Was noch zu sehen sein wird
13. April 2016
Im Jahre 2016 haben es schon einige durchaus interessante neue Titel in meine Sammlung geschafft. Insgesamt habe ich im Moment knapp 1050 Titel als Blu-Ray Disc in meiner Sammlung.
Neben meinen Kinosichtungen (Deadpool, Hateful 8, Star Wars 7 etc), die aus ganz normalen Kinogängen und nicht öffentlichen Vorsichtungen ( Bridge of Spies, The Revenant, Zoomania, Jungle Book etc.), bestehen, habe ich ab und an auch noch Zeit mir zu Hause den einen oder den anderen Kracher anzusehen.
In diesem Blog möchte ich euch einige Kaufentscheidungen zu verschiedenen neuen Filmen darlegen.
Bram Stokers Dracula
ist ja eigentlich ein alter Schinken aus dem Jahre 1992, der aber damals eine echte Granate war und zudem 3 Oscars einheimsen konnte.
Ich hatte natürlich die DVD erworben und damals auf einem Röhrenfernseher sah das Bild auch gut aus. Die Auflösung war limitiert und der Ton spielte noch nicht die große Rolle, obwohl ich auch schon über eine Stereobeschallung verfügte.
Dann kam der Beamer ins Spiel und die DVD war leider schon schlechter im Bild.
Als dann die Blu-Ray Disc auf den Markt kam, musste diese natürlich sofort erworben werden. Aber auch hier war die Qualitäten nicht so toll wie erhofft.
Erst mit dem. Mastering auf 4K bekommt der Film nun im Bild eine große Qualitätssteigerung mit auf den Weg, sodass das Bild und der Film hierdurch auf meiner 3 m Leinwand beeindruckendes Kino darstellt. Der Ton ist leider nicht wesentlich besser, kann aber mit meinen DSPs und den Presence Lautsprechern durchaus punkten. Eine komplette Sichtung und Vorstellung hier wird demnächst folgen.
Es gibt Filme an denen komme ich einfach nicht vorbei, egal wie die Bewertungen hierzu schon ausgefallen sein mögen. Dazu gehören Filme, die im Mittelalter angesiedelt sind, wie
Last Knights - Die Ritter des 7. Ordens.
Hier ist als Zugpferd Morgan Freeman und Clive Owen mit von der Partie.
Raiden ist ein mittelloser Kommandant, der in seinem geschätzten Meister Lord Bartok eine Art Vaterfigur sieht. Leider hat Freeman hier nur eine kleinere Rolle, das den Genuss etwas schmälern kann. Man wird sehen, ob der Film meine Erwartungen erfüllen kann.
Nach der Sichtung werde ich diesen Film dann auch hier vorstellen.
Wenn ich die Möglichkeit habe einen 3D Film zu erwerben, dann kann ich mich nicht zurückhalten und so habe ich mir
Im Herzen der See in 3 D
zugelegt.
Auch dieser Film hatte nur eine eher kurze Verweilzeit im Kino und bevor ich es schaffte, mir diesen Streifen im Kino anzusehen, war er auch schon wieder draußen.
Egal, es gibt ja eine zweite Chance und die heißt bei mir eben Heimkino, das einem Kinobesuch nicht wesentlich nachsteht und so hab ich mir diesen Film gegönnt.
Mit Chris Hemsworth etc. ein wirklich Top besetzter Actionstreifen.
1820 wird ein Walfängerschiff, die Essex, von einem riesigen Potwal angegriffen, der scheinbar auf Vergeltung aus zu sein scheint und es mit dem Walfangschiff aufnimmt. Hierbei gibt es neben der Action auch phantastische Bilder zu sehen, die zwar leider nicht nativ in 3D gedreht wurden, jedoch da hier natürlich viel mit CGI gearbeitet werden musste, trotzdem Bildtechnisch überzeugen kann. Der Film selbst ist nur locker an die Ereignisse um 1820 angelehnt, das macht mir aber nichts aus, da damals sowieso vieles stark übertrieben wurde in der Darstellung, auch soll der Film ein paar nicht näher erklärte Nebenstränge besitzten, die eigentlich überflüssig seien. Der Suroundsound soll jedoch sensationell ausgefallen sein. Der Film gehört zudem auch zu den ersten Titel, die in Ultra HD auf den Markt gekommen sind. Leider jedoch nicht in 3D da das Medium dafür im Moment noch nicht vorgesehen ist. Jedoch wäre es wirklich toll gewesen, wenn man neben den vielen parallel am Markt befindlichen Titel auch einen Titel mit 3D Blu-Ray am Start hätte.
Inhaltlich werde ich mich noch überraschen lassen und diesen einmal nicht dem Marvel oder Disney Studio entstammenden 3D Actioner natürlich auch hier zu gegebener Zeit vorstellen.
So denke ich, wird es das Medium in Deutschland bestimmt schwer haben sich schnell zu etablieren. Erstens sind die Player noch teuer, der LCD bei den meisten erst ein paar Jahre alt, Beamer zu teuer für den Normalkunden und es fehlt zudem auf 20. Fox Titel der Dolby Atmos Sound, wobei Warner es schafft den 3D Sound auf die Scheibe zu bringen. Fox hatte es mit technischen Problemen erklärt.
Aus diesem Grund, werde ich noch einige Zeit abwarten, denn hier müsste ich für mein Heimkino mindestens 7000 Euro für einen Beamer, 800 Euro für einen Player und mindestens 1500 Euro für einen AVR investieren. Das ist mit dann doch entschieden zuviel, für etwas ausgewogenere Farben und ein wenig Schärfe mehr, welche nur im direkten Vergleich auffallen werden.
Russel Crowe ist auch einer der Schauspieler, die ich mir immer wieder gerne ansehen kann. Gladiator war sicher seine Paraderolle und Oscar prämiert, hier konnte er seine dramartugisches Geschick schon einmal sehr gut darstellen.
“Das Versprechen eines Lebens”,
ist Crowes erste Regiearbeit und hier spielt er auch gleich die Hauptrolle um einen Vater der von Australien in die Türkei reist.
In den Jahren 1915-16 kämpften 30000 Freiwillige aus Australien und Neuseeland im Ersten Weltkrieg für die Briten in der Schlacht um Gallipoli. Hierbei kamen 10000 Männer auf den Schlachtfeldern um das Osmanische Reich ums Leben. Joshua Connor reist 1919 in die Türkei um nach seinen vermissten Söhnen zu suchen. Hierbei macht er verstörende Erfahrungen. Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit und ist schon daher für mich durchaus interessant. Meine Erwartung ist nicht gerade klein bei diesem Kriegsdrama.
Auch hier werde ich zu gegebener Zeit meine Ansichten äußern.
Einen habe ich noch.
Birdman,
den ich auch im Kino leider nicht sehen konnte, wartet noch auf eine Sichtung in meinem Kino. Michael Keaton spielt hier einen Star vergangener Tage, der nicht ablassen kann und so verzweifelt versucht mittels eines Broadway Stücks zu beweisen, das er noch nicht zum alten Eisen gehört.
Dieser Film hat neben einem Oscar für den Besten Film auch noch 3 weitere Oscars ergattern können, wurde aber dennoch kontrovers diskutiert, somit ist er für mich besonders interessant und so bin ich auch hier gespannt, in welche Richtung ich danach tendieren werde.
So, das soll es jetzt einmal gewesen sein.
Ich hoffe euch hat mein kleiner Ausflug in meine neusten Errungenschaften freude bereitet und ich konnte ein paar Sehanreize schaffen.
In diesem Sinn
Eure
C.T.
alias
Blu-Ray Charly
Indys Jagd nach dem verlorenen Schatz
4. April 2016
Wer kennt diese Filme eigentlich nicht. Indiana Jones oder auch Han Solo sind wohl die beiden Paraderollen von Harrison Ford und man kann sich eigentlich nicht wirklich vorstellen, das es für beide einen gleichwertigen Ersatz geben könnte.
Im aktuellen Erwachen der Macht hat man dann auch gleich allen Spekulationen eine Absage erteilt, indem man Han in die Ewigkeit entlassen hat ( oder etwa nicht?) um ihn gleich wieder an anderer Stelle auferstehen zu lassen. Aus Han wird wieder Indiana Jones. In einem neuen Abenteuer unter der Leitung von Steven Spielberg wird es nach dem durchwachsenen Kristallschädel ein Erwachen des Indy geben.
Ja, noch ist nicht viel bekannt über den Teil 5 der Filmreihe, aber eines ist sicher auch hier wird Indiana Jones oder liebevoll Indy genannt auch wieder einem noch nicht bekannten Schatz hinterherjagen, die mit der Jagd auf den verlorenen Schatz im Jahre 1981 startete. 20 Mio. US Dollar hatte damals die Jagd nach dem verlorenen Schatz gekostet.
Ja ja, verloren war da nichts, denn der Film spielte in kurzer Zeit sage und schreibe 400 Mio. US Dollar ein und Georg konnte das Grinsen nicht mehr lassen. Dabei war Harrison Ford eigentlich von Georg abgelehnt worden, da er in Star Was schon eine wichtige Rolle hatte und Lucas wollte den Bogen nicht überspannen. Tom Selleck war der Favorit und damals ein Top Schauspieler. Sicher hätte er auch gepasst, stand aber wegen Magnum nicht zur Verfügung. Dann musste eben Indy, ehmm Han Solo aus der Vergangenheit in das Jahr 1936 springen und als Archäologieprofessor und Abenteurer Henry Jones jr., genannt , gerade von einem kraftraubenden Abenteuer im tiefen Dschungel Perus in die USA zurückgekehrt, sich von zwei Vertretern des amerikanischen Geheimdienstes, von der Bundeslade belabern lassen, da hieran ein massives Interesse besteht. Skeptisch wie Indy nun mal ist nimmt er den Auftrag nach einer Sekunde des Nachdenkens an und macht sich sofort auf den Weg zu seiner verflossenen nach Nepal um dort das notwendige Amulett bei ihr abzuholen.
O.k. warum eigentlich nicht. Klar kann man mal machen, die Gegner sind auch schon da und so geht es direkt zur Sache. Die verflossene ist Not Amused ihn zu sehen. Aber Geld heilt auch 10 Jahre alte Wunden und nachdem die Hütte brennt sind beide auch schon Partner.
So, wie geht es nun eigentlich weiter. Es war schon spät und so bin ich zwischendurch eingedöst. Als ich wieder wach wurde, war Indy gerade in Kairo angekommen, so habe ich also nur den Flug verpennt. Dort fuchtelte er mit so einem komischen Ding rum
und suchte doch tatsächlich die Bundeslade, wie gut, das die Nazis an der falschen Stelle suchen.
Mit von der Partie bei der Suche ist sein treuer Freund Sallah
der nebenbei auch für den Charme des eretn Teils mit verantwortlich war. Kaum hat er sie gefunden,
kommen aber die Deutschen und nehmen sie ihm wieder weg.
Indy wäre aber nicht Indy, wenn er sich dem Transportkonvoi nicht an die Fersen heften würde.
