Blog von Charlys Tante

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The Captive

31. März 2016


             

Es gibt Filme, die machen es einem nicht einfach ein Review zu verfassen. The Captive ist so ein Film, man fagt sich, ob der Film hier hineinpasst oder vielleicht doch besser nur einen meiner normalen Bewertungen erhalten sollte.
Ich habe mich dann dafür entschieden, denn The Captive ist einfach anders.

Zunächst einmal hat dieser Film einen großartigen Cast aufzuweisen, der schon einmal großes Interesse aufkommen lässt, dann besitzt er eine Story, die eigentlich niemanden kalt lassen kann.

Der Film beginnt schon etwas skuriel. Wir befinden uns im Jahre 2012, Mika der Entführer starrt aus dem Fenster in eine Winterlandschaft, es ertönt klassische Musik. Langsam geht er von Stockwerk zu Stockwerk, bis er endlich unten angekommen eine versteckte Türe , die mit einen Zahlenschloß gesichert ist, öffnet. Die Tür geht auf und man findet sich in einem sauber eingerichteten Raum wieder. In diesem Raum sitzt eine junge Frau Cassandra, die an einem Klavier ein Lied spielt. Im Bildschirm hinter ihr sieht man wie eine Frau ein Zimmer reinigt, so fängt der Film an und man befindet sich schon da, wo man meistens bei einem solchen Film erst weiter zum Ende hin angekommen ist. Wir schreiben das Jahr 2012.

Wir sind im Jahr 2005, nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit. Matthew hält nachdem er seine Tochter vom Schlittschuhlaufen abgeholt hat an um etwas Kuchen zu besorgen. Als er aus dem Laden kommt, ist seine Tochter verschwunden. Verwirrt läuft er umher, das unfassbare verstehen zu wollen. Wie betäubt macht er sich auf den Weg zur Polizei.

Jeder der ein Kind hat, kann verstehen was Eltern durchmachen müssen, wenn urplötzlich ihr Kind nicht mehr da ist. Wenn es entführt wurde, fragt man sich, was ist mit meinem Kind geschehen. Die Eltern gehen dann durch Extreme von Gefühlen und man fragt sich unweigerlich, warum?

In dem Film Capitive geht es genau darum. Warum?

Die Tochter von Matthew wurde aus seinem Auto heraus entführt. Sie ist einfach weg. Es gibt eigentlich nichts, was auf eine Entführung hin deutet.

Ein Ermittler Team verfolgt unter anderem auch den Gedanken, der Vater könnte etwas mit dem Verschwinden der Tochter zu tun haben.

In der Folge fängt es zudem in der Ehe an zu grießeln, denn die Ehefrau gibt allein ihrem Mann die Schuld.

Der Film verlässt im weiteren Verlauf immer wieder die Zeitlinie und springt scheinbar willkürlich vor und zurück. Auch mich hat das zunächst eher verwirrt als unterstützt und ich fragte mich, wieso geht der Regisseur einen so beschwerlichen Weg in der Story Entwicklung? Wieso entwickelt er die Geschichte nicht gradlinig und verändert so oft die Perspektive. Es ist ein schwieriges Thema, Kindesentführung ist wohl in den meisten Fällen sexuell motiviert.
Insgesamt fordert Egoyan den Betrachter hierdurch auf wach zu bleiben, er soll sich hineinfühlen in die schwere Situation der Eltern, er soll aber auch die Aufgabe der Ermittler nachvollziehen, die im Rahmen ihrer Ermittlungen auch Irrwege bestreiten.
Der Zuschauer ist indes immer schon einen Schritt weiter und bekommt durch die Zeitsprünge immer wieder einen Brocken im Puzzle zugeworfen. Diese Vorgehensweise muss nicht jedem gefallen und ehrlich gesagt hatte sie mir zunächst auch nicht gefallen. Der Zuschauer wird gezwungen die Entführung und die Auswirkungen die davon ausgehen aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen und die Opfer auch als mögliche Täter zu sehen, wenn einer der Ermittler den Vater einfach so verdächtigt, seine Tochter womöglich verkauft zu haben.
Ein Vater, der schon einmal wegen Gewalt vorbelastet ist, der Schulden hat und sein Kind verkauft haben könnte um Schulden zu begleichen, obwohl der Vater scheinbar massiv leidet, der Ermittler muss “objektiv” bleiben und Fakten analysieren und bewerten. Nichts scheint bei solchen Verbrechen unmöglich zu sein. Nichts ist tabu. Die Eltern kommen hierbei an ihre Grenzen und fühlen sich gegängelt und beginnen damit, dem Ermittler irgendwann nicht mehr zu vertrauen und ihn als Gegner zu sehen. Die Mutter ist erstarrt in ihrer Trauer und unfähig logisch zu handeln. Der Zuschauer wird zornig, da er mehr weiß als die Ermittler. Der Regisseur mutet hierbei dem Zuschauer einiges zu und beschreitet diesen Weg konsequent.


                                         Die Tochter

                                       Die Vermisste                                              

                                          Der Ermittler

                                              Die Ermittlerin

                                                 Die Mutter

                                                 Das Pulver

                                                 Der Täter

                                           Die Verzweiflung

                                           Die Tramperien

                                                Die Kamera

                        Das Stockholm Syndrom                
               Die Eltern                
                                                 Der Raum

Eigene Sicht:
Dieser Film ist schwer zu bewerten, denn er erzeugt auf Grund der Thematik eine große Erwartungshaltung. Hat man Prisoners noch im Kopf, dann sieht man hier einen ganz anderen Film. Nicht alle sind stark und können selbst für sich den Kampf aufnehmen.

Die Thematik um die Entführung eines Kindes ist immer wieder eine echte Herausforderung für jeden Filmemacher. Eigentlich gibt es nichts wirklich Neues mehr in diesem Genre denkt man. Bei The Captive ist es jedoch etwas anders. Ein Review direkt im Anschluß an den Film zu machen ist schwer, denn man muss alles einmal etwas setzen lassen und verstehen, was der Regisseur eigentlich erzählen wollte. Der Film entzieht sich bewusst den einschlägigen Genremustern
wie Drama und Suspens, die er zwar beschwört, nutzt diese aber nicht im Film effektiv um eine besondere Spannung aufzubauen. Wobei der Film trotz der eigentlichen Spannungsarmut trotzdem fesselt, ohne das man es jetzt wirklich erklären kann. Es stellen sich dem Zuschauer immer wieder Fragen, die dann im Film auch selbst gestellt werden. Trotz der eher kompliziert aufgebauten Storyline ist der Film dennoch skuriel fesselnd obwohl man schon sehr früh weiß, was sich abgespielt hat. Man kennt den Täter, es bleiben aber zunächst die Motive unklar. Der Film entblättert sich langsam ähnlich einem Detektivroman, der immer wieder die Vergangenheit zitiert und so zum Umdenken auffordert. Die Ermittler selbst gefangen in ihrer persönlichen Vergangenheit stellen für den Regisseur auch einen Spielball dar, der den Zuschauer zur Anteilnahme für die Eltern motiviert und zeigt wie lange es dauern kann, bis ein solcher Fall gelöst ist. Hier liegt in der Schnittfolge jedoch ein Haken, denn es sind einfach zuviele Rückblenden, die der Zuschauer vorgesetzt bekommt. Der Täter besitzt eine extrem subtil perverse Ader und kostet das auf eine ganz eigene Art aus, wobei der Täter sehr leibevoll mit seinem Opfer umzugehen scheint und das Kind, jetzt Frau auf seine besondere perverse Art missbraucht. Der Täter ergötzt sich am Leid der Eltern und beobachtet sie dabei.
Seit dem Fall Kampusch denkt man die Niederungen menschlicher Abgründe zu kennen. Dieser Film macht  indes wirklich betroffen, da man eigentlich keine Chance hat sich dem Wahnsinn zu entziehen. Es kann jeden treffen, der ein Kind hat. Es hat den Anschein, als wolle der Regisseur den Film im Kopf des Zuschauers verankern, egal ob positiv oder negativ. Das Urteil scheint ihm hierbei egal zu sein. Er wusste genau was er tat.


Bild:
Das Bild ist durchgängig auf gutem HD Niveau und wirkt trotzdem filmisch und erzeugt einen guten Kinolook, es ist nicht zu scharf und besitzt ein leichtes Korn, die Farbpalette ist eher kalt und bildet somit  Gefühlslage bildlich gut ab, in der sich der Film gerade befindet. Die Farbpalette unterstützt somit auch latent die Stimmung im Film.

Ton:
Der Ton ist bei einem solchen Film auch grundsätzlich wichtig, jedoch spielt er sich nicht besonders in den Vordergrund. Es werden alle Lautsprecher situativ unterstützt und der Bass hat auch seinen dramaturgischen Einsatzpunkt ohne jedoch die Szenerie zu bestimmen. Dialoge sind sauber und exakt im Raum verortet. Hitchcock lässt grüßen.


Ansichtssache:
Film: 3,3 von 5 ( wegen der teilweise etwas übertriebenen Zeitsprünge)

Bild: 4 von 5 ( nach der reinen HD Lehre)

Ton: 4 von 5 ( dem Film angepasster nie nervender überdramatisierender Ton mit Hitchcock Anleihen.)

Fazit:
Kein Film für alle, jedoch ein Film für alle,  die sich in einen Film hineindenken möchten. Die eine Story einmal anders erleben möchten und sich frei machen können von alten Storylinestrukturen.

In diesem Sinne
Eure C.T.
alias Blu-ray Charly


 
Rechtehinweis: 
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese  mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.




 

 

The Walk

21. März 2016





Es gibt immer wieder Filme, bei denen einem beim Ansehen eines Kinotrailers ein "WOW" entfährt. The Walk ist genau so ein Film, den ich mir eigentlich im Kino bereits ansehen wollte. Leider ist es nicht dazu gekommen, sodass ich auf die Blu Ray Disc warten musste. Natürlich sollte es die 3 D Fassung sein, von der ich mir ein tolles Filmerlebnis erhofft. 


Ein Drahtseilspaziergang zwischen den Twin Türmen in New York , erschien mir schon etwas abwegig, mir war bis dahin nicht bekannt, das es diesen Drahtseilakt gab.

42 m Distanz haben die beiden Eckpunkte der Türme gehabt, die am 11.9.2001 durch einen perfiden  Angriff auf die freie Welt zum Einsturz gebracht wurden und denen rund 2800 Menschen zum Opfer fielen.
Ich weiß es noch wie heute. Ich saß in meinem Büro und ein Kollege stürzte zu mir hinein und teilte mir mit, das gerade eben ein Flugzeug in das WTC Gebäude gestürzt sei. Ich dachte zunächst an einen makaberen Scherz. Die Bilder auf unserem Fernsehgerät ließen mich erschaudern und selbst hier war mir damals kurz darauf klar, das wird die Welt massiv verändern.
Nichts wird mehr so sein wie vor diesem Ereignis hatte man damals gesagt und man sollte bis heute recht behalten. Diese zwei Türme

stehen als Synonym und Eckpfeiler für die zivilisierte Menscheit und für fast alles, was danach passierte. Deshalb ist es schon ein wenig verwunderlich, dass man bisher keine Film über die Twins gedreht hat, zu groß schien die Ehrfurcht bezüglich der ehemals höchsten Gebäude der Welt, in der die Weltwirtschaft zu Hause war.

