürokratischen) Pflicht! Am Boden zerstört und den Träumen ihres selbstgebastelten Buches der Möglichkeiten beraubt, will sie es, nach etwas Leid und kirchlichen Gospel-Soulshake nochmals wissen,....

... löst ihre Rentenversicherung mitsamt Nachlass auf, um richtig verschwenderisch auf die Pauke zu hauen!

 

Nach dem etwas reservierten, aber leicht weihnachtlichen Einstieg in New Orleans, gehts deshalb via erster Klasse-Flug (mit Weihnachtsbraten) in die kontrastwechselnde tschechische Republik - um ein prunkvolles Luxushotel in Karlsbad zu beziehen. Das äußerst noble Grandhotel (Pupp) liegt zwischen den schneebedeckten Bergen und bietet für die Lady ein rundum gelungenes Verwöhnpaket damit es ganz exquisit an nichts mangelt.

Weil sie deshalb wie Gott in Frankreich lebt wird sie schon bald für eine äußerst reiche Dame gehalten, ihr natürlicher Charme hätte jedoch auch so die hiesige Prominenz mitsamt Hotelpersonal auf sie aufmerksam gemacht.
 

Ein paar amüsante Einlagen (auch augenzwinkernd) frischen die Liebeserklärung ans Leben immer wieder etwas ungewöhnlich auf, ebenso die fantastischen Bilder aus der bergigen, urigen Umgebung; etwas Snowboarden im echten Schnee (in Innsbruck gedreht) und Basejumpen vom Staudamm sorgen für aufregenden Lebenskitzel und rücken die eigentliche Tragödie in den Hintergrund - die traurige Lage erhält jedoch immer wieder ihr charakterbezogenes Plätzchen. In dieser lockeren Ausgewogenheit will man grundsätzlich mehr die schönen Seiten des Lebens, sowie dessen Mut dazu, mit all seinen Freuden und Genüssen hervorheben.

 

Quelle: wallpapers.org / Copyright: Paramount Pictures

 

Für reichlich Gefühl sorgt neben den Darstellern ebenso das warme Ambiente des prunkvollen Hotels mit Gold- und Rottönen im Design untersetzt, sowie seiner erwärmenden Außen-Ausleuchtung. Die Region mitsamt seiner vorzüglichen Altstadt-Ausstattungsmerkmalen hat durchwegs romantischen Charme, der mit der angenehmen Erzählstruktur harmonierend konform geht.
 

LL Cool J agiert geschmeidiger denn je, Timothy Hutton (Beautiful Girls) muss sich als schleimiger, stereotyper Schnösel anbiedern und zum (Slapstick-)Konkurrenzkampf ausrufen, Gerard Depardieu überzeugt als Sternekoch mit erlesenen Gerichten und Queen Latifah begeistert in ihrem Wandel von der zurückhaltenen Natur zur geradeheraus Lebefrau mit bodenständigem Charme ohne Ende!
Entgegen einer gänzlich gewöhnlichen Durchschnittserwartung, brillieren die Darsteller trotz manch Klischeerolle so ziemlich auf ganzer Linie. Selbst die Nebenrollen, vom schrulligen Zimmermädchen über die witzigen Hotel-Pagen bis hin zur Yuppie-Affäre (Alicia Witt), entwickeln ganz reizende Sympathien.
Regisseur Wayne Wang (Blue in the Face, Smoke, Manhattan Love Story) vermag scheinbar selbst aus Mainstreamproduktionen (bzw. einem simplen Drehbuch) das Bestmögliche rauszuholen.


Weil Georgia Byrd auch fürs Leben gern kocht, darf sie -nach dem Verspeisen aller vorgeführten Köstlichkeiten- fürs Finale sogar noch selbst in die Küche, um dem Sternekoch für ein Silvesterbuffet DELUXE unter die Arme zu greifen! Kulinarik spielt definitiv keine unwichtige Rolle beim Auskosten des Lebens.
Und da man aufgrund einer Schneelawine sowieso noch im schicken Hotel ausharren muss, steht einer glücklichen Silvesternacht nichts mehr im Wege! Natürlich zwickt und zwackt es bis dorthin bei den Figuren emotional an manch Stellen -selbstverständlich bei dem Aufhänger- Georgia weiß aber nun was Wellness für die Seele bedeutet und vermag irgendwie selbst dem Nervigen seinen Pfeffer zu nehmen. Vielleicht auch, weil sie (laut Depardieu) nun das Geheimnis des Lebens kennt: Butter!

 

Innovativ mag die Geschichte nicht sein, sie erfüllt darüber hinaus sogar noch unzählige Klischees, eigentlich macht aber genau dies den beruhigenden Charme dieses gemütlichen und teilweise sogar amüsant-eigensinnigen Wohlfühlkinos aus. Insbesondere weil sich die Inszenierung keine Peinlichkeiten leistet.

Die Darsteller glänzen entgegen der Erwartung und die Erzählstruktur ist wunderbar altmodisch, gemächlich, sodass sich selbst das Ende ordentlich abrunden lässt. Das Ambiente überzeugt behaglich, woraufhin man sich die Momente genießend zurücklehnt, während der Cast Zeit findet die wahren Kostbarkeiten des Lebens zu entdecken. In Anbetracht der kitschig romantischen Verhältnisse, schlichtweg rundum gelungen!

Ein genüssliches Wohlfühlpackage, besonders fügend als Zwischenstück der finalen Dezember-Feiertage. ;)

 

 

Leider bisher nur auf DVD erhältlich. Als US-Import auch auf Blu-Ray.

 




Home Alone

25. Dezember 2016

 

 

Wenn der Godfather des 80s-Teenmovies, John Hughes, ein Drehbuch verfasst – er schrieb auch „Schöne Bescherung“ - und Chris Columbus als Garant für Familienunterhaltung noch Regie führt, dann kann das nur herzig-bombig werden! Obwohl Columbus sogar einen eigenen Kinderdarsteller casten wollte, fand er unter 400 ausgesuchten Kids niemanden, der sich besser eignete als John Hughes Empfehlung: Macaulay Culkin – den er noch aus „Onkel Buck“ mitbrachte.

 

 

Kevin allein zu Haus
1990 - Home Alone

 

Will man die Familie zwischendurch mal loswerden, weil die mitsamt Verwandtschaft ja ganz schön nervig werden kann - besonders wenn die Gefahr besteht dass dir dein kleiner Cousin (Kieran Culkin) ins Bett pinkelt -, kann die Sache tags darauf schon ganz anders aussehen… wenn sie wie vom Erdboden verschluckt ist und du plötzlich gaaaaanz allein Zuhause bist!

 

„Ich habe meine Familie verschwiinden lassen!“

 

Da wird erstmal alles gemacht was ansonsten verboten ist. Kann sich ja nun keiner mehr beschweren: Yihaaaaa!

 

Betthüpfen, das Haus auf den Kopf stellen, alles durchstöbern, reichlich denieren, ohne das die Familie einem was wegfuttert, außerdem kann man Zucker ohne Ende in sich reinschaufeln ohne nur eine Meldung über Karies zu hören, und man kann all die Filme gucken, die sonst nicht für eines Augen bestimmt wären. Haha!
 

Nur vorm Kellerofen muss man sich hüten… der scheint gefräßig zu sein!
 

Eigentlich kommt man sogar ganz gut zurecht…
 

„Ma’am! Ich bin 8 Jahre alt, und sie denken ich wäre hier aaaalleine!? Daaaas geeht dooch gaar nicht!!“


… wären da nicht zwei Ganoven, die sich die Feiertagsurlaube nutzen, um die gesamte Wohnsiedlung zu erleichtern! Als Harry (JOE PESCI) und Marv (DANIEL STERN), zwei Slapstick-Banditen wie sie im Buche stehen - und ebenso genial verkörpert - das erste Mal auftauchen, ist Kevin gerade beim Fernschlafen zum Trickfilm-Grinch. Der Drei-Käse-Hoch gerade noch eine Idee sie abzuwimmeln, werden sie jedoch wiederkommen… und darauf will man mit trickreicher Verteidigungsstrategie vorbereitet sein!!
 

„Das ist doch lächerlich. Nur ein Feigling versteckt sich unterm Bett, und ich kann kein Feigling mehr sein… ich BIN der MANN IM HAUS!“
 

Bevor es losgeht wird aber noch zum lieben Gott gesprochen:
 

"Bitte segne diese nahrhaften 5 Minuten Microwellenmakkaroni mit Käse und die, die sie mir so billig verkauft hat. Amen."
 

Die Uhr bimmelt, und los gehts! Man kann jetzt schon sagen, die zwei Pappnasen haben sich mit dem Falschen angelegt!
 

Es bleibt kein Zahn neben dem anderen, zumindest nicht wenn man Bekanntschaft mit einer schwungvollen Farbdose macht: Kaliber 5l!
 

An Know-How und Raffinesse mangelt es dem heimgebliebenen Knopf nämlich keineswegs: Er verbrennt dir deine diebischen Pfoten, macht dir Feuer am Hut oder BÜGELT dir gleich eins über die Visage. Führt dich auf Glatteis, NAGELT dir eine mit dem Luftgewehr und hält in dieser Teeren- und Federnaktion mords amüsant gegen die zwei Ganoven stand.
 

Wenn sich die beiden Tollpatsche mal grad nicht gegenseitig eins mit der Brechstange reinwürgen, dann tuts auch ne Tarantel! Für Barfuss-Marv kann man nur hoffen, dass er Tetanus geimpft ist!
 

 

Copyright: Hughes Entertainment / 20th Century Fox 

 

Macauly Culkin brilliert mit seiner faustdick hinten den Ohren habenden Kindlichkeit als wunderbarer Raubauke, egal ob Sprüche, mundoffener Blick oder zappeliges Hochlaufen über die Treppe, die Mimiken/Gestiken sind einfach nur wunderbar lausbübisch und genauso zucker!
 

Der klingelingende Score von John Williams schöpft aus dem vollen Orchester, frohlockt zu jederzeit und setzt manch cartoonhaften Einlagen nur noch eins nach. Dem Grusel nicht abgeneigt, hat man mit dem ominös inszenierten Nachbarn, dem alten Marley mit Scheeschaufel und Boots (Robert Blossom), auch etwas kindlichen Schauder zu bieten!
 

Den Rest liefern Weihnachtshits sondergleichen: "Rockin around the Christmas Tree" (Brenda Lee) für etwas Party, "Have yourself a Merry Little Christmas" (Mel Torme) oder auch "Please Come Home For Christmas" (Southside Johnny Lyon) zum Runterkommen, "Run Rudolph Run" (Chuck Berry) für die eilige Fahrt zum Flughafen und dann noch "White Christmas" (The Drifters) zur Morgenpflege, damit Kevin auch seinen kultigen Aftershave-Kreischer anbringt. Das kultige Chor-Feuerwerk "Carol of the Bells" (Mykola Dmytrovych Leontovych) punktet bei mir immer wieder. 
 

Wirklich genial gestaltet sich das phänomale Set-Design, das nur so vor weihnachtlicher Wärme sprüht indem es (un)aufällig alles mit den Weihnachtsfarben Rot und Grün durchzieht… allein schon die Tapeten (mit Weihnachtsmotiven) im Haus sind der heimelige Knaller. Ebenso präpariert man gewisse Utensilien, Flächen, Kostüme im kongenialen Farb-Feeling. Herrlich detailiert bis ins Letzte.

 

Während all dessen versucht die Mutter unentwegt zu Kevin heimzukehren. Einzig die Bekanntschaft mit dem Polkakönig des mittleren Westens (John Candy) - Polka!Polka!Polka! - will auf die Sprünge helfen.

Damit der weihnachtliche und herzerfüllende Abschluss auch rundum im Sack ist! Wir uns alle in die Arme fallen und die heile Welt wieder hergestellt ist. Mit Ausnahme von BUZZ Zimmer! ;) 
 

Richtig schön! Und derbe spaßig!! :D

 

Zwei Jahre später setzte man mit selber Crew zur Fortsetzung an…
 


Kevin allein in New York
1992 - Home Alone 2: Lost in New York
 

Was der erste Teil an Originalität bot, macht der zweite weihnachtliche Lausbubenstreich mit Abwechslung wieder gut. Wenn die Story auch fast 1:1 wiederholt wird, gibt’s doch etliche neue Details, während man vordergründig mit neuen Locations punket. New York als Stadt versprüht doch etwas Weihnachtsflair, erweitert durch das Hotel, den Central Park, Duncans Spielzeugladen, sowie auch einer Wohnungs-Baustelle - für gewohnte, schmerzhafte Erinnerungen! 
 

Bei der ersten, erneuten Begegnung mit der diebischen Personifizierung von Pinky und Brain, ähm... Marv und Harry, löst Kevin gleichmal einen Schreikrampf! Um sie kurz darauf gleich wieder mal aufs Kreuz zu legen. *hehe*

Über kurz oder lang läuft es erneut auf eine häusliche Jux-Gewalttat hinaus (Operation HO-HO-HO) und während Harry und Marv einstecken, als hätten sie mehr Leben als eine Katze, krümmt sich der Zuseher mehr als schon im ersten Streich!
 

Ziegelsteine fliegen tief, Strom belebt fließend, Zunder hatte man schon immer, und direkt auf die Zwölf gibt’s sowieso in allen Facetten. Harry darf wieder verkokelt Glatze zeigen und Marv macht sich bestens als begossener Lackpudel. Tja, die ehemals Veuchten Banditen bringen es auch als klebrige Zeitgenossen zum Brüller! Ebenfalls spaßig, wenn sich Marv im Handumdrehen alles aus der Umgebung zusammenklaut.
 

War es im ersten Ableger noch die Lieferung von Littles Neros Pizza die mich als Kind im Lachkrampf von der Couch auf den Boden wuchtete, ist es in New York neben der Ziegelstein-Aktion, wenn Marv unter Strom steht - bis zum Cartoon-Totenkopf - und plötzlich x Oktaven höher singt. Der Knaller!
 

Als furchterregendes Element inszeniert man dieses Mal statt des Nachbarn eine Taubenlady (Brenda Fricker) in schauriger Übertriebenheit und sorgt damit letztlich für reichlich Gefühl. Wobei dies durch die Passagen mit Duncan (Eddie Bracken) weitaus besser funktioniert. Der erneute Score von John Williams trifft es wieder kultig, wirkt jedoch gelegentlich etwas getriebener. Klasse Songs hat man ebenfalls im Rucksack mit "Jingle Bell Rock" (Bobby Helms) zum Pool-Plantschen, oder auch "Its Beginning to Look a Lot Like Christmas" (Johnny Mathis) zum Sightseeing der Metropole.

Kevin trifft insgesamt ein paar bekannte Gesichter (Ally Sheedy, Tim Curry, Rob Schneider…) und verärgert erneut mit der Fortsetzung des fiktiven Videohits „Angels With Filthy Souls“, dieses Mal muss nicht der Pizzabote, sondern das Hotelpersonal dran glauben…
 

*Gewehrsalven* Frohe Weihnachten du widerliches Stinktier *Schüsse* und ein glückliches neues Jahr! *Peng!*

 


Insgesamt also wieder richtig spaßig, und durch die verschiedenen Locations auch abwechslungsreicher. Während die Nebenstränge für Gefühl sorgen (Turteltauben), schlägt das Bestehende wieder direkt auf die "schmerzhaften Lachmuskeln"! 

Das Setdesign New-Yorks dieses Mal etwas goldiger ausgelegt, gibt’s zwar nicht mehr ganz die geborgenen Weihnachtstöne Rot/Grün, leider auch weniger Schnee, aber das restliche Home Alone Feeling entschädigt erneut. 

 

Wenn ich auch den ersten (etwas) besser finde, seh ich die Fortsetzung genauso gern im Anschluss!


 

Bleiben die ersten beiden Teile unangetasteter Kult, hab ich damals vor lauter Wiedererkennungsfreude den dritten Teil (1997) sogar noch im Kino gesehen. Teil 4 (2002) & 5 (2012) kamen mir jedoch nie vors Auge.

 

Wer es etwas wüster mag, der sollte „Deadly Games“ antesten. Da hats ein kleiner Stinker ganz allein mit dem Weihnachtsmann aufzunehmen.

 

 

Achja, in beiden Home Alone Ablegern wird vom Rest der Familie Mcallister auf ihren Abwegen „Ist das Leben nicht schön?“ geguckt! In Paris auf Französisch, in Florida auf Spanisch.

 

Bei den beiden Neo-Weihnachtsklassikern kann man also gewiss nicht behaupten, dass man sich „nuuuuuuur gelangweilt“ hat! ;) Gaaaanz und gaaar nicht!! :D
 

 

 




 

Der Hobbit

23. Dezember 2016

 

 

Die Vorgeschichte zu J.R.R. Tolkiens „Herr der Ringe“ wurde doch recht zeitnah in Folge abgedreht, um dann Jahr für Jahr (2012-2014) rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft dem Publikum der Lichtspielhäuser die Augen zu weiten.

Und obwohl die Filme selbst mit Weihnachten nichts am (Zauber-)Hut haben, eignen sich märchennahe, sagenhafte Fantasyepen ausgezeichnet für eine Sichtung zur heimeligen Zeit. Wie schon die Herr der Ringe–Trilogie, die Harry Potter Reihe oder auch die Chroniken von Narnia -noch ungesehen-, lässt man sich gern in andere Welten entführen und auf magische, als auch kolossale Weise von legendären, langlebigen Geschichten verzaubern! 

Nach damaliger Sichtung des ersten Hobbit-Teiles entschied ich mich deshalb, weitere Ausflüge nach Mittelerde bleiben zu lassen bis die komplette Trilogie vorrätig ist. 
Und mir die drei Prequels (zu HdR) dann auch noch lange für eine Sichtung zur Vorweihnachtszeit aufzuheben - Vorfreude ist bekanntlich ja eine ganz besondere Freude! 
Nun war die Zeit endlich erkosen, einen adventlichen, kultbeladenen Ausflug in die Welt der Mythen und Helden dieser erdigen Gemeinschaft anzugehen.

Im Auftakt der Trilogie macht sich Bilbo Beutlin daran, eine Geschichte für seinen Neffen Frodo aufzuschreiben, um ein Abenteuer zu erzählen, das sich 60 Jahre zuvor (vor Herr der Ringe) begab…

 


Eine unerwartete Reise (2012)
 

Der junge Bilbo Beutlin (Martin Freeman) ward vom Zauberer Gandalf (Ian McKellen) auserkoren, um als Meisterdieb eine Bande von Zwergen zu begleiten. Die Zwerge, damals ihrer Heimat, dem Berg Erebor beraubt und dem Drachen Smaug ausgeliefert, wollen ihre Festung mitsamt des überschäumenden, innenhabenden Reichtums zurück. Prinz Thorin von Eichenschild (Richard Armitage) hat in letzter Erbfolge Anspruch auf den ARKENSTEIN, einem Edelstein/Juwel, dem Herzen des Berges Erebor. Bis dort hin ist es jedoch eine lange, erschwerliche, und von dunklen Mächten verzehrende Reise…

Auf, auf… auf die Ponys! Vorbei an Riesentrollen, wunderbaren Naturkulissen/Tierwelten, durch den Grünwald ins Bruchtal, über die Berge mit Steinwesen hinweg in tiefe, gefährliche Orc-Höhlen und per Riesenvogel-Fluglinie ein Stück des Weges näher dem Ziel…

Die anfänglich Zusammenkunft (Leerung der hobbitschen Speisekammer) noch recht ausgeweitet –hätte sich in diesem Ausmaß viel besser im Extended Cut gefügt- macht man im Auftakt jenes zeitschindende Element leider noch ruchbar. Etliche Rückblenden und Zwischensequenzen vereiteln doch etwas das gemächliche Ankommen in dieser so fantastischen Welt. 

Stellen anhier die Zwerge gänzlich unerschrockene Krieger dar, hat der eher bequemliche, aber doch abenteuerhungrige Hobbit hingegen noch so einiges vor sich – um sich zu beweisen, einer der Ihren zu sein. Und dabei sogar noch den Einen Ring zu finden!
 


Smaugs Einöde (2013)
 

Durch den verwunschenen Dunkelwald (einst noch Grünwald) im Kampf gegen Bestien, ein Abstecher in die Welt der Elfen deren Gefängnisse es zu entkommen gilt, flussabwärts auf einem Ritt in Fässern… und stets die Orcs hinter einem her. Auf dem Weg nach Erebor muss sich vorausgehend aber noch in die Seestadt Esgaroth eingeschlichen werden, auf der eine Prophezeiung liegt, die sowohl die Zwerge als auch die Familie von Bard (Luke Evans) in ihr Schicksal ziehen wird. Nach einigen zu lösenden Kniffen, hinein in die tiefsten Schatzkammern Erebors, wo erst die eigentliche Aufgabe des Meisterdiebes Bilbo Beutlin liegt/lauert. 

Doch der wachende Drache (Benedict Cumberbatch) ist entfesselt!

Vom Dunkelwald berauschte Zwerge, eine mehr als eklige Spinnenschlacht, die Liebe von Zwerg Kili zur Elbin Tauriel (Evangeline Lilly) ruft auch den (schon bekannten) Gefährten Legolas (Orlando Bloom) zum fortwährenden, flinken Elbeneinsatz im Kampf gegen das Böse hervor, unterdessen lüftet Gandalf weitaus finstere Mächte im Verborgenen (Dol Guldurs), die mit Saurons Auge etwas kolossal Dunkles einläuten könnten.

Alles endet mit dem wütenden Anflug Smaugs auf die Seestadt Esagaroth, um im größten Cliffhanger der Reihe auch nicht umhin zu kommen, gleich eilends die nächste Scheibe in den Schlund des Players zu werfen.
 


Die Schlacht der fünf Heere (2014)
 

Während Gandalf in Gefangenschaft geriet, ist in der von Feuersbrunst bedrohten Seestadt, Bard als einziger des Mutes, es mit dem Drachen aufzunehmen. Nach einem Kampf immenser Zerstörungskraft und vieler menschlicher Verluste, sich auch schon der nächste Kampf um den Berg Erebor anbahnt. 
Thorin von Eichenschild plötzlich von Frevel (einem bösen Willen) eingenommen, lässt die Fronten nur noch mehr verhärten, sodass sich bald böse Mächte, Orcs, Zwerge, Menschen (unter Führung Bards), Elben (unter Führung Thranduil) und manch weiterer, staunenswerter Instanzen, zur überdimensionierten Schlacht einfinden.

Die bis an den Rand befüllten Schatzkammern Erebors sind für jeden von Interesse. Die Frage ist nur ob Macht, Gier und Verblendung, oder aber doch loyaler Zusammenhalt obsiegen. 
Gandalf muss erstmal befreit werden, um einen hierbei mit nur allzubekannten Gesichtern (und auch Formen des Bösen) zu erfreuen/einzunehmen, bis das Fantastyspektakel ihre (vorerst) letzte Schlacht in ergiebiger Zeit und visueller Brillanz vollumfänglich auskostet. 
Manch Luftaufnahmen des wimmelnden Schlachfeldes nur so vor mannifaltigen Details strotzen und das leichte Fallen von Schnee, der umkämpften Szenerie rundum Erebor und Thal, nochmals eine gewisse Ehrhabenheit verleihen. Die Liebe einer Elbin, als auch die flinken Pfeile Legolas gelegentlich dazwischen, hat man es ebenso mit den zwei gewaltigen Orcs Balg und Azog aufnehmen. 

 

Nach getaner Pflicht, schickt man Legolas auf die Suche nach dem Streicher, weshalb man fast nicht umhin kommt, nun „Die Gefährten“ einzulegen, um sich erneut auf ein weiteres Mittelerde-Abenteuer zu begeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Eigentlich braucht es für die simple Geschichte des Hobbits nicht viel, um diese fantastischen Welten, Weissagungen und legendäre Figuren mit bedeutendem Charme zu füllen. Hinzu etwas Action, zahlreiche Kreaturen, Freunde und Feinde, um die langwierige „Laufzeit“ nicht zur Bürde zu machen, im Gegenteil, man bekommt von all den exquisiten Details und den einzigartigen, herausragenden Kulissen Neuseelands fast nicht genug.
Dieses betörende Feeling, die innehabende Fantastik und der schwelgende Score von Howard Shore wollen einen einfach nicht loslassen. Sie öffnem einem nur noch mehr die Augen um deren visuelle Brillanz auszukosten, und das Herz um sich labend dieser märchenhaften Welt (mit seinen hellen und dunklen Mächten) hinzugeben.

Der (übermäßige) CGI-Einsatz stört natürlich hin und wieder, ebenso Green-Screen-Aufnahmen wie manch überzogener Ritt jenseits des Möglichen, dennoch wirkt großteils selbst das Unechte beachtlich. Jede weitere Kulisse und viele optischen Ideen, einfach nur ein facettenreicher, zum Leben erwachender Augenschmauß.
Sattgrüne Wiesen/Wälder, Holz-verschnörkelte Welten, wunderbare Steinreliefs, steinerne Klippen, verschneite Berge, sowohl beritten/-wandert, als auch nur ehrerbietend im Hintergrund, strotzt man hier einfach jeglicher Witterung. In diesem heilig wirkenden Naturell, ist man liebend gern Begleiter, Gefährte.

Vereinzelte aber weitreichende Verbindungen zur HdR-Trilogie wurden ganz wunderbar eingeflochten, um Stück für Stück anzuknüpfen, aber dennoch eine eigenständige Geschichte (in dieser mittlerweile bekannten Welt) zu erzählen. Der hobbitsche Ursprung des Rings, die finsteren Mächte des Nekromanten (Saurons), als auch bekannte Dörfer/Gebiete und Figuren geben sich die Ehre,... um mit Vertrautem zu binden, aber noch mehr mit Neuem zu begeistern.

Sechs Filme dieser ansehnlichen, aber auch gefährlichen Reise durch Mittelerde, lassen einen bisher durch Regisseur Peter Jackson –mich deucht er hat im Hobbit ein ziemlich ähnliches Cameo- in dessen Mythen abtauchen, oder dem Alltag entfliehen. Da kann es hin und wieder auch vorkommen, dass sie einem die Vorweihnachtszeit oder auch die Feiertage versüssen. 


Zur Wahl stehen die Kinoschnittfassungen mit insgesamt 474 Minuten, als auch die Extended Fassungen mit 529 Min. Laufzeit erlesener Wanderungen und unermüdlichen Schlachtengetümmels.

Inklusive „Herr der Ringe“ kommt man dann mit 1031 oder 1255 Minuten zur vollen Mittelerde-Dröhnung, wobei man sich gewiss einiges spart, wenn man nicht mit langen Abspännen vorlieb nehmen möchte. 

Da sich einige von uns aber, wie die Hobbits, nur noch mehr den Wanst (mit diesen Welten) vollschlagen möchten, regt sich etwas in den Weiten der Fangemeinde: Ein Ruf nach dem Silmarillion wird immer lauter. Eine Sammlung unvollendeter Werke von J.R.R. Tolkien, rund um mythologische Vorgeschichten und Hintergründe dieser ach so betörenden Welten, Geschichten, Legenden und Ringe. Ob man sich derer tatsächlich mal annehmen würde, oder es nur bei einem losgelösten Gedanken bleibt, sei vorerst mal dahingestellt.

Aber mir soll's recht sein!

 

 




Cover: bluray-disc.de / Warner

Weihnachts-anSICHTEN #4

21. Dezember 2016

 

 

 


Donovans Reef
USA1963 - Die Hafenkneipe von Tahiti


Eine Handvoll Navysoldaten hat nach dem Krieg ihr persönliches Paradies auf Haleakaloha gefunden. Einer schmucken Südsee-Insel mit liebherzigen Insulanern, welche die forschen Draufgänger als eine der ihrigen aufgenommen haben. Der Doktor unter ihnen, William Dedham (Jack Warden) kümmert sich um die Inselbewohner, während John Wayne mehr oder weniger seine Bar auf Vordermann hält und Cesar Romero (der Joker aus dem Adam West Batman) mitsamt Butler den Genüssen der Insel frönt.
Aufregung kommt in die Sache als Lee Marvin (wieder) auftaucht, und dann auch noch die Tochter von Doktor Dedham, die ihren noch nie gesehen Vater um sein Erbe bringen will… John Wayne empfängt sie gleichmal herzlich forsch!!!

Der letzte Film, indem Regisseur John Ford und sein Haudegen John Wayne zusammenarbeiten (Stagecoach, Der schwarze Falke, Der letzte Befehl, Der Mann der Liberty Valance erschoß), und zur Abwechlsung mal andere Töne als sonst anschlagen.

In Donovans Bar geht es unter tropischer Kulisse zwar eigentlich recht liebenswert zu, zwischendurch gibt man sich aber auch gern mal auf die Zwölf - für eine Kneipenschlägerei aus Jux und Dollerei hat man hier nämlich immer Zeit! Anderweitig versucht die angekommene Tochter Amelia (Elizabeth Allen) ihrem Vater unmoralisches Verhalten nachzuweisen um ihn um sein Erbe zu bringen, muss aber immer mehr feststellen, wie fürsorglich ihr Vater eigentlich ist. Zuvor hat man noch reichlich Zeit die Insel zu erkunden, 3 süsse Kinder liebzugewinnen und sich mit John Wayne eine elegant-barsche Screwball-Fehde zu liefern.

Obwohl die Geschichte selbst nicht viel hergibt, lebt man neben der phänomenalen Kulisse und seinen herzigen Bewohnern, vom mega-gut-gelauntem Cast! Was man hier an Gags abliefert ist unübertrefflich! Der männliche Trupp agiert wie ein wildgewordener Haufen, gerade Lee Marvin und der Duke haben sich einiges mit den Fäusten zu sagen (doch immer nur aus Kumpel-Spaß), Wayne ackert mit seinem Militärjeep quer über die Insel, und den Großteil der Komik, streift das konträre aber ausgiebig-amüsante Aufeinandertreffen von edler Etikette (Elizabeth Allen) und der rüden Art Donovans (John Wayne) ein! Egal ob treffliche Sprüche oder Situationskomik, hat man überraschend viele, gute, beiläufige Gags - und sei es nur im (Liebes-)Abenteuer mal vom Jeep zu plumpsen!

Der Altersunterschied der beiden mag zwar fragwürdig erscheinen, Wayne hatte Ford auch wieder Maureen O’Hara vorgeschlagen, nach einer Weile siegt aber der Liebreiz um es zu ignorieren.

Darüber hinaus geht dieser Kulturclash zum Träumen und Verlieben dann auch noch als Weihnachtsfilm durch: Besonders die familäre Herzlichkeit mit den 3 gut gelaunten Kindern und der freundschaftliche Zusammenhalt der Männertruppe, bereichern im emotionalen Sektor... und man feiert dann sogar noch tatsächlich Weihnachten!
Ein schicker Weihnachtsbaum wird zwischen den Palmen gefällt, aufgeputzt, eine Messe inklusive Krippenspiel gefeiert –Achtung: in dieser Kirche kann es sogar regnen!- Jingle Bells geträllert und sogar noch „Stille Nacht“ auf Insulanisch und Englisch! Wie schon „Wir sind keine Engel (1955)“, Weihnachten ausnahmsweise mal unter umgarnenden Südsee-Ambiente!!
 

Weihnachtsbaum an Bord!