Wie er es dann aber schafft auf ein U Boot, das übrigens das Boot ist aus dem Film " Das Boot", ist zu kommen, ist schon der Wahnsinn und das kann nur Indy schaffen.
Eigentlich wollte Indy die sich in den Händen der Nazis befindliche Lade vernichten, damit sie kein Unheil anrichten kann,
doch er entscheidet sich dann doch dagegen. Der Kerl hat bestimmt gewusst was dann geschieht. Ein zweites Nickerchen von mir war fällig und als ich aufwachte war Indy und seine wieder liebgewordene Marion an einem Pfahl gefesselt.
Dann geht alles ganz schnell, an dieser Stelle mache ich dann mal halt, für diejenigen, die vielleicht den Verlorenen Schatz doch noch nicht gefunden haben. Es soll sie ja geben.
Achtung extremer Spoiler!!
Ja gut, den Schluss erzähle ich noch kurz. Augen zu und durch, kann man da nur sagen. Die Lade kommt natürlich wieder an einen sicheren Ort, man muss ja schließlich noch einmal nach ihr suchen können, irgendwann in einer nicht so weiten Zukunft. Wer weiß vielleicht in Teil 5. Klar, Indy bekommt natürlich das Mädchen.
Steven hätte gerne einmal Regie in einem Bond Film geführt, dazu ist es aber wie wir alle wissen nie gekommen. So hatte man sich einfach seinen eigenen Bond Charkter im hisorischen Gewand erschaffen.
Nachdem ich also wieder wach bin, kann ich noch ein paar Zeilen zum Bild verlieren.
Ich hatte die Indy Trilogie einmal als DVD und war damals nicht so begeistert von dem Bild auf einer 2m Leinwand. Einen direkten Vergleich habe ich zwar nicht mehr, jedoch ist das jetzige Bild sehr gut geworden. Wenn man nicht wüsste, das der Film schon 25 Jahre alt wäre, dann könnte man glauben, das der Film gerade erst gedreht wurde.
Der Kontrast, der Schwarzwert, die Farben, das Farbgleichgewicht und die Schärfe, sind im Rahmen der Kameraarbeit wirklich toll geworden. Man fühlt sich wie im Kino so filmisch wirkt das Bild. Man hat nicht den Fehler gemacht und das Bild mit DNR versaut sondern hat es auf einen höheren Level gehoben.
Was wäre Georg Lucas, wenn er den Ton nicht auch seinen Vorstellungen nach aufbereitet, so haben wir es hier mit einem THX Surroundsound zu tun, der ebenfalls auf gutem Niveau liegt. Aber auch hier hat es Georg nicht übertrieben und den Charme des Originals im Grunde nach erhalten. Die Rears sind besser eingebunden und der Tieftonbereich ist satter, mehr nicht. Gut gemacht Georg.
Eigene Sicht:
Ich liebe diese Filme, obwohl ich sie schon lange nicht mehr gesehen habe und gerade das ist es, wenn man seine Lieblingsfilme zu oft schaut, dann schaut man sich irgendwann satt, deshalb muss man diese Schätze schön dosiert schauen.
Gerade der erste Teil hat damals eine neue Ära des Abenteuerfilms eingeleitet. Der Film hatte Witz und Charme, dazu kam noch eine für die damalige Zeit gute Storyline und schon hatte man einen breitgefächerten Blockbuster mit der Lizenz zum Gelddrucken.
Jetzt habe ich Lust bekommen die 3 anderen Streifen auch noch zu schauen.
Ansichtssache:
Film: 4 von 5 ( nach heutigen Maßstäben)
Bild: 4 von 5 ( nach heutigen Maßstäben)
Ton: 4 von 5 ( nach heutigen Maßstäben)
Fazit:
Auch wenn der Teil 5 mit einem bis dahin 77 jährigen Indy Senior erst 2019 in die Kinos kommen soll, so hat man ähnlich wie bei dem Erwachen der Macht eine enorme Erwartungshaltung, die nur schwer erfüllt werden kann, ist das Publikum doch unfassbar verwöhnt und möchte neben einer Top Story, die in Teil 4 ja nicht so der Renner war und natürlich einer sagenhaften Action, die mit verlaub Indy wohl nicht mehr glaubwürdig leisten können wird auch Herz und Humor, diese Parts schafft Indy dann noch mit Pravour. Man muss ihm hier wirklich Achtung zollen, denn zu diesem Zeitpunkt hatten sich Größen wie Connery und Moore lange aus dem Filmgeschäft zurückgezogen.
Dennoch wird es vermutlich der letzte Auftritt mit der Peitsche sein und wenn man das Franchise weiter eintwickeln möchte muss man einen passenden Charakter finden, der dann zwar nicht als Indiana Jones fungiert, denn dieser Platz ist gemäß Aussage von Spielberg und Lucas wohl für immer mit Harrison Ford besetzt, sondern ich könnte mich gut mit Chris Pratt aus "The Guardians of the Galaxy" und "Jurassic World" anfreunden.
Georg hat in Indiana Jones Filmen immer etwas aus der Star Wars Filmreihe eingebaut. Hier ist es eine Hieroglyphe mit R2D2 und vielleicht Lea oder C3PO oder auch Luke zu sehen, wer weiß das außer Georg aber schon so genau.
So Schluss mit der Sucherei!
Zum Jäger des verlorenen Schatzes
In diesem Sinne
Eure C.T.
alias
Blu-ray Charly
Rechtehinweis:
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
The Captive
31. März 2016
Es gibt Filme, die machen es einem nicht einfach ein Review zu verfassen. The Captive ist so ein Film, man fagt sich, ob der Film hier hineinpasst oder vielleicht doch besser nur einen meiner normalen Bewertungen erhalten sollte.
Ich habe mich dann dafür entschieden, denn The Captive ist einfach anders.
Zunächst einmal hat dieser Film einen großartigen Cast aufzuweisen, der schon einmal großes Interesse aufkommen lässt, dann besitzt er eine Story, die eigentlich niemanden kalt lassen kann.
Der Film beginnt schon etwas skuriel. Wir befinden uns im Jahre 2012, Mika der Entführer starrt aus dem Fenster in eine Winterlandschaft, es ertönt klassische Musik. Langsam geht er von Stockwerk zu Stockwerk, bis er endlich unten angekommen eine versteckte Türe , die mit einen Zahlenschloß gesichert ist, öffnet. Die Tür geht auf und man findet sich in einem sauber eingerichteten Raum wieder. In diesem Raum sitzt eine junge Frau Cassandra, die an einem Klavier ein Lied spielt. Im Bildschirm hinter ihr sieht man wie eine Frau ein Zimmer reinigt, so fängt der Film an und man befindet sich schon da, wo man meistens bei einem solchen Film erst weiter zum Ende hin angekommen ist. Wir schreiben das Jahr 2012.
Wir sind im Jahr 2005, nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit. Matthew hält nachdem er seine Tochter vom Schlittschuhlaufen abgeholt hat an um etwas Kuchen zu besorgen. Als er aus dem Laden kommt, ist seine Tochter verschwunden. Verwirrt läuft er umher, das unfassbare verstehen zu wollen. Wie betäubt macht er sich auf den Weg zur Polizei.
Jeder der ein Kind hat, kann verstehen was Eltern durchmachen müssen, wenn urplötzlich ihr Kind nicht mehr da ist. Wenn es entführt wurde, fragt man sich, was ist mit meinem Kind geschehen. Die Eltern gehen dann durch Extreme von Gefühlen und man fragt sich unweigerlich, warum?
In dem Film Capitive geht es genau darum. Warum?
Die Tochter von Matthew wurde aus seinem Auto heraus entführt. Sie ist einfach weg. Es gibt eigentlich nichts, was auf eine Entführung hin deutet.
Ein Ermittler Team verfolgt unter anderem auch den Gedanken, der Vater könnte etwas mit dem Verschwinden der Tochter zu tun haben.
In der Folge fängt es zudem in der Ehe an zu grießeln, denn die Ehefrau gibt allein ihrem Mann die Schuld.
Der Film verlässt im weiteren Verlauf immer wieder die Zeitlinie und springt scheinbar willkürlich vor und zurück. Auch mich hat das zunächst eher verwirrt als unterstützt und ich fragte mich, wieso geht der Regisseur einen so beschwerlichen Weg in der Story Entwicklung? Wieso entwickelt er die Geschichte nicht gradlinig und verändert so oft die Perspektive. Es ist ein schwieriges Thema, Kindesentführung ist wohl in den meisten Fällen sexuell motiviert.
Insgesamt fordert Egoyan den Betrachter hierdurch auf wach zu bleiben, er soll sich hineinfühlen in die schwere Situation der Eltern, er soll aber auch die Aufgabe der Ermittler nachvollziehen, die im Rahmen ihrer Ermittlungen auch Irrwege bestreiten.
Der Zuschauer ist indes immer schon einen Schritt weiter und bekommt durch die Zeitsprünge immer wieder einen Brocken im Puzzle zugeworfen. Diese Vorgehensweise muss nicht jedem gefallen und ehrlich gesagt hatte sie mir zunächst auch nicht gefallen. Der Zuschauer wird gezwungen die Entführung und die Auswirkungen die davon ausgehen aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen und die Opfer auch als mögliche Täter zu sehen, wenn einer der Ermittler den Vater einfach so verdächtigt, seine Tochter womöglich verkauft zu haben.
Ein Vater, der schon einmal wegen Gewalt vorbelastet ist, der Schulden hat und sein Kind verkauft haben könnte um Schulden zu begleichen, obwohl der Vater scheinbar massiv leidet, der Ermittler muss “objektiv” bleiben und Fakten analysieren und bewerten. Nichts scheint bei solchen Verbrechen unmöglich zu sein. Nichts ist tabu. Die Eltern kommen hierbei an ihre Grenzen und fühlen sich gegängelt und beginnen damit, dem Ermittler irgendwann nicht mehr zu vertrauen und ihn als Gegner zu sehen. Die Mutter ist erstarrt in ihrer Trauer und unfähig logisch zu handeln. Der Zuschauer wird zornig, da er mehr weiß als die Ermittler. Der Regisseur mutet hierbei dem Zuschauer einiges zu und beschreitet diesen Weg konsequent.
Die Tochter
Die Vermisste
Der Ermittler
Die Ermittlerin
Die Mutter
Das Pulver
Der Täter
Die Verzweiflung
Die Tramperien
Die Kamera
Das Stockholm Syndrom
Die Eltern
Der Raum
Eigene Sicht:
Dieser Film ist schwer zu bewerten, denn er erzeugt auf Grund der Thematik eine große Erwartungshaltung. Hat man Prisoners noch im Kopf, dann sieht man hier einen ganz anderen Film. Nicht alle sind stark und können selbst für sich den Kampf aufnehmen.
