Blog von Charlys Tante

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Der große Gatsby in 3D und 4K

4. September 2020
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Wieder einmal ist mir ein etwas älterer Titel in 4K in die Hände gekommen, den ich schon früher einmal in der 3D Fassung reviewt habe. Nun habe ich ihn mir einmal in 4K in den Player gelegt.
Ich bin trotz der zugegebenermaßen wenigen Filme die Buz Luhrman als Regisseur verantwortet, ein Fan seiner Filme. Diese Filme haben  immer eine ganz besondere Erzählstruktur und setzten sich so wie Filme von Z.B. Guy Ritchie vom allgemeinen Mainstream ab und werden hierdurch jeweils zu etwas besonderem.
Seine Filme sind immer bewusst etwas plakativ,  laut und manchmal auch etwas anstrengend  und konventionell,  jedoch immer von außerordentlicher noblen Schönheit und einem grandiosen Bilddesign geprägt. Zudem sind die jeweiligen  Soundtracks etwas besonderes und verpassen seinen Filmen etwas surreales.
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Der große Gatsby, englischer Originaltitel The Great Gatsby, ist ein 1925 erstmals veröffentlichter Roman des Autors F. Scott Fitzgerald. Er gilt als sein größter Roman, der mit seinem Tod in Vergessenheit geraten war. In den 40er Jahren wurde er wieder entdeckt und seit dem mehrfach verfilmt.
Das neuste Ergebnis aus dem Jahre 2013 liegt seid einiger Zeit  auch in 4 K vor und ich habe es einmal in diesen Zeiten in allen Varianten neu betrachtet.
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Film: 4 von 5
Der Film erzählt die Erlebnisgeschichte des Schriftstellers  Nick Carraway (Tobey Maguire, Spider Man1-3), der in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts vom Mittleren Westen Amerikas nach New York kommt um dort in das quirlige Leben der Stadt einzutauchen und sich inspirieren zu lassen. Hierbei stößt er auf Jay Gatsby (Leonardo DiCaprio; Titanic)  der auf der Insel Long Island in seiner riesige Villa, rauschende Feste feiert. Direkt gegenüber dem River lebt seine frühe Liebe Daisy, die mit dem blaublütigen Sportsmann Tom Buchanan (Joel Edgerton; Warriors) verheiratet ist. Jay Gatsby möchte seine alte Liebe gerne wiedersehen und bittet Nick ihm dabei zu helfen. 

Baz Luhrman hat eine besondere unnachahmliche Art des Filmemachens. Man muss schon ein Faible für diese laute und knallbunte sowie überdrehte Art des Kinos haben. Die mehrschichtige Ich Erzählung des Nick Carraway erinnert stark an die Herangehensweise seines Film Musical „Moulin Rouge“ aus dem Jahre 2001. Mit Leonardo DiCaprio ist zudem Luhrman bestens aus seiner Verfilmung „Romeo & Julia vertraut. Das Rollenprofil des Gatsby bekommt durch DiCaprio eine ganz besondere verletzliche jedoch auch kindlich aggressive Aura. Das kann man zum einen positiv aber natürlich auch negativ sehen, jedoch erhält der Film hierdurch m.E. auch die Dramartugie, die nur wenige Protagonisten so sensationell auf die Leinwand bringen können wie Leonardo. Tobey Maguire als Nick Carraway hingegen spielt den von einer Faszination der Reichen übermannten naiven Jungen aus Chicago, der Gatsby zunächst unreflektiert vergöttert und erst spät wahrnimmt in welchem seelischen Dilemma Jay Gatsby eigentlich steckt.
Literaturverfilmungen sind immer begleitet vom Ansinnen möglichst genau dem Buch zu folgen. Das ist natürlich sehr schwierig, denn Bücher führen ein Eigenleben im Kopf des jeweiligen Lesers und kein Film kann ein Buch vollkommen koarent auch die Leinwand bringen. Es kommt noch hinzu, das es von "Der große Gatsby" auch bereits große Verfilmungen gibt.

Baz Luhrman erliegt hier nicht der Versuchung diesen Filmen nachzueifern, sondern er verfilmt das Buch von F. Scott Fitzgerald ganz im Geiste des sich rasant entwickelnden Großstadtamerikas und überfährt den Zuschauer teilweise mit rasanten atemberaubenden Bildern, die zudem eine gewollte Gradwanderung zwischen Tempo und Innehalten sind, wodurch der Spannungsbogen des Films aber bis zum Schlussakt gehalten werden kann.
Luhrman baut zahlreiche Zitate des literarischen Werkes ein, welche jedoch in der rasanten Erzählstruktur des Films etwas untergehen, aber dennoch  wesentlich zur Gesamtstimmung der Geschichte beitragen.
Der große Gatsby steht und fällt mit der Wahl der Darsteller. Leonardo DiCaprio
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und auch Tobey Maguire sind ein wahrer Glücksgriff.
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Diese beiden schaffen es trotz der persönlichen Charakterunterschiede die Geschichte glaubwürdig darzustellen. Man nimmt ihnen ihre etwas skurile Freundschaft wirklich ab, denn es zeigt sich im Laufe des Films, das Gatsby nicht der ist, der er vorgibt zu sein.
Aber auch Carey Mulligan ist perfekt ausgewählt für die Rolle der zerbrechlichen Daisy Buchanan
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sowie der vor Selbstverliebtheit strotzende Joel Egerton als Tom
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und Isla Fisher als Myrtle Wilson
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die mir in dem Film "Die Unfassbaren" schon sehr gut gefallen hat und im zweiten Teil wirklich fehlte. Ich könnte hier den Cast noch weiter fortführen, denn jeder Akteur passt hervorragend in sein Rollenprofil. Hierdurch erhält der Film eine besondere Homogenität.
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Bild in 2D: 4,5 von 5
Der Film ist im Bildseitenverhältnis von 2,40:1 auf der Disc abgelegt und als Blu Ray Disc wirklich top. Man könnte es ein Meisterstück der Bildkunst nennen. Dieses Bild ist einfach ein unfassbarer Eye Catcher und lässt einen nicht mehr los, der auf schön komponierte und in keiner Sekunde dem Zufall überlassenen Bilder steht. Hier ist kein einziges Filmbild ohne die entsprechende Intention entstanden. Von der Farbpalette, der Raumtiefe, den Bildschwenks, dem Kontrast dem Schwarzwert sowie der Bildschärfe. Hier ist alles fein komponiert und folgt einem Zweck, nämlich den Betrachter mit in diesen Film hineinzuziehen und ihn zu einem Teil des Filmes werden zu lassen.
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Bild in 3D: 5 von 5
Ist das Bild in 2D schon hervorragend so sticht das 3D Bild das Bild noch einmal aus. Bereits der Beginn mit den schnellen Kamerafahrten, die einem das Schneegestöber förmlich ins Gesicht bläst gibt den Zuschauern das Gefühl sich zugehörig zu fühlen und später mit den Charakteren in einem Raum zu stehen. Man fühlt sich quasi als Voyeur der Szenerie und ist fasziniert von der Realität der Bilder die in echtem 3D gedreht wurden, mit ihren satten plakativen Farben und einer sehr authentisch wirkenden Räumlichkeit. Das gesamte Aufnahmedesign ist hierauf ausgerichtet ohne aufdringlich oder zwanghaft dreidimensional zu wirken, es wirkt sehr natürlich und äußerst scharf und brillant. Der Film ist somit ein Fest für die Augen, ein sinnlicher Overkill für alle Bildperfektionisten.
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Bild in 4K : 4,5 von 5
Ist das 2K Bild schon hervorragend mit ein paar Farbgenauigkeitsschwächen, schlägt einem hier eine wahre Bildpracht entgegen. Obwohl man es hier nur mit einem hochskalierten Film zu tun hat, der jedoch in 5K sein Ursprungsmaterial besitzt, bekommt man ein fast perfektes HDR Bild serviert, die Fokusfehler der 2K Fassung, die zudem in der 3D Fassung nicht so auffallen sind hier zwar nicht beseitigt und Korn ist ebenfalls teilweise vorhanden, was aber den Gesamteindruck nicht wesentlich beeinträchtigt, denn die Farbnatürlichkeit und die Differenzierung ist fast perfekt. Ein schönes Demomaterial für HDR zumindest am LCD. Aber auch über die Leinwand wirkt das Bild einfach sensationell.