Bildquelle: theCJ2Apage.com / Copyright: John Ford Productions / Vertrieb: Paramount


Der Empfang der Insulaner ist phänomenal, es schmiegt sich ständig Südsee-Geplänkel um die Ohren, Wasserskifahren kann holprig werden, dennoch hat man auch ein kleinwenig zum Erkunden/Entdecken: Egal ob Insel-Historie, Hintergründe zum Vater oder der Vergangenheit der ehemaligen Soldaten. Dazu viel zu lachen und reichlich Gefühl!

Ich würde ihn trotz der perfekten DVD-Quali sogar noch auf Blu-Ray kaufen -sollte er mal kommen- um ihn trotz der sonnigen Ausgelassenheit, auch noch separat zu meinen Weihnachtsfilmen zu packen.

 

Trivia: Lee Marvin und John Wayne haben im Film am selben Tag Geburtstag, dem 7. Dezember, was auch das Angriffsdatum auf Pearl Harbor darstellt, das im Film indirekt mal Thema wird.

Der fiktive Inselname Halekaloha bedeutet salopp übersetzt soviel wie „Die Heimat des Lachens und der Liebe“ was wirklich perfekt passt!

 

 

Die kleine Lady
D/AT2012


Eine, der ach so vielen Adaptionen des kleinen Lords, nun im Vergleich mit dem bekannten britischen Ableger aus 1980 – wenn auch nur fürs Storyverständnis, für den Sehgenuss sollte man nämlich keineswegs Vergleiche zum herausragenden Brit-Remake ziehen.

Die Ausgangslage amerikanischen Ursprungs behält man bei, schickt die kleine Lady –man tauschte zur Abwechslung mal die Geschlechterrollen- jedoch nicht nach England, sondern auf ein österreichisches Schloss. Die kleine Lady (Philippa Schöne) soll auf ihr adeliges, aristokratisches Erbe vorbereitet werden: Das liebreizende Kind, den kleinen blonden Engel, möchte man zur Etikette-tragenden Comtesse/Gräfin formen!

Da die Kleine sich in dieser filmischen Auslegung jedoch vielmehr als Wirbelwind herausstellt, sorgt gleich mal für sehr viel mehr (rüderen) Humor. Auf plumbe Weise versucht man sogar den Kampf für Frauenrechte -eine kleine Suffragette- einzubinden.
Grundlegend übernimmt man aber die Story 1:1, so natürlich auch den Hass der Großmutter (Hörbinger) auf die Mutter (Christiane Filangieri) und den nervigen Erbschleicherbetrug, den man hier sogar nochmals mehr ausreizt um finales, giftiges Drama zu schlagen. Anderweitig versucht man kleine inhaltliche Details einzuflechten um der bekannten Geschichte doch auch etwas Abwechslung einzuhauchen. Statt Squaredance schlägt man deshalb eben mal Räder beim Tanzkurs - u.a.

Die typische Hölzernheit deutschsprachiger Filme verbreitet einen schalen Ersteindruck, besonders Veronica Ferres, die hier die Rolle des Ladenbesitzers, sowie die der Hebamme zu vereinen scheint, setzt in doppelter Hinsicht darauf, aus der Rolle zu fallen! Anderweitig gibt man sich aber doch wieder talentiert: Neben der kleinen Grinsekatze von Lady, verzaubert auch die Mutter (Filangieri), ebenso herausragend agiert Xaver Hutter in seiner Nebenrolle als adeliger Bote/Hausverwalter. Christiane Hörbinger als zickige, reife Dame erfüllt als kaltherzige Gräfin eigentlich ein ihr schon rollenbekanntes Klischee.

Herausragenstes Element dieser Adaption stellt das erstklassige Dekorationsdesign dar, das durch die typisch-klare Fernsehoptik zwar auch Künstlichkeit verbreitet, aber mitsamt den Kostümen doch durchwegs erstaunliches, zeitgenössisches Ambiente ausstrahlt – oftmals sogar für wunderbar satte Farben sorgt. Die wichtigste Eigenart bezüglich des um-den-Finger-wickeln der herzlosen Gräfin durch die süsse Enkelin, erreicht hier jedoch nicht mal Ansatzweise die Raffinesse des britischen Drehbuchs (1980); hier muss stattdessen leider Trotz und Geheule herhalten um das Herz der Aristokratin abrupt zu erweichen.

Anstatt kühlen Britflairs, ein leicht sonniger, kühler Herbst- und österr. Schlossflair, statt Klasse aber vielmehr den Charme von TV-Märchenfilmen. Für eine vorweihnachtliche Zwischensichtung in Ordnung, allgemein aber doch zu aufgesetzt. Außerdem holt man zu Ende leider auch nicht zum Weihnachtsfest aus.

 

 

Stille Nacht – Mörderische Nacht
USA2008 - While She Was Out

 

Ein schickes Intro mit Kinderzeichnungen, um sowohl (etwas gruselige) Weihnachtsstimmung, als auch schon manch Locations des Filmes abzuzeichnen. Ein nasser Winterabend, eine schön beleuchtete Vorort-Siedlung, dazu ein unheimlich-stimmender Score und mittendrin Della (Kim Basinger), als gebeutelte, etwas depressive Mutter. Ein chaotisches Haus und ein gewaltbereiter Mann (Craig Sheffer) machen ihr Leben zum eintönigen und mühseligen Hamsterrad. Nur noch einige Stunden zur Bescherung, ergreift Della nochmals die Flucht um in der überfüllten Mall etwas Geschenkspapier zu besorgen…

… was danach passiert, wird der Mutter aber gewiss jede weitere Weihnacht nachhallen.
 

Eine verzwickte Parkplatzsituation eskaliert, und fortan steht für die Mutter erneut Flucht auf dem Plan! Eine abgelegene Baustelle und ein raues Waldgebiet, werden zum Brennpunkt für die Nacht des Hl. Abends.

Der Score verdichtet sich im Takt der fortlaufenden Rasanz und die 4 Jungs, die vor nichts zurückschrecken, machen sich obszön auf die Jagd nach der Blondine mit den Gummiboots und dem roten Werkzeugkasten!

Kim Basinger und Lukas Haas agieren gewohnt gut, Haas darf als böser Junge sogar als facettenreicher Psycho aufspielen, der Rest des Castes gibt sich gelegentlich ein paar Drehbuch-Peinlichkeiten, wie unnütze Sprüche bez. eines „bösen Geistes“ (im Wald)… dennoch gestaltet sich der Überlebenstrip durch die verregneten Wälder recht spannend und körperlich fordernd.
Trotz kleiner inszenatorischer Stolper–Baumstümpfe, haut man bei den Tötungen rein, und gibt sich auf der labilen Flucht zu etwas Hardrock (-Verhalten), als recht kurweiliger 80 Minuten-Survival-Thrill.

Bis zum Ende der Nacht hat man Della gewiss aus ihrer Apathie gerüttelt! 

Wenn es in erster Linie auch nur ein "primitiver" Überlebenskampf wurde, so hat sich Regisseurin Susan Montford für ihr Regiedebüt zumindest in zweiter Ebene einges dabei gedacht, Basinger für einen „brutalen Selbstfindungstrip“ durch die „urigen Wälder“ (Vancouvers) zu schicken.
An die Synchro -die anfänglich recht übel wirkt- muss man sich zwar erst gewöhnen, dann überzeugen jedoch Location, Stimmung und kleine (tiefgreifende) Verhaltensabsurditäten. Für steile Weihnachten demnach einen Lauf wert!
 


 

 



Coverbilder: bluray-disc.de / amazon.de

Liebe braucht keine Ferien

19. Dezember 2016

 

 

Iris (Kate Winslet) und Amanda (Cameron Diaz) -auf zwei verschiedenen Kontinenten zuhause- teilen etwas, und zwar Liebeskummer!
Und das genau zur unvorteilhaftesten Zeit des Jahres, zu den weihnachtlichen Festtagen. Kurzerhand und aus Not beschließen sie die Flucht zu ergreifen, indem sie via Internet ihre Häuser tauschen. 2 Wochen Abstand vom persönlichen Frust und der Liebe, meint man… denn...

 

Liebe braucht keine Ferien
The Holiday - USA/GB2006



Einstieg via England mit „Last Christmas“ (Wham) zu Iris weihnachtlicher Bürofeier, wir treffen auf Liebeskummer und Geheule (zumindest bei Winslet, Diaz Figur kann nicht heulen), bis beide Reißaus nehmen... und Iris zu „Winter Wonderland“ (Darlene Love) ins sonnige L.A. einfährt um eine luxuriöse Traumvilla zu beziehen.
Schon besser fügt sich selbiger Song, als Amanda auf High Heels im idyllischen, abgelegenen und verschneiten Village eintrifft, um eins der schicksten Cottages der Filmgeschichte mit Liebesschmerz, aber dennoch erfrischender Ausgelassenheit zu füllen.

Das Rosehill Cottage ist nicht nur durch seine Lage und der urig-steinigen Fassade ein bezuckerter Augenschmauß, sondern ebenfalls in Sachen Innendekoration wie aus dem Bilderbuch geschniegelt… was sich nur zu perfekt für die (eingebauschte) Stimmung macht!

Während nun beide Ladys den Entdeckungen ihrer neuen Behausung frönen, macht sich erneut die Liebe an sie ran... bei der einen langsamer (Jack Black), bei der anderen vorerst weitaus schneller (Jude Law)… und Regisseurin Nancy Myers (Was das Herz begehrt, Man lernt nie aus) vermag es, ihrem eigenen Drehbuch doch so originelle, feinfühlige aber auch lustige Dialoge zu verleihen, dass sowohl Kitsch, als auch amüsante Noten, die weihnachtlichen Feiertage bis hin zu Silvester füllen.

Übers Jetlag hinaus muss Fremd-Küssen geübt werden, während man auf der anderen Seite des Ozeans, Film-Legenden und neue Freunde findet.
 

Neben den hemmungslosen Romantikern, die man hier bedient, hat man sich auch was Besonderes für Filmfreunde einfallen lassen, huldigt man anbei doch immer wieder das alte Hollywood, sowie auch deren musikalische Themes...

Die Protagonisten aus L.A. sind nämlich beim Film zuhause: Schneidet Amanda zahlreiche Trailer –deshalb auch der Fake-Trailer zum Weihnachtskracher „Christmas Day“ mit Lindsey Lohan/James Franco- hat Jack Blacks Figur hingegen die Filmmusik über. Weshalb er nicht umhin kommt, beim gemeinsamen Besuch in der Videothek so einige berühmte Film-Themes anzustimmen, und bei „Die Reifeprüfung“ angekommen, sogar Dustin Hoffman ein kleines Cameo-Späßchen zu entlocken.

Bevor man es sich im schicken Heimkino wieder zu manch Klassiker gemütlich macht.

Herausragenstes Element, Italowestern-Legende Eli Wallach, der mit seinen 90 Jahren in seiner phänomenalen Nebenrolle als ehemaliger Hollywood-Autor Arthur Abbott wirkt, als würde er nicht nur einen würdigen Abgesang aufs goldene Filmzeitalter, sondern auch seiner selbst zelebrieren. Eine Rolle exakt auf den Punkt! 
 

Im Vordergrund steht natürlich das verklärte, romantische Liebes-Crossover zwischen England und Amerika. Was in Sachen visueller Stimmung großteils an Schnee abgeht, macht man allerdings mit kitschiger Herzwärme (oder einem lieblichen Decken-Zelt anno Kindertage) wieder gut, und unterhält vom Abstellgleis der Liebe bis hin zum Zauber der Liebe/Festtage, als Tränendrüsen-reizender Urlaub mit (Augen-zu-und-durch-)Lachern. Und in seiner Besetzung teilweise sogar mit ungewohnten Einsatz.

Festtagsfilm trifft auf geradlinige Liebesromanze trifft auf altmodisches Hollywood. Allein schon der britischen Kitsch-Idylle wegen, einen feiertags-bedingten Blick wert. Nicht mehr, aber auch nicht weniger!

 

 

Als kleines Weihnachts-Love-Package könnte man ebenso zum (Cover-hässlichen) Duopack greifen und sich auch gleich noch "Tatsächlich... Liebe" angeln...

Der darf bei romantischen Adern zur Weihnachtszeit nämlich ebenso wenig fehlen. ;)

(Gehirnkästchen) Abschalten, eintauchen, hingeben... und etwas aufwärmen.

 

 

 




Cover: bluray-disc.de / Copyright Universal Pictures

Gremlins

16. Dezember 2016

 

 

Unter dem Mantel von Steven Spielbergs Entertainment-Schmiede Amblin, mit einem Drehbuch vom charmant-herzigen Unterhaltunsgarant Chris Columbus (Regie: Kevin/Harry Potter 1+2) und am Regiestuhl auch noch Horrorkomödien-Koryphäe Joe Dante! Eine besondere Kombination!
 

Als Aufhänger nimmt man sich den sagenumwobenen Mythos des koboldartigen GREMLINS, dessen Erzählungen etwa die letzten 100 Jahre zurückreichen. Stark verbunden mit der Luftfahrt, wurden sie beispielsweise im zweiten Weltkrieg für allerlei technische Defekte bei Fliegern verantwortlich gemacht - weil der Gremlin in seinem Zerstörungswahn so gern Unfug treibt, trug er die Schuld an etlichen Gebrechen! Der britische Schriftsteller Roald Dahl machte aus der Folklore 1943 sogar ein Kinderbuch, mit dem Titel „The Gremlins“. (Er schrieb u.a. auch „Hexen, Hexen“, „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „BFG“, …)

Ebenfalls erwähnt wurde der Gremlin in Sachen Popkultur in einer (genialen) Episode der Twilight Zone.
 

Der Zusammenhang zur Luftwaffe (im zweiten Weltkrieg) kommt nochmals genialer, wenn Joe Dante seinen Darsteller-Veteran Dick Miller (Mr. Futterman) im Film Bezug auf diese Legende nehmen lässt... der betrunken in Fliegerjacke gekleidet, über die grimmigen Wesen aus seiner Zeit des Krieges schimpft!! Herrlich historisch/fabelhaft!
 

Aber nun zum weihnachtlichen Ableger dieser kultigen Fabelzunft!

 


Gremlins
USA1984

 


Denn was könnte als Weihnachtsgeschenk besser passen, als ein kleines, süsses, pelziges Wollknäuel (mit Fledermausflügel/Spockohren)! Der entdeckte Mogwai in Chinatown, macht sich doch herausragend als Präsent für Sohnemann Billy (Zach Galligan).
 

Quelle: tribecafilm.com / Copyright: Warner Bros / Amblin Entertainment


 

Natürlich gibt es einige außerordentlich wichtige Regeln zu beachten, die wir Filmfans mittlerweile easy-brindisi aus dem Effeff beherschen…
 

  • Kein grelles Licht,
  • kein Wasser
  • und niemals, wirklich niemals, nach Mitternacht füttern!!
     

Würde man dies jedoch beachten, hätten wir auf jede Menge Spass verzichten müssen!

 

Etwas Wasser und schon vermehrt sich der kleine, auf den Namen Gizmo getaufte Teddy unverzüglich knollenartig. Die Ableger zwar noch ident süss, kommt deren Verhalten schon richtig bösartig.
Noch etwas Hühnchen nach Mitternacht und schon hat man eklige Cocoons da. Danach dauerts nicht lange, bis die hässlichen GREMLINS schlüpfen und mit kultigen Unfug loslegen.
 

Für eine gänzliche Kobold-Apocalypse schmeißt sich ein Irokesen-Gremlin noch ins öffentliche Schwimmbad, schon haste ein giftgrünes, mehr als grinchiges Weihnachtsfiasko entfesselt…

...um die Kleinstadt und ihre Bewohner so richtig außeinander zu nehmen!
 

Anfänglich sogar noch recht fies/ernsthaft angelegt – der arme Barney (Hund) wird als Streich sogar mit der Weihnachtsbeleuchtung verflochten -, siegt im Verlauf mehr und mehr der ulkige Humor… später wird unter den kleinen Monstern schon zum Flashdance ausgeholt, gepokert, gebechert, Skateboard gefahren und wild mit der Kettensäge herumgefuchtelt.

Betrunke Provinzdeputys sind einen dabei aber nicht hilfreich.


Weihnachtlich schmückt man das ganze bis ins letzte kitschige Details aus:

Es erklingt nach dem Intro gleichmal frohlockend „Christmas (Baby Please Come Home)“ von Darlene Love, wenn wir im reizenden, verschneiten und durchwegs geschmückten Kleinstädtchen Kingston Falls ankommen; beim Kochen guckt man „Ist das Leben nicht schön?“, den Weihnachtsbaum liefert ein als Weihnachtsbaum verkleideter Junge (Legende: Corey Feldman) und die ganze Stadt ist mit Eis und Schnee überzogen! Selbst der VW Käfer, auf den Nachbar Futterman (Dick Miller) nur so schimpft - wie auf alles Importierte!

Warum man jedoch „Do you hear what i hear“ (Johnny Mathis) gleich mit einem „Hörst du was ich höre“ a la Heino (scheinbar: Willy Hagara) eingedeutscht hat, weiß wohl keiner. Entschädigen sollen einen dafür die Gremlins-Sternsinger, pfiffiges Mogwai-Gedudel (Jerry Goldsmith) und ein Synthie-Stille-Nacht! Wobei ich nun eigentlich auch den eingedeutschten Song als Ohrwurm habe.

 

Quelle: standbyformindcontrol.com / Copyright: Warner Bros / Amblin Entertainment


Die Darsteller machen sich gut, allen voran Frances Lee McCain als Gremlins-killende Mutti! Die in ihrer Pause vom Lebkuchenbacken, einen Grünling nach dem anderen auf ganz kreative, famose Weise in der Küche zerlegt!
Als ansehnlichen Part bringt Phoebe Cates (Mein böser Freund Fred) noch etwas Provinz-Liebreiz ein, der Vater (Hoyt Axton) hingegen reichlich Spaß/Albernheit mit seinen abstrusen Erfindungen:
 

Von PELTZER-Electronics sollte man meiner Meinung nach definitiv die Finger lassen!! Es sei denn, man will gerade einen Gremlin in grüne Grütze verwandeln.


So jagt man durch die Stadt, liefert etwas Grusel, Action, und in Sachen Effekte für sein Zeitfenster eine mehr als erstklassige Arbeit - für mich funktionieren die Tricks auch heute noch tadellos! Die Grimassen der Animatronics/Puppen beeindrucken rührend/grimmig und was man sich als Anstalten der Gremlins ausdachte, übersteigt jede noch so wahnwitzige Kreativität – hier hat man sich hingehend ausgetobt! Einfach nur klasse! Die Laute der kleinen Racker – zu köstlich!

Hinzu kommen noch zahlreiche Backgroundeinlagen für Filmfans, egal ob nun die Zeitmaschine, Robby der Roboter, der Stofftier-ET, oder auch manch Filme die Gizmo gern mitfiebernd guckt, und und und… fast schon ein Sammelsurium an kultigen Referenzen.
 

Klitzekleiner Wermutstropfen: Früher funktionierte die Illusion der Studioaufnahmen noch recht problemlos – das Set dürfte vielen aus „Zurück in die Zukunft“ bekannt sein -, heute fiel mir der Kunstschnee etc. leider mehr und mehr auf, und ich freu mich echt für jeden, der das noch unaufällig zu ignorieren vermag. Mal davon abgesehen schöpft man in der Deko jedoch aus den Vollen, um dennoch eine wunderbare Stimmung zu fabrizieren.
 

Nachtrag: Mittlerweile funktionierte auch die Illusion wieder, sodass ich mich dem Flair kultiger Tage wieder gänzlich hingegeben konnte. GREMLINS strahlt auch aus jeder Nische 80s-Feel. :)


 

Joe Dante schuf hiermit eine wunderbare Verpuppung von Creature-Feature-Spaß, reichlich Weihnachtszauber und zahlreichen Film-Extras im Background. Einfach nur putzig!

 

 

Für eine Fortsetzung (1990) holte man den wichtigsten Cast zurück, ebenfalls Joe Dante als Regisseur und verlagert die Story nach New York – um einen hochtechnisierten Wolkenkratzer, mit noch weitaus mehr Klamauk, aus seinen Fugen zu kitzeln.

Weil der jedoch nicht an Weihnachten spielt... ein ander Mal mehr dazu. ;)

 

 

 

 




Drei Männer im Schnee

13. Dezember 2016

 

 

 

Schriftsteller Erich Kästner dürfte vielen bekannt sein, insbesondere durch seine Kindergeschichten wie "Das fliegende Klassenzimmer", "Emil und die Detektive" und zahlreiche weitere populäre Geschichten. Viele daraus wurden schon (mehrfach) verfilmt. Ebenfalls von keinem Unbekannten, dem Regisseur Kurt Hoffman (u.a. die Spessart-Trilogie mit Liselotte Pulver), der u.a. Kästner-Werken auch 3 Männer im Schnee verfilmte.

Eigentlich gab es 1938 schon eine amerikanische Verfilmung des Buches, unter dem Titel Paradise for Three, die ich ebenso gern sehen würde, wäre sie denn auffindbar. Aber macht nichts, die nun besprochene deutsch-österreischische Produktion aus dem Jahre 1955 schlägt sowieso alles! Was auch der Grund ist, weshalb sich der Film seit Erstsichtung in mein Dezember-Programm eingewattet hat!
Obwohl er nicht an Weihnachten spielt, eignen sich das Hotel im heimeligen Schneegebiet, die emotionale, aber amüsant verpackte Botschaft und seine herzerwärmenden Charaktere einfach hervorragend fürs Weihnachtsprogramm....

 

 

3 Männer im Schnee
AT 1955
 
 

Die Geschichte selbst, ist aufgrund seiner mehrfachen Verwechslungsgefahr vorerst gar nicht so leicht zu erklären: Der Millionär Eduard Schlüter (Paul Dahlke) ist alles andere als ein reicher Angeber, vielmehr ein Spaßvogel schlichten/bodenständigen Gemüts; weshalb er sich gern mal Spielchen erlaubt und für einen Mann seines Standes auch ungewöhnlich benimmt:

Dieses Mal mogelt er sich unter Vorwand eines Gewinnspiels in ein alpines Skihotel in den Bergen - als Armutschkerl! Also als armer Mann.

Um inkognito zu beobachten, ob jeder Mensch - egal ob Reich oder Arm - mit gleicher Würde und Achtung behandelt wird?

Seine Tochter (Nicole Heesters) will ihm aber ebenfalls einen Jux unterschieben und verständigt das Grandhotel schon vorab, damit die ihn trotz ärmlichen Auftretens verwöhnen - ihm eine übertrieben gastfreundliche und sogar auf seine Persönlichkeit abgestimmte Betreuung zukommen lassen: Siamesische Katzen, Leibspeise und Masseur inklusive!
 

Darf ich vorstellen - Millionär Schlüter, inkognito als verarmter Spaßvogel Schulze!



Quelle: spiegel.de / Copyright: Ring-Film / Vertrieb: MFA+


Als Schlüter aber nun im Hotel eintrifft, wird er gleich mal VERWECHSELT, und statt ihm der zweite Gewinnspielteilnehmer, Dr. Fritz Hagedorn (Claus Biederstaedt) - der tatsächlich aus armen Verhältnissen stammt -, für einen getarnten Reichen gehalten... was sich im gesamten Hotel herumspricht und fortan jeder, Personal als auch Single-Damen, dem vermeintlich reichen Mann nachjagen, um ihn von vorne bis hinten zu bedienen!


Der echte Reiche hingegen wird wegen seines ärmlichen Auftretens gemein abgestempelt; und nicht nur das, man will ihn sogar aus dem Hotel ekeln!

Um das Trio perfekt abzurunden, gesellt sich auch noch Schlüters Haus-Diener Kesselhut (Günter Lüders) hinzu. Obwohl er in seiner regulären Tätigkeit dem Schlüter jeden Handgriff abnimmt, muss er hier auf Anweisung seines Chefs als Reicher einchecken, um simple Urlaub zu machen und alles zu beobachten!
 

Somit hätten wir 3 Männer, die jeder unabhängig ihres eigentlichen (finanziellen/gesellschafltichen) Standes, in eine völlig gegensätzliche Welt eintauchen... und man kann jetzt schon sagen, jeder wird seinen Spaß haben!

Und der Zuseher noch mehr!!



Schon die flockig frohlockend verspielte Intromusik des s/w-Klassikers beginnt einen zu verzaubern, bis nach einen kleinen Einleitung das spaßige Durcheinander zu laufen beginnt. Allein schon Familie Schlüter schiebt köstliche Sprüche, Eduard gibt ohnehin einen Reichen für sich ab, etliche verquere Fronten werten nur noch mehr auf. Wodurch die kommenden Verwechslungen/Irrungen nicht nur ein erheiterndes Lächeln ins Gesicht zaubern, sondern ebenso für Schenkelklopfern sorgen. Die Erzählung vergisst dabei weder auf Herz, Botschaft, noch äußerst unterhaltsame Dreistigkeiten.

Je verwirrter das Personal wird, desto mehr Gemeinsamkeiten finden allerdings die 3 untereinander! Denn in freundschaftlicher und vorurteilsbefreiter Begegnung, lassen sich Werte entdecken, die tatsächlich authentischer Natur sind! So treibt man Albernheiten, kann manchmal gar nicht aus seiner Haut heraus (-> der Butler), lacht reichlich mit-/übereinander und baut im Umtrunk sogar einen Schneemann.

Jeder Einzelne, ein überaus charmanter Charakter zum Liebgewinnen!


v.l.n.r.: Schlüter aka Schulze, Dr. Fritz Hagedorn, Kesselhut

Quelle: deutsches-filminstitut.de / Copyright: Ring-Film / Vertrieb: MFA+


Die elegante Ausstattung kann sich ebenfalls sehen lassen. Mit Ausnahme der Billig-Absteige, in die man den vermeintlich armen Schlucker steckt, damit er freiwillig wieder auscheckt - einer Dachkammer ohne Heizung! Der Schlüter lässt sich aber durch nichts aus der Rolle bringen, im Gegenteil, er findet in jedem Ärger sogar noch (s)eine Belustigung.

Die Geschichte demnach durchwegs amüsant, bettet sie sich auch noch in einer schneebeladenen Winterurlaubswelt, im schicken Bergpanorama. Wenn man dort durch die Fenster der Pension äugelt, fällt beschaulich der (Kunst-) Schnee, um kitschig zu entschleunigen und dem wohligen Charme zu verfallen.
Natürlich gehts auch direkt in die Natur (nach Kitzbühel), um in der Bergidylle dem sattweißen echten Panorama zu frönen, oder im Ort 50er-Jahre-Heimatflair mit all seinen Krämerläden zu entdecken. 

Ohne Skifahren gehts ebenso wenig, deshalb auf AUF, auf die Piste: Da Toni (Franz Muxeneder) wü an' im Dialekt des Skifohrn lerna - wenn der Kesselhut auch nicht Herr seiner Skier ist, sondern die Ski vielmehr mit ihm laufen!!

 

Ein herzallerliebstes Filmchen, in dem die Sprüche locker von der Zunge gehen, jeder frechen Schikane getrotzt wird und gute Laune niemals zu kurz kommt. Eine kleine naive Romanze gibts als Schneeball obendrauf, das Panorama lädt zum Laben, Urlauben und Schlittschuhlaufen ein und das visuelle Zeitfenster anno dazumals hat noch etwas ländlich einnehmendes.

Und jeder soll bemerken, egal ob Reich oder Arm, der Charakter zählt! Egal in welch Rolle man sich wohlfühlt, mit Authentizität macht man sich die besten Freunde. Solch spaßig verpackte Botschaft (über Gleichheit) kann man immer wieder sehen!




Die zeitlose Verfilmung gibt's neben der DVD glücklicher Weise auch auf Blu-Ray. Das Bild gestaltet sich besonders zu Beginn recht unruhig und flatterhaft, wird mit der Laufzeit aber ruhiger und bietet zumindest eine gute Schärfe. Gelegentlich (leider) sogar so hoch, dass der Schnee zum Korn wird! Trotzdem noch gut.

Es gäbe sogar noch eine weitere Verfilmung, aus dem Jahre 1974. Aus deutschem Lande, u.a. mit Roberto Blanco - anno dazumals nur als VHS erschienen.

Aber wie schon gesagt, der aus 1955 ist einfach ein herzallerliebster Traum!

 

Eine wahre Freude zur Weihnachtszeit!







Weihnachts-anSICHTEN #3

10. Dezember 2016

  Rettet Weihnachten - Get Santa / Home for Christmas / Der eisige Tod

 
 
Rettet Weihnachten!
GB2014 - Get Santa
 

Durch den Kamin noch schnell einen Brief an den Weihnachtsmann -nach Lappland adressiert- geschickt, entdeckt man ihn kurz darauf auch schon schnarchend im Geräteschuppen!! Santa Claus ist nämlich abgestürzt, und jetzt sind in London die Rentiere los!

Der kleine Tom (Kit Connor) ist von der Geschichte des Weihnachtsmann natürlich sofort überzeugt, sein Vater Steve hingegen (Rafe Spall/Life of Pi) –der gerade erst aus dem Knast kam und als Vater einiges gut machen möchte- glaubt dem Vagabunden im Anzug natürlich kein Wort, dennoch macht er sich für seinen Sohn auf, um in einem rätselhaften Trip Weihnachten zu retten!

Santa wurde nämlich beim ersten Versuch die Rentiere zu befreien eingebuchtet!

Für den heißt es gleich mal, 41 Wunschzettel, 10 Zuckerstangen und eine Handvoll Karotten (Rentier-Knabbereien) in der Asservatenkammer abzugeben!

Papa riskiert währendessen nach und nach seine Bewährungsauflagen - um dem Sohnemann emotional wieder näher zu kommen. Auf der Suche nach Rentier, Schlitten und Elfen, sind schon bald Polizei, Bewährungshelferin, als auch Ex-Frau hinter einem her.

Ein paar weitere Britgesichter in den Nebenrollen, Ewen Bremner (Trainspotting), Warwick Davies (Willow), Stephen Graham (This is Endland) sorgen für etwas Bekanntheitsgrade, Jim Broadbent (Professor Slughorn aus Harry Potter) bringt als Santa sowieso eine gewisse (ulkige) Klasse mit.

Die Gagdichte ist zwar nicht übermäßig Tannennadel-dicht, einige witzige Ideen und Jokes amüsieren dennoch blendenst. Die wortwörtlichen Kommunikations-Flatulenzen der Rentiere gehören zwar nicht dazu, wenn man dem Weihnachtsmann aber knasttauglich macht, ihm fiese Sprüche lehrt und Dreadlocks verpasst -und dazu auch noch Straight Outta Compton (NWA) einspielt- dann macht das gehörig Laune. Nicht zu vergessen: Oswald das Eichhörnchen! UND die Warnung, dass Elfen über 300 Meter Flughöhe explodieren könnten!

Der Score funktioniert ebenfalls prima, weiters helfen nur allzubekannte Song-Classics (Jingle Bell Rock, Merry Christmas Everyone, Here Comes Santa Claus, Deck The Halls….) die Qualität zu heben. Die englische schneeleere Kälte, wird mit mittelwarmen Ausstattungslook und Herz bei der Sache immer wieder aufgehoben. Highlights sind trotz CGI einige "fantastische" Extras/Welten die man als schicke Eyecandys entworfen hat. Dazu gehört neben dem coolen Schlitten, der Wunschbriefturm und die gesamte Nordpol-Ausstattung!

Regisseur Christopher Smith (Creep, Severance, Triangle) tanzt also mal aus der eigenen Genre-Reihe und fabriziert doch, einen netten britischen Weihnachtsfilm für Zwischendurch. Wer schon immer wissen wollte, wofür oder was eigentlich Polarlichter sind, der sollte sowieso mal reinschauen.