Die Thematik um die Entführung eines Kindes ist immer wieder eine echte Herausforderung für jeden Filmemacher. Eigentlich gibt es nichts wirklich Neues mehr in diesem Genre denkt man. Bei The Captive ist es jedoch etwas anders. Ein Review direkt im Anschluß an den Film zu machen ist schwer, denn man muss alles einmal etwas setzen lassen und verstehen, was der Regisseur eigentlich erzählen wollte. Der Film entzieht sich bewusst den einschlägigen Genremustern wie Drama und Suspens, die er zwar beschwört, nutzt diese aber nicht im Film effektiv um eine besondere Spannung aufzubauen. Wobei der Film trotz der eigentlichen Spannungsarmut trotzdem fesselt, ohne das man es jetzt wirklich erklären kann. Es stellen sich dem Zuschauer immer wieder Fragen, die dann im Film auch selbst gestellt werden. Trotz der eher kompliziert aufgebauten Storyline ist der Film dennoch skuriel fesselnd obwohl man schon sehr früh weiß, was sich abgespielt hat. Man kennt den Täter, es bleiben aber zunächst die Motive unklar. Der Film entblättert sich langsam ähnlich einem Detektivroman, der immer wieder die Vergangenheit zitiert und so zum Umdenken auffordert. Die Ermittler selbst gefangen in ihrer persönlichen Vergangenheit stellen für den Regisseur auch einen Spielball dar, der den Zuschauer zur Anteilnahme für die Eltern motiviert und zeigt wie lange es dauern kann, bis ein solcher Fall gelöst ist. Hier liegt in der Schnittfolge jedoch ein Haken, denn es sind einfach zuviele Rückblenden, die der Zuschauer vorgesetzt bekommt. Der Täter besitzt eine extrem subtil perverse Ader und kostet das auf eine ganz eigene Art aus, wobei der Täter sehr leibevoll mit seinem Opfer umzugehen scheint und das Kind, jetzt Frau auf seine besondere perverse Art missbraucht. Der Täter ergötzt sich am Leid der Eltern und beobachtet sie dabei.
Seit dem Fall Kampusch denkt man die Niederungen menschlicher Abgründe zu kennen. Dieser Film macht indes wirklich betroffen, da man eigentlich keine Chance hat sich dem Wahnsinn zu entziehen. Es kann jeden treffen, der ein Kind hat. Es hat den Anschein, als wolle der Regisseur den Film im Kopf des Zuschauers verankern, egal ob positiv oder negativ. Das Urteil scheint ihm hierbei egal zu sein. Er wusste genau was er tat.
Bild:
Das Bild ist durchgängig auf gutem HD Niveau und wirkt trotzdem filmisch und erzeugt einen guten Kinolook, es ist nicht zu scharf und besitzt ein leichtes Korn, die Farbpalette ist eher kalt und bildet somit Gefühlslage bildlich gut ab, in der sich der Film gerade befindet. Die Farbpalette unterstützt somit auch latent die Stimmung im Film.
Ton:
Der Ton ist bei einem solchen Film auch grundsätzlich wichtig, jedoch spielt er sich nicht besonders in den Vordergrund. Es werden alle Lautsprecher situativ unterstützt und der Bass hat auch seinen dramaturgischen Einsatzpunkt ohne jedoch die Szenerie zu bestimmen. Dialoge sind sauber und exakt im Raum verortet. Hitchcock lässt grüßen.
Ansichtssache:
Film: 3,3 von 5 ( wegen der teilweise etwas übertriebenen Zeitsprünge)
Bild: 4 von 5 ( nach der reinen HD Lehre)
Ton: 4 von 5 ( dem Film angepasster nie nervender überdramatisierender Ton mit Hitchcock Anleihen.)
Fazit:
Kein Film für alle, jedoch ein Film für alle, die sich in einen Film hineindenken möchten. Die eine Story einmal anders erleben möchten und sich frei machen können von alten Storylinestrukturen.
In diesem Sinne
Eure C.T.
alias Blu-ray Charly
Rechtehinweis:
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
The Walk
21. März 2016
Es gibt immer wieder Filme, bei denen einem beim Ansehen eines Kinotrailers ein "WOW" entfährt. The Walk ist genau so ein Film, den ich mir eigentlich im Kino bereits ansehen wollte. Leider ist es nicht dazu gekommen, sodass ich auf die Blu Ray Disc warten musste. Natürlich sollte es die 3 D Fassung sein, von der ich mir ein tolles Filmerlebnis erhofft.
Ein Drahtseilspaziergang zwischen den Twin Türmen in New York , erschien mir schon etwas abwegig, mir war bis dahin nicht bekannt, das es diesen Drahtseilakt gab.
42 m Distanz haben die beiden Eckpunkte der Türme gehabt, die am 11.9.2001 durch einen perfiden Angriff auf die freie Welt zum Einsturz gebracht wurden und denen rund 2800 Menschen zum Opfer fielen.
Ich weiß es noch wie heute. Ich saß in meinem Büro und ein Kollege stürzte zu mir hinein und teilte mir mit, das gerade eben ein Flugzeug in das WTC Gebäude gestürzt sei. Ich dachte zunächst an einen makaberen Scherz. Die Bilder auf unserem Fernsehgerät ließen mich erschaudern und selbst hier war mir damals kurz darauf klar, das wird die Welt massiv verändern.
Nichts wird mehr so sein wie vor diesem Ereignis hatte man damals gesagt und man sollte bis heute recht behalten. Diese zwei Türme
stehen als Synonym und Eckpfeiler für die zivilisierte Menscheit und für fast alles, was danach passierte. Deshalb ist es schon ein wenig verwunderlich, dass man bisher keine Film über die Twins gedreht hat, zu groß schien die Ehrfurcht bezüglich der ehemals höchsten Gebäude der Welt, in der die Weltwirtschaft zu Hause war.
Dieser Film ist somit auch ein Tribute an diese zwei Türme und benutzt diese Geschichte um sich vor diesen beiden Türmen zu verneigen und sie im kollektiven Gedächtnis zu halten. Zemeckis hat es geschafft die Türme im ganzen Glanz virtuell wieder zum Leben zu erwecken.
Philippe Petit ist bereits in jungen Jahren vom Hochseil fasziniert und schaut sich im Zirkus am liebsten die Hochseilartisten an. Insgesamt hat es ihm aber der gesamte Zirkus angetan und so bringt er sich einiges davon selbst bei.
Ein Arztbesuch, in dem er die zwei Türme erstmalig in einem Artikel wahrgenommen hat,
waren noch im Bau und brachte ihn auf die Idee, den Spaziergang zwischen den zwei Türmen wagen zu wollen. Eine Vision eines jungen Verrückten würde man denken, aber weit gefehlt.
Nach Jahren der Vorbereitung war es dann soweit.
Im Jahr 2008 gab es bereits eine Dokumentation über diese grandiose waghalsige irrsinnige Aktion, die man sich eigentlich in seinen kühnsten Gedanken nicht ausmalen kann. Was wäre aber die Welt ohne diese verrückten waghalsigen Typen, die Grenzen überschreiten und somit die Messlatte immer höher legen, was ein Mensch leisten kann.
Alleine der Gedanke daran ohne Sicherung Wind und Wetter ausgesetzt frei über dem Himmel auf einem Seil von einem Zoll Dicke zu walken, treibt einem normalen Menschen schon den Puls in die Höhe.
Für diese Dokumentation gab es damals einen Oscar für den besten Dokumentarfilm.
Robert Zemeckis der hier diese Biografie in kinoreife Bilder umsetzt, wählt jedoch einen anderen Weg. Er nimmt sich die Freiheit Petit nicht als den schwierigen Charakter darzustellen, der er eigentlich war, sondern stellt die wahren Ereignisse in einen humorvollen leichteren Rahmen, der aber nicht über die Verrückheit hinter dieser Aktion hinwegtäuschen soll. Natürlich kann ein solches waghalsiges Unterfangen nicht ohne eine Vielzahl von Helfern geschehen,
denen bewusst war, auf was sie sich hier eingelassen haben und auch eine Verhaftung mit einkalkulieren. So entwickelt sich die Geschichte auch eher etwas langsam von den ersten Gehversuchen eines jungen Petit
aber keineswegs langatmig oder gar langweilig, ganz im Gegenteil, es macht Spaß zuzuschauen, wie ein solcher Coup ähnlich eines Heist Krimis minutiös geplant wird. Die Mannschaft dafür zusammen zu bekommen bedarf schon einer gewissen Überzeugungskraft.
Zemeckis (Forest Gump), nimmt hier auch gleich eine ähnlich gelagerte Erzählstruktur nur ohne Pralinen ein und begibt sich mit seiner Herangehensweise auf die typische Blockbuster Schiene um natürlich ein großes Publikum für den Film zu interessieren.
Eigene Sicht:
Sicher ist es schwierig eine bekannte Geschichte so in Form eines Blockbusters zu packen.
Das ist ihm aber durchaus gelungen, denn der Film hat seine Ausgaben von 35 Mio US Dollar mit 61 Mio Us Dollar weltweit fast verdoppelt und kann somit als erfolgreich angesehen werden. In den USA hatte er zwar einen etwas schleppenden Start, obwohl man eigentlich vermuten würde gerade dort würde er einschlagen, jedoch hat der Rest der Welt dieses Husarenstück mehr als herausgerissen.
Obwohl der Film sich bezüglich der Charakterzeichnung des Philippe Petit nicht so an die reine Wahrheit hält und den egozentrischen Menschen Petit eher charmant darstellt, kommt in einigen Szenen der Charakter durch und wird auch entsprechend eingearbeitet in die Erzählstruktur des Films, also so ganz weit weg vom Original ist der Charakter nicht. Der Filmtitel wurde während der Produktion mehrmals abgeändert. Vom eigentlichen Buchtitel der Autobiographiesphase “ To Reach the Clouds” wurde er zu “ To Walk the Clouds” um schließlich in den endgültigen Titel The Walk zu gründen. Dieser Titel passt absolut, denn er zeigt, worum es hier eigentlich hauptsächlich geht ein Spaziergang auf den Wolken, nur den Himmel vor Augen, diese enorme Kraft wird auch in sensationelle Bilder gepackt.
Sicher kann man aus einer Lebensgeschichte mehr herausholen. Ich denke aber, das Zemeckis das nie in dieser Form im Sinn hatte. Er hat sich m.E. geradlinig an die Grundstruktur gehalten und den Weg hin zum Walk verfolgt. Die Geschichten daneben sind eigentlich nur kurze Randerscheinungen, so habe ich es zumindest gesehen und dann passt es wieder. Petit hat ja noch viele andere Walks gemacht, die aber für den Amerikaner uninteressant gewesen wären. Ohne diesen Walk zwischen den Türmen, wäre Petit nur ein Seiltanzverrückter unter vielen geblieben.