Ton: 4,5 von 5
Sowohl der englische als auch der deutsche Ton liegen in allen Fassungen im DTS HD Master 5.1 Ton vor und unterscheiden sich nicht signifikant. Der Surroundsound sprudelt nur so vor lauter Spielfreude aus allen Lautsprechern und es ergibt sich eine schöne manchmal aber etwas zu dezente Raumklangkulisse. Die Sprachverständlichkeit ist hervorragend. Aufgrund der genialen Titelwahl verschiedener Künstler wie Lana Del Rey, Emeli Sandé, The xx, Florence + The Machine, will.i.am und Beyonce sowie einigen Neuinterpretationen von Bryan-Ferry und auch Gershwins Rhapsodie in Blue hat Jay-Z im Zusammenwirken mit Baz Luhrman dem Film einen Soundtrack spendiert, der eine Einheit mit dem Film eingeht und untrennbar mit ihm verbunden ist. Jedoch im Grundtenor hörbar in einigen Momenten (Partyszenen) mit der Charakteristik von Moulin Rouge verbunden ist. Dieser anachronistische Sound groovt und verschmilzt geschickt Neuzeit mit dem Klang der 20er Jahre zu einem tonalen Gesamtkunstwerk, wobei auch der fulminante knackige Tiefbass eine Schlüsselrolle einnimmt.
Ich möchte an dieser Stelle aber einfügen, das ich oftmals in einem speziellen Yamaha DSP Programm höre, da es mir oft besser gefällt. Hier hat aber der Originalsound bei mir die Oberhand behalten.

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Fazit:
Der Film zeigt sehr schön die 20er Jahre im quirlig aufgeputschten Großstadtamerika, denn es war die Zeit des schnellen Börsengeldes und der genauso schnellen Crashs. Das ausschweifende Leben der Reichen, Sehnsüchtigen und Schönen zeigt Baz Luhrman glanzvoll und zugleich voyeuristisch. So ist der Film neben seiner Romangenauigkeit ein Paradebeispiel für Macht, Gier und  Sehnsucht. Ein Great Cinema mit einem stringenten Dramatugiefaden und einer selbstzerstörerischen Lovestory.

In diesem Sinne
Eure
C.T.
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Nachdem ich mich vor kurzem erst mit dem Film" Der schmale Grat" auseinandergesetzt hatte und ich den sensationellen Score von  Hans Zimmer dazu bewunderte, kam mir die Idee mal wieder Gladiator in den Player zu legen. Jetzt allerdings in der 4K Ex. Cut Fassung, die natürlich in meinem Regal steht.

Gladiator ist einer der Filme, der schon zwei Neufassungen als BD erhalten hat, da die Bildqualität zwar ganz o.k  war, aber viele Reviewer nicht so zufrieden mit dem Ergebnis waren. Der Film wurde nämlich  damals nicht neu abgetstet, sondern irgendwie vom alten Master für die Blu Ray Disc genutzt. Die Farben waren wie so oft  bunter und insgesamt rötlicher und der Kontrast steiler abgestimmt. Das war damals  aber auch etwas Trend. Man könnte sagen, man wollte von allem etwas zuviel und hat die Bildqualität dabei aus den Augen verloren.Dennoch war ich schon von der ersten Fassung damals mehr als begeistert, ich kannte die Nachfolger ja noch nicht.
Etwa 1 Jahr nach der ersten BD Fassung  folgte schon eine Neufassung die dann auf einem auf 2K  herunterscaliertem 6 K Scan auf beruhte und den Film bildtechnisch schon auf einen anderen Level brachte und die Kritiker zufrieden stellten. Juchhu.

Seit 2018  ist dieser grandiose Sandalenfilm mit dem unvergessenen Hans Zimmer Score auch als UHD, jetzt natürlich mit HDR und einem natürlichem Bild ohne Farbstich an den Stellen, wo nicht mit Stilmittel gearbeitet wurde, erhältlich. Da der Film schon für die zweite Fassung in 6 K gescant wurde, konnte er perfekt auf 4 K herunterskaliert werden, mit einem sehr feinem Korn einer grandiosen Schärfe und einem Rec. 2020 sowie einem etwas fetteren DTS:X Ton, habe ich somit einen tollen Schatz im Regal stehen. Ich habe somit also aus bestimmten Gründen alle drei Generationen der Filme im HD und UHD Format in meiner Sammlung.

Oben: UHD
Unten: Blu Ray 10th Anniversy Fassung 
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Gladiator, wurde zu Anfang von vielen Kritikern als ein unausgegorener Sandalenfilm, der der Geschichte nicht gerecht werde bezeichnet. Jedoch hatte er sich im Laufe der Zeit nicht zuletzt auf Grund des sensationellen Soundtracks von Hans Zimmer zu einem wahren Klassiker entwickelt. So hat er dazu beigetragen, das der Sandalenfilm wieder einen höheren Stellenwert bekommen sollte.

Ben Hur, Cleopatra etc. waren die Vorreiter dieses Films und für die Studios damals fast ein finanzielles Fiasko.Ridley Scott, dessen Film in einer Extendet Fassung auf BD und UHD vorhanden ist, hat den Film auch mit dem 4K Bild durch m.E. wichtige erweiterte Szenen signifikant gegenüber der Kinofassung verbessert. Ridley Scott hat jedoch immer eigentlich die im Kino zu sehende Fassung als seinen Favoriten gesehen.

Oben: Blu Ray Disc 10th Anniversy Fassung
Unten: UH Discalt text
(Hier erkennt man gut, das das Bild neutraler abgemischt wurde)

Gladiator wurde so zu 
einem wahren Filmklassiker und sowohl Russel Crowe, Joaquin Phoenix als auch Connie Nielsen  und natürlich Oliver Reed spielten hier sensationell ihre Rollen, sodass ich auch nach der X-fachen Sichtung immer noch Gänsehaut bekomme in  vielen Szenen. Die Eingangsszene mit der Schlacht gegen die Germanen hat schon was magisches an sich. Hier zeigt sich besonders wie ein Bild und ein Score eine symbiotische Verbindung zu einander aufnehmen und in einem Schlachtengemmälde mit einander verschmelzen. In Rom selbst und nicht zuletzt in der Arena, schafft es Scott durch eine perfekte Kameraführung und Zimmer mit perfekt darauf abgestimmtem Score auch hier für Gänsehaut Momente zu sorgen. Joaquin Phoenix verkörpert den  nach Anerkennung lechzenden und jegliche Emphathie vermissenden egozentrichen Commodus mit perfider Präzision. Dieser Charakter könnte eine Blaupause für eine andere ebenso perfide Ich bezogene im höchsten Maße narzisstische Person der aktuellen politischen Zeit in den USA  sein. Wer ihn verstehen möchte, sollte sich Gladiator noch einmal anschauen und sich die Frage stellen. Was wäre wenn.

Oben: UHD
Unten: Blu Ray Disc 10th Anniversy Fassung
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(Auch hier sieht man, das das Bild neutraler wirkt)
Russel Crowe spielt dagegen den
emphatischen, aber durch Rachgelüste geblendeten immer auf das Wohl des anderen bedachten Protagonisten, der bis zum Ende seinem gemeuchelten Cäsar treu ergeben ist, denn Cäsar hatte eine Vision der Zukunft, die bis heute politisch nachwirkt und entsprechend verteidigt werden muss.Insoweit ist der Film ungewollt ein Sinnbild unserer aktuellen Zeit, in der es Kräfte gibt, die nur  ihrem persönlichen Vorteil folgend absolut skrupellos das Volk überrumpelnd erhalten möchten.

Sicher hatte Scott nicht auf dem Schirm wie aktuell sein Sandalenfilm einmal sein würde. Aber wie sagt man: "Geschichte wiederholt sich irgendwann"

Nun ist Gladiator kein direktes Zeitzeugnis der damaligen Zeit, jedoch eine gute Zusammenfassung dessen wie es damals im Cäsarenreich zugegangen ist.

Wie sagt Cäsar nach der großen Germanenschlacht " Wofür das alles? War es das wert"

Cäsar erkannte, das nur ein Mensch wie Maximus der die menschlichen, empathischen und im höchsten Maße moralischen Vorraussetzungen mit sich bringt, ein Reich führen kann und nicht ein egozentrischer, massiv narzistischer Commodus. Das gilt damals wie auch heute und so hält uns der unterschätzte Gladiator den Spiegel vor.  So avanciert ein Film ungewollt zum Zeitzeugen.

Bild:
Gladiator wurde hervorragend vom 35 mm Original in 4K überführt worden. Die Schärfe ist durchweg hervorragend mit sehr differenzierter Struktur.Kontrast und Schwarzwert sind sehr gelungen und HDR tauglich.Die Farben sind natürlich und kräftig genug. Teilweise weicht die Farbgebung stärker von der normalen BD ab.Die Plastizität u. Tiefenwirkung entspricht fast heutigem Bildmaterial. Das in 4K überführte Bild ist in Teilen farblich anders abgestimmt wie die BD. Ob das nun mehr der originalen Kinofassung entspricht möchte hier einmal dahingestellt lassen. Man kann es nur hoffen und im direkten Vergleich passen die Bilder wirklich sehr gut. Hier hat man nicht einfach einen Automaten arbeiten lassen, sondern man hat sich den einzelnen Szenen angenommen.