Das deutsche Cover (oben rechts) gestaltet sich recht langweilig, das Englische (links) sieht eindeutig besser aus.

 

Home for Christmas
NOR2010 – Hjem til jul


Der norwegische Filmemacher Bent Hamer (Kitchen Stories, Factotum) -sein Beitrag O’Horten (2007) war damals sogar als bester fremdsprachiger Film für den Oscar nonimiert- nimmt sich in „Home for Christmas“ etlichen Einzelschicksalen an, denen wir abwechselnd durch den Weihnachsabend folgen.

Weshalb man lange nicht weiß wohin die Reise überhaupt gegen soll. Von manch (schwarzhumorigen) Schmunzlern, über Sex hinaus bis zum Tod, ist man in der Emotionspalette breit aufgestellt.


Ein Obdachloser möchte seit Ewigkeiten wieder mal nach Hause, trifft jedoch auf eine alte Freundin, ein Vater will unbedingt seine Kinder sehen und greift zur Schneesschaufel (um dem neuen Lover eins überzubraten), in einer abgelegenen Waldhütte steht eine Niederkunft bevor, eine Affäre scheint sich zuzuspitzen usw.
Oftmals zeigt man wie man zwischenmenschliche Probleme angehen könnte, in dieser Manier aber großteils nicht sollte.

Auf Musik verzichtet man großteils um die direkte Stimmung zu wahren, mit wilden Impulsen hält man sich trotz gelegentlicher Tiefschläge dennoch zurück - anderweitig kostet man aber ebenso wunderbare Gesten aus.
Wenns gelegentlich auch trist wirkt, hat man durch einen warmen Farbfilter und ein stilvolles Produktionsdesign (einschließlich offenen Kamin im Eck einer Holzhütte) doch ein warmes Setting zu bieten. Die norwegische Schneekulisse gibt ihr restliches.

Ein etwas schwermütiger Independent-Ensemblefilm, der eigentlich das normale Leben mit all seinen Höhen, Tiefen und Wundern zeigt, dies aber eben mal an Weihnachten ausführt. In der Zeit, wo die Emotionen womöglich nochmals prägnanter gelagert sind. Die Schlusspointe mag zwar das ganze noch abrunden, im Großen und Ganzen war‘s mir aber zu melancholisch, und eigentlich auch zu trivial.

 

 

Der eisige Tod
GB, USA2007 - Wind Chill


Ein eisiger Vertreter, der nicht nur meine geliebten Schneekriterien erfüllt, sondern auch etwas Mysterie mitbringt. Denn, was als Road-Movie beginnt und eventuell zum Thriller ausarten könnte, schwingt sich in eine gelungene, gruselige Richtung ein. Dabei ganz ohne Härte eine hervorragende Atmosphäre kreiert und mit sonderbaren Einlagen sowohl Rätsel als auch Gänsehaut aufwirft.

Es ist der 23. Dez und eine Studentin (Emily Blunt) will die Heimreise zum Weihnachtsfest antreten, sucht aber noch eine Mitfahrgelegenheit nach Dellaware, die sich glücklicherweise auch übers schwarze Brett ergibt. Ein Typ (Asthon Holmes – The Pacific, History of Violence) mit lädiertem Wagen fährt in diese Richtung und ist bereit sie mitzunehmen. Nach einer Weile Fahrt nimmt man eine Abkürzung über eine schneebeladene und vom Wald umsäumte Straße. Die schlechte Witterung und waghalsiger Gegenverkehr lassen einen jedoch riskant im Graben landen.

Im Schnee feststeckend, beginnt eine lange, dunkle und kalte Nacht! Weitere, völlig unerwartete Überraschungen folgen...
    
Ein düsteres, verschneites Setting, eine völlig abgelegene Gegend, mit dunklen Farbfiltern auch gleich von Anbeginn weg kühl und trostlos arrangiert, um darin sein nächtliches Dasein zu fristen. Fast der ganze Film spielt sich nämlich bei der Panne, im Auto und der knappen Umgebung rund um die Unglücksstelle ab. Als erste Gefahr steht natürlich die Kälte und Abgelegenheit im Vordergrund, die Nacht zu überleben, in der Hoffnung, dass zumindest Tags darauf ein Schneepflug vorbeikommt um gerettet zu werden. Weiters wirft jedoch schon der Typ von der Mitfahrgelegenheit einige verdächtige Fragen auf. Das im Film vorerst eher uneinige Duo, harmoniert jedoch schauspieltechnisch sehr gut in Rolle und prekärer, immer rätselhafter werdenden Situation.

Denn nun kommts, es finden sich nach dem Unfall nicht mal die Spuren des zweiten Unfallwagens -aus Fahrerflucht-, und dann taucht in dieser Umgebung, wo eigentlich niemand vorbeikommt, auch noch ein merkwürdiger Passant zu Fuß auf. Der sich unansprechbar durch die kalte Gegend schleppt um auch gleich wieder im Wald zu verschwinden. Alles andere als hilfreich in dieser Notsituation, und auch sehr furchteinflössend. Bei weitem auch nicht das letzte sonderbare Ereignis, mit dem der Film in seiner kühlen reduzierten Situation zu überzeugen weiß um zu keiner Sekunde zu langweilen.

Spätestens wenn wie von Geisterhand plötzlich Jingle Bells im Autoradio erklingt und ein State Trooper auftaucht, wird’s nochmals enorm spannend weil der Trooper auch nicht aus diesem Jahrzehnt stammt!

Es stellt sich nur noch die Frage, ob die beiden die Nacht des 23. Dezembers, bis zum Hl. Abend durchstehen?

Ein Vertreter ganz genau nach meinen Vorlieben, mit perfekter Stimmung, genug Schnee, Abgeschiedenheit und einem mysteriösen Geheimnis. Darüber hinaus für alle, die Weihnachten lieber gruselig-frösteln, als sich vorm Kamin Eierpunsch einzugießen. Ein echter Geheimtipp im Schneesetting!

 

 




Krampus

5. Dezember 2016

 

 

5. Dezember ist Krampustag! Heute!

Und einen Tag bevor der Nikolaus kommt, der Patron für Kinder, Seeleute usw., sind die Kramperl noch ohne Kontrolle, bevor sie tags darauf gezähmt unter dessen Fuchtel als Begleitung gelten. Weshalb der Krampus sozusagen die Kehrseite des Guten darstellt. Einige Jahrhunderte früher noch als religiös-pädagogische Anmaßung missbraucht um kleine Schreckgespenster (Kinder) zu erziehen, werden heutzutage artige Kinder vom Nikolo belohnt, Unartige dagegen vom Krampus gerügt – DU DU DU!!

Pertchen hingegen gehören zu den Rau(ch)nächten (21Dez. – 6Jan.), mit dessen Mythos man den Jahresabschluss und dessen dazugehörigen Licht- und Schattenseiten assoziiert; es darum geht „gesäubert“ ins neue Jahr einzutreten – darüber wacht die Percht! Tja, und der Teufel hingegen ist wohl nochmals ein eigenes Kapitel, wobei es in allem, soviele Auslegungen wie Regionen gibt.

Aber für den Film „Krampus“ eigentlich auch alles nicht so wichtig, weil sich Regisseur Michael Dougherty (Trick `r Treat - 2007) einfach nur den mitteleuropäischen Aufhänger borgt, um damit bei Ausnahmezustand und Schaumstoffschnee, einen Verwandtschaftsoverkill mitsamt Creature-Feature-Überraschungsbowle loszutreten…

 

 

 Krampus 
 USA 2015 

 

Max (Emjay Anthony) will noch an den Weihnachtsmann glauben, dafür setzt er sich bei boshaften Mitschülern auch gern mal verteidigend mit Fäusten ein, was wir in einem gesellschaftskritischen Intro, bezüglich Konsumrausch, niedriger Gewaltbereitschaft und Smombies auch gleich hautnah und realitätsbezogen (Black Friday) miterleben.

Kontär bezaubernd dazu kommt mit “Its Beginning to Look Like Christmas“ von Bing Crosby auch gleich jede Menge Ironie auf!

Zuhause angekommen hängt der weihnachtliche Haussegen verständlich schief, als dann auch noch die frustgeladene Verwandtschaft auftrickst und Max von seinen Cousinen (als naiver Gläubiger) vorgeführt wird, zerreißt er in Rage seinen Brief an den Weihnachtsmann und wirft ihn aus dem Fenster.

 

Diesen papier-zerfetzten Wünschen nimmt sich nun (laut Filmlegende) der Krampus an! Weshalb inszenierungstechnisch gleich mal die Hölle zufriert - so siehts zumindest aus! Genauer gesagt, wird die gesamte Nachbarschaft von mächtigen, dunklen Gewitterwolken und einem eisigen Schneesturm vollständig in die Knie gezwungen!

Der Krampus braucht eben ein geniales Ambiente, um mit seinen wilden und zahlreichen Begleitern sein fieses Ding durchzuziehen, was in seiner zugeschneiten Abgeschnittenheit (inkl. tagelangen Stromausfalls) den Überlebenskampf der Familie über die Festtage hinweg, gleichmal wunderbar stimmig macht!! Ein völlig verfrorener Ausnahmezustand kann beginnen!

Zwar anfänglich mit reichlich CGI Wetterkapriolen und beim Krampus noch mit animierten Bewegungen versehen, greift man später doch auf wunderbare, altmodische Effekte zurück und bietet neben wunderbaren Animatronics auch zahlreiche Puppen, Analog-Effekte und erlesenes Masken-Design. Für Aufnahmen aus nächster Nähe, darf der träge Riesen-Kramperl (im inneren) tatsächlich von einem Menschen bewegt werden. Der Krampus selbst wirkt in seiner überdimensionierten Behäbigkeit, mit Hörner, Hufbeinen und Ketten –die hier echt nicht fehlen dürfen- doch grimmig und furchterregend.


Bei den Begleitern hat man sich aber reichlich ausgetobt. Haben die bösen Elfen vereinzelt noch am ehesten Ähnlichkeit zum echten Krampus, liefert man mit Killerspielzeug, Schnee-Schnapoiden, einem Toy-Box-Clown und einem angriffslustigen Engel, nochmals eine schräge Mixtur aus Schreckenselementen. Kleines (animiertes) Highlight, die lebendigen Lebkuchenmännchen mit ganz ulkig-böswilligen Absichten, weshalb sie wortwörtlich als süsse Scherzkekse begeistern – und einen am Haken haben!

 

Grundlegender Bonus ist am Gesamten das eingeschneite Setting und der winterliche Überlebenskampf, zudem man das Feuer im Kamin stetig am Laufen halten muss um keine fies-weihnachtliche Home-Invasion zu erleben.

Das letzte nötige Quentchen an Atmosphäre wird leider durch die Überzahl an Darstellern (die Familie mit Verwandtschaft ist ganz schön üppig) und deren nervigen Radau getilgt. Das Hinauszögern von längst Erwarteten ist ebenfalls nicht gerade förderlich, als größte Frostbeule stellt sich jedoch der finale Verlauf des Drehbuchs heraus, wo man sich nur noch in wahnwitziger Ideenlosigkeit an äußerst peinlichen/unnötigen Opferungen zerklüftet - nur des Bodycount willens.
Inhaltlich wird man neben den stimmigen Horrorelementen und dazupassenden amüsanten Einlagen somit teilweise zum trashigen Weihnachtsfest. Das Produktionsdesign ist dennoch erste Sahne, und die finale Idee auch nicht so übel.

 

Warum der Mythos gerade in dieser US-Straße (in den Staaten) zuschlägt, und warum man sogar gleich alle Nachbarn mit-ausrangiert, darüber und noch mehr darf man sich selbstverständlich keine Gedanken machen. Da hilft auch die deutschsprachige Omi als Mythos-Verbindung nichts. Ihr erzählter, notwendiger Hintergrund kommt nämlich –obwohl man es von Anbeginn weiß- reichlich spät, ihre Schilderung wurde aber zumindest mit einer kreativen, ansehnlichen Animation unterlegt! Im O-Ton wurde die Angelegenheit mit Omis deutscher Sprache toll eingefädelt, die deutsche Synchro hingegen macht vieles mit wechselnden Dialekten (vom Schwizerdütsch bis Vorarlbergerisch) unverständlich kaputt. Außerdem wirkt es in der Synchro so, als würde die Omi peinlicherweise nicht mal vom eigenen Sohn (Adam Scott) verstanden werden, weshalb der Enkel übersetzt. Ergibt in der Synchro wenig Sinn.

Der kleine Max (Emjay Anthony aus Kiss the Cock) macht seine Sache hervorragend, David Koechner (Anchorman) hat als Onkel etwas blödsinnigen (Redneck-)Humor und Waffen im Gepäck und Großtante Dorothy (Conchata Ferrell) darf als dicke Bert(h)a amüsant das Geschütz schwingen! Toni Collette hat sich in ihrer Rolle als Mom wohl echt aufgeopfert. Die Schaupielerin Krista Stadler, als Kaminfeuer-Omi mit heißer Schokolade, hat wenigstens österreichische Wurzeln.

 

So gestaltet sich diese verfremdete Folklore-Abwegigkeit -fürs Unterhaltungskino natürlich absolut nebensächlich- sowohl mit hellen als auch dunklen Seiten was die Inszenierung angeht, womit ihm das Zeugs zum alljährlichen Wiederholungsritus vielleicht fehlen mag, für eine sinnentleerte Abzweigung in einen familären und meterhoch-schneeverwehten Ausnahmezustand, kann man als Creature-Feature- und Winterfan aber getrost auf Besuch kommen.

 

Eine Sonderedition, mit einem dieser süss-fiesen Lebkuchenmännchen und dem braunen Glöckchen mit authentischer Aufschrift „Gruss vom Krampus“ wäre noch etwas richtig Edles –solch schicke Gimmicks hätte ich gern-, ob der Film aber überhaupt eine Sonderedition wert wär, ist eine andere Frage... bzw. hat die sich jeder selbst zu beantworten.

 

Zugabe: Eigentlich wollte sich Max als jährliche Weihnachtszeremonie „Charlie Brown“ ansehen, da dies durch die familäre Zerüttung jedoch nichts wurde, hab mir zumindest ich nach „Krampus“ noch die Weihnachtsepisoden der „Charlie Brown und Snoopy Show“ gegönnt.

Es war mir, wie immer, eine Freude!

 




Der Polarexpress

2. Dezember 2016

 

Die Geschichte des Polarexpresses stammt vom amerikanischen Kinderautor Chris Van Allsburg, aus dessen Feder man ebenfalls schon Jumanji und Zathura als Realfilm adaptierte. Der Polarexpress hebt sich in der Hinsicht ab, dass Regisseur Robert Zemeckis (Roger Rabbit, Zurück in die Zukunft) die gesamte Geschichte mittels Motion Caption Technologie, als Animationsfilm auf die Leinwand bringt.
Laut Wikipedia scheint es auch der erste Film zu sein, der vollständig ins IMAX-3D Format umgewandelt wurde. Was sehr zu begrüßen ist, weil man schon in der Herstellung freie Hand hat kreative Fantasien/Welten mit der Technik nur noch mehr auszureizen, um sie mit plastischer Tiefe zum Unterhaltungs-Traum zu machen. Besonders wenn die Grundstory schonmal nicht wirklich umfangreich ist…

 

   Der Polarexpress    
  The Polar Express   
  USA 2004   

 

Die ist nämlich schnell zusammengefasst: Ein kleiner Junge wird an Heilig Abend von einem Zug zum Norpol abgeholt. Er scheint seinen weihnachtlichen Glauben immer mehr verloren zu haben und begibt sich deshalb mit ähnlich gesinnten Kindern auf eine fantastische Fahrt.

Es ist exakt 5 Minuten vor Mitternacht, die Zeit scheint still zu stehen, die Reise kann beginnen!

23:55

 

In erster Linie labt sich dieser Fantasystreich nun an der Animationstechnik, um mit ihr eine übertriebene, aber im Kern auch anrührende (3D-)Achterbahnfahrt von den Gleisen zu lassen. Während der Schaffner (visuell noch am ehesten Tom Hanks) über alles ein reges Auge hat und die Kinder ihrem Ziel entgegenfiebern, hat man auf der Reise sogar reißerische Action zu bieten: Es geht hoch hinauf, rasend tief runter (sogar aus der Ego-Perspektive), windig um verschlungene Kurven und sogar schienenlos übers berstende Eis!

Auf Realismus verzichtet man für Furore, aber bei herzlichen Filmen heißt es sowieso, einfach Gas geben und in aller Ruhe blindlings auf ein gutes Ende vertrauen.

So lässt man Träume zum Leben erwachen und findet auf seiner Fahrt im Pyjama, auch mal Zeit sich über immaterielle, für das Auge unsichtbare Dinge (wie einem Schutzengel etc.), seine Gedanken zu machen - um inhaltich anzuregen, wieder etwas von seiner (kindlichen) Herzensqualität zurückzugewinnen. Und die kann bei jedem Kind ganz individuell ausfallen: Glaube, Zuversicht, Vertrauen, Demut…

… um wieder das wahrzunehmen, was man als Erwachsener schnell mal verlernen könnte, bzw. schon verloren hat.


Das magische Spektakel könnte man sogar als One-Man-Show betrachten, übernimmt doch Tom Hanks so ziemlich alle vordergründigen Rollen mittels Motion Capture Technik. Trotz Animationsfilm freut man sich demnach über real agierende Darsteller, die erst später in ihre digitale Rollenform übertragen wurden. Ein möglicher Beigeschmack könnte dennoch sein, dass in diesem so kindlichen Vertreter alle Figuren durch Erwachsene zum Leben erwachen.

Persönlich konnte ich diesen vollständigen Digital-Vertretern optisch stets wenig abgewinnen, besonders die Augenpartien stören mich größenteils, und obwohl man wirklich viele schöne Szenen hinbekommt, wirkt es dennoch oftmals etwas holprig oder einfach unnatürlich – was es selbstverständlich auch ist. Aber die Figuren haben es oftmals schwer ihren Ausdruck zu transportieren, vielleicht hätte man den Jungen trotz seiner charakterlich notwendigen Zweifel auch einfach emotionaler anlegen sollen. Gelegentlich offenbart die Umgebung nämlich mehr Sympathiewirkung, als die Figuren ausstrahlen.

Dennoch, die Geschichte ist schön, die Technik wird für seine (anfängliche) Zeit wunderbar ausgeschöpft, und manch stimmungsvolle Bild-Kompositionen sind wahrlich bezaubernd. Speziell wenn der Dampf aus der alten Lok beginnt das Schneegestöber zu umgarnen, der schneewehende Wind so richtig an Fahrt gewinnt, warme Lichter durch die kühle Nacht schimmern, Karibus (Rentiere) massig die Szenerie bevölkern oder die erschaffene Weihnachtswelt einfach nur kreative Begeisterung entlockt - mit Ausnahme des Nordpols, der wirkt recht einheitlich.

Der Score soll laut Trivia (imdb) ein paar Nuancen aus "Wild Christmas – Reindeer Games" innehaben, den ebenfalls Alan Silvestri zu verantworten hatte. Ich kam auch nicht umhin an zwei Stellen einen Hauch seines Kultscores aus "Zurück in die Zukunft" herauszuhören. Beim restlichen Klang zelebriert man dennoch einen eigenständiges und auch erstklassiges Feuerwerk, das sowohl emotional berührt/ergreift, als auch Bewegung reinbringt. Auf vereinzelte Gesangseinlagen verzichtet man (leider) ebenfalls nicht.

Ebenezer Scrooge hat im Polarexpress sogar ein kleines Cameo als Puppe, was irgendwie witzig erscheint wo doch Regisseur Robert Zemeckis 5 Jahre später im selben Animationsstil auch noch diese kultige Weihnachtsgeschichte anging. Ein weiteres amüsantes Cameo legt Rockröhre Steven Tyler hin!

 

Ich werde beim Polarexpress zwar immer mit emotionalen Abstrichen leben müssen, meines Erachtens hätte man noch mehr Charme rausholen können, dennoch überzeugen mich Stimmung als auch etliche visuelle Kompositionen dieses winterlichen Fantasie-Looks.
Als ob eine Nuance Jule Verne Abenteuer auf kindliche Weihnachtsträume im Schneegestöber trifft, um sich im überdimensionierten Spielzeugland auzustoben.

 

Weshalb ich mir den Titel bei Zeiten noch im 3D-Format gönnen muss.

 

Wichtig: Nicht die Botschaft aus der letzten Zeile des Films vergessen, wo man darauf Bezug nimmt, dass man Herzensqualitäten unabhängig jeglichen Alters nie aufgeben sollte!

So! Jetzt bau ich aber an meinem Lego Millennium Falcon weiter! ;)

Ich wünsch Euch was, und noch vielmehr!

 

 




Das Appartement

27. November 2016

Einen frohen ersten Adventsonntag wünsch ich Euch!

Ich hab gestern schonmal Maroni,
Wild-Leberkäse, Ofenkartoffel und Feuerzangenbowle verköstigt -nein, nicht den Film, das Getränk- und mich schonmal warm gemacht.

Ebenso wünsch ich nun folgend eine besinnliche Adventzeit, wenn möglich, abseits von überladenen Remmidemmi und übereifrigem Konsumwahn. Am Besten ihr macht es euch vorm Flimmerkasten gemütlich! ;)


 

 
Wir starten deshalb mit einem Titel, der noch nicht direkt als Weihnachtsfilm durchgeht, dennoch seine zentrale Etappe über den Weihnachtsabend und die Feiertage platzen lässt... und deshalb auch immer wieder gern in der Adventzeit zur Fernsehausstrahlung kommt.
Regisseur Billy Wilder ist auch alles andere als ein Unbekannter, trug er doch zentral zwischen den 40ern-60ern immer wieder famose Klassiker zur Filmgeschichte bei: Das verlorene Wochenende (Ray Milland als Alkoholiker), Boulevard der Dämmerung (stets in Listen der besten Filme aller Zeiten geführt), Das verflixte 7.Jahr, Manche mögens heiß.... um sowohl mit Dramen, als auch mit Komödien zu begeistern.
Aber jetzt, Film ab, mit einer Mischung aus beiden Genre-Elementen und einer scheinbar aussichtlosen Romanze, über die Festtage hinweg...

 
 
Das Appartement
The Apartment USA 1960


C.C. Baxter (Jack Lemmon) ist in der Masse der Großbüroangestellten nur einer von vielen, eine Nummer... genauer gesagt, Tisch 861, im 19. Stock eines New Yorker Wolkenkratzers, Sektion B der Prämienberechnungsabteilung einer Versicherungsgesellschaft.
Diese Unbekanntheit könnte sich jedoch schlagartig ändern, weil C.C. Baxter (Jack Lemmon) sein Appartement immer wieder an die Führungsetage verleiht, damit die heimlich ihren Affären nachgehen können. Sowas muss früher oder später doch belohnt werden, oder!?

Als der oberste Chef der Agentur das mitbekommt, ist jedoch Schluss mit lustig: Obwohl es danach aussieht als würde er diese Machenschaften beenden, stellt sich heraus, dass er selbige unmoralische Interessen verfolgt!!

Tja, für Vorgesetzte macht man eben gern den Buckel krumm... zumindest solang, bis man sich selbst verliebt! Da wär nämlich noch das Liftmädchen Fran (Shirley MacLaine)… und auf das anständig wirkende Mädchen hat es mehr als nur einer abgesehen.


Man beginnt erzählerisch im November, macht uns mit allen Beteiligten und dem wilden Treiben im netten New Yorker Appartement bekannt, bis man an Heilig Abend ankommt und gleich mal beim Jingle Bells Tänzchen zur Bürosause ausholt.
 

„Ja Mr. Sheldrake, nein, ich habs nicht vergessen. Der Baum ist geschmückt, die Getränke stehen wie immer im Eisschrank.“

Die Fäden laufen zusammen, das eigentliche Fiasko bahnt sich an und macht die folgenden Weihnachtsfeiertage zum brisanten, aber auch geselligen und charakterhaltigen Ausnüchtern (in Sachen Liebesdilemma).


Bild Copyright: Mirisch Corporation / Vertrieb: United Artists/MGM

Ein wirklich gelungenes Arrangement, das sowohl nachdenkliche Töne anschlägt -besonders durch den dramaturgisch unerwarteten Tiefschlag zu Weihnachten-, zur Auflockerung aber auch stets auf amüsante Linie zurückkehrt.
Meiner Meinung nach hätte man sogar gänzlich im stimmungsbetörenden Appartement verweilen dürfen - die zwischenzeitlichen Ausreißer ins Büro zur Abwechslung gar nicht nötig gehabt.

Manch doppelte Spielchen und Verwechslungen halten reichlich bei Laune –die liebenswerten Nachbarn helfen trotz Kritik am vermeintlichen Ladykiller stets aus der Patsche- und in den Zwischentönen regt man immer wieder zum Denken an: Über die Ungleichheit in Sachen Anziehungskraft, (abtrünnige) Schicksale in Sachen Liebe, das Hadern bezüglich Geben und Nehmen, und den Buckel, den sich manch einer beim (unmoralischen) Hocharbeiten macht!
Beiläufig fühlt man allen auf den Zahn die in der Liebe schonmal Fehler machten, oder (durch die rosa-rote Brille) einer Täuschung auflagen.


Nach dem Motto 'geteiltes Leid ist halbes Leid' gesellt man sich auch gern, was eine wunderbare Barszene amüsant zu Bilde bringt,… in der Baxter an Heilig Abend (noch vor dem eigentlichen Drama) eine schrillstimmige Bekanntschaft macht; Lemmon nach Martini um Martini einen lustigen, volltrunkenen, starren Blick aufsetzt, und sich über einen Gesprächeinstieg bezüglich Fidel Castro hinaus zeigt, wie schnell man durch geteilten Frust im Bett landen könnte. Es ist doch die gefühlsbeladenste Zeit des Jahres!
 

„Trink aus Weihnachtsmann! Feierabend!“

Das 60er-Jahre Setting begeistert mit ein paar schicken Ausstattungsdetails, wie dem Kastenfernseher mit robusten, fixierten Bedienelement auf dem Couchtisch, einen schicken Plattenwechsler der immer wieder mal seine Runden zur nächtlichen Unterhaltung drehen muss, IBM-Rechenmaschinen, einer irrlangen Parkbank, und in Sachen Mode, mit einem unentbehrlichen Männer-Accessoire seiner Zeiten, einem trendigen Hut! (Ja, ich seh so Zeitrequisiten immer liebend gern.)
Der angenehme orchestrale Score hält vom Schmonzetten-Jazz über das Streicherensemble hinaus auch für jede Lage den passenden Anreiz bereit.

So kocht man als Junggesselle Spaghetti. (Bild Copyright: Mirisch Corporation / Vertrieb: United Artists/MGM)


So verbringt man 2 Stunden mit wunderbarem Erzählkino und macht die Weihnachtsfeiertage der Protagonisten zum unvergesslichen Ereignis, holt letztlich auch noch zum Jahreswechsel aus, um im Finale wieder zu zweit auf der Couch zu landen. Wer nun jedoch tatsächlich wen liebt, oder auch nicht, könnte womöglich ewig ein Mysterium der Liebe bleiben. Aber davon muss sich jeder ein eigenes Bild machen!

Trotz tragödischer Zwischenschläge, immer um eine beschauliche Stimmung und etwas Humor bemüht. Folglich langt die eigentümliche Romanze nicht nur zur (Vor- und Nach-) Weihnachtszeit, sondern als Film selbst auch zu jeder anderen Sichtungszeit; nicht umsonst fristet er sein Dasein in der IMDB Top250 aktuell auf Platz 105! Ich freu mich ihn gerade jetzt genossen zu haben, einfach nur vollumfänglich sehenswert!
 

Allgemein sogar ein sehr später s/w-Film, der von 10 Nominierungen auch noch 5 goldene Statuen einheimste, darunter: Bester Film, Beste Regie, Schnitt, Drehbuch und Ausstattung für einen s/w-Film.

Leider hierzulange nur als DVD erhältlich, als Blu-Ray existiert ein US-Import.
Das Trio Wilder, Lemmon und MacLaine arbeite 1963 gleich wieder an „Das Mädchen Irma la Douce“ zusammen, wo sie ein Musical als Filmkomödie umsetzten.


Es war mir eine Freude!






Filmausschnitte: Copyright by Mirisch Corporation / Vertrieb: United Artists/MGM
Quelle des Blu-Ray-Covers: bluray-disc.de

anSICHTEN

11. November 2016

Dr. Strange / Die 5.Welle / Miss Daisy und ihr Chaffeur / Das Wunder in der 8.Straße

Ich bin's mal wieder, mit meinen anSICHTEN: Etwas Teen-Fiction, dazu ein Jessica Tandy Doppel und etwas aktuelles Kino. Gute Unterhaltung, euer Dr. Beyond, ehm... euer MoeMents.





 


Dr. Strange
Doctor Strange USA 2016
 
Die Ursprungsgeschichte des Mediziners Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) zeichnet seinen Weg zwar ebenfalls im bekannten MCU-Muster "aufstrebender Held vs. trivialer Bösewicht unter Effektberießelung", dennoch hält man in etlichen Belangen (Meta-)Überraschungen bereit… allem voran natürlich im bahnbrechenden Aufhänger, der Erweiterung des MCUs um eine multi-dimensionale Ebene: Magie!

Und das ist bei Weitem nicht alles: Spiritualität, fernöstliche Praktiken, ein Medizin-Crossover, immaterielle Fähigkeiten, Philosophisches, eine rapide Horizonterweiterung und ein überaus raffinierter Intellekt… alles als Ansatz, um damit "Unglaubliches" zu (er)schaffen! Wenn man nun meint, man setzt damit storytechnisch ein Potpourri aus bereits Bekanntem zusammen (Star Wars, Matrix, Harry Potter, Dr. Mordrid ;)…), dem sei gesagt: Diese Themen sind weitaus älter als das Medium Film selbst. Und da so immens viel "fantastisches" Potential in dieser "Quelle" steckt, macht es "Dr. Strange" weitaus größer, tiefer und wesentlicher, als er wohl offensichtlich ist - der Zauber steckt im allzu schicken Detail.
 
Im Vordergrund steht dennoch der vertraute Kampf gegen das banale Böse, wobei Mads Mikkelsen (als Gegner) und Tilda Swinton (als Energie-Guru) zumindest nicht völlig einseitig wegkommen – wenn auch irgendwie recht nebensächlich wirken. Letztlich führen sie natürlich alle den Kampf, den sowohl jeder Spirituelle, als auch jeder auffällige Filmcharakter einmal führen mag, den Streit mit seinem eigenen Ego!

So auch Dr. Strange!! Der speziell in Sachen Horizonterweiterung (vom rationalen Mediziner zum magischen Übermensch) darüber hinauswachsen muss. Somit seinen ersten Auftritt deckungsgleich zu seinen Marvelcompanions Thor und Iron Man als arroganter, selbstverliebter Playboy hinlegt. Während der Wandel bei Thor viel zu schnell ging und bei Tony wohl nie tatsächlich stattfinden wird, nimmt sich der Film tatsächlich Zeit, sich Dr. Stranges Figur zu widmen. Zumindest fühlt es sich durch den gelungenen Score, den bedeutenden Dialogen und der leicht düsteren Optik so an - und für meinen Fall, es funktioniert auch ganz wunderbar!
 