Bild:
Welcher Film ist für 3D prädestiniert, wenn nicht dieser, der den Zuschauer beim Spaziergang zwischen den zwei Türmen, den Schweiß auf die Stirn und die Hände treibt, wenn man von seinem sicheren Sitzplatz aus in die Tiefe schaut. Menschen mit Höhenangst bekommen selbst hier ihre Probleme. So birgt auch das erzählerische Warten auf das eigentliche Finale, das von einem Regisseur schwer in Form eines Spielfilme, der als Tragikomödie angelegt ist, die Gefahr des Übersteuerns und erzeugt somit eine große Erwartungshaltung beim Zuschauer. Diese Erwartungshaltung wird dann aber auch erfüllt und man ist mit dabei beim Walk seines Lebens, diesem waghalsigen verbotenen Spaziergang zwischen den Türmen,
wobei der erste Schritt der schwerste ist und
die nunmehr nicht mehr dort stehen sondern als Ground Zero ihre Schatten hinterlassen haben. In IMax aufgenommen in Real 3D zudem gefilmt, ist es jedoch schade, das man die packende Filmsequenz nicht im 16:9 Format auf die BD und so auf die Leinwand gebracht hat, das hätte den Bildern noch mehr Tiefe gegeben.
Zemeckis hat zudem fast original die Szenerie nachgestellt.
Es gibt zudem einige gut gemachte kurze Pop Outs bei denen man schon, mal zusammenzuckt.
Ton:
Zu Beginn des Films ertappt man sich dabei zu schauen, ob man den Film auch im richtigen Tonformat hört, fast monoral kommt der Ton zentral aus dem Center. Begibt man sich aber kurz zu den anderen Lautsprechern sind diese gewiss nicht still, sondern eher unscheinbar. Erst später wird einem klar, das Zemeckis hier den Ton mit in das Gesamtkonzept eingebettet hat und so langsam aber beständig immer mehr die anderen Lautsprecher mit ins Spiel oder den Walk bringt. Am Ende haben wir es dann mit einem gewohnt kräftigen HD Master Surroundsound zu tun, der einem den Hubschrauber über den Kopf schweben lässt und auch ansonsten atmosphärisch zu gefallen weiß.
Ansichtssache:
Film: 4 von 5 ( ein gut gemachtes Stück Zeitgeschichte, das prächtig zu unterhalten weiß)
Bild: 4 von 5 ( in manchen Einstellungen vermutlich dem großen Einsatz von Bluscreen ohne die der Film die Türme nicht mehr zum Leben erwecken kann, geschuldet etwas weich und nicht wie gewohnt scharf, jedoch trotzdem große Bilder schaffend.)
Ton: 3,8 von 5 ( für mich trotz dem tonalen Stilmittel etwas zu zaghafter Umgang mit den Surroundkanälen)
Fazit:
Ein Film, der lange im Gedächtnis bleibt, da er etwas erstmalig in wirklich laufende Bilder übertragen hat, das eigentlich unmöglich scheint. 44 Minuten und 8 Walks hat Petit vollzogen und dabei auch noch einige Kunststücke vollzogen, der Teufelskerl.
Was wäre die Menscheit ohne Visionen, hier hat jemand seinen ganz persönlichen Traum gelebt und umgesetzt, das zeugt einem wirklich Hochachtung ab.
Hätte er einen Antrag gestellt, so hätte es diesen Spaziergang wohl niemals gegeben. So gibt es über die Zeit hinaus eine Erinnerung an die Türme und die Amerikaner können auch hierbei mit ihrem Trauma abschließen, denn dort wo die Türme standen gibt es jetzt ein futuristisches Bahnhofsgebäude, als Verbeugung an das WTC, das wie eine Friedenstaube stilisiert aussieht. Knapp 4 Milliarden Dollar hat dieser dennoch umstrittene Bahnhof gekostet.
Petit hat Gordon - Levitt, die ersten Schritte auf dem Hochseil selbst beigebracht, soadss Gordon am Ende von 8 Tagen allein über das Seil spazieren konnte.
In diesem Walk
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly
Rechtehinweis:
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
Deadpool
17. März 2016
Wie macht man aus 58 Mio. US Dollar Budget innerhalb nur eines Monats 711 Mio. US Dollar weltweit (Stand 16.03.2016), na da müsst ihr schon weiterlesen.
Ryan Reynolds hatte bereits vor 10 Jahren versucht ein Herzensprojekt nämlich „Deadpool“ in die Kinos zu bringen. Nunmehr ist er auch als Mitproduzent bei diesem Projekt tätig und spielt gleichzeitig die Hauptrolle.
Blutig, zynisch und albern, sexistisch und ausgesprochen drastisch sollte er werden. Dieser sprücheklopfende Anti Held, der in diversen Marvel Comics aus der zweiten Reihe seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht, muss natürlich zunächst einmal ordentlich eingeführt werden.
Ab 1997 bekam Deadpool seine eigene Comicserie auf den Leib geschrieben,
Marvel
dazu an anderer Stelle mehr.
Mit einem Budget von etwa 58 Mio US Dollar spielte Deadpool den Quotenrenner aus gleichem Haus nämlich Iron Man im Box Office direkt einmal an die Wand. Der Film kam demnach sehr gut an beim US Publikum. Bemerkenswert ist hierbei, dass das Ergebnis trotz einer FSK von 16 zustande gekommen ist. Auch hier startet der Film mit der FSK 16 und das ist in meinen Augen auch löblich, denn hier geht es ganz schön hart und auch etwas schlüpfrig zur Sache.
Ryan Reynolds schlüpft hier in die Rolle des Wade Wilson, der als ehemaliger Special Forces Soldat und Söldner, nach seiner Entlassung mit sich selbst nicht mehr sehr viel anfangen kann und für kleines Geld den Beschützer macht. Nachdem er die Liebe seines Lebens gefunden hat,
trifft ihn eine schwere tödliche Erkrankung und bringt ihn ihn dazu sich einem Experiment zu unterziehen.
Das geht grundsätzlich gehörig schief für Wade Wilson, Wade ist ab da entstellt, hierdurch erlangt er aber Kräfte, die er sonst nicht hätte.
Jedoch ist ihm das eigentlich im Moment egal und so macht er sich voller Zorn auf die Suche nach dem Übeltäter Ajax, der ihm das angetan hat. Hierbei ist ihm jedes Mittel recht, dass ihm seinem Ziel näher bringt.
Es wird kräftig gemetzelt. Hierbei hat Wade aber seinen sehr schwarzen schrägen extrem zynischen Humor nicht verloren und so wie er schon vorher immer einen wie auch immer gearteten Spruch aus allen Lebenslagen auf Lager hat, so schwadroniert er auch nun ungeniert und braucht sich dank seines Vollkörperkondoms um einen roten Kopf keine Gedanken zu machen.
Ryan Reynolds, der mit Green Lantern vor einigen Jahren Schiffbruch erlitten hatte, möchte hiermit seinem Negativimage auf eine ironische Art entfliehen, das wird auch während des Films kurz angedeutet. Es gibt reichlich Hinweise und Sprüche aus anderen Marvelverfilmungen,
sodass man sie hier garnicht alle aufzählen könnte, jedoch sollte man dazu den einen oder anderen Marvel Film schon gesehen haben. Nach Guardians of the Galaxy ist Deadpool ein weiterer Versuch die Marvel Comics vielschichtiger im Filmbusiness zu platzieren.
War Guardians of the Galaxy noch an ein etwas jüngeres Publikum gerichtet, so ist das hier anders. Bis auf Hulk und einem Teil von X- Men sind alle bisherigen Marvel Comicverfilmungen ab 12 Jahre freigegeben. Hier kommt wieder einmal zumindest eine 16 darauf und man könnte sich vorstellen, dass in der BD Fassung in einer Extended Ausgabe auch 18 drauf stehen könnte. Damit wäre dann auch Marvel erwachsen geworden und dabei sich ein Erwachsenes Publikum zu erschließen, denn dieser Typ hat das Zeug dazu mit seinem frechen süffisanten Mundwerk die Generation 18+ zu erobern.
Im Kino lief der Film in Dolby Atmos und machte bildtechnisch als auch tontechnisch eine wirklich gute Figur, obwohl er sich auch trotz der Granaten Technik im Kino das 24 p Ruckeln nicht verkneifen konnte.
Wer ist Deadpool aber eigentlich, ist er ein Mutant, schon 2009 tauchte er in X-Men Origine auf oder ist er sogar ein Superheld. Nein nichts von alle dem ist Deadpool. Deadpool ist ähnlich wie auch Wolverine ein Resultat einer na ja sagen wir einmal extremen körperlichen Behandlung,
wobei hier Deadpool, wie er sich im Laufe des Films selbst nennt, nicht so gut weg kommt die Wolverine.
Seine Herkunft ist auch in den Comics nicht vollkommen geklärt. In den meisten Interpretationen war er bei der Armee und wurde dort lebensgefährlich krank, er meldete sich zu dem Experiment, das seine Aussehen massiv veränderte, ihm aber Selbsheilungskräfte verlieh. Die wenigsten konnten die Prozedur bei der Organisation "Waffe X" überleben und so wurde gewettet. Nachdem Wade die Wette gewonnen habe, gab er sich den Namen Deadpool. Deadpool ist vorwiegend ein Schürzenjäger und wird als Omnisexuell beschrieben.
Marvel
Zu Beginn des Films wird hier jedem Zuschauer klar, dass der Film eigentlich eine große selbstironische Farce ist und so bekommt bereits bei der Einführung des Films, jeder seinen Stempel aufgedrückt. Hier wird ein Regisseur zu einem überbezahlten Honk, ein Spezialeffekt Spezialist zu einem CGI Langweiler. Ryan selbst wird kurzerhand zur überbezahlten Nervensäge und seine Freundin zur scharfen Frau hochstilisiert. Hierbei kommt einem Wade alias Deadpool in weiten Teilen, wie ein pubertierender Knabe vor, der sich mit Unter der Gürtellinie liegenden Sprüchen vor dem Erwachsenwerden drückt.
Dabei hat er doch als Elitesoldat schon viel erlebt und kann das auch jetzt noch sehr gut anwenden. In den Comics wird diese verbale Überzeichnung zum Markenzeichen von Deadpool und so ist es konsequent, wenn man diesen Teil nicht dem Mainstream anpasst, sondern die drastische Variante beibehält und dem Zuschauer schon mal die Röte ins Gesicht treibt, denn erstmalig in einer Comicverfilmung gibt es auch nacktes Fleisch an Stellen zu sehen, die sonst eher ausgeblendet werden
um eine bessere Altersfreigabe zu erhalten. Das hätte dem Film jedoch eher geschadet als zum Erfolg verholfen und so hat man keinen weichgespülten Deadpool präsentiert, sondern ist den konsequenten Weg gegangen.
Jedoch sind die Gags manchmal auch schon etwas grenzwertig, wenn man sich z. B. über Waterboarding lustig macht, dann ist das nicht mehr wirklich lustig. Die Entgleisungen halten sich aber durchaus im Rahmen. Der sexistische Teil ist m.E. nach etwas zu intensiv ausgefallen, passt aber grundsätzlich zum Grundcharakter des Wade. Am Ende dreht man gar den Spieß einmal rum, wonach sich nicht der Mann die Frau schön säuft, sondern hier einmal die Frau diesen Weg geht. Deadpool spielt hier auch mit den Eitelkeiten herum, eine Blinde Mitbewohnerin
kann Deadpool nichts anhaben, jedoch findet er sich ähnlich wie In die Schöne und das Biest zu hässlich für seine Freundin und geht ihr lange aus dem Weg, erst als Gefahr droht, kommt sein Beschützerinstinkt wieder durch.