Dieser Film ist somit auch ein Tribute an diese zwei Türme und benutzt diese Geschichte um sich vor diesen beiden Türmen zu verneigen und sie im kollektiven Gedächtnis zu halten. Zemeckis hat es geschafft die Türme im ganzen Glanz virtuell wieder zum Leben zu erwecken.

Philippe Petit ist bereits in jungen Jahren vom Hochseil fasziniert und schaut sich im Zirkus am liebsten die Hochseilartisten an. Insgesamt hat es ihm aber der gesamte Zirkus angetan und so bringt er sich einiges davon selbst bei.

Ein Arztbesuch, in dem er die zwei Türme erstmalig in einem Artikel wahrgenommen hat,

waren noch im Bau und brachte ihn auf die Idee, den Spaziergang zwischen den zwei Türmen wagen zu wollen. Eine Vision eines jungen Verrückten würde man denken, aber weit gefehlt.
Nach Jahren der  Vorbereitung war es dann soweit.

Im Jahr 2008 gab es bereits eine Dokumentation über diese grandiose waghalsige irrsinnige Aktion, die man sich eigentlich in seinen kühnsten Gedanken nicht ausmalen kann. Was wäre aber die Welt ohne diese verrückten waghalsigen Typen, die Grenzen überschreiten und somit die Messlatte immer höher legen, was ein Mensch leisten kann.
Alleine der Gedanke daran ohne Sicherung Wind und Wetter ausgesetzt frei über dem Himmel auf einem Seil von einem Zoll Dicke zu walken, treibt einem normalen Menschen schon den Puls in die Höhe.

Für diese Dokumentation gab es damals einen Oscar für den besten Dokumentarfilm.

Robert Zemeckis der hier diese Biografie in kinoreife Bilder umsetzt, wählt jedoch einen anderen Weg. Er nimmt sich die Freiheit Petit nicht als den schwierigen Charakter darzustellen, der er eigentlich war, sondern stellt die wahren Ereignisse  in einen humorvollen leichteren Rahmen, der aber nicht über die Verrückheit hinter dieser Aktion hinwegtäuschen soll. Natürlich kann ein solches waghalsiges Unterfangen nicht ohne eine Vielzahl von Helfern geschehen,



denen bewusst war, auf was sie sich hier eingelassen haben und auch eine Verhaftung mit einkalkulieren. So entwickelt sich die Geschichte auch eher etwas langsam von den ersten Gehversuchen eines jungen Petit

aber keineswegs langatmig oder gar langweilig, ganz im Gegenteil, es macht Spaß zuzuschauen, wie ein solcher Coup ähnlich eines Heist Krimis minutiös geplant wird. Die Mannschaft dafür zusammen zu bekommen bedarf schon einer gewissen Überzeugungskraft.

Zemeckis (Forest Gump), nimmt hier auch gleich eine ähnlich gelagerte Erzählstruktur nur ohne Pralinen ein und begibt sich mit seiner Herangehensweise auf die typische Blockbuster Schiene um natürlich ein großes Publikum für den Film zu interessieren.


Eigene Sicht:
Sicher ist es schwierig eine bekannte Geschichte so in Form eines Blockbusters zu packen.
Das ist ihm aber durchaus gelungen, denn der Film hat seine Ausgaben von 35 Mio US Dollar mit 61 Mio Us Dollar weltweit fast verdoppelt und kann somit als erfolgreich angesehen werden. In den USA hatte er zwar einen etwas schleppenden Start, obwohl man eigentlich vermuten würde gerade dort würde er einschlagen, jedoch hat der Rest der Welt dieses Husarenstück mehr als herausgerissen.
Obwohl der Film sich bezüglich der Charakterzeichnung des Philippe Petit nicht so an die reine Wahrheit hält und den egozentrischen Menschen Petit eher charmant darstellt, kommt in einigen Szenen der Charakter durch und wird auch entsprechend eingearbeitet in die Erzählstruktur des Films, also so ganz weit weg vom Original ist der Charakter nicht. Der Filmtitel wurde während der Produktion mehrmals abgeändert. Vom eigentlichen Buchtitel der Autobiographiesphase “ To Reach the Clouds” wurde er zu “ To Walk the Clouds” um schließlich in den endgültigen Titel The Walk zu gründen. Dieser Titel passt absolut, denn er zeigt, worum es hier eigentlich hauptsächlich geht ein Spaziergang auf den Wolken, nur den Himmel vor Augen, diese enorme Kraft wird auch in sensationelle Bilder gepackt.
Sicher kann man aus einer Lebensgeschichte mehr herausholen. Ich denke aber, das Zemeckis das nie in dieser Form im Sinn hatte. Er hat sich m.E. geradlinig an die Grundstruktur gehalten und den Weg hin zum Walk verfolgt. Die Geschichten daneben sind eigentlich nur kurze Randerscheinungen, so habe ich es zumindest gesehen und dann passt es wieder. Petit hat ja noch viele andere Walks gemacht, die aber für den Amerikaner uninteressant gewesen wären. Ohne diesen Walk zwischen den Türmen, wäre Petit nur ein Seiltanzverrückter unter vielen geblieben.

Bild:
Welcher Film ist für 3D prädestiniert, wenn nicht dieser, der den Zuschauer beim Spaziergang zwischen den zwei Türmen, den Schweiß auf die Stirn und die Hände treibt, wenn man von seinem sicheren Sitzplatz aus in die Tiefe schaut. Menschen mit Höhenangst bekommen selbst hier ihre Probleme. So birgt auch das erzählerische Warten auf das eigentliche Finale, das von einem Regisseur schwer in Form eines Spielfilme, der als Tragikomödie angelegt ist, die Gefahr des Übersteuerns und erzeugt somit eine große Erwartungshaltung beim Zuschauer. Diese Erwartungshaltung wird dann aber auch erfüllt und man ist mit dabei beim Walk seines Lebens, diesem waghalsigen verbotenen Spaziergang zwischen den Türmen,

 wobei der erste Schritt der schwerste ist und

die nunmehr nicht mehr 
dort stehen sondern als Ground Zero ihre Schatten hinterlassen haben. In IMax aufgenommen in Real 3D zudem gefilmt, ist es jedoch schade, das man die packende Filmsequenz nicht im 16:9 Format auf die BD und so auf die Leinwand gebracht hat, das hätte den Bildern noch mehr Tiefe gegeben.
Zemeckis hat zudem fast original die Szenerie nachgestellt.



Es gibt zudem einige gut gemachte kurze Pop Outs bei denen man schon, mal zusammenzuckt.

Ton:
Zu Beginn des Films ertappt man sich dabei zu schauen, ob man den Film auch im richtigen Tonformat hört, fast monoral kommt der Ton zentral aus dem Center. Begibt man sich aber kurz zu den anderen Lautsprechern sind diese gewiss nicht still, sondern eher unscheinbar. Erst später wird einem klar, das Zemeckis hier den Ton mit in das Gesamtkonzept eingebettet hat und so langsam aber beständig  immer mehr die anderen Lautsprecher mit ins Spiel oder den Walk bringt. Am Ende haben wir es dann mit einem gewohnt kräftigen HD Master Surroundsound zu tun, der einem den Hubschrauber über den Kopf schweben lässt und auch ansonsten atmosphärisch zu gefallen weiß.

Ansichtssache:
Film: 4 von 5 ( ein gut gemachtes Stück Zeitgeschichte, das prächtig zu unterhalten weiß)

Bild: 4 von 5 ( in manchen Einstellungen vermutlich dem großen Einsatz von Bluscreen ohne die der Film die Türme nicht mehr zum Leben erwecken kann, geschuldet etwas weich und nicht wie gewohnt scharf, jedoch trotzdem große Bilder schaffend.)

Ton: 3,8 von 5 ( für mich trotz dem tonalen Stilmittel etwas zu zaghafter Umgang mit den Surroundkanälen)

Fazit:
Ein Film, der lange im Gedächtnis bleibt, da er etwas erstmalig in wirklich laufende Bilder übertragen hat, das eigentlich unmöglich scheint. 44 Minuten und 8 Walks hat Petit vollzogen und dabei auch noch einige Kunststücke vollzogen, der Teufelskerl.
Was wäre die Menscheit ohne Visionen, hier hat jemand seinen ganz persönlichen Traum gelebt und umgesetzt, das zeugt einem wirklich Hochachtung ab.
Hätte er einen Antrag gestellt, so hätte es diesen Spaziergang wohl niemals gegeben. So gibt es über die Zeit hinaus eine Erinnerung an die Türme und die Amerikaner können auch hierbei mit ihrem Trauma abschließen, denn dort wo die Türme standen gibt es jetzt ein futuristisches Bahnhofsgebäude, als Verbeugung an das WTC, das wie eine Friedenstaube stilisiert aussieht. Knapp 4 Milliarden Dollar hat dieser dennoch umstrittene Bahnhof gekostet.

Petit hat Gordon - Levitt, die ersten Schritte auf dem Hochseil selbst beigebracht, soadss Gordon am Ende von 8 Tagen allein über das Seil spazieren konnte.
 

In diesem Walk
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly


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Deadpool

17. März 2016

 
Wie macht man aus 58 Mio. US Dollar Budget innerhalb nur eines Monats 711 Mio. US Dollar weltweit (Stand 16.03.2016), na da müsst ihr schon weiterlesen.

                 

Ryan Reynolds hatte bereits vor 10 Jahren versucht ein Herzensprojekt nämlich „Deadpool“ in die Kinos zu bringen. Nunmehr ist er auch als Mitproduzent bei diesem Projekt tätig und spielt gleichzeitig die Hauptrolle.

Blutig, zynisch und albern, sexistisch und ausgesprochen drastisch sollte er werden. Dieser sprücheklopfende Anti Held, der in diversen Marvel Comics aus der zweiten Reihe seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht, muss natürlich zunächst einmal ordentlich eingeführt werden.

Ab 1997 bekam Deadpool seine eigene Comicserie auf den Leib geschrieben, 


Marvel
dazu an anderer Stelle mehr.

Mit einem Budget von etwa 58 Mio US Dollar spielte Deadpool den Quotenrenner aus gleichem Haus nämlich Iron Man im Box Office direkt einmal an die Wand. Der Film kam demnach sehr gut an beim US Publikum. Bemerkenswert ist hierbei, dass das Ergebnis trotz einer FSK von 16 zustande gekommen ist. Auch hier startet der Film mit der FSK 16 und das ist in meinen Augen auch löblich, denn hier geht es ganz schön hart und auch etwas schlüpfrig zur Sache.

Ryan Reynolds schlüpft hier in die Rolle des Wade Wilson, der als ehemaliger Special Forces Soldat und Söldner, nach seiner Entlassung mit sich selbst nicht mehr sehr viel anfangen kann und für kleines Geld den Beschützer macht. Nachdem er die Liebe seines Lebens gefunden hat,

trifft ihn eine schwere tödliche Erkrankung und bringt ihn ihn dazu sich einem Experiment zu unterziehen.