In Balance dazu der visuelle Unterhaltunswert, der buchstäblich ein CGI-Kaleidoskop sondergleichen abfährt, das selbst wenn man manches daraus schonmal gesehen haben mag, immer noch weitere Ideen für visuelle Furore auffährt: Dimensionsbrüche, Infinity-Tricks oder gar das geniale Ausreizen der (spukigen) Astralebene – man durchbricht sowohl storytechnisch, als auch visuell gekonnt Meta-Ebenen.
 
Im Vollzug leistet man sich auch weniger fraktale Logiksprünge, wobei gerade der Unfall zu Beginn noch den auffälligsten Inszenierungs-Ausritt darstellt, hält sich neben dem Effektfeuerwerk aber doch behutsam am originellen Weg des Charakters selbst. Die mittlerweile etablierten Marvel-Jokes runden die Sache tatsächlich noch zum perfekten Unterhaltungskino ab. Vielleicht mengte man zur urigen Tempel-Materie etwas zuviel konträre Popkultur in die Gags, dafür schafft man hiermit nicht nur den Spagat ein breites Publikum anzusprechen, sondern auch, etwas Uraltes in aktuelle Zeiten zu transportieren. Außerdem sitzen die Schenkelklopfer ziemlich gut! Bücher ausborgen für Magier gestaltet sich nämlich durchaus amüsant; wobei ich gleich noch hinzufügen möchte, diese Bibliothek is der Knaller! Und wenn man noch eins aus dem Film mitnehmen sollte: Legt euch niemals mit einem Mantel an!!
 
Man schlägt also nicht nur ein neues Kapitel im MCU auf, sondern erweitert dessen ganzes Universum nochmals um ein Vielfaches!! Die daraus entstehenden Möglichkeiten wird man aufgrund der damit einhergehenden Tragweite zwar niemals ausreizen können –es sei denn man zerstört das gesamte MCU, was man aber damit anfängt, könnte ziemlich interessant werden!

So fand ich Dr. Strange richtig, richtig gut, weshalb er sich mit seinem Portalring, unverzüglich einen Platz in meine MCU-Top3 brannte!

Spoiler zu den Credit-Scenes oder Stan Lee nur auf Anfrage. ;)

 


Die 5. Welle
The 5th Wave USA 2016
 
Eine Alieninvasion durch deren Brainhugger –so nenn ich sie mal- hält nach den tödlichen Wellen zur Dezimierung der Menschheit, nur noch wenige Überlebende bereit. Cassie (Chloe Grace Moretz) muss sich nach dem Verlust ihrer Familie durch eine trostlose –aber doch schick aussehende- Apocalypse schleppen.
 

Die Effekte sind nicht auf Höhe der Zeit, erzielen in den über Menschen hereinstürzenden Katastrophen aber dennoch ihre beabsichtigte Wirkung. Moretz sinniert zwar gelegentlich in Off-Kommentaren, Tiefe kommt dennoch keine zum Vorschein. Ihr Trip von der kindlichen Unschuld zur Waffenträgerin, bleibt ebenso fragwürdig wie das indoktrinierte Kinder-RedDawn*-Squad im Einsatz gegen die Aliens. Zwischendurch ne Romanze wäre ebenso kein Problem, würde man nicht vollends die Kurve in nur so vor sich hin triefende Nicholas Sparks Gefilde nehmen!

*Hier müsste es wohl Alien-Dawn heißen.

Das Gute im Menschen hervorzukehren wäre sogar noch löblich, aber das Genre-Wechselbad so dermaßen kitschig und vermurkst zu inszenieren, lässt wohl nicht nur den guten Cast (C. Moretz, Liev Schreiber, Maria Bello…) rätseln wo man da nur reingeraten ist?

Von Nicholas Sparks infiltriertes Sci-Fi-Kino (Leidenschafliches Schmachten bei Holzhacken im herbstlichen Sonnenschein während Aliendrohnen fliegen), in unerwarteter Teenager Manier –erneute Adaption eines Teen-Bestsellers- das am Ende nach wie vor dort steht, wo es begann!
Ich war zwar als Sci-Fi-Fan kurz vom Grundsetting unterhalten, wenn es jedoch keine Fortsetzung geben sollte, wär ich keineswegs verwundert – eher bestätigt! 




Miss Daisy und ihr Chauffeur
Driving Miss Daisy USA 1983
 
Ein schöner Trip durch sonnendurchflutete Südstaaten, nebelumsäute Vorgärten und etwas idyllischer Winter - damit man ebenso visuell die Gefühlsspektren des Films abdeckt. Bis sich Miss Daisy an ihren Fahrer Hoke gewöhnt, braucht es nämlich Zeit, und das nur, weil die resolute Miss Daisy bisher immer alles selbst machte!!

Jessica Tandy, Morgan Freeman und Dan Aykroyd (als Miss Daisys Sohnemann) altern in diesem Zeitraffer von Film sichtlich schnell, weil man von den 40ern bis in die 70er unterwegs ist. Schöne Zeitrequisiten, dementsprechend muss auch mal der schicke Schlitten getauscht werden, gestaltet sich die Reise als filmisches Gedicht (mit etwas sympathischer Exzentrik) über eine vorurteilsbefreite Freundschaft, die schon ihren Nenner fand, bevor Martin Luther King begann (wird aufgegriffen) den hier durchlaufenen Zeitgeist aufzubrechen.

Nominiert in 9 Kategorien erhielt die Tragikkomödie 4 Oscars (Film, Tandy, Drehbuch, Make-Up), und wenn er heute auch von "Forrest Gump" oder "The Butler" thematisch eingeholt scheint, so ist die bereichernde Begegnung allemal einen schönen Abend, oder einen stimmungsvollen verregneten Sonntag Nachmittag wert! Parallel dazu erinnere ich mich fast automatisch an die lustige Parodie von Mos Def und Jack Black aus "Abgedreht". Einfach herrlich.




Das Wunder in der 8. Straße
*batteries not included USA 1987
 
Eine Gegend New Yorks soll von Immobilienyuppies platt gemacht werden. Letzte Bastion, das antiquierte Wohnhaus des Seniorenpärchens Frank (Hume Cronyn/Coocoon) und seiner geistig zerstreuten Gemahlin Faye (Jessica Tandy)... sowie einer Handvoll weiterer, äußerst sympathischer Bewohner!

Magische Hilfe scheint unterwegs zu sein: Mini-UFOs unbekannten Ursprungs, mit der Fähigkeit, Dinge im Nu zu reparieren! Ebenso hilfreich sind die kleinen fliegenden Ersatzteil-Tassen beim Verjagen wütender Ekelpakete (mittels Bratpfannen und Brotdosen), welche die letzten Bewohner dazu drängen wollen endlich auszuziehen.

Für die Bewohner gäbe es neben dem schicken 50er-Jahre Diner im EG des Hauses, so etliche weitere Erinnerungen, die man mit dem Abriss verlieren/zerstören würde.

Heimelig arrangiert, anrührend inszeniert, verdammt liebenswert und sogar mit einigen haarsträubenden Schenkelklopfern versehen. Die Effekte sind für ihre Zeit erstaunlich gut gelungen und der Score von James Horner spielt alle Stückchen. Die wohlige Darstellerkombination, jeder ein Charakter für sich, ist einfach immens sympathisch in ihrem (herzlichen) Zusammenwirken, genauso hat das rustikale aber behagliche Wohnhaus, "aufladenden" Charme.

Eigentlich sollte es eine Episode von Steven Spielbergs "Unglaubliche(n) Geschichten" werden, als Produzent entschied er sich dann jedoch einen Spielfilm daraus zu machen. Regisseur Matthew Robbins, der neben seinem Disneyfilm "Der Drachentöter" (81) hiermit seine wohl einzig noch bekannte Regiearbeit hinlegte, hilft Spielberg dabei, seinen gewohnt sentimentalen Charme in jederlei Hinsicht auszureizen.

Ein paar fiese Immobilien-Ganoven mit finsteren Absichten für etwas wüsten Radau im simplen (Märchen-)Aufhänger, dennoch vielmehr eine Fantasy-Familiengeschichte mit dem Filmherz am richtigen Fleck!

 
Civil War



 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
 

 

HEY Blus Brothers!!


Was nun folgt, ist die Ausbeute aus einem Monat Flohmarktflanieren, was ich gelegentlich recht gern mach um manch Raritäten zu entdecken oder auch einfach Titel, die mir einen höheren Preis nicht wert wären. 

Ich finds immer wieder mords spannend was man als Filmnarr so alles finden kann weil man einfach einen anderen Bezug zur Materie hat als der Durchschnittseher, der gelegentlich einen Ramschkauf schnell wieder los werden möchte, doch wie so oft gilt "one man's trash is another man's treasure"... und nicht nur das, man findet auch immer wieder mal OOP-Titel, für die man am Flohmarkt keine horrenden Fantasypreise bezahlt!

(Es sei denn man trifft auf jemanden der ebenso Film-Geek ist. ;) Was jedoch so gut wie nie vorkommt.)


Regelmäßig werd ich so einen Blog nun nicht machen, es soll nur mal ein einzelner Blick darauf sein, was man nicht so alles entdecken, finden kann. Oder welch (persönliche) Schnäppchen möglich sind. Plus einen kleinen Blick über diese Angelegenheit hinaus.

Alle Titel werden von mir gereinigt, aufbereitet, großteils sogar mit neuen Hüllen versehen oder gar anderweitig verstaut, aber dazu später noch.


Wir legen los....



Hier hab ich bei 2 Personen insgesamt 11 DVDs eingeheimst, eigentlich selten das ich gleich soviel finde, aber wenn die Titel passen...
Die untersten 3 Titel (des Fotos) hab ich für mein Sommer-Bootsregal erworben: Jocks is ne 80s Teen-Comedy auf die mich cpu lord aufmerksam machte, Summer City (1977) is ein australischer Surfthriller mit Mel Gibson, der O-Titel Coast of Terror scheint schon explizitere Töne anzuschlagen, und Sahara soll Spass machen - hab ihn schonmal gesehen, neu nicht gekauft, aber zum Flohmarktpreis freu ich mich ihn als Sommertitel nun doch im Regal zu haben.

Die Reihe mittig bietet etwas Horror: X-Tro 2 für die Creature-Feature Sammlung, Overthrow is Söldner-Action aus den 80s -hätte ich allein schon wegen des Covers gekauft-, den dritten Teil der Lost Boys mit Feldman und auch noch das Remake von Unbekannter Anrufer

Die obere Reihe is mehr was fürs Herz: Den ersten Titel kannte ich nicht, nahm ihn aber mit weil ich Teenagerfilme gern einlege, zuhause merkte ich das Der Club der gebrochenen Herzen (2000) eine Homosexuellen-RomCom ist, mit Zach Braff, Dean Cain, Timothy Olyphant... aber doch gut besetzt und hoffentlich mal einen Zwischenblick wert. P.Tintos Miracle (1998) ist relativ gut bewertet und sprach mich allein schon durch Backcover und Story an; scheint eine recht fantastische Geschichte zu sein - ich bin gespannt! Earth to Echo ist ein moderner, abenteuerlicher Kids-Vertreter -die ich sowieso mag- und führte zum Spottpreis auch zur Mitnahme meinerseits - sonst hätte ich ihn wohl beiläufig mal geliehen. Tja und Unterwegs mit Jungs (mit Drew Berrymore) muss man vermutlich sowieso haben? Obwohl ich ihn noch nicht gesehen habe, vermute ich, dass mich allein schon die 50s begeistern werden.

Einige Titel hierunter sind mittlerweile schon schwer erhältlich oder für ein DVD-Angebot zu schwachsinnig im Preis, zahlte ich für alle 11 Titel 10.-




Wenn ihr euch nun gefragt habt, warum manche Titel in A5-Klarsichthüllen stecken... tja, wir Sammler wissen alle, dass wir neben unserer Leidenschaft noch eins gemein haben: Platzmangel!
Deshalb hab ich nun begonnen einen minimalen Teil meiner Sammlung, nach Themen sortiert im A5-Ordner zu verstauen. Und sofern ich den am Flohmarkt gekauften Titel nicht optisch in der Sammlung brauche, kommt die Flohmarktausbeute grundsätzlich in Ordner. So kommen die (teils) dreckigen Hüllen weg, Cover und DVD wird sogar nochmals geputzt und dann ab in den Ordner damit. Brauch ihn ihn fürs Regal, weil sein filmischer Kumpel (oder ein Verwandter) schon dort steht, dann bekommt er eine neue Hülle und darf sich präsentieren. 


 

So spar ich mir pro Mappe 25-30 cm Amaray-Breite im Regal!! Das Gute daran, ich kanns jederzeit wieder rückgängig machen, ohne das irgendetwas beschädigt wird. Nur das Cover darf man am Falz nicht ganz einfalten/festdrücken, sonst könnten Risse entstehen die man später bemerkt!




Für kleine Abschnitte find ich es also recht praktisch. Eben besonders wenn man nicht soviel Platz hat. Der edle Rest strahlt natürlich nach wie vor Original von der Regalfront. Die Mappen-Auswahl fristet eben ihr B-Dasein... ;)






Und schon gehts weiter zum nächsten Sonntag, zum nächsten Flohmarkt!



Obwohl die Barbapapa-Blechdose echt einiges hermacht, wollt ich sie nicht kaufen, aber 3.- für die gesamte Kultserie, da konnt ich dann doch nicht Nein sagen. Leider fehlt das Papp-Innenleben der Dose, aber die Serie auf DVD ist komplett. Die Büchse wird sowieso anderweitig Verwendung finden. Im Zeichen des Zorro von 1940 ist eine der bekannteren Zorro-Verfilmungen, und Schweijks Flegeljahre ist eine Adaption des braven Soldaten Schwejk. Da ich hier nur die ernst-ulkige Verfilmung mit Heinz Rühmann aus 1960 kenne, hab ich mir auch die Fassung mit Peter Alexander gegönnt - die is nur 4 Jahre jünger. Zorro und Schwejk gab es zusammen für 3.-


Anderer Flohmarkt...



Teil 2 von Reeker fristet schon seit einem länger vergangenen Flohmarkt sein Blu-Ray Dasein in einem meiner Ordner und wurde im Laufe meines Sommerprogramms auch schon gesichtet, aber Teil 1 stand noch aus, und ich fand ihn erfreulicherweise ebenso zufällig. Wildwasser-Sommer mit Kevin Bacon kommt (mit neuer Hülle) in mein Sommerregal und Cool Runnings ist sowieso ne "coole" Kult-Komödie mit dem legendären John Candy - gibt es auch noch nicht auf Blu-Ray. Für alles zusammen 5.-
 


Super 8 hat mich damals eigentlich nicht wirklich vom Hocker gehauen, obwohl ich Kinderabenteuer ala Goonies und Konsorten so richtig gern hab!
Visuell fand ich ihn -mit Ausnahme der Lens Flares- aber richtig ansprechend.
Und weil die DVD fehlte bekam ich ihn sogar um 3.- Zuhause in eine Single-Hülle umgepackt und ab damit in den Kidz-Corner meiner Sammlung. Hier sollte er meiner Meinung nach nämlich nicht fehlen...(und wer weiß, vllt. gefällt er mir bei nächster Sichtung besser)

Hier noch ein Bild dieses Abteils, allesamt Titel mit Kinder-Darstellern (vereinzelt Teens)...

Ich hoff, diesem Regal-Eck auch bald eine VÖ von Stranger Things hinzufügen zu können. :)

 
Aber, jetz wieder weiter am Flohmarkt... 

Beim Ersten kaufte ich das Classic-Monster Revival von Dracula, Frankenstein und Wolf, der Typ wollte für jede Amaray 1.-, sogar für das Triopackage oder gar ganze Serienstaffeln je nur 1.- ... ich fragte ihn ob er nicht mehr will, weil 3 Filme enthalten sind und gab ihm dann noch unbeantwortet, lächerliche 50cent drauf, sodass sich beide freuten. Kaufte dann auch noch Upside Down und Mondsüchtig bei ihm, die ich schon immer mal sehen wollte. Mondsüchtig wollt ich letztens sogar schon NEU bestellen - gut noch gewartet zu haben. Summe: 5 Filme/3.-

Die bissig unterhaltsame Komödie Election mit Reese Whiterspoon und Matthew Broderick bot man mir um nur 50 cent an und einen Flohmarkt weiter, nahm ich noch freudig 13 Geister und Coneheads (sogar noch OVP) für insg. 2.- mit... kenn beide schon, beide gibt es aber nach wie vor nicht auf Blu-Ray und ich wollt sie mal wieder einlegen. Bezüglich Dan Aykroyd (Coneheads) würde mich freuen am Flohmarkt auch mal Valkenvania zu finden... nur ein (Only DVD / OOP-)Titel von vielen, die im Hinterkopf herumspucken, in der Hoffnung sie mal am Flohmarkt zu entdecken.


Genau sowas (seltenes) zu finden,
macht immer wieder Lust auf Flohmärkten zu stöbern!


Sodala, der Oktober eigentlich schon vorbei, zeig ich euch nun auch noch schnell meine kleine Ausbeute vom letzten Sonntag (06.11). Ich wurde nicht recht fündig und hab den Hybrid dann als Frustkauf mitgenommen.  

Eigentlich wollte die Dame 4.-, für 3.- hab ich dann mitgenommen, mehr wollt ich für ein mögliches Fiasko nicht ausgeben, aber als großer Fan von Christine, The Car und Rhea M wag ich gern auch mal einen Blick auf einen modernen Car-Horror-Vertreter. HYBRID scheint außerdem auch in Movienators Horror-Car-Sammelsurium auf.

Den Film hab ich dann Abends auch gleich noch geguckt:
Hinter dem B-Movie versteckt sich ein etwas abtruses, aber originelles Creature-Feature in der Karosserie eines Haunting-Cars! Trotz platter Dialoge, den üblichen Logik-Holprigkeiten und einem nervigen Stereotyp, überzeugen Optik, (Produktions-)Design und das reduzierte Setting einer Stadtwerkstatt/Tiefgarage, dessen Nachtschichtcrew es unter toller Atmosphäre und Angriffen des Killerhybrids, schwer haben wird die Nacht zu überleben. Die Grundidee zwecks organischen Wagens ist fürs Erste zwar supertrashy, er macht sich in meinem B-Folder aber (genau deshalb) richtig gut!
 

 

Das wars von mir, ich wünsch Euch was! Ebenfalls eine tolle Ausbeute, manch Schnäppchen und erstrangig natürlich beste Unterhaltung!
 
 

Halloween-Programm

31. Oktober 2016
Pumpkinhead / Stadt der Toten / Tales of Halloween / Eine unheimliche Geisternacht


Ich hab mir für den heurigen Halloween-Oktober schon recht früh einiges zurechtgelegt: Etwas zum Wieder-sichten und auch manch Ungesehenes, dass endlich mal in Augenschein genommen werden sollte...
 


 

So sah das Gruselpackage aus, und am Ende des Monats -jetzt- war das Häufchen zumindest halbiert. Alles ging sich also nicht aus, außerdem kam noch manch andrer Grusler dazwischen, weil eben oft ein Eindruck/Thema automatisch zum Nächsten führt... gucken nach Spontanität oder Gemütsbelangen eben. ;)
 

Jetz hier eine Listung mit den tatsächlich gesichteten Filmen
(zum jew. O k t o b e r -Tag),
danach eine Auswahl etwas näher beleuchtet.


08: Dead Set (Mini-Serie) / 09: Evil Dead (Reboot) / 10: Ghostfever (1986/VHS) / 11: Goosebumps (Film) / 14: Christine / 15: Carpenters - The Ward / 17: City of the Dead / 18: Die Mumie (Universal-Classic) / 20: White Zombie (Lugosi) / 22: Fright Night - Double Feature / 23: Dracula - Nächte des Entsetzens / 25: Tales of Halloween / Ich folgte einem Zombie / 26: CABAL - Die Brut der Nacht (1990/VHS) / Land of the Dead / 27: Weg mit der Ex / 30: Pumpkinhead / 31: Eine unheimliche Geisternacht...

 

 

Pumpkinhead
Das Halloween-Monster USA 1988


Ed Harley (Lance Henriksen) betreibt einen Krämerladen völlig abseits vom Schuß und ist mit seinem kleinen Sohn Billy (Matthew Hurley) familär auf sich allein gestellt. Als ein paar Stadt-Tweens auftauchen –Stereotype Arschlöcher aber auch völlig gegenteilige Sympathieträger- um in der öden Gegend Hüttenurlaub zu machen, verletzen die beim Brettern mit ihren Motocross-Rädern den kleinen Billy tödlich. Der Vater entfesselt darauf hin wutentbrannt eine alte Legende dieser Gegend, einen Dämonen, eine fiese Kreatur aus einem Kürbisfeld/Friedhof... die Rache für seinen verlorenen Sohn nehmen soll!

Diese dramatische Auslösesequenz für das spätere Creature-Unheil ist arg berührend, richtig gut eingefangen, die richtigen Figuren hierzu gewählt und der Verlust des ach so lieben Jungen drastisch tiefgreifend; auch Schnitt und Kamera sind fein getrimmt… nur Henriksen schwächelt vielleicht etwas. Erst nach dieser beeindruckenden Szene merkt man wieder, dass man sich eigentlich in einem B-Movie befindet, man bekommt es nämlich mit der Eile zu tun. Nicht nur die Mitt-Zwanziger flüchten schnell in ihre Waldhütte, auch manch kommender Charakterwandel von 0 auf 100 gestaltet sich fieberhaft gekünstelt. Ist aber nur nebensächlich bemerkbar, das kurzweilige Pumpkin-Ratz-Fatz –mit soviel Creature-Einsatz hab ich plötzlich gar nicht gerechnet- macht sich als Wald-/Horror- und Hüttenaktion in ihrer nacht-blutigen Heimsuchung nämlich richtig genial!!

Im Allgemeinen bleibt man dann stets auf solidem B-Niveau und hält sich durchwegs klasse, auch was die Stimmung betrifft. Etwas Countrynuancen um die sonnige/staubige Backwood-Provinz zu untermalen, ein paar schmutzige Rednecks/Farmer treiben sich herum, und das sphärische Scoredröhnen, ist in seiner Unaufdringlichkeit eine räumliche Stimmungsunterlage. Etwas zirpen und wäldliche Nebeldüsternis hinzu, macht die visuellen Wechsel von gefilterter tiefblauer Waldnacht zum kerzenwarmen Hüttenleben nochmals geschmeidiger. Vielleicht könnte der großteils überlappende Blaustich irgendwann nerven, im Grunde aber schön eingefangen.

Da es sich um Effektelegende Stan Winstons Regiedebüt handelt, haben auch die Effekte ihre wunderbare Handwerksnote. Namentlich zwar selbst nicht unter Special-Effects geführt, scheint die restliche Crew dennoch aus seinem Team zu sein. Nicht nur die vorerst besuchte Hexe hat ihre schaurige Note im fratzen-faltigen Anlitz, auch das Monsterdesign macht als handgemachtes Design körperlich richtig was her. Dessen teils überdimensionierte Größe in Teilsequenzen kommt mächtig gut, die Nahaufnahmen gestalten sich ebenfalls realistisch/klasse!

Inhaltlich hat man sich einen Background (zur Legende) zurechtgelegt, der zwar großteils unausgesprochen bleibt, aber sich dennoch durch das Geschehen wunderbar verbindet und im Verlauf raffiniert selbst entschlüsselt. Gerade der Hundeinstinkt, der noch vor allen anderen wahrnimmt wie die Sache mit dem Monstrum läuft, gepaart mir dem Erkenntnis-schließenden Finale, wertet die Angelegenheit mords auf. Auch die Idee, Ed seine Rachelust in Visionen vor Augen zu führen, ist schon ein geschickt eingefädeltes Stück Moral - damit das Ganze nicht nur bei einer simplen Schlachthetz durch Wald und Nacht bleibt. Doch ein kleiner feiner Bonus! Besonders nochmals, wenn man bemerkt, wen die Hexe am Ende ins Grab legt – und sich ein genialer Kreislauf schließt!

Ich glaubs gar nicht, dass Stan Winston neben seinem Regiedebüt hier, nur noch "Mein Kumpel, der Kobold" (1990) –VHS- vollbracht hat. In Pumpkinhead steckt schon so ansehnliches Regiepotential, dessen Fortführung ich nur zu gern gesehen hätte. Vermutlich wären uns dann aber seine genialen Effekte/Designs zu Terminator, Predator, Jurassic Park, Relikt, Lace Placid (…und noch vielen vielen mehr) verwehrt geblieben. Also vielleicht auch richtig so, außerdem bleibt Pumpkinhead somit ein kleines Unikat. Als B-Creature-Feature fand ich ihn richtig klasse, gerade in Stimmung, Hütten- und Wald-Setting sowie Monsterdesign, immer wieder reizvoll!

Aktuell gibt es 4 Teile von Pumpkinhead, alle auf DVD erhältlich; der zweite (1994) sogar schon im BD-MD erhältlich, kommt im Januar auch noch das Keep Case, Teil 3 (2006) und 4 (2007) sind zusammen als Sony-DVD-Doppelpack abzugreifen. Das Bild links zeigt nur den schicken US-Import. Hoffentlich kommt der auch bei uns in HD - wäre eine Freude; für mich eigentlich schon ne kleine Halloween-Perle, obwohl er damit gar nichts zu tun hat.

 

 

Stadt der Toten
The City of the Dead / Horror Hotel GB 1960


Professor Allan Driscoll (Christopher Lee) lehrt seinen Studenten mit erstaunlicher Inbrunst etwas über die Hexenverbrennungen des 17. Jahrhunderts. Eine seiner Studentinnen, Nan Barlow (Venetia Stevenson), eine adrette junge blonde Dame (mit hochgezogenen Brauen), macht sich im Zuge diese Kursus auf nach Whitewood, um für ihre Abschlussarbeit tiefer in der Vergangenheit der Hexenhistorie zu forschen.

 

Schon bei Hinfahrt wird sie vor dem kleinen Örtchen gewarnt... und die erste Einstellung bei Fahrt ins Dorf, gleichmal der schicke düstere Friedhof!
Das rustikale Nest scheint in seiner Zeitrechnung überhaupt noch Jahrhunderte nachzuhinken. Es wird ins RAVENS INN eingecheckt, neugierige Fragen gestellt und die Nase in alte Bücher über satanische Bräuche gesteckt. Während Nan darin gräbt, haben die Bewohner jedoch ganz eigene Pläne!

Und das zeigt sich auf ominöse Art auch recht schnell!

Die eigentliche Story hat jedoch noch gar nicht begonnen…


Scheiterhaufen, alte Flüche, Aberglaube und Hexenriten, Kaminfeuer und Schattenspiele… eingehüllt in schicke rustikale Kulissen und reichlich Nebelschwaden!! Was Hexen am Tag vor Maria Lichtmesse und ebenfalls noch im Februar als Hexensabbath zelebrieren, kann so erheblich sein, wie die Frage, was denn nun die 13. Stunde sei!?

Eine gewisse Künstlichkeit lässt sich wohl nicht abstreiten, vereinzelt fliegt man durch den Score oder manch Inszenierungsüberzogenheit auch mal aus der Stimmung, grundlegend und größtenteils überwiegt jedoch der stilistisch äußerst treffende, schaurig-schöne (Spionage-)Kult! Mit einigen wunderbaren Bild-Kompositionen, brilliert ebenso der Reiz an den hintergründigen Hexengeschichten/-ritualen, als auch die Brisanz um das aufzudeckende Geheimnis. Eine richtig gute s/w-Spurensuche! In Teilen erinnert es mich herrlich stimmig und fesselnd an die H.P. Lovecraft Geschichte "Schatten über Innsmouth" (–als Comic gelesen).

Diesen ersten Film von AMICUS-Productions (hier noch Vulcan Films genannt), und gleichermaßen das Regiedebüt von John Llewellyn Moxey ("Das Rätsel des silbernen Dreieck" nach Edgar Wallace) sollte jeder Britgrusel-Fan mal gesehen haben. Erfreulicherweise kam nun auch gerade eine Blu-Ray im MB dazu auf den Markt, um meine DVD zu ersetzen und endlich auch mal den O-Ton anzutesten. Für mich ein schickes, typisch-klassisches und beeindruckendes Grusel-Erlebnis. Sofort das MB geordert!
 

 

 

Tales of Halloween
Trick or Treat USA 2015


... gestaltet sich als Episodenfilm, verbunden durch eine amerikanische Vorstadt, einem Radiosender (und seiner gealterten, weiblichen, verrauchten Stimme), sowie der abendlichen Fernsehausstrahlung von "The Night of the Living Dead", die im Background der einzelnen Storys immer wieder mal auftaucht! 

Man setzt auf reichlich Gore-Abarten, viel auf Wahnsinn –gelegentlich leider ohne Sinn-, hat des Öfteren aber auch mal geniale schwarzhumorige Botschaften zu bieten. In den Storys ist von Nachbarschaftskonflikten, Legenden, Dämonen, Hexen, dem Leibhaftigen, fiesen Eltern, bösen Kindern bis hin zu Killerkürbissen alles dabei was das Halloween-Herz begehrt. Sogar ein kleiner Slashertrip und Sci-Fi-Einlagen!

Optik und Produktionsdesign sind einfach klasse, in der letzten Episode klaut man sich abgewandelt sogar den Halloween-Score, manch Hommagen wie auch (legendäre) Cameos werten auf, nur manch Schauspieler, und Stimmungsbrüche durch zuviel Hektik und Splatter, können diesen Halloween-Trip mindern, ansonten gestaltet sich die Stimmung aber recht gut

Man nimmt sich sowieso nicht ernst, deshalb auch einiges an (nervigen) Overacting, dafür sind die mitschwingenden Lacher immer schön morbid-witzig, beim Phantomzeichner hab ich mich fast nicht mehr einbekommen, die Szene war ein absoluter Brüller, mein Highlight, ebenso die Folge mit dem entführten "Kind" (von John Landis) die jede Menge morbiden Spass bereitet!

„Jedes Jahr an Halloween flippt diese Stadt völlig aus!!“
(Das Zitat des ansässigen Sheriffs hier, kommt einem stark bekannt vor!)

Für zwischendurch als unappetitlicher und abgedrehter Halloween-Snack durchaus mal unterhaltsam! Zum Versüssen kann man sich ja ebenfalls einen Schokoriegel mit dem Namen CARPENTER genehmigen.

 

 

Eine unheimliche Geisternacht
     The Midnight Hour / Creeps USA 1985


Na! Da hat wohl wer in der Schule nicht aufgepasst!? Hält doch Phil (Lee Montgomery) zuvor noch ein Referat bezüglich Halloween und der örtlichen Historie dazu... sogar ansässigen Vorfahren, einer gehängten Hexe und dem dazugehörigen Hexenjäger... müssen sie dennoch deren Kostüme aus dem hiesigen Museum klauen, sich am Friedhof verkleiden und zur Einstimmung auf die Halloweenparty, auch noch das mit Blut geschriebene Pergament vorlesen…


Natürlich springen nun die Untoten aus ihren explodierenden Gräbern!!!

Um mitzufeiern!


Und aus den Gräbern schießen nicht nur Untote (in wunderbaren Handmade-Fratzen/Kostümen), auch die Oberhexe Lucinda mit scharfen Vampirzähnen, ein zotteliger Werwolf und sogar eine erstaunlich gut erhaltende Cheerleaderin mischen mit - obwohl die noch recht frisch aussieht, lässt ihr Verhalten mehr darauf schließen dass sie in den kultigen 50ern beheimatet war und ebenfalls kein unwichtiges Element einnimmt! Und während die Teens einen auf flotte Kostümparty machen, haben die Monster jede Menge damit zu tun die Stadt und ihre Bewohner auseinander zu nehmen!

