James Bond jagt Dr. No in 4 K
5. Oktober 2025

James Bond 4 K Box mit allen Filmen mit Sean Connery in ultimativem neu gemastertem 4 K Bild.
James Bond – 007 jagt Dr. No (4K UHD Review)
Ein Anfang mit Stil, Toupets und Karnevalsdrachen
1962 begann mit James Bond jagt Dr. No ein Franchise, das bis heute nicht totzukriegen ist – vor allem, weil die Produzenten rechtzeitig die Hauptdarsteller austauschen. Damals war Sean Connery gerade 32, ein Schotte mit frühem Haarausfall, der sich die Rolle erarbeiten musste: Akzenttraining, Dom-Pérignon-Schule, und ein Toupet, das länger Karriere machte als so mancher Nebendarsteller. Ian Fleming fand ihn anfangs „zu grob“ – bis er selbst Bonds schottische Herkunft in die Romane schrieb.
Und dann dieser Moment: „Bond. James Bond.“ – begleitet vom Monty-Norman-Theme, das sich wie ein Ohrwurm in die Kinogeschichte fraß. Hier war er geboren: der Prototyp Bond. Ein Chauvi mit Stil, der Frauen mit Sprüchen und Schurken mit Kugeln erledigt. Nun aber genug mit dem Geschwaffel und der Schmeichelei.
Wer war denn damals Sean Connery, bevor er zum Bond wurde.
Sean Connery wurde 1930 in Edinburgh geboren, in einfachen Verhältnissen.
Erste Erfahrung in der Bühnen und Schauspielerei sammelte Sean Connery ab 1953. Sean Connery fand Gefallen an der Schauspielerei, er nahm Sprach- und Schauspielunterricht (sein schottischer Akzent war damals noch sehr stark).
Seine erste nennenswerte Hauptrolle war ein BBC-TV-Stück "Requiem for a Heavyweight" aus dem Jahre 1957.
Sein erstes Filmdebut war in "No Road Back" ebenfalls aus 1957, es war ein kleiner Gangsterpart den er dort spielte. Er spielte dann meist Rollen als Nebenfigur: Als Seemann, Soldat oder Gauner. Dann kam 1961/62 das Bond-Casting – Connery setzte sich nach anfänglichen Bedenken gegen Cary Grant (zu teuer), David Niven (zu alt) und Roger Moore (angeblich „zu glatt“) durch. Der Rest ist Kinogeschichte.
Dieser kleine Exkurs musste einfach sein.
Nun aber zurück zum Film.
Die Story des ersten Bond war nicht sonderlich exclusiv. Es war eher ein Behördenbrief unter Palmen: Ein Agent wird auf Jamaika getötet. Die CIA vermutet Russen dahinter, M schickt Bond zur Klärung der Situation. [Eigentlich ein Muster, das bis heute Bestand hat].
Bond stolpert über einen Geologen, eine Ursula Andress im Bikini (die eigentliche Hauptattraktion) und irgendwan dann auch über Dr. No, der metallene Greifhände und überschaubare Weltherrschaftsambitionen hat.
Die Dramaturgie ist eher ein gemütliches Inselhopping. Der Bösewicht tritt erst auf die Leinwand, wenn andere Filme längst die Abspannmusik spielen würden. Egal, ein Bond ist ein Bond. Der erste Bond unterscheidet sich jedoch eherblich von den Bonds der Daniel Craig Ära.
Ken Adams Sets – das Labor, das Aquarium – versprühten jedoch bereits damals den Größenwahn, der die Reihe später prägen sollte. Wenn da nicht ein Drache über die Leinwand rollte, James Bond rollte auch mit den Augen, der eher wie ein Karnevalswagen aus Köln wirkt. Ernst nehmen? Kaum. Schmunzeln? Garantiert.
Unvergessen bleibt Ursula Andress’ Auftritt am Strand – eine Szene, die gleichermaßen popkulturelles Monument und feministischer Stolperstein ist. Filmhistorisch jedoch prägend war.
Kurz: Dr. No ist kein Actionfeuerwerk, aber die Geburtsstunde einer Legende – holprig, langsam, manchmal unfreiwillig komisch und dennoch sehenswert.
Bildqualität (4K UHD)
Die alte Blu-ray mit Lowry-Prozess überschärfte damals die Gesichtern. Das war natürlich dem Geschmack der Anfangsära der Blu-Ray Disc geschuldet. Auch mir gefiehl das mangels Vergleich ganz gut damals. Die jetzige UHD zeigt jedoch, wie man Filme von der Kinoleinwand auf die Heimkinoleinwand überträgt ohne zu viel oder zu wenig an dem Ursprungsmaterial zu verändern.
Das Format ist nun korrekt 1,75:1. Weniger Bild oben und unten, dafür aber Kino authentisch.
Schärfe & Detail: Endlich echte Auflösungstiefe statt künstlichem Nachschärfen. Stoffe, Autogrills, Fassaden alles ist klarer.
Korn: Natürlich, homogen, filmisch. Kein stehendes Rauschen mehr im Bild.
Farben & HDR: Realistisch statt Tropen-Postkarte. Himmel und Meer strahlen, Hauttöne wirken gesund, nicht nach Sonnenbrand. HDR10 und Dolby Vision geben Highlights wie Honey Ryders Bikini zusätzlichen Glanz.
Kurzum: Die filmischste Präsentation, die Dr. No je hatte. Keine Photoshop-Katastrophe, sondern echte Kinoästhetik.
Tonqualität:
Jetzt der Dämpfer:
Deutsch (DD 5.1): Muffig, flach, komprimiert. Dynamik? Fehlanzeige. Nostalgie ja, Audiophilität leider nein.
Englisch (Atmos + Mono): Atmos klingt wie ein Marketing-Gag. Räumlichkeit? Fast null. Eher, als hätte Bond seine Mission in einer Telefonzelle erledigt. Glücklicherweise liegt die originale Mono-Spur bei – und klingt ehrlicherweise am besten.
Kurz: Bild top, Ton flop.
Extras:
Nichts Neues, aber immerhin: Audiokommentar, Making-of, Trailer. Alles auf Blu-ray, alles solide.
Fazit:
James Bond jagt Dr. No ist kein Meisterwerk – aber ein perfekter Startschuss. Er definiert, was Bond ausmacht: Sean Connerys Coolness, Ken Adams Sets, das Theme, die Bond-Girls, der Superschurke, exotische Schauplätze. Holprig? Ja. Unfreiwillig komisch? Definitiv. Filmgeschichtlich unverzichtbar? Ohne Frage.
Die 4K UHD macht endlich Schluss mit den Sünden der Blu-ray: Authentisches Bild, filmisch statt künstlich. Der Ton hingegen klingt, als habe Mr. Bean am Mischpult gesessen.
Kurzum: Ein UHD-Upgrade, das aussieht wie Bond – aber klingt wie ein schlechter Witz. Fürs Regal trotzdem Pflicht!
P.S.
Demnächst kommt "Liebesgrüße aus Moskau"
In diesem Sinne!
Eure Charlys Tante
Hans Zimmer Live-The Next Level- Dieser Blog wird von mir von Zeit zu Zeit um Neues ergänzt. Also dranbleiben!
18. Oktober 2025
Hans Zimmer Live – The Next Level Lanxess Arena Köln, 14. Oktober 2025
Es ist 19:45 Uhr in der Kölner Lanxess Arena. Wir haben uns etwas verspätet. Glücklicherweise hat Hans Zimmer sich ebenfalls verspätet und als ob man es genau so choreographiert hätte startet das Konzert in dem Moment , in dem wir uns hinsetzen. Bereits seit 2016 besuchen mein Sohn und ich zusammen diese grandiosen Konzerte.
Die Lichter gehen langsam aus, ein tiefes, pulsierendes Brummen füllt den Raum – und plötzlich steht er da: Hans Zimmer. Kein großes Tamtam, kein übertriebenes Spektakel, einfach nur dieser Mann mit seinem verschmitzten Lächeln, der die ersten Töne anschlägt. Und in diesem Moment weiß jeder: Das hier wird kein normales Konzert. Das wird eine Reise. Eine, die man so schnell nicht vergisst.
Schon nach den ersten Klängen wird klar, dass Zimmer und sein Team die Live-Filmmusik auf ein neues Level gehoben haben. „The Next Level“ ist keine Floskel, sondern Programm – und man spürt sie in jeder Faser, in jedem Bassimpuls, in jedem Lichtstrahl, der über das Publikum tanzt.
Ein Abend für die Ewigkeit
Es gibt Konzerte, bei denen man sich schon nach den ersten Minuten wünscht, dass es danach eine Veröffentlichung auf einem Bildträger wie einer Blu-ray Disc geben möge.Oft bleibt dieser Wunsch unerhört. Hier bin ich jedoch zuversichtlich, dass es eine solche geben wird. Denn was man dort auf der Bühne und über der Bühne im Live-Mitschnitt sieht, schreit danach, auf eine Disc gepresst zu werden – nicht, um sie einfach nur wieder anzusehen, sondern um das Gefühl, die Atmosphäre, die Energie noch einmal erleben zu dürfen. Der Abend in der Kölner Lanxess Arena am 14. Oktober 2025 war genau so einer.
Es ist eine gigantische Show.
Der Aufbau der Bühne dauert über 10 Stunden. 46 Musiker und Sänger stehen auf der 17 Meter breiten und 15 Meter tiefen Bühne mit drei Aufzügen. 100 Tonnen Ausrüstung in 20 Trucks, dazu gehören riesige LED-Wände, 12 Kameras und 30 Kilometer Kabel. Für den Surround-Sound sorgen 920 Lautsprecher mit einer Gesamtleistung von 955.400 Watt. So wie bei gigantischen Opem Air Festivals.
Die Musik war so brachial, so präzise und gleichzeitig so emotional, dass selbst mein Heimkino – so ausgewachsen und fein abgestimmt es auch sein mag – diese Wucht niemals einfangen könnte. Und genau deshalb sitzt man dort, inmitten von tausenden Gleichgesinnten, und spürt wieder, warum man Musik liebt.
Hans Zimmer ist wie bei seinen Konzerten davor immer in Plauderlaune, so teilt er dem Publikum immer einige interessante Anekdoten aus seinem persönlichen Leben mit.
"Es ist mir ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass die meisten Ideen in entspannter Atmosphäre entstehen, beispielsweise beim gemeinsamen Abendessen mit dem Regisseur. Nach vielleicht eineinhalb Gläsern Wein kommt manchmal eine verrückte Idee auf, die dann in die Tat umgesetzt wird", so Zimmer.
Er gibt zum besten, dass er weiterhin keine Zeit gefunden habe, seine Freundin die er seit 2023 hat, Dina De Luca, zu heiraten. Vor zwei Jahren hat er ihr während eines Konzerts einen Heiratsantrag gemacht. "Es ist jedoch seitdem viel passiert. Wir sind immer noch verlobt – und wie", sagte er. Eine Sequenz aus Pearl Harbour ist nur wegen ihr im Programm, obwohl er es nicht so schätzt.
Ich habe Hans Zimmer mittlerweile fünfmal in Köln erlebt: 2016, 2022, 2023, 2024 und nun 2025. Jede dieser Shows war anders, jede auf ihre Weise besonders – von den ersten, noch etwas roheren Konzerten bis hin zu der audiovisuellen Perfektion von The Next Level.
2016 war pure Begeisterung und Staunen;
2022 das große Wiedersehen nach pandemiebedingter Stille mit viel Emotionalität;
2023 nicht wirklich neu, nur etwas druckvoller ind um Titel erweitert;
2024 sinfonischer und filmischer – ohne dass Hans Zimmer direkt zugegen war, sondern hier nur auf der Leinwand erschien.
Jetzt 2025 schließlich wurde es futuristisch, elektronischer, technisch ausgefeilter, aber nicht weniger emotional wie die vorherigen.

Hans Zimmer – Aus Liebe zur Musik -
Was wären bestimmte Filme ohne seine Filmmusik? Sicher gibt es Filme, bei denen die Filmmusik nicht den höchsten Stellenwert hat – Filme, die vielleicht wieder in Vergessenheit geraten. Bei Hans Zimmer ist das anders. Hier verleiht die Musik dem Film Flügel, wie es Ridley Scott einmal sagte.
Seit über 45 Jahren komponiert Hans Zimmer Filmmusik, und noch immer erfindet er sich neu.