Jedoch fehlt in der UHD Fassung die der 2010 Ausgabe beigefügte Bonusdisc, die das 3 stündige Making Of beeinhaltet, daher muss man die alte Fassung unbedingt behalten.

Oben: UHD
Unten: Blu Ray 10th Anniversy Fassung
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Oben: UHD
Unten: Blu Rayalt text

Oben: UHD
Unten: Blu Ray
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Oben: Blu Ray Disc
Unten: UHD Disc
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Oben: Blu Ray Disc
Unten: UHD Disc 10th Anniversy Fassung 
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Oben: Blu Ray Disc 10th Anniversy Fassung 
Unten: UHD Disc
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Oben. Blu Ray Disc 10th Anniversy Fassung 
Unten: UHD Disc 
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Oben: UHD
Unten: Blu Ray 10th Anniversy Fassung 
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Oben: UHD
Unten: Blu Ray 10th Anniversy Fassung 
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alt textZum Schluss noch ein kurzer Vergleich aller drei Fassungen.
Auf meiner 132 Zoll Leinwand treten  die jeweiligen bildlichen Unterschiede natürlich wesentlich größer in Erscheinung und sind teilweise schon krass.

Ton:
Gladiator ist für mich heute noch einer der besten Sandalen Actioner mit einem sensationellen Soundtrack, der bei mir fast wie eine Symphonie von Beethoven öfter auf meinen Ohren liegt. Hier hat es Hans Zimmer erstmalig durchgängig geschafft, das ein Bild und der Ton, erst einen kompletten Film ergeben, der nur zusammen seine hypnotische Wirkung zeigen kann. Der Surtoundsound ist zudem perfekt abgemischt und sehr präzise werden alle Speaker in die Geschehnisse eingebunden. Der Sub bekommt zudem auch einiges zu tun und darf manchmal kräftig mitmischen.

​​Nachtrag: 26.08.2020
Der offensichtlich in der deutschen Tonspur in einigen Arenaszenen vorhandene Tonfehler ist mir persönlich nicht direkt negativ aufgefallen, da ich den Surroundsound in einem für die Höhenkanäle angepassten Soundprofil Spectacle gehört habe, das mir persönlich sehr gut gefällt. Ich werde diese Passagen im Originalsoundprofil noch einmal hören und berichten, was ich wahrgenommen habe.


Fazit:
Gladiator ist über die Jahre ein Klassiker geworden, der mit der Zeit reift und dadurch auch zeitlos bleibt. Technisch damals wie heute auf hohem Niveau, sodass man nicht das Gefühl hat, es mit einem 20 Jahre alten Film zu tun zu haben. Sicher historisch ganz korrekt ist Gladiator nicht, da Scott auf eine finalisierende Dramartugie setzte und so nur durch einige filmische Kniffe das so  umsetztbar war. Es war mutig in einer Zeit, wo der Sandalenfilm schon fast in Vergessenheit geraten war, gerade diesen Film zu produzieren.
Ich liebe ihn.

 

Ein klassisches Meisterwerk ist so entstanden.

In diesem Sinne 

Eure

C.T.

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 Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

Der schmale Grat

13. August 2020

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Der schmale Grat ist einer der Antikriegsfilme die schonungslos das Grauen und die Sinnlosigkeit jedes Krieges aufzeigen. Im Krieg gibt es keine Gewinner, niemals, es gibt immer nur Verlierer, egal wie sehr man sich auch bemühen mag. Befehl und Gehorsam, Ehre und Vaterland, Rache und Vergeltung prägen einen Krieg und jeden der sich darin befindet wird zermalmd körperlich oder selig, hier kommt niemand unversehrt wieder raus und braucht oftmals den Rest seines Lebens um die Geschehnisse zu verarbeiten.

Der schmale Grat zeigt diesen Wahnsinn in unerbittlichen Bildern und einem perfekt dazu komponierten Score von Hans Zimmer, denen sich kein Zuschauer auch nur im Ansatz entziehen kann. Man bekommt hier keinen reißerischen Krachbumm Kriegsfilm gezeigt, sondern einen Film der auf wahren Begebenheiten des Buchautors James Jones beruht und einiger Kriegsereignisse auf einer strategischen japanischen Insel.

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1942 im Pazifik. Die US Marine braucht Unterstützung im zweiten Weltkrieg von einer US-Schützenkompanie, der C-Kompanie. Diese landet auf der Insel Guadalcanal, dort haben sich Japanische Truppen auf einem 210 m hohen Hügel verschanzt und kontrollieren so den gesamten Pazifik um die Insel herum.  Um ungehindert agieren zu können ist es somit unbedingt notwendig diese Anhöhe einzunehmen.

Was zunächst relativ einfach zu sein scheint, erweist sich als schwieriger als geplant und im Sperrfeuer der Japaner sterben Welle auf Welle die Gis. Cpt. Staros (Elias Koteas), will dem Gemetzel ein Ende bereiten und verweigert einen Befehl für einen Frontalagriff des Karriersüchtigen Col. Tall (Nick Nolte). Col. Tall fühlt sich seit Jahren übergangen und wittert in dem Angriff seine große Chance zum Kriegsheld zu werden, dafür ist er bereit einen hohen Blutzoll zu zahlen.

alt textDer Film ist sehr realistisch inszeniert, dadurch bekommt der Zuschauer eine Ahnung von der Dramatik die einem solchen Ereignis innewohnt. Jeder Soldat muss in jedem Moment damit rechnen von diesen unsichtbaren Gegner zerfetzt zu werden. Man nimmt als Zuschauer Teil an der Angst jedes einzelnen,  die in Monologen über den Sinn und Unsinn des Krieges philosophieren,  die von dem karrieregierigen Colonel in den Tod getrieben werden nur um sein persönliches Ziel zu erreichen.
alt textAber ganz so einfach ist das natürlich nicht. Sicher, kein Captain möchte seine Mannschaft in den sicheren Tod schicken, nur wie kommt man aus diesem Dilemma als Soldat raus, er zeigt auf mit welchen inneren Widersprüchen die Soldaten zu kämpfen haben. Jeder Krieg fordert Opfer, wie viele Opfer ist man bereit zu bringen. Wieviele Menschenleben ist ein "Sieg" wert.? Ist man überhaupt bereit Opfer zu bringen?

Malick erzählt den Zuschauer eine sehr facettenreiche Geschichte die fern jeder Effekthascherei die Frage vom Wert des Individuums im Krieg, vom Zusammenhalten, von Sinn und Unsinn unmenschlicher Angriffsbefehle schonungslos offenlegt.

Die Monologe aus dem Off sowie die Dialoge sind ein wichtiger Teil des Films, die man konzentriert beobachten muss um alle Aussagen des Filmes erfassen zu können. Teilweise erfolgen  abrupt Rückblenden ins private einzelner Soldaten, die Entfremdung mit seinen Liebsten die hilflos zu Hause sitzen während sie ständig damit rechnen müssen eine Todesnachricht zu erhalten treibt sie in die Arme eines Tröster, der dann evtl. auch wiederrum in den Krieg entsandt wird und so dreht sich das Rad des Kriegswahnsinns immer weiter. Jedoch letztendlich kann und will der Film diesen Konflikt nicht auflösen und nicht beantworten. Er lässt uns am Ende mit unseren eigenen Gedanken über den Wahnsinn des Krieges Mann gegen Mann zurück.

 

Heute werden im Regelfall Kriege anders ausgetragen. Der Schützengraben hat weitesgehend ausgedient. Es gibt Drohnen und satellitenüberwachte Drohnenangriffe die mit chirurgischer Präzision den Gegner zu eliminieren verstehen. Somit ist "Der schmale Grat" sozusagen ein Relikt aus einer anderen Zeit und bietet eigentlich keinen besonderen Fingerzeig mehr, denn die Kriegsstruktur gibt es im wesentlichen so fast nicht mehr und wenn, dann ist sie ein kleiner Teil einer vorbereiteten Gesamtoperation.

Dennoch ist "Der schmale Grat" ein Film, den jeder gesehen haben sollte, zeigt er uns doch eindrücklich die Fratze der Unmenschlichkeit eines unmenschlichen sinnlosen Kampf um die Teritorialmacht eines kleinen Einod im Pazifik. Heute wäre das Thema schnell ohne Menscheneinsatz erledigt.