Wobei Regisseur Jack Bender (Chucky3) schicken Old-School Teenagergrusel mit richtig amüsanten Ideen durcheinander wirbelt; da vergehen sich die ulkigen Zombies schonmal hungrig am Pop-Corn-Sarg, oder auch aneinander – selbst Untote fummeln noch gern! Die lässige Aushilfslehrerin ist keinem Drink abgeneigt, kommt sogar als David Bowie auf die famose Party, auf der man eine gemeinschafts-choreografierte Gruselsohle aufs Parkett legt sodass auch gleich noch ein Musikvideo dabei rausspringt! Der Soundtrack -den Radiolegende Wolfman Jack (American Graffiti) hier großteils durch die Boxen lässt- ist überhaupt phänomenal! Etwas 50ties Teenlove –auch ein schicker 50s-Schlitten-, "Bad Moon Rising" von CCR und besonders gut kommt "How Soon is Now" von The Smiths, wenn man dazu im Weinkeller jemanden bluthungrig an den Hals fällt – speziell wenn man bedenkt das ein Cover davon nicht nur den "Hexenclub" (96) untermalte, sondern auch das Intro von "Charmed – Zauberhafte Schwester" unsterblich machte.

Es darf zwar auch mal gruselig werden, grundlegend hält man aber blutfreie Angriffslustigkeit in Balance mit dem amüsanten Partyverhalten der Untoten. Richtig genial: Die optisch mit Nebelschwaden und weiteren plakativen Elementen inszenierte Fahrt durch die Stadt, während man sieht, was die Ausgeburten des Friedhofs überhaupt angerichtet haben!

Gerade für einen Fernsehfilm wirklich wunderbares 80ties Feeling, satter Halloween-Kleinstadtflair, flotte Sprüche, reichlich (trashige) Albernheiten und ein paar kultige Monster die eine Party unterwandern. Eine Teenager-Lovestory gibts natürlich auch dazu... und das alles, in der Nacht der dunklen Nächte! Der perfekte Halloweenfilm für Provinzteens und 80s Fans! Als solch einer ist man durch den heraufbeschworenen Charme –auch wenns mühselig vorangeht- sowieso durchgehend beglückt, schon begonnen beim anfänglichen Paperboy der sich eine Baseballkarte in die Speichen seines BMX-Rades klemmt und seine Zeitungen ausfährt, während die Kleinstadt gerade erst erwacht. Eine freudige Entdeckung für mich - Ojektivität aus, nostalgische (kitschige) Halloween-Party an!

Ich hab die (bespielte) VHS gesehen weil die DVD vergriffen ist, bevor ich mich nun aber auf die Suche nach der Original-Kassette machte doch noch eine kleine Hartbox entdeckt, die sich demnächst perfekt neben die Hartbox von Monster Busters gesellen wird. Eine Blu-Ray von beiden wär mehr als wünschenswert! Zumindest für mich, ich hab so lockere Teenhorrorkomödien mit ganz eigenem (80s-)Flair ganz besonders gern.
 





Jetzt scheint noch eine Halloween-Party mit manch Legenden zu laufen! ;)

Ob nun am Coffin Rock, in Midian oder am Gelände der Dante-High weiß ich nicht so genau. Der Bote dieser Nachricht, mein Nerdkumpel Frank 'the prank' Steiner scheint heut nur so vor sich hin zu grummurren - was aber immer noch besser is, als wenn er bei Vollmondzyklus seine pelzige Periode bekommt.
Nunja, apropos Party: Jason kehrte zwar aus seinem Sommerurlaub nicht zurück, Mike is an Halloween aber immer am Start! Zu Bloody Mary oder giftgrün-scharfem Destillat feiern die Dämonen noch am clownesken, und ich bin sozusagen als Kontrollinstanz beordert: Als Meta-Ebenen durchdringender Magier/Hexer hab ich mit meinem Boomstick -flüsternde Stimmen munkeln es sei ne Dark-Remote-Control- stets die Kontrolle über diesen Tanz der Teufel. Um ihn zu beinflussen oder gar per Fingertip zu beenden - sollten es die wilden Zombies wieder mal zu toll treiben!
Man kann nur hoffen, dass kein Succubus mir mit falschen lilithischen Absichten meinen Boomstick entwendet - oder gar dessen Machtquelle in sein säurehaltiges Blut zersetzt! ;)

 

 
 
Halloween-Programm vergangener Epochen:
 



 
"Welcamm tu
Frrreight Neeeight!"
 
 
 
 

 

1985

Des nachts wird das Haus nebenan vom neuen Besitzer Jerry (Chris Sarandon) bezogen. Der mit dem Untermieter sogleich einen Sarg in den Keller trägt! Da wird man doch glatt vom Fummeln mit der Freundin Amy (Amanda Bearse) abgehalten: Fernglas raus, ein paar weitere Tage und Beobachtungen lassen keine Zweifel mehr aufkommen… der Nachbar muss ein Vampir sein!
 

Charley Brewster (William Ragsdale) ist einer von uns! Gruselfilmfan und Nacht(film)eule! Nur sein Freund Ed (Stephen Geoffreys) ist ein noch größerer Genrekenner, der in der Not zur Seite steht. Knoblauch, Kreuze, Weihwasser… die übliche Anti-Vampir-Ausstattung, schmückt bald REICHHALTIG Charleys Zimmer – Kerzenlicht macht sich ebenso gut wie vernagelte Fenster!

 

Würde denn die Mutter (Dorothy Fielding) den neuen Nachbarn nicht ungefragt zu einer Bloody Mary EINLADEN! Ach!! Man hat es als Jugendlicher nicht leicht, mit einer Kreatur der Nacht - als Nachbar!

 

Eine schicke kleine Straßensiedlung, Suburbia-Feeling, Herbstlaub auf nasser Straße und dazu das antiquierte verfallene Nachbars-Haus. Dessen Dampfschwaden schaurige In-Szene-Setzung ziemlich dunstig ausfällt, aber irrsinnig ikonisch punktet!! Die nebelige und bedrohliche Stimmung schließt einen perfekt ein, während der Score die restliche markante Einzigartigkeit beiträgt, indem er verruchte Riffs mit gefühlten Syntie-Soul/Pop kreuzt und das Geschehen teilweise in einen anrüchig-melancholischen Trenchcoat hüllt. Brad Fiedels Sound ist wirklich sagenhaft.


 

Copyright: Columbia Tristar, Vistar Films, Sony / Composer: Brad Fiedel / Released by EPIC/CBS Records


 

Der zum lasziven Tanz im Discoabzweiger ausholt, in dem Amanda Bearse unter der Fuchtel des Vamps, trotz ihrer burschikosen Erscheinung zeigen kann, dass sie vor ihrer (nervigen) Kultrolle als Marcy D’Arcy (Eine schrecklich nette Familie) auch noch richtig süss sein konnte - und ihr Wandel von schüchterner Jungfräulichkeit zum selbstbewussten Vamp nicht erstaunlicher sein könnte!

 

Überhaupt ist die Besetzung für vermeintlichen B-Horror grandios geraten: Niemand verkörpert den Typ von nebenan glaubwürdiger als William Ragsdale. Roddy McDowall in der Rolle als B-Movie- und TV-Show-Held/Vampirkiller Peter –Cushing Price- Vincent gibt sich in der legendären Bandreite keinerlei Blöße, davon abgesehen dass sich die Rolle erstmal als "Attrabenfürst" entlarven muss - wie Ed ihn später nennt. Stephen Geoffreys (976-Evil) als Charleys bester Kumpel (Evil-)Ed geht mit dem herrlich schrägen Kichern sowieso als Showstealer durch.

 

Die späteren Make-Up-Effekte begeistern, die Creature-Arbeit (Verwandlung) von einem Wolf zurück in einen Menschen, wie die dazugehörige Emotionalität in der Sterbeszene sind mir als Jugendlicher sogar bis heute in Erinnerung geblieben! Da man unerwartet im Schauspiel, als auch bei den Effekten punktete,… die im späteren Verlauf noch markante Goreeindrücke in wunderbarer 80s-Handarbeit nachreicht.

 

Ein durchwegs stimmiger Horrorfilm (in brillanter 80s-Gepflogenheit) mit leicht komödiantischen Einlagen, einigen Gore-Effekten und stilvoller (anrüchiger) Nuance! Regisseur Tom Holland (Chucky, Thinner) legte eine immens gelungene Horrorhommage hin, die ebenso Alleinstellungsmerkmal besitzt und heute zurecht als Kultfilm durchgeht!

 


 

1988

3 Jahre Therapie reichten nicht aus, um sich die erlebte Vergangenheit zurechtzulegen/-reden! Hätte man doch die Gegenmittel wie Knoblauch, Pflöcke und Kreuze nicht entsorgt - wo doch schon wieder jemand Verdächtiges in die Nachbarschaft zieht.

 

Charley Brewster (William Ragsdale) hat mittlerweile eine Studentenbude und eine neue Freundin (Traci Lind aus Die Klasse von 1999) - die mit ihren übergroßen Nerdbrille ein echter Hingucker ist. Diesmal erhält Peter Vincent (Roddy McDowall) einen neuen Obermieter - in seiner neuen Bleibe, einem Wohnhaus!

Storytechnisch wird simple das Grundgerüst des Vorgängers übernommen, im Austausch einiger Motive, weshalb Vincents spitzzähniger Nachbar zur Abwechslung eine betörende Frau (Julie Carmen) ist, durch welche diesmal Charley in einen Bann gerät, um den fremdgesteuerten Tanz als Showeinlage aufs Parkett zu legen!! Diese teils umgekehrten Wiederholungen tun der Show aber keinerlei Abbruch, weil Stimmung, Setting und Effektspielerein überzeugen, wie auch die Rückkehr von Ragsdale und McDowell in deren kultige Rollen!
 
Das schicke Mehrparteien-Wohnhaus in antiker Schloss-Erscheinung brilliert unter Matte Paintings im Vollmond und wirkt so malerisch (kitschig) wie phänomenal. Alles etwas urbaner, macht sich jedoch vermehrt düsteres Campusfeeling breit, was erneut für großartige Stimmung sorgt. Nahm sich der erste Teil noch reichlich Zeit nahm um blutig zur Sache zu gehen, hat die Fortsetzung schon frühzeitig (00:18) den ersten spritzigen Biss zu verbuchen. Hält auch eine kleine Durststrecke bereit was den 80s-Gore angeht, legt gegen Ende aber wieder richtig los. Dieses Mal wird sich jedenfalls heftiger ausrüstet als im Vorgänger – immerhin hat Peter Vincent in der neuen Wohnung allerlei Vampirkillerkram zum Aufmagazinieren herumhängen/-liegen!!

Zwischenzeitlich könnten womöglich bei manchen Langeweile aufkommen, Stimmung und kleine Trips halten aber stets bei Laune: Partys müssen besucht werden, etwas Bowling hat noch keinem Monster geschadet und das typische 80s-Polizeirevier mit gewohnter Skepsis für Situations-Jokes, fehlt ebenso wenig, wie ein grandioser Abstecher in die Irrenanstalt – kleines Highlight hierbei (oder gar überhaupt), die Befreiung unter Hilfe eines lustigen Irren! Hier kann man nur kichern wie Ed!!

 

Als Quasi-Renfield für Tageslichtzwecke tritt sogar Kult-B-Antagonist Brian Thompson (City Cobra, Rexosaurus, Leon) in Erscheinung, der neben Muckikraft eine Vorliebe für (knusprige) Insekten mitbringt. Gleichermaßen bekanntes Gesicht liefert Jonathan Gries (Was für ein Genie, TerrorVision, Monster Busters) in pelziger Vampirabwandlung, als Werwolf, mit Abneigung gegen Rosen!

 

Farbige Lichteindrücke sorgen für Ambiente und die Gore- und Make-Up-Effekte setzen sogar noch eins drauf. Zuweilen sogar richtig eklig und schön detailliert in den verschiedensten Verwandlungsstufen. Die Gruselstimmung sitzt (sofern sie nicht durch persönlich gefühlte Längen unterbrochen wird), die durch den erneut markanten Score zwischen betörender Schlafwandler-Stimmung und Synthie-Rockballade wechselt, um sich auf schaurig-laszive Art einzupendeln. Kleine Bass-Drops sind zusätzliche Sound-Highlights!

 

Besitzt für manche vermutlich nicht die (Kult-)Klasse des Originals, ist in etlichen Punkten aber sogar facettenreicher und witziger! Wenn man den ersten liebt, wird man wohl auch die Fortsetzung mögen!! Zumindest geht es mir so: ich find beide klasse!! Und hab den zweiten Teil auch immer mehr liebgewonnen.

 



Unsere Helden freut das, oder? :)
Copyright: Vista Organisation / aktueller Vertieb: '84 Entertainment / Bildquelle

 

 


Anmerkungen: Brewster fährt in beiden Teilen einen 1966 Ford Mustang, im ersten Teil sogar den Privatwagen von Regisseur Holland. Etwas Mythologie-Wissen muss man für beide Teile ebenfalls mitbringen, dennoch war mir manches neu, ...wie das mit den roten Wild-Rosen, auch hab ich im ersten Teil nicht verstanden welch Wesen eigentlich der Untermieter Billy Cole (Jonathan Stark) darstellen soll: Die Gerüchte reichten aufgrund seines giftgrün-flüssigen und sogar sandigen Abgangs von Golem bis Halb-Vampir, worüber man sich bei Entstehung aber vermutlich weniger Gedanken machte!? Das Beste noch: Die Tatsache das Alex (Traci Lind) so ulkig schnell Dracula lesen kann… ist einfach nur erstaunlich! ;) Keine Ahnung was das sein sollte, aber es kommt absurd/schräg/witzig.


Tom Holland wurde erneut die Regie der Fortsetzung angeboten, er und Chris Sarandon (der übrigens einen verdammt guten Dandy-Vamp abgab) drehten jedoch gerade Chucky (Die Mörderpuppe). Regieersatz Tommy Lee Wallace (Halloween 3, ES-IT) leistete sich aber ebenso keine (rüden) Schnitzer.
 


Und jetzt noch zum kleinen Extra:
Hab ich euch schonmal erzählt, dass ich Film im Film Details richtig gern habe!?
So ist es! Es ist immer wieder eine kleine Überraschung, was so kultiges auftaucht, im Hintergrund läuft oder als Hommage verwendet wird, besonders wenn es sich um Genre-Regisseure handelt! Deshalb folgte in meinem laufenden Halloween-Programm ein Titel, den Charley Brewster im ersten Fright Night, in seinem Zimmer auf seinem kleinen Kastenfernseher (ohne Bedienung) guckt. Nämlich den sechsten Ableger aus der Hammer-Dracula-Reihe, mit Christopher Lee, zum fünften Mal in der Rolle des Grafen. Ab zum FILM-im-FILM Extra:


 


Dracula – Nächte des Entsetzens
GB1970 – Scars of Dracula

Auf einen Heugabel-Lynchmob mit jede Menge Feuer gegen Dracula, folgt ein blutiger Gegenschlag gegen die Dörfler durch eine angriffslustige Fledermausbrut. Etwas später verschlägt es einen jungen Mann in das gebranntmarkte, verlustreiche Dorf - und ebenso auf das Schloss des Grafen. Nachdem der nicht zurückkehrte, machen sich auch dessen Bruder (Dennis Waterman) und die hübsche Geliebte (Jenny Hanley) auf den Weg…

 

Aristokratische Tänzchen, etwas Jux (und lüsterne Dollerei), bis es einen aufs Land verschlägt und man nicht nur mit dem finsteren Lord (Christopher Lee) und dessen Damen, sondern auch mit der Stimmung der Hammer-Filmschmiede Bekanntschaft schließt.

Der Score sitzt, die etwas helle (TV-)Optik wirkt zwar etwas lau und die Feldermaus-Attrappen sind einfach zu köstlich (künstlich), wie aus den 30ern, dafür aber der nebelige Empfang der Dame im Purpurkleid etwas entschädigend. Man vergießt genug Filmblut, hat einige Wunden zu bekleiden, etwas Abart darüber hinaus (der Fleischerhaken) sieht man zwar nur einmal, der Titel geht im Vergleich zu den anderen in seinen Andeutungen aber doch rüde zu Werke (mit Hackbeil und Knochensäge).

 

Die Angebetete mit ihren strahlend blauen Kulleraugen steht bald unter Draculas Bann, während Christopher Lee mit Blut-unterlaufenen Augen natürlich wieder in seinem Element ist. Wenn sich letztlich der Geliebte mit dem Pfarrer auf den letzten Kreuz-zug aufmacht, fehlt auch keineswegs der passende Spruch:

 

"Ohne meine Kenntnisse würdest du von da oben nicht zurückkehren, und ohne deinen Mut hätte ich nicht die Kraft mitzugehen. Aber jetzt bleibt uns nur das eine: Auf den Tag zu warten."

 

Teilweise recht billig - war es bei dem mauen Budget ja auch - trotzdem auch üppig in manch Abschnitten der Ausstattung. Der Charme ist toll und die Darsteller solide. Stimmung trotz Sleaze-Optik und Mini-Budget. Der letzte Ableger im viktoriansichen Stil!
 

 

 

Das war es mit meinem Fright Night Double Feature, das mächtig Laune machte und so schnell nicht vergessen wird. Der Meta-Ebenen Abzweiger in den kleinen Kastenfernseher von Charley Brewster war ebenfalls vampiristisch! Diesen Dimensionen wieder entflohen, aber vermutlich bald wieder als Einsteiger anderweitig auf der Couch unterwegs, wünsch ich euch weiterhin genauso geniale Unterhaltung. :)
 





 
Weiterführende Blogs:

 It's Fun to be a Vampire - Part II - Fright Night by Kodijak
It's Fun to be a Vampire - Part I - The Lost Boys by Kodijak
(Vampirspecial und gleichermaßen Blogperlen)


Die Hammer-Films Dracula Reihe
by Movienator
Die Karnstein Vampir-Trilogie (Hammer) by Movienator
 
 
 
Coverbilder: bluray-disc.de, dvd-forum.at 

Before "THE DEAD"

27. Oktober 2016

 


Im Genre der Untoten
hört man immer wieder von eingen Titeln, die sich noch vor der Entstehung von The Night of the Living Dead (1968) mit leeren Körperhüllen, leblosen Geistern und schalen Gesichtsausdrücken auseinandersetzten. Drei Titel stechen meist besonders hervor, und die möchte ich euch nun als Histore des Zombiefilms etwas näher bringen.



 

Wir starten 1932!
In dessen Jahr mal nicht Universal Pictures, sondern United Artists eine Marke setzte. Dennoch mit an Bord, Bela Lugosi – der ein Jahr zuvor mit Dracula seine Bekanntheit endgültig breit trat. In White Zombie schlüpft er in die Rolle des magiefertigen Hexers Legendre, unter gewohnt ominösem Auftritt: Die Haarspitze zur Stirnmitte gezogen, die Augenbrauen hochgezwirbelt, ein doppeltes Kinnbärtchen, ein seltsamer Handgriff und erstaunlicherweise den selben hypnotischen Augenausdruck, wie ihn im selben Jahr auch noch Boris Karloff für die Universal-Mumie zur Marke machte – ebenso arg bestechend in Szene gesetzt!

Bevor wir nun aber zu Legendres Stellenwert kommen…

Ein Paar (John Harron/Madge Bellamy) will ihn Haiti ihre Vermählung besiegeln, schon in den ersten Filmminuten stossen sie aber auf eine Menschenmenge die eine Grabschändung bedauert, kurze Zeit später nach einer weiteren ominösen Begegnung, hat auch noch der Kutscher aufgebrachte Worte wie …Zombiiies, Dead Bodies, The Living Dead… zu verlauten, bevor er sich schnell aus dem Staub macht!
Aber nunja, (womöglich) andere Länder, andere Sitten, es will dennoch geheiratet werden… wäre da nicht der Gutsbesitzter Beaumont (Robert Frazer) der noch so dermaßen liebesversessen auf die Dame ist, dass er Legendre um Hilfe bittet.

Und Legendre hat hier schon unzählige Corpses (lebende Leichen) hinter sich verscharrt. Arbeitssklaven, Handlanger, fahles Gesicht, völlig seelenlos, starr im Blick und ferngesteuert durch die magische Bewusstseinskontrolle Legendres. Sind die Untoten im Auftreten schon typisch markant, haben sie natürlich noch nicht den Hunger den sie erst 1968 bekamen, aber Schüsse können ihnen auch hier schon nichts anhaben!

Die Lösung für den Liebeskonflikt: Warum nicht auch noch eine Zombiebraut (für Beaumont)!? Und schon hat der Beinahe-Gemahl mehr Sorgen als er je zu glauben vermochte...
 

"Sir! Es kann nicht sein, dass jemand tot ist und doch lebt!?"

"Hören sie, in dieser Gegend ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen sterben und dann irgendwann als Untote zurückkommen."


Stark hügelige Friedhöfe, ein Schloss in steinernen Klippen, viel nächtliche Aktivitäten, schwarze Umhänge trägt man ebenso gern, und manch obsessiver Fluch muss durch die Kraft der Liebe wieder entfesselt werden, oder eben auch durch den Tod des Verursachers –wie man das so kennt.
Besonders wertvoll gestalten sich die Dialoge über den Kult selbst! Das Puppengesicht von Bellamy (gegen Ende) ist einzigartig, ebenfalls sorgten erste Split-Screen-Überlagerungen für etwas technisches Know-How seiner Zeit – die wilde Bildmischung zweier Liebender wirkt selbst heute noch interessant.

Trotz manch hackiger Schnitte, minimalen Stummfilmeindrücken und damaligen Lockerheiten (zu leichte Puppen/Stuntdummies, Gemäldekulissen etc. - was aber alles schon wieder reichlich Charme hat) punktet man ebenso mit schaurig-schicken Kulissen, und gestaltet sich insgesamt als richtig guter Film!! Besonders wenn man die wegweisenden Bezüge (unter gruseliger Zombieliebestragödie) bedenkt.

Der Film müsste aber einfach mal vollumfänglich restauriert werden, die bisher erhältliche mindere Qualität macht einem oftmals einen Strich durch den klassischen Gruselgenuß. Besonders die alte Synchro, die abstrakte Musikstücke einsetzt wo normalerweise eher atmosphärische Geräusche (Zirpen…) zu vernehmen sind, gestaltet sich ebenfalls die Übersetzung als blanker Horror! Hier wird aus Lugosi gleich mal Graf Dragu gemacht –Ähnlichkeit hat er ja- und zur Vampirjagd geblasen. Savoy Films (Cinema Classic Collection) veröffentlichte unter dem Titel "Der Bann des weissen Zombies" löblicher Weise eine weitere (neue) dt. Synchro, die es sich zumindest zu Herzen nahm authentisch zu übersetzen, laut einigen Kritiken kam die aber ebenfalls nicht tadellos an.

Der Film selbst, kann sich meiner Meinung nach, wunderbar zum Stellenwert der Universal Horror Classics gesellen, weil er ebenso eine klassische Ursprungsgeschichte darbietet und sich mit zahlreichen bekannten Elementen hieraus, auch bestens macht!



1943 verschlägt es uns nach San Sebastian, auf eine westindische Insel.

In Ich folgte einem Zombie wird eine Krankenschwester (Frances Dee) eingestellt um die Frau des (Zuckerrohr-)Plantagenbesitzer Holland (Tom Conway) zu pflegen. Schon vor offizieller Bekanntmachung mit der Dame, stößt man in tiefster Nacht in einem dunklen Turm recht gespenstisch aneinander. Jessica Holland (Christine Gordon) trägt ein weißes Kleid, ein schaurig blasses Gesicht und einen völlig emotionslosen Ausdruck. Außerdem ist sie keineswegs bei Sinnen!

Krankenschwester Betsy muss den Schrecken erstmal verdauen und sich einfinden, schreckt vor dieser besonderen Aufgabe aber dennoch nicht zurück. Das farbige Hauspersonal ist auf sehr sympathische Weise ebenfalls dienlich um etwas Licht in den ersten Schrecken zu bringen…
 

„Sie war sehr krank, und dann verlor sie den Verstand Miss.“


…ebenfalls hat der Doktor seine Theorien zur Patientin:
 

Betsy: „Ich weiß nichts über Zombies Doktor.
Was ist ein Zombie eigentlich?“


Dr. Maxwell: „Ein Geist, ein lebender Toter,…"


Und wo die Medizin an ihre Grenzen stößt, gibt es noch weitere Eventualitäten um den Zuständen von Jessica auf den Grund zu gehen… weshalb eine diagnostizierte Geisteskrankheit (Tropenfieber mit Folgen etc.) sich an alten Legenden über Voodoo reibt! Buschtrommeln und Rituale ebenso inklusive, wie der nächtliche Weg zum Voodoopriester, der sich so unheimlich, wie schick inszeniert gestaltet!

Wehende Gardinen, feingeistige Dialoge, ein raffiniertes Spiel über die tatsächliche Wahrheit hinter allem, etwas mystischer Inselkult und eine ziemlich verkappte Liebesgeschichte! Die klassische Filmmusik kann so schmiegsam, wie geheimnissvoll treffend sein, und die deutsche Synchro gelang erstaunlich gefühlsbetont, besonders was Betsy angeht.

Dieser früh-zombreske Meilenstein ist schön, er ist kultiviert und in manch zwischenmenschlichen (Liebes-)Dialogen so detailiert verpackt, dass man womöglich erst bei Zweitsichtung manch Hintergründe vollends erfasst… völlig zurecht ein (herausragender) Klassiker!


Erwähnenswert sei hier noch Produzent Val Lewton, der aufgrund des Universal-Horror Erfolgs von RKO Pictures –eins der damals richtig bekannten Studios- beauftragt wurde, günstige Horrorfilme zu produzieren! Heute ist der Mann dafür bekannt, B-Movies der 40er Jahre mit (künstlerischem) Anspruch und (literarischen) Intellekt versehen zu haben!! Was man auch gewinnbringend bemerkt,...
…und gleichmaßen bedeutet, die eigene Filmsammlung (mit Importen) aufzustocken! Katzenmenschen (+Fortsetzung: Curse of the Cat People), Ghost Ship, The 7th Victim, Der Leichendieb (mit Lugosi, Karloff), …und ebenso mit Boris Karloff: Die Todesinsel, Der Leopardenmann, Bedlam. Allesamt weit über Durchschnitt bewertet.


Zwischenzeitlich waren Vampire (erneut) auf dem Vormarsch, die Invasion aus dem All feierte ihre 50er-Jahre-Blüte, selbst darunter fand man Zombies aus dem All, auch Ed Wood ließ neben weiteren Titeln mal jemanden aus dem Grab steigen und sogar Vincent Price kämpfte 1964 als Last Man on Earth gegen etwas, das dem Zombie (mit vampirähnlichen Eigenschaften), recht nahe kam.


Mit Nächte des Grauens setzten dann 1966, nur zwei Jahre vor Romeros Kultklassiker, Hammer-Films ihre Marke in Sachen "Lebender Leichnam" – wie man sie im Film auch mal bezeichnet! Der Originaltitel "The Plague of the Zombies" greift wieder auf den Wortlaut Zombie zurück, –immerhin nannte man sie selbst in "Die Nacht der lebenden Toten" noch GHOULS- hat aber auch hier noch keinerlei Interesse deren Gehirne zu zerstören, im Hammervorbild darf höchstens mal der Kopf eines Untoten rollen... hungrig sind sie dabei nicht, aber definitiv UNTOT!

Alles beginnt mit einer Sterbeserie im englischen Cornwall, einem kleinem Dorf im 19 Jh., das in einem Jahr schon 13 Tote zu beklagen hat, ohne das man die Hintergründe kennt! Der zuständige Arzt wird schon strittig dafür verantwortlich gemacht, die abergläubischen Regeln der Gemeinschaft verwehren ihm aber eine Obduktion um der Sache näher auf den Grund zu gehen. Deshalb fragt er seinen alten Mentor, einen angesehenen Mediziner um Rat, der schon bald mit seiner Tochter anreist um ihm zur Seite zu stehen. Alles beginnt dann erst so richtig, als jemand meint, seinen verstorbenen Bruder gesehen zu haben!
 

„Ich träumte wie die Toten aufstanden!“


Und schon entwickelt sich sowas wie ein kleiner Krimi unter maskierter Gruselkutte; leere Gräber werden offenbart und unerklärliche Vorgänge wollen entmystifiziert werden, dabei tauchen auch schonmal fahle Gestalten auf, mit bläulich-grüner brüchiger Haut, hässlicher als die Nacht!
Während man regelmäßig Gräber aushebt und wieder verbuddelt, eben statt einer offiziellen Exhumierung einfach bei Vollmond zur Schaufel greift, kommt man immer mehr einem okkulten Zirkel auf die Spur – auch gern mal mit Hilfe des Constable (Polizei) oder dem Vikar (Pfarrer). Ein Landsherr mitsamt elitärer Garde –die auch gern mal schändlich hübsche Frauen schikanieren- betreiben in einem alten Bergwerk sowas wie Voodooriutale, die Hamilton in Haiti kennenlernte und seitdem für seine Zwecke missbrauche.

Weshalb die zurückkehrenden Toten hier mehr ein Werkzeug schwarzer Magie darstellen.

Schön düster gehalten, abgedunkelte Nächte, ein nettes Dorfsetting, ein schickes altehrwürdiges Anwesen, Wälder und die alte Mine, sowie die persönlichen Schicksale überzeugender Darsteller/Figuren, verbreiten unheilvoll gehaltene Stimmungen. Gemächlich inszeniert, und während man in manch fesselnder Stille auf den nächsten Bluttropfen wartet, setzt auch wieder der gelungene Gruselscore ein. Zuletzt bleibt nur noch zu sagen, ein sehr ansprechender übernatürlicher Horrorfilm/Gruselthriller, insbesonders als Stellenwert –des Studios– für den untoten Genrefilm!

Trivia: Gefilmt in manch Kulissen von "Das schwarze Reptil" –unter selbigem Regisseur John Gilling- erschien der Film damals im Double-Feautre mit dem Hammertitel "Blut für Dracula". Sehr eindrucksvoll ist das dazugehörige Comic –befindet sich als Extra auf Anolis-DVD und Blu-Ray– das stimmungstechnisch im Zeichenstil nochmals richtig düster und bemerkenswert schnittig, mehr als geniale Eindrücke auftut!

 

 

Also... schon lange vor George A. Romero gab es den lebenden Toten, den Zombie
 selbst Romero nannte sie noch nicht mal so, bis die Presse nach seiner
Nacht der lebenden Toten
den Begriff wieder aufgriff und ihn kultivierte.
Womit Romero und Drehbuchkollege John A. Russo das Genre aber eindeutig neu definierten/revolutionierten, und bis heute als markanten Kult festsetzten,
war der rohe Fleischverzehr!!
Dementsprechend das Verspeisen von Menschen, das Zerstören von Gehirnen um Zombies zu töten, und ebenfalls den Aspekt einer Zombie-Apocalypse,
in der die gesamte Welt plötzlich einer neuen umfangreichen Bedrohung gegenübersteht;
was das Dasein ausgestorben, trostlos und weitaus gefährlicher machte…
... und wie das aussah und wirkte,
scheint selbst die Grenzen der Filmgeschichte zu durchbohren!


