Hans Zimmer Live in Prague, jetzt im ultimativen 4K

Hans Zimmer: Live in Prague (4K Ultra HD Blu-ray)
Wenn Klang zur Religion wird
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Mein Meinung:
Hans Zimmer in Bestform – audiovisuell, emotional und technisch auf absolutem Referenzniveau.
Die UHD-Version von Live in Prague ist mehr als ein Upgrade: sie ist ein Erlebnis
Konzerfilm-Inhalt:
Wer sich Filmfan nennt, kommt an ihm nicht vorbei: Hans Zimmer – der musikalische Architekt unzähliger Kinoträume, der mit seinem Score zu Gladiator einst die Messlatte für Filmmusik neu definierte. Kein anderer Komponist hat es derart meisterhaft verstanden, Film und Musik zu einer untrennbaren Einheit zu verschmelzen.
Im Mai 2016 und 2017 ging Zimmer mit einem „Best Of“ seiner bekanntesten damaligen Soundtracks auf große Europatournee – begleitet von Band, Orchester und Chor, stand er mit insgesamt über 70 Musiker auf der Bühne. Ich durfte damals gemeinsam mit meinem Sohn live dabei sein, und dieser Abend hat mein musikalisches Empfinden nachhaltig verändert.
Nun – völlig ohne große Ankündigung – hat Mercury Studios die Konzertaufzeichnung „Hans Zimmer: Live in Prague“ in einer 4K Ultra HD-Version mit Dolby Vision veröffentlicht. Selbst beim aktuellen „The Next Level“-Tourstopp gab’s am Merch-Stand nur die Blu-ray, keine Spur von UHD. Dass es sie tatsächlich gibt, habe ich danach zufällig erfahren – und sie natürlich sofort bestellt.
Schon beim ersten Anspielen auf meinem 55-Zoll-Sony war klar: Das hier ist mehr als ein Upgrade. Es ist ein audiovisuelles Statement.
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Das Konzert
„Live in Prague“ ist ein emotionales, perfekt inszeniertes Best-Of aus Zimmers Schaffen:
Von Gladiator, The Dark Knight und Inception über Der König der Löwen, Interstellar bis Pirates of the Caribbean – alles, was Rang und Namen hat, findet sich hier in kongenialen Arrangements.
Zimmer führt charmant und mit feinem Humor durch den Abend, erzählt kleine Anekdoten zu einzelnen Werken und verneigt sich vor Weggefährten wie Tony Scott oder Heath Ledger. Dazu liefern Musiker wie Tina Guo oder Johnny Marr brillante Soli und verleihen der Show einen rockigen Einschlag, der wunderbar mit dem orchestralen Bombast harmoniert.
Optisch überzeugt die Produktion durch eine eindrucksvolle Lichtshow, dynamische Kamerafahrten und eine konsequent filmische Bildsprache. Nebelmaschinen? Fehlanzeige – was das Bühnenbild noch klarer und plastischer wirken lässt.
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Setlist
1. Driving Miss Daisy / Sherlock Holmes
2. Madagascar: Best Friends
3. Crimson Tide / 160 BPM
4. Gladiator: The Wheat / The Battle / Elysium / Now We Are Free
5. The Da Vinci Code: Chevaliers de Sangreal
6. Pirates of the Caribbean: Jack Sparrow / One Day / Up Is Down / He’s a Pirate
7. Hannibal: The Mob
8. The Lion King: Circle of Life / King of Pride Rock
9. Tears of the Sun: Leave No Man Behind
10. Rush: Lost but Won / 160 BPM (Reprise)
11. The Dark Knight Trilogy: Why So Serious? / Like a Dog Chasing Cars / Introduce a Little Anarchy / The Dark Knight Theme
12. Man of Steel: What Are You Going to Do When You Are Not Saving the World?
13. Interstellar: Day One / Cornfield Chase / No Time for Caution / Stay / Detach
14. Inception: Dream Is Collapsing / Mombasa / Time
Als Zugabe folgt ein emotionales Finale mit „Time“ aus Inception – ein Gänsehautmoment, bei dem sich die über 70 Musiker zu einer emotionalen Klangwand vereinen, während Zimmer selbst lächelnd am Keyboard sitzt.
Dieses Finale gab es bisher bei allen Hans Zimmer Live Konzerten.
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Bildqualität (UHD, Dolby Vision HDR)
Die 2160p-Dolby-Vision-Präsentation ist ein Fest für die Augen. Der Dynamikumfang (maxCLL 4000 Nits) sorgt für intensive Farbkontraste, feinste Durchzeichnung und ein geradezu greifbares Bühnenbild.
Sowohl die leuchtenden LED-Farben als auch die dezenten Hauttöne profitieren enorm vom erweiterten DCI-P3-Farbraum. Schwarz bleibt schwarz, Spitzlichter blenden nicht, und die Kamera fängt jedes Detail der Instrumente und Gesichter gestochen scharf ein.
Das HDR-Mastering zeigt, was möglich ist, wenn Konzertaufnahmen filmisch gedacht werden: kein Überschärfen, kein Blooming – stattdessen Transparenz, Tiefe und Klarheit. Ein echter UHD-Referenztitel, der beweist, dass auch Konzertfilme Kinoformat haben können.