Begleitbuch zum Konzert:
Die Filme müsst ihr schon selbst zählen.
Von Rain Man über König der Löwen, Gladiator, Pirates of Caribbean und Inception bis hin zu Dune, Interstellar, James Bond und F1 – Zimmers Werk ist längst Teil unserer kollektiven Erinnerung geworden.
Gladiator aus dem Jahr 2000 ist wohl der Film, der Hans Zimmer weltweit in die erste Reihe katapultierte. Und obwohl er bereits 1995 für Der König der Löwen den ersten Oscar erhielt, musste er bis 2022 warten, um für Dune seinen zweiten in den Händen zu halten – trotz 12 Oscar-Nominierungen, 16 Golden-Globe-Nominierungen und 24 Grammy-Nominierungen.
Hans Zimmer ist ein Phänomen – die personifizierte Filmmusik-Maschine. Wie kann dieses Universum aus einer einzigen Seele entstehen (und dann auch noch deutscher Herkunft)? So steht es im Begleitheft des Konzerts – und es trifft den Nagel auf den Kopf.
Er erfindet Klang, formt ihn, atmet ihn. Bei ihm wird Komposition zu Klangforschung: Physioakustik, Klangsynthese, eigens gebaute Instrumente – das ist Hans.
Einmal in seinem Kopf, muss es hinaus in die Wirklichkeit. Seine Themen setzen sich nicht einfach in unseren Köpfen fest, sie werden willkommen geheißen – wie Erinnerungen, die schon immer da waren.
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The Next Level – Die Show 2025
„The Next Level“ ist keine Neuauflage früherer Tourneen, sondern eine sinnvolle Weiterentwicklung – visuell wie musikalisch. Die Bühne wirkt moderner, die Lichtgestaltung cineastischer, und die Arrangements sind neu gedacht: kompakter, elektronischer, aber zugleich detailverliebt und unfassbar schön.
Das Orchester ist diesmal kleiner, doch das tut der Intensität dieses Konzertes keinen Abbruch. Im Gegenteil: Jede Note sitzt, jeder Schlag ist gezielt. Die Show ist auf Dynamik und Präzision ausgelegt – ein klangliches Gesamtkunstwerk, das in Köln an diesem Abend seinen offiziellen Start feierte. Ich durfte dabei sein – und es war ein lohnendes Erlebnis.
An Höhepunkten fehlte es dem Klang-Spektakel sowieso nicht. Loire Cotler und Lisa Gerrard sorgten für Gänsehaut durch ihren Gesang. Guthrie Govan zauberte an der Gitarre. Aicha Djidjelli und Holly Madge spielten präzise synchron auf den Schlagzeugen. Cello, Violinen, Flöten, Hörner, Chöre – alles verschmolz zu einem beeindruckenden Soundteppich.
Nach dem Konzert gab es stehende Ovationen für dieses grandiose Konzerterlebnis.
Die Setlist war erfrischend neu, mit mutigen Übergängen und überraschenden Highlights:
Setlist Köln 2025 – The Next Leve
Part 1
1. The Dark Knight Suite: Part 1
2. Dune: Intro / House Atreides
3. Man of Steel
4. Chevaliers de Sangreal (The Da Vinci Code)
5. Gladiator (The Battle / Now We Are Free)
6. Discombobulate (Sherlock Holmes)
Part 2
7. Inception (Mombasa / Time-Segmente)
8. 160 BPM (Angels & Demons)
9. Pearl Harbor (Auszug)
10. F1 – Themes & Variations
11. Dune II Suite: Paul’s Dream
12. Beyond Rangoon (Auszug)
13. Interstellar Suite (Day One → Murph)
14. Tears of the Sun (Auszug)
15. The Lion King (This Land / Circle of Life)
Encore:
16. Pirates of the Caribbean Suite
17. Time (Inception)
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Das Ensemble 2025 –bestehend aus Klangkünstler auf Weltniveau:

Hans Zimmer – Piano, Synthesizer,
Nick Glennie-Smith – Keyboards,
Guthrie Govan – Gitarre
Juan “Snow Owl” García-Herreros – Bass
Juan García-Herreros, auch bekannt als Snow Owl, ist seit 2018 als Bassist Teil des Projekts „The World of Hans Zimmer“. Er wurde von Hans Zimmer persönlich eingeladen, nachdem dieser ein Video von García-Herreros’ Performance zu „Inception“ auf Facebook gesehen hatte . Seitdem ist er regelmäßig auf Tour mit dem Orchester von Hans Zimmer und tritt weltweit bei Konzerten auf. Darüber hinaus war er auch auf dem Soundtrack zu „Dune: Part Two“ (2024) zu hören, wo er sowohl E-Bass als auch Kontrabass spielte .
García-Herreros’ Zusammenarbeit mit Hans Zimmer begann also im Jahr 2018 und setzt sich bis heute fort.
Ausserdem wurde er zum besten Bassisten der Welt gekürt.
Lucy Landymore – Percussion, Drums

Steven Doar – Drums
Satnam Ramgotra – Percussion, Tabla
Lebo M – Vocals
Mariko Muranaka – Cello
Nairobi Kirchen Chor
French Horn Sextett
Refi Sings, Vocals
Amy You, Violin

Veronika Vitaszkova, Flöten
Alexandra Tirsu, Violinen
Aleksandra Suklar, Percussion
Kevin Schröder, Synthesizer
Andy Pask, Bass
Nile Marr, Gitarre
Molly Madge Drums
Guthrie Govan, Gitarre
Molly Rogers, Violinen
Aiche Djidjelli, Drums
Loire Cotler, Vocals
Eliane Correa, Keyboards

Lisa Gerrard, Vocals
Nina Treiber Tänzerin und Artist

Meine Kölner Konzerthistorie – Eine Reise in fünf Akten:
2016 – Hans Zimmer Live on Tour
Setlist (Auswahl):
Driving Miss Daisy, Crimson Tide, Gladiator, The Lion King, Pirates of the Caribbean, Inception, Interstellar, Man of Steel
Mit dabei: Tina Guo, Satnam Ramgotra, Johnny Marr, Nick Glennie-Smith, Guthrie Govan, Lebo M. u a.
2022 – Hans Zimmer Live (Europe Tour)
Setlist: Dune, The Dark Knight, Wonder Woman, Gladiator, Sherlock Holmes, The Lion King, No Time to Die, Inception – Time
Mit dabei: Tina Guo, Lisa Gerrard, Lebo M., Mariko, Rusanda Panfili, Pedro Eustache, Juan Garcia Herreros u. a.
2023 – Hans Zimmer Live 2.0
Setlist: Dune, Interstellar, Inception, The Dark Knight, Gladiator, Top Gun: Maverick, Wonder Woman 1984
Mit dabei: Tina Guo, Lisa Gerrard, Mariko Muranaka, Juan García-Herreros, Pedro Eustache, Lebo M.
2024 – The World of Hans Zimmer – A New Dimension
Setlist: Dune: Part Two, The Dark Knight, Inception, The Lion King, Gladiator, Interstellar
Mit dabei: Pedro Eustache, Guthrie Govan, Marie Spaemann, Lebo M., Satnam Ramgotra
2025 – The Next Level
Setlist: siehe oben.
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Langjährige Mitwirkende
Geigerinnen: Rusanda Panfili (2016–2023), Molly Rogers (ab 2022)
Cellistinnen: Tina Guo (2016–2023), Mariko Muranaka (ab 2022)
Drummer: Satnam Ramgotra (2016–2022), Lucy Landymore & Steven Doar (2022–2025)
Vokalisten: Lisa Gerrard (seit 2022), Lebo M. (seit 2016)
Bass: Juan “Snow Owl” García-Herreros (seit 2018)
Instrumentalisten: Guthrie Govan, Nick Glennie-Smith, Pedro Eustache – durchgehend aktiv
Diese Kontinuität macht jede Show einzigartig – und zeigt, wie Zimmer stets das bestmögliche Ensemble für jeden Abend zusammenstellt.
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Fazit
Es dauerte bis 2016, bis Hans sich auf die große Bühne wagte. Er dachte damals, dass es die Leute vielleicht nicht so interessiert, sagte er damals, soweit ich mich erinnere.
. „Du musst dem Publikum in die Augen schauen, Musik in Echtzeit machen und dich nicht hinter der Leinwand verstecken“, damit hatte man ihn damala gelockt. Damals wirkte er noch etwas eingeschüchtert von seinmem Erfolg. Nun sind viele Jahre vergangen und unzählige Konzerze unter seiner Führung haben das Publikum weltweit begeistert und nach fünf Konzerten in Köln kann ich sagen: Hans Zimmer ist kein Komponist – er ist ein Lebensgefühl.
Seine Musik ist größer als die Leinwand, größer als der Konzertsaal, größer als Worte.

Jedes Mal, wenn die letzten Töne von Time verklingen, bleibt ein wohliges Gefühl zurück.
Zeuge einer Ära gewesen zu sein, in der ein deutscher Komponist Hollywood und die Welt mit Klang erfüllt, ist schon was besonderes.
Und so verlasse ich auch 2025 die Lanxess Arena mit dem Wunsch, dass es eines Tages vielleicht wieder einmal eine Konzert Bluray dieses Abends geben wird.
Denn Hans Zimmer ist nicht nur Musik.
Hans Zimmer ist Emotion, Energie – und pures Kino für die Ohren.
Apropo, mittlerweile gibt es das Konzert Hans Zimmer live in Prague auf in 4K. Natürlich habe ich die Scheibe zu Hause. Demnächst gibt es von mir dszu auch ein Review.

Ergänzung vom 21.10.25, nachdem jetzt einige Kritiken vorliegen:
Positive Aspekte
In Köln hieß es: „Der Weltstar … hat in … zwei Abenden … ordentlich eingeheizt. Von beeindruckenden Gitarrensolos, über kraftvolle Schlagzeugklänge hin zu atemberaubenden Gesangseinlagen, bot … eine Show, bei der die Musik klar im Vordergrund stand.“
Auch wird die Show beworben mit der Aussage: „…eine völlig neue Show mit bahnbrechenden elektronischen Sound-Elementen und einer spektakulären Lichtinszenierung …“
Nutzer-Feedback auf Reddit:
> „The first time I watched The Rock … Tonight, hearing Hans Zimmer live, I fell in love all over again.“
Diese Stimmen zeigen, dass für manche Besucher das Erlebnis sehr emotional und beeindruckend war.
❗ Kritische Aspekte
In Köln wurde auch berichtet: „Die Meinungen unter den eingefleischten Fans gingen … von ‚sensationell, großartig‘ bis ‚enttäuschend und seelenlos‘.“
Reddit-Kommentar:
> „This iteration is majorly disappointing and a noticeable drop off from the two previous iterations of the show.“
Kritikpunkt: Weniger Orchester-Anteil, mehr Synthesizer, weniger „klassisch“ orchestraler Klang.
Ein weiterer Nutzer:
> „The biggest things missing from the new concert were: … No Time for Caution…“
Es besteht bei manchen Fans die Erwartungshaltung, dass bestimmte ikonische Stücke gespielt werden — und wenn nicht, führt das zu Enttäuschung.
Mein Eindruck:
Wenn ich die bisherigen Bewertungen abwäge:
Wer sich auf eine spektakuläre Show mit visuellen Effekten, elektronischen Klangelementen und Neuerungen einstellt, wird begeistert sein.
- Hans Zimmer hatte immerhin mit Synthesizer begonnen und elektronischer Musik-
Wer hingegen eine möglichst originalgetreue Orchester-Performance von Hans Zimmer erwartet, könnte enttäuscht werden — insbesondere wenn man seine früheren Shows kennt und liebt.
Man sollte dann auf die Sinfoniekonzerte von Hans Zimmer setzten. Das kommt 2026 wieder nach Deutschland.
Ich denke jede Showvariante ist etwas besonderes. Wer Hans Zimmer jedoch live etleben will, muss Hans Zimmer Live erleben.
Also, wem mein Blog gefällt, darf gerne ein Danke da lassen, es würde mich sehr freuen????
In diesem Sinne – Eure Charlys Tante
Hans Zimmer Live in Prague, jetzt im ultimativen 4K
27. Oktober 2025
Hans Zimmer: Live in Prague (4K Ultra HD Blu-ray)
Wenn Klang zur Religion wird
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Mein Meinung:
Hans Zimmer in Bestform – audiovisuell, emotional und technisch auf absolutem Referenzniveau.
Die UHD-Version von Live in Prague ist mehr als ein Upgrade: sie ist ein Erlebnis
Konzerfilm-Inhalt:
Wer sich Filmfan nennt, kommt an ihm nicht vorbei: Hans Zimmer – der musikalische Architekt unzähliger Kinoträume, der mit seinem Score zu Gladiator einst die Messlatte für Filmmusik neu definierte. Kein anderer Komponist hat es derart meisterhaft verstanden, Film und Musik zu einer untrennbaren Einheit zu verschmelzen.
Im Mai 2016 und 2017 ging Zimmer mit einem „Best Of“ seiner bekanntesten damaligen Soundtracks auf große Europatournee – begleitet von Band, Orchester und Chor, stand er mit insgesamt über 70 Musiker auf der Bühne. Ich durfte damals gemeinsam mit meinem Sohn live dabei sein, und dieser Abend hat mein musikalisches Empfinden nachhaltig verändert.
Nun – völlig ohne große Ankündigung – hat Mercury Studios die Konzertaufzeichnung „Hans Zimmer: Live in Prague“ in einer 4K Ultra HD-Version mit Dolby Vision veröffentlicht. Selbst beim aktuellen „The Next Level“-Tourstopp gab’s am Merch-Stand nur die Blu-ray, keine Spur von UHD. Dass es sie tatsächlich gibt, habe ich danach zufällig erfahren – und sie natürlich sofort bestellt.
Schon beim ersten Anspielen auf meinem 55-Zoll-Sony war klar: Das hier ist mehr als ein Upgrade. Es ist ein audiovisuelles Statement.
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Das Konzert
„Live in Prague“ ist ein emotionales, perfekt inszeniertes Best-Of aus Zimmers Schaffen:
Von Gladiator, The Dark Knight und Inception über Der König der Löwen, Interstellar bis Pirates of the Caribbean – alles, was Rang und Namen hat, findet sich hier in kongenialen Arrangements.
Zimmer führt charmant und mit feinem Humor durch den Abend, erzählt kleine Anekdoten zu einzelnen Werken und verneigt sich vor Weggefährten wie Tony Scott oder Heath Ledger. Dazu liefern Musiker wie Tina Guo oder Johnny Marr brillante Soli und verleihen der Show einen rockigen Einschlag, der wunderbar mit dem orchestralen Bombast harmoniert.
Optisch überzeugt die Produktion durch eine eindrucksvolle Lichtshow, dynamische Kamerafahrten und eine konsequent filmische Bildsprache. Nebelmaschinen? Fehlanzeige – was das Bühnenbild noch klarer und plastischer wirken lässt.
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Setlist
1. Driving Miss Daisy / Sherlock Holmes
2. Madagascar: Best Friends
3. Crimson Tide / 160 BPM
4. Gladiator: The Wheat / The Battle / Elysium / Now We Are Free
5. The Da Vinci Code: Chevaliers de Sangreal
6. Pirates of the Caribbean: Jack Sparrow / One Day / Up Is Down / He’s a Pirate
7. Hannibal: The Mob
8. The Lion King: Circle of Life / King of Pride Rock
9. Tears of the Sun: Leave No Man Behind
10. Rush: Lost but Won / 160 BPM (Reprise)
11. The Dark Knight Trilogy: Why So Serious? / Like a Dog Chasing Cars / Introduce a Little Anarchy / The Dark Knight Theme
12. Man of Steel: What Are You Going to Do When You Are Not Saving the World?
13. Interstellar: Day One / Cornfield Chase / No Time for Caution / Stay / Detach
14. Inception: Dream Is Collapsing / Mombasa / Time
Als Zugabe folgt ein emotionales Finale mit „Time“ aus Inception – ein Gänsehautmoment, bei dem sich die über 70 Musiker zu einer emotionalen Klangwand vereinen, während Zimmer selbst lächelnd am Keyboard sitzt.
Dieses Finale gab es bisher bei allen Hans Zimmer Live Konzerten.
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Bildqualität (UHD, Dolby Vision HDR)
Die 2160p-Dolby-Vision-Präsentation ist ein Fest für die Augen. Der Dynamikumfang (maxCLL 4000 Nits) sorgt für intensive Farbkontraste, feinste Durchzeichnung und ein geradezu greifbares Bühnenbild.
Sowohl die leuchtenden LED-Farben als auch die dezenten Hauttöne profitieren enorm vom erweiterten DCI-P3-Farbraum. Schwarz bleibt schwarz, Spitzlichter blenden nicht, und die Kamera fängt jedes Detail der Instrumente und Gesichter gestochen scharf ein.
Das HDR-Mastering zeigt, was möglich ist, wenn Konzertaufnahmen filmisch gedacht werden: kein Überschärfen, kein Blooming – stattdessen Transparenz, Tiefe und Klarheit. Ein echter UHD-Referenztitel, der beweist, dass auch Konzertfilme Kinoformat haben können.
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Tonqualität (Dolby Atmos / TrueHD 7.1)
Schon die Blu-ray war tontechnisch herausragend – aber was hier geboten wird, ist schlicht spektakulär. Die neu gemasterte Dolby-Atmos-Spur besitzt nun 13 dynamische Objekte (statt 11) und eine höhere Bitrate (max. 9441 kb/s). Das Resultat: mehr Präzision, klarere Staffelung, feinere Ortung und ein satterer, kontrollierter Bass.
Die Bühne öffnet sich weit, der Chor schwebt förmlich über den Köpfen, während die Percussion körperlich spürbar wird. Dynamik und Detailreichtum sind überragend, ohne je ins Schrille zu kippen.
Zunächst habe ich das Konzert in meinem Wohnzimmerkino erlebt – mit 7.1-Ton über ein fein abgestimmtes Focal-Lautsprecherset samt zentralem Wandbass und Dolby Vision auf einem 55-Zoll-Sony-Bravia. Bereits dort war klar, dass diese UHD technisch auf Referenzniveau spielt.
Doch in meinem Black Box Cinema zeigte sich das volle Potenzial: 14 Lautsprecher, 4 Subwoofer, Zuspielung über den Dolby-Vision-tauglichen Sony X700 und Projektion über den Optoma UHD51A. Hier wurde aus der Aufnahme ein Erlebnis – physisch, emotional, immersiv. Man spürt, wie der Raum lebt und atmet, während Zimmers Musik den Zuschauer geradezu umhüllt.
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Box Office