Ton:
Alles das wird mit einem grandiosen sich jedoch hier einmal nicht in den Vordergrund spielenden Score von Hans Zimmer untermalt, der nicht umsonst eine Oscarnominierung erhalten hatte. Der Film verläuft  längere Zeit eher tonal beschaulich und der Score dringt nur ganz sanft ans Ohr des Zuschauers, dafür aber um so intensiver bzw. immersiv möchte man doch jedes Terz bzw. Quinte des Score in sich wirken lassen. Später wird der Score etwas lauter und intensiver, bleibt aber dennoch immer eher vornehm im Hintergrund, begleitet das gesehene aber formidabel. Terry wie Hans den Regisseur liebevoll nennt ist hierfür förmlich bei Hans eingezogen um den zum Film perfekt passenden Score zu finden.

Die Surroundeffekte sind sehr realistisch nicht reißerisch übertrieben wie so oft "fordern" aber dennoch jeden meiner Lautsprecher, hierbei werden neben dem sehr realistische Gefechtsfeuer auch jedes kleine Umgebungsgeräusch wahrnehmbar. Man bewegt sich quasi mit durch die hohen Gräser im Unterschlupf und sitzt neben den Gardisten.

Terry wolkte bewusst kein zelebriert kein Effektfeuerwerk,  das einem oft in Kriegsfilmen mit Ohrenbetäubendem Lärm die Sinne raubt. Hier bewegt sich der Ton eher auf leisen Sohlen und bricht nur kurz und heftig einmal aus.
Das Gegenstück hierzu ist Dunkirk, hier darf Hans Zimmer aus dem soundtechnischen vollen schöpfen.

Bild:
Das Bild ist in weiten Teilen sehr scharf und weist eine sehr gute Bilddynamik auf. Es gibt aber auch einige Fokusfehler, die auf der großen Leinwand.besonders auffallen. Die Farben wirken bewusst ein Spur entsättigt sind aber kräftig genug um realistisch zu wirken, hierdurch kommen die Geschehnisse fast dokumentarischen beim Zuschauer an. Das Bild hat einen hohen Kontrast der es sehr plastisch erscheinen lässt. Der Schwarzwert ist zudem sehr gut und zeigt sehr viel Durchzeichnung auch in dunklen Bildteilen. Hierdurch wird der Zuschauer noch mehr Teil der Szenerie.



alt textAnsichtssache:

Film: 5 von 5 ( da er sich nicht in den Vordergrund spielt)

Bild: 4,5 von 5 ( weil es einfach gut ist)

Ton: 5 von 5 ( weil er sich auch zurücknehmen kann in den richtigen Momenten.)

Fazit:
Der schmale Grat kam zusammen mit dem Soldat James Ryan in die Kinos. Trotz zahlreicher Oscarnominierungen konnte der Film keinen der begehrten Trophäen mit nach Hause nehmen. Der Soldat James Ryan dagegen bekam gleich 5 Oscars. Sicher hat der Soldat James Ryan bestimmt auch jeden dieser Oscars verdient. Es ist einfach Pech das zur gleichen Zeit direkt zwei sensationelle Antikriegsfilme um die Gunst der Juroren buhlen mussten. Das Publikum hat dem Film mit seiner guten Quote gezeigt, das auch ohne einen fulminanten Hauptdarsteller ein Film funktionieren kann. Trotz des  auch hier prominent besetzten Films, indem die prominentesten Akteure kleinere Nebenrollen übernommen haben, kommt es darauf auch gar nicht an. Hier steht nicht das Individium im Vordergrund sondern das Zusammenspiel der Akteure ist hier der Protagonist, wenn man das an dieser Stelle überhaupt sagen kann. Nicht das Einzelschicksal ist hier hervorzuheben, sondern  der Erfolg der gesamten Kompanie gegen einen perfekt positionierten Gegner. Der Tod des einzelnen wird dem Gesamterfolg der Mission untergeordnet, die unter keinen Umständen scheitern darf, denn die Insel war im zweiten Weltkrieg für die Amerikaner strategisch enorm wichtig. Um das zu erreichen werden  den Soldaten Verdienst Medailen und höchste  Auszeichnungen versprochen um sie gefügig zu machen und um die unabdingbaren  Opfer somit billigend in Kauf nehmen zu können.
Hans Zimmer hat zudem mit seinem sehr intensiven Score besonders dazu beigetragen, das der Film immer die innere Balance behält und so trotz meistens eher im Hintergrund stehender Klangsphären die momentane Stimmung schonungslos offengelegt. Nicht umsonst war der Ton von Hans Zimmer oscarnominiert.
Der schmale Grat ist trotz desc Alters von schon 22 Jahren immer noch aktuell in seiner Antikriegsaussage. Es ist zudem kein Film, den man mal Abends so in den Player schiebt um sich berieseln zu lassen. Es ist ein Film, der volle Konzentration erfordert und auf den man sich einlassen können muss. Hier scheint jeder seine eigene Schlacht zu kämpfen, jedoch nur zusammen können sie überleben.
Es ist ein Film mit melancholichem Antikriegstiefgang, der hauptsächlich zwischen den sogenannten Zeilen seine Stärke offenbart und somit ein Kleinodmeisterwerk geworden ist.
Für Fans von Apocalypse Now oder ähnlichen Filmen ein Must See auch noch heute. Wer eher nur unterhalten werden will und ein Kriegsactionbombast sehen möchte, sollte sich was anderes suchen oder aber einmal unbedingt über seinen persönlichen Tellerrand schauen.

In diesem Sinne,
Eure C.T.

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Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

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Als ich mir zum ersten Mal " Das fünfte Element" auf einer DVD angesehen hatte, war ich schon im Rahmen der damaligen Sehmöglichkeiten begeisert was das Bild anging und auch überrascht von dieser doch etwas verrückt daher kommenden Science Fiction Storyline, in dem Bruce Willis alias Korben Dallas damals seinen besonderen Charme mit blondem Haar versprühen durfte. Das war ungewohnt, aber wieso dürfen eigentlich nur Frauen mit gefärbtem Haar vor die Kamera? Klar, wer sonst war 1997 dafür prädestiniert die Welt zu retten, wenn nicht Bruce Willis.

Für diejenigen, die bisher diesen sensationellen heutigen Kultfilm noch nicht gesehen haben, hier ein kleiner Handlungsabriss:

Im Jahre 1914 kamen die Ausserirdischen Mondoshawan auf die Erde um die vier Elemente Wasser, Erde ,Luft und Feuer wieder in ihre Obhut zu bringen, da sie der Menscheit in ihrer Gier nach Ruhm nicht zutraute diese zu beschützten.
Im Jahr 2263:  Gary Oldman  alias Jean-Baptiste Emanuel Zorg, hat sich mit einer außerirdischen Macht verbündet, deren Ziel es ist alles Leben auf der Erde zu zerstören. - Hmm schon sonderbar, das sich jemand der dann vermutlich auch unter den Toten sein würde, so etwas mitmacht-. Da Zorg aber durchaus als ein größenwahnsinniger Diktator und absoluter Narzist angesehen werden kann, passt es wiederrum. Wie nahe ein 23 Jahre alter Film doch an der derzeitigen Realität sein kann. Um das zu verhindern kommen die friedfertigen schwergewichtigen Mondoshawan wieder auf die Erde um die Menschen vor dem sicheren Untergang  zu bewahren. Dafür müssen die  vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft um ein verbindende fünftes Element "Liebe" ergänzt wieder an ihren Ursprungsort gebracht werden um die Macht an ihrem Vorhaben zu hindern. Jedoch wird das Raumschiff von Piraten die Zorg angeheuert hat, auf dem Flug zur Erde zerstört, übrig bleibt einzig ein  Sarkophag, der von den Wissenschaftlern geborgen und in einer Regenerationseonheit zum Leben erweckt wird. Heraus kommt ein reines Wesen, verkörpert von Milla Jovovich alias  Leelo Minai Lekarariba-Laminai-Tchai Ekbat De Sebat, kurz Leelo.

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Original Leinwandfotos unbearbeitet:

Aufgeschreckt flüchtet Sie aus dem Labor und landet kurz darauf im  Taxi des Vetreranen von Korben Dallas, der sie nach bitten zum Priester Vito Cornelius bringt. Der erkennt anhand einer Tätowierung, das es sich um das fehlende fünfte Element handeln muss. Korben Dallas der erst vor 6 Monaten aus einer militärischen Spezialeinheit ausgestiegen ist, soll nun diese vier Elemete finden um die Welt vor dem Untergang zu retten.