Dennoch ist er als extremer Zyniker in Wahrheit ein großes Kind, der der Liebe wegen einen schweren Weg einschlägt und das macht die Figur im Film dann auch wieder sympathisch.
Der Film hat mit einem Budget von 58 Mio US Dollar nicht das Zeug massive Schlachtengemälde wie in anderen Marvelverfilmungen zu zelebrieren, das war für mich einmal ganz wohltuend. Deadpool konzentriert sich auch hierbei eher auf das Wesentliche und Ryan Reynolds ist endlich sein Trauma los.
Ansichtssache:
Film:4 von 5 (es muss noch Platz für einen Punkt bei Teil 2 geben, oh, verdammt, jetzt ist die Katze aus dem Sack. Also schön sitzen bleiben und den Abspann genießen)
Bild:4 von 5 (mit leichten Abstrichen in der B-Note).
imdb
Ton: 4 von 5 (Es steht Dolby Atmos drauf, jedoch feht es in manchen Szenen an der massiven Basskraft, der Trailer war bei mir im Heimkino schon kraftvoller)
Fazit:
Wer spaß an Guardians of the Galaxy hatte und mal einen neuen „Helden“ sehen möchte, der wie die Phönix aus der Asche aufsteigt,
der oder die zudem noch mindestens 16 Jahre alt ist, die können sich diesen Spaß mit Augenzwinkern anschauen. Etwas bewandert im Marvel Universum sollte man aber schon sein.
Für Marvel Fans ist es sowie ein Pflichtfilm.
P.S. Geht am Weltfrauentag besser mit eurer Liebsten Essen.
In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly
Rechtehinweis:
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Nightcrawler- Jede Nacht hat ihren Preis
16. März 2016
Wer schaut sich nicht die Berichterstattungen über Ereignisse im Fernsehen an. Hierbei geht es oft um eine ausgewogene Berichterstattung aber auch um Einschaltquoten, denn diese sind der Geldhahn an dem die privaten Sender hängen und nur damit finanzieren sie ihr Pflichtprogramm. Das ist grundsätzlich überall gleich.
In diesem Thriller verkörpert Jake Gyllenhaal, den ich vor kurzem noch als Boxer im Film Southpaw gesehen habe, einen Soziopaten,
der sich als Gelegenheitsgauner durchschlägt. Er hat eine ganz besondere Sicht auf sich selbst und ist davon überzeugt, dass der Erfolg nur dann zu einem kommt, wenn man sich dafür massiv einsetzt und alles diesem Erfolgsziel unterordnet. Hierbei ist jedes Mittel recht und so wird Lou Bloom
zufällig darauf aufmerksam, wie ein Sensationsjournalist mit der Kamera direkt an einem Unfallort Aufnahmen schießt um diese an meistbietende Nachrichtensender zu verkaufen.
Das bringt ihn nach langer erfolgloser Arbeitssuche dazu es selbst zu versuchen.
Bewaffnet mit einer Kamera und Funkgerät macht er seine ersten Gehversuche und kann bei einem erfolglosen Nachrichtensender KWLA in Los Angeles sein erstes Bildmaterial verkaufen.
Hierdurch motiviert und angetrieben von der zum Erfolg verdammten Regisseurin Nina
stürzt er sich immer tiefer in den Bild Sensationsjournalismus hinein. Herbei ist im jedes Mittel recht.
Der Sensationsjournalismus, sei es Paparazzi Fotografie oder auch Kamerajournalismus sogenannte Nightcrawler sorgen dafür, dass die Sensationsgier der Menschen täglich neu befriedigt wird. Die Fernsehanstalten setzten diese Aufnahmen als Quotenbringer ein um ihre Werbeeinnahmen und somit den Marktwert des Sendes zu erhöhen. Natürlich macht sich der Sender die Finger hierbei nicht selbst schmutzig sondern greift auf freie Mitarbeiter oder Agenturen zurück, die das Material liefern. Der Überlebensdrang in der Branche ist groß und nur die Einschaltquoten zählen im hart erkämpften Markt der privaten Sendeanstalten. Täglich muss die Frage neu geklärt werden, womit man den Zuschauer beim eigenen Sender hält. Da kommt so ein Mann wie Lou Bloom genau recht. Bloom entwickelt einen extremen Ehrgeiz und sein „Helfer“
versucht ihm öfter ins Gewissen zu reden. Der Fernsehsender möchte aber immer öfter besseres Material und so begibt sich Bloom auf einen gefährlichen Weg der Skrupellosigkeit, hierbei schreckt er vor nichts zurück um sein Ziel zu erreichen.
Dan Gilroy, gibt hier sein Filmdebut als Regisseur. Er gehört zur Familie der Gilroys, die alle irgendwie im Filmgeschäft zu Hause sind. Dan ist mit Rene Russo, die die Rolle der Regisseurin Nina verkörpert, verheiratet und war ehemals mit Madonna liiert. Als Drehbuchautor hat er an Filmen wie The Fall, Real Steel und Das Bourne Vermächtnis mitgearbeitet. Nightcrawler ist seine erste Regiearbeit und diese macht er verdammt gut. Er schafft es dieser Geschichte, die sich mit dem Sensationsbildjournalismus beschäftigt und hierbei die Machenschaften in Form eines Thrillers bloßstellt, ein anders Gesicht zu geben, als das was man schon so kennt. Er geht überspitzt beklemmend und satirisch an dieses Thema heran und zeigt auf, wie weit die Gier nach Erfolg den Menschen treiben kann. Hierbei ist diese Art von Sensationsgier nur eine Facette von vielen anderen. Er hält zudem dem Zuschauer einen Spiegel vor, der sich diese Art von Berichterstattung im Fernsehen ansieht und umso drastischer die Bilder umso höher die Einschaltquote. Hier wird ein ganz einfacher Regelmechanismus dargestellt. Bloom kommt nur durch reinen Zufall in dieses Business hinein. Mit seiner schnellen Auffassungsgabe,
mit der er gerne kokettiert, erkennt er als Empathie freier Charakter seine Chance die sich hier ergibt und schlachtet diese gnadenlos aus.
Eigene Sicht:
Jake Gyllenhaal, gibt hier eine Glanzvorstellung. Nach Prince of Persia hatte er sich aus dem Hollywood Geschäft herausgezogen und mit Filmen wie Prisoners. Southpaw aber auch Enemy gezeigt, dass er ein grandioser Charakterdarsteller geworden ist, der Filme dominiert und den Rest der Darstellerriege neben sich platzen lässt wie Seifenblasen. Genau das ist hier auch der Fall, eigentlich sind die restlichen Darsteller nur Stichwortgeber in diesem atemberaubenden Thriller. Der Film verzettelt sich nicht auf Nebenschauplätze, die er hier nur kurz anreist und den Zuschauer bewusst mit Fragezeichen im Kopf zurück lässt. Das ist ein intelligenter Kniff.
Dieser Film ist eine wirklich interessante Charakterstudie eines Gesellschaftsphänomens.
Bild: Das Bild ist auf sehr gutem HD Niveau angesiedelt. Manchmal fehlt ihm zwar etwas das letzte Quäntchen Schwarz, jedoch ist das Meckern auf hohem Niveau. Die Bildschärfe ist tadellos und die Farben passen sich wunderbar der jeweiligen Szenerie an. Da der Film vornehmlich im Dunkeln spielt, ist der Kontrast sehr gut gelungen, wenn auch hier und da einige Detail abhanden kommen.
Ton:
Der Filmscore ist echt Klasse und wartet mit einem kräftigen Grundton auf, der bis hinab in tiefste Basstrukturen zu gefallen wie. Trotzdem wirkt der Surroundsound nicht zu überladen sondern wirkt sehr realistisch im Raum verteilt, sodass einem die sehr gute Räumlichkeit nur dann auffällt, wenn man besonders hinhört.
Hier wirkt nichts übertreiben. Direktionaleffekte gibt es auch einige und die Pistolenschüsse, kommen satt und authentisch aus den Lautsprechern. Kein Lautsprecher muss hierbei zurückstehen.
Das Grollen des roten Flitzers
ist massiv und massiert das Sofa gut durch, hier hat man den Eindruck als würde man direkt im Auto mit fahren auf diesem Psychotrip.
Ansichtssache:
Film: 5 von 5 (grandiose Schauspielkunst kombiniert mit toller spannender Story und das bei einem Regiedebut)
Bild: 4 von 5 ( wegen der kleinen Schwarzwertfehler)
Ton: 4,5 von 5 (nahe dran)
Fazit:
Wer die Entwicklung von Jake mit verfolgt hat, der hat mit diesem Film seinen derzeitigen Höhepunkt erlebt. Ein Film für jeden Thriller Fan und für denjenigen der mal wieder einen wirklich guten mit einer Top Story ausgestatteten Film sehen möchte.
Passt auf euch auf in der Nacht, denn jede Nacht hat ihren Preis.
In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly
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Codename U.N.C.L.E.
10. März 2016
Heute geht es einmal wieder um einen Film, der m.E. nach im Kino zu Unrecht floppte. Mir hatte er gut gefallen, gerade wegen seines eleganten Retroansatzes.
Nachdem ich den Film bereits im Kino gesehen hatte. Wurde es jetzt Zeit mir diesen Film auch einmal auf BD einzuverleiben. Schon deshalb, weil die Blu-ray Disc über einen deutschen Dolby Atmos Ton verfügt.
Wie oft hat Guy Ritchie schon eins auf die Mütze bekommen, dabei ist er einer der Regisseure, die es immer wieder schaffen Filme mit einer besonderen Leichtigkeit zu machen.
Codename U.N.C.L.E. ist deshalb genau so eine Art Filmprojekt, das genau zu Guy passt.
Basierend auf der Kultserie –The Man from U.N.C.L.E.- oder Solo für O.N.C.L.E., wie die Serie in Deutschland hieß, folgt der Film der Serie in dem Grundgedanken der damaligen Zeit. Das Filmkonzept des Buddy Movie wird immer wieder erfolgreich angewendet, so auch hier.
1963 wir befinden uns in der Zeit des Kalten Krieges, setzt man in Codename U.N.C.L.E. auf die Zusammenarbeit von zwei Agenten vollkommen unterschiedlicher Herkunft, der eine, ein kultivierter Westagent, der andere ein Haudrauf der russischen KGB Schmiede. Trotz ihrer signifikanten Wesensunterschiede sollen sie zusammenarbeiten und die Welt vor einer Nuklear Katastrophe retten. Mit Henry Cavill (Man of Steel)
und Armie Hammer (Lone Ranger)
sowie der bezaubernden Alicia Vikander
die zuletzt in Ex Machina zu sehen war, hat man drei charmante Protagonisten mit an Bord um dem Film diese Leichtfüßigkeit zu geben.
Süffig, charmant, witzig, mit sarkastischem Humor und außerordentlich kurzweilig sowie immer etwas schräg zeigt der Film bereits in den ersten Minuten, auf was man sich die nächsten zwei Stunden einstellen kann.