Das geht grundsätzlich gehörig schief für Wade Wilson, Wade ist ab da entstellt, hierdurch erlangt er aber Kräfte, die er sonst nicht hätte.

Jedoch ist ihm das eigentlich im Moment egal und so macht er sich voller Zorn auf die Suche nach dem Übeltäter Ajax, der ihm das angetan hat. Hierbei ist ihm jedes Mittel recht, dass ihm seinem Ziel näher bringt.

Es wird kräftig gemetzelt. Hierbei hat Wade aber seinen sehr schwarzen schrägen extrem zynischen Humor nicht verloren und so wie er schon vorher immer einen wie auch immer gearteten Spruch aus allen Lebenslagen auf Lager hat, so schwadroniert er auch nun ungeniert und braucht sich dank seines Vollkörperkondoms um einen roten Kopf keine Gedanken zu machen.

Ryan Reynolds, der mit Green Lantern vor einigen Jahren Schiffbruch erlitten hatte, möchte hiermit seinem Negativimage auf eine ironische Art entfliehen, das wird auch während des Films kurz angedeutet. Es gibt reichlich Hinweise und Sprüche aus anderen Marvelverfilmungen,

sodass man sie hier garnicht alle aufzählen könnte, jedoch sollte man dazu den einen oder anderen Marvel Film schon gesehen haben. Nach Guardians of the Galaxy ist Deadpool ein weiterer Versuch die Marvel Comics vielschichtiger im Filmbusiness zu platzieren.

War Guardians of the Galaxy noch an ein etwas jüngeres Publikum gerichtet, so ist das hier anders. Bis auf Hulk und einem Teil von X- Men sind alle bisherigen Marvel Comicverfilmungen ab 12 Jahre freigegeben. Hier kommt wieder einmal zumindest eine 16  darauf und man könnte sich vorstellen, dass in der BD Fassung in einer Extended Ausgabe auch 18 drauf stehen könnte. Damit wäre dann auch Marvel erwachsen geworden und dabei sich ein Erwachsenes Publikum zu erschließen, denn dieser Typ hat das Zeug dazu mit seinem frechen süffisanten Mundwerk die Generation 18+ zu erobern.

Im Kino lief der Film in Dolby Atmos und machte bildtechnisch als auch tontechnisch eine wirklich gute Figur, obwohl er sich auch trotz der Granaten Technik im Kino das 24 p Ruckeln nicht verkneifen konnte.

Wer ist Deadpool aber eigentlich, ist er ein Mutant, schon 2009 tauchte er in X-Men Origine auf oder ist er sogar ein Superheld. Nein nichts von alle dem ist Deadpool. Deadpool ist ähnlich wie auch Wolverine ein Resultat einer na ja sagen wir einmal extremen körperlichen Behandlung,

wobei hier Deadpool, wie er sich im Laufe des Films selbst nennt, nicht so gut weg kommt die Wolverine.

Seine Herkunft ist auch in den Comics nicht vollkommen geklärt. In den meisten Interpretationen war er bei der Armee und wurde dort lebensgefährlich krank, er meldete sich zu dem Experiment, das seine Aussehen massiv veränderte, ihm aber Selbsheilungskräfte verlieh. Die wenigsten konnten die Prozedur bei der Organisation "Waffe X" überleben und so wurde gewettet. Nachdem Wade die Wette gewonnen habe, gab er sich den Namen Deadpool. Deadpool ist vorwiegend ein Schürzenjäger und wird als Omnisexuell beschrieben.

Marvel
Zu Beginn des Films wird hier jedem Zuschauer klar, dass der Film eigentlich eine große selbstironische Farce ist und so bekommt bereits bei der Einführung des Films, jeder seinen Stempel aufgedrückt. Hier wird ein Regisseur zu einem überbezahlten Honk, ein Spezialeffekt Spezialist zu einem CGI Langweiler. Ryan selbst wird kurzerhand zur überbezahlten Nervensäge und seine Freundin zur scharfen Frau hochstilisiert. Hierbei kommt einem Wade alias Deadpool in weiten Teilen, wie ein pubertierender Knabe vor, der sich mit Unter der Gürtellinie liegenden Sprüchen vor dem Erwachsenwerden drückt.

Dabei hat er doch als Elitesoldat schon viel erlebt und kann das auch jetzt noch sehr gut anwenden. In den Comics wird diese verbale Überzeichnung zum Markenzeichen von Deadpool und so ist es konsequent, wenn man diesen Teil nicht dem Mainstream anpasst, sondern die drastische Variante beibehält und dem Zuschauer schon mal die Röte ins Gesicht treibt, denn erstmalig in einer Comicverfilmung gibt es auch nacktes Fleisch an Stellen zu sehen, die sonst eher ausgeblendet werden

um eine bessere Altersfreigabe zu erhalten. Das hätte dem Film jedoch eher geschadet als zum Erfolg verholfen und so hat man keinen weichgespülten Deadpool präsentiert, sondern ist den konsequenten Weg gegangen.

Jedoch sind die Gags manchmal auch schon etwas grenzwertig, wenn man sich z. B. über Waterboarding lustig macht, dann ist das nicht mehr wirklich lustig. Die Entgleisungen halten sich aber durchaus im Rahmen. Der sexistische Teil ist m.E. nach etwas zu intensiv ausgefallen, passt aber grundsätzlich zum Grundcharakter des Wade. Am Ende dreht man gar den Spieß einmal rum, wonach sich nicht der Mann die Frau schön säuft, sondern hier einmal die Frau diesen Weg geht. Deadpool spielt hier auch mit den Eitelkeiten herum, eine Blinde Mitbewohnerin

kann Deadpool nichts anhaben, jedoch findet er sich ähnlich wie In die Schöne und das Biest zu hässlich für seine Freundin und geht ihr lange aus dem Weg, erst als Gefahr droht, kommt sein Beschützerinstinkt wieder durch.
Dennoch ist er als extremer Zyniker in Wahrheit ein großes Kind, der der Liebe wegen einen schweren Weg einschlägt und das macht die Figur im Film dann auch wieder sympathisch.

Der Film hat mit einem Budget von 58 Mio US Dollar nicht das Zeug massive Schlachtengemälde wie in anderen Marvelverfilmungen zu zelebrieren, das war für mich einmal ganz wohltuend. Deadpool konzentriert sich auch hierbei eher auf das Wesentliche  und Ryan Reynolds ist endlich sein Trauma los.

Ansichtssache:

Film:4 von 5 (es muss noch Platz für einen Punkt bei Teil 2 geben, oh, verdammt, jetzt ist die Katze aus dem Sack. Also schön sitzen bleiben und den Abspann genießen)

Bild:4 von 5 (mit leichten Abstrichen in der B-Note).
imdb

Ton: 4 von 5 (Es steht Dolby Atmos drauf, jedoch feht es in manchen Szenen an der massiven Basskraft, der Trailer war bei mir im Heimkino schon kraftvoller)


Fazit:
Wer spaß an Guardians of the Galaxy hatte und mal einen neuen „Helden“ sehen möchte, der wie die Phönix aus der Asche aufsteigt,

 der oder die zudem noch mindestens 16 Jahre alt ist, die können sich diesen Spaß mit Augenzwinkern anschauen. Etwas bewandert im Marvel Universum sollte man aber schon sein.
Für Marvel Fans ist es sowie ein Pflichtfilm.

P.S. Geht am Weltfrauentag besser mit eurer Liebsten Essen.


In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly


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Wer schaut sich nicht die Berichterstattungen über Ereignisse im Fernsehen an. Hierbei geht es oft um eine ausgewogene Berichterstattung aber auch um Einschaltquoten, denn diese sind der Geldhahn an dem die privaten Sender hängen und nur damit finanzieren sie ihr Pflichtprogramm. Das ist grundsätzlich überall gleich.

In diesem Thriller verkörpert Jake Gyllenhaal, den ich vor kurzem noch als Boxer im Film Southpaw gesehen habe, einen Soziopaten,

der sich als Gelegenheitsgauner durchschlägt. Er hat eine ganz besondere Sicht auf sich selbst und ist davon überzeugt, dass der Erfolg nur dann zu einem kommt, wenn man sich dafür massiv einsetzt und alles diesem Erfolgsziel unterordnet. Hierbei ist jedes Mittel recht und so wird Lou Bloom

zufällig darauf aufmerksam, wie ein Sensationsjournalist mit der Kamera direkt an einem Unfallort Aufnahmen schießt um diese an meistbietende Nachrichtensender zu verkaufen.

Das bringt ihn nach langer erfolgloser Arbeitssuche dazu es selbst zu versuchen.

Bewaffnet mit einer Kamera und Funkgerät macht er seine ersten Gehversuche und  kann bei einem erfolglosen Nachrichtensender KWLA in Los Angeles sein erstes Bildmaterial verkaufen.

Hierdurch motiviert und angetrieben von der zum Erfolg verdammten Regisseurin Nina

stürzt er sich immer tiefer in den Bild Sensationsjournalismus hinein. Herbei ist im jedes Mittel recht.

Der Sensationsjournalismus, sei es Paparazzi Fotografie oder auch Kamerajournalismus sogenannte Nightcrawler sorgen dafür, dass die Sensationsgier der Menschen täglich neu befriedigt wird. Die Fernsehanstalten setzten diese Aufnahmen als Quotenbringer ein um ihre Werbeeinnahmen und somit den Marktwert des Sendes zu erhöhen. Natürlich macht sich der Sender die Finger hierbei nicht selbst schmutzig sondern greift auf freie Mitarbeiter oder Agenturen zurück, die das Material liefern. Der Überlebensdrang in der Branche ist groß und nur die Einschaltquoten zählen im hart erkämpften Markt der privaten Sendeanstalten. Täglich muss die Frage neu geklärt werden, womit man den Zuschauer beim eigenen Sender hält. Da kommt so ein Mann wie Lou Bloom genau recht. Bloom entwickelt einen extremen Ehrgeiz und sein „Helfer“

versucht ihm öfter ins Gewissen zu reden. Der Fernsehsender möchte aber immer öfter besseres Material und so begibt sich Bloom auf einen gefährlichen Weg der Skrupellosigkeit, hierbei schreckt er vor nichts zurück um sein Ziel zu erreichen.

