Hans Zimmer zwischen den Fixsternen

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29. April 2016





"Bahnbrechende Musik zu schreiben, ist eine Sache der Zusammenarbeit. Es geht darum, anderen zuzuhören und einen Klang zu entwickeln, der die GESCHICHTE von vielen erzählt und die Emotionen jedes Einzelnen ausdrückt" Hans Zimmer

Nachdem wir im Februar Ennio Moriccone bei seinem grandiosen Konzert in der Lanxess Arena zusehen durften und danach mit offenem Mund die Arena verlassen hatten, hatte ich in meinem Blog damals schon angedeutet, dass es wunderbar wäre auch Hans Zimmer auf seiner ersten großen Konzerttournee in unserer Heim Arena zusehen zu dürfen.

Zwei kleinere Konzerte hatte Hans Zimmer schon einmal gegeben. Eines vor 3500 Zuschauer im Jahre 2000 in Gent und eines als Test im Jahre 2014. Danach war klar es kann auf die ganz große Tournee gehen.

Am 06.04.2016 startete er seine Tour in London. Am 28.04.2016 war es schon das Konzert Nr.12, das Hans absolvierte und insgesamt wird Hans bis zum 05.06.2016 Insgesamt 37 Konzerte gegeben haben. Ein wirklich mehr als strammes Programm für einen Komponisten, der zum ersten Mal auf Tournee ist und sichtlich Spaß an diesem Projekt hat.

Was soll man schreiben über einen Menschen, der die Filmmusik neu interpretiert hat, indem er sie als einen gleichberechtigten Partner neben den Film platziert und somit das Bild mit dem Ton zu einem Gesamtkunstwerk vereinigt hat. Gewiss ist Hans Zimmer der wohl berühmteste Deutsche in Hollywood. Über 150 Filmprojekten hat er seinen musikalischen Stempel verpasst. Er muss ein echter Workaholic sein, sagte meine Beste Ehefrau von Allen, als ich ihr die Filme verlass, bei denen Hans Zimmer mit dabei war. Es sind allesamt erfolgreiche Blockbuster, wer weiß warum und deshalb möchte auch jeder mit ihm Arbeiten. 20 Stunden an 7 Tagen soll er in seinem studio in LA verbringen um an neuen Sounds zu tüfteln. 70 Mitarbeiter sind in dieser Soundfabrik beschäftigt, ohne einen solchen Stab wäre das Pensum wohl auch nicht machbar. Zahlreiche Preise und Oscar hat er bekommen. Seinen ersten erhielt er für König der Löwen im Jahre 1995. Mein Sohn Nr. 1 liebte diesen Film und gefühlte 100 mal mussten wir ihn anschauen. Die Filmmusik hängt bis heute im Kopf und stellt eine Verbindung zu meiner jungen Vaterschaft dar. Musik ist immer etwas emotionales und verbindendes.
Als akribischer Musikarbeiter kann es sein, dass sein auf den Punkt austarierten Sounds erst kurz vor der Filmpremiere fertig gestellt sind.
Aber benötigen diese Sound eigentlich Bilder um zu funktionieren. Sicher gibt es Filmscores, die nur mit dem Bild zusammen funktionieren. Hans hat es zudem geschafft, die Musik teilweise als dominante Größe über den eigentlichen Film zu stellen. Dann funktionieren seine Sounds auch vollkommen ohne Bilder. Diese sind dann im Kopf. Oft fahre ich mit dem Zug und höre mir dabei gerne den einen oder den anderen Soundtrack an. Hans ist oft die Wahl und immer entsteht in der Vorbeifahrt ein kleiner unscheinbarer Film im Kopf und es gibt hierbei durchaus wunderbare Momente.
Mit vielen namhaften Regisseuren hat Hans schon zusammen gearbeitet. Christopher Nolan ist sein meist verdienter Freund der letzten Jahre.
So richtig aufgefallen ist mir persönlich Hans erst bei Gladiator. Verdammt entfuhr es mir damals, was ist denn das für ein Wahnsinns Musikscore. Wen hat Ridley Scott den da für seine Filmmusik verpflichtet. Besser konnte man die Gesamtstimmung des Filmes eigentlich tonal nicht unterstützten und so ist der Original Soundtrack zu Gladiator noch heute mein ständiger Begleiter und wird immer einmal wieder herausgeholt um imaginäre Bilder vor meinem Auge zu erzeugen, wenn ich den Soundtrack höre und mich ihm voll hingebe. Einfach wundervoll.