Weiterhin viel Spaß mit dem Genrekino,
seinen lethargischen, aber reichlich ersprießlichen Wurzeln
und ebenso allem, was danach in fein-trottiger Manier noch folgte! ;)




 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

M O N S T E R T H E K #10

24. Oktober 2016





1989  My Mom's a Werewolf
Meine Mutter ist ein Werwolf

In einer Zeit als Leslies (Susan Blakely) Ehe nicht mehr das ist, was sie einmal war, treibt es sie in die Arme des Tierhandlungsbesitzers HARRY (John Saxon) –man möge den Namen Harry haarig finden–, der mit seinen tiefbraun-roten Augen, die er hinter einer modischen Kult-Sonnenbrille versteckt, mal schnell einen scharfen Hypnoseblick anwendet um die Lady sich seiner untertänig zu machen. JA, das können Werwölfe! Er hat auch Spitzzähne und etwas Durst; so knabbert der Verführer gleich mal lustvoll Leslies Zeh an –ja echt– was der müden Hausfrau folglich mit etwas Werwolfzunder in der Blutbahn wieder neuen Schwung verleiht… durch ihre künftigen Veränderungen wird sogar der eigene Mann wieder zum Tier im Bett!

Der freut sich außerdem gleichmal unter Freudentränen, dass bei seiner Frau, der Vegetarierin, wieder mal Fleisch auf dem Teller landet!

Klingt gleich mal witzig und amüsant, auch das Intro lädt mit dem Schriftzug "A HAIRY Production" gleich mal zum Schmunzeln ein, leider, leider, sind die restlichen Späßchen dann aber zu RAAAARRRRR gesät!

Das Ganze wirkt (auf Billig-DVD) wie eine Fernsehproduktion, was man an Optik, Budget und Ausstattungs-Langeweile bemerkt, obwohl die seichte Horrorkomödie eigentlich Potential hätte...
Die Tochter des Hauses (Tina Caspary) stellt mit ihrer Freundin immer der Mutter nach um deren sonderbaren Verhaltensweisen aufzuklären, was alleine schon einen guten Weg für mehr Witze auslegen WÜRDE, da die beste Freundin auch noch ein Monster- und Sci-Fi Fan ist -die beiden sogar zu Filmbeginn auf eine Convention gehen- würde zusätzlich reichlich Mythen-Erfahrenheit mitbringen, doch leider wird das einfach nicht ausgeschöpft/verwendet! Diana Barrows (kleine Rolle in Freitag 13th/7) als beste Freundin wurde überhaupt gleich ganz sonderbar aufgemacht: Überdreht, in so schriller Verkleidung mit reichlich Make-Up, was einen vorerst nicht mal ihr Geschlecht erkennen lässt. Wobei hier die überdrehte Synchronstimme noch mehr zur Verwirrung beiträgt; die deutsche Synchro wirkt überhaupt zu laut und viel zu lebhaft!

John Saxon (Nancys Vater aus Nightmare on Elm Street) darf sichtlich aus der Rolle fallen, besonders als er beim gemeinsamen Mittagessen gleich mal liebkosend den Handrücken seines neues Opfers leckt! Und das reichlich auffällig!! Seine Anmachsprüche dazu sind auch alles andere als von gestern: "Ich möchte in sie hineinkriechen und dann sterben!"… -ich kann nicht mehr- und als Appetizer reicht der Wolf in Menschengestalt, Martini mit Goldfisch!

Nach dem ernüchternden Aufwachen der Mutter mit Spitzzähnen und einem Besuch beim Zahnarzt –nicht mal dessen härteste Feile den Beißern was anhaben kann- darf sie vorerst nur ein kleinwenig pelzig rumlaufen. Gut dass ihre kleine Erstverwandlung auf den Halloweenabend fällt, so fällt es auch nicht auf wenn sie haarig durch die Hausparty streift, natürlich gleich ab ins Badezimmer zur gründlichen Rasur!! Bis sich das Werwolfsgen dann zuspitzt und gegen Ende des Films auch eine völlige Verwandlung stattfindet. Als sie dann mit Harry kämpft –ihr wisst, man muss den Urheber töten um den Fluch wieder aufzuheben- sehen die haarigen Masken-Effekte dann in etwa so aus, wie sie der beobachtende Nachbar schildert… als Orgie in Gorillakostümen!!

By the Way: Susan Blakely (Over the Top) macht doch eine gute Figur im Babydoll.

Nun ja, zwischendurch gibt’s immer wieder ein paar nette Witzchen, die aber leider so verstreut sind, dass sie viel zu wenig unterhalten! Das Beste hab ich euch nun schon erzählt. Schade! Wirkt einfach zu TV-lahm, es fehlt einfach an Ausstattung und Charme!





1999  Achtung, Achtung... Sturm-, Haifisch- und Trashalarm!
Deep Blue Sea

Der Wissenschaftlerin Dr. Susan McCallister (Saffron Burrows) sollen aufgrund eines Hai-Zwischenfalls, mit verbundener Negativschlagzeile, die Forschungsgelder gestrichen werden. Sie forscht an Haigehirnen um ein Mittel gegen Alzheimer zu finden und steht kurz vorm Durchbruch. Nach einer persönlichen Vorsprache überzeugt sie den Geldgeber Russell Franklin (Samuel L. Jackson) ihnen nochmals 48 Stunden zu geben. Der daraufhin gleich mitkommt, um sich selbst davon zu überzeugen. Was die Mannschaft jedoch nicht weiß: Die Wissenschaftlerin und der Gentechniker Whitlock (Stellan Skargard) haben die DNA der Tiere verändert um schneller zu einem besseren Ergebnis zu kommen. Die Haie wurden dadurch aber aggressiver und intelligenter!

Regie führte Renny Harlin, der schon dafür bekannt ist, einmal richtig gut abzuliefern -Cliffhanger, Stirb Langsam2- und zwischendurch wieder übertrieben daneben zu hauen –Driven-. "Deep Blue Sea" gehört vielmehr in die zweite Kategorie, hat aber neben recht miesen CGI-Effekten –die diesen Hai-Ableger doch ziemlich billig aussehen lassen- doch seine Momente! Speziell wegen des abgeschotteten Szenarios mittig im Ozean!!
Das Beste daran, die Einrichtung selbst: Diente der alte, rustikale Betonbau im zweiten Weltkrieg noch als Station für U-Boote, wurde er für die Forschung zu AQUATICA umgebaut. So nennen die Wissenschaftler ihr Unterwasserdomizil, welches Russel Franklin beim Hinflug schon als 'geflutetes Alcatraz' betitelt. Sieht die Animation beim Überflug noch richtig ÜBEL aus, macht die Anlage mal am Boden angekommen, auch in Sachen Innenausstattung richtig was her!!

Hammer ist, das nur mehr die Basiscrew vorhanden ist und der Rest übers Wochenende nach Hause fuhr. Als dann auch noch ein grober Sturm aufkommt, ist das Szenario perfekt und die Stimmung steigt! Die Haie werden blutrünstig, und ein abgebissener Arm ist erst der Anfang der kommenden Katastrophen. Die Anlage wird durch das Chaos, welche die Haie verursachen, geflutet und Flucht steht auf dem Plan; immer begleitet von der Gefahr dem Unterwasserbau durch die Flutung nicht mehr zu entrinnen bzw. Haifutter zu werden. Hier wechselt die Sache zwischen: Billig, gelungen spannend, stimmig, und umsonst. "Logischerweise" hat auch der die besten Ideen, der sich dort am wenigsten auskennt! Gedanken sollte man sich hier nicht machen!

Der nächste, doch gute Punkt, ist der namhafte Cast, der neben den schon 3 bekannten, erwähnten Darstellern mit Michael Rapaport, LL Cool J und allen voran Thomas Jane als Tiertrainer aufwartet - auch wenn der eigentlich gute Cast hier großteils durch peinliche Rollen verheizt wird. Rapaport nervt total und LL Cool J als Kombüsenkoch hat einfach nur einen VOGEL – einen Papagei! Die Soloszenen mit ihm sind mehr als unnötig und unterbrechen etwas die brenzliche Überlebensreise, besonders wenn es nur um den beknackten, vorlauten Vogel geht!

Wie man 3 überzüchtete Mako-Haie killt ist auch recht "beeindruckend", besonders wenn Cool J einen Raum mit Gas flutet und mit einem Feuerzeug den Hai verbrennen will DER IM WASSER SCHWIMMT, zum Glück springt der rechtzeitig aus dem Wasser damit er "explodieren" kann! *Kopf --> Tischplatte*
Im Finale wird dann nochmals richtig actionreich und hanebüchen, denn da darf der PREDIGER Cool J –ja wie unorthodox waren seine Gebetsansagen(!)– soviel Blut lassen wie normal 5 Leute, bevor die "intelligente" Wissenschaftlerin sich die Hände einritzt um mit ihrem Blut die Haie anzulocken, und anstatt dies einfach ins Wasser zu träufeln muss die Olle reinspringen und noch ne Runde schwimmen!(?) Wie man sieht, man übertrupft sich gegenseitig!

Also, CGI mies, Animatronics sind dabei ne willkommene Abwechslung, Setting super, Schauspieler toll gewählt –allen voran Cool-Guy Thomas Jane– auch wenn ihnen viel Schwachsinn durchs Drehbuch zugeschwatzt wurde, Ideen eigentlich auch gut aber definitiv nicht zu Ende gedacht!! Obwohl der actionreiche und öfter mal blutige Tierhorror damals als Mainstream-Erstligafilm durchgehen wollte, ist es ein akzeptables B-Movie zur netten Berieselung geworden. Fürs Nachtprogramm im Fernsehen nach 22 Uhr aber voll ok. Sofern man die besagten Mankos aushält, denn jeglicher Anspruch wurde zu Haifischfutter - was den Trashfan aber wenig stört.




2015  Bloodlines - Blutlinien
Tremors 5

Die Raketenwürmer sind wieder da, und das nach ganzen 12 Jahren! Mit ihnen natürlich Burt Gummer, der treuen Ikone der Tremorsreihe - der sich neuerdings mit Survivalvideos fürs Fernsehen über Wasser hält. Doch schon bald ruft Afrika, dort hat man ein paar tödliche Kreaturen ausgemacht die den Leuten an den Kragen gehen – wir kennen sie aus dem dritten Teil, die Arschknaller! Erstaunlich das man den Namen sogar beibehalten hat.

Erfreulicherweise (für alle Quereinsteiger welche die Biologie der Reihe versäumt haben) beginnt die Angelegenheit gleich mit einem Exkurs in Sachen Wurmkunde! Wie sich die Erdbiester entwickeln, und deren Evolution von einer absurden Monströsität zur nächsten führt, immerhin hat man bisher in jedem Teil eine Neuerung hervorgebracht! So darf auch der 5te Ableger erneut eine kleine Idee weiterspinnen um für eine schlängelnde Ergänzung zu sorgen – gar nicht übel!! Das Altbekannte hat man nur minimal abgeändert, die afrikanische Geo-Pampa hält eben andere Bedingungen bereit, so sind die Graboiden etwas wendiger und die Arschknaller einfach etwas größer! Näher nachfragen sollte man sowieso nicht!
Eine effektivste Überraschung ist aber gewiss der visuelle Eindruck der Arschknaller! Sollte man sich an die 90er CGI-Abart des dritten Teils erinnern, weiß man, dass die alles andere als gut aussahen! Im fünften gab man sich bestialische Detailmühe, sodass die Biester erstaunlich gut ankommen!! Für eine DTV-Produktion ist das CGI überhaupt erhaben - tolle Effekte!

Das Afrikasetting sorgt mal für etwas Abwechslung und eine andere farbliche Staubnote und das einkabinige Vehikel, sowas wie ein afrikanischer Unimog in Orange, mit dem schauckelnd über Stock, Stein und durch Sand gebrettert wird, macht sich sowieso gut. Als Sidekick bekommt Burt Gesellschaft von Jamie Kennedy, der eigentlich seinen Kameramann darstellt um die Sache fürs Fernsehen auszuschlachten, von Anbeginn aber Sprüche klopft, profimäßig mit dem Bike herum jagt und auch so seine Freude an Waffen findet – auch wenn er erst in seine Fussstapfen finden muss. Erwähnenswert wären noch eine afrikanische Doktorin die errrrrrstaunlich gut mit Pfeil und Bogen umgehen kann, und ein etwas verrückter Helipilot, der Burts liebstes Element mitbringt – WAFFEN! Burts Waffen wurden nämlich vom Zoll konfisziert – leider Potential verschenkt.

Die erste halbe Stunde etwas mau, und das gesamte Unternehmen in Sachen Logikverderben ja fast schon kongenial monströs –da gibts ordentlich Material zum Stirn runzeln– aber als Fan der Reihe macht man keinen Fehler! Afrika bietet tolle Kulissen, neben den vielen Wildtieren eben das erneute Auftreten von Kultmonstern -die sogar tatsächlich eine gute Figur machen- und das Buddy-Gespann mit ihren verbalen Querschlägen (+Verhaltens-Jokes) funktioniert gut, weil auch die Synchro gelungen ist. Daher darf der B-Movie- und Creature-Feature Freund sich auch diesen Ausflug (mit kl. Abstrichen) genehmigen, alle anderen Cineasten hatten ihn sowieso nicht auf dem unterirdischen Radar.

Ein kleiner Wink im Abspann zeigt dass man sich nun allgemein auf Monsterjagd macht! Also, ich würde auch zusehen wenn Burt und …Kumpel nun ausnahmsweise mal Bigfoot oder einen Werwolf jagen! ;) Sonst darf man auch gern mal wieder ein anderes Tal unsicher machen, oder gleich die Originalbesetzung in einem Quasi-Remake wieder aufleben lassen. Ich bin so oder so dabei!
   

 




Weiterführende Blogs:

Die Paul Naschy Werewolf Reihe by Movienator

Weiterer Tierhorror  by Movienator

Monster Mania by ToasterMarcel

Monster Mania #5 - Graboiden by ToasterMarcel

Da is voll der Wurm drin! Die TREMORS-Reihe
by MoeMents








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Stephen King: Christine

17. Oktober 2016


  
 

Christine
USA1983


Die Vorlage von Gruselliterar Stephen King entstand ebenso im Jahre 1983, weil Stephen King gerade richtig bekannt war begann man mit den Dreharbeiten sogar noch vor Romanveröffentlichung - der zum Bestseller avancierte. Änderte Kleinigkeiten fürs Drehbuch und schickte einen rotglänzenden 1958er Plymouth Fury –das Modell FURY kommt nicht von ungefähr- mit einem ganz eigenen Charakter auf die Straßen, um einigen Teenagern das Fürchten zu lernen.

Als Regisseur verpflichtete man niemand geringeren als John Carpenter! Der seine größten Hits (Assault, Halloween, The Fog, Die Klapperschlange, Das Ding aus einer anderen Welt) bereits hinter sich hatte und für Christine wieder mehr zum subtilen Horror zurückkehrte… um ihn ebenso mit einigen wirklich wunderbaren Ausschlägen zu würzen, egal ob im Score oder manch Inszenierung-/Effekthighlights!

 

Gleich zu Beginn sehen wir im Jahre 1957 schon die Geburtsstunde des eleganten aber scheinbar mit Eigenleben versehenen Liebhaberfahrzeugs. Noch bevor der vom Band rollt, kann man schon zwei Unfälle um den Wagen verbuchen, einer sogar tödlich, bevor wir wechseln und Christine als verwitterte Schrottlaube im Jahre 1978 wieder-entdecken. Zwischenzeitlich hat sich viel zugetragen, und wie wir im späteren Verlauf erfahren werden, hat der Wagen schon eine bösartige Geschichte hinter sich.


Columbia Pictures / Bildquelle: cinema.de
 

Erstmal sind jedoch die zwei ungleichen Schrauberfreunde Arnie (Keith Gordon) und Dennis (John Stockwell) am Zuge, die man am besten noch als ungefragten Geek und Footballer/Mädchenschwarm beschreiben könnte. Arnies Schulalltag auch mal von Schikanen gezeichnet, verliebt er sich sofort in die zufällig entdeckte Rostlaube –manchmal meint es das Schicksal wohl weniger gut mit einem- die er fortan mit ganzer Liebe restauriert… obwohl ihm hier schon einige davon abraten. Dennoch, er findet in Christine etwas, dass er in seinem Leben bisher vermisst hat, und obwohl der Plymouth so desaströs aussieht -als könne man gar nichts mehr mit ihm anfangen- erstrahlt dessen Chrome bald in völlig unerwarteter Schöhnheit! Die giftgrüne Armaturenbeleuchtung sorgt darüber hinaus noch für den perfekten Eyeliner.
 
Und mit der Oberfläche des Wagens, beginnt auch Arnie sich zu verändern! Die Geekbrille fällt, sein modisches Auftreten wandelt sich, das begehrteste Mädchen der Schule gesellt sich bald an seine Seite und sein Charakter erlangt völlig neue Facetten. Ob diese neuen Eigenschaften die nötige Adoleszenz darstellen um sich endlich nerviger Eltern zu widersetzen, oder doch eher einer unheimlichen Obsession zu Grunde liegen, kann uns wohl nur Christine beantworten…


John Carpenter vermag es tatsächlich Christine so in Szene zu setzten, als hätte sie einen Herzschlag, dort, wo normalerweise nur die Oktan klopfen. Beginnt der Film ausführlich als ein Teenagerdrama, legt man später nach, indem man als Horrorthriller um die behäbige Kurve driftet.
Obwohl man in seiner Erzählung schon vorher auf eine gute Stimmung setzte, beginnt der fiese Wandel mit einem außerordentlich markanten Stiptease von Christine selbst; als sie sich nach der montrösen Vorschlaghammer-Zerstörung durch Schulrodwies beginnt, sich vor Arnies gierigen Augen in bester handgemachter, mechanischer Effektearbeit auszubeulen und wieder zu entfalten!

Um Arnie auch erstmals zu zeigen… das SIE tatsächlich LEBT!
 




Rache!

Setzte man zuvor noch auf ein sinistres Pfeifen und hielt die Geräuschkulisse damit auf Minimalistik, beginnen mit der Jagd ebenso härtere Beats und Carpenters so typische Score-Klänge an- und einzuschlagen. Den Rest steuern großteils Songs aus dem Geburtsjahrzehnt von Christine bei, wodurch die Autoradios von der schwungvollen RockN’Roll Ära, bis hin zur Filmgeburt der 80ziger ertönen.

Was nun heraussticht sind die Stunts mit der man Christine nicht nur eine lebendige, bissige Note verleiht, sondern ebenso bei den Effekten für allerlei Blech-verfressene Vergewaltigungen sorgt – besonders wenn man bedenkt welch Oldtimer/Rarität hier ständig durch die Mangel gedreht wird. 
 
Ganze 24 Stück wurden für den Film aufgekauft und restauriert… um dann in Flammen aufzugehen, sich durch schmale Betonflüchte zu quetschen oder einfach nur x-mal brutal tourchiert und zerstört zu werden.

Mein persönliches Highlight, die Szene wo Christine die beiden Schulbullys im Muscle Car verfolgt, diese an einer Tankstelle halten... Christine kurze Zeit später um die Kurve brettert, um schnurstrack und völlig ungebremst in den Camaro (67) des Schulbullys zu rauschen!! Eine absolut schneidige, brachiale Szene! Gefolgt vom nächsten Highlight… Christines Trip in Flammen! Teilweise so stilistisch eingefangen, das man schon Arthaus-Charakter hat. So geben diese durch und durch echten Stunts, dem grundlegend eher zurückhaltenden Horror doch eine ganz eigene Würze.
 


Columbia Tristar / Sony

 

Da der Film mit wenig Blut auskommt, die Macher dennoch ein höheres Rating wollten um mehr Gorehounds anzulocken -immerhin malträtierte zuvor noch Das Ding aus einer anderen Welt die Kinosäle- spickte man ihn mit allerlei Schimpfwörtern um dennoch ein R-Rating zu erreichen. Das hat womöglich einigen die Erwartungen gekostet, heute ist der Film aber einfach das, was er tatsächlich ist – eine blechfressendes Monster mit obsessivem Charakter, dessen einzige Rasanz im Tempo des Wagens liegt, sein wahres Talent jedoch im Interieur...

... welches im verregneten Autokino auch mal ganz grell erstrahlen darf.

Schauspieltechnisch gestaltet sich die King-Adaption schon fast als Ensemble-Film, hat doch jeder der 4 Hauptdarsteller (Gordon, Christine, Stockwell und Alexandra Paul) abwechselnd Spielzeit. Herausragen dürfen aber definitiv die legendären (abgehalfterten) Nebenrollen der Altstars: Harry Dean Stanton als polizeilicher Ermittler, Robert Prosky als Werkstatthaudegen und Roberts Blossom als Verkäufer des Wagens.

Eigentlich war Kevin Bacon für die Hauptrolle vorgesehen, als der sich jedoch für Footloose entschied nahm Keith Gordon (Der weiße Hai 2) den Platz des Arnie Cunningham ein, der sich in seiner Bessenheit zum Wagen immer mehr in einen (Italo-)Zombie verwandelt. John Stockwell darf in seiner Rolle als bester (und schulisch angesehener) Freund in einem ultraschicken blauen und Motor-röchelnden Dogde Charger anrollen. Kenn ich den (Damals-)Teenager nur aus dem genre-sehenswerten My Science Projekt (85) -dort ebenso Schrauber- erinnert mich Rolle und Aussehen stets an Lucas Black (FF) - als ob der (ungewollt) eine Hommage an Stockwell wär. Als bereichernde Frau im Bunde gesellt sich die selbst heute noch hübsche Alexandra Paul (Stephanie aus Baywatch) als potentielle Eifersuchtsgefahr hinzu – perfekter Lidstrich, Lipgloss und von Christine als scharfe Konkurrentin gesehen. Weitere Beziehungsliebeleien schnitt man jedoch heraus, um nicht von der großen Liebe zwischen Christine und Arnie abzulenken. Außerdem merkt man in den Deleted Scenes das unbrauchbares Schauspiel ebenso wieder im Müll landete, zum Glück, sonst hätte das Ganze peinlich werden können. 




 

Die Gefahr in Trashgefilde abzuwandern besteht bei solchen Filmen natürlich immer, Christine hält sich aber eindeutig im ansehnlichen Bereich, B-Abstriche und Drehbuchschwächen gibt’s zwar dennoch in minimaler Hinsicht, man überzeugt jedoch neben Inszenierungshighlights vordergründig mit einer stimmungsvollen Erzählstruktur, erstaunlichen mechanischen Effekten und einer fiesen charakterlichen Tragödie.


Ebenfalls empfehlen möchte ich neben dieser fruchtbaren Zusammenarbeit von Carpenter und King, den ebenso gelungenen Autohorror "The Car – Der Teufel auf Rädern", indem es James Brolin 1977 als Kleinstadtbulle mit einem monströsen Schlitten zu tun bekommt. Nicht so elegant, aber robuster – und gewiss genauso diabolisch!
 

Wie man an meinem Blog womöglich merkt, hatte die DVD auch einige interessante Dokus mit Hintergrundinfos im Kofferraum, erfreulicherweise gibt es diese mitsamt erstaunlich guten Bildtransfer auch schon auf Blu-Ray! Hier muss ich wohl in Zukunft auch mal einen HD-Blick auf Christine werfen. Es lohnt gewiss!

Abschluss-Info: Im Buch belebte der Geist des alten Besitzers den Wagen, im Film ist einfach nur Christine böse.
 

 



 

 

  „Nehmt euch in acht, ...“  


Die Gänsehautreihe von Autor R.L. Stine –er wird manchmal auch als Stephen King der Kinderliteratur gesehen- ist eine der erfolgreichsten Kinderbuchreihen, nach Harry Potter; umfasst mehr als 120 Bände, und so einige weitere SpinOffs/Erweiterungen (Give Yourself Goosebumps, Series2000, HorrorLand, Most Wanted…), und handeln stets von Kindern/Jugendlichen die es mit etwas Spukigen, Übernatürlichen zu tun bekommen. Daraus entstehen immer kleine schaurige Abenteuer, die man von 1995 bis 1998 auch als ~22minütige Episoden fürs Fernsehen adaptierte. Es entstanden in 4 Staffeln insgesamt 74 Episoden mit dem Who-Is-Who des Monster ABCs.



Da Turbine Media nun allesamt im SD-Format auf 2 Blu-Rays gepresst hat, damals gerade rechtzeitig zum Erscheinen des gleichnamigen Kinofilms -in der Jack Black keine geringere Rolle als die des Schöpfers R.L. Stine einnimmt- kann man vorab schonmal reichhaltig durch die gruseligen Abenteuer des Autors schlittern!

 

Zur Serie…


Jemanden zu erschrecken steht gleich mal klar im Vordergrund! Dafür bietet sich ein Monster Mash Up aus all möglichen Ungeheuern und Stories, die man als Horrorfan je aufgeschnappt hat! Gegen Ende löst man die Sache stets auf, setzt überraschenderweise aber regelmäßig einen zynischen Finalschock oben drauf!
Teilweise ganz schön gruselig dargestellt, hätte man sich als Kind unter 12 bestimmt manches für schlechte Träume aufgehoben!
Geister, Werwölfe, Mumien, sogar der Blob, und eine vielzahl weiterer Creature-Feature bzw. Monsterausgeburten geben sich ein Stelldichein, manchmal sind es auch nur Masken oder Puppen die zum Leben erwachen - aber nicht weniger fies!

Gelegentlich streut man zusammenhängende Doppelfolgen ein, ebenso kehren manch Figuren in späteren Episoden wieder zurück.

Das Ganze wirkt (teilweise) recht holprig inszeniert. Gerade im Schauspiel hat man oft drauf gepfiffen und völlig überzogen, diese Schaffensart war wohl ein Mittel um die Kinder nicht allzuviel einzuschüchtern... durch diese Überzogenheit sollte wohl ein unechter Eindruck entstehen, es könnte deshalb aber auch nochmals absurder eingefahren sein! Bei der Logik liegt man auf Kinderniveau und was einen damals Abstruses im Storyverlauf nicht auffiel, lässt einen heute als Erwachsener oftmals die Stirn runzeln. Aber man muss es ja nicht verstehen, man soll sich einfach nur halb-nostalgisch gruseln. ;)

Ausstattung/Kulissen wirken meist günstig, typischer 90ties Look, und so fallen auch die Animationen zu dieser Zeit ins Gewicht, an den Masken hat man sich aber stets Mühe gegeben und einiges aus dem finsteren Hut gezaubert. Klassisch giftgrünes Licht macht sich außerdem in jeder Situationen gut!

Inhaltlich wechselt man sich reich mit Kinderdarstellern ab. Meist unbekannt –sofern man nicht zu googlen beginnt-, wenn man aber die Augen präzise offen hält, erkennt man auch mal Ryan Gosling, Kevin Zegers, Hayden Christensen oder Brendan Fletcher…
 


Das Mediabook von Turbine Media enthält einen schicken Episodenführer.


Etwas näher unter die Lupe nehmen sollte man einen der vielen Regisseure, nämlich William Fruet, der es mit 27 Episoden [gefolgt von Ron Oliver (Prom Night 3) mit 16 Episoden] auf den höchsten Regieanteil brachte. Der Mann war auch an Serien wie "Krieg der Welten" (88-90) und "Freitag der 13." (87-90) beteiligt, und hier unter vielen anderen, immer die erste Wahl für den Regiestuhl. Erster Grund hierfür, gewiss seine einschlägige B-Movie Erfahrung die er in den 70/80ern dem Genre beisteuerte: Titel wie DEATH WEEKEND (Party des Grauens), CRIES IN THE NIGHT (Schreie der Nacht), TRAPPED (Tödliche Falle), KILLER PARTY, INSECT (Blue Monkey), AVANAIDA (Todesbiss der Satansviper), SEARCH & DESTROY (Der Mann der aus dem Dschungel kam),… allesamt knapp über Durchschnitt bewertet und bestimmt mal einen Blick wert, gehen auf sein Konto. Leider nur spärlich bei uns auf DVD veröffentlicht.


Die Serie passt also recht gut als kleiner Gruselhappen - für ein etwas jüngeres Publikum, oder eben auch für Nostalgiker (90er/00er Jugendliche). Ich selbst werd nicht mehr richtig warm damit -da guck ich lieber Twilight Zone, Unglaubliche Geschichten oder ähnliches- überzeugend waren aber die Querverweise auf manch kultige Monster, die doch Freude weckten - ebenso einige Episoden die eindeutig herausragten. Ich werde euch demnächst auch noch einen Episodenführer unterbreiten, den ich so gestaltet habe, dass ich ihn aufgrund eines gewissen Konzeptes besser als die Serie finde! ;)

Eine Freundin die oftmals mitguckte -ein paar Jahre jünger und somit schon eher ein Kind der 90er- hatte weitaus mehr Freude mit der Serie. Hingegen konnte sie im Gegenzug der Filmadaption nicht soviel abgewinnen wie ich.

Das Bild ist leider nur akzeptabel, besonders zu Beginn von mauer Qualität durchzogen steigert es sich im Verlauf (der neueren Episoden) doch etwas. Die Schärfe doch auch gut, sofern das Bild eher ruhig steht, in Bewegung merkt man oftmals Nachzieheffekte, bzw. einen Mangel an Durchblick.
 

Als ich damals die Serie guckte, entdeckte ich zufällig im Laden auch die Gänsehaut-Aufsteller. Natürlich ließen sich die Macher zeitgemäß zur Kinoveröffentlichung kein lukratives Geschäft entgehen; ich fands spaßig da ich aus den Titeln der neuaufgelegten Bücher gerade einige Episoden gesehen hatte!



Basierend auf Stines Geschichten gab es zwischenzeitlich sogar einige Fernseh- oder Direct to Video Produktion in Spielfilmlänge, darunter:

"Und wieder schlägt die Geisterstunde (2007), "Der Geistermeister" (2008), "Darf ich vorstellen, meine Geisterfreundin" (2014), "Geisterstadt: Kabinett des Schreckens" (2015)... (allesamt auf DVD erhältlich)...

 

Die Kinoauswertung von Goosebumps - Gänsehaut, mit größerem Budget als alles zuvor, startete in den Staaten dann passend im Okt/2015 und erhielt Ende Jänner sogar schon eine Blu-Ray Auswertung. Bei uns am 11.02.16 im Kino gestartet, erschien die Blu-Ray im Juni,... hob ich mir aber die Heimkinosichtung noch für den Halloween-Monat auf, sodass ich die freudig erwartete Sichtung jetzt endlich hinter mich bringen konnte...

 
Wenn man all die Geschichten (der Serie) kennt, lebt der Spielfilm gleich nochmals mehr von den wunderbaren Verbindungen und einem Wiedersehen mit Altbekanntem im neuen Mantel... als hätte man etliche Monster B-Movies in einen modernen Hollywood-Jugendfilm gepackt. 

Eigentlich wollt ich mir das perfekt zur Serie passende Digibook kaufen, dies hatte jedoch am Spine nicht mal den Filmtitel stehen!! Keine Ahnung wie man sowas verbocken kann!? So wurde es eben das ultraschicke gelbe Keep Case... hätte man das nicht durch den grünen Flatschen verhunzt - monströse Vermarktung. ;)
 



Zach (Dylan Minnette) zieht nach dem Verlust seines Vaters, mit seiner Mutter (Amy Ryan) in die Provinzstadt Madison, Delaware. Das nette Mädchen von nebenan (Odeya Rush als Hannah) scheint einen recht eigensinnigen Vater (Jack Black) zu haben, der auch gleich jeglichen Kontaktversuch auf ganz schräge (aber auch ulkige) Weise unterbindet. Als Zach schlimmeres (ja sogar häusliche Gewalt) vermutet, ruft er nicht nur die Polizei, sondern entfesselt nach einem späteren Einstieg ins Nachbarhaus, ein Sammelsurium von Monstern aus den Büchern/Geschichten von Hannahs Vater, R.L. Stine!