Die 4K Ultra HD von „Hans Zimmer: Live in Prague“ kommt in einer stabilen, matten Papphülle mit leicht strukturierter Oberfläche, die das edle Covermotiv dezent betont. Im Inneren steckt ein klassisches Amaray mit transparentem Inlay, das auf der Rückseite einen zweiseitigen Einleger mit Tracklist, Mitwirkenden und Konzertfotos enthält.
Keine aufwendige Sammler-Edition, aber hochwertig umgesetzt – mit klarer Typografie, stimmigem Artwork und dezentem Metallic-Finish. Für eine Musikproduktion dieser Klasse absolut angemessen und optisch ansprechend im Regal.
Allerdings wäre es durchaus schön gewesen, hier noch einmal ein aufgewertetes Mediabook beizulegen – idealerweise im Set mit der Blu-ray, um beide Formate zusammenzuführen. Natürlich wäre das preislich eine andere Liga geworden, aber bei einem Konzert dieser Güte hätte sich das durchaus gelohnt.
Vielleicht legt Mercury Studios ja zur aktuellen Tour noch einmal eine erweiterte Edition nach – das Material hätte es allemal verdient.
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Technische Daten
Merkmal Details
Studio Mercury Studios
Jahr 2016
Genre Konzert / Filmmusik
Laufzeit 138 Minuten
Bildformat 1,78:1
Auflösung 2160p (HEVC)
HDR Dolby Vision HDR
Farbraum DCI-P3
Tonformate Englisch Dolby Atmos / TrueHD 7.1, LPCM Stereo
Untertitel Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch
Disc-Typ BD-100
Regionalcode A, B, C
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Bewertung
Kategorie Wertung
Konzert / Inhalt ★★★★★
Bildqualität ★★★★★
Tonqualität ★★★★★★
Ausstattung ★★★★☆
Verpackung / Box Office ★★★★☆
Gesamtwertung ★★★★★+
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Pro & Kontra
Pro:
Spektakuläre Dolby-Vision-Präsentation mit perfektem Schwarzwert
Dolby-Atmos-Mix auf absolutem Referenzniveau
Grandiose musikalische Performance mit emotionaler Tiefe
Kein künstlicher Nebel, klare Bühne, starke Bildkomposition
Hochwertige Papphülle mit edlem Inlay
Hans Zimmer in Bestform – charmant, sympathisch, nahbar
Im Heimkino auf beiden Setups (Wohnzimmer & Black Box Cinema) schlicht atemberaubend
Kontra:
– Nahezu keine Extras auf der Disc
– UHD-Veröffentlichung ohne jede Promotion (fast unauffindbar im Handel)
– Kein Mediabook-Set mit Blu-ray beigelegt
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Fazit
> „Hans Zimmer: Live in Prague“ in 4K ist die audiovisuelle Krönung eines Jahrhundertkomponisten.
Die UHD-Version ist kein simples Re-Release, sondern die Vollendung einer ohnehin legendären Aufzeichnung. Dolby Vision zeigt ein nie dagewesenes Maß an Tiefe, Farbe und Brillanz, während der Dolby-Atmos-Mix die Messlatte für Konzert-Tonspuren endgültig neu legt.
Für Filmmusik-Liebhaber, Heimkino-Enthusiasten und Technik-Fetischisten gleichermaßen ein Muss – und für mich ganz persönlich eines der beeindruckendsten audiovisuellen Erlebnisse überhaupt.
Best in Class.
Eure Charlys Tante
Über ein Danke freut sich jeder Blogger!
Roger Waters: This is not a drill - Live und auf Blu-ray. Eine kleine Retrospektive!
31. Oktober 2025
Roger Waters – This Is Not a Drill (Live in Prague)
Wenn die Welt brennt, spielt er keine Zugaben.
Als Roger Waters im Frühjahr 2023 die Bühne der Kölner Lanxess Arena betrat, war die Spannung im Raum greifbar. Die Debatte um seine Israel-Kritik hatte längst den eigentlichen Anlass – das Konzert – überschattet. Im Vorfeld gab es Proteste gegen das Konzert. In Köln. Sogar die Bürgermeisterin von Köln ha sich hinreißen lassen unreflektiert ihr Veto einzulegen. Natürlich habe ich das mitbekommen und verfolgt und kann die Kritik zum damaligen Zeitpunkt auch verstehen. Gerade deswegen, habe ich mich in der Pflicht gesehen, mir dieses ganz spiele Konzert anzusehen, um mir einen ganz persönlichen Einblick zu verschaffen. ICH HABE MICH also auf den Weg gemacht um die Musik von Pink Floyd und natürlich auch Roger Waters zu erleben. Von 14000 verkauften Eintrittskarte (ausverkauft) wurden dann 11000 in die Lanxess Arena vorgelegt.
Ich habe mich auch deshalb auf den Weg gemacht, habe ich doch die Us & Them Tour 2018 verpasst und wollte Pink Floyd und natürlich Roger Waters Musik Original mal wieder live erleben.Vielleicht das letzte mal. Was dann in der Lanxess Arena folgte, war kein gewöhnlicher Musikabend für mich, sondern eine emotionale Achterbahnfahrt, eine Überforderung im besten wie im schmerzhaftesten Sinne. Bilder, Botschaften, Klänge: alles verschmolz zu einem apokalyptischen Requiem auf die Menschheit. Roger mag aus unserem speziellen Blickwinkel teilweise krude Ansichte haben, er spricht aber auch einige Wahrheiten aus. Das tat er eigentlich schon immer. Ich hatte das Gefühl, dass viele Zuschauer nicht genau wussten, wie sie mit der Reizüberflutung umgehen sollten. Der Aplaus war oft eher verhalten als enthusiastisch trotz der grandios vorgetragenen Stücke.
Man kann sich natürlich fragen, ob es Aufgabe eines Musikers ist so extrem Musikkunst mit der Politik zu vermischen. Kommen die Fans wegen durchaus nachvollziehbarer Friedensbekundungen oder steht die grandiose Musik im Vordergrund. Politik ist das eine, Musik das andere. Einige Stücke hat Roger während der Pandemie geschrieben und natürlich in das Konzert eingebunden.
Ich saß dort, fasziniert und erschlagen zugleich, zwischen Bewunderung und Beklemmung, da ich nicht alles verstehen konnte in diesem Moment.
Dieses Konzert hatte mich damals im Nachgang lange beschäftigt. Daher war ich um so erfreuter, dass es so wie bei Roger Waters eigentlich üblich, eine CD bzw. eine Blu-ray Disc gibt. Ich habe mir zwar eine UHD Disc gewünscht. Nunja, man kann nicht alles haben. Was HDR ausmacht, habe ich zuletzt bei Hans Zimmer Live gesehen.
Originalfotos vom Konzert!
Erst jetzt, mit der Blu-ray-Auswertung von "This Is Not a Drill" – Live in Prague, erschließt sich das ganze Ausmaß dieser damaligen Erfahrung.
Die filmische Aufzeichnung ist kein reines Konzerterlebnis, sondern ein Schlüssel zum Verständnis eines Werkes, das live eher wie ein Sturm über mich und vermutlich viele andere hinwegfegte. Ich habe mit meinem Sohn (Geschichtslehrer) nach dem Konzert ein paar Dinge diskutiert auf dem Nachhausweg. Insgesamt waren wir beide aber zunächst eher sprachlos. Eigentlich wollte ich nach dem Konzert ein Konzertreview machen. Es war mir damals aber nicht möglich. Jetzt in Verbindung mit der Disc, kann ich einiges besser erfassen.

“This Is Not a Drill” ist wie ein Theaterstück mit Soundtrack.

Waters selbst nennt „This Is Not a Drill“ „a warning, not a celebration“ – und das trifft es.
Roger hat keine Best-of-Show inszeniert, das ist glaube ich nicht sein Ansatz bei diesem Konzert, sondern ein multimediales Mahnmal: eine Mischung aus politischem Theater, Rockoper und dystopischer Vision.
Schon die erste Leinwandbotschaft macht klar, worum es geht:
> „If you’re one of those people who love Pink Floyd but can’t stand Roger Waters’ politics, you might do well to fuck off to the bar right now.“
Mit dieser Ansage zieht Waters eine klare Linie – wer hier bleibt, bekommt keine Nostalgie, sondern eine Anklage.
Das war für mich in der Lanxess Arena schon harter Tubak und dort konnte ich damals mit der Aussage nicht so gut umgehen, war ich doch auch wegen der Pink Floyd Musik hier. Nun gut ich bin natürlich nicht an die Bar gegangen. Ich wollte schon authentisch sehen, was Roger Waters damals mit 79 Jahre zu sagen hat.
Einige Berichte hatte ich vorher gelesen. Natürlich weiß jeder das Roger ein durch und durch politischer Mensch ist und dass er durchaus gewillt ist, seine Meinung und Statements öffentlich zu machen. Nur so klar und öffentlich war es bisher noch nie. Ich hatte einige seiner Konzerte im Regal und auch live gesehen und konnte bisher alles, auch während des Konzertes, das ich gesehen habe, ganz gut einordnen.
Bereits 2002 "In The Flesh" Tour habe ich Roger Waters in seiner Solotour gesehen. Da war er noch nicht so offensiv politisch unterwegs und spielte hauptsächlich die Klassiker seiner Ära. Leider hatte ich damals keine guten Plätze mehr bekommen.
Am 18. Juni 2011 war ich ebenfalls in der Esprit Arena in Düsseldorf bei der “The Wall” Tour dabei. Auch hier gab es schon eine gigantische Leinwand und politische Statements, wenn auch noch stark verklausuliert.
Für Kölner Waters-Fans war "This Is Not a Drill" mehr als nur ein weiteres Konzert – es sollte sich anfühlen wie das Wiedersehen mit einem alten Bekannten, der sich nie gescheut hat, Wahrheiten (seine Wahrheiten) auszusprechen.
Waters’ Geschichte mit dem Rheinland reicht weit zurück: Schon in den Achtzigern stand er mit Pink Floyd im Müngersdorfer Stadion in Köln auf der Bühne, als Songs wie Comfortably Numb und Money ganze Generationen prägten.
2002 kehrte er mit seiner In The Flesh-Tour in die damalige Kölnarena zurück, wo ich selbst im Publikum gesessen habe, er zum ersten Mal als Solokünstler in dieser Dimension – souverän, kompromisslos, mit einem Repertoire zwischen melancholischer Erinnerung und politischem Statement.
Es folgten monumentale Shows wie The Wall Live 2011 und 2013 leider in Düsseldorf, bei denen er die Grenzen zwischen Konzert und Theater endgültig sprengte.
Dann 2017 die Us & Them Tour. Auch hier war Roger am 11.Juni 2018 in der mit 18000 Zuschauern ausverkauften Lanxess Arena zu Gast. Hier wurde bereits kontrovers über seinen Auftritt diskutiert. Leider habe ich dieses Konzert nur auf Blu-ray Disc. Ich habe dieses Konzert aber etwas später dann im.Kino gesehen und war.durchaus ebenfalls beeindruckt.
Und als Waters 2023 mit This Is Not a Drill wieder in Köln auftrat, schloss sich ein Kreis – musikalisch wie thematisch.
Was früher die Mauer zwischen Menschen symbolisierte, ist heute der Spiegel einer Welt, die sich selbst spaltet.
Man spürt: Roger Waters war nie hier, um zu unterhalten – sondern um zu erinnern.
Beim aktuellen Konzert oder wie auch immer man das nennen soll, steht die Bühne kreuzförmig inmitten der Arena, flankiert von gewaltigen LED-Screens, auf denen Kriegsbilder, Propagandacollagen und Textzeilen flackern.