Guy Richte, der mit Bube, Dame, König, Gras bekannt wurde und der nach der Sherlock Holmes Filmreihe, erst einmal kürzer trat, ist hier wieder einmal ein Filmprojekt mit einem Augenzwinkern angegangen, indem man zwei Agenten des CIA und des KGB zusammenarbeiten lässt, die dann und das macht den Film so herrlich immer in Konkurrenz zueinander stehen. Hierbei ergeben sich grandiose komische Szenarien, die zudem sehr schön choreografiert wurden und die einem das Wasser in die Augen treiben. Oft spielt sich zudem die Situationskomik nicht direkt im Vordergrund ab.
Der Film spiegelt hierbei genau die damals angelegte Fernsehserie Solo für O.N.C.L.E.“ wieder, die eine parodistische Agentenserie war, in der Agenten der international operierenden Organisation U.N.C.L.E. (United Network Command for Law and Enforcement) die Welt vor einer Verbrecherorganisation namens THRUSH retten sollten.
Sam Rolfes Serienkonzept erinnerte damals nicht von ungefähr an „James Bond“-Filme.
Interessanter Weise war Ian Fleming sogar an der Serie beteiligt. Sam Rolfes schaffte es damals mit der Verweigerung sich in Zeiten des Kalten Krieges für eine der Seiten zu entscheiden der Serie den ganz großen Erfolg zu bringen. Mit 105 Folgen ist diese sehr erfolgreich gewesen und flimmerte von 1964 -1968 über den noch schwarz weißen Bildschirm.
In der Neuverfilmung um die zwei Agenten bleibt Guy der Vorlage in seinen Grundzügen treu und verlegt den Film nicht in die heutige Zeit, wie so oft schon in Remakes der Neuzeit, sondern steigt ein im Jahre 1963,
es ist somit sozusagen ein Prequell zur alten Serie. Hierdurch erhält der Film seinen besonderen auf Hochglanz polierten ursprünglichen Charme und mit den letztendlich verpflichteten Protagonisten, genau die Sorte Schauspieler, die hervorragend in ihre Rollen passen, jedoch müssen die Beiden oder solte man sagen die drei erst einmal zueinander finden und zu einem Team werden.
Der Film konzentriert sich in weiten Zügen darauf, die Unterschiede der Protagonisten herauszustellen. Eingebettet in dieses „Gespann“ hat Guy Ritchie Gaby, die Tochter eines deutschen Atomwissenschaftlers, die in Ostberlin lebend erst einmal dort herausgeholt werden muss.
Dort beginnt direkt zu Beginn des Films eine wilde Jagd quer durch das damalige Ostberlin.
Bereits hier zeigt der Film seine grandiose parodistische Ader.
Nun gilt es als ein Dreiergespann, das Syndikat zu unterwandern.
Eine süffisante verbale Zusammenfassung des Films:
-Sie sagten es ging um einen simplen Personentransfer- Sie haben auf mich gewartet und was da gewartet hat war kaum noch menschlich
- Er hat das Heck meines Wagens abgerissen- Lassen sie sich ein Rückgrat wachsen- Dies ist die gefährlichste Zeit in der Geschichte der Menschheit- es geht um eine internationale Verbrecherorganisation - Sie haben keine Wahl als zusammen zu arbeiten- Amerika macht gemeinsame Sache mit Russland klingt nicht sehr harmonisch- Lernen sie sich erstmal kennen-
Ich lasse sie mitkommen
- rein und wieder raus und morgen früh haben wir das beide wieder vergessen- das ist nicht die russische Art-
Wir sollen Victoria Vinciguerra überwachen
- Sicher schicken sie eine Armee um uns aufzuhalten- dann heißen wir sie angemessen willkommen-.
Die Mission verlangt dass wir uns etwas besser kennen lernen intim- was soll das heißen- ich mag es wenn meine frau stark ist- Lust auf ein Ringkampf- das habe ich nie gesagt- festhalten Cowboy-
Kein guter Tag für einen Superagenten nicht
- Schade dass ich nicht bleiben und ihnen den Rest besorgen kann-
ihr Sender hat kein Signal- Sie können das ja überprüfen- bitte was versuchen Sie da gerade- mich nicht zu verirren
- sind jetzt alle scharf- Beenden wir es- Das könnte etwas ausarten- Grauenhaft mit ihnen zu arbeiten Genosse- Sie sind ein miserabler Spion Cowboy.
Sie haben einen neuen Codenamen „U.N.C.L.E.“
Eigene Sicht:
Eigentlich ist es ein klassischer James Bond Stoff und hätte auch aus der Feder von Ian Fleming stammen können.
Mit Split Screens und spielerisch choreografierten Szenen, ähnlich den Sherlock Holmes Filmen ist Codename U.N.C.L.E. ein wahrer Augenschmaus, der es zudem auch mit einem tollen Filmscore versteht, die Handlung grandios zu untermalen.
Das einzige Problem, das der Film hat, ist, dass die wenigsten die Fernsehserie aus den 60er Jahren noch kennen. Mein Sohn und dessen Freund, die den Film mit mir zusammen gesehen haben auch nicht. So muss aus heutiger Sicht ein Film natürlich etwas mehr bringen als eine gute Adaption. Es ist in der Tat eine hervorragende Serienadaption, die die Protagonisten sehr stimmig einführt, jedoch für die junge Generation scheinbar schon etwas zu lang. Es ist eben schwierig hier die Waage zu finden. Ein weiteres Problem, das mir im Kino so nicht aufgefallen ist, da ich die OV Fassung gesehen hatte, sind die wilden Untertiteleinblendungen in gelb und dann in weiß. Immer dann, wenn im Original nicht englisch gesprochen wird, wird die englische Übersetzung fest in gelb eingeblendet und dann noch einmal in deutsch übersetzt. Das hätte man irgendwie im Menü regel können. Nun gut, das ist es aber auch schon. Es ist ein eleganter Old School Agentenfilm, der sich der Möglichkeiten der 60er Jahre bedient und die damaligen Probleme zu eigen macht. Aktuelle Agentenfilme gibt es eigentlich genug.
Insgesamt ist Codename U.N.C.L.E. eine wirklich gelungene Serienadaption und kann jedem Filmliebhaber ans Herz gelegt werden, der etwas Retrosuch verspürt, auch wenn die Story etwas dünn zu sein scheint, das waren sie damals aber auch. Der Mut hier auf die angepasste zeitliche Adaption zu setzen, wurde leider vom Kinopublikum nicht so belohnt, da das heutige Publikum
Eigentlich hatte sich Soderbergh schon einmal mit dem Stoff beschäftigt, wie man lesen konnte.
Das Transportieren der sechziger Jahre grell, bunt und trotzdem irgendwie elegant ist Guy durchaus gut gelungen. Das Zusammenspiel der Protagonisten und Antagonisten ist ebenfalls top, mir haben die Überzeichnungen der Charaktere gut gefallen.
Bild:
Das Bild ist auf absolutem High End Niveau angesiedelt. Extrem scharf. Mit einem exzellentem Schwarzwert ausgestattet und ein Kontrast zum Zunge schnalzen.
Natürlich bedarf es in einem solchen Film auch einiger farblichen Stilmittel, diese sind aber so gut, dass sie als solche nur bei besonderem Augenmerk auffallen. Trotz der enormen Bildschärfe wirkt das Bild filmisch. Es gibt jedoch keine typischen Filmruckler bei schnellen Schwenks. Alles in allem ein superbes Filmbild.
Ton:
Nun kommen wir zu einem Ton, den ich so noch nie gehört habe. Die Scheibe ist mit einem deutschen Dolby Atmos Ton ausgestattet und hier fällt einem fast nichts mehr ein. Obwohl ich noch nicht über einen speziellen Yamaha AVR mit integriertem Dolby Atmos verfüge und der AVR daraus dann einen Dolby True HD zaubert, ist das Herz von Atmos aber schon drin enthalten.
Die akustischen Vorteile des verlustfreien komprimierten Tonformates liegt schon hier in einem deutlich höheren Dynamikumfang, das heißt, die Lautstärken-Differenz zwischen leisester und lautester Filmpassage ist ungleich höher als bei herkömmlichen Tonformaten. Das Ergebnis ist ein komplettes, vielschichtiges facettenreich aufgebautes Klangbild. Die Hochtonwiedergabe ist durch die erhöhte Bittiefe und die gesteigerte Abtastrate (Samplingrate) brillanter und transparenter. Der Bass ertönt präziser und strukturierter. Die räumliche Verteilung wirkt feiner und authentischer. Das alles macht sich in vielen Szenen massiv bemerkbar.
Es gibt Szenen die unfassbar bassstark in den Raum katapultiert werden und dann abrupt stoppen, quasi ohne jegliches Nachschwingen im Raum. Magenprobleme sollte man hier nicht haben. Dann gibt es Momente, die einen fast klaustrophobischen Eindruck im Raum hinterlassen, indem der Ton einen massiven dumpfen Druck besitzt, der einen ganz besondere Stimmung im Film ausdrücken soll und diesen extrem authentisch transportiert. Rauminformationen sind wirklich unfassbar exakt im Raum liegend. Man kann den Sound fast greifen. Obwohl ich auch eine Dolby Atmos Test BD zu Hause habe, dieser Sound sprengt alles. Jetzt bin ich wirklich kurz davor nativ auf Dolby Atmos aufzurüsten.
Die Dynamik des Tonsignals ist wirklich riesig und trotzdem sind Dialoge immer sauber im Raum zu hören. Der Sound ist glasklar und man glaubt, ein ganz anderes Lautsprechersystem zu Hause zu haben. Noch nie zuvor habe ich mein schon sehr kraftvoll aufspielendes Lautsprechersystem mit insgesamt 16 Lautsprechern vorher so souverän gehört. Sicario hatte auch einen deutschen Dolby Atmos Ton und auch Roger Waters The Wall, dieser hier kann diese schon phantastischen Sounds noch einmal toppen.
Aufgrund meiner Lautsprecheranordnung kommen Signale auch ortungsscharf von oben, das rechnet der AVR scheinbar wirklich grandios um. Regen oder andere sinnvoll von oben kommende Geräusche kommen präzise von oben. Als ich den Film in einem unserer Edelkinos gesehen hatte, kam der Surroundsound schon sehr gut rüber und war sehr plastisch. Das Kino verfügte jedoch nicht über einen Dolby Atmos Sound und musste somit die Obersignale auf die normalen Surroundlautsprecher verteilen. Das geschieht bei mir so, das die Signale auf die 4 Rears und die Presence Lautsprecher verteilt werden. jedoch funktioniert es hier einfach anders. Erklären kann ich es nicht.
Dieser Surroundsound stellt alles bisher gehörte von mir in den Schatten und das obwohl es bei mir eigentlich ja "nur" ein True HD Sound ist. Meistens sind die auf den BDs abgemischten HD Sounds etwas leiser und man muss um den Dynamikumfang weiter ausschöpfen zu können den AVR etwas weiter aufdrehen, Trotzdem ergab sich bisher noch nie eine solche Soundperformance. Hier muss man um satte 5 db(A) herunterregeln, damit der Raum nicht platzt.