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Original Leinwandfotos unbearbeitet:
Die vier Elemente die er auf einem Vergnügungsraumschiff besorgen soll, müssen wieder an Ihren angestammten Platz verbracht und mit dem fünften Element verbunden werden. Natürlich gibt es dabei eine ganze Reihe verrückter Dinge zu erledigen  und dazu noch Aufgaben und Rätsel zu lösen.  Leelo "Das fünfte Element" hilft ihm mit allen Ihren Kräften dabei.

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Original Leinwandfotos unbearbeitet:

Ein Science Fiction Streifen, der angelegt ist zwischen Science Fiction Komödie und teilweisem französisch angehauchtem Humor, der aber nicht billig daher kommt, sondern typisch französisch fein tariert und mit feiner Mimik  immer die richtige Mischung aus Humor, Slapstick und Action bewahrt, macht auch nach über 23 Jahren immer noch Spaß und der geneigte Zuschauer entdeckt immer noch was neues. Es ist zudem kein CGI Overkill, hier wurde noch mit echter Maske und Sets wo es möglich ist gearbeitet. Was man besonders in der 4K Fassung durchaus an einigen Stellen erkennen kann. Was ich aber nicht als Makel empfinde. Man hat damals eben so gearbeitet wie es die Bildauflösung hergab. Die Masken waren damals aber schon so gut gemacht, das die Filmemacher sich auch heute nicht zu verstecken braucht. Bei über 100 Mill. US. Dollar die der Film gekostet hat, kann man das aber auch erwarten.

Wieder einmal ist es wie so oft besonders Gary Oldman der hier in einer gewichtigen   Nebenrolle des Antoganisten grandios aufspielt und im Film immer für eine Überraschung gut ist. Bruce spielt letztendlich Bruce mit verschmiztem Humor. Schon damals hatte ich gesagt, das man diesen Film in allen Belangen genretypisch  mit 5 Punkten bewerten muss. Daran hat seither nichts geändert, auch mit dem Wissen von heute bleibt der Film ein Knaller. Luc Besson hatte hier im Jahre 1997 ein visionäres Meisterwerk abgeliefert und ein in allen Belangen hervorragenden Science Fiction Streifen erschaffen. Dieser Film hat Witz Esprit und eine gehörige Portion Action an Bord um einem den Abend zu versüßen. Wieso ist so ein toller Film von Blu Ray Disc nicht mit einem Review belohnt worden.

Jetzt wo er in der 4K Fassung in meinem Player gelegen hatte, wurde es Zeit diesen Film einmal etwas tiefer zu beleuchten.

Luc Besson hatte die Idee schon im zarten Alter von 16 Jahren und hat das Buch "Das fünfte Element" geschrieben. Nach dem Erfolg von "Leon der Profi" stand dem Projekt nichts mehr im Wege. Besson der im Jahre 1997 mit Milla liiert war hatte hier natürlich die Besetzung für Leelo schon im Familienkreis, sehr praktisch. Milla machte hier keinen schlechten Job, die unterkühlt angelegte Rolle passte zum Drehbuch der argwöhnischen Ausserirdischen und verschaffte ihr damit gleich zwei Nominierungen einmal als Beste Nebendarstellerin und gleichzeitig als schlechteste Nebendarstellerin, das hatte bis dahin meines Wissens noch kein Schauspieler geschafft. Daran sieht man, das der Film damals sehr unterschiedlich gesehen wurde und einige Kritiker nicht zimperlich mit dem Film umgegangen sind. Dennoch konnte der Film an den Kinokassen ganz ordentlich abkassieren.

Denn der Film war wesentlich besser als sein ihm vorauseilender Ruf und ist mittlerweile zu einem echten Kultfilm geworden, den man ruhig öfter sehen kann, denn die liebevolle und detailverliebte Welt im Jahre 2263 wird schön präsentiert und wirkt auch filmisch heute noch modern. Zudem sind die Actionszenen hervorragend choreografiert und mit einem grandiosen Soundtrack hinterlegt.

Die Arie aus der Oper "Lucia di Lammermoor" von Gaetano Donizetti erzeugt Gänsehaut auch wenn man kein Opernfan ist.

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Original Leinwandfotos unbearbeitet:

Bild:

Ja, das Bild, was soll man dazu sagen. Auf dem 4K Master der Bluray-Disc von 2015 basierend könnte man denken, das hier nicht mehr viel mehr möglich ist und es keinen signifikanten Schärfezuwachs gibt. Dem ist aber nicht so. Sicher die Blu Ray ist im Rahmen der Blu ray Möglichkeiten sensationell für ein analoges mit 35mm Kameras aufgenommenen Bildmaterial, das jedoch hervorragend in 4K remastert wurde und daher in 4K mit feinem Korn und nicht zu übertriebenem HDR und einem sogar etwas weniger farbstarken Bild sensationell realistisch daher kommt. Sicher ist das Geschmacksache und heute knapp 3 Jahre nach der Erstveröffentlichung, würde man vielleicht sogar das HDR noch anders anpassen und das Rec 2020 noch erweitern und so evtl. doch ein bunteres comichafteres  Bild erzeugen. Mir gefällt es so sogar besser, denn dadurch kommen enorm viele Feinheiten sehr gut zur Geltung, sodass das Bild  aller erster Sahne ist ohne auch nur einen kleinsten ersichtlichen Makel in Kontrast, Farben, Schwarzwert etc. aufzuweisen. Hier wird man mit einem echten Reverenzbild in 4K  belohnt.

Ton.

Der Surroundsound hat es ebenfalls faustdick hinter den Ohren, alle Speaker werden dauerbefeuert und feuern gehörig zurück, sodass man auch ohne IBeam gnadenlos durchgeschüttelt wird. Der fulminate und überaus kräftige Bass ist superb und bringt den Film auf eine andere Subebene.

Film: 5 von 5 (auch noch aus heutiger Sicht)​​

Bild: 4,5 von 5 ( sehr guter 4K Tranfer)

Ton: 4,5 von 5 ( wuchtig, klar und immer sprachverständlich sowie raumgreifend)

Fazit.

Das fünfte Element ist auf eine erfrischende Art zeitlos geblieben. Er wirkt in keiner Weise altbacken, trotz der nunmehr 23 Jahre die er auf dem Buckel hat. Die Storyline ist im Rahmen eines Guardians of the Galaxy zu sehen und wer daran Freude hatte, dem gefällt auch der mit französischem Humor angehauchten Science Fiction Film der etwas älteren Schule. Gerade in 4K macht der Film einen sensationellen Eindruck und zeigt Details die auf der alten Blu Ray oder gar der DVD nicht zu sehen waren. Der Film ist auf schöne Art entsättigt und wird realistischer im Bild. Der Surtoundsound ist zudem ein echtes Master Pfund und bringt jedes Kino zum bersten, wenn es über die entsprechenden Lautsprecher verfügt. Bei mir sind es mit 4 Subs insgesamt 16 die ihre Arbeit aufnehmen und am Ende froh sind, wenn sie abkühlen dürfen. 

Wer diesen Film nicht klasse findet, dem ist nicht mehr zu helfen.

In diesem Sinne
Eure 
C.T.
 

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.



 

Gemini Man in 3D

26. Februar 2020

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Mit Gemini Man hat Ang Lee einen Film gemacht, der etwas aus der Zeit gefallen ist. Ein 80er Jahre Actioner im Stil des 21 Jahrhunderts mit einem 3D Bild das seines Gleichen sucht. Dazu gesellt sich noch von Ang Lee ein 120 Hz Bild, das zumindest im Kino losgelöst jeglichen Stotterns geschmeidig über die Leinwand gleiten konnte.

Auch heute gilt noch bei vielen, das ein Kinofilm sich von einem Video- oder Fernsehfilm im Look unterscheiden muss. Der Hobbit bekam mit seiner moderaten HFR von 48 Hz bei vielen 24p Verfechtern keine so guten Kritiken bezüglich des Bildes. Zu glatt zu geschmeidig zu Videolike.

Sicher ein Kinofilm lebt vom bestimmten Filmlook, reden wir uns gerne ein. Wenn analog gefilmt wird, ist das Filmmaterial also durchaus auch ein Kostenfaktor.

Gemini Man hat bei den Kritikern nur knapp 28 % positive Kritiken erhalten. Die User sahen das jedoch etwas anders und haben ihn zu 83% positiv bewertet. Dennoch konnte Ang Lee nicht an seine vorherigen Erfolge anknüpfen. Ehemals ein Fan des analogen Films ist er jetzt seiner Zeit voraus und schreitet sei einiger Zeit mit 120 Hz der Zeit und vielen Kinobesuchern voraus. 
Ang Lee, hat schon einen Oscar in seinem Portfolio und versucht schon in Life of Pi die technologischen Möglichkeiten auszuloten. Hier zeigte er schon damals, dass er perfekte emotionale 3D Bilder erzeugen kann.
In Gemini Man bekommt der Zuschauer eher ein klassisches Actionpaket geliefert, das zudem mit relativ einfach gestrickter Storyline daherkommt. Man könnte sagen, die Story passt auf ein Blatt Papier. Das muss aber nicht negativ sein, kann sich der Zuschauer so doch ganz den Schauwerten des Films hingeben.