Das Ganze wirkt weniger wie ein Rockkonzert, sondern wie ein dystopisches Gesamtkunstwerk – präzise choreografiert, bildgewaltig und bedrückend schön.
Waters agiert hier nicht als Rockstar, sondern als Chronist einer Welt im moralischen Ausnahmezustand. Als er dieses Konzert entwickelt hat, war die Welt noch eine andere. Er hat der Zeit bereits vorausgegriffen.
Musikalische Visionen zwischen Vergangenheit und Zukunft:
Die Setlist, hier verbindet Pink-Floyd-Klassiker mit Solomaterial zu einem großen, thematisch geschlossenen Bogen über 50 Jahre hinweg.
Another Brick in the Wall, Wish You Were Here, Sheep, Us and Them – sie alle erklingen neu kontextualisiert, politisch aufgeladen und filmisch verdichtet.
Das Highlight: Comfortably Numb, direkt zu Beginn, hat Roger bereits 2022 radikal neu interpretiert – ohne Gitarrensolo, ohne Pathos, dafür mit gespenstisch-schweren Synthyflächen und dystopischem angelegtem Chor, welches einigen Zuschauern die Tränen in die Augen trieb.

Waters dekonstruiert hier nicht seine Vergangenheit, sondern transformiert sie zur Gegenwartskommentierung. Das ist ganz großes Kino, was der eine oder die andere auch immer davon halten mag. Grundsätzlich weiß man spätestens seit Final Cut wie Roger Waters tickt. Man darf also nicht überrascht sein. Ich war es nicht und war dennoch erstaunt und schlicht überwältigt. Danach habe ich erst einmal gefragt, was das war, was ich da erlebt habe.
Seine Band agiert auf Weltklasseniveau:
Jonathan Wilson als kongenialer Gilmour-Ersatz, Joey Waronker am präzisen Schlagzeug, Gus Seyffert am Bass, und das Duo Lucius (Jess Wolfe & Holly Laessig) als stimmlich-ätherische Verstärkung. Die Chorsängerinnen Amanda Belair und Shanay Johnson machen hier einen perfekten Job.
Das Zusammenspiel wirkt organisch, fast kammermusikalisch – trotz der gigantischen Inszenierung.

Politik, Pathos, Provokation
"**Comfortably Numb**" kam zur Eröffnung
Wer nun dachte, es kommt gleich das ikonischste Gitarrensolo der Rockgeschichte, der dürfte sich verwundert die Ohren reiben. Nix war mit Gitarrensolo. David Gilmours Solo wurde durch eine durchaus bewegende und emotionale Gesangseinlage einer Sängerin ersetzt – schön, aber einfach nicht dasselbe. Ok, geschenkt, obwohl, wenn schon Gitarre streichen, dann bitte nicht dieses Solo. Doch dann kommen Momente, in denen man alles vergisst:"**Wish You Were Here**" als Hommage an [Syd Barrett] durchzogen von eingeblendeten Zeilen – hier zeigt sich Waters für einen Moment nahbar. Gänsehautmoment sowohl im Konzert als auch in meinem Kino."*When you lose someone you love, it does serve to remind you: this is not a drill*". Es ist einer der raren Augenblicke echter Demut. Bei "**Have A Cigar**" glänzt Dave Kilminster an der Gitarre – ein Spiel, das der Originalaufnahme in nichts nachsteht. Live war es schon eine kleine Offenbarung. Auf Disc ist es grandios.
Über meine 14 Lautsprecher im Kino, einfach sensationell. Auch das Solowerk "**Is This The Life We Really Want?**" fügt sich nahtlos in den Floyd-Kosmos ein. Hier darf Waters dann auch endlich wieder das tun, was er am liebsten macht: die Welt verbessern. Zumindest lyrisch. "**Another Brick In The Wall Pt. 2 und 3**" überraschen mit ordentlich Live-Energie, bei "**The Powers That Be**" und "**The Bravery Of Being Out Of Range**" glänzen vor allem die Background-Sängerinnen. Schon nach dem ersten Drittel merkt man: Es ist nicht Waters, der durch den Abend trägt – es ist die Band, diese macht einen perfekten Job. Zwischendrin gibt's dann auch, natürlich, Ansprachen. Plötzlich ist "**The Bar**" an der Reihe, ein Song, der über den Abend aufgeteilt wurde. Er entstand während der Corona Pandemie, plötzlich soll die ganze Halle eine Bar sein – Was folgt, sind perfekt arrangierte Versionen alter Klassiker und neuer Soloprojekte. Roger hat zwischen den Songs auch meistens seine Rethorik gut im Griff. Bei "**Shine On You Crazy Diamond**" und "**Money**" glänzt dann auch das Saxophon so richtig. Mit "**Two gibt's kurz vor Schluss nochmal einen schönen Klassiker. Dass "This Is Not A Drill" zur musikalischen Extraklasse gehört, wird nach dem Hören spätestens klar – nur leider bietet dieser Rahmen auch wenig Platz für Individualität. Waters bleibt der politische Feuerkopf, der er immer war. Man kann seine Positionen streitbar finden, ja sogar als überzogen empfinden, aber seine Konsequenz ist für mich beeindruckend und ich möchte hier keinerlei Wertung vornehmen, sondern nur nüchtern festhalten, was jeder sehen konnte.
„This Is Not a Drill“ ist kein Wohlfühlkonzert, sondern eine visuelle und akustische Mahnung – unbequem, provokant, fordernd.
Auf Blu-ray entfaltet sich die Botschaft nun deutlicher als live. Untertitel und klare Schnittführung ermöglichen es, die komplexen Texte und Zwischeneinblendungen endlich vollständig zu begreifen.
Das, was in Köln noch als Reizüberflutung erschien, wird hier zum bewusst inszenierten Narrativ.
Dass Waters die Show ausgerechnet in Prag aufzeichnen ließ, wirkt fast symbolisch. Eine Stadt, die in ihrer Geschichte für Aufbruch und Unterdrückung zugleich steht – vom Prager Frühling bis heute ein Ort zwischen Freiheit und Kontrolle. Es passt perfekt zu Waters’ Botschaft: Widerstand gegen das Vergessen.
Was wäre, wenn …?
Manchmal stellt sich die Frage, wie diese Tour gewirkt hätte, wäre sie wie geplant bereits 2020 gestartet – vor Covid, vor der Eskalation im Nahen Osten, vor der nächsten Welle globaler Erschütterungen. Roger Waters war immer politisch, immer laut, Vielleicht wäre „This Is Not a Drill“ damals weniger umstritten gewesen – oder schlicht weniger relevant. Heute, in einer Welt, die sich täglich neu entzündet, trifft Waters’ Wut einen Nerv, sowohl in die eine als auch in die andere Richtung.
Er überzieht bisweilen bewusst, er will polarisieren, nur so wird man noch gehört, das ist natürlich schade, aber Realität, keine Frage. Aber genau das macht ihn aus: Er redet nicht, um zu gefallen, sondern um zu bewegen. Auch wenn seine Argumente manchmal unbequem und narzzistisch anmuten.
Bild & Ton: Eine audiovisuelle Wucht
Bild:
Technisch ist die Blu-ray ein echtes Erlebnis. Das in 4K gefilmte Ausgangsmaterial zeigt aich auf Blu-ray mit einer beeindruckenden Schärfe und Tiefenwirkung, die Kameraarbeit fängt sowohl die gigantische Bühnenarchitektur als auch intime Momente detailreich ein.
Die Kontraste sind ausgewogen, das Mastering zurückhaltend, aber präzise – Schwarztöne bleiben satt, Hauttöne natürlich. Die LED-Wände erstrahlen farbstark, ohne zu überstrahlen. Einfach superb.
Ton:
Der Dolby-Atmos-Mix gehört zum Besten, was das Konzertfilm-Genre derzeit zu bieten hat. Instrumente und Stimmen sind punktgenau ortbar, der Surroundraum öffnet sich weit und fließend. Waters’ Stimme steht klar im Zentrum, Gitarren schweben durch den Raum, der Bass rollt physisch spürbar durch den Körper und Raum. Das Ende von Comfortably Numb, stellt selbst mein ausgewachsenes Kino mit 4 Subwoofer auf die Probe, einfach sensationell. Hiermit habe ich neues Tiefbass Testmaterial. Ich erinnere mich, dass ich in der Lanxess Arena auch extrem beeindruckt war. Ich dachte aber, es könnte ein Abstimmungsproblem mit der Halle sein. Dem war scheinbar nicht so.
Auch Eclipse und Sheep demonstrieren die Referenzqualität des Mixes: raumgreifend, druckvoll, transparent – wie ein auditives Hologramm.
Wie schon bei Hans Zimmer – Live in Prague ist der Klang nicht Effekthascherei, sondern immersive Klangkunst. Scheinbar ist auch die Konzerthalle in Prag dafür prädestiniert.
Fazit:
Roger Waters verabschiedet sich nicht – er warnt. This Is Not a Drill - übersetzt- Das ist keine Übung- ist kein Konzertfilm im klassischen Sinn, sondern eine multimediale Anklage, ein Spiegel unserer Zeit und daher durchaus relevant zeitgeschichtlich einzuordnen.
Was in Köln noch als emotionale Überforderung auf mich wirkte, offenbart sich auf Blu-ray als geschlossenes, durchaus fesselndes Gesamtkunstwerk – politisch, bildgewaltig, technisch brillant. Es wird nicht jedem gefallen.
> „Waters inszeniert die Apokalypse als Rock-Oper für Erwachsene – und beweist, dass Rebellion auch mit 79 noch eindringlicher klingen kann als je zuvor.“
Roger Waters zeigt sich einmal mehr als radikaler Humanist, als Musiker zwischen Pathos, Politik und Perfektion. Technisch makellos, musikalisch grandios, emotional überfordernd und unbequem, aber gerade das macht diese Produktion so sehenswert.

Persönliche Wertung:
Konzert / Inhalt: 9 / 10
Bild: 9.5 / 10
Ton: 10 / 10
Bonusmaterial: 3/ 10 hier gibt's scheinbar in anderen Fassungen mehr

In diesem Sinne!
Eure Charlys Tante
Schade, das man immer noch keine Kommentare einfügen kann. Jedoch gibt es die Möglichkeit mir eine Nachricht zu schreiben. Ich könnte diese Kommentare dann in das Review, wenn man es so nennen mag, einfügen. Also traut euch. Dieses Konzert ist es auf jeden Fall wert.
Vielleicht kümmert sich ja noch mal einer von den Admins darum.
Hans Zimmer & Friends, Live in Dubai
13. November 2025
Hans Zimmer – Live in Dubai: Diamond in the Desert (Blu-ray Review)
Technische Daten:
Originaltitel: Hans Zimmer & Friends – Diamond in the Desert
Genre: Konzertfilm / Musikdokumentation
Regie: Paul Dugdale
Darsteller / Musiker: Hans Zimmer, Tina Guo, Rusanda Panfili, Pedro Eustache, Guthrie Govan, Nile Marr, Lisa Gerrard, Lebo M u. v. m.
Studio / Label: Universal Pictures
Produktionsjahr: 2024
VÖ (Deutschland): 31. Oktober 2025
Laufzeit: 178 Minuten
Bildformat: 1.78:1 (1080p, AVC)
Tonformate: Englisch Dolby Atmos; Englisch DTS-HD MA 5.1
Untertitel: keine
Verpackung: Amaray (BD-50)
FSK: 0