Ansichtssache:
Film:
3,8 von 5 ( trotz der Leichtigkeit und der guten Originalserienanpassung, hätte die Story noch etwas mehr Tiefe vertragen können um auch junge Leute von heute mehr zu begeistern.)
Bild:
5 von 5 (keine Fehler erkennbar)
Ton:
6 von 5 ( ja ich weiß, das geht eigentlich nicht, wer ihn gehört hat, der gibt mir recht.)
Fazit:
Ein Film der trotz der parodistischen mit einem massiven Augenzwinkern verlaufenden Storyline niemals ins lächerliche abtrifftet und so hervorragend unterhält, trotz der überschaubaren Agentengeschichte. Ziehe ich hier noch meine Filmdatenbank zu Rate, so hat der Film insgesamt noch ganz gut abgeschnitten.
In diesem Sinne
Eure
C.T.
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Bluray Charly
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Sicario
2. März 2016
Sicario steht im mexikanischen für Auftragskiller.
Denis Villeneuve, der bereits mit dem Film Prisoners gezeigt hat, wie intensiv und spannend ohne in wesentliche Klischees abzudriften man Filme in Szene setzten kann, ist hier ein echtes Paradestück gelungen. Starbesetzt mit Josh Brolin, Emily Blunt und Benicio del Toro, wird hier ein Drogenthriller inszeniert, der dichter und dramatischer nicht sein könnte.
Mit Flip Flops an den Füßen sitzt der Spezialagent Matt Graver
im Konferenzraum des FBI. Sein Blick ist ernst, Todernst, jedoch sein Körper ist entspannt, wie der eines Urlaubers. Draußen vor dem verglasten Besprechungszimmer sitzt Kate,
die gerade bei einem S.W.A.T. Einsatz fast um Leben gekommen ist, als sie mit einem Sondereinsatzkommando die texanische Basis eines Drogenkartells in Amerika gestürmt hat, in die 42 Leichen eingemauert wurden. Sie hat sich noch kurz das Blut aus den Haaren gewaschen,
um in die Zentrale zu kommen in der Hoffnung Antworten auf viele Fragen zu erhalten und um Zusammenhänge zu verstehen.
Neugierig geworden meldet sie sich freiwillig für den Einsatz in einer internationalen Task-Force, um Jagd auf die Drahtzieher zu machen. Hier trifft sie auf den ebenso skrupellosen wie kampferprobten ehemaligen zwielichtigen scheinbar ehemalige Staatswalt aus Kolumbien Alejandro, der schon beim ersten Aufeinandertreffen im Lear Jet von Albträumen geplagt wird.
Bereits der erste gemeinsame Einsatz in der mexikanischen Grenzstadt Juarez,
bei dem sich die Einheit ohne erkennbare rechtliche Grundlage einen hochrangigen Gangster schnappt um durch ihn an den eigentlichen Boss des Sonora Kartells in den USA zu kommen, stellt Kate vor massive Rechtmäßigkeitsfragen und muss schon bald erkennen, dass sie ihre moralischen Barrieren hier nicht gebrauchen kann um den Kampf gegen die Drogen Kartells aufzunehmen, das bringt sie in einen schweren Gewissenskonflikt mit sich, dieses ist aber nur der Auftakt einer Operation, in der Kate immer mehr zum Spielball der Geheimdienste wird und so verwischen die Grenzen zwischen Gut und Böse zunehmend und sie erkennt, dass sie hier scheinbar ein Mittel zum Zweck ist.
Eigentlich ist der Film ein waschechtes vor Muskeln strotzendes Männerkino, wäre dem Regisseur hier nicht der Geniestreich gelungen in dieses Machogehabe eine weibliche Perspektive einzuschleusen und so hat er schlitzohrig anstatt einen FBI Agenten eine weibliche Darstellerin durchsetzen können und mit Emily Blunt, die mir in Edge of Tomorrow und auch in Looper schon sehr gut gefallen hat, eine starke aber dennoch eigenständige und nachdenkliche sowie verletzlichen weiblichen Gegenpart im Film platziert, die das Handeln ständig hinterfragt und herausstellt, was aus ihrer Sicht rechtlich gedeckt und was dem amerikanischen Recht widerspricht.
Hierbei hat sie mit gehörigem Gegenwind zu kämpfen, denn der Kampf gegen die Drogenkartelle scheint jedes Mittel recht zu sein. Hierbei wird sie jedoch etwas in die Passivität gedrängt und muss das Handeln aus der zweiten Reihe betrachten. Erst am Ende ist sie mitten drin und stellt fest,
was hier eigentlich gespielt wird. Diese Schlusssequenz sticht mit seiner grandiosen Nachtsichtoptik
auch visuell hervor und die Kameraarbeit von Roger Deakins der auch schon in Skyfall und Prisoners hervorragende Arbeit geleistet hat ist einfach grandios. Der Film überschreitet hier bewusst Grenzen in jeder Beziehung um herauszustellen, wie hart dieser Drogenkrieg geführt wird und wie lethargisch er von vielen mittlerweile als nicht veränderbar hingenommen wird. Die Schlussszene auf einem Spielplatz in Mexiko zeigt das sehr gut.
Die Charaktere der drei Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Hier der eher klischeehafte Graves,
da der undurchsichtige Alejandro
und dann mitten drin, die starke aber dennoch verletzliche Gesetzeshüterin des FBI Kate,
versprechen einen grandiosen Thriller Spannungsbogen, der immer kurz vor dem Bersten steht und so den Zuschauer nie genau wissen lässt, was als nächstes passieren wird, hierduch bleibt der Film bis zum Schluss äußerst spannend.
Villeneuve ist ein Bildkünstler, der sehr suggestive Bilder erschafft uns so seinen Filmen eine ganz besondere Intensität verschafft, aus der heraus sie schon den Zuschauer faszinieren können.
Die Gesamtthematik ist gewiss nicht neu und deshalb ist es auch schwer diesem Genrestoff ein neues Gesicht zu geben, der ihn von den Vorgängern abgrenzt, das ist dem Filmemacher gut gelungen und es scheint sich schon auf Grund des Erfolges ein eine Fortsetzung anzubahnen. Zunächst soll er aber wie man vernehmen kann mit Amy Adams in der Hauptrolle den Science-Fiction-Film "The Story of Your Life" in Angriff nehmen um danach eine Fortsetzung von Blade Runner zu drehen. Ein straffes Programm das zeigt, wie gefragt dieser Mann im Moment ist.
Bild:
Das Bild zeigt sich in einer sehr ausgewogenen Performance hinsichtlich der Bildschärfe, dem Kontrast und der Farbpalette, die je nachdem der Szenerie angepasst ist und somit ein Gestaltungsmittel darstellt. Schwächen, die den Sehgenuss trüben sind eigentlich nicht sichtbar geworden. Nachtaufnahmen besitzen das typische Korn und die Aufnahmen mit den Nachtsichtgeräten haben schon etwas dramatisches.
Ton:
Der Surroundsound und dieser macht seinem Begriff wirklich Ehre liegt in Dolby Atmos vor. Auch diejenigen, die noch über keinen Dolby Atmos fähigen AVR verfügen können schon etwas aus diesem Soundprofil genießen. Es wir zwar heruntergerechnet auch Dolby Hi Resolution und bei mir kommen die Presence dann zum Einsatz, aber auch ohne diese bekommt man einen wirklich spektakulären Surroundsound geliefert. Die Anfangssequenz zeigt einem schon sehr eindringlich, in welche Richtung dieser Sound geht. Der Filmscore von Johann Johannson, dem der Regisseur schon bei Prisoners vertraute, ist wirklich Erste Sahne und passt wie der Deckel zum Topf. Eindringlicher kann das unser lieber Hans Zimmer auch nicht, zumal hier jede Szene wirklich auf den Punkt tonal unterstützt wird und die Dramaturgie noch um ein vielfaches steigert. Hier sieht man einmal wieder wie wichtig ein guter Film Score ist. Extreme Kick- und Tiefbässe werden von den Subs in den Raum katapultiert und schlagen im Magen ein. Der Subbereich hat ständig etwas zu tun, jedoch ohne überpräsent zu wirken. Er passt sich sauber ein und ist einfach fantastisch. Sicher bei 4 Subs im Raum, kann des System zeigen was es kann und jede Bodenwelle wird im Sofa spürbar, jeder Schuss schlägt Löcher ins Leder und jeder Hubschrauber kreist über einem im Raum. Die Direktionaleffekte sind ebenfalls superb und man bekommt eine tolles Mittendrin Gefühl. Die Dialoge gehen hierbei nie unter und sicnd ebenfalls präsent ohne zu laut zu sein. Insgesamt ein klarer 5 Punkte Sound, der schon jetzt zu meinen neuen Vorführ Blu Rays gehören wird.
Ansichtssache:
Film. 4,5 von 5 (Genrebezogen eigentlich sogar 5 von 5 mit Traffic zusammen)
Bild: 4,5 von 5 ( keine wesentlichen Schwächen erkennbar)
Ton: 5 von 5 ( ein grandioser Dolby Atmos Sound, der auch ohne aktuellen AVR seine Stärke zeigt)
Fazit:
Für Genrefans des intelligenten Thrillers mit Tiefgang ist dieser Film ein Must See und sollte zudem in keiner Sammlung fehlen, denn hiermit kann man auch sein Equipment einmal an seine Grenzen bringen. Als Film ist er aber für zarte Gemüter mit etwas Vorsicht zu sehen. Insgesamt ein Topvertreter des Film und mit seiner Laufzeit von 122 Minuten perfekt austariert.
In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly
Rechtehinweis:
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Die Rechte liegen bei Verleih. Bilder werden mit Quellenangaben versehen und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
James Bond sieht dem Tode ins Auge
26. Februar 2016
Im Angesicht des Todes.
Leider hatte ich es nicht geschafft mir den neusten Bond im Kino anzusehen. Jetzt heißt es warten auf die BD. Bis dahin kann man sich ja auch noch mal einen Vorgänger ansehen. Das Los fiel auf den letzten Bond mit Roger Moore.
Der letzte Bond mit Roger Moore, oft gesehen. Nun aber erstmals auf 3 m Bildbreite. Das ist dann immer noch beeindruckend. Die Story ist auch aus heutiger Sicht noch fein austariert, nicht so steril wie die Filme mit Craig.
Ein feiner Doppelzüngiger Humor durchzieht den gesamten Film und gerade das machte damals die Bondfilme aus. Die weiblichen Begleiterinnen sind ebenfalls ein Augenschmaus und am Ende bekommt er sie alle.
:)
Nur Miss Money Penny nicht
Eigentlich ist die Geschichte ja jedem der Bondfans bekannt.
