Master and Commander
Ab und zu greifen wir einmal einfach ins Regal und ziehen einen Film heraus um ihn noch einmal zu sehen.
Master und Commander ist so ein Film, der eher zufällig bei mir in der Playerlade landete.
Master and Commander ist ein hervorragendes Seefahrerabenteuer, das es wirklich in sich hat. Diesen Film muss man erst einmal auf sich wirken lassen um seine gesamte Qualität erfassen zu können. Er fusst auf dem Roman Manöver um Feuerland und ist jede Filmsekunde wert.
Dieser Film hatte eine ganze Menge an Preisen ergattern können
Oscars für die beste Kamera (Russell Boyd) und den besten Tonschnitt (Richard King), acht weitere Nominierungen: Bester Film, Beste Regie, Beste künstlerische Leitung, Bester Sound, Beste Kostüme, Bester Schnitt, Beste visuelle Effekte, Bestes Makeup
National Society of Film Critics Award für die beste Kamera
Preis der US-amerikanischen Cinema Audio Society für den besten Tonschnitt
Golden Satellite Award für den besten Tonschnitt und die besten visuellen Effekte
sowie viele weitere Film Preise
Russel Crowe der nach seinem Zinit von Gladiator, hier wieder einmal ein Glanzstück seiner Schauspielkunst präsentierte, hat dem Film seinen Stempel aufgedrückt.
Dieser Film ist ein Juwel im Filmuniversum und es ist verwunderlich, dass er nicht an den Kinokassen punkten konnte. Somit blieb dem Film bisher eine Fortsetzung verwehrt, obwohl ein Drehbuch bereits vorliegt.
Der Film glänzt mit einer wirklich authentisch wirkenden Story und exzellenten Kameraführung, die einen mitten in das Geschehen an Bord des Kriegssegelschiffes Suprise bringt. Dort befindet sich eine 197 Mann starke Besatzung, deren Aufgabe es ist während der napoleonischen Kriegzüge am Anfang des 19. Jahrhunderts, das Kriegsschiff Acheron abzufangen und unschädlich zu machen. Hierbei gerät die Suprise in einen Hinterhalt und wird schwer beschädigt. Nun hat der Kapitän Jack Aubry, auch der Lucky Jack genannt, Feuer gefangen und nimmt allen Warnungen zum Trotze die Verfolgung der Acheron auf. Hierbei muss er unter herben Verlusten sein ganzes seefahrerisches Können aufbieten um sein Ziel erreichen zu können. Kann es ihm gelingen?
Neben den äußerst authentisch inszenierten Seeschlachten steht auch das Leben auf der hohen See mit allen seinen Entberrungen und Härte den verschiedenen Persönlichkeiten des Kapitäns Aubreys und dem Schiffarzt Maturins, als auch der Kampf der Seeleute gegen die nicht zu kontrollierende Natur im Zentrum des Geschehens. Hierdurch fühlt man sich mitten auf dem Schiff und glaubt im Zeitraffer alle diese Ereignisse mit erleben zu können.
Einige exemplarische Filmbilder möchte ich euch an dieser Stelle wieder einmal präsentieren:
Rechtehinweis
Schiff gesichtet
Die Acheron
Erster Kontakt
Verluste sind zu beklagen
Entscheidungen müßen getroffen werden
Strategien des Lord Nelson
Ein Modell der Acheron wird begutachtet
Unterwegs gibt es frische Verpflegung
und Entspannung
sowie Musik
und Lieder
aber auch Aufmüpfigkeiten
Verwirrung des Gegners
und seefahrerische Kabinetstückchen
Tote gibt es zu bestatten
und Kommandos zu vergeben
Härte zu zeigen
sowie die weitere Verfolgung aufzunehmen
Bild:
Das Bild ist sehr gut in HD überführt, obwohl man ihm an einigen Stellen sein Alter ansieht, wirkt das Bild immer stimmig und realistischgut ausgeleuchtet. Es gibt Szenen die sind etwas zu dunkel und der Kontrast bricht etwas ein. Betrachtet man aber den Versuch, das Bild in dem Licht zu zeigen, welches vorherrschend war auf dem Schiff, dann passt das. Die Schärfe ist für meinen Begriff ausgewogen und nicht zu scharf, ein ständiges feines nicht zu auffälliges Korn begleitet das Bild uns ist somit genau passend für einen solchen Historienfilm. Die Farben sind sehr authentisch und wirken leicht kühl zur Geamtstimmung aber dennoch real. Stilmittelbedingte Farbpalettenverschiebungen sind ebenfalls von Weir sehr gut getroffen. Insgesamt ein ausgewogenes HD Bild.