Hans Zimmer ist ja immer wieder für Überraschungen gut. Lange musste ich oder mussten wir warten, bis es ein neues spektakuläres Konzert von Hans Zimmer gab. Nach Hans Zimmer Live in Prague war er zwar weiterhin unterwegs, und ich durfte insgesamt an sechs weiteren Konzerten unter seiner Regie teilnehmen, wobei er bei drei selbst auf der Bühne stand. Jedes für sich genommen war grandios.
Angefangen hat alles mit Hans Zimmer live, 2016 in der Lanxess Arena in Köln. Dann 2022 nach Corona und 2023 ebenfalls in Köln, gab es stylistisch zwei gleich aufgebaute Konzerte, mit jeweils etwas anderer Musik. Dann im Jahr 2024 konnte ich World of Hans Zimmer in der Lanxess-Arena beiwohnen. Anfang des Jahres 2025 gab es dann im Metronom Theater in Oberhausen ein weiteres quasi World of Hans Zimmer, das ebenfalls von Hans Zimmer Couratiert wurde. Hier war er zumindest auch auf der Leinwand dabei. Nun gut, das war jetzt nicht so tragisch. Leider war der Ton nicht so gut in diesem Theater. In diesem Jahr konnte ich dann Hans Zimmer Live"Next Level" erleben. Im vergangenen Jahr 2024 gab es dann ein spektakuläres Konzert an mehreren Abenden in Dubai. Ich habe es so gut wie möglich aus der Ferne verfolgt. Die Musiker posteten immer mal wieder etwas aus Dubai auf Instagram. Apropos: Unter #Charlysfototour habe ich eine Seite mit Fotos aus Köln am Start – wer also mal Lust hat, darf gerne vorbeischauen.
Nun aber zurück zum Wesentlichen. Vor ein paar Tagen lag Hans Zimmer Live in Dubai bei mir im Briefkasten, und natürlich musste ich dieses spektakuläre Konzert sofort anschauen. Was soll man sagen: Es ist einfach grandios, in Bild und Ton.
Regie führte kein Geringerer als Paul Dugdale, der aktuell wohl gefragteste Konzertfilm-Regisseur weltweit. Er hat bereits Live-Auftritte von Superstars wie Paul McCartney, Adele, Coldplay und Taylor Swift, aber auch Helene Fischer und die Toten Hosen filmisch umgesetzt – und bringt nun auch Hans Zimmers Live-Musik dorthin zurück, wo sie ursprünglich hingehört: auf die große Leinwand. Gedreht wurde das Konzert in der beeindruckenden Coca-Cola-Arena in Dubai, wo Zimmer und seine Band das Publikum mit einer Reise durch sein musikalisches Schaffen begeisterten.
Doch Hans Zimmer & Friends: Diamond in the Desert ist weit mehr als nur ein Konzertfilm. Neben dem aufwendig gefilmten Live-Auftritt gibt es zwischendurch eindrucksvolle Inszenierungen einzelner Stücke – etwa Time aus Inception, das visuell atemberaubend auf dem Dach des Burj Khalifa gespielt wird. Ebenso beeindruckend ist eine Performance in der Wüste, perfekt passend zum epischen Soundtrack von Dune.
Neben den Sequenzen auf dem Dach des Burj Khalifa wurden weitere Außenaufnahmen in der Wüste Dubais gedreht, sehr wahrscheinlich im Al-Marmoom-Wüstenschutzgebiet, das mit seinen typischen Dünenstrukturen perfekt zur Atmosphäre des Films passt. Einige atmosphärische Zwischenschnitte entstanden zudem rund um Downtown Dubai sowie im Bereich der Marina. Diese Außenbilder ergänzen die Arena-Show und schaffen einen deutlichen Dubai-Bezug, der dem Konzertfilm zusätzliche visuelle Tiefe und Abwechslung verleiht.
Aufgelockert wird der Film durch intime Gespräche Zimmers mit langjährigen Weggefährten. In stilvollen Schwarz-Weiß-Sequenzen spricht er mit Johnny Marr, dessen Sohn Nile Marr mittlerweile Teil seiner Band ist, sowie mit Pharrell Williams. Beide spielten eine entscheidende Rolle dabei, Zimmer davon zu überzeugen, seine Musik live zu performen. Weitere Gesprächspartner sind namhafte Produzenten wie Jerry Bruckheimer und Tanya Lapointe sowie Regisseure wie Christopher Nolan und Denis Villeneuve, die eindrucksvoll die Bedeutung von Zimmers Musik für ihre Filme hervorheben. Auch Billie Eilish, Finneas, Timothée Chalamet und Zendaya kommen zu Wort.

Besonders persönlich wird es, als Zimmer erzählt, warum er den Auftrag zu Der König der Löwen annahm: ursprünglich für seine damals sechsjährige Tochter, später als eine fast therapeutische Aufarbeitung seines eigenen Vaterverlusts im gleichen Alter.
Das Konzert enthält – ebenso wie die aktuelle Next Level-Tour – einige neu performte Stücke aus bekannten Filmen, die man bis dahin so nicht gehört hat. Es gibt einige Klassiker, aber auch neue Arrangements, die das Portfolio deutlich bereichern.
Bild:
Das Bild ist rasiermesserscharf auf meiner 131-Zoll-Leinwand. Der Kontrast, der Schwarzwert und die überbordenden Farben, die immer jeweils zur Stimmung passen, sind einfach sensationell. Die Bild-Choreografie ist auf Weltspitzenniveau und entspricht der Perfektion von Hans Zimmer. Jede Einstellung sitzt am richtigen Platz, jede Bewegung wirkt wie einstudiert und folgt einem klaren Plan. Das gesamte Bildsetting orientiert sich an den Dubai-Farben und zeigt eine visuelle Verbeugung vor dem Gastgeber.



Eines ist klar: So jemanden wie Hans Zimmer wird es nicht mehr geben. In diese Fußstapfen passt nur schwer jemand hinein.
Einziger Kritikpunkt auf hohem Niveau: Der Schwarzwert könnte manchmal etwas besser sein.
Ton (Dolby Atmos)
Auf den Punkt gebracht: spektakulär. Hier sitzt jeder Ton perfekt am richtigen Platz. Die Transparenz und die Erdigkeit bis hin zum Infrabass sind einfach sagenhaft. Da mein Kino über insgesamt 10 Lautsprecher plus 4 Subwoofer verfügt, fühlt es sich an, als würde man mitten im Konzert sitzen, sobald man die Augen schließt.
Der Ton ist zwar etwas leise abgestimmt, jedoch bringt genau das enorme Dynamikreserven. Ein perfekt abgestimmtes Surroundsystem kann hier beeindruckende Reserven freisetzen. Wer möchte, kann den LFE etwas früher an die Subwoofer abgeben – dadurch wird der Bass noch präziser.
Für mich: absolute Referenzklasse.
Konzert & Musiker:

Hans macht das, was er am besten kann: Er performt seine Musikstücke mit unglaublicher Präzision, verliert dabei aber nie die Bodenhaftung. Er stellt die Mannschaft in den Vordergrund, nicht sich selbst. Genau das macht seine Konzerte so besonders.
Das Ensemble ist exzellent besetzt: Tina Guo, Rusanda Panfili, Mariko Muranaka, Pedro Eustache, Guthrie Govan, Nile Marr, Sky Emanuel, Snow Owl, Andy Pask, Holly Madge, Aicha Djidjelli, Aleksandra Šuklar, Judith Sephuma, Loire Cotler, Lisa Gerrard, Lebo M und viele mehr. Eine absolute Spitzenbesetzung – das merkt man in jedem Moment.
Setlist


– Diamond in the Desert - als Bonus
Bonusmaterial:
Der Bonus fällt zwar knapp aus, ist aber durchaus gehaltvoll. Als kleine Zugabe gibt es zwei weitere Titel: Zum einen das extra für Dubai performte „Diamond in the Desert“, das hier separat präsentiert wird, und zusätzlich eine weitere Performance aus Interstellar. Nicht viel – aber dennoch ein schöner Zusatz, der das Heimkino-Erlebnis abrundet.
Fazit:
Für 2–3 Stunden komplett in Zimmers Klangwelt abzutauchen, ist ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst. Diamond in the Desert ist ein musikalisch wie visuell beeindruckendes Konzert – technisch hervorragend umgesetzt, emotional dicht und mit einem erstklassigen Ensemble.
Ich hoffe, dass Hans uns später auch eine Konzert-Blu-ray der Next Level-Tour schenkt.
Bewertung
Film: ★★★★★
Bild: ★★★★½
Ton: ★★★★★
Konzert: ★★★★★
Ein must have für alle Konzertfans!!

In diesem Sinne!
Eure Charlys Tante
Gran Turismo -Nach einer wahren Begebenheit-
20. November 2025
Gran Turismo ist ein Film, der fast an mir vorbeigezogen wäre, obwohl ich ihn durchaus auf dem Schirm hatte. Als ich noch recht jung war, kaufte ich mir öfter die Zeitschrift Rallye Racing und schaute mir dort die tollen aufgerüsteten Serienautos an. Ich war zudem ein großer Fan vom Rennsport und wollte immer einmal mit meinem eigenen Auto über den Nürburgring und dort durch die sagenumwobene Nordschleife fahren. Leider ist es nie dazu gekommen. Schade eigentlich. Der Film fiel mir eigentlich beim Stöbern in einem Filmladen in die Finger und ich dachte, warum eigentlich nicht. Vor einiger Zeit habe ich mir F1 Der Film mit Bratt Pitt angesehen und war schwer beeindruckt, was dort geleistet wurde.
Mit Gran Turismo wagt sich Sony einmal mehr daran, ein Videospiel-Phänomen filmisch aufzubereiten – diesmal jedoch nicht als klassische Game-Verfilmung, sondern als biografisches Sportdrama über die real existierende GT-Academy. Regisseur Neill Blomkamp, sonst eher bekannt für dystopische Welten wie District 9, Elysium oder Chappie, versucht hier den Spagat zwischen Hochglanz-Rennsport Kino, Marketing Vehikel und emotionalem Aufstiegsdrama à la Rush oder Rocky. Das Ergebnis: ein Film, der mal brummt wie ein sauber getunter V6, jedoch auch manchmal etwas zu sehr nach Werbespot klingt. Er bringt zudem noch einen Vater Sohn Konflikt mit ins Spiel und eine zaghafte Lovestory. Also alles was ein durchaus spannendes Biopic mit sich bringen muss.
Jann Mardenborough, ist ein begnadeter Gran Turismo-Spieler, sein Traum ist es, Rennfahrer zu werden. Dank eines eher waghalsigen Projekts von Nissan und Sony bekommt er die Chance den Sprung vom Gaming-Zimmer ins echte Cockpit zu wagen. Zwischen Skepsis der etablierten Rennfahrer, inneren Zweifeln und technischen wie körperlichen Herausforderungen arbeitet er sich langsam nach oben. Dabei bewahrt sich der Film über weite Strecken seine Seriosität – trotz aller Produktplatzierung.
Stil & Inszenierung
Hier blitzt Blomkamp wieder als visueller Tüftler auf: Die Rennszenen sind klar strukturiert, erstaunlich übersichtlich geschnitten und bleiben der Realität verpflichtet. Natürlich geht es auch hier nicht immer ohne CGI, aber die Mischung mit realen Aufnahmen und Onboard-Perspektiven erzeugt ein gutes Geschwindigkeitsgefühl. Für die Rennszenen wurden eine Menge an echten Rennfahrern und begnadeten Stunt Rennfahrer eingesetzt, die den Szenen den besonderen Gran Turismo Stil geben.
Der Film nutzt zusätzlich visuelle Elemente aus der Spielwelt (Racing Lines, HUD-Grafiken), die einerseits nett gestylt sind, andererseits aber gelegentlich den immersiven Realismus etwas bremsen. Trotzdem: Für Gamer bestimmt eine nette Zugabe.
Besetzung & Figuren
Archie Madekwe stemmt die Hauptrolle solide, wenngleich er in dramatischen Momenten etwas blass bleibt. Wirklich trägt der Film aber David Harbour – seine Rolle als grummeliger, leicht abgehalfterter Renncoach ist das Herzstück der Inszenierung. Orlando Bloom spielt überraschend überdreht, was zwar auffällt, aber nicht immer zum eher bodenständigen Ton des Films passt.
Soundtrack & Tonalität
Im Soundtrack wechseln sich elektronische Elemente – passend zum Gaming-Ursprung – mit klassischen Motiv-Streichern ab. Das wirkt nicht immer organisch, aber in den Rennszenen passt der Druck ganz gut. Die Soundabmischung hingegen ist stark: Motoren haben Gewicht, Surround-Effekte sind sauber lokalisiert und der Bass kommt mit ordentlichem Punch.
Bildsprache & Technik
Der Look ist digital-klar, extrem scharf, jedoch gelegentlich etwas zu glatt, aber die präzise Farbkorrektur und die sauberen Kontraste lassen das Material modern wirken. Besonders die Track-Shots aus der Vogelperspektive haben echten Schauwert. Ob der Film in 4K HDR noch stark zulegen kann, kann ich leider ich testen. Vielleicht bekomme ich die 4K Fassung ja mal in die Hände.
Bewertung:
Film: 4 von 5
Bild: 5 von 5
Ton: 5 von 5
Extras: 4 von 5
Fazit:
Gran Turismo ist kein klassisches Videospiel-Movie, sondern ein solides Rennsportdrama mit echten Höhen und ein paar Marketing-Tälern. Sicher, der Film hält schauspielerischen dramaturgischen Gründen nicht immer an die Zeitenfolge der Karriere benutzt den eigentlich zu einem späteren Zeit erst stattgefundenen Vorfall als Motivationshilfe und dadurch als dramaturgischer Kniff. Blomkamp schafft es auch dadurch, ausreichend Adrenalin, Technikbezug und Emotionalität zu verbinden, ohne völlig in Werbefilmästhetik zu versinken – auch wenn Sony und Nissan gelegentlich kräftig durchs Bild winken.
Für Rennsportfans definitiv sehenswert, für Gamer eine charmantere Verfilmung als erwartet.