Und die Geschichte eines kindlichen Trips auf der Flucht vor einer Armee von kultigen Monstern nimmt seinen Lauf!! Es brilliert das typische Kleinstadtfeeling, das man als 80ties Fan kennen und lieben gelernt hat.
Wenn man die gesamte Fernsehserie gesehen hat -eine ausgewählte Selektion von 15 Folgen reicht sogar- ist man wirklich gut bedient, so einige Monster stammen jedoch zusätzlich aus den Büchern, wenn man die auch noch kennen sollte, ist man wohl vollumfänglich versorgt. Aber keine Sorge, auch ohne jegliches Vorwissen kann sich amüsante (Monsterkult-)Unterhaltung einstellen!


Die Monster machen zwar mehr Wind als die banale zweckdienliche Story selbst, originell ist dennoch die Einwebung einzelner Buchelemente ins Handlungskonstrukt...

Wird die Tatsache, dass R.L. Stines geschriebene Bücher ein Eigenleben entwickeln mit einer simplen Erklärung nach dem Motto 'diese ausgesprochene Regel gilt jetzt für diese fiktive Filmwelt' abgetan, weiß der Leser/Serienseher, dass diese übernatürliche Eigenart (lebendig werdende Buchstaben) ebenso aus einer seiner Storys (Die magische Schreibmaschine) stammt, und für den Film somit als grundlegender Handlungsbackground verwendet wird! Eine geniale Vernetzung, und nicht mal das einzige.
(Stichwort: Hannah Fairchild / The Ghost Next Door)
Es stellt sich also nicht nur ein Meet&Greet mit all den losgetretenen Monstern seiner Geschichten ein, man webt auch in die Story etwas aus den Büchern ein.

Da ich nur die Serie gesehen habe, und diese tatsächlich nur einen Teil der Monstervita darstellt, traf ich ebenso einige neue Monstergenossen. Wie gern hätte ich auch das Schneemonster in einer TV-Episode gesehen, oder weitere Kreaturen aus der riesigen Versammlung, vor dem filmischen Monsterleader, der fiesen Kultpuppe Slappy!


Hab ich Slappy in der Serie eigentlich als nervig und unnötig empfunden, ist der im Film 'ne richtig coole Nummer - es könnte jedoch auch an seinem Gefährt (The Haunted Car - einem Killerwagen) liegen, einem Linocln Continental Mark III der einfach nur phänomenal düster/bissig aussieht!! Die Sprüche des hämisch lachenden Dummys, herrlich...

"Sorry Leute, ich würd ja langsamer fahren, aber ich komm nicht an die Bremse!"

"i'm DRIVING myself crazy" .... stets gefolt von seinem bitterbös-unterhaltsamen Lachen!


Der Film schafft sogar, was ich gern von der Serie gehabt hätte. Natürlich geht das mit geringen Budget nicht, sehr erfreulich dass der Film hier mal richtig eins drauflegen durfte... und das Budget merkt man ihm erfreulicherweise auch an. Besonders in manch Kulissen, wie dem verwucherten Freizeitpark im heimelig beleuchteten Waldstück; als ob das kultige Kleinstadtfeeling nicht schon genug Charme versprühen würde, hat man sich doch auch anderweitig recht Mühe gegeben. Das CGI merkt man natürlich, ist teilweise aber sogar richtig gut gelungen, manchmal muss man eben Abstriche hinnehmen - gerade der Werwolf in Bewegung ist nicht immer bestens animiert. Grundlegend aber erstaunlich gut. Im Make-Up-Design sind Zombies und Konsorten ebenso smart aufgebrezelt.

Die banale Story erzählt man nicht zu schnell, auch nicht zu langsam, außerdem bemerkt man in den Deleted Scenes, dass unnützer (Teen-)Ballast noch rausgenommen wurde - mit Ausnahme einer weiteren Szene am Polizeirevier, mit Officer Azubi! ;) Die hätte ich gern im Film gehabt!

Ansonsten setzt man auf gute Sprüche und besonders auf herzlich verschrobene Figuren, die eigentlich den größten Unterhaltungswert an den Tag legen. Darunter eben die zwei Provinzpolizisten, unter ihnen eine Auszubildende, die mit ihrem quirligen Überschwall einfach alles schlägt. Schade das die beiden Dorf-Klischees nicht öfter Blödsinn machen durften. Weiteres die schrille Tante mit ihren Strass-Steinen, die später nur noch mit Killerpudelhaaren über sich verteilt auftaucht, und der fast schon zugelaufene neue Freund Champion (Ryan Lee), dessen angstkreischende und quirlige Mimosenhaftigkeit genauso in diese verquere und locker belustigende Kerbe schlägt. Mit Dylan Minnette (Dont Breathe) als Frontjunge werd ich zwar nicht wirklich warm -wird akzeptiert- dafür wirkt Odeya Rush (The Giver) wie eine liebenswerte junge Mila Kunis, und ihr Synchro-ohhhhh (12:29) ist einfach nur entzückend!
Jack Black als Autor R.L. Stine, wurde zur Entfaltung eines Figuren-Hintergrunds schrullig ominös angelegt, mischt also sein quirliges Talent mit etwas überzogen Geheimnissvollen. Herausragende Szene, die Begrüßungsformel im Cameo mit dem echten R.L. Stine!

Regisseur Rob Letterman (Gullivers Reisen) schaffte es in einer erneuten Zusammenarbeit mit Jack Black, ihn wieder von kleinen wüst-gelaunten Wesen in Leine legen zu lassen! 

 

Auf der Flucht vor all den kultigen Monstern, hakt man all die schicken nostalgischen Klischees solcher (kindlichen) Kleinstadttrips ab, sorgt deshalb auch nicht für mehr Furore als erwartet, begeistert darin aber immer wieder mit kleinen witzigen Details... wie ulkigen Gestiken der Gartenzwerge-Armee mitsamt deren quitschlebendigen Lauten, explodierener Druckerschwärze, erstaunlich übergroßen CGI-Monstern, Stephe(n) King Seitenhieben und weiteren netten Anspielungen... der Genre-Freund stürzt sich aber ohnehin auf das kolossale Creature-Feature Meet & Greet (und weniger auf die Story)!


Da ich Filme wie Eine unheimliche Geisternacht (85) und Monster Busters (87) liebe, ebenso von Joe Dantes Werken Small Soldiers (98) und The Hole (09) angetan bin, schafft es Goosebumps (trotz moderner Effekte) im Gefühl exakt daran anzuknüpfen, und gibt somit ein hervorragend-unterhaltendes Halloween-Filmchen in selbiger Kultmanier ab!
 
Als Creature Feature Fan kommt man sowieso nicht umhin, natürlich muss man hierbei einige Abstriche machen weil es grundlegend für ein jüngeres Publikum gedacht ist, da sich R.L. Stine neben seinen eigenen Monsterkreationen aber auch stets eines bekannten, kultigen Monsterpools bediente, hat der Genrefreund sowieso reichlich Spaß am Wiederentdecken dieser Kreaturen im spaßigen B-Rahmen; wenn dann auch noch der kultige Blob auftaucht...springt das kleine (Grusel-)Kind in einem sowieso jauchzend die Couch hoch.


  Ja! Ich mag die Materie einfach! :)  
 


Sommer(film)-Boot

3. Oktober 2016

A H O I !

Heute gibt es mal nichts Selbstgebasteltes, aber dennoch was Schickes - als Nachruf zum Sommerprogramm, bevor es nun endgültig zu spät ist.

Mit dem Abarbeiten meiner Sommerfilme in Blogform wurde zwar alles Gesichtete eingeordnet und schriftlich abgelegt, die Filme selbst waren jedoch schon immer über die ganze Sammlung verstreut...

...weshalb ich ihnen nun ein eigenes Plätzchen suchte.

Im Kopf hatte ich noch ein spezielles Regal, das sich perfekt dafür eignen würde, ob es jedoch noch erhältlich ist, eine andere Frage.

Nach einem Streifzug durch einige Möbelhäuser stieß ich glücklicherweise noch genau auf das, was ich in Erinnerung hatte!

Etwas größer hätte es zwar sein dürfen -immerhin wächst die Sammlung unentwegt- aber ich freute mich überhaupt, noch eins gefunden zu haben.

Ein Bootsregal!




In See stechen werden wir damit nicht, aber für meine Sommerhighlights ist es perfekt. Schöner Vintagelook, genau wie ich es wollte und ebenso passend zum Thema!

Filme rausgesucht - letztlich wurden es dann sogar noch einige mehr als abgebildet...



... und nach und nach das Regal damit befüllt.




Um den Platz auch auszunutzen, hab ich mir zwei angepasste Platten zugeschnitten, um einen Zwischenboden einzulegen...





Damit mehr reingeht, Filme sind immerhin genug da.




Dabei suchte ich schon jeweils das richtige Plätzchen im Wohnzimmer, es wurde dann jedoch eine andere Ecke.


Selbst liegend würde die Kanuspitze was hermachen, wenn man irgendwo dafür Platz hätte.




So wurde es final diese Ecke des Wohnzimmers...




...wobei ich mir noch immer nicht ganz sicher bin, aber es derweilen mal gut steht.








Passend zum Sommerprogramm zeigte meine selbstgemachte Kinotafel über die Sommermonate hinweg auch die richtigen Buchstaben an...



... das wäre jedoch eine andere Geschichte. ;)








Jetzt freuen wir uns auf den bunten Herbst, also ab in die Koje und ein lauschiges Plätzchen suchen.

Ich bereite mich neben einigen VHS-Sichtungen (werd ich euch noch gesondert schildern), schon mal langsam aufs Halloween-Programm vor.

Bevor es noch kälter wird, und das nächste Programm herunter flockt.



So nebenbei ist das außerdem mein 222. Blog!



Ich mag so Zahlenreihen.


Euer Blu-Buddy
MoeMents



 




Sommerprogramm:

Retrospektive 2015


Sommer-anSICHTEN (2016)


Juli 2016


August 2016

Teil 1    /    Teil 2    /    Teil 3


September 2016




1 2345 6 7!

27. September 2016

 

Zusammenfassend für die folgenden sieben Sieben, kann man behaupten, dass stets eine unterprivilegierte Gemeinschaft von einer Überzahl Banditen bedroht wird, weshalb man sich auf die Suche macht, einige Beschützer zur Bekämpfung dieser Übermacht zu engagieren.

Stets ein aussichtsloses Unternehmen (ohne angemessenen Lohn), finden sich dennoch 7 tapfere Männer, die sich dem Bösen in den Weg stellen - mit einem Plan und einem großen Herz für Gerechtigkeit...

 


 
Die sieben Samurai
1954 - Shichinin no samurai

So arm, dass man noch nicht mal Geld, sondern nur Verpflegung anbieten kann, um das kleine Bauerndörfchen (im 16Jhd.) vor üblen Banditen zu schützen.
Man muss wohl ziemlich waghalsig oder auch einfach nur verrückt sein, um sich dieser aussichtslosen Hilfsaktion anzuschließen. 7 Samurai finden sich dennoch... vom ulkigen Haudegen bis zum besonnenen Taktiker und Schwertprofi alles vertreten.

"In der Not findet man Freunde."

In der Inszenierung agiert Kurosawa so taktisch wie die 7 Ronin in ihrem letztlich ausgeklügelten kriegerischen Plan; sodass der Kampf für Gerechtigkeit sowohl erzählerisch fein, als auch episch in die Kinogeschichte einging - und seitdem auch jedes Top100-Ranking der besten Filme aller Zeiten ziert! Immer mit an Bord eine gewisse Erkenntnis/Botschaft, bezüglich Gewinner und Verlierer in solch einem Szenario. Außerdem widmet sich die 7 Samurai noch dem bitteren Rache-Kreislauf zwischen Kriegern und Bauern.

Für weitere Details empfehle ich hierzu meine Kritik aus den Asia-Wochen.


© Toho Company

Von 155 Minuten bis hin zu 207 Minuten -je nach Schnittfassung- ist es für den Zuseher wie ein ausgiebiges Ankommen in einem ländlichen Bedrohungszustand, wodurch man reichlich Zeit findet, einen sowohl locker als auch beeindruckend zu fesseln, und die geteilte Zeit zum überraus lohnenswerten Ereignis zu machen.


Akira Kurosawas Meisterleistung gilt sowohl als herausragender Asia-Classic, wie auch als Ursprung für alles was danach mit 7 aufopfernden Helden, von der anderen Seite der Welt, aus dem (wilden) Westen kam...






Die Glorreichen Sieben
1960 - The Magnificent Seven

Das US-Remake übernimmt die kongeniale Story (inkl. vieler würdigender Details), Regisseur John Sturges (Gesprengte Ketten) verlegt die Angelegenheit in den wilden Westen und schickt als Reiter ein famoses Starensemble in die staubige Berg-Prärie, um ein mexikanisches Dorf vor üblen Banditen zu retten.
Yul Brynner, Steve McQueen, Charles Bronson, Robert Vaughn, Brad Dexter, James Coburn und Horst Buchholz... als legendäre SIEBEN, jeder ein Talent oder einen zu erforschenden Charakter für sich. Mit Eli Wallach (The Ugly) sogar beim Gegner mit einem legendären Gesicht konfrontiert.



© MGM

Man beginnt nach dem bedrohlichen Intro schonmal herrlich, mit dem Einreiten dreier schmächtiger Gringos in eine Westernstadt, dazu ein verspielte Score von Elmer Bernstein -der auch später in jeder seiner facettenreichen Nuancen einfach wunderbar pointiert sitzt- um gleich danach Yul Brynner zu entdecken; der es als einziger wagt einen toten Indianer auf den hiesigen Friedhof kutschieren, wovor sich jeder andere aus Angst oder Rassenhass drückt. Steve McQueen sofort ungefragt zur Flinte greift um ebenso mit von der Partie zu sein... man merkt also sofort, dass die beiden einen gänzlich anderen Schneid besitzen... und sich das auch unentwegt glorreich die nächsten zwei Stunden fortsetzt...

Wunderbar eingefädelt, perfekt erzählt, gespickt mit dem Sinnieren über Tun und Handeln (eines bewunderten aber doch einsamen Outlaws) und reichlich phänomenalen Dialogen, lohnt der moralische Konflikt allemal.
Einer meiner TOP10 All-Time-Lieblingsfilme! Obwohl das Original ein herausragendes Unikat ist, und dem einstündigen Finalkampf der Samurai wirklich nichts das Wasser reichen kann, lieb ich das Westernremake in jeder seiner Celluloid-Faser doch noch mehr! Wobei natürlich jeder seine (eigenen) Besonderheiten hat.

Das Gesamtpaket und die wunderbaren Hommagen überzeugen einfach, so seh ich den immer wieder gern - hab mir hier auch das spanische Collectors-Book mit dt. Ton gegönnt. (Super Bild, leider schwache dt. Tonspur.)

"Der alte Mann hatte Recht, nur die Farmer konnten gewinnen, wir haben verloren! Wir verlieren immer!"





Die Rückkehr der glorreichen Sieben
1966 - The Return of the Seven

Yul Brynner blieb als einziger noch an Bord! Legt aber leider schon unentwegt die Robotermine an den Tag, die er eigentlich erst (honorierend) für Westworld (1973) benötigte. An die Seite stellt man ihm u.a. aber Warren Oates und Claude Atkins. Gleich zu Beginn liegt einem wieder der schwungvolle Score im Ohr, dessen legendärer Klang auch gekonnt den Rest der Filmreihe durchzieht - wenn auch nicht mehr so qualitativ.


© Mirisch Production Company / C.B. Films S.A.

Yul Brynner erneut als Chris, zieht es ihn sogar in das selbe Dorf zurück, weil sein Freund Chico (dieses Mal ein echter Mexikaner in Horst Buchholzs Rolle) mit unzähligen anderen Männern entführt wurde!
Für die Befreiung müssen erstmal Männer rekrutiert werden, eine Mischung aus alten Freunden und zweier Knackis soll die Bande ergänzen, die Beweggründe sind jedoch nur noch fadenscheinig, ebenso die Gründe mitzumachen. Aber zumindest versucht man später noch, den Figuren etwas Substanz zu entlocken.
Der erste Befreiungsschlag (nun in einem anderen Dorf) gelingt, wenn man sich auch keine Fragen dazu stellen darf, und man beginnt, sich noch in der selben verregneten Nacht auf die erneute Rückkehr der Banditen vorzubereiten, sich zu verbarrikadieren. Auf beiden Seiten ist nun etwas Taktik angesagt, wenn auch der ausgeklügelte Plan fehlt, sind zumindest die mehreren Angriffswellen, aufgeteilt und ausgeweitet auf eine weitere Nacht, etwas, dass die eher maue Fortsetzung aufwertet.

Den Bauern muss man etwas Mut machen, aber nur durch Dynamit wird die Angelegenheit nicht zum völlig aussichtslosen Todesurteil. Blutarm aber doch zischig! Storyinszenierung jedoch schwach.



 

Die Rache der glorreichen Sieben
1969 - Guns of Magnificent Seven

Es gibt einen mexikanischen Revolutionär zu befreien, vorerst natürlich gegen Geld - bevor die Zuneigung zum Guten einsetzt. Wirklich gut gespielt, allen voran George Kennedy (Der Unbeugsame, Erdbeben) als Leader und Aushängeschild Chris, hat man auch weiters ein paar lässig bekannt-gesichtige Raubeine im Bunde... erstmals einen Schwarzen (Bernie Casey) im Sattel, dazu einen Kunstschützen mit Trauma in Konföderierten-Jacke (Joe Don Baker), Monte Markham und James Whitmore als gute Freunde, einen völlig schwarzgekleideten Cowboy und einen Gringo. Auf jeden Fall eine richtig gut wirkende Besetzung, die gleichermaßen cool als auch wohlwollend zu überzeugen weiß. 


© Mirisch Production Company

Erstmals und einzig in der Reihe verteidigt man kein Dorf, sondern versucht sich im Befreiungsakt an einer Festung - die es anzugreifen gilt! Natürlich muss auch hierfür ein ausgeklügelter Plan her. Man bleibt zwar anderweitig beim Vertrauten, hat aber genauso ein paar zwischenmenschliche Atempausen und überzeugt zumindest handwerklich auf ganzer Linie. Ein Konflikt mit mexikanischen Rebellen, die einen unterstützen könnten, mischt sich noch unter die Geschichte.
Letztlich wird man vielleicht etwas zu schnell dezimiert, aber nunja, die Botschaft sitzt. Einige wilde Einlagen (verbuddelt bis auf den Kopf - Pferdegetrampel, baumelnde Mexikaner am Strommasten...) schlagen blutige Kerben, weshalb der Titel auch als der härteste der Reihe durchgehen könnte. Dynamit und Gatling-Gun fehlen ebenfalls nicht!
 


 


Der Todesritt der glorreichen Sieben
1972 - The Magnificent Seven Ride!


Spaghetti-Legende Lee Van Cleef (Zwei glorreiche Halunken) gibt sich die Ehre als recht abgebrühter Marshall, an seinen Fersen ein neugierer Zeitungsfuzzi und als Rest muss er sich vollends mit Knackis begnügen um die 7 voll zu machen! So bekommt man es mit einem halben dreckigen Dutzend zu tun - einzig der Schreiber scheint nicht ins (neue) Schema zu passen.

Als Story flickt man zu Beginn einen Grenz-Twist (mit ausgeschlagener Hilfe für einen Freund), das Austicken eines jungen Heißsporns und die Entführung (s)einer Frau zusammen. Um danach zur willkommenen, gewohnten Manier überzugehen, indem man  ein Dorf geschändeter Frauen vor der Rückkehr von Del Toro und seinen 50 Männern zu beschützen versucht.


© Mirisch Production Company

Die Sympathiewerte gehen leider mehr und mehr verloren, selbst die Pseudo-Guten wurden teilweise völlig nervig chauvinistisch umgesetzt und die Moral beginnt, wie die Klasse (schon im Zweiten) zu bröckeln. Wenn man die Sieben endlich mal zusammen hat, beginnt man aber, sich in angenehmer Verschnaufpause gut vorzubereiten -der Schreiber bekommt als einziger etwas Background-, verschanzt sich in Sanddünen und zieht das Himmelfahrtskommando mit den 5 Tuscon-Knackis durch! Viele Tote auf diesem Ritt, aber weitaus weniger Blut als im Vorgänger. Als Extra erhält man Stefanie Powers (McLintock, Hart aber herzlich) als rotharrige Western-Grazie. Zwar der Schwächste der Reihe, aber dennoch zur Gesamtheit mal einen Blick wert.

 

 

Die glorreichen Sieben
1997 - The Magnificent Seven


Der Pilotfilm für die 22teilige Serie (zwei Staffeln) die von 1998-2000 lief. Typisches Fernsehformat, was man gleich an den Kostümen merkt, die mehr künstlich zusammengeschustert als homogen authentisch wirken.
Ein Indianerdorf wird von einer ausrangierten und fiesen Südstaaten-Armee bedroht, nach dem ersten Überfall dieser, droht eine erneute Rückkehr um gefordertes Gold aus einer Mine abzuholen, weshalb das Dorf jemanden anheuert!
An vorderster Front Michael Biehn (Terminator) in Chris Rolle, weiters rekrutiert man noch Ron Perlman (Hellboy) und eine Handvoll 'Young Guns', zumindest wirken die Milchgesichter -halb-symphatisch/halb-nervig- so, aber wer weiß wie sie sich noch entwicklen...


© MGM TV / Mirisch Corporations / Trilogy Entertainment Group

Ehrlich gesagt hab ich nur das erste Drittel des Films gesehen, dann drückte das Sandmännchen auf mein schläfriges Gemüt, wenn ich aber wieder mal drüber stolpere will ich ihn zu Ende sehen - die Geschichte mag man eben, und für ein TV-Format hat man sich gar nicht so übel angestellt...

... und wenn ich mir die Bewertungen der beiden dt.-sprachigen DVD-VÖ ansehe, hat man sich für Fernsehverhältnisse scheinbar doch erstaunlich gut gemacht.


 
 

Die glorreichen Sieben
2016 - The Magnificent Seven

Was macht die glorreichen Sieben eigentlich aus?

  • Ein Schuß Naivität: Die Aufopferung für das Gute, entgegen einer gesunden Überlebenslogik
  • Ein genial spielendes Star-Ensemble (mit Sympathiefiguren trotz gelegentlichen Antiheldenansatzes)
  • Eine gediegene Rekrutierung und letztlich ein ausgefeilter Plan, um trotz gegnerischer Überzahl eine Chance zu haben... 
  • ...sowie natürlich dem Wichtigsten, den Verweilzeiten für das Zwischenmenschliche (im Belagerungskontext)

Also das macht zumindest für mich die GLORREICHEN SIEBEN aus! Und ist auch der Grund, warum ich die beiden Ur-Werke immer wieder mal liebend gern einlege.

 "So weit, so gut."

Bevor wir aber nun betrachten, wo sich das Remake zwischen Hommage, Geldkuh und meinen erhofften Werten einpendelt, erstmal zur Story... dessen Basis man 1:1 übernimmt und nur in den Details abwandelt.

Ein fieser Geschäftsmann, machthungrig und goldgierig kennt keinerlei Skrupel sich fremdes Land unter den Nagel zu reißen, und jeden der ihm dabei im Wege steht, arm, oder einfach kalt zu machen. Das kleine Dörfchen Rose Creek hält dem Leidensdruck nicht mehr stand und beklagt auch schon Tote. Als ihnen Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) noch drei Wochen gibt, bevor er erneut zurückkehrt um sie mehr oder weniger (gewalttätig) zu enteignen, heuern sie Profis zur Hilfe an.

Und die Filmhistorie im neuen Mantel nimmt ihren Lauf...

Obwohl Regissuer Antoine Fuqua (Shooter, Brooklyns Finest, Equalizer) sich im Erzähltempo gemächlich ans Westernoriginal anlehnt, erkennt man doch eindeutig wo er mehr zuhause ist... zwischen Action und etwas Substanz sticht doch der Überhang ins Oberflächliche hervor. Was leider gerade den Glorreichen Sieben ihre eigentliche Essenz nimmt.

Immer wieder versucht man den Figuren -die gerade durch die multikulturellen Unterschiede famose Eigenarten mitbringen- einen Hintergrund zu geben, folgt aber mit Ausnahme von Denzel Washington niemanden bis zur aufgeklärten Persönlichkeit. Alle vorhandenen charakterlichen Ansätze versiegen im gemächlichen Voran(sch)reiten -Stil ohne Inhalt- oder in der späteren Action, die natürlich gut ist, jedoch fehlt es in den Verschnaufpausen eindeutig am Herz der Sache!


© MGM/Sony

Diese besondere Kern-Sympathie, die die Figuren trotz ihrer jeweiligen (mehr oder weniger wirkenden) Antihelden-Verkorkstheit inne hatten, blieb im Remake irgendwo zwischen den zahlreichen Leichen auf der Strecke - der Bodycount ist nämlich enorm hoch; trotz Blutarmut aber reichlich dreckige Westernhärte!
Genau diese Essenz war es aber, die sowohl die 7 Samurai als auch die Glorreichen 7 trotz ihrer langen Laufzeit nie langweilig werden ließ, im Gegenteil, man fühlte sich gut aufgehoben und charakterlich bedient. 
Da Fuqua jedoch die selbe Erzählstruktur verwendet -zumindest läuft Rekrutierung und Vorbereitung dafür gut- fehlt es in diesen Zeiten leider an (An-)Bindung, die hat man schlichtweg gegen Coolness eingetauscht! Darauf war man ganz besonders bedacht! Jeder muss heroisch wirken, und das tut der brillante Cast auch, im Vergleich zum Original konnten die jedoch gleichermaßen mit sympathischer Substanz als auch Coolness aufwarten!

Der Score schafft es leider auch nicht diese Lücke emotional zu füllen und einen zumindest dadurch auszutricksen; er ist da, er wird bemerkt, fördert aber ebenso in die falsche Richtung. Das Originaltheme begleitet einmal in etwas abgewandelter Form -kommt leider nicht gut- und läuft dann nur im Abspann richtig; ebenso verschenkt.

Wie schon erwähnt, das Star-Ensemble sitzt aber: Die größten Überraschungen gegenteilig der persönlichen Erwartung waren Peter Sarsgaard und Chris Pratt; Sarsgaard konnt ich mir als Bösewicht vorerst gar nicht vorstellen, lieferte aber eine richtig gute Performance ab, Pratt hingegen schätzte ich als herausragend unterhaltsames Element ein, stellte sich dann aber leider als Wiederholung seiner selbst raus, was sich hierfür einfach zuwenig fügt. Außerdem legte man seine Figur meiner Meinung nach einfach zu (moralisch) abwegig an - darüber hinaus kämpft er mit dem Problem mauer Drehbuchsprüche, die unterhaltsam aufwertend sein sollen, im ganzen Film aber nur zu einem Drittel zünden.
Der Erstauftritt des hinzustoßenden Indianers (Martin Sensmeier) wird so dermaßen furchterrengend überstilisiert, dass man sich nur noch fragt, warum zum Teufel gerade (grundlos) 10 Waffen auf ihn gerichtet sind? Und wenn Brummbär Vincent D'Onofrio den Mund aufmacht, rätselt man was sich die dt. Synchro dabei gedacht hat - schade dass ich keinen Vergleich zum O-Ton hatte.
Als einziger Mexikaner an Bord agiert Manuel Garcia-Rulfo, Denzel Washington glänzt natürlich grundlegend und Ethan Hawke steht dem genauso wenig nach, wie die legendäre Wahl des Asia-Stars Byung-hun-Lee (JSA, Bittersweet Life, I Saw the Devil). Werten ihre jeweiligen persönlichen Talente (Tricks, Scharfschütze, Messerskills...) die Figuren stets auf, teilen sie sich leider alle auch ein Dezifit... sie harmonieren nicht wirklich zusammen! Dazu schrieb man ihnen leider die falschen Dialoge, oder eben gleich gar keine.

Mit Abstand beste Rolle/Performance durfte unerwartet Haley Bennet (Kristy, Hardcore) einnehmen - die Lady, die emotionale Verluste einstecken muss, die 7 anheuert und sogar mal kurz ein Teil von ihnen wird.

Das emotionale Band untereinander wurde wie gesagt leider genauso wenig geschürt, wie die Anbindung an die Bauern. Nur selten, als die Kinder ihren neuen glorifizierten Helden Trinkwasser bringen, sie sogar jeweils mit Namen ansprechen, oder auch die aufopfernde Ansage von D'Onofrio in der Nacht vor dem Kampf, wären solch (er)greifende Ansätze gewesen, genau das, was man in den Originalen als eigentlichen Kleber (Zusammenhalt) sah und sie auch zu solche herausragenden Filmen machte - diese persönliche Verbindung, inkl. dem aufkeimenden Appell an das Gute im Menschen, Selbstlosigkeit, Mitgefühl, Verständnis...!

Und selbst die weitere Botschaft der Originale, nämlich, dass Kampf oder Krieg irgendwo nie Gewinner hervorbringen kann, bzw. nur die Bauern gewinnen lies, weicht einem läppischen Off-Kommentar um die Glorifizierung dieser einzelnen Helden!
 

Ja, was soll ich sagen, ich wollte ihn echt mögen, aber es fehlte mir einfach an den emotionalen Bindungen, die für mich Asia- als auch Westernoriginal zum Knaller machten. Fuqua hat zwar einen richtig coolen Cast, Stil und teils brachiale Naturaufnahmen, ebenso Dynamit, einen Plan und 'ne Gatling-Gun... aber das eigentlich Herausragende, das was die Originale zum Unikat machte, vermisst man. Somit bleibt man leider nur ein völlig durchschnittlicher Neo-Western. Wow, hätte das gut werden können!! 


 


Sommerprogramm: September

22. September 2016


 

Das Foto mag vielleicht aktuell -nach einer Witterungsänderung- etwas merkwürdig anmuten, bis Hälfte September sah es bei uns aber genauso aus!
Nach dem August, startete der Nachsommermonat prima, weshalb ich gut gelaunt mit dem Sommerprogramm fortfuhr. Erstaunlicherweise hielt sich das Wetter für einen September sogar richtig gut, wo eventuell schon mal der Herbst beim Fenster hereinguckt, oder ein Altweibersommer für etwas sonnige Nachwehen sorgt, stand dieser September erstmals für bleibenden Eindrücke... 

Eigentlich wollte ich meine Sichtungen deshalb sogar wieder auf zwei Blogs aufteilen, die Stimmung änderte sich später aber doch -werd ich euch am Ende des Blogs erzählen- und so bekommt ihr hier die geballte Ladung Sommer auf einen finalen Schlag! (Also keine Sorge falls ihr emotional schon in anderen Gefilden schwimmt, es handelt sich schon um den Abschluss - zum letzten Sonnen-tanken! ;))

 

Der Monat startete gleich mal richtig gut mit einer kleinen Südsee-Entdeckung! Ich kannte Donovans Reef noch nicht, er lachte mich durch Titel und Klappentext aber schonmal sonnig an, sodass ich die Hafenkneipe von Tahiti auch gleich mal von innen sehen wollte!