Dan Gilroy, gibt hier sein Filmdebut als Regisseur. Er gehört zur Familie der Gilroys, die alle irgendwie im Filmgeschäft zu Hause sind. Dan ist mit Rene Russo, die die Rolle der Regisseurin Nina verkörpert, verheiratet und war ehemals mit Madonna liiert. Als Drehbuchautor hat er an Filmen wie The Fall, Real Steel und Das Bourne Vermächtnis mitgearbeitet. Nightcrawler ist seine erste Regiearbeit und diese macht er verdammt gut. Er schafft es dieser Geschichte, die sich mit dem Sensationsbildjournalismus beschäftigt und hierbei die Machenschaften in Form eines Thrillers bloßstellt, ein anders Gesicht zu geben, als das was man schon so kennt. Er geht überspitzt beklemmend und  satirisch an dieses Thema heran und zeigt auf, wie weit die Gier nach Erfolg den Menschen treiben kann. Hierbei ist diese Art von Sensationsgier nur eine Facette von vielen anderen. Er hält zudem dem Zuschauer einen Spiegel vor, der sich diese Art von Berichterstattung im Fernsehen ansieht und umso drastischer die Bilder umso höher die Einschaltquote. Hier wird ein ganz einfacher Regelmechanismus dargestellt. Bloom kommt nur durch reinen Zufall in dieses Business hinein. Mit seiner schnellen Auffassungsgabe,

mit der er gerne kokettiert, erkennt er als Empathie freier  Charakter seine Chance die sich hier ergibt und schlachtet diese gnadenlos aus.

Eigene Sicht:
Jake Gyllenhaal, gibt hier eine Glanzvorstellung. Nach Prince of Persia hatte er sich aus dem Hollywood Geschäft herausgezogen und mit Filmen wie Prisoners. Southpaw aber auch Enemy gezeigt, dass er ein grandioser Charakterdarsteller geworden ist, der Filme dominiert und den Rest der Darstellerriege neben sich platzen lässt wie Seifenblasen. Genau das ist hier auch der Fall, eigentlich sind die restlichen Darsteller nur Stichwortgeber in diesem atemberaubenden Thriller. Der Film verzettelt sich nicht auf Nebenschauplätze, die er hier nur kurz anreist und den Zuschauer bewusst mit Fragezeichen im Kopf zurück lässt. Das ist ein intelligenter Kniff.
Dieser Film ist eine wirklich interessante Charakterstudie eines Gesellschaftsphänomens.

Bild: Das Bild ist auf sehr gutem HD Niveau angesiedelt. Manchmal fehlt ihm zwar etwas das letzte Quäntchen Schwarz, jedoch ist das Meckern auf hohem Niveau. Die Bildschärfe ist tadellos und die Farben passen sich wunderbar der jeweiligen Szenerie an. Da der Film vornehmlich im Dunkeln spielt, ist der Kontrast sehr gut gelungen, wenn auch hier und da einige Detail abhanden kommen.

Ton:
Der Filmscore ist echt Klasse und wartet mit einem kräftigen Grundton auf, der bis hinab in tiefste Basstrukturen zu gefallen wie. Trotzdem wirkt der Surroundsound nicht zu überladen sondern wirkt sehr realistisch im Raum verteilt, sodass einem die sehr gute Räumlichkeit nur dann auffällt, wenn man besonders hinhört.

Hier wirkt nichts übertreiben. Direktionaleffekte gibt es auch einige und die Pistolenschüsse, kommen satt und authentisch aus den Lautsprechern. Kein Lautsprecher muss hierbei zurückstehen.

Das Grollen des roten Flitzers

ist massiv und massiert das Sofa gut durch, hier hat man den Eindruck als würde man direkt im Auto mit fahren auf diesem Psychotrip.


Ansichtssache:

Film: 5 von 5 (grandiose Schauspielkunst kombiniert mit toller spannender Story und das bei einem Regiedebut)

Bild: 4 von 5 ( wegen der kleinen Schwarzwertfehler)

Ton: 4,5 von 5 (nahe dran)
 

Fazit:

Wer die Entwicklung von Jake mit verfolgt hat, der hat mit diesem Film seinen derzeitigen Höhepunkt erlebt. Ein Film für jeden Thriller Fan und für denjenigen der mal wieder einen wirklich guten mit einer Top Story ausgestatteten Film sehen möchte.

Passt auf euch auf in der Nacht, denn jede Nacht hat ihren Preis.


In diesem Sinne

Eure

C.T.

alias

Bluray Charly



Rechtehinweis: 
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Die Rechte liegen bei Verleih. Ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese  mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

 





 

 

Codename U.N.C.L.E.

10. März 2016




Heute geht es einmal wieder um einen Film, der m.E. nach im Kino zu Unrecht floppte. Mir hatte er gut gefallen, gerade wegen seines eleganten Retroansatzes.
Nachdem ich den Film bereits im Kino gesehen hatte. Wurde es jetzt Zeit mir diesen Film auch einmal auf BD einzuverleiben. Schon deshalb, weil die Blu-ray Disc über einen deutschen Dolby Atmos Ton verfügt.

Wie oft hat Guy Ritchie schon eins auf die Mütze bekommen, dabei ist er einer der Regisseure, die es immer wieder schaffen Filme mit einer besonderen Leichtigkeit zu machen.
Codename U.N.C.L.E. ist deshalb genau so eine Art Filmprojekt, das genau zu Guy passt.

Basierend auf der Kultserie –The Man from U.N.C.L.E.- oder Solo für O.N.C.L.E., wie die Serie in Deutschland hieß, folgt der Film der Serie in dem Grundgedanken der damaligen Zeit. Das Filmkonzept des Buddy Movie wird immer wieder erfolgreich angewendet, so auch hier.

1963 wir befinden uns in der Zeit des Kalten Krieges, setzt man in Codename U.N.C.L.E.  auf die Zusammenarbeit von zwei Agenten vollkommen unterschiedlicher Herkunft, der eine, ein kultivierter Westagent, der andere ein Haudrauf der russischen KGB Schmiede. Trotz ihrer signifikanten Wesensunterschiede sollen sie zusammenarbeiten und die Welt vor einer Nuklear Katastrophe retten. Mit Henry Cavill
(Man of Steel)

und Armie Hammer (Lone Ranger)

 sowie der bezaubernden Alicia Vikander

die zuletzt in Ex Machina zu sehen war, hat man drei charmante Protagonisten mit an Bord um dem Film diese Leichtfüßigkeit zu geben.
Süffig, charmant, witzig, mit sarkastischem Humor und außerordentlich kurzweilig sowie immer etwas schräg zeigt der Film bereits in den ersten Minuten, auf was man sich die nächsten zwei Stunden einstellen kann.

Guy Richte, der mit Bube, Dame, König, Gras bekannt wurde und der nach der Sherlock Holmes Filmreihe, erst einmal kürzer trat, ist hier wieder einmal ein Filmprojekt mit einem Augenzwinkern angegangen, indem man zwei Agenten des CIA und des KGB zusammenarbeiten lässt, die dann und das macht den Film so herrlich immer in Konkurrenz zueinander stehen. Hierbei ergeben sich grandiose komische Szenarien, die zudem sehr schön choreografiert wurden und die einem das Wasser in die Augen treiben. Oft spielt sich zudem die Situationskomik nicht direkt im Vordergrund ab.

Der Film spiegelt hierbei genau die damals angelegte Fernsehserie Solo für O.N.C.L.E.“ wieder, die eine parodistische Agentenserie war, in der Agenten der international operierenden Organisation U.N.C.L.E. (United Network Command for Law and Enforcement) die Welt vor einer Verbrecherorganisation namens THRUSH retten sollten.
Sam Rolfes Serienkonzept erinnerte damals nicht von ungefähr an „James Bond“-Filme.

Interessanter Weise war Ian Fleming sogar an der Serie beteiligt. Sam Rolfes schaffte es damals mit der Verweigerung sich in Zeiten des Kalten Krieges  für eine der Seiten zu entscheiden der Serie den ganz großen Erfolg zu bringen. Mit 105 Folgen ist diese sehr erfolgreich gewesen und flimmerte von 1964 -1968 über den noch schwarz weißen Bildschirm.

In der Neuverfilmung um die zwei Agenten bleibt Guy der Vorlage in seinen Grundzügen treu und verlegt den Film nicht in die heutige Zeit, wie so oft schon in Remakes der Neuzeit, sondern steigt ein im Jahre 1963,

es ist somit sozusagen ein Prequell zur alten Serie. Hierdurch erhält der Film seinen besonderen auf Hochglanz polierten ursprünglichen Charme und mit den letztendlich verpflichteten Protagonisten, genau die Sorte Schauspieler, die hervorragend in ihre Rollen passen, jedoch müssen die Beiden oder solte man sagen die drei erst einmal zueinander finden und zu einem Team werden.

Der Film konzentriert sich in weiten Zügen darauf, die Unterschiede der Protagonisten herauszustellen. Eingebettet in dieses „Gespann“ hat Guy Ritchie Gaby, die Tochter eines deutschen Atomwissenschaftlers, die in Ostberlin lebend erst einmal dort herausgeholt werden muss.

Dort beginnt direkt zu Beginn des Films eine wilde Jagd quer durch das damalige Ostberlin. 
Bereits hier zeigt der Film seine grandiose parodistische Ader.

Nun gilt es als ein Dreiergespann, das Syndikat zu unterwandern.


Eine süffisante verbale Zusammenfassung des Films: 

-Sie sagten es ging um einen simplen Personentransfer- Sie haben auf mich gewartet und was da gewartet hat war kaum noch menschlich
- Er hat das Heck meines Wagens abgerissen- Lassen sie sich ein Rückgrat wachsen- Dies ist die gefährlichste Zeit in der Geschichte der Menschheit- es geht um eine internationale Verbrecherorganisation - Sie haben keine Wahl als zusammen zu arbeiten- Amerika macht gemeinsame Sache mit Russland klingt nicht sehr harmonisch- Lernen sie sich erstmal kennen-

Ich lasse sie mitkommen

- rein und wieder raus und morgen früh haben wir das beide wieder vergessen- das ist nicht die russische Art-

Wir sollen Victoria Vinciguerra überwachen

- Sicher schicken sie eine Armee um uns aufzuhalten- dann heißen wir sie angemessen willkommen-.
Die Mission verlangt dass wir uns etwas besser kennen lernen intim- was soll das heißen- ich mag es wenn meine frau stark ist- Lust auf ein Ringkampf- das habe ich nie gesagt- festhalten Cowboy-


Kein guter Tag für einen Superagenten nicht
- Schade dass ich nicht bleiben und ihnen den Rest besorgen kann-

ihr Sender hat kein Signal- Sie können das ja überprüfen- bitte was versuchen Sie da gerade- mich nicht zu verirren

- sind jetzt alle scharf- Beenden wir es- Das könnte etwas ausarten- Grauenhaft mit ihnen zu arbeiten Genosse- Sie sind ein miserabler Spion Cowboy.


Sie haben einen neuen Codenamen „U.N.C.L.E.“


 

                               Eigene Sicht:
Eigentlich ist es ein klassischer James Bond Stoff und hätte auch aus der Feder von Ian Fleming stammen können.
Mit Split Screens und spielerisch choreografierten Szenen, ähnlich den Sherlock Holmes Filmen ist Codename U.N.C.L.E. ein wahrer Augenschmaus, der es zudem auch mit einem tollen Filmscore versteht, die Handlung grandios zu untermalen.