Story:
Der Auftragskiller Henry Brogan (Will Smith) schaltet seid Jahren für den Geheimdienst sogenannte Staatsfeinde aus. 

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Nach 72 Tötungen soll schluß sein, was jedoch einigen in der Geheimdienstzentrale nicht passt.

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So gerät Brogan in eine Verschwörung und sein ehemaliger Mentor und Ausbilder  Clay Verris (Clive Owen) will Brogan ausschalten lassen. 

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Clay Verris setzt als Leiter des Geheimdienstprojektes "Gemini" eine seiner besten Tötungsmaschinen auf Brogan an. Es ist bestimmt hier nicht gespoilert, dass es sich um das jüngere Ich von Borgan handelt. Da beide jeden Zug des anderen intuitiv voraussieht, ergeben sich wahnwitzige Verfolgungsjagden und Zwei-Mann-Kämpfe, die niemand für sich entscheiden kann. Natürlich gehören hier noch zwei Sidekicks dazu um sich gegen das FBI zur Wehr setzten zu können.

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Eigene Sicht:
Ang Lee setzt hier auf massive Showeffekt. Er lässt Bilder wirken, die man so nicht oft in dieser Qualität zu sehen bekommt. Zudem  ist der Film sehr kurzweilig, sodass der Film wie im Winde vergeht. Was bleibt sind sie Bilder im Kopf. Das liegt natürlich nicht unwesentlich an dem sensationellen 3D Bild, das einen öfter die Kinnlade nach unten fallen lässt. 

Was Gemini Man wirklich ausmacht, das kann man nicht auf einem 55 oder 65  Zoll LCD erleben. Hierfür braucht man ein großes Bild auf dem das sensationelle 3D natürlich in 24p seine Vorzüge präsentieren kann. 
Aufgrund der 120 Hz Vorlage fühlt man sich auch hier wirklich mitten drin im Film und nicht nur dabei. Hierbei bekommt man eigentlich gar kein besonders spektakuläres Bild präsentiert, das durch massive Pop Outs,( wie noch in Life of Pi) oder eine spektakuläre manchmal etwas unnatürliche Tiefenstaffelung glänzen möchte und dadurch die reale Perspektive etwas verschiebt, nein, man hat den Eindruck das man kein 3D Bild auf einer Leinwand sieht sondern die Realität vor Augen hat. Das ist spektakulär unspektakulär jedoch sehr sinnvoll, kann man sich hierdurch doch ganz auf den Film konzentrieren.:)
Wer Avatar noch heute als Referenz ansieht, der muss das nun etwas relativieren und bekommt mit diesem 3D das aktuelle Nonplusultra des natürlichen 3D Bildes geliefert. Hier bekommt man eine sehr reale Tiefenstaffelung zu sehen. Auf 132 Zoll und Vollformat steht man wirklich mitten in der Szenerie. Das Bild ist in den Tagesaufnahmen auch ohne HDR in 3D perfekt.  Jetzt kommt der kleien Haken, leider sinkt die Qualität in den Nachtszenen in der 24 p BD 3D Fassung gegenüber der UHD Fassung doch sehbar ab, ohne Gamma Korrektur bleiben einige Szenen so sehr im Dunkeln, das man das Gamma etwas anpassen muss zu Lasten des Schwarzwertes um noch alles sehen zu können. Ich habe jetzt zwar keinen direkten Vergleich zum HDR Bild, jedoch war es in den dunklen Szenen hierdurch schon etwas Kontrastarm. Schwarz wurde so zu dunkel grau. Hebt man das Gamma nicht an, so bleibt einiges im Dunkeln. Schade!
Aber es sind nur ein paar Szenen im Dunkel, die das Bild trüben. Hier ist jedoch auch eine wichtige Kampfszene dabei. Sieht man darüber hinweg, so ist das Bild dennoch fast perfekt.
Daher ist bei diesem Film auch zu Hause die 3D Fassung eigentlich Pflicht, denn nur sie bietet dieses spezielle immersive Seherlebnis, das m.E. bisher technisch unerreicht ist.
Schön wäre es gewesen Ang Lee, hätte noch etwas mehr aus dem insgesamt interessanten Storyansatz gemacht und neben der brillanten Action mit etwas mehr inhaltlicher Tiefe zum immer wieder aktuellen Thema Klonen dem Film so zu etwas mehr inhaltlicher Relevanz verholfen.

Gemini Man war schon lange ein altes Herzensprojekt von Jerry Bruckheimer, der auf den richtigen Moment gewartet hat um dieses Oldshool Drehbuch auch bildgewaltig genug auf die Leinwand bringen zu können.
Seit einigen Jahren hat das CGI zudem eine Qualität erreicht,  mit der jede Filmidee möglich zu werden scheint. So war die Zeit reif, möchte man das schon 20 Jahre alte Script in perfekt laufende Bilder überführen.

Der Dolby Atmos Sound, den ich leider nur in der True HD Fassung erleben konnte ist in Teilen etwas unspektakulär und zu neutral. Hier hätte ich mir einen fetteren  Sound gewünscht, der das Gesehene noch besser musikalisch unterstützt und emotionaler erlebbar macht. Der Surroundsound war nicht schlecht jedoch fehlte mir was.

Ansichtssache:
Film: 3,5 von 5 (Die klar strukturierte Story macht auch ohne Tiefsinn spaß)

Bild in 3D: 4,5 von 5 ( vermutlich neben Mortal Engine und Avatar das beste 3D Bild in hellen Szenen bisher)

Ton: 4 von 5 ( Guter Surroundsound jedoch wäre hier mehr drin gewesen)

Fazit:
Gemini Man ist kein filmisches Meisterwerk geworden. Zudem ist die Verjüngungskur von Gesichtern inklusive Mimik immer noch eine echte technische Herausforderung und nicht vollkommen filmrealistisch umsetzbar. Mein Sohn hat einige wirkliche Topvideospiele, hier glaubt man oft sich in einem Film zu befinden. Man sieht aber auch da, das es sich immer noch um ein Videospiel handelt.
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Hier im 3D Spektakel fällt es nicht so sehr auf. In der 4K Fassung soll aufgrund der noch höheren Bildschärfe das Gesichts CGI deutlicher erkennbar sein. 
alt textSo ist das vom Original mit 120 Hz auf 24 Hz heruntergerechnete 3D Bild vielleicht die beste Möglichkeit den Film zu sehen. Bei mir war das Bild sensationell scharf und im fast perfekten 3D auf der Leinwand zu bewundern.

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In diesem Sinne
Eure
C.T


Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

Ad Astra in 4K

18. Februar 2020



Als Fan besonderer Science Fiction Filme, wie Interstellar oder Solaris und natürlich auch 2001 Odyssee im Weltraum, ist Ad Astra für mich natürlich ein Must see Film. Im Kino hatte ich ihn leider verpasst, somit habe ich ihn erst jetzt in 4K sehen können.
84 % positive Kritiken bei Rotten Tomatoes haben mich darin bestärkt kurz nach Erwerb den Film direkt in meinen 4K Player zu stecken.

Brad Pitt versteht es wie kein anderer seinen Rollen immer wieder eine unfassbare Präsenz und Authenzität zu verpassen. Gerade in einem solchen teilweise sehr intimen Film, der sich schnell zu einem waschechten Psychogramm über eine komplizierte Vater Sohn Beziehung auswächst und ihn als Roy McBride ganz besonders in den dramaturgischen Mittelpunkt stellt, spielt er ganz groß auf.

Der Mensch ständig auf der Suche nach exteristischem Leben schickte vor vielen Jahren  ein Astronautenteam zur Erkundung von Leben außerhalb der Erde an den Rand unseres Sonnensystems bis zum Neptun. Kapitän der Raumstaiton ist Roy McBrides (Brad Pitts) Vater.
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Roy der den Verlust seines Vaters nie überwunden hat wurde so wie er Ingenieur und Astronaut bei der US-amerikanischen Weltraumbehörde SpaceCom. Seine Fähigkeit zur absoluten Körperkontrolle und der Tatsache, dass sein Puls nie über 80 steigt, egal was auch passiert, prädestinieren ihn für spezielle Aufgaben.