Bond kann im Kalten Krieg in Sibirien einen Mikrochip entwenden. Dieser ist so stabil, das er sogar eine Atomexplosion überstehen könnte. Das ruft den MI6 auf den Plan und 007 geht natürlich der Sache nach. Die Spur führt zu Zorin, dessen Chef nichts Gutes im Schilde zu führen scheint. Es geht um nichts mehr als um die Zukunft, die 007 in seiner unnachahmlichen Art wieder einmal retten soll.
Roger Moore steht hier im Jahre 1985 zum 7ten und letzten Mal als James Bond mit der Lizenz zum Töten vor der Kamera. Ganze 12 Jahre hat er den unwiderstehlichen Agenten des Britischen Geheimdienstes gespielt und man sieht, das es Zeit wird für einen Generationswechsel, denn Roger ist seit seinem Erstling „Leben und Sterben lassen“ aus dem Jahre 1973. schon etwas gealtert und den Frauenheld nimmt man ihm nicht mehr sooo sehr ab. Dennoch hat er immer noch diesen verschmitzten Jungencharme, der seine ironische Interpretation des James Bond viele Jahre trug.
James Bond ist bekannt für seine wunderschönen Partnerinnen und auch seiner legendären Autos. Obwohl dieser Bond mit die meisten Autos im Portfolio hat, gibt es hier keinen offiziellen Bond Wagen. Wenn man denn irgendwie ein Auto heranziehen möchte, so ist es der Rollce Royce Silver Cloud II,
in dem Bond durch die Gegend gefahren wird, bevor das Auto im See untergeht.
Dennoch gabe es viele Autos:
Hier fuhr James einen Renault 11, einen Renault Fuego und einen Chevrolet Corvette C4 sowie einen American LaFrance Feuerwehr Leiterwagen.
Bild:
Das Bild ist weitestgehend gut bis sehr gut. Einige Szenen sind im Randbereich etwas unscharf. Die Farben sind sehr natürlich uns stimmig. Das Bild ist sehr filmischen h und nicht überschärft, sodass man sich wie im Kino fühlt.
Ton:
Nun ja, da sollte man in Anbetracht des Alters nicht so streng sein. Es fehlte in der deutschen Synchronisation etwas der natürliche Hall. Alles wirkte wie im Studio. Das geht heute wesentlich besser. Es fehlte auch an Tiefbass in einigen Szenen. Aber wie schon gesagt. Egal.
Die eingesetzte Technik ist der Wahnsinn
Fazit:
James Bond Kinofilme. Roger Moore gab Bond eine gewisse Leichtigkeit und hatte sowohl Beführworter als auch Kritiker. Vielleicht waren die Filme mit Moore manchmal etwas zu albern aber hierdurch für jung oder alt immer wieder für einen schönen Filmabend und smarte Unterhaltung gut.
Film: 3,5 von 5
Bild: 3,8 von 5
Ton 3,5 von 5
In diesem Sinne
Eure C.T.
alias
Blu-ray Charly
Rechtehinweis:
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Bilder werden mit Quellenangaben versehen und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen
Storm Hunters
23. Februar 2016
Wer sich einmal mitten in einem Tornado befinden möchte, der nehme 9 Lautsprecher, ordne diese in einem Raum ringsherum an, nehme noch 4 Subwoofer dazu und lege die BD des Films Storm Hunters in seinen Player.
Danach setzt man sich möglichst in den Sweet Point des Raumes und schließt die Augen. Dann heißt es warten und warten. Langsam baut sich aus einem säuselnden Wind ein immer druckvoll werdender Sturm auf, es wird schon heftiger und wilder. Der Raum setzt sich gefühlt langsam in Bewegung. Ein immer stärkerer Druck baut sich auf, es wird scheinbar schwer zu atmen, der Druck im Raum wird immer stärkerer und heftiger. Der Raum wackelt und rappelt. Gegenstände fliegen quer durch den Raum, man zieht den Kopf ein, huh, ein Auto kommt auf mich zu und schlägt kurz vor mir ein. Ein ohrenbetäubender Lärm ergreift den Raum, ich versuche mich festzuhalten um nicht abzuheben. Es ist infernalisch und furchterregend. Ich habe Angst um mein Kino, wird es das durchhalten, schießt es mir unweigerlich in den Kopf. Mein Sohn möchte mir etwas zurufen, es kommt aber nicht an, sondern wird hinfort geweht vom Tornado und plötzlich sind wir mitten im Auge des Tornados. Es ist still, alles dreht sich um uns, ein kurzes Durchatmen und dann heißt es nochmals festhalten, es rappelt und wackelt, es kracht und ächzt, bebt und berstet, dann ist es vorbei.
Wer das erleben möchte, der ist bei diesem Film genau richtig.
Wie aus dem Nichts kommend, trifft die Stadt Silverston ein urgewaltiger Tornado. Nichts bleibt unberührt.
Kein Stein steht mehr auf dem Anderen und es ist ein apocalyptischer Anblick. Jedoch die Meterologen geben keine Entwarnung und die Bewohner verlassen panisch die Stadt.
Eine Storm Chaser Truppe mit einem speziell dafür ausgerüsteten Fahrzeug
macht sich auf, den Tornado zu filmen,
hierbei treffen sie einen besorgten Vater, der seinen Sohn retten möchte. Niemand hat jedoch eine Vorstellung was ihnen noch bevorstehen wird.
Strom Hunters erfüllt die Erwartungen des Zuschauers indem er ihn an dem Versuch teilhaben lässt, einem Tornado so nahe wie nur irgend möglich zu kommen und der vermeintlichen Tod und Elend bringenden Sensation nachzujagen.
Die Wissenschaft scheint der Sensationssucht eines einzelnen untergeordnet zu sein. Empathie scheint von der Sucht verdrängt zu sein ins Auge eines Tornados zu gelangen. Die Art der Kameraführung gibt dem Ganzen eine surreale Realität und Authentizität. Man fühlt sich dazu gehörig und durchlebt die Tornados quasi mit.
Eigene Sicht:
Ich hatte eigentlich nicht so viel bei diesem im Wesentlichen im Found Footage Verfahren gedrehten Katastrophenfilm erwartet, umso mehr war ich dann erfreut, das der Streifen trotz der etwas eingeschränkten auf die Tornado Jagd konzentrierten Story so abwechslungsreich und kurzweilig war.
Die Zeit verging schnell und man war ständig damit beschäftigt sich vor irgendeinem Tornado in Sicherheit zu bringen oder ihm hinterher zu jagen. Sicher, die Story ist irgendwie Mittel zum Zweck, es geht aber hier auch hauptsächlich um den Tornado, darauf ist die Story vollkommen ausgerichtet. Nicht mehr aber auch nicht weniger.
Die Begleitgeschichte fand ich nett
und hatte auch etwas Klischeehaftes an sich, was ich aber nicht schlimm fand. Ganz im Gegenteil aus Katastrophen sind schon die besten Freundschaften entstanden. In der Not zeigt sich meistens der wahre Charakter des Menschen, während der eine nur sein Ziel verfolgt und schon die Dollars vor Augen hat, die der Tornado mit sich bringt, indem man die richtigen Bilder einfängt und an den Sender verkauft, hat der oder die andere in erster Linie das Wohl des anderen vor Augen, der wissenschaftliche Ansatz steht im Vordergrund. Hierdurch ergibt sich ein Spannungsbogen, der den Film gut mitträgt. Der Tod liegt immer in Reichweite eines jeden, vielleicht schafft man es nicht, dem Tornado zu entkommen, die großen letzten Naturkatastrophen haben gezeigt, dass es keine Ausnahmen mehr sind, wenn massive Tornados ganze Landstriche verwüsten und für lange Zeit unbewohnbar machen.
Man denke nur an den Hurrikan Katrina, der im Jahr 2005 in den südöstlichen Teilen der USA, hier besonders New Orleans, Missisippi etc. massivste Schäden verursacht hat. 1800 Menschen verloren dabei ihr Leben und es ist gewiss kein Spaß diesen Katastrophen etwas sensationelles abgewinnen zu wollen. Hier im Film fehlt aber der Fingerzeig, der Film ist kein Lehrstück über Umweltaktivisten und den Folgen der Klimaerwärmung, die durchaus Auslöser dieser Naturereignisse über das normale hinaus sein können. Diesen Fingerzeig hatte der Film nicht im Sinn. Der Fingerzeig liegt einzig in der glaubhaften Darstellung der Urgewalt eines solchen Szenarios und zeigt dieses formidabel auf und zwingt den Zuschauer sich mitten rein zu begeben in diese Naturgewalt. Auf einem Fernseher ohne adäquaten Ton versagt der Film leider in seiner Kraft und kann nicht wirken. Großes Bild und Ton sind hier Pflicht. Hier muss man es wirklich krachen lassen können. Auch die DD 5.1 Spur bringt das gut und dramatisch rüber. Die Effekte, Tornados und Verwüstungen sind trotz CGI grandios und durchaus auf Hollywood-Niveau in Szene gesetzt.
Eigentlich scheint das Katastrophenfilm Genre ausgereizt und auch überstrapaziert zu sein. Der Ansatz hier mit den Found Footage Kameras ist ein intelligenter Schachzug.
Bild:
Das Bild liegt im Format 16:9 vor, das passt perfekt und bringt einen besser ins Zentrum des Geschehens. Die Farben sind etwas entsättigt und der Schwarzwert etwas aufgehellt. Die Schärfe ist perfekt. Trotz der Found Footage Aufnahmen ist es keine Wackelbild, sondern auch auf Grund der großen Kameras, gibt es erstaunlich wenige Wackelaufnahmen. Das wäre dann für mich auch zu viel des Guten gewesen. Das Bild wirkt zudem trotz der leichten Entsättigung sehr real.
Ton:
Der Surroundsound liegt in Deutsch zwar nur in DD 5.1 vor, das macht an dieser Stelle aber nichts und trotz der scheinbaren tonalen Einschränkungen ist der Sound kräftig und brachial, wenn der Tornado Tempo aufnimmt. Es ist ein extrem authentisch wirkender Ton, der alle Lautsprecher als absolut gleichberechtigt ansieht und so für einen sagenhaften Rundumsound sorgt. Die Subwoofer stehen unter Dauerbetrieb und nach dem Film, ist man fast erschöpft vom festhalten.
Ansichtssache:
Film: 4 von 5 ( Genrebezogen ein hervorragender Vertreter)
Bild: 4 von 5 ( Realitätsnahes scharfes Bild)
Ton: 5 von 5 ( Sensationell für DD 5.1)
Fazit:
Ein Film, den ich eher zufällig in die Hände bekommen habe und den ich durchaus interessant fand. Das hat sich bestätigt. Der Ansatz ist gelungen und bringt einen mitten ins Geschehen. Die Story ist gutes Beiwerk um die Verknüpfung besser hinzubekommen.
Die Jackass Einspieler
wären zwar nicht nötig gewesen, bringen dem Film aber eine gewisse Leichtigkeit
und sorgen für einige Schmunzler.
In diesem Sinne
Haltet euch gut fest
Eure C.T.
alias
Bluray Charly
Rechtehinweis:
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Die Rechte liegen bei Verleih. Bilder werden mit Quellenangaben versehen und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
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