Das einzige Problem, das der Film hat, ist, dass die wenigsten die Fernsehserie aus den 60er Jahren noch kennen. Mein Sohn und dessen Freund, die den Film mit mir zusammen gesehen haben auch nicht. So muss aus heutiger Sicht ein Film natürlich etwas mehr bringen als eine gute Adaption. Es ist in der Tat eine hervorragende Serienadaption, die die Protagonisten sehr stimmig einführt, jedoch für die junge Generation scheinbar schon etwas zu lang. Es ist eben schwierig hier die Waage zu finden. Ein weiteres Problem, das mir im Kino so nicht aufgefallen ist, da ich die OV Fassung gesehen hatte, sind die wilden Untertiteleinblendungen in gelb und dann in weiß. Immer dann, wenn im Original nicht englisch gesprochen wird, wird die englische Übersetzung fest in gelb eingeblendet und dann noch einmal in deutsch übersetzt. Das hätte man irgendwie im Menü regel können. Nun gut, das ist es aber auch schon. Es ist ein eleganter Old School Agentenfilm, der sich der Möglichkeiten der 60er Jahre bedient und die damaligen Probleme zu eigen macht. Aktuelle Agentenfilme gibt es eigentlich genug.

Insgesamt ist Codename U.N.C.L.E. eine wirklich gelungene Serienadaption und kann jedem Filmliebhaber ans Herz gelegt werden, der etwas Retrosuch verspürt, auch wenn die Story etwas dünn zu sein scheint, das waren sie damals aber auch. Der Mut hier auf die angepasste zeitliche Adaption zu setzen, wurde leider vom Kinopublikum nicht so belohnt, da das heutige Publikum
Eigentlich hatte sich Soderbergh schon einmal mit dem Stoff beschäftigt, wie man lesen konnte.
Das Transportieren der sechziger Jahre grell, bunt und trotzdem irgendwie elegant ist Guy durchaus gut gelungen. Das Zusammenspiel der Protagonisten und Antagonisten ist ebenfalls top, mir haben die Überzeichnungen der Charaktere gut gefallen.


                                      Bild:
Das Bild ist auf absolutem High End Niveau angesiedelt. Extrem scharf. Mit einem exzellentem Schwarzwert ausgestattet und ein Kontrast zum Zunge schnalzen.
Natürlich bedarf es in einem solchen Film auch einiger farblichen Stilmittel, diese sind aber so gut, dass sie als solche nur bei besonderem Augenmerk auffallen. Trotz der enormen Bildschärfe wirkt das Bild filmisch. Es gibt jedoch keine typischen Filmruckler bei schnellen Schwenks. Alles in allem ein superbes Filmbild.

                                      Ton:
Nun kommen wir zu einem Ton, den ich so noch nie gehört habe. Die Scheibe ist mit einem deutschen Dolby Atmos Ton ausgestattet und hier fällt einem fast nichts mehr ein. Obwohl ich noch nicht über einen speziellen Yamaha AVR mit integriertem Dolby Atmos verfüge und der AVR daraus dann einen Dolby True HD zaubert, ist das Herz von Atmos aber schon drin enthalten.

Die akustischen Vorteile des verlustfreien komprimierten Tonformates liegt schon hier in einem deutlich höheren Dynamikumfang, das heißt, die Lautstärken-Differenz zwischen leisester und lautester Filmpassage ist ungleich höher als bei herkömmlichen Tonformaten. Das Ergebnis ist ein komplettes, vielschichtiges facettenreich aufgebautes Klangbild. Die Hochtonwiedergabe ist durch die erhöhte Bittiefe und die gesteigerte Abtastrate (Samplingrate) brillanter und transparenter. Der Bass ertönt präziser und strukturierter. Die räumliche Verteilung wirkt feiner und authentischer. Das alles macht sich in vielen Szenen massiv bemerkbar.

Es gibt Szenen die unfassbar bassstark in den Raum katapultiert werden und dann abrupt stoppen, quasi ohne jegliches Nachschwingen im Raum. Magenprobleme sollte man hier nicht haben. Dann gibt es Momente, die einen fast klaustrophobischen Eindruck im Raum hinterlassen, indem der Ton einen massiven dumpfen Druck besitzt, der einen ganz besondere Stimmung im Film ausdrücken soll und diesen extrem authentisch transportiert. Rauminformationen sind wirklich unfassbar exakt im Raum liegend. Man kann den Sound fast greifen. Obwohl ich auch eine Dolby Atmos Test BD zu Hause habe, dieser Sound sprengt alles. Jetzt bin ich wirklich kurz davor nativ auf Dolby Atmos aufzurüsten.

Die Dynamik des Tonsignals ist wirklich riesig und trotzdem sind Dialoge immer sauber im Raum zu hören. Der Sound ist glasklar und man glaubt, ein ganz anderes Lautsprechersystem zu Hause zu haben. Noch nie zuvor habe ich mein schon sehr kraftvoll aufspielendes Lautsprechersystem mit insgesamt 16 Lautsprechern vorher so souverän gehört. Sicario hatte auch einen deutschen Dolby Atmos Ton und auch Roger Waters The Wall, dieser hier kann diese schon phantastischen Sounds noch einmal toppen.

Aufgrund meiner Lautsprecheranordnung kommen Signale auch ortungsscharf von oben, das rechnet der AVR scheinbar wirklich grandios um. Regen oder andere sinnvoll von oben kommende Geräusche kommen präzise von oben. Als ich den Film in einem unserer Edelkinos gesehen hatte, kam der Surroundsound schon sehr gut rüber und war sehr plastisch. Das Kino verfügte jedoch nicht über einen Dolby Atmos Sound und musste somit die Obersignale auf die normalen Surroundlautsprecher verteilen. Das geschieht bei mir so, das die Signale auf die 4 Rears und die Presence Lautsprecher verteilt werden. jedoch funktioniert es hier einfach anders. Erklären kann ich es nicht.

Dieser Surroundsound stellt alles bisher gehörte von mir in den Schatten und das obwohl es bei mir eigentlich ja "nur" ein True HD Sound ist. Meistens sind die auf den BDs abgemischten HD  Sounds etwas leiser und man muss um den Dynamikumfang weiter ausschöpfen zu können den AVR etwas weiter aufdrehen, Trotzdem ergab sich bisher noch nie eine solche Soundperformance.
Hier muss man um satte 5 db(A)  herunterregeln, damit der Raum nicht platzt.


 
Ansichtssache:

 Film:
3,8 von 5 ( trotz der Leichtigkeit und der guten Originalserienanpassung, hätte die Story noch etwas mehr Tiefe vertragen können um auch junge Leute von heute mehr zu begeistern.)

 Bild:
5 von 5 (keine Fehler erkennbar)

 Ton:
6 von 5 ( ja ich weiß, das geht eigentlich nicht, wer ihn gehört hat, der gibt mir recht.)



 
Fazit:
Ein Film der trotz der parodistischen mit einem massiven Augenzwinkern verlaufenden Storyline niemals ins lächerliche abtrifftet und so hervorragend unterhält, trotz der überschaubaren Agentengeschichte. Ziehe ich hier noch meine Filmdatenbank zu Rate, so hat der Film insgesamt noch ganz gut abgeschnitten.

        In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly
 

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Sicario

2. März 2016






Sicario steht im mexikanischen für Auftragskiller.

Denis Villeneuve, der bereits mit dem Film Prisoners gezeigt hat, wie intensiv und spannend ohne in wesentliche Klischees abzudriften man Filme in Szene setzten kann, ist hier ein echtes Paradestück gelungen. Starbesetzt mit Josh Brolin, Emily Blunt und Benicio del Toro, wird hier ein Drogenthriller inszeniert, der dichter und dramatischer nicht sein könnte.

Mit Flip Flops an den Füßen sitzt der Spezialagent Matt Graver

im Konferenzraum des FBI. Sein Blick ist ernst, Todernst, jedoch sein Körper ist entspannt, wie der eines Urlaubers. Draußen vor dem verglasten Besprechungszimmer sitzt Kate,

die gerade bei einem S.W.A.T. Einsatz fast um Leben gekommen ist, als sie mit einem Sondereinsatzkommando die texanische Basis eines Drogenkartells in Amerika gestürmt hat, in die 42 Leichen eingemauert wurden. Sie hat sich noch kurz das Blut aus den Haaren gewaschen,

um in die Zentrale zu kommen in der Hoffnung Antworten auf viele Fragen zu erhalten und um Zusammenhänge zu verstehen.

Neugierig geworden meldet sie sich freiwillig für den Einsatz in einer internationalen Task-Force, um Jagd auf die Drahtzieher zu machen. Hier trifft sie auf den ebenso skrupellosen wie kampferprobten ehemaligen zwielichtigen scheinbar ehemalige Staatswalt aus Kolumbien Alejandro, der schon beim ersten Aufeinandertreffen im Lear Jet von Albträumen geplagt wird.

Bereits der erste gemeinsame Einsatz in der mexikanischen Grenzstadt Juarez,

bei dem sich die Einheit ohne erkennbare rechtliche Grundlage einen hochrangigen Gangster schnappt um durch ihn an den eigentlichen Boss des Sonora Kartells in den USA zu kommen, stellt Kate vor massive Rechtmäßigkeitsfragen und muss schon bald erkennen, dass sie ihre moralischen Barrieren hier nicht gebrauchen kann um den Kampf gegen die Drogen Kartells aufzunehmen, das bringt sie in einen schweren Gewissenskonflikt mit sich, dieses ist aber nur der Auftakt einer Operation, in der Kate immer mehr zum Spielball der Geheimdienste wird und so verwischen die Grenzen zwischen Gut und Böse zunehmend und sie erkennt, dass sie hier scheinbar ein Mittel zum Zweck ist.

Eigentlich ist der Film ein waschechtes vor Muskeln strotzendes Männerkino, wäre dem Regisseur hier nicht der Geniestreich gelungen in dieses Machogehabe eine weibliche Perspektive einzuschleusen und so hat er schlitzohrig anstatt einen FBI Agenten eine weibliche Darstellerin durchsetzen können und mit Emily Blunt, die mir in Edge of Tomorrow und auch in Looper schon sehr gut gefallen hat, eine starke aber dennoch eigenständige und nachdenkliche sowie verletzlichen weiblichen Gegenpart im Film platziert, die das Handeln ständig hinterfragt und herausstellt, was aus ihrer Sicht rechtlich gedeckt und was dem amerikanischen Recht widerspricht.

Hierbei hat sie mit gehörigem Gegenwind zu kämpfen, denn der Kampf gegen die Drogenkartelle scheint jedes Mittel recht zu sein. Hierbei wird sie jedoch etwas in die Passivität gedrängt und muss das Handeln aus der zweiten Reihe betrachten. Erst am Ende ist sie mitten drin und stellt fest,

was hier eigentlich gespielt wird. Diese Schlusssequenz sticht mit seiner grandiosen Nachtsichtoptik

auch visuell hervor und die Kameraarbeit von Roger Deakins der auch schon in Skyfall und Prisoners hervorragende Arbeit geleistet hat ist einfach grandios. Der Film überschreitet hier bewusst Grenzen in jeder Beziehung um herauszustellen, wie hart dieser Drogenkrieg geführt wird und wie lethargisch er von vielen mittlerweile als nicht veränderbar hingenommen wird. Die Schlussszene auf einem Spielplatz in Mexiko zeigt das sehr gut.