Sein Vater Clifford McBride (Tommy Lee Jones) der das Lima Project anführt, gilt schon lange als verschollen. Der letzte Kontakt endete 16
alt text16 Jahre nach dem Start der Erkundungsmission. Als Held verehrt wurde er somit schon lange offiziell für Tod erklärt. Nun wird die Erde jedoch von starken elektromagnetischen Stürmen getroffen, denen schon 43000 Menschen zum Opfer gefallen sind und man befürchtet, das diese Energiestürme die Welt und vielleicht sogar das gesamte Sonnensystem zerstören können. Diese elektromagnetischen Stürme gehen von der Lima Raumstation aus und man vermutet, das Clifford noch am Leben ist und daher dafür verantwortlich ist.
Es liegt nun an Roy Kontakt mit seinem Vater aufzunehmen und den Energiestürmen ein Ende zu setzten.
Hierfür muss Roy jedoch einen beschwerlichen Weg mit einem geheimen Auftrag auf sich nehmen um sein Ziel zu erreichen. Er hofft hierbei sehnlichst seinen Vater wieder zu sehen und Antworten auf viele seiner Fragen zu erhalten.

Ad Astra ist kein klassischer Science Fiction Film, er reiht sich in die Reihe von Interstellar und 2001 Odysee im Weltraum stilistisch ein und fordert dem Zuschauer schon einiges ab. Nun gut, einige Kritiker erkennen Anleihen an Apokalypse Now, das kann man so sehen, da auch hier eine lange beschwerliche Reise vollzogen wird um den General Kurtz zu finden. Jedoch handelt es sich hier um eine reine Militäraktion und nicht um eine Vater Sohn Beziehung.
Ad Astra funktioniert aber als eigenständiger Film und man sollte nicht immer Filme miteinander vergleichen.

Als Kameramann konnte man Hoyte van Hoytem verpfllichten, der schon Christopher Nolans Weltraumdrama Interstellar, James Bonds Spectre sowie Dunkirk in grandiose Bilder übersetzte. In grandiose Bilder verwandelt er auch Ad Astra und macht mit seinem besonderen Blick für das besondere Licht James Grays Film in jeder Minute zu einem atemberaubend anzusehenden bildlichen Meisterwerk. Man wird förmlich in den Film hineingezogen und kommt am Ende auch nur schwer wieder heraus. Man ist mitten drin, wenn Roy der Erde zu stürtzt. Eine Nahkampfszene im Weltall, die sich wie ein Balett inszeniert und  in der Schwerelosigkeit von Raum und Zeit dahn schwebt. Eine aus dem Nichts kommende Verfolgungsjagd auf dem Mond,
alt textdie zudem mit zwei Kameras gleichzeitig aufgenommen wird. Eine davon ist nur für die Infrarotanteile verantwortlich um später im fertigen Bild den Weltraum auch rabenschwarz darstellen zu können.

Hoyte zeigt Roy zudem oft in intimen Nahaufnahmen.
alt textEr ist vollkommen in der jeweiligen Szene verhaftet und wird somit auf eine ganz besondere Art und Weise eins mit dem Film.
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Neben dem garndiosen Bildsesign hat so wie jeder andere Science Fiction Film unausweichlich auch einige Logiklöcher, die aber  unausweichlich sind. War es z.B. nötig, das Roy zunächst auf den Mars fliegen muss um seine Botschaft an seinen vermutlich noch lebenden Vater zu senden? Hätte man das nicht auch von der Erde aus erledigen können. Die Dramartugie des Films  lässt hier aber keinen Zweifel daran, dass es notwendig war, damit der Film seine Botschaft richtig rüberbringen kann.

Das im Film integrierte Psychogramm, nimmt auch den auf seine eigene Karriere konzentrierte Vater Clifford mit, der seinerzeit seinen Sohn Roy mit seiner Mutter einfach zurückgelassen hatte, was schwere Wunden bei dem noch jungen Roy hinterlassen hatte, die bis in die Gegenwart nicht verheilt sind und somit nachwirken. Durch den „Verlust“ seines Vaters, der dennoch immer omnipräsent ist, hat Roy scheinbar die Fähigkeit verloren selbst soziale Bindungen zu entwickeln und sich auf menschliche Nähe einzulassen. Seine Frau (Liv Tyler, Herr der Ringe, Armageddon) bekommt das mit aller Konsequenz zu spüren und verlässt ihn frustiert. Roy nimmt das ohne jede Gefühlsregung hin. Schon hier erkennt der aufmerksame Zuschauer mit wem man es zu tun hat.

Diese Unfähigkeit zu sozialen Bindungen versetzt ihn jedoch wiederum in die Lage eine spezielle Karriere zum Ingenieur und Astronauten aufzunehmen, denn er zeigt auch in ausweglosen Situationen, von denen wir eine direkt am Anfang miterleben dürfen, das er selbst dann ruhig und kontrolliert und mit kühlem Puls diese eigentlich ausweglose Situation meistert. Gerade hierdurch ist er für die Mission prädestiniert, jedoch soll ihm gemäß der SpaceCom der letzte Weg verwehrt bleiben. Mit Hilfe der Stützpunktleiterin Helen Lantos,
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schafft er es auf das Raumschiff Cephus. Auf seinem Weg zum blauen Planeten Neptun (Astrologisch beeinflusst er Träumer, Visionäre und Idealisten), verlässt er seinen Pfad der Abschottung hin zu Reaktionen die er vermutlich selbst nicht an sich kannte, so muss er sich auf dem Mond eines direkten Angriffs erwehren und in einem Raumschiff gegen Primaten kämpfen. Einen Kampf gegen Astronauten bestehen und schlussendlich auch loslassen lernen seiner selbst wegen und um die erworbenen Erkenntnisse seines Vaters der Welt zu überbringen.

Eigentlich sind das alles aber nur Metaphern für seine eigene innere Zerrissenheit gegen die er anzukämpfen hat. Damit der Zuschauer dem auch folgen kann, spricht Roy aus dem Off und gibt so immer mehr von seinem jeweiligen Seelenzustand preis. Am Ende steht die Frage ob wir alleine im Universum sind. Bisher habe die Auswertung aller Signale nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Die Mission ist gescheitert. Aber gerade darin erkennt man, wie fixiert die Menschheit zu sein scheint, exteristisches Leben um jeden Preis finden zu müssen. Es darf nicht sein, das der Mensch alleine im weiten Universum ist. Es kann aber auch ein Erfolg sein, wenn die Erkenntnis da ist, das wir eben doch alleine im gesamten Universum sind und uns so wieder mehr mit uns auf der Erde beschäftigen als ständig dem Unerreichbaren hinterher zu jagen. Geläutert von dem erlebten versucht Roy seine Gefühle zu ändern und seine Ehe zu retten..

Bild in 4K:
Hoyte van Hoytem arbeit gerne mit 35mm Arriflex Kameras, so kamen diese und auch ein paar andere von Arri hier zum Einsatz. Das Arriraw ist gemäß IMDb ein 3,4 K Bild das auf 2K skaliert wurde. Es gibt aber auch die Meinung es sei letztendlich ein 6K Scan gemacht worden, der dann auf 4K skaliert wurde. Egal welcher Auflösung der 4K Blu Ray Disc zu Grunde liegt, mir hat das nicht ganz so perfekte Bild mit vielen Linsenflecken und etwas zurück genommenem Kontrast gut gefallen. Zumal es in den Weltraumszenen wirklich top aussieht und einfach Klasse ist. Kravierende Schärfeunterschiede zur BD konnte ich jetzt aber keine ausmachen. Sicher ist die UHD etwas schärfer gerade in Standbildern ganz gut zu erkennen, wenn man nahe genug an das Display herangeht. Kaufentscheidend sollte aber eher die trotz eingeschränktem Rec. 2020 schönere Farbgebung im Vergleich zur BD sein. Die Farben sind oft etwas satter als bei der BD.
Die Kameras erzeugen ein etwas gröberes Korn und lassen einen Film daher sehr filmisch aussehen. Das mag in der heutigen Zeit nicht mehr jedem gefallen, zumal es sehr viel Perfektion voraussetzt um diese Technik auch wirklich zu beherrschen. Hoyte ist so ein Kameramann, als Meister der perfekten Belichtung war ich schon bei Interstellar davon begeistert.