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Tonqualität (Dolby Atmos / TrueHD 7.1)
Schon die Blu-ray war tontechnisch herausragend – aber was hier geboten wird, ist schlicht spektakulär. Die neu gemasterte Dolby-Atmos-Spur besitzt nun 13 dynamische Objekte (statt 11) und eine höhere Bitrate (max. 9441 kb/s). Das Resultat: mehr Präzision, klarere Staffelung, feinere Ortung und ein satterer, kontrollierter Bass.
Die Bühne öffnet sich weit, der Chor schwebt förmlich über den Köpfen, während die Percussion körperlich spürbar wird. Dynamik und Detailreichtum sind überragend, ohne je ins Schrille zu kippen.
Zunächst habe ich das Konzert in meinem Wohnzimmerkino erlebt – mit 7.1-Ton über ein fein abgestimmtes Focal-Lautsprecherset samt zentralem Wandbass und Dolby Vision auf einem 55-Zoll-Sony-Bravia. Bereits dort war klar, dass diese UHD technisch auf Referenzniveau spielt.
Doch in meinem Black Box Cinema zeigte sich das volle Potenzial: 14 Lautsprecher, 4 Subwoofer, Zuspielung über den Dolby-Vision-tauglichen Sony X700 und Projektion über den Optoma UHD51A. Hier wurde aus der Aufnahme ein Erlebnis – physisch, emotional, immersiv. Man spürt, wie der Raum lebt und atmet, während Zimmers Musik den Zuschauer geradezu umhüllt.
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Box Office
Die 4K Ultra HD von „Hans Zimmer: Live in Prague“ kommt in einer stabilen, matten Papphülle mit leicht strukturierter Oberfläche, die das edle Covermotiv dezent betont. Im Inneren steckt ein klassisches Amaray mit transparentem Inlay, das auf der Rückseite einen zweiseitigen Einleger mit Tracklist, Mitwirkenden und Konzertfotos enthält.
Keine aufwendige Sammler-Edition, aber hochwertig umgesetzt – mit klarer Typografie, stimmigem Artwork und dezentem Metallic-Finish. Für eine Musikproduktion dieser Klasse absolut angemessen und optisch ansprechend im Regal.
Allerdings wäre es durchaus schön gewesen, hier noch einmal ein aufgewertetes Mediabook beizulegen – idealerweise im Set mit der Blu-ray, um beide Formate zusammenzuführen. Natürlich wäre das preislich eine andere Liga geworden, aber bei einem Konzert dieser Güte hätte sich das durchaus gelohnt.
Vielleicht legt Mercury Studios ja zur aktuellen Tour noch einmal eine erweiterte Edition nach – das Material hätte es allemal verdient.
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Technische Daten
Merkmal Details
Studio Mercury Studios
Jahr 2016
Genre Konzert / Filmmusik
Laufzeit 138 Minuten
Bildformat 1,78:1
Auflösung 2160p (HEVC)
HDR Dolby Vision HDR
Farbraum DCI-P3
Tonformate Englisch Dolby Atmos / TrueHD 7.1, LPCM Stereo
Untertitel Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch
Disc-Typ BD-100
Regionalcode A, B, C
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Bewertung
Kategorie Wertung
Konzert / Inhalt ★★★★★
Bildqualität ★★★★★
Tonqualität ★★★★★★
Ausstattung ★★★★☆
Verpackung / Box Office ★★★★☆
Gesamtwertung ★★★★★+
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Pro & Kontra
Pro:
Spektakuläre Dolby-Vision-Präsentation mit perfektem Schwarzwert
Dolby-Atmos-Mix auf absolutem Referenzniveau
Grandiose musikalische Performance mit emotionaler Tiefe
Kein künstlicher Nebel, klare Bühne, starke Bildkomposition
Hochwertige Papphülle mit edlem Inlay
Hans Zimmer in Bestform – charmant, sympathisch, nahbar
Im Heimkino auf beiden Setups (Wohnzimmer & Black Box Cinema) schlicht atemberaubend
Kontra:
– Nahezu keine Extras auf der Disc
– UHD-Veröffentlichung ohne jede Promotion (fast unauffindbar im Handel)
– Kein Mediabook-Set mit Blu-ray beigelegt
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Fazit
> „Hans Zimmer: Live in Prague“ in 4K ist die audiovisuelle Krönung eines Jahrhundertkomponisten.
Die UHD-Version ist kein simples Re-Release, sondern die Vollendung einer ohnehin legendären Aufzeichnung. Dolby Vision zeigt ein nie dagewesenes Maß an Tiefe, Farbe und Brillanz, während der Dolby-Atmos-Mix die Messlatte für Konzert-Tonspuren endgültig neu legt.
Für Filmmusik-Liebhaber, Heimkino-Enthusiasten und Technik-Fetischisten gleichermaßen ein Muss – und für mich ganz persönlich eines der beeindruckendsten audiovisuellen Erlebnisse überhaupt.
Best in Class.
Eure Charlys Tante
Über ein Danke freut sich jeder Blogger!
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