Ton:
Der Ton ist hierbei eigentlich der Star des Filmes, noch nie zuvor habe ich eine solchen fulminanten DTS 5.1 Sound gehört. Bei mir wurde der Ton etwas auf 7.2 mit den Presence Speaker aufgemotzt, welches ihm noch mehr Räumlichkeit beibrachte und den Sound auf einen noch höheren Level bringen konnte. Die vielen Surround und Direktionaleffekte, die sich hier ein Stelldichein geben, wirken schon fast überreal. Jedes Knarzen und jedes kleinste Geräusch, z.B. das Getrampel oberhalb des 8ter Decks, war so real, das ich glaubte es trampelt einer auf unserer Decke herum. Unglaublich aber wirklich wahr. Die Schlachtengeräuschkulisse war schon fast beängstigend. Der Kinoraum wackelte so, dass man zusammenzuckte, wenn neben oder über einem die Kanonankugeln ins Gehölz krachten und die Maste zu Fall brachten, dann dachte man, das sich sogar das Sofa etwas anhebt. Diese Soundkulisse kann man nur in einem expliziten Kino ohne auf Nachbarn achten zu müssen wirklich hören, ansonsten kann der Frieden wirklich gestört werden. Nicht umsonst wird der Sound von diversen Testzeitschriften auch heute noch heran gezogen. Der Filmscore ist ebenfalls eine Klasse für sich, wenn die Klassikstücke über die Lautsprecher in den Hörraum hereinsprudeln, wird einem wohlig ums Herz und man könnte stundenlang zuhören. Insgesamt ist der Filmton auf extrem hohem Niveau angesiedelt.
Meine Meinung:
Ein grandioses Bombastkino mit einem Russell Crowe wie ich ihn am liebsten habe unnahbar und dennoch liebenswert.
Eines muss jedoch jedem Betrachter klar sein. Peter Weir hatte nicht vor hier einen echten Unterhaltungsfilm zu schafen, sicher sollte der Film auch spannend sein. Das sind aber nicht die Hauptmerkmale auf die er sich stützte. Er hatte das Ziel hier ein authentisches Zeitzeugnis zu schaffen, das dem Zuschauer die Möglichkeit gibt in diese zeitepoche einzutauchen und sich umzuschauen, genau so muss es sich damals an Bord eines Kriegssegelschiffes angefühlt haben, sollte jedem durch den Kopf gehen, der diesen Film betrachtet. Trotz des aus heutiger Sicht etwas behäbigen Erzähltempos oder gerade deswegen. Das ist ihm mit Pravour gelungen und hat somit einen Mikrokosmos auf einem Kriegsschiff kreiert. Ein fast schon dokumentarisches Zeitdokument verpackt in ein authentisches Action-Drama. Dieser Film ist so authentisch, dass man versucht ist die Schiffsplanken des Schiffnachbaus selbst zu putzen, man kann das Meer förmlich riechen und den Wind fühlen. Die Gefechtsszenen sind so realistisch, dass Schiffsgeschehen spielt sich hautnah um einen herum ab. Hier vermisst man keinen HD Sound. Für diesen Film ist eine große Leinwand Pflicht, nur dann kann er seine Magie verbreiten. Das Bild ist leider insgesamt etwas durchwachsen und hat eine gute Qualität in den Tageslichtszenen, teilweise grieselig in Nacht und Innenraumszenen, dennoch ist das Bild insgesamt besser als eine DVD, dass kann man zumindest auf 100 Zoll gut beurteilen. Die Extras sind mager und für einen solchen Film etwas schade.
Ein Film der trotz der kleinen Bildschwächen in keiner ernsthaften Sammlung fehlen darf.
Fazit:
Film. 5 von 5 (wegen dem absolut real wirkenden Szenario, zwischen ruhigen und Action Momenten)
Bild: 3,7 von 5 ( die kleinen Schwächen kann man dem Film verzeihen, die Bildbewertung ist objektiv Blu Ray Bild bezogen)
Ton: eigentlich 6 von 5, das geht aber nicht (einfach grandios und schon deshalb kann man den Film mehrmals ansehen oder besser anhören)
Dieser Film mit Russel Crowe und einigen anderen Schauspielern, die hier ihre Feuertaufe hatten, ist ein Must see für jeden Filmenthusiasten.
Der Nachbau der HMS Suprise liegt in einem Maritim Museum in San Diego
(Quelle: Wikipedia)
In diesem Sinne
Viel Spaß beim Film
Eure
C.T.
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Kommentare
Vielen Dsnk!!
Der Ton ist völlig zu Recht der eigentliche der Star des Filmes!
Gleich die ersten zwanzig Minuten - ein Kanonenfeuer aller ersten Güte¬- nehme ich gerne zur Vorführung meines Heimkinos.
Eine 4K Fassung würde ich mir wünschen!
Du hast Recht ,der Film ist einfach der Hammer!Darum zählt er auch zu meinen Lieblings Streifen.Er ist unbeschreiblich, gerade der Ton -man denkt sich gleich mit auf dem Schiff.Auch finde ich die Story gelungen weil sie mal was anderes ist .
Danke für den Blog!
Obwohl optisch überzeugend und handwerklich zweifelsohne gut gemacht, konnte der Film mich nicht wirklich packen und er ist einer der wenigen Blu-Rays, die ich sofort wieder verkauft habe.
Danke für den tollen Blog! :-)
Hab übrigens keine Nachbarn ;-)
Ich hab den Film nicht so gut in Erinnerung, aber ich weiß, das ich den damals mit (eher ermüdenden?) anderen Augen gesehen habe! Also würde der wohl heute bestimmt toppen, deine hervorragend gewählten Worte für diese authentischen Stimmungen wecken eine salzige Windbrise und Lust auf dieses Szenario.
Als ich zuletzt mal die Fernsehfassung von Moby Dick (Ethan Hawke) gesehen habe, kam dieser wunderbare Seefahrer-Flair auf und ich glaub, denn könnte "Master and Commander" mit Leichtigkeit toppen ...
Vielen DANK für die tolle Nahelegung!