Zukünftig werde ich in meine Reviews noch eine Gegenüberstellung verschiedener Kritiken zum Film einfügen.
So kann sich jeder noch ein besseres Bild über den jeweiligen Film machen.
1. Fachpresse (Filmjournalismus)
Positiv
Die Rennszenen seien dynamisch, klar nachvollziehbar und handwerklich überdurchschnittlich gut inszeniert.
David Harbour liefere eine charismatische, geerdete Performance, die den Film emotional verankert.
Überraschend ernsthaftes Sportdrama statt flacher Spielverfilmung.
Kritisch
Zu viel Corporate-Glanz, der Film wirke stellenweise wie ein zwei Stunden langer Werbespot.
Dramatische Passagen seien formelhaft und vorhersehbar.
Blomkamps Sci-Fi-Visionskraft blitze nur selten auf.
2. Technik-/Heimkino-Community
Positiv
Hervorragende Tonspur: kraftvolle Motorensounds, gute Ortung, starke Dynamik.
Visuell solide, besonders in UHD mit schönen HDR-Highlights auf Karosserie, Metall und Asphalt.
Mischung aus realen Rennaufnahmen und (meist) unaufdringlichem CGI.
Kritisch
Einige digitale Elemente wirken sichtbar „gamey“ und reißen etwas aus der Immersion.
Der sehr digitale, glatte Look gefällt nicht jedem – wenig filmischer Charakter.
HDR-Timing schwankt je nach Szene.
3. Gaming-Community
Positiv
Respektvoller Umgang mit der Marke Gran Turismo, ohne das Spiel zu verherrlichen.
HUD-Einblendungen und Racing Lines werden als nette Hommage empfunden.
Die GT-Academy-Story ist tatsächlich passiert – das schafft Authentizität.
Kritisch
Teilen der Community wirken die Spielbezüge zu sparsam – erwartete mehr „GT-Feeling“.
Einige Gamer empfinden die Inszenierung als zu sehr auf Hollywood-Standards glattgezogen.
Die Balance zwischen Realität und Spielwelt sei stellenweise inkonsequent.
4. Motorsport-Fans
Positiv
Für einen Mainstream-Film erstaunlich realitätsnah, was Fahrzeugphysik und Rennabläufe betrifft.
Klare Renngeometrien, gute Übersicht, kein übertriebenes Michael-Bay-Chaos.
Kritisch
Vereinfachungen und dramaturgische Zuspitzungen seien unvermeidlich, aber sichtbar.
Echte Rennfahrer sehen manche Manöver als unrealistisch bzw. „zu sauber“.
Das „Sim-Racer wird Profi“-Märchen wirkt für manche immer noch zu stark idealisiert.
5. Allgemeines Publikum
Positiv
Überraschend emotional und inspirierend – klassischer Underdog-Charakter.
Gute Mischung aus Action, Humor und Drama.
„Leicht zu schauen, macht Spaß, funktioniert.“
Kritisch
Der Film folge letztlich der bekannten Sportfilm-Formel.
Einige Nebenfiguren bleiben unterentwickelt.
Man muss sich auf die wiederkehrenden Produktplatzierungen einlassen.
Kurzfazit der Gegenüberstellung
Gran Turismo wird oft gelobt für seine starken Rennsequenzen, den Sound und David Harbour als Herzstück des Films. Kritisch gesehen wird die Werbeästhetik, eine gewisse Formelhaftigkeit und ein stellenweise zu glatter Look. Gamer und Motorsport-Fans schätzen die Nähe zur Realität, bemängeln aber ebenso bestimmte Ungenauigkeiten oder stilistische Entscheidungen.
In diesem Sinne!
Eure Charlys Tante
David Gilmour live im Circus Maximus
5. Dezember 2025
Review: David Gilmour – Live im Circus Maximus (Blu-ray)
David Gilmour live im Circus Maximus, alleine die Location ist der Wahnsinn und dann auch noch Gilmour dort live erleben zu können ist einfach grandios. Als großer Pink-Floyd-Fan hatte ich 2017 im Kino bereits David Gilmour – Live in Pompeii erleben dürfen und war damals schon extrem begeistert. Selbst meine Frau war begeistert – und das als nicht gerade ein Pink-Floyd-Fan.

2014 war ich mit meiner Frau in Rom und das Circus-Maximus-Areal hatte mich damals bereits sehr beeindruckt. Mit über 600 m Länge und 140 m Breite konnten den damaligen Spektakeln 150–250 Tausend Menschen zusehen. Es war einfach riesig für die damalige Zeit gewesen. Aber auch heute ist es noch eine grandiose Location. Bereits 2007 hatte Genesis diese Location für ihr legendäres Konzert genutzt und auf einer DVD den Fans präsentiert.
Hier wird einem erst die gigantische Größe dieses Areals für die damalige Zeit bewusdt.David Gilmour ist ein grandioser Musiker und bis heute extrem kreativ. Viele Solo-Platten hat er nach der Pink-Floyd-Ära herausgebracht und sein jüngstes Album Luck and Strange zusammen mit älteren Stücken und natürlich den ikonischsten Pink-Floyd-Stücken im Circus Maximus dargeboten.

Mit 295 cm Bildbreite und insgesamt 14 Laursprechern ist man quasi im.Circus Maximus dabei.


Und gerade an diesem Punkt passt ein kleiner Blick auf die Person Gilmour selbst: Mit seiner melodischen Spielweise und seinem präzisen Umgang mit Soundeffekten wurde er seit den 1970er-Jahren zu einem der stilbildenden Gitarristen der Rockmusik. Sein Gespür für Atmosphäre und Timing prägte Meisterwerke wie Echoes, Time, Shine On You Crazy Diamond, Comfortably Numb oder das Grammy-prämierte Marooned. Nach Roger Waters’ Ausstieg 1985 übernahm Gilmour die kreative Führung von Pink Floyd und veröffentlichte parallel dazu erfolgreiche Soloalben, die er oft gemeinsam mit seiner Frau Polly Samson entwickelte. Auf seinem berühmten Hausboot „Astoria“ entstanden zudem zahlreiche Aufnahmen – nicht nur für Pink Floyd, sondern auch für Künstler wie Porcupine Tree oder Nick Cave. Ein Musiker, der gleichermaßen Vergangenheit und Gegenwart mühelos miteinander verbindet.
Ich bin wirklich begeistert, was dieser Musiker dort mit seiner grandiosen Band auf die Beine gestellt hat. Das Bild ist leider „nur“ HD, jedoch ein HD auf sehr hohem Bildniveau. Hier kann man jedes Detail erkennen und trotz teilweiser schwieriger Ausleuchtung ist das Bild weder überstrahlt noch blass. Die Farben sind sehr natürlich und ausgewogen.
Der Ton liegt in drei Tonformaten vor. Natürlich ist Dolby Atmos dabei. Hierdurch ergibt sich eine extrem weite Räumlichkeit. Man denkt, man sitze direkt auf dem Gelände und fühlt sich somit mittendrin. Der Sound ist extrem klar und sauber. Die Tiefton-Performance ist Pink-Floyd-typisch sensationell und dennoch sauber und strukturiert abgestimmt.
Setlist:
Set 1
- "5 A.M."
- "Black Cat"
- "Luck and Strange"
- "Breathe (In the Air)"
- "Time"
- "Breathe (Reprise)"
- "Fat Old Sun"
- "Marooned"
- "Wish You Were Here"
- "Vita Brevis"
- "Between Two Points" (with Romany Gilmour)
- "High Hopes"
- "Sorrow"
- "The Piper's Call"
- "A Great Day for Freedom"
- "In Any Tongue"
- "The Great Gig in the Sky"
- "A Boat Lies Waiting"
- "Coming Back to Life"
- "Dark and Velvet Nights"
- "Sings"
- "Scattered"
- "Comfortably Numb" (Encore)
Band:
David Gilmour – Gitarre, Gesang
Phil Manzanera – Gitarre
Jon Carin – Keyboards, Gitarre, Gesang
Steve DiStanislao – Drums
Kevin McAlea – Keyboards
Guy Pratt – Bass
Marshall Gilmour Webbs (Backing Vocals):
Romany Gilmour – Gesang, Harfe
Jessie Webb – Gesang
Charley Webb – Gesang

Eine besondere Note erhält der Abend dadurch, dass Gilmours Tochter Romany nicht nur Teil der Backing Vocals war, sondern mit den Webb-Schwestern die komplette Formation Marshall Gilmour Webbs bildete. Ihre harmonische Präzision und der warme, fast schon schwebende Klang dieser drei Stimmen verleihen vielen Songs eine zusätzliche emotionale Tiefe. Gerade Stücke wie A Boat Lies Waiting, On an Island oder selbst das vertraute Wish You Were Here bekommen dadurch eine ganz neue Ebene. Dass hier eine familiäre Komponente mitschwingt, ist unüberhörbar – Romanys Stimme fügt sich perfekt ein und erweitert Gilmours Soundwelt auf wunderbar intime Weise.
Bewertung:
Konzert: 5 von 5
Bild: 4,5 von 5
Ton: 5 von 5
Extras: 5 von 5
Fazit:
Die Tour begleitete Gilmours fünftes Soloalbum „Luck And Strange“, das #1 in Großbritannien, Deutschland (seine erste #1 hier), Polen, den Niederlanden, Tschechien, der Schweiz, Portugal und Österreich erreichte. Es erreichte #2 in Frankreich, Italien und Belgien, die Top 5 in Spanien, Japan, Norwegen, Dänemark und Ungarn und die Top Ten in den USA, Australien, Finnland, Schweden, Irland und Neuseeland.
Ein grandioses Konzert, das in Rom an 6 Tagen eingespielt wurde und das den Konzertlevel auf ein sehr hohes neues Niveau hebt. Für jeden Pink-Floyd-Fan, jeden Gilmour-Anhänger und alle Liebhaber audiovisueller Live-Perfektion ist diese Blu-ray ein Muss. Jede Sekunde ist es wert.
Es ist schon sensationell zu sehen, wie sich im Laufe der Zeit ehemalige Bandleader gegensätzlich entwickelt haben, sowohl persönlich als auch musikalisch.
In diesem Sinne
Eure Charlys Tante
Alles über Eva
5. Dezember 2025

Review – Alles über Eva (1950)
Schon lange habe ich eine Filmbox im Regal stehen, in denen Marilyn Monroe grundsätzlich die Hauptrolle spielt. Immer wieder wollte ich mir einen dieser ewigen Klassiker endlich einmal richtig auf meiner Heimkino-Leinwand ansehen. Jetzt war es soweit – die Büchse der Pandora ist geöffnet. Und ausgerechnet Alles über Eva macht den Anfang. Gerade hier hat Marilyn Monroe aber nur eine kleine Nebenrolle. Der Film ist mit sechs Oscars dekoriert, warum dieser Film überhaupt in der Box gelandet ist, könnt ihr am Ende des Reviews lesen..
Handlung & Figuren – Rivalinnen im Rampenlicht
In diesem umwerfend witzigen, aber zugleich gnadenlosen Hollywood-Klassiker von Joseph L. Mankiewicz spielt sich das wahre Drama hinter der Bühne ab. Eines Abends empfängt Margo Channing (Bette Davis) eine überraschende Besucherin in ihrer Garderobe: die schüchterne, ehrfürchtige Eve Harrington (Anne Baxter) – ein Fan mit großen Augen und noch größeren Ambitionen.
Was als freundliche Geste beginnt, wächst sich schnell zu einer gefährlichen Nähe aus. Eve wird ein fester Bestandteil in Margos Leben, doch schon bald merkt die Broadway-Legende, dass ihre neue „Freundin“ nicht einfach nur helfen will. Eve benutzt sie – und jeden in ihrem Umfeld – als Sprungbrett zum Ruhm. Selbst ein scharfzüngiger Kritiker, brillant gespielt von George Sanders, wird Teil dieses perfiden Spiels.
Erfolg ist für Eve kein Ziel, sondern ein alleiniger Lebenszweck. Für den großen Auftritt ist sie bereit, buchstäblich über Leichen zu gehen. Produzenten, Autoren, Schauspielkollegen – selbst die Menschen, die sie lieben – werden zu Schachfiguren auf ihrem Weg nach ganz oben. Alle halten sie für das, was sie vorgibt zu sein. Nur einer nicht. Das macht dieses Intrigenspiel bis heute so faszinierend.
Eigentlich wollte ich ja „einen Film mit Marilyn Monroe sehen“. Doch ihre Rolle fällt hier so klein aus, dass es fast schon ironisch wirkt. Und trotzdem ist es gut so. Denn Alles über Eva entfaltet seine Wucht vor allem durch Davis und Baxter, die sich hier gegenseitig an die Wand spielen.
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Inszenierung – Dialoge wie Rasierklingen
Mankiewicz beweist hier erneut, warum er zu den großen Autoren-Regisseuren Hollywoods zählt. Seine stiletto-scharfen Dialoge schneiden tiefer als jeder verbale Schlagabtausch moderner Produktionen. Alles ist präzise, pointiert, geschliffen – ein Drehbuch wie ein Uhrwerk.
Die Regie bleibt dabei angenehm unaufdringlich. Das fast kammerspielartige Setting konzentriert sich auf Gesten, Blicke, Machtverschiebungen. All About Eve ist einer jener Filme, in denen man am liebsten alle fünf Minuten auf Pause drücken möchte, nur um einzelne Szenen noch einmal zu genießen.
Für Davis bedeutete die Rolle eine Karriere-Renaissance; eine unvergessliche Interpretation, die bis heute als eine ihrer besten gilt.
Bedeutung & Spiegel der Zeit
Der Film ist gleichzeitig ein scharfes Porträt seiner Epoche. Eine Zeit, in der Männer im Showbusiness praktisch alles bestimmten und Frauen häufig wie Leibeigene behandelt wurden. Doch Mankiewicz zeigt auch die andere Seite: Frauen, die dieses Rollenbild unbewusst selbst stabilisierten, weil gesellschaftlich verankert war, dass man erst „mit einem Mann an der Seite“ eine vollwertige Frau sei.
Alles über Eva entlarvt diese Mechanismen, lange bevor man Sprache dafür hatte. Genau deshalb wirkt der Film heute fast modern: Er zeigt, wie hart, manipulativ und toxisch Kreativbranchen schon damals sein konnten.
Technik – Authentische Restaurierung ohne kosmetische Eingriffe
Bild und Ton spielten zur Entstehungszeit keine zentrale Rolle, weshalb man den Transfer aus heutiger Sicht nicht mit modernen Maßstäben messen darf. Für das Alter des Materials ist die Restaurierung aber ausgesprochen gelungen. Das teils weiche Ausgangsbild wurde nicht künstlich verschärft oder mit Filtern überzogen – sehr löblich. Das 1,33:1-Bild wirkt homogen, ruhig und angenehm filmisch. Etwaige Filmfehler wurden sauber entfernt.
Der Mono-Ton ist klar, ohne Rauschen oder Schwankungen. Da der Film ohnehin fast wie ein Kammerspiel funktioniert, vermisst man keinen Surround-Effekt. Die Dialoge stehen im Vordergrund – und genau das funktioniert tadellos.
Bewertung:
Film:: 4 von 5 (auch heute noch sehenswert)
Bild:: 3 von 5 (ok. für das Alter)
Ton: 2,5 von 5 (zeitbereinigt)
Fazit:
Ein ruhiges, fast kammerspielartiges Melodram mit enormem Tiefgang und zwei Hauptdarstellerinnen in absoluter Bestform. Ein Film, der nicht altert, sondern mit jedem erneuten Blick an Schärfe gewinnt.
Und ein Klassiker, der sich völlig zu Recht in meine Marilyn-Monroe-Box geschlichen hat – auch wenn er fast ohne Marilyn auskommt.