John Wayne, Jack Warden, Cesar Romero und Lee Marvin haben nach dem Krieg ihr Paradies auf HALEAKALOHA gefunden -scheint trotz dt.Titels eine (fiktive) Hawaii-Insel zu sein- und es sich hier richtig fein gemacht. Als aus Boston eine edle Dame (Elisabeth Allen) anreist, um ihren Vater (Jack W. als Doktor) durch das Nachweisen von unmoralischen Verhalten um sein Erbe zu bringen, ziehen alle Freunde an einer Strippe. Und das macht mächtig Urlaubsspaß!! Weitere Kinder des Doktors schanzt man zur Show gleich mal John Wayne zu -die Kids sind richtig süss und genauso gut gelaunt wie der Rest des ulkigen Casts- während sich Wayne mit der adretten Elisabeth Allen eine herrliche Screwball-Fehde liefert, worin ruppige Männlichkeit auf noble Etikette trifft!

Weiters prügelt man sich gern durch Kneipe und Gegend, es geht ne Menge Glas zu Bruch, mit dem Jeep wird über die Insel gebrettert, der Pfarrer bekommt sein Dach nicht dicht und die Lady will Wasserski-fahren... der Kulturclash bringt neben einer Menge Spaß auch noch eine herzliche Familiengeschichte! Eine wunderbare Entdeckung, unter herrlichem Ambiente! Möcht ich nicht mehr missen, bezauberndes Wohlfühl-Kino!
 
War Donovans Reef noch aus dem Jahre 1963, schritt ich mit der nächsten Sichtung nur zwei Jahre voran, inhaltlich spielt man jedoch in den 30er Jahren... und zaubert ein Musical das definitiv Kultstatus hat!

The Sound of Music spielt im sonnigen Salzburg und ist in seiner Location mehr als nur einladend! Julie Andrews (Mary Poppins) trällert sich frohlockend durch die österreichische Natur, über Berge und Wiesen, und darf sich erneut um eine Bande Kids kümmern.

Die dreistündige Historie rund um die tatsächliche Trapp-Familie (natürlich mit schicken inszenatorischen Freiheiten) bietet wunderbare Schauwerte und eine herzliche Erziehungsgeschichte, um das Wiederentdecken von Freude und Lebenslust; aber auch ein Trübnis im letzten Drittel, als sich zeitlich langsam die Nazischlinge enger zieht und zur Bedrohung alter monarchischer Werte mitsamt Familie wird.

Will man sich den historischen Downer sparen, macht man am besten gleich nach der Hochzeit aus, aber seid entwarnt, solch Filme enden natürlich auch anderweitig gut! :)

Die Rolle von Julie Andrews ist einfach nur entzückend, sie sprüht nur so vor ansteckender Lebenslust, kann einem aber auch mal ihre Meinung geigen, die bei manch Militanz unbedingt von Nöten ist. Auf alle Fälle bereichert sie mit den 7 Kids jede Szenerie, und schneidern kann sie auch - im Handumdrehen wird aus den Vorhängen etwas zum Anziehen!
Einige Songs werden zum absoluten Ohrwurm: Do-Re-Mi, The Lonely Goatherd, My Favourite Things und The Sound of Music sind hierbei meine persönlichen Favoriten.
Obwohl die deutsch/österreischische Synchro authentischer wirkt, gestaltet sich der englische O-Ton weitaus harmonischer und macht die Darstellungen/Songs erst richtig rund/perfekt!! Obwohl der Film aus den Staaten kommt, möcht ich ihn irgendwie fast zum österrr. Kulturgut zählen! Einfach klasse!
 

Das Niveau konnte jetzt nur sinken, leider nicht das Schiff der nächsten frivolen Studenten-Kreuzfahrt. College Animals 2 hat zwar alles was so eine Urlaubsparty bieten muss, einschließlich notgeiler Teenager, einem Enthaltsamkeitsclub zur schwächelnden Kontrastperspektive, einem Pornostar (im Cast) und einem kleinen klauenden Äffchen, leider verhält man sich recht plump, dilletantisch und mau in der Inszenierung. 
Die Rettung vor dem (Total-)Untergang, ist letzlich die Kreuzung eines aufgeführten Theaterkrimis mit einem tatsächlichen (Diamanten-)Krimi, der erstaunlich gut und amüsant eingefädelt wurde!
 

Vom Schiff auf hoher See ging es auf die Straßen quer durch manch US-Bundesstaaten, einem Road-Trip von Termin zu Termin, durch etliche Motels, dazu ein obskures Hörbuch für eine 8 Tages Fahrt und reichlich Quatsch(en) zu Green Screen Fahrten - wenn Seth Rogen Unterwegs mit Mom (Barbra Streisand) ist, sind zumindest die Aussenaufnahmen erlesen! 
Ein reichhaltiges Dialogsskript, wobei Mutti soviel quasselt, dass man sie am liebsten unentwegt am Straßenrand aussetzen möchte; die Abenteuerlust der beiden aber geweckt wird, man zwischendurch ein texanisches 1400g Steak vertilgt, in Las Vegas zockt und Mutti keine persönliche Frage/Blamage auslässt. Die letzte persönliche Story dennoch gut (be)kommt. Nervig aber doch irgendwie auch nett.
Achja, einen Private Lap-Dance schlägt man nicht aus, wenn einem die praxistaugliche Stripperin mit ihren High-Heels die Weiterfahrt rettet!

 

Danach ging es ab auf eine Insel, die man nur per Boot oder Wasserflugzeug erreicht, darauf eine schicke Hütte am ufer-gelegenen Waldrand, eine Seilrutsche um sich in den See zu schwingen und eine Hängematte zum Chillen, sowie Margaritas um die Partylaune anzutreiben! Klingt schonmal beschaulich schön, in The Breed (2006) lauern jedoch auch extrem angriffslustige Hunde auf die private Runde! 
Vereinzelt kreative Cam-Shots, die Hunde werden wie die Story, die für kontinuierliches Geschehen sorgt intelligenter, manch Klischee-Charakteren trauert man dennoch nicht nach wenn sie Hundefutter werden. Das Gute an diesem Insel-Tierhorror sind die echten Hunde inkl. der Tatsache, dass man ohne Computereffekte auskommt! Der Radius wird für die Mitt-Zwanziger (Michelle Rodriguez, Oliver Hudson, Taryn Manning....) immer kleiner und die Hunde bestialischer. Für einen B-Trip einschließlich Natur- und leichtem Sommerfeeling durchaus einen Blick wert.

Richtig überraschend hielt sich die Sommernachwehe sogar etliche Tage am Stück an der 30° Marke, sodass die umschmeichelnde Wärme tatsächlich länger anhielt als in so manch Hochsommermonaten - erstaunlich!! Weiter im Programm...


Etwas Selbstfindung macht sich am besten immer im Ursprünglichen, in der Natur!
Christopher McCandless (Emile Hirsch) trieb es Into the Wild (2007), der Reiseautor Bill Bryson (Robert Redford) pilgerte auf dem Appalachian Trail um ein Picknick mit Bären (2015) aufzuschlagen und Cheryl Strayed (Reese Whiterspoon) macht sich in Der große Trip (Wild -2014) auf, um in über 1000km auf dem Pacific Crest Trail, ihre Vergangenheit zu bereinigen....

Begleitet von ihrer eigenen Stimme im Kopf erschließt sich nach und nach ihr wildes Leben, die großen Missstände, die sie dazu brachten sich auf den Weg zu machen. Für so eine zierliche Frau, unterwegs mit einem Monster (-rucksack) können auch schonmal Kleinigkeiten zum Hindernis werden.
Ein Schuß Poesie, hinweg über Stock und Stein, trällert man Ohrwürmer vor sich hin und macht sich Spanish Caravan zum Theme... in der Hoffnung das die brachialen Eindrücke der sich weit labenden Natur, der Seele soviel Raum schaffen, dass sich die persönliche tiefsitzende Melancholie irgendwann geschlagen geben muss. Gelegentliche Begegnungen können ebenso kleine Lichtblicke sein, allgemein aber jeder Schritt, ein weiterer zu persönlichen Erkenntnis. Um sein Schicksal zu verstehen muss man eben manchmal bis zur Brücke der Götter gehen.

Als wunderbare Ergänzung darf die gesamte Familie der wahren Cheryl (Sie, Mann und zwei Kinder) im Film auftauchen!
 

Ein unterhaltsames Gegenteil bietet sich einem, wenn sich kultige Yankees nach Europa aufmachen! Nach dem Reboot-Flop wollte ich wieder mal einen der Originale sehen... in European Vacation (Hilfe die Amis kommen!) unterwandern die Griswolds, London, Paris, Deutschland, und bevor einen die Festbürger lynchen, macht man sich lieber nach Rom aus dem Staub! Um jegliche Kultur, oder zumindest das was man dafür hält, auf den Kopf zu stellen!
Wie gewohnt lässt man kein Fettnäppchen aus, verzichtet keineswegs auf Albernheiten, wird veräppelt und sogar gelinkt... denn die gewonnene Reise der Kultfamilie versprüht doch nicht den Luxus den man sich erwartet.
Ulkige Einheimische, Unfälle (im Linksverkehr), Denkmale zerstören, Schuablattln und frivole Nachtlokale... wird man so ganz nebenbei auch noch ungewollt zum Erotikstar! Die Griswolds sind eben für alles zu haben.
Der Old-School-Eurotrip macht beiläufig Laune, versucht am Ende noch etwas Spannung durch einen kl. Krimi zu erzeugen, um der Familie mit den Wally World Pullovern zu zeigen, dass es doch Zuhause am schönsten ist.

 

Ab in australische Gewässer, ein Segelboot will nach Indonesien überstellt werden, und so packt man gleich auch die Freunde ein um Arbeit und Vergnügen zu verbinden - dann kann man auch gleich mal in den schönen (Great Barier) Riffs tauchen. 

Leider schrammt man später The Reef (2010) und kentert. Der hohen See ausgeliefert kommt man auf die Idee zur nächstgelegenen Insel zu schwimmen (etwa 12 Meilen), sofern man diese in freier Navigation überhaupt erreicht, aber immerhin besser, als womöglich wartend zu verdursten - wären da nicht die Haie im Wasser.

Der Score macht die Überlebensschwimmerei teilweise ganz schön spannend und bedrohlich, vielmehr verbreitet sich aber fast schon Klaustrophobie, obwohl man unendliche sichtbare Weiten vernimmt, wenn einen jedoch Haie einkreisen macht sich verständlich lähmende Panik breit!
Kein typischer Tierhorror, stattdessen ein mehr als angespannter Wasser-Survivalthrill, mit ein paar reißerischen Hailights - sogar furchterregend wenn man sich auf die filmische Illusion dieser wahren Begebenheit einlässt! Merken: Sanft schwimmen, nicht strampeln!

Den ersten Film des Regisseurs Andrew Traucki, Black Water -mit Krokodil in australischen Sümpfen- und den Reef-ähnlichen Open Water hab ich nicht gesehen, weshalb ich hier keine Vergleiche ziehen kann - obwohl es sich bestimmt anbieten würde!

Tja, ich würd in so einer Situation schon vorher einen Sonnenkollaps erleiden, bevor mich überhaupt ein Hai anknabbern könnte. The Reef vermittelt auch, wie himmlisch es nicht sein kann, Boden unter den Füssen zu haben!! Diese Verlorenheit in wässriger Weite, aber einengender, fast unsichtbarer Bedrohung, huch, hiernach musste ich echt raus aus dem Wasser, ....

.... leider fiel es danach aber sogar vom Himmel! Die Temperaturen dieses schönen Septembers sanken erstmals unter die zwanzig Grad, wodurch sich aber ein erneuter Kinogang zur Sparte Sommerblockbuster anbot. Ich war schon mächtig gespannt auf DCs bunten Aufmarsch der Comic-Antihelden... 
 

Das Suicide Squad erhält widerwillig den Auftrag, in einem verwüsteteten und verlorenen Stadtteil (düster-angelegt) eine Rettungsaktion durchzuführen -etwas Snake Plissken Feeling kommt auf-, geführt vom Elitesoldaten Rick Flag (Joel Kinnaman),...der hier an vorderster Front eigentlich eine ganz gute Figur macht, auch weil er neben Deadshot (Will Smith) so ziemlich der einzige Charakter ist, dem das Drehbuch auch die nötige Aufmerksamkeit (~Tiefe) schenkt. Die Figuren hätten allesamt so enorm viel Potential, am Ende fühlt es sich jedoch an, als hätte man so ziemlich alle abgewürgt oder einfach nur durch das maue Skript geschliffen. Naja, zumindest ist dieses Schlag auf Schlag Fortschreiten wunderbar kurzweilig.

Die rein zweckdienliche Einsatz-Story zerlegt sie sich leider auch innerhalb nochmals durch Anschlussfehler und die typischen Comic(Popcorn-)Absurditäten, aber was solls, da hatte wohl eine fiese Hexe ihre Finger im Drehbuch! ;)
Btw: Cara Delevinges Körper hätte man echt nicht so oft animieren müssen; Jay Courtney -den ich eigentlich nie mag- fand ich erstmals lässig, vielleicht auch weil er völlig verquer immer ein 0,5er-Blech (Dosenbier) zur Hand hat; als größte Enttäuschung muss man leider den kultigen Joker verbuchen... obwohl ich Jared Leto so sehr schätze, das Drehbuch meint es alles andere als gut mit seiner neuen Definition, und auch seine dt. Synchro ist fürn ....
Margot Robbie (als Harley Quinn) überzeugt natürlich immer, so gibt sie auch hier erneut ein ganz wunderbares Zusammenspiel mit Will Smith (beide ebenso klasse in Focus).

Der bunt-dreckige Antihelden-Trip lebt einfach von seinen spritzig-genialen One-Linern, der (sympathischen) Schrägheit seiner Figuren (zumindest so weit wie möglich) und einem Soundtrack zum Niederknien!! Als weitere kleine Highlights empfand ich die persönlichen Waffen von Deadshot und Harley Quinn (Steampunk calls) und den kleinen Moment, als Harley gute Miene zum bösen Spiel macht und Deadshot sie liebenswert vom Wagen hebt. Die emotionalen Ansätzen waren toll, leider aber auch zu zwei Dritteln wieder vergeudet. In Summe leider nur etwas über Durchschnitt, viel verschenkt und vermurkst, dennoch bisher meine liebste (moderne) DC-Ausgeburt! Freu mich deshalb schon wieder auf den Soundtrack im Heimkino.

Nach dem Kinobesuch zu Suicide Squad stand erstmal Regen an; ich wusste nicht ob das Wetter nun nochmals anzog, oder überhaupt noch Laune bestand, ein verregneter Sonntag drängt sich aber geradezu  auf, es sich auf der Couch gemütlich zu machen.... und endlich kam ich zu meinem lang ersehnten Campfilm, den diese Sommerfilm-Subkategorie darf im Sommerprogramm keineswegs fehlen!

Wie ich letztens schon in den Kommentaren erwähnte war ich auf der Suche nach Meatballs, der erste Teil jedoch schon OOP und nur mehr zum luxuriösen Preis erhältlich, der Sammler in mir machte sich jedoch auf die Jagd und ergatterte die seltene DVD inkl. Versand um 4.- ... der Sonntag war gerettet! ;)


Ivan Reitman (Ghostbuster) noch in den Anfängen seiner Regietätigkeiten, hat eine richtige Story rundum das Feriencamp North Star gleich mal ausgespart, mit Bill Murray an forderster Front findet sich aber auch anderweitig reichlich scherzhafter Zeitvertreib!
Gemütlich ausgestattete Holzhütten, Aussicht in die Wälder und Blick an den See, die ankommenden Kids zanken sich auf ihre pubertierende Art und Weise, zum Glück gibts aber nette Aufseher die einen unter die freundschaftlichen Fittiche nehmen!
Murray wurden reichlich Sprüche geschrieben, den Rest macht er mit Tennissocken und seinem ikonisch-albernen Ausdruck wett - wobei sich auch der Rest der Aufseher-Feriengang die amüsante Blösse gibt!

Als Campleiter erlebt beim Aufwachen (in der Botanik) stets eine Überraschung, beim Lagerfeuer fehlt keineswegs die Schauergeschichte und letztlich gibt es die verpflichtende (2 Tages-)Sportolympiade, gegen das benachbarte Elitecamp Mohawk (inkl. ekligem Hot-Dog Wettessen)!

Wunderbares Sommerfeeling zwischen emotionalen Lieblichkeiten und etwas Remmidemmi! Für 1979 ein früher Vertreter seiner Sommercampzunft, und irgendwie fast die perfekte (aber ausbaufähige) Blaupause für alles was in diesem Naturell noch kam. Meatballs bekam noch 3 Fortsetzungen, die ich ebenso gern in mein Boots-Regal (dazu ein ander Mal mehr) stellen würde!

Achja, und immer schön auf die Lautsprecherdurchsagen achten!


Eigentlich hätte ich mir passend dazu auch noch ein paar Camp-Slasher unter den Nagel gerissen, das trübe Wetter hielt jedoch an, sodass die Stimmung die Tage endgültig kippte und somit Meatballs der gelungene Abschluss meines persönlichen Sommerprogramms wurde.

Ic
h merkte zwar, dass bei mir die Sommerstimmung länger als bei anderen anhielt -jene sprachen merkwürdigerweise schon vom Herbst- aber als die Regentage andauerten und ich dann versehentlich *g* auch noch eine Weihnachtsepisode einer Serie sah, war das Feeling endgültig verflossen. Es stellte sich tatsächlich eine gemütliche Herbstlaune ein, weshalb der angesammelte und erweiterte Sommerfilm-Vorrat, gut eingemacht und für dementsprechende Zeiten eingebunkert wurde.

Jetzt kommt wieder die Zeit, wo man nicht erst nach Dämmerung die Couch küsst, sondern auch schicke verregnete Nachmittage locken. Genauso schön, nur eben anders!
Der Herbst klopft schon an die Tür, die Flohmärkte locken wieder den Filmjäger und Sammler in mir, Halloween bahnt sich langsam an und dementsprechend ändert sich auch das Programm. Ich freu mich auf alle Fälle schon drauf... und hoffe ihr konntet viel Serotonin, Vit D und natürlich warme Erinnerungen für die anstehende Zeit asbpeichern! 


Dann spielen wir jetzt eben wie die Sonne wieder etwas verstecken! ;)
Eine gemütliche Zeit wünsch ich, räumt den Kleiderkasten um, geht auf Kuschelkurs und schmeißt ein paar Scheiter in den Holzofen; blinzelt die Sonne zwischendurch mal raus - guckt sie (euch) an! ;)

Wir sehen/lesen uns...

...euer Blogcompadre Moe!
Der nun Sonnen- gegen Regenschirm tauscht.


 

 

 

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

 

Sommerprogramm: August (Teil3)

7. September 2016

 

 

 
Teil 3

 
Zuvor folgten aber noch zwei bisher ungesehene Classics, von denen ich etwas Sommerfeeling erhoffte, was dann aber nur bedingt erfüllt wurde.
 

Verdammt in alle Ewigkeit (1953) wartete mit der berühmten Strandszene zweier Liebender (Burt Lancaster, Deborah Kerr) unter hawaiianischer Kulisse auf, vielmehr hätte das Kasernendrama rund um Selbstbestimmung, Freundschaft und Loyalität jedoch für seiner trauerndes Trompetensolo in die Filmgeschichte eingehen sollen - einfach nur genial dieser Moment! 
Fred Zinnemann (High Noon) schaffte es mit seinem Werk, einen (inneren) Krieg fast ohne Krieg darzustellen - der in den letzten 15 Minuten aber auch noch real durch die Japaner über Pearl Harbor hereinbricht! Der junge Frank Sinatra erfreut in einer spitzbübischen Nebenrolle, leider siegt am Ende die Naivität. Wobei ihn womöglich gerade das zum ernstnehmenden Klassiker machte!

Der zweite Classic war Italiens kulturelles Tribut an Das süsse Leben. In La Dolce Vita (1960) streunt Journalist Marcello (Mastroianni) durch ein sommerliches Rom, mit dem Ziel die skandalösen Eigenarten der Upper-Class auszuschinden, dabei aber immer mehr selbst zum Teil dieser ausgelassenen Gesellschaft wird!
Nachtclubs, frivole Damen/Grazien, ein kultiger Tanz im opulenten Stadtbrunnen, eine Geisterseance..., die Nacht wird zum Tage gemacht, das Schöne aber auch das Bittere tritt in Erscheinung... vielmehr labt sich dieses knapp dreistündige Unterfangen in seiner Sinnsuche jedoch (kongenial?) im markanten Problem der Society: (dekadenter) Trägheit.

Schön die zwei Titel mal gesehen zu haben, Verdammt in alle Ewigkeit hat bei mir einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen, beide Titel könnte ich noch ausführlicher in meinen anSICHTEN bereden.

Nun aber zur Flohmarktausbeute, die brachte den Rabauken Dennis (1993), der hat nämlich Sommerferien!!! Und beherrscht es (in dieser Comicverfilmung) ganz meisterlich seinem Umfeld den letzten Nerv zu rauben!
Allen voran natürlich Mr. Wilson (Walter Matthau), und nach ihm treibt er sogar noch Christopher Lloyd auf die Palme; der hier als zerlumpter Landstreicher, wie ein häßlicher furchteregender Hexenmeister in Erscheinung tritt um die Vorort-Sieldung um ihr Hab und Gut zu bringen. Zuvor treibt Kevin... ehm DENNIS... in seiner goldigen Neugierde -die Finger beginnen stets als erstes zu Kribbeln- noch bunte Spielchen: Mit getrockneter Farbe garniert man ein Grillhühnchen, Toilettenreiniger macht sich gut als Mundwasser und Mundwasser gut als Nasenspray... was sogar noch die kleineren Übel sind - aber die Ferien sollen nunmal Spaß machen!
 

Als zweites VHS-Tape landete Dudes (1987) -Halt mich fest, die Wüste bebt- im Recorder/Player. Es machen sich drei Punks (Jon Cryer, Daniel Roebuck, Flea) mit einem VW-Käfer auf ins sonnige Kalifornien. Leider wird man in der Wüste von wilden Rockern überfallen, und sogar einer von ihnen erschossen. Daraufhin will Grant (J.Cryer) Rache! Zuvor muss aber noch Reiten und Schießen geübt werden!

Wüstes Action Road-Movie, aufgebaut auf unzähligen Wild-West-Motiven (inkl. Showdown) und verpackt als nicht zu ernst-nehmendes aber dennoch abtrünniges Komödien-Crossover. Ein völlig abgefahrener Soundtrack, wilde Schießereien, phänomenale Naturkulissen (Utah, Arizona), ein Daredelvis -halb Stierkämpfer, halb Elvis-Imitator- und als Krönung Cowboy und Indianer obendrauf! Wunderbares B-Movie, dass mir definitiv eine BD wert wär! Werd ich euch auch nochmals separat unterbreiten, hat mir nämlich richtig gut gefallen, wohl auch weil es eine rare Entdeckung war!


Filmtechnisch streute ich zwischendurch einen weiteren Urlaub ins Wochenende. Es folgte ein Trip nach Costa Rica, genauer gesagt auf Pleasure Island in den Club Dread (Club Mad - 2004)... und wer die Truppe rund um Broken Lizard kennt (Super Troopers, Bierfest) der weiß, dass es albern wird! Sogar eine Spaßpolizei achtet darauf, dass die Laune hoch bleibt... wenn nötig per Tequila-Super-Soaker (so ein Gerät hat ich als kind natürlich auch für die Familienurlaube - damals natürlich noch ohne Hochprozentiges)!

Als Aufhänger nimmt man sich einen Slasherfilm unter phänomenal tropischer Kulisse, eine abgeriegelte Insel und abartig feiergelaunte Teenager (all-)inklusive aller möglichen Anzüglichkeiten, Frivolitäten, Trinkspielchen und natürlich nackter Haut... das alles zwischen Gore und Leichen! Dazu eine Killerlegende, reichlich (un)gewollten Logikperversitäten, den richtigen Druckpunkten (Massage-Insider) und dem aufeinanderfolgenden über die Klinge springen der Animateure.
Ein Splasher (Splatter-Slasher unter spritzigem Urlaubsfeeling) wie jeder andere, nur noch blöder, perverser und lustiger! Wer von der seichten Unterhaltung noch nicht genug hat, kann sich danach auch noch 45 Minuten Deleted Scenes geben. Achja, für einige Songs welche die Crew für den Film schrieb, gibt sich Bill Paxton als strunzdoof symphatischer Hampelmann auch noch her sie selbst zu singen, um als Coconut Pete eine Legende zu bleiben.
 

Sonntag Abends ging es weiter mit einem lustig-sonnigen Coming-Of-Age Trip der zum Survivaltraining wird. Weil man die Eltern einfach nicht mehr aushält - pentrant nervig nur einen Grashalm nah an der amüsanten Satire inszeniert- macht man sich auf in die Natur! 
Joe (Nick Robinson) und Patrick (Gabriel Basso) hauen einfach von Zuhause ab und entschließen, sich ein Haus auf einer ruhigen Lichtung im Wald zu bauen. Als äußerst-lustiges drittes Rad am Wagen gesellt sich völlig automatisch noch der kleine eigenartige Biaggio (Moies Arias) hinzu, und die Sommerferien können, neben Baustellenmüll zum Hütten basteln, zum Abenteuer auf der Suche nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit werden!
Grundlegend als Drama angelegt, hat man dennoch reichlich Lacher zu verbuchen, allen voran durch den phänomenal-obskuren Biaggio, dessen Auftauchen aus dem Nichts immer wieder DIE Brüller sind - wenn er dann auch noch den Mund aufmacht kommts nur noch dicker!
Während sich die Eltern über ihre verschwunden Kinder sorgen, bekommen die sich aber auch in die Haare, außerdem scheint alleine zu Überleben in der Natur gar nicht so leicht zu sein - obwohl man lernwillig ist.
Zwischenzeitlich sorgt man für viel lebensbejahenden Ausdruck, und bei den Eindrücken für strahlende Arthouse-Highlights! Gemütlich erzählt, gespickt mit einem abwechlsungsreichen Indie-Soundtrack, und obwohl der Realismus zu überbieten ist, weckt man sowohl Lebensgeister als auch Survival-Spaß. Denn, wer wollte noch nie ein Baumhaus haben? Und dann auch noch eins nahe am Wassers! Es leben die Kings of Summer (2013).


Das August-Finale rückt an! Und laut Wetterbericht stand sogar das heißeste Wochende des Sommers an... Freitags fasste ich sogleich mal Kopfschmerzen aus, weil ich wohl etwas zu lange unter der Lichtkugel saß; und Samtags hatte ich dann durch eine neue Bekanntschaft sogar eine gaaanze Nacht lang Kennenlernen unter lauer See-Atmosphäre! Sonntag Abend folgte ein Date mit einem Klassiker als Sommerprogramm-Krönung!

Es ging in die kultigsten Gewässer überhaupt, nach Amity-Island! Um den wasserscheuen Chief Brody (Roy Scheider) dabei zu beobachten, wie er auf der Jagd nach dem genialsten 8m-Hai der Filmgeschichte, so cool wird, dass er mit Tschik im Mundwinkel so lässig dreinschaut, dass seine Aussage "We need a bigger boat" nur noch die Über-Krönung (dieser Tierhorror-Koryphäe) ist.

Zuvor machen sich in Spielbergs Definition/Geburt des Sommerblockbuster jedoch noch eine Menge Amateure auf die Jagd nach dem gefräßigen Riesenhai. Nur pseudo-erfolgreich muss der rüde Quint (Robert Shaw) nach seiner epischen Ansage ran, mitsamt Brody und dem Meeresbiologen Hooper (Richard Dreyfuss), um der Legende die Stirn zu bieten.
Phänomenal inszeniert und (später) auch noch erschreckend spannend! Jedesmal wenn der Hai auftaucht, steht sowieso der Mund offen. Der schneidige Terror auf hoher See ist einfach Kult, und für mich auch heute noch der beste Hai-Film (aller Zeiten)!

Und somit auch definitiv, ein, wenn nicht das Highlight der Sommersichtungen. Allein schon Amity begeistert mit sommerlichem Badestrand-Feeling, die Darsteller sind allesamt eifrig (glaubwürdig) bei der Sache und der Hauptdarsteller hat sowieso mächtig Biss!
Danach hab ich mir sofort die 2-4 Import Box von Jaws geordert. Ich kenn zwar alle schon, aber dennoch hat diese erneute Sichtung Lust gemacht auch die restlichen Ableger mal in HD zu begutachten! Natürlich wird das Segel der Euphorie hierfür gleich mal etwas eingeholt. ;)


Eigentlich sollte es damit schon gewesen sein, dann fand ich aber doch noch Summer School (1987), zwar nur auf Englisch und als YouTube-Stream, es bereitete dennoch große Wiedersehensfreude - immerhin hab ich ihn als Jugendlicher recht oft gesehen und dann niemals wieder!
 
Mark Harmon (NCIS, Freaky Friday) wird als Sportlehrer dazu genötigt eine Sommerschule zu unterrichten. Die Notlösung sieht vor, einer Truppe rebellischer Taugenichtse Englisch beizubringen! Weil beide Seiten null Bock darauf haben steht Spaß am Lehrplan, inkl. Ausflug zur Go-Kart-Bahn etc. ... bis der Job des Lehrers auf dem Spiel steht!
Die Teens sind echt eine Klasse für sich... eine Surferin, eine Schlafmütze, eine Schwangere, ein dummer Sportler, ein Austausch-Model, die Quitschestimme und die zwei Horrorfans - Chainsaw und Dave! Die auch das herausragendste Neben-Elemente des Sommerfilms bringen: Gore-Effekte!! Stets um Leute zu schocken, besonders eine neue Lehrerin mit selbstgemachten, plastischen und blutigen Make-Up-Effekten - hammer eklige Szene.
Natürlich muss neben "zündenden" Partys auch mal deren Lieblingsfilm im Unterricht laufen: The Texas Chainsaw Massacre - dem dreckigen Sommerhit schlechthin!

Etwas Persönlichkeit im legeren Austausch Lehrer-Schüler, ein teils recht bekannter Cast (Courntey Thorne-Smith, Kirstie Alley, Shawnee Smith...), coole Sonnenbrillen, 80s-Fever, etwas Authoritätskonflikte und natürlich strebsamer Radau... sowie Killerbunnies! Ich mag die sommerliche Büffelrunde immer noch richtig gern!!

Btw: Auch in Harmons Bude hängt ein Poster von Endless Summer (1966)! Von dem hab ich euch ja schon letztens erzählt.

Ein Sommer-Set von Reg. Carl Reiner mit Summer Rental (auch letztens vorgestellt) und Summer School (beide von ihm und Paramont) wäre sowas von erfreulich!!
*splish-splash - take my cash*




So ging das Sommerprogramm August auch noch perfekt zu Ende!

Ich hoffe ihr hattet ebenso einen wunderbaren Sommer, oder wart zumindest von meinen Sommersichtungen etwas unterhalten. Es war mir jedenfalls eine Freude!

Im September werde ich mit den Sichtungen großteils noch weiter im sonnigen Segment bleiben, kommt eben auf Wetter und Feeling an, aber es werden scheinbar noch 30° versprochen... weiß jetzt aber nicht ob ihr immer noch Lust auf weiteres Sommerprogramm meinerseits habt!? Ich hab nämlich noch ne Menge Sonnenstrahlen auf Vorrat. Sonst guck ich nur noch für mich. ;)
 
 

 

 

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