Aber nicht nur bei Gladiator zeigte Hans seine gesamt Schaffenskraft, sondern schon wesentlich früher, ohne dass ich es wusste und beachtete hatte er in vielen Filmen sein Wasserzeichen hinterlassen. Hat man ihn erst einmal erkannt, dann haben alle seine Filmscores das typische Zimmerfeeling in sich.

Seine Beteiligung an Filmprojekten liest sich wie eine Filmbesten Liste der neueren Filmgeschichte.
Ohne Garantie der Vollständigkeit möchte ich hier die großen Blockbuster auflisten.











Bei all diesen Filmprojekten war er bisher beteiligt, dabei ist Ennio Moriccone sein Vorbild hat er in einem Interview geäußert und hat dabei unmerklich von den Zuschauern längst das Zepter übernommen und die Orchestrale Filmmusik mit der Pop und Synthesizer Musik verwoben und vollkommen umgekrempelt. Fragt man ihn nach seinen Vorlieben so steht klassische Musik neben Kraftwerk und den Beatles sowie auch den Rolling Stones gleichberechtigt nebeneinander. Auch nur so ist es erklärbar, wie ein solcher Kopf so phantastische Kompositionen hervorbringt. Als Anekdote kann der Film Inception dienen. Hier ist das Konzept am Strand zusammen mit Nolan entstanden, ganz entspannt und nicht wie so oft im ruhigen Studio. Stille sei sonst wichtig für ihn, die Musik muss im Kopf entstehen könnten und nichts soll ablenken. Schwierig sei es gewesen eine Kirche zu finden, die Nebengeräuschfrei eine Kirchenorgel besass um für Interstellar Komponenten aufzunehmen. Gefunden habe man sie dann mitten in London. Bei Interstellar kommt diese sagenhafte Stille besonders zu Tragen, man schwebt quasi zwischen Raum und Zeit.

Interstellar ist auch der Film, der bei mir in meinem Keller Kino immer wieder zu Vorführungszwecken hervor geholt wird, da er unfassbare Momente besitzt, die meine Zuschauer dann immer verzücken. Die Musik ist sphärisch und kraftvoll zu gleich, so etwas bekommt nur ein ganz großer seines Fachs hin.

Herausgekommen sind wie  schon gesagt Musikkompositionen, die auch neben dem Film eigenständig stehen können und so hat sich Hans im Jahre 2016 auf den Weg gemacht seine Filmmusik einem Publikum "erstmalig" selbst live und mit einer grandiosen Orchestralen und Lightshow zu präsentieren.

1957 in Frankfurt am Main ist Hans Zimmer geboren und so klein er auch sein mag, so groß ist seine Musik und als er die Bühne betritt, ist das Publikum nicht mehr zu halten und er bekommt schon Standing Ovation, bevor er auch nur einen Tack in die Tasten gehauen hat oder sich an der E Gittare zu schaffen macht.

Hans Zimmer ist ein echtes Phänomen. Als erfolgreichster Komponist der Neuzeit mit Titel, wie „König der Löwen”, „Fluch der Karibik”, „Gladiator”, „Inception“, „Interstellar“,“ Men of Steel“ und natürlich das neusten Spektakel „Batman V Superman“, das zudem sein letztes Projekt dieser Art sein dürfte, wie er mitteilte, ist die Erwartungshaltung an diesem denkwürdigen Abend natürlich riesig. Noch immer kann man nicht glauben, dass man Teil dieses Konzertes sein wird und wenn auch nur innerhalb einer Applauswolke sich hier verewigen kann.

Ihm schlottern die Knie hatte er vor seinem ersten Konzert gesagt. Das Lampenfieber ist scheinbar mittlerweile verschwunden, denn souverän beginnt Hans mit der Eröffnung.



Es ist das erwartete Superlativ. Ich habe schon so einiges an Konzerten gesehen und gehört. Hier ist fast allse dabei was Rang und Namen hat. Aber ein solches Konzert habe ich noch niemals gesehen.
Die Lancess Arena in Köln fast so an die 10000 Zuschauer in dem Ausbauzustand des Konzertes und es war augenscheinlich komplett ausverkauft.


Als Hans die Bühne betrat, konnte man schon erahnen, was einen die kommenden Stunden so erwartet.


Es wurden fast 3 Stunden daraus, die unfassbar schnell vergangen sind, so unglaublich präsent waren seine Kompositionen, das die Gänsehaust sich einmal aufgestellt über die gesamte Zeit erhalten blieb.
War wurde förmlich durchgeschüttelt von den massiven Klängen zu den mittlerweile  vorherschenden Klassikern des aktuellen Filmzeitalters. Und Hans hat nichts ausgelassen,


er hat sich mit seiner gigantischen Band in die Herzen der Zuschauer gespielt und wer bisher noch kein Fan von ihm war, der muss es jetzt nach diesem Konzert sein.