Ein Glücksfall, sonst wäre mir dieser Oscar-prämierte Schatz vielleicht nie begegnet.
Box
Die Box enthält folgende zehn Filme mit Marilyn Monroe:
Film (deutscher Titel) Originaltitel / Hinweise
Alles über Eva All About Eve — 1950
Niagara Niagara — 1953
Blondinen bevorzugt Gentlemen Prefer Blondes — 1953
Wie angelt man sich einen Millionär? How to Marry a Millionaire — 1953
Fluss ohne Wiederkehr River of No Return — 1954
Rhythmus im Blut There’s No Business Like Show Business — 1954
Das verflixte 7. Jahr The Seven Year Itch — 1955
Bus Stop Bus Stop — 1956
Manche mögen’s heiß Some Like It Hot — 1959
Misfits – Nicht gesellschaftsfähig The Misfits — 1961
Anmerkungen zur Auswahl
Die Box mischt Hauptrollen und – wie im Falle von Alles über Eva – auch frühe (Neben-)Rollen von Marilyn.
Damit erhält man laut Hersteller „zehn ihrer besten und populärsten Filme“, also eine Art „Best-Of+“: Klassiker, die ihre Karriere geprägt haben, und Meilensteine der 50er/60er.
Die Auswahl deckt verschiedene Genres ab:
Genres der Filme in der „Forever Marilyn“-10-Film-Box
1. Niagara (1953)
Genre: Film Noir / Thriller / Drama
Ein dunkler, stilistisch typischer Noir-Thriller mit Eifersucht, Intrigen und einer düsteren Grundstimmung.
2. Blondinen bevorzugt (Gentlemen Prefer Blondes, 1953)
Genre: Musical-Comedy / Romantik
Leichte, bunte Musicalkomödie mit Show-Nummern, Humor und viel Glamour.
3. Wie angelt man sich einen Millionär? (How to Marry a Millionaire, 1953)
Genre: Romantic Comedy
Heitere Ensemble-Komödie über drei Frauen, die reiche Ehemänner finden wollen.
4. Fluss ohne Wiederkehr (River of No Return, 1954)
Genre: Western / Abenteuer / Drama
Ein Abenteuer-Western mit Familiendramatik, Wildnis und klassischen Genre-Elementen.
5. Rhythmus im Blut (There’s No Business Like Show Business, 1954)
Genre: Musical / Showbusiness-Drama
Großes MGM-Showmusical mit vielen Gesangs- und Tanznummern, gelegentlich dramatisch.
6. Das verflixte 7. Jahr (The Seven Year Itch, 1955)
Genre: Romantic Comedy / Satire
Eine der ikonischsten Marilyn-Komödien; urbane Beziehungskomik mit satirischen Untertönen.
7. Bus Stop (1956)
Genre: Drama / Romantic Drama
Einer der wenigen Filme, in denen Monroe deutlich ernster spielt – fast ein Charakterdrama.
8. Manche mögen’s heiß (Some Like It Hot, 1959)
Genre: Comedy / Screwball / Crime-Comedy
Legendäre Screwball-Komödie mit Gangstern, Verkleidungsspiel und sehr schnellem Humor.
9. Misfits – Nicht gesellschaftsfähig (The Misfits, 1961)
Genre: Drama / Neo-Western / Charakterfilm
Erwachsenes Charakterdrama von Arthur Miller – nüchtern, melancholisch, fast entmythologisierend.
Das zeigt die Bandbreite von Monroes Filmografie.
Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Demnächst geht es weiter mit einem dieser Filmklassiker.
In diesem Sinne!
Eure Charlys Tante
Yamaha RXV-V6a/RX-A2a/RX-A4a/RX-A6a/RX-A8a, wo liegt der Unterschied
9. Dezember 2025
Als Heimkinobesitzer habe ich schon oft darüber nachgedacht, meinen doch schon etwas in die Jahre gekommenen AVR Yamaha RXV- 1073 durch einen der neuen Generation zu ersetzen. Jedoch konnte ich mich bisher nicht dazu entscheiden. Nachdem ich mir einen weiteren Beamer für mein Kino gegönnt habe, stellte ich jedoch fest, das mein AVR so langsam an seine Grenzen stößt, den obwohl er dass 4 K Format beherrscht, kann er nur 4K/30 Hz bedienen.
4K Player haben jedoch heute 4 K/60 Hz Ausgabe und das kann der AVR nicht an den neuen 4 K Beamer durchreichen. Ich musste also meine 4 K Player direkt am Optoma UHD51a anschließen. Das ist natürlich nicht weiter schlimm, jedoch ergaben sich noch weitere Probleme im Zusammenspiel mit dem AVR und der Verknüpfung meiner Player zum Beamer. ICH konnte jedoch alle diese Probleme letztendlich lösen, da lasse ich nicht locker, bis das Problem gelöst war.
Schon länger hatte ich einen Entwurf zu den Nachfolgern der A1080/2080/3080er AVRs im Rechner, jetzt ist also die Zeit gekommen, dachte ich so bei mir, diesen hervorzuholen und auszuloten, ob ich jetzt den Wechsel vornehmen soll.
Fangen wir also an!
Am 1. September 2018 hatte ich die letzte aktuelle Serie der AVRs hier vorgestellt.
Jetzt wird es einmal wieder Zeit, die bereits länger auf dem Markt befindliche AVR Teihe hier zu würdigen.
Mit der aktuellen Baureihe der Yamaha AV-Receiver (Avantage/AVENTAGE) stellt Yamaha erneut unter Beweis, wie viel Oberklasse in einem AVR heute stecken kann – und für den Yamaha-Fan steht erneut die Frage im Raum: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Wechsel?
Im vergangenen Vergleich zur Baureihe der „80er“ entschieden, dass der Austausch für mich, aufgrund meines Verzichtes von Dolby Atmos noch nicht sinnvoll sei. Jetzt jedoch – mit dem aktuellen Line-Up – hat die Baureihe meiner Ansicht nach einen Reifegrad erreicht, der eine ernsthafte Beschäftigung mit einem Wechsel auf ein Gerät der neuesten Generation rechtfertigt.
Man könnte fast glauben: „Was will man denn noch verbessern?“ In einem Heimkino zählt primär der Surround-Klang eines AVRs, die Anschlussmöglichkeiten und die Verstärkerleistung. Auf den ersten Blick hatten die Vorgängergenerationen all das schon sehr gut abgedeckt. Dennoch: Es gibt eine wesentliche Neuerung, die bei Yamaha diesmal sehr im Vordergrund steht: die Implementierung von Surround : AI (oder „Surround AI“) und zeitgemäße HDMI/Video-Technik.
Laut Yamaha analysiert die im DSP integrierte KI die Szenen Szene für Szene, legt den Fokus auf Dialoge, Hintergrundmusik, Umgebungsgeräusche und Sound-Effekte – und optimiert in Echtzeit den Surround-Sound, fast so, als ob ein Yamaha-Techniker persönlich den besten Klang einstellen würde.
Diese Funktion klingt innovativ – und vorliegende Testergebnisse bescheinigen hier auch eine hörbar bessere Klanganpassung im Detail.
Damit stellt sich also wieder die Frage: Für wen ist welches Modell der beste Kauf? Diesen Fragen bin ich nachgegangen und möchte hier meine Erkenntnisse – ohne Gewähr – präsentieren.
Als Kenner der Yamaha-Verstärkertechnik (ich betreibe seit Mitte der 80er Jahre vornehmlich Yamaha-Verstärker) glaube ich, diese Geräte und ihre Klangeigenschaften gut zu kennen. In meinem Heim finde derzeit mehrere Geräte Einsatz, u. a. im Heimkino mit 16 Lautsprechern für Heimkinoanwendung und 4 Subwoofern – daher kommen für mich Geräte mit hoher Kanalanzahl und flexiblem Endstufen-Layout in Frage.
Im Wohnzimmer betreibe ich noch einen kleineren Yamaha RXV-1065 im 7.1 Betrieb mit einem Wandsubwoofer, der wirklich eine geniale Erfindung ist.
Weiterhin gibt es noch einen alten Yamaha A-720 Verstärker im Sterobetrieb in meinem Heimkino. Darüber laufen schön klingende alte Braunlautsprecher
Die Elektronik-Industrie hat sich seit den ersten Versuchen mit Dolby Surround 1982 rasant weiterentwickelt. Yamaha war mit dem DSP-1 Mitte der 80er ein Vorreiter und brachte früh Mehrkanalton ins Wohnzimmer. Heute, über 30 Jahren später, mit objektbasierten Verfahren wie Dolby Atmos, DTS:X oder (nach Firmware) Auro-3D, erreicht man im Heimkino tatsächlich eine immersive Raumabbildung – sofern der AVR und die Lautsprecher-Konfiguration entsprechend dimensioniert sind.
Mit der neuen Baureihe geht Yamaha nun den nächsten Schritt – insbesondere mit Surround : AI – und ich möchte im Folgenden untersuchen, wie sich die einzelnen Modelle im Vergleich aufstellen und für welchen Einsatzzweck welches Gerät besonders geeignet ist
Yamaha RX-V6A / RX-A2A / RX-A4A / RX-A6A – lohnen sich die neuen AVRs wirklich, dachte ich 2020, als die Geräte auf den Markt kamen. Ich versuchte mich in der Folge an einem praxisnahen Vergleich für Heimkinoenthusiasten. Ich habe hier bewusst auf das Randmodell RXV-4a verzichtet, da dieses für die meisten Kinobesitzer eher nicht in Frage kommen wird.
Yamaha zeigte 2020 mit seiner aktuellen Modellreihe, erneut sehr eindrucksvoll, wie viel Technik man heute in moderne AV-Receiver packen kann. Nach jedem Modellwechsel, stellt sich für Yamaha-Fans die gleiche Frage:
Ist nun der richtige Zeitpunkt, umzusteigen?
Ich persönlich habe mich damals bei der 80er-Baureihe bewusst gegen ein Upgrade entschieden. Die Neuerungen waren da – aber noch nicht so weit gereift, dass sich ein kompletter Modellwechsel wirklich gelohnt hätte. Genau dieses Gefühl hatten viele Yamaha-Nutzer in den letzten Jahren: gute Plattform, aber noch Luft nach oben.
Mit der neuen Generation RX-V6A, RX-A2A, RX-A4A und RX-A6A hat Yamaha diesen Reifegrad nun endlich erreicht.
Der große Sprung liegt diesmal weniger in der Anzahl der Kanäle – sondern in der kompletten Modernisierung der Videosektion, den HDMI-2.1-Features, einer spürbar robusteren DSP-Architektur und einem nochmals verbesserten YPAO-System. Und ja: Surround:AI ist zurück – jetzt in der zweiten, nochmals feineren Generation. Der Generationssprung – was ist wirklich neu? Vor allem drei Dinge unterscheiden die neue Linie deutlich von den alten 80er-Modellen:
✅ 1. Vollwertiges HDMI 2.1 – endlich bereit für 4K/120 & 8K
Während die 2018er Generation das 4K-Zeitalter perfektionierte, ist die neue Serie Yamahas Eintritt in die Gaming- und High-Frame-Rate-Welt.
Die Ports unterstützen nun – je nach Modell – Funktionen wie:
4K/120 Hz, 8K/60,
Viele AVR-Hersteller bewerben Funktionen, wie ALLM, VRR, QMS und QFT aber oft wird nicht erklärt, was sie praktisch bedeuten.
Hier habe ich einmal eine klare, alltagstaugliche Übersicht erstellt:
ALLM — Auto Low Latency Mode
➡️ Erkennt automatisch, wenn ein Gerät (z. B. PS5, Xbox Series X, Gaming-PC) ein Spielsignal ausgibt.
Ergebnis:
Der Fernseher/Beamer und ggf. der AVR schalten automatisch in den Game Mode, also:
minimale Latenz
kein zusätzliches Bildprocessing
direktere Reaktion zwischen Controller und Bildschirm
Vorteil: Kein manuelles Umschalten mehr zwischen „Film-Bildmodus“ und „Game-Modus“.
⚙️ VRR — Variable Refresh Rate
➡️ Bildwiederholfrequenz des Displays passt sich dynamisch an die Ausgabe der Konsole oder PC-Grafikkarte an.
Nutzen:
verhindert Ruckeln („Stutter“)
vermeidet „Tearing“ (Screen-Risse)
sorgt für flüssigeres Bild – besonders im Bereich 40–120 Hz
Ideal für moderne Spiele, die keine fixe Framerate haben.
QMS — Quick Media Switching
➡️ Verhindert den schwarzen Bildschirm bzw. Reset beim Wechsel auf ein neues Videoformat, z. B.:
24 Hz → 60 Hz
50 Hz → 30 Hz
Das Display muss dann nicht neu synchronisieren → kein Blackscreen-Delay mehr.
Super praktisch bei Apple TV, Fire TV, UHD-Playern, YouTube-Apps usw.
⚡ QFT — Quick Frame Transport
➡️ Reduziert die Übertragungsverzögerung (Lag), indem Frames schneller übertragen werden – auch wenn die Bildrate gleich bleibt.
Ideal für:
Gaming
VR
Echtzeit-Interaktionen
Kombiniert mit ALLM ergibt sich eine extrem niedrige Gesamtlatenz.
Kurz zusammengefasst:
Feature Wofür? Hauptvorteil
ALLM Erkennung von Gaming Automatisch niedrige Latenz
VRR Dynamische Framerate Kein Ruckeln oder Tearing
QMS Formatwechsel Kein schwarzer Bildschirm
QFT Übertragung optimieren Noch weniger Input-Lag
Braucht man das im Heimkino?
Ist die Nutzung Sinnvoll?
Nur Filme/Streaming ⭐⭐ (QMS am nützlichsten)
Gaming (PlayStation/Xbox/PC) ⭐⭐⭐⭐⭐ Pflichtfeatures
VR/Sim-Setup ⭐⭐⭐⭐⭐ sehr sinnvoll
Für mich speziell (Black Box Cinema mit PS4)
✔ VRR & ALLM sind sinnvoll
✔ QMS wäre ein Komfort-Plus, gerade wegen Apple TV
✔ QFT ist optional, aber zukunftssicher
Die Kinderkrankheiten der ersten HDMI-2.1-Chipsätze hat Yamaha mittlerweile hinter sich gelassen – spätere Chargen und Firmware-Updates haben die Problematik weitestgehend ausgemerzt. Jetzt in 2025 sind alle Bugs Geschichte. BEI EINEM KAUF SOLLTE MAN DARAUF ACHTEN!
✅ 2. Neue Optik, neuer DSP, neuer Aufbau
Yamaha hat das Gehäusedesign zum ersten Mal seit vielen Jahren modernisiert. Die Front wirkt klarer, der Korpus steifer. Innen wurde die komplette DSP-Struktur neu aufgesetzt:
leistungsstärkere 64-Bit-Architektur
optimierte Jitter-Armut
neue High-Slew-Rate-Endstufen (AVENTAGE-Serie)
verbesserte Stromversorgung
Das führt zu einem hörbar dynamischeren Klangbild – selbst im Vergleich zu den sehr guten 2018er-Geräten.
✅ 3. YPAO neu abgestimmt – bei den großen Modellen jetzt Referenzklasse
YPAO war immer schon gut.
Aber bei A4A , A6A uind A8A spielt es jetzt in der ersten Liga, in der kaum noch jemand mithalten kann:
Mehrpunktmessung
erweiterte Winkel- und Höhenerkennung
noch präzisere Subwoofer-Korrektur
adaptive Filter
Kurz gesagt: Yamaha hat seine Einmessung endlich zu Ende entwickelt.
Bevor wir in die Einzelbetrachtungen gehen, hier die Merkmale, die in der aktuellen Baureihe (A-Serie) gemeinsam vorhanden sind:
Decoder für Dolby Atmos und DTS:X (teilweise auch Auro-3D via Update)
Hi-Res Audio-Kompatibilität: FLAC, WAV, AIFF bis 384 kHz/24-Bit (je nach Modell), DSD bis 11,2 MHz
Netzwerk/WLAN (2,4 GHz & 5 GHz) sowie Ethernet-Schnittstelle
USB-Schnittstelle (meist vorn)
HDMI-Eingänge und –Ausgänge mit zeitgemäßer Unterstützung (8K/60Hz, 4K/120Hz, HDCP 2.3 etc)
Einrichtungsassistent via App (z. B. „AV Setup Guide“)
Steuerung per App (u. a. Yamaha MusicCast Controller)
Videosektion mit Upscaling (analoge Eingänge → HDMI)
Unterstützung von Yamaha MusicCast Multiroom-Systemen
Hochklassige Verarbeitung („AVENTAGE“ Serie) mit Vibrationsdämpfung (z. B. A.R.T. Wedge) sowie stabilen Gehäusen und typischem „Symmetric Power Amp Layout“.
Klanglich:
Setzte Yamaha früher eher auf analytischen Klang, wurde die Klangausrichtung mit jeder neuen Generation immer weiter entwickelt und europäisiert.
Yamaha bewegt sich nunmehr typischerweise in einer sehr homogenen, angenehm warmen Klangabstimmung, ohne extreme Hifi-Spitzen, aber mit hoher technischem Anspruch.
Damit ist klar: Die Basis ist bei allen Modellen exzellent und auf dem neuesten Stand. Die Unterschiede machen sich im Detail bei Kanalanzahl, Endstufenleistung, Pre-Outs, Zusatzfunktionen (z. B. Auro-3D), Ausstattung der Vorverstärkerausgänge, XLR Anschlussmöglichkeiten und Preis natürlich
Nun schauen wir uns die Einzelmodelle an, inkl. RX-A8A.
Wie früher die 1080/2080/3080 teilen sich auch V6A/A2A/A4A/A6A und A8A einen gemeinsamen Yamaha-Unterbau:
Hier noch einmal die Kurzfassung der Gemeinsamkeiten:
Dolby Atmos & DTS:X
MusicCast (Multiroom)
umfangreiche DSP-Programme inkl. Cinema DSP 3D
Surround:AI (je nach Modell)
hochwertiges Streaming (AirPlay2, Spotify, Tidal etc.)
HDMI 2.1 (portabhängig)
App-Steuerung
4K/8K Video-Upscaling
Hochauflösende Musikformate
Modernisierte OSD-Struktur
DAB / DAB+
Solider Phono-Eingang (an den VENTAGE-Modellen)
Besonders positiv: Yamaha ist der einzige Hersteller, der seine klassischen DSP-Programme in voller Qualität beibehält.
Gerade für Konzertliebhaber sind diese Programme Gold wert – und die neue Generation klingt noch einmal natürlicher und direkter.
Die Modelle im direkten Vergleich:
✅ Yamaha RX-V6A – der moderne Einstieg ins Heimkino zum günstigen Einsteigerpreis.