Die Charaktere der drei Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Hier der eher klischeehafte Graves,

da der undurchsichtige Alejandro

und dann mitten drin, die starke aber dennoch verletzliche Gesetzeshüterin des FBI Kate,

versprechen einen grandiosen Thriller Spannungsbogen, der immer kurz vor dem Bersten steht und so den Zuschauer nie genau wissen lässt, was als nächstes passieren wird, hierduch bleibt der Film bis zum Schluss äußerst spannend.

Villeneuve ist ein Bildkünstler, der sehr suggestive Bilder erschafft uns so seinen Filmen eine ganz besondere Intensität verschafft, aus der heraus sie schon den Zuschauer faszinieren können.

Die Gesamtthematik ist gewiss nicht neu und deshalb ist es auch schwer diesem Genrestoff ein neues Gesicht zu geben, der ihn von den Vorgängern abgrenzt, das ist dem Filmemacher gut gelungen und es scheint sich schon auf Grund des Erfolges ein eine Fortsetzung anzubahnen. Zunächst soll er aber wie man vernehmen kann mit Amy Adams in der Hauptrolle den Science-Fiction-Film "The Story of Your Life" in Angriff nehmen um danach eine Fortsetzung von Blade Runner zu drehen. Ein straffes Programm das zeigt, wie gefragt dieser Mann im Moment ist.

Bild:
Das Bild zeigt sich in einer sehr ausgewogenen Performance hinsichtlich der Bildschärfe, dem Kontrast und der Farbpalette, die je nachdem der Szenerie angepasst ist und somit ein Gestaltungsmittel darstellt. Schwächen, die den Sehgenuss trüben sind eigentlich nicht sichtbar geworden. Nachtaufnahmen besitzen das typische Korn und die Aufnahmen mit den Nachtsichtgeräten haben schon etwas dramatisches.

Ton:
Der Surroundsound und dieser macht seinem Begriff wirklich Ehre liegt in Dolby Atmos vor. Auch diejenigen, die noch über keinen Dolby Atmos fähigen AVR verfügen können schon etwas aus diesem Soundprofil genießen. Es wir zwar heruntergerechnet auch Dolby Hi Resolution und bei mir kommen die Presence dann zum Einsatz, aber auch ohne diese bekommt man einen wirklich spektakulären Surroundsound geliefert. Die Anfangssequenz zeigt einem schon sehr eindringlich, in welche Richtung dieser Sound geht. Der Filmscore von Johann Johannson, dem der Regisseur schon bei Prisoners vertraute, ist wirklich Erste Sahne und passt wie der Deckel zum Topf. Eindringlicher kann das unser lieber Hans Zimmer auch nicht, zumal hier jede Szene wirklich auf den Punkt tonal unterstützt wird und die Dramaturgie noch um ein vielfaches steigert. Hier sieht man einmal wieder wie wichtig ein guter Film Score ist. Extreme Kick- und Tiefbässe werden von den Subs in den Raum katapultiert und schlagen im Magen ein. Der Subbereich hat ständig etwas zu tun, jedoch ohne überpräsent zu wirken. Er passt sich sauber ein und ist einfach fantastisch. Sicher bei 4 Subs im Raum, kann des System zeigen was es kann und jede Bodenwelle wird im Sofa spürbar, jeder Schuss schlägt Löcher ins Leder und jeder Hubschrauber kreist über einem im Raum. Die Direktionaleffekte sind ebenfalls superb und man bekommt eine tolles Mittendrin Gefühl. Die Dialoge gehen hierbei nie unter und sicnd ebenfalls präsent ohne zu laut zu sein. Insgesamt ein klarer 5 Punkte Sound, der schon jetzt zu meinen neuen Vorführ Blu Rays gehören wird.


Ansichtssache:
Film. 4,5 von 5 (Genrebezogen eigentlich sogar 5 von 5 mit Traffic zusammen)
Bild: 4,5 von 5 ( keine wesentlichen Schwächen erkennbar)
Ton: 5 von 5 ( ein grandioser Dolby Atmos Sound, der auch ohne aktuellen AVR seine Stärke zeigt)

Fazit:
Für Genrefans des intelligenten Thrillers mit Tiefgang ist dieser Film ein Must See und sollte zudem in keiner Sammlung fehlen, denn hiermit kann man auch sein Equipment einmal an seine Grenzen bringen. Als Film ist er aber für zarte Gemüter mit etwas Vorsicht zu sehen. Insgesamt ein Topvertreter des Film und mit seiner Laufzeit von 122 Minuten perfekt austariert.

In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly


Rechtehinweis: 
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James Bond 007 - Im Angesicht des Todes : poster
Im Angesicht des Todes.
Leider hatte ich es nicht geschafft mir den neusten Bond im Kino anzusehen. Jetzt heißt es warten auf die BD. Bis dahin kann man sich ja auch noch mal einen Vorgänger ansehen. Das Los fiel auf den letzten Bond mit Roger Moore.

Der letzte Bond mit Roger Moore, oft gesehen. Nun aber erstmals auf 3 m Bildbreite. Das ist dann immer noch beeindruckend. Die Story ist auch aus heutiger Sicht noch fein austariert, nicht so steril wie die Filme mit Craig.

James Bond 007 - Im Angesicht des Todes : Bild Christopher Walken, Grace Jones, John Glen Ein feiner Doppelzüngiger Humor durchzieht den gesamten Film und gerade das machte damals die Bondfilme aus. Die weiblichen Begleiterinnen sind ebenfalls ein Augenschmaus und am Ende bekommt er sie alle.
James Bond 007 - Im Angesicht des Todes : photo John Glen, Roger Moore
:)
James Bond 007 - Im Angesicht des Todes : Bild John Glen, Patrick MacNee, Roger Moore
Nur Miss Money Penny nicht

Eigentlich ist die Geschichte ja jedem der Bondfans bekannt.

Bond kann im Kalten Krieg in Sibirien einen Mikrochip entwenden. Dieser ist so stabil, das er sogar eine Atomexplosion überstehen könnte. Das ruft den MI6 auf den Plan und 007 geht natürlich der Sache nach. Die Spur führt zu Zorin, dessen Chef nichts Gutes im Schilde zu führen scheint. Es geht um nichts mehr als um die Zukunft, die 007 in seiner unnachahmlichen Art wieder einmal retten soll.

Roger Moore steht hier im Jahre 1985 zum 7ten und letzten Mal als James Bond mit der Lizenz zum Töten vor der Kamera. Ganze 12 Jahre hat er den unwiderstehlichen Agenten des Britischen Geheimdienstes gespielt und man sieht, das es Zeit wird für einen Generationswechsel, denn Roger ist seit seinem Erstling „Leben und Sterben lassen“ aus dem Jahre 1973. schon etwas gealtert und den Frauenheld nimmt man ihm nicht mehr sooo sehr ab. Dennoch hat er immer noch diesen verschmitzten Jungencharme, der seine ironische Interpretation des James Bond viele Jahre trug.

James Bond ist bekannt für seine wunderschönen Partnerinnen und auch seiner legendären Autos. Obwohl dieser Bond mit die meisten Autos im Portfolio hat, gibt es hier keinen offiziellen Bond Wagen. Wenn man denn irgendwie ein Auto heranziehen möchte, so ist es der Rollce Royce Silver Cloud II,

in dem Bond durch die Gegend gefahren wird, bevor das Auto im See untergeht.

Dennoch gabe es viele Autos:

Hier fuhr James einen Renault 11, einen Renault Fuego und einen Chevrolet Corvette C4 sowie einen American LaFrance Feuerwehr Leiterwagen.



Bild:
Das Bild ist weitestgehend gut bis sehr gut. Einige Szenen sind im Randbereich etwas unscharf. Die Farben sind sehr natürlich uns stimmig. Das Bild ist sehr filmischen h und nicht überschärft, sodass man sich wie im Kino fühlt.

Ton:
Nun ja, da sollte man in Anbetracht des Alters nicht so streng sein. Es fehlte in der deutschen Synchronisation etwas der natürliche Hall. Alles wirkte wie im Studio. Das geht heute wesentlich besser. Es fehlte auch an Tiefbass in einigen Szenen. Aber wie schon gesagt. Egal.

Die eingesetzte Technik ist der Wahnsinn
James Bond 007 - Im Angesicht des Todes : photo John Glen

Fazit:
James Bond Kinofilme. Roger Moore gab Bond eine gewisse Leichtigkeit und hatte sowohl Beführworter als auch Kritiker. Vielleicht waren die Filme mit Moore manchmal etwas zu albern aber hierdurch für jung oder alt immer wieder für einen schönen Filmabend und smarte Unterhaltung gut.

Film: 3,5 von 5
Bild: 3,8 von 5
Ton 3,5 von 5

In diesem Sinne
Eure C.T.
alias
Blu-ray Charly


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Storm Hunters

23. Februar 2016

 





Wer sich einmal mitten in einem Tornado befinden möchte, der nehme 9 Lautsprecher, ordne diese in einem Raum ringsherum an, nehme noch 4 Subwoofer dazu und lege die BD des Films Storm Hunters in seinen Player.

Danach setzt man sich möglichst in den Sweet Point des Raumes und schließt die Augen. Dann heißt es warten und warten. Langsam baut sich aus einem säuselnden Wind ein immer druckvoll werdender Sturm auf, es wird schon heftiger und wilder. Der Raum setzt sich gefühlt langsam in Bewegung. Ein immer stärkerer Druck baut sich auf, es wird scheinbar schwer zu atmen, der Druck im Raum wird immer stärkerer und heftiger. Der Raum wackelt und rappelt. Gegenstände fliegen quer durch den Raum, man zieht den Kopf ein, huh, ein Auto kommt auf mich zu und schlägt kurz vor mir ein. Ein ohrenbetäubender Lärm ergreift den Raum, ich versuche mich festzuhalten um nicht abzuheben. Es ist infernalisch und furchterregend. Ich habe Angst um mein Kino, wird es das durchhalten, schießt es mir unweigerlich in den Kopf. Mein Sohn möchte mir etwas zurufen, es kommt aber nicht an, sondern wird hinfort geweht vom Tornado und plötzlich sind wir mitten im Auge des Tornados. Es ist still, alles dreht sich um uns, ein kurzes Durchatmen und dann heißt es nochmals festhalten, es rappelt und wackelt, es kracht und ächzt, bebt und berstet, dann ist es vorbei.

Wer das erleben möchte, der ist bei diesem Film genau richtig.

Wie aus dem Nichts kommend, trifft die Stadt Silverston ein urgewaltiger Tornado. Nichts bleibt unberührt.

Kein Stein steht mehr auf dem Anderen und es ist ein apocalyptischer Anblick. Jedoch die Meterologen geben keine Entwarnung und die Bewohner verlassen panisch die Stadt.

Eine Storm Chaser Truppe mit einem speziell dafür ausgerüsteten Fahrzeug

macht sich auf, den Tornado zu filmen,



hierbei treffen sie einen besorgten Vater, der seinen Sohn retten möchte. Niemand hat jedoch eine Vorstellung was ihnen noch bevorstehen wird.