Das Orchester in dem er ein Bestandteil ist besteht an diesem Abend aus insgesamt 70 Personen 



Hierzu gehört ein mindestens 30 köpfiger Chor

auf der Bühne. Hans möchte die Musik für sich wirken lassen, deshalb wird konsequent auf eine Filmbildunterstützung verzichtet.

Aussergewöhnlich ist auch die Lightshow, die sich wie Farbtupfer über jeden Mitspieler legt der aktiv ins Musikgeschehen eingreift. Das ist eine wirklich tolle Idee, so kann man zu jeder Zeit das Geschehen auf der Bühne verfolgen. Leider wir das Ganze nicht wie in Wembley durch  zwei Leinwände visuell unterstützt, sondern es wird nur teilweise Hans mit seinen Künstlern eingespielt.

So bekommt man  dennoch ein so  noch nicht gesehenes Konzertkonzept präsentiert. Es besteht aus Licht und Schatten. Immer dann, wenn ein Musiker eingreift, wird er mittels Licht ausgeleuchtet. Ein wunderbares Konzept, das die Komplexität der Musikkompositionen erst offenbart, aber auch zeigt, mit wie wenigen Instrumenten man wahre Emotionen darstellen kann. Ich glaube ich hatte die gesamte Spielzeit Gänsehaut und war wie elektrisiert bei diesen phantastischen Klängen. Neben freudigen Momenten gibt es auch beklemmende, euphorische und zu tiefst emotionale Momente. Hans spricht zum Publikum und erklärt seine Gefühlswelt. König der Löwen ist sein erster Oscar prämiertes Filmmusikprojekt und steht sinnbildlich für seine eigene Entwicklung.

               


Er erzählt von der Euphorie zu Gladiator. Erzählt immer wieder kurze Geschichten zu der Entstehung der Filmmusik und spielte die Musik nun so, wie er sie sich vorgestellt hatte. Dabei weicht er teilweise von dem Score etwas ab und so ist jeder Part eine kleine Offenbarung. Bilder verfolgen die Szenerien im Kopf mit. Dieses Konzert brauchte wahrlich keinen Filmunterstützung. Diese  Musik funktioniert auch wunderbar ohne diese Bilder und erzeugt somit eine Konzentation auf das Wesentliche und macht das Erlebnis noch intensiver.

               



Sein Vater starb als er 6 Jahre alt war und oft musste er die Schule wechseln. Seine Mutter schickt ihn von einem Internat zum anderen. Trost findet er in der Musik. In London kommt er mit der New Wage Szene in Verbindung und schafft dort mit der Gruppe Buggles 1981 den Hit " Video killed the Radiostar", der dann auch noch als erstes Musikvideo auf MTV läuft.
Es sollte der Beginn einer unglaublichen Karriere werden, denn Hans fühlte sich der Filmmusik besonders verbunden und schaffte über die Musik zu Rain Man den Sprung über den Teich.



Mir ist es gelungen einige wirklich grandiose Vidios zu drehen. Zudem haben wir eine VIP Karte erworben. Hiermit kann man die ersten 3 Stücke im Internet erwerben.

Set List:



Inceptions Fluch und Gladiators Interstellar

Eure C.T
alias
Bluray Charly



 


 

 

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WOW! Der hat wirklich schon einiges geleistet und dein Blog verbindet das gleich mit nem kleinen Biopic; ALLES KLASSE!! Besonders was du da erleben durftest!

Als ich zu Interstellar das Musik-MakingOf sah war ich auch mega beeindruckt, als sie das mit der Kirchenorgel aufzogen, Gänsehaut-Feeling!

DANKE!
MoeMents
02.05.2016 um 23:09
#4
Wer tolle Videos mit gutem Ton sehen möchte, der kann mich auf Facebook besuchen. Dort habe ich ein paar Videos vom Konzert eingestellt.
Charlys Tante
30.04.2016 um 19:35
#3
Vielen Dank für diesen tollen Bericht.

Einfach Spitzenklasse!
Headhunter666
30.04.2016 um 15:51
#2
Wau, einfach bombastisch...hervoragendes Event, hervorragender Bericht, hervorragend geschrieben!

Ein Erlebnis der Sonderklasse!
Kodijak
30.04.2016 um 14:49
#1

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