Der RX-V6A ist der legitime Nachfolger der alten 6er-Klasse – aber deutlich stärker als früher.
Er bietet:
7 Endstufen – 5.1.2 oder 7.1
solide 100–120 Watt pro Kanal
HDMI 2.1 mit 7 Eingängen
4K/120 & 8K/60 (portabhängig)
YPAO (Basisversion)
MusicCast
moderne Optik

Für wen ist er geeignet?
Heimkinoeinsteiger, die ein Wohnzimmerkino betreiben und Atmos nur als Bonus sehen.
Reicht völlig, klingt gut, ist flexibel – aber noch ohne die hochwertigen AVENTAGE-Verstärkerzüge.
✅ Yamaha RX-A2A – das neue „gehobene Mittelfeld“ Preislich noch moderat.
Der A2A war das erste Gerät der neuen Optik – und wirkt wie ein V6A in deutlich erwachsener.Er bietet gegenüber dem RXV-V6a:
ein stabileres Netzteil
hochwertigere Bauteile
Cinema DSP HD3 light
verbessertes YPAO
etwas mehr Leistungsreserven
Konfiguration bleibt bei 7 Kanälen – also 5.1.2 oder 7.1.
Für wen ist er geeignet?
Für Nutzer, die den Schritt Richtung „echtes Heimkino“ machen wollen, aber keine 9 oder 11 Kanäle brauchen.

✅ Yamaha RX-A4A – das „Sweet Spot“-Gerät. Preislich schon höher angesiedelt, aber noch realistisch.

Der A4A ist das Gerät, das die meisten Heimkinos perfekt bedient.
Er ist der Nachfolger des 1080 der meinem 1073 entspricht– aber deutlich erwachsener:
9 Endstufen → 7.2.2 oder 5.2.4
hochwertiger DSP HD3
Surround:AI
deutlich stärkeres Netzteil
sehr leise Lüfterkonstruktion
verbesserte Subwoofer-Einmessung
YAPO auf höherem Niveau
HDMI 2.1 vollwertig
Der A4A ist der erste AVR in der Serie, an dem die Verstärkerleistung und die internen Bauteile deutlich nach „Oberklasse“ klingen.
Für wen ist er geeignet?
Heimkinobesitzer, die bis zu vier Höhenlautsprecher integrieren möchten und ein ernst gemeintes Setup betreiben – aber keinen zusätzlichen Endverstärker benötigen.

✅ Yamaha RX-A6A – das Kraftpaket und legitimer Nachfolger des 2080/3080. Preislich schon ambitioniert.

Der A6A ist – nüchtern betrachtet – das „A4A in groß“.
Aber akustisch ist es eine komplett andere Liga:
9 Endstufen, aber massiv kräftiger
objektiv deutlich höhere Ströme & Impulsreserven
Surround:AI in höchster Ausbaustufe
YPAO 3D (komplett)
extreme Präzision in der Höhenanalyse
Premium ESS SABRE DACs
symmetrischer Aufbau
hochwertige Anti-Resonance-Konstruktion
Und wichtig:
→ mit externer Endstufe problemlos 7.2.4 möglich
→ damit der legitime Erbe des 3080
Für wen ist er geeignet?
Für jeden, der ein echtes dediziertes Heimkino besitzt und die volle Ausbaustufe nutzen möchte.

Welcher AVR für wen? – Die klare nüchterne Einordnung
✅ RX-V6A
Für Wohnzimmer, kleinere Setups, Einsteiger, Atmos „light“.
Preis/Leistung top – aber ohne die High-End-Gene der großen Aventage.
✅ RX-A2A
Für ambitionierte Nutzer, die etwas mehr wollen – aber noch kein großes Kino betreiben.
Sehr guter Allrounder, aber begrenzt durch 7 Kanäle.
✅ RX-A4A
Der Sweet Spot.
9 Kanäle, kräftig, sauber, Surround:AI, exzellente Einmessung.
Ideal für 5.2.4 oder 7.2.2.
Für 80 % der Heimkinos vollkommen ausreichend.
✅ RX-A6A
Das Gerät für dedizierte Heimkinos.
Mit externer Endstufe 7.2.4 – und leistungsmäßig deutlich über dem A4A.
Die Einmessung ist Referenzklasse, die DSP-Performance überragend.
Wer groß baut: hier zugreifen.
Jetzt noch der Yamaha RX‑A8A als Zuigabe:

Die Speerspitze der AVR Reihe: Preislich schon eine echte Größe.
Kanalaufbau: 11.2 Kanäle integriert im Gerät – also 11 Kanäle Analog-Endstufen an Bord.
Leistung: 150 W/8 Ω bei 2 Kanälen, 20Hz-20kHz, 0,06 % THD.
Video/HDMI: 7 HDMI-Eingänge, 3 HDMI-Ausgänge. Unterstützt 8K/60Hz, 4K/120Hz, HDCP2.3.
Features: Surround : AI, CINEMA DSP HD3, Auro-3D (ja).
Besonderheit: Zwei differenzierte Subwoofer-Preouts, sehr großes Endstufen-Potenzial, Profi-Anschlüsse (z. B. XLR).
Klang & Praxiserlebnis: Laut Testberichten „überragende Kino- und Musik-Performance, extravagant vielseitig“.

Für wen?
Nun ja, wer ein dezidiertes Heimkino besitzen möchte mit z. B. 7.2.4 oder sogar noch größerer Konfiguration, mit vier Deckenlautsprechern, mindestens zwei Subwoofern und voll integrierten Verstärker-Kanälen – der findet hier alles was man braucht um im Kinohimmel angekommen zu sein. Mehr kann man nicht in ein solches Getät packen.
Einfach gesagt:
Wer aus dem Vollen schöpfen will und möglichst wenig externe Zusatz-Endstufen nutzen möchte, greift zum RX-A8A.
Die Anachlußfelder der AVRs noch einmal zusammengefasst:

Für den Normalnutzer ist der RXV-6a ausreichend bestückt.
Wie man sieht, gibt es schon signifikante Unterschiede in den Anschlussmöglichkeiten.

Zum Vergleich habe ich mal meinen schon etwas in die Jahre gekommenen RXV-1073 eingefügt. Hier sieht man gut, welche Anschlußvielfalt dieser AVR noch hatte. Technisch natürlich nicht mehr auf dem aktuellen stand. Besondere Defiziete sind das 4 K Passthrough, das damals nur bis 4K/30 Hz möglich war. Er hatte zudem kein WLan mit an Bord und noch ein paar ander Features die heute durchaus sinnvoll sein können.
Fazit: Yamaha hat seiner aktuellen Generation endlich den letzten technischen Feinschliff verpasst.
Die Plattform ist modern, stabil, extrem flexibel und klanglich reifer als je zuvor.
Mein persönlicher Gewinner:
Ist der Yamaha RX-A4A – das ausgewogenste Paket
Der Heimkino-Champion:
Yamaha RX-A6A – wenn man ein dediziertes Kino besitzt und nicht alles haben muss.
Egal für welches Modell man sich entscheidet:
Yamaha bleibt auch 2024/2025 der zuverlässigste und DSP-stärkste Hersteller für Nutzer, die Klangqualität und Flexibilität über alles stellen. Beachten sollte man, das die Geräte die man erwirbt möglichst die aktuellste Firmeware an Bord hat, daher rate ich dazu gerade Yamaha AVRs im Fachhandel zu erwerben, damit es später keinebösen Überraschungen gibt.
In diesem Sinne
Eure C.T.
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