Strom Hunters erfüllt die Erwartungen des Zuschauers indem er ihn an dem Versuch teilhaben lässt, einem Tornado so nahe wie nur irgend möglich zu kommen und der vermeintlichen Tod und Elend bringenden Sensation nachzujagen.

Die Wissenschaft scheint der Sensationssucht eines einzelnen untergeordnet zu sein. Empathie scheint von der Sucht verdrängt zu sein ins Auge eines Tornados zu gelangen. Die Art der Kameraführung gibt dem Ganzen eine surreale Realität und Authentizität. Man fühlt sich dazu gehörig und durchlebt die Tornados quasi mit.












Eigene Sicht:
Ich hatte eigentlich nicht so viel bei diesem im Wesentlichen im Found Footage Verfahren gedrehten Katastrophenfilm erwartet, umso mehr war ich dann erfreut, das der Streifen trotz der etwas eingeschränkten auf die Tornado Jagd konzentrierten Story so abwechslungsreich und kurzweilig war.

Die Zeit verging schnell und man war ständig damit beschäftigt sich vor irgendeinem Tornado in Sicherheit zu bringen oder ihm hinterher zu jagen. Sicher, die Story ist irgendwie Mittel zum Zweck, es geht aber hier auch hauptsächlich um den Tornado, darauf ist die Story vollkommen ausgerichtet. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Die Begleitgeschichte fand ich nett

und hatte auch etwas Klischeehaftes an sich, was ich aber nicht schlimm fand. Ganz im Gegenteil aus Katastrophen sind schon die besten Freundschaften entstanden. In der Not zeigt sich meistens der wahre Charakter des Menschen, während der eine nur sein Ziel verfolgt und schon die Dollars vor Augen hat, die der Tornado mit sich bringt, indem man die richtigen Bilder einfängt und an den Sender verkauft, hat der oder die andere in erster Linie das Wohl des anderen vor Augen, der wissenschaftliche Ansatz steht im Vordergrund. Hierdurch ergibt sich ein Spannungsbogen, der den Film gut mitträgt. Der Tod liegt immer in Reichweite eines jeden, vielleicht schafft man es nicht, dem Tornado zu entkommen, die großen letzten Naturkatastrophen haben gezeigt, dass es keine Ausnahmen mehr sind, wenn massive Tornados ganze Landstriche verwüsten und für lange Zeit unbewohnbar machen.

Man denke nur an den Hurrikan Katrina, der im Jahr 2005 in den südöstlichen Teilen der USA, hier besonders New Orleans, Missisippi etc. massivste Schäden verursacht hat. 1800 Menschen verloren dabei ihr Leben und es ist gewiss kein Spaß diesen Katastrophen etwas sensationelles abgewinnen zu wollen. Hier im Film fehlt aber der Fingerzeig, der Film ist kein Lehrstück über Umweltaktivisten und den Folgen der Klimaerwärmung, die durchaus Auslöser dieser Naturereignisse über das normale hinaus sein können. Diesen Fingerzeig hatte der Film nicht im Sinn. Der Fingerzeig liegt einzig in der glaubhaften Darstellung der Urgewalt eines solchen Szenarios und zeigt dieses formidabel auf und zwingt den Zuschauer sich mitten rein zu begeben in diese Naturgewalt. Auf einem Fernseher ohne adäquaten Ton versagt der Film leider in seiner Kraft und kann nicht wirken. Großes Bild und Ton sind hier Pflicht. Hier muss man es wirklich krachen lassen können. Auch die DD 5.1 Spur bringt das gut und dramatisch rüber. Die Effekte, Tornados und Verwüstungen sind trotz CGI grandios und durchaus auf Hollywood-Niveau in Szene gesetzt.

Eigentlich scheint das Katastrophenfilm Genre ausgereizt und auch überstrapaziert zu sein. Der  Ansatz hier mit den Found Footage Kameras ist ein intelligenter Schachzug.

Bild:
Das Bild liegt im Format 16:9 vor, das passt perfekt und bringt einen besser ins Zentrum des Geschehens. Die Farben sind etwas entsättigt und der Schwarzwert etwas aufgehellt. Die Schärfe ist perfekt. Trotz der Found Footage Aufnahmen ist es keine Wackelbild, sondern auch auf Grund der großen Kameras, gibt es erstaunlich wenige Wackelaufnahmen. Das wäre dann für mich auch zu viel des Guten gewesen. Das Bild wirkt zudem trotz der leichten Entsättigung sehr real.

Ton:
Der Surroundsound liegt in Deutsch zwar nur in DD 5.1 vor, das macht an dieser Stelle aber nichts und trotz der scheinbaren tonalen Einschränkungen ist der Sound kräftig und brachial, wenn der Tornado Tempo aufnimmt. Es ist ein extrem authentisch wirkender Ton, der alle Lautsprecher als absolut gleichberechtigt ansieht und so für einen  sagenhaften Rundumsound sorgt. Die Subwoofer stehen unter Dauerbetrieb und nach dem Film, ist man fast erschöpft vom festhalten.

Ansichtssache:

Film: 4 von 5 ( Genrebezogen ein hervorragender Vertreter)

Bild: 4 von 5 ( Realitätsnahes scharfes Bild)

Ton: 5 von 5 ( Sensationell für DD 5.1)

Fazit:

Ein Film, den ich eher zufällig in die Hände bekommen habe und den ich durchaus interessant fand. Das hat sich bestätigt. Der Ansatz ist gelungen und bringt einen mitten ins Geschehen. Die Story ist gutes Beiwerk um die Verknüpfung besser hinzubekommen.

Die Jackass Einspieler

wären zwar nicht nötig gewesen, bringen dem Film aber eine gewisse Leichtigkeit
und sorgen für einige Schmunzler.



In diesem Sinne
Haltet euch gut fest
Eure C.T.
alias
Bluray Charly




Rechtehinweis: 
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Die Rechte liegen bei Verleih. Bilder werden mit Quellenangaben versehen und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese  mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.




 

 





Wow, was für ein Erlebnis.
Am 18.02.2016 gab es eines meiner legendärsten Konzerterfahrungen in der Lanxcess Arena in Köln.
Ennio Morricone war da und spielte mit einem riesigen Orchester und zwei Chören insgesamt 160 Personen seine weltbekannten und nicht so weltbekannten aber dennoch sensationellen Musikfilmkompositionen.

Ein war ein Fest für die Ohren, aber auch für die Augen.



Erst vor kurzem bekam Ennio einen seinen 6ten Bafta Award für die Musik zu "The Hateful Eight". Da er sich aber auf Welt Tournee befindet mit seiner 60 Jahre Musik Tournee, konnte er den Preis nicht selbst in Empfang nehmen. Zudem ist er bereits zum sechsten Mal  für einen Oscar nominiert. Den Golden Globe hat er bereits erhalten. Preise seien ihm aber gar nicht so wichtig sagte er, das wichtigste sei die Verbindung zum Publikum und hier fühle er sich wohl, wenn nach einem Konzert die Menschen jubeln und spaß an seiner Musik haben.

Einen Ehren Oscar bekam er bereits in 2007.
Am 26.02.2016 erhält er zudem einen Hollywood Stern.
Zwei Tage danach werden die Oscars verliehen.

Somit wird es Zeit diesen Ausnahmekomponisten einmal etwas näher hier vorzustellen.

An Filme kann man sich meistens gut erinnern. Aber wer hat den zweiten Part, nämlich die Filmmusik beigesteuert, das wissen die wenigsten. Ennio Morricone wird bei uns in Deutschland meistens mit den Italo Western in Verbindung gebracht. Zusammen mit Sergio Leone, seinem früheren Schulkameraden, schuf Morricone  das Werk „Spiel mir das Lied vom Tod“. Der Film und die Musik bilden hier eine untrennbare Einheit und so kann der Maestro es nicht verhindern, dass er damit immer als erstes in Verbindung gebracht wird, zu tief sitzt dieser Film im Gedächnis der Fans.

Aber darüber hinaus hat er auch noch viele andere Filme musikalisch untermalt. In einem neuesten Interview teilte er mit, das es mittlerweile etwa 600 Musikkompositionen seien.

Was das Geheimnis seiner Kreativität sei, wurde er gefragt. Das sei schwer zu erklären. Eine kleine Idee reicht manchmal schon aus und daraus entwickelt sich dann etwas. Manchmal aber gäbe es überhaupt keine Idee, man suche nach etwas und in dem Moment wenn man es am wenigsten erwarte, kommt es plötzlich.

Ennio Morricone der im Jahre 1928 in Rom geboren wurde, studierte in Santa Cecilia Trompete und erhielt 1946 dort sein Diplom als Konzerttrompeter. 1954 erhielt er zudem ein Diplom als Komponist. Im Jahre 1958 bekam er einen Vertag von der staatlichen Rundfunkanstalt in Italien, dort schrieb er Arrangements im Genre Pop und leitete eine Band und ein Orchester. Seine erste Filmmusik aus dem Jahre 1961 zu Il Federale war noch nicht erfolgreich. Erst die Zusammenarbeit mit seinem Klassenkameraden Sergio Leone zum Film „Für eine Handvoll Dollar“ brachte ihm den ersten Erfolg. Die Kompositionen unterschieden sich grundlegend von den klassischen Hollywood Kompositionen mit Geheule, Pfiffe, Schreie und Glocken sowie der legendären Mundharmonika wurde er stilbildend und wird heute noch für viele als Inspiration betrachtet. Zudem wollte er immer mit gewissen Disharmonien arbeiten, die leider manchen Juror verprellte.

Auf die Zusammenarbeit mit anderen Komposnisten angesprochen, sagte er. Eigentlich macht jeder seins. Er komponiere am liebsten im stillen Kämmerlein. Die Kontakte zu anderen Komponisten seien  weniger musikalisch motiviert.

Für "The Hateful Eight" habe er seit 40 Jahren erstmals wieder den gesamten Filmscore für einen Western geschrieben, da er ja angeblich keine erneute Zusammenarbeit wegen Django Unchained anstrebte. Wie kam es dazu, wurde er gefragt. Tarantino habe nicht locker gelassen und habe ihn mit seinem Enthusiasmus überzeugt.

Tarantino sei ein Großer des heutigen Kinos. Allerdings stehe er zu der Aussage, dass der Ansatz von Tarantino, verschiedene Musikstücke unterschiedlicher Komponisten oder Popgruppen in einen Film unterzubringen, für ihn mitunter nicht passend zum Gesamteindruck sei.

Der einzige der das beherrschte sein Stanley Kubrik.

Bei 600 Musikkompositionen, wovon er teilweise 15 pro Jahr komponiere, könne man ihn durchaus als Workaholic bezeichnen.

Letztlich muss die Musik dem Film dienen, das ist schon eine schwere Verantwortung, hierbei sei eine langjährige Zusammenarbeit zwischen Regisseur und Komponist wichtig.
Angesprochen auf seine Welttournee sagte Ennio Morriconi, das er dann sein 60-jähriges Berufsjubiläum hätte. Interessanter Weise seien von seinen 600 Stücken nur etwa 5 Prozent aus Italo Western, dennoch wolle er seine Fans, die diese besonders schätzen mit Stücken wie „The Ecstasy of Gold“ aus Sergio Leones „Zwei glorreiche Halunken“ oder „Gabriel’s Oboe“ aus Roland Joffés „The Mission“ verwöhnen Er möchte aber hier dennoch ein anderes Konzerterlebnis schaffen und einige nicht-filmmusikalische Titel seiner „Musica Assoluta“, der absoluten Musik, sowie eine Suite mit Tracks, die er für sieben verschiedene Filme komponiert habe, und die alle Oscars gewonnen haben, präsentieren.

Ich kann nur sagen, das ist ihm vortrefflich gelungen. Das Konzert wirkte wie aus einem Guss und es wurde auch der Theme von The Hateful Eight gespielt.

Ich habe teilweise wirklich Gänsehaut bekommen und konnte mich auch sehr gut mit der Lanxcess Arena, die ja nicht gerade für symphonische Musik ausgelegt ist arrangieren.

Es waren viele für mich bekannte Stücke dabei und ein Blick in meine Filmdatenbank zeigte mir wie viele Filme mit Filmmusik von Ennio Morricone ich in meine Sammlung habe.
Hierzu gehören:











Demnächst folgt natürlich noch

"The Hateful Eight"


Ich hoffe, das euch dieser kleine zusammenfassende Exkurs Spaß gemacht hat und ihr euch auch einmal öfter mit den im Verborgenen agierenden Komponisten beschäftigt.


Denn was ist ein Film ohne die dazu passende Musikuntermalung?

In diesem Sinne
Eure C.T
alias
Blu Ray Charly




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Southpaw-Rechtsausleger-

18. Februar 2016





Southpaw ist ein waschechtes Boxerdrama im klassischen Boxerfilmgenre, das kann man schon zu Beginn sagen. In Boxerdramen geht es fast immer um Aufstieg und Niedergang eines Sportlers. In keinem Sport liegen diese beiden Grenzerfahrungen aber auch so dicht zusammen.
Schnell werden solche Filme verglichen mit dem Synonym für ein Boxerdrama, nämlich Rocky verglichen und kein Film kann natürlich in seiner Dramatik an Rocky heranreichen, denkt man.
Jake Gyllenhaal hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er ein echter Charakterdarsteller geworden ist. Mit Filmen wie End of Watch, Enemy und auch Prisoners sowie erst vor kurzem mit Nightcrawler, hat er grandiose Schauspielkunst abgeliefert.

Eigentlich sollte Jake die Boxerrolle des Billy Hope garnicht spielen. Hier war der Rapper Eminem vorgesehen. Dem hatte Kurt Sutter die Rolle auf den Leib geschrieben. Termingründe liesen ein Arrangement dann aber nicht zu und so kam Jake ins Spiel. Vorher für Nightcrawler auf 67 kg abgemagert, musste er nun wieder kräftig zunehmen und baute innerhalb von 5 Monaten bei seinen 15 Kilo Masse etwa 8kg Muskelmasse auf.

Wow kann man da nur sagen. Alleine das nötigt einem schon Respekt ab. Zudem lernte er noch Boxen um die Rolle lebensnah und authentisch darstellen zu können. Hierbei half ihm dann der Regisseur Antonio Fuqua, der selbst einmal Boxer war und mit - The Equalizer und Training Day- bereits gezeigt hat worauf es ankommt. Eminem steuerte dann zumindest noch den Titelsong Pheynomen bei.

Neben Rocky drängen sich Vergleiche mit dem Boxerdrama der 80er Jahre auf,i n dem Robert de Niro den italienischen Boxer Jake La Motta  verkörpert und Martin Scorseses der Regisseur war.

Gyllenhaal als Halbschwergewicht in "Southpaw" macht, eine wirklich gute Figur.

Aber wieso eigentlich. Natürlich hat man das alles schon irgendwie und irgendwann einmal gesehen. Diese Geschichten sind nicht neu und es wird sie in irgendeiner Form auch immer geben. Was unterscheidet diesen Film aber von den vielen anderen Boxerdramen.

Das ist zunächst schwer zu sagen. Ein Boxer steht im Zenit des Erfolges. Er gewinnt auf seine bestimmte Art und Weise einen Kampf nach dem Anderen.
Zusammen mit seiner Stütze, seiner Frau Maureen,
gespielt von Rachel McAdams hat er sich ein kleines auf Erfolg basierendes privates Imperium aufgebaut. Alle beneiden ihn dafür und jeder möchte sich gerne in dem Erfolg des Boxers sonnen.
Soweit eigentlich nichts Neues in diesem Business.

Billy Hope, der Name ist hier Programm, ist in einem Waisenhaus aufgewachsen, so erfährt man es während des Films, wo er auch die Liebe seines Lebens Maureen kennenlernte.

Nach einem schweren Kampf, drängt sie ihren Mann dazu, eine längere Regenerationspause einzulegen um einmal mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können, denn die Anzeichen mehren sich, das Billy immer waghalsiger und unbeherrschter


die Kämpfe bestreitet und dabei irreparable Schäden davon tragen kann.

Natürlich gibt es dennoch auch immer neue Herausforderer, die etwas vom Kuchen abhaben und den
  Champ stürzen wollen. Billy ist leicht zu provozieren und so kommt es dazu, das ein dramatischer Schicksalsschlag der heftiger eigentlich nicht sein kann, den Boxchamp Billy vollkommen aus dem Ring wirft und ihn auch außerhalb des Ringes k.o. setzt.

Schnell gibt es dramatische Geldsorgen und sein Imperium stürzt über ihm zusammen.
Jetzt da es nichts mehr zu holen gibt ziehen sich die Kakerlaken zurück, wie seine Frau einmal sagte. Niemand kann und nur wenige wollen ihm helfen. Auf der Erfolgswelle treibend hat er das schwimmen verlernt. Die Spirale dreht sich immer mehr abwärts und ganz unten angekommen muss er nun lernen mit dem Schicksalsschlag und mit seinem Niedergang fertig zu werden.

Soweit eigentlich nichts neues in diesem Genre, dennoch der Film lebt stark von den Protagonisten des Films. Hier ist Jake Gylenhaall an erster Stelle zu nennen, der den gefallenen Boxchampion mit einer unglaublichen Authentizität verkörpert. Man leidet wirklich mit diesem Mann zusammen und fragt sich unweigerlich, könnte man so etwas aushalten.
Kurz scheint es auch so, als könne er es selbst nicht und hier liegt der Unterschied zu den vielen anderen Boxerdramen. Die Figur des verletzten und gefallenen Boxers muss zunächst lernen, damit umzugehen, das er nur durch den sportlichen Erfolg zu etwas besonderem wurde. Sein Comeback gestaltet sich somit auch extrem schwierig, niemand glaubt mehr an ihn, er steht sich zudem selbst im Weg und verliert auch noch die letzte Vertraute, seine Tochter.

Dann beginnt die Phase des Aufbaus und des wachwerdends, des Verstehens und des Erkennens. Nur er selbst kann es schaffen, sich wieder ins normale Leben zu bringen. Hier findet er Unterstützung in einem Sportgym,
das von dem ehemaligen Boxer Titus Wills (Forest Whitacker)

geleitet wird. Jedoch der Weg aus dem tiefen Tal ist lang. Auch hier unterscheidet sich der Film von vielen anderen, er zeigt diesen schmerzhaften Weg mit Akribie und trotzdem sehr feinfühlig, man nimmt teil an diesem Prozess der sportlichen Läuterung. Aber auch seine Tochter, dürfen wir hier nicht vergessen, sie ist die Triebfeder des Willens und spielt hier ebenfalls sehr stark auf, sodass man auch hier als Vater mitleidet.

Bild:
Das Bild ist scharf und brillant sowie mit relativ neutralen Farben sehr auf Authentizität getrimmt. Jeden Blutstropfen fängt die Kamera zielsicher ein. Diese reale etwas ins kühle gehende  Farbscala passt hervorragend. Der Schwarzwert ist etwas steil jedoch für ein echtes Kino ohne Restlicht optimal ausgelegt.

Ton:
Der Surroundsound ist teilweise sehr kräftig und bedient den Sub, bei mir direkt 4 in vielen Szenen sehr massiv. Die Boxhiebe treffen den Zuschauer selbst ins Mark und man möchte nachschauen, ob man keine Plesuren davon getragen hat, man bekommt ein Gefühl welche Kräfte so ein Schlag haben kann, man nimmt quasi teil an dem Schmerz den ein Boxer ertragen muss während dieses 12 Runden dauernden Martyriums, zudem spürt man im Kinoraum gerade zu den Boxring, wenn ein Boxer zu Boden fällt, dann geht der Fall ungefiltert im Raum weiter. Der Hip Hop Soundtrack tut sein Übriges. Dialoge waren präzise und gut integriert. Es gab bei meinem 7.4.2 Boxensystem auch einige gut gemachte Direktionaleffekte, die die Szenerie sehr gut  unterstützten.

Eigene Sicht:
Southpaw bedient in diesem Film eigentlich gleich mehrere Genres, neben einem Boxerdrama, zeigt er auch ein Familiendrama, er ist zudem ein Spiegel des Sportbusiness, indem es vornehmlich ums Geld geht und der Mensch nur Mittel zum Zweck ist. Er zeigt wer alles an diesem Business partizipiert und wie schnell auch ein Vermögen aufgebraucht ist, wenn die Einnahmen zum Erhalt eines weit über den Verhältnissen aufgebauten Imperiums wegbrechen. Dann ist niemand da und hilft. Zurück in der Gosse, muss er förmlich aus der Pfütze des realen Lebens trinken, das er schon lange nicht mehr kennt um zu verstehen, was wichtig ist im Leben, nämlich der Erhalt der Familie. Dafür lohnt es sich sich  zu schinden um wieder ein normales Leben führen zu können und Achtung vor sich selbst zu haben. All das wird in starken Bildern mit einem gewissen Pathos, der aber nicht zu übertrieben ist, gezeigt, obwohl hier einige Genreklischees bedient werden. Die etwas harte Hip Hop Musik passt zu diesem Film gut dazu.

Ansichtssache:
Film: 4,5 von 5 ( da er einen anderen Ansatz trotz der Vorhersehbarkeit hatte)

Bild: 4,5 von 5 ( da mir das Bild so wie es war gefallen hat)

Ton: 4,5 von 5 ( da ich mitten im Ring stand)

Fazit:
Sicher, Southpaw erfindet das Boxerdrama nicht wirklich neu, dennoch hat mich die Leistung von Jake schon enorm beeindruckt und wandert mit etwas Abstand bestimmt noch mal in meinen Player, deshalb ist der Film auch für den oder diejenige interessant der oder die gerne gut austarierte Dramen sieht, denn das wird neben dem Boxthema geboten und auch ein Phsychogram eines aus der Bahn geworfenen Erfolgsverwöhnten Sportlers bekommt man geliefert, sowie eine Beziehungskrise zwischen Vater und Tochter. Die Schattenseiten des Boxmilieus beschreibt der Film hervorragend sowei was letzlich einen Menschen wirklich ausmacht.

In diesem Sinne
Eure Charlys Tante
alias
Blu-ray Charly


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