Oben 4K auf 55 Zoll 4K Sony LED TV
Unten 4 K über Optoma HD 83 2K Beamer
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Oben 4K auf 55 Zoll 4K Sony LED TV
Unten 4K über Optoma HD 83 2K Beamer

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Oben 4K auf55 Zoll 4K Sony LED TV
Unten 4K über Optoma HD 83 3K Beamer

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Oben jeweils 4K auf 4K 55 Zoll Sony LED TV
Unten über Optoma HD 83 2K Beamer

Bei diesen Bildvergleichen ist erkennbar, das es nur einen geringen HDR und erweiterten Farbraum Vorteil bei einer Betrachtung über einen 4K HDR TV und einen nur mit 2K ausgestattetem Beamer gibt. Zumindest ist das bei mir so. Es gibt Filme, da ist der Unterschied sehr gut sehbar, hier nicht so. Teilweise ist das Bild gewollt etwas Kontrastarm und farblich entsättigt um dann die gesättigten Szenen um so plakativer wirken zu lassen.

Ton: DTS 5.1

Leider habe ich noch immer nicht auf natives Dolby Atmos umgerüstet. So muss ich mir noch mit dem Yamaha 3D Sound DSP behelfen und den DTS.5.1 etwas Puschen. Das gelingt aber ganz gut und im direkten Vergleich mit DTS 5.1 bekommt der Surroundsound etwas mehr Weite und Homogenität. Auch macht die Nutzung von 7.1 Kanälen durchaus Sinn, mit Verzicht auf die Höhenkanäle. Es wird dann etwas mehr von der Weite des Sounds in die Hörraumtiefe  transportiert, was im Umschaltmodus durchaus in verschiedenen Szenen hörbar ist. Hier kann man entscheiden, was einem dann eher zusagt. Nativ macht der DTS 5.1 Sound aber auch eine gute Figur und  steht dem englischen Ton nicht viel nach. Auch geizt der Ton nicht mit feinen Geräuschen und der Sub bekommt auch unvermittelt schon mal was zu tun und bringt den Raum kurz aber heftig zum Wackeln. Der Ton hat nicht zu Unrecht  eine Oscarnominierung erhalten, das sagt schon was aus. Wer hier nun aber einen brachialen Soundmix erwartet, der wird enttäuscht. Der Ton versteift sich auf Spähre, schöne ochestrale Klänge und Soundrealismus und bringt einen so mitten in den sanft dahin gleitenden Film hinein und überzeugt mit punktgenauer Subtilität im Klangbild. Ein wahrlich betörende Ton.

Ansichtssache:
Film: 4 von 5 (für mich als Fan solcher Filme)
Bild: 4 von 5 (in der 4 K Fassung)
Ton: 4,5 von 5 ( mit teilweise satten tiefen Subanteilen )
 

Fazit:
Ad Astra ist ein Film, der vielleicht nicht jeden Science Fiction begeistern wird, denn er polarisiert und nötigt einem viel Konzentration ab um die Intension des Films beim ersten schauen nachzuvollziehen. Kinogänger wurden jedoch durch grandiose Bilder dafür entschädigt, sodass er auf einer großen Leinwand am besten seine Transmission auf den Zuschauer überträgt. Wer sich dem nicht 2 Stunden (die bei mir wie im Fluge vergingen) hingeben kann, für den ist Ad Astra vermutlich nicht der richtige Film. Die anderen werden begeistert sein.



Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.





38 Jahre nach Episode IV – Eine neue Hoffnung – hatte man mit Episode VII – Das Erwachen der Macht – die eigentlich schon sinnvoll abgeschlossene Geschichte - wieder geöffnet und weitererzählt.

Nun läuft seit einigen Wochen der nunmehr ultimative letzte Teil IX- Der Aufstieg Skywalkers- im Kino. Es ist schon etwas Wehmut dabei, denn mit Star Wars IX nimmt die Saga, die mich schon seit 1977 begleitet, ihr finales Ende.

Als Star Wars 1977 mit Harrison Ford als Han Solo in die Kinos kam, konnte niemand erahnen, das der Millenium Falke auch noch Ende 2019 also rund 42 Jahre später noch immer im Weltraum unterwegs ist. Ja, wer hätte das gedacht.

im finalen Film Star Wars IX - Der Aufstieg Skywalkers- muss JJ Abrams die Quadratur des Kreises gelingen um am Ende möglichst alle noch offenen Fragen sinnvoll zu lösen, was in 142 Minuten schwierig genug ist.

Nachdem JJ Abrams neben dem Produzentensessel auch wieder den Regiestuhl belegt hat, war nicht ganz klar, in welche Richtung sich "Der Aufstieg Sywalkers" entwickeln würde.
Konnte man alle die losen Enden, die nach Teil VIII so herumflatterten in Teil IX einsammeln und so verknüpfen, das am Ende alle mit dem Ergebnis zufrieden sind ?

Natürlich kann man das nicht wirklich, das wäre einfach zu viel verlangt. Sind die Fans doch auch unterschiedlich in ihrer Anforderung an die Filme gewesen, so wird sich das auch hier nicht ändern. Denn es gibt eine ganze Reihe an offenen Fragen, die nach Erlösung schmachten.

Was geschieht mit Kylo Ren, der noch in Teil VIII versuchte Rey auf die Dunkle Seite zu ziehen?Wer ist Rey, um deren wahre Herkunft immer noch Unklarheit herrscht? Wie geht es mit Finn und Rey weiter, Finn buhlt um die Aufmerksamkeit von Rey und sieht sich trotz ihrer Kraft als deren Beschützer. Wie wird zudem die leider viel zu früh verstorbene Carrie Fisher alias Lea in den Film integriert? Taucht der in Episode VIII verstorbene Luke Skywalker (natürlich taucht er auf) auf und wenn wie? Auch für Han Solo hat man entgegen allen Äußerungen noch Platz im Film geschaffen und gibt ihm zudem einen kurzen aber für den Film dennoch wichtigen Moment. Wie kann man gegen die Übermacht der Dunklen Seite, angeführt vom immer noch mächtigen Imperator Palpatine, ankämpfen? Kann sich Rey der Dunklen Seite entziehen oder erliegt sie am Ende doch der Kraft der Dunklen Seite?



Fragen die es neben einigen Ungereimtheiten der filmischen Vorgänger von JJ Abrams in Anbetracht der Komplexität der Gesamtstory innerhalb des Star Wars Imperium zu lösen galt.

JJ Abrams hat diese komplexe Aufgabe am Ende im Rahmen der vielleicht etwas knappen Filmlaufzeit von 142 Minuten doch noch einigermaßen gemeistert, wenn auch mit ein paar Logiklöcher und hierbei alles zusammen gefügt  und die Geschichte jetzt scheinbar wirklich zu Ende erzählt.

Aber wer weiß das in diesem Imperium schon.
 

Neben allem Euphorismus den der Film bei mir auch auslöst, hat der letzte Teil der Saga auch einige Wehrmutstropfen zu verzeichnen.

Die erste Hälfte des Films ist m.E. etwas zu hektisch inszeniert. Die Szenerie wechselt oft unvermittelt, bevor man verstanden hat, was gerade geschieht und vermittelt so den Eindruck, als wolle Abrams schnell den Plot auf die Endschlacht hinsteuern, dem Fan aber noch einiges vorher bieten. So hetzen die Protagonisten von einem Set zum anderen und müssen sich ständig zur Wehr setzten. Das hat mich persönlich auch etwas durcheinander gebracht. Zudem hat der Film auch zu viele latente Charakterwendungen und der gesuchte Spion innerhalb der Ersten Ordnung  kommt dann wie manches andere auch förmlich aus dem Nichts und hat zudem keine Heeren Ziele sondern lediglich Rachegelüste. Nun gut es ist nicht einfach die Kohärenz zu halten und ohne gewisse Logiklöcher auszukommen. Die Story gleitet dann auch etwas ab und die Suche nach einem Wegfinder zum Aufenthaltsort von Palpatine ist dann auch etwas lang geraten zu verwickelt und sehr vom Zufall geleitet. Die Truppe um Rey stürzt von einem Problem in das nächste, Tote erscheinen den Lebenden und Totgeglaubte leben länger. Eine Schlacht folgt der Nächsten, bis man endlich im finalen Drittel gelandet ist. Alles das ist sensationell in Szene gesetzt. Man landet im Hyperantrieb in verschiedenen neuen Welten. Es gibt zufällig einen neuen, aber sehr alten niedliche Druiden, der zudem zufällig auch noch was wichtiges zu sagen hat. Neue Figuren werden eingeführt, die für bestimmte Schlüsselmomente herhalten müssen. Rey entdeckt ihre wahre Stärke und Kyle kommt ins Wanken, nachdem er eine Erscheinung hat.

Lea ruft noch einmal ihren Sohn bevor sie uns für immer verlässt.

Oh man das kann dann schon etwas viel auf einmal sein.
Der Zuschauer ohne Vorkenntnis der Episoden I – VIII kann dabei schon mal aus dem Tritt kommen. Aber auch der Kenner ist hinsichtlich der vielen Wendungen und Zufälle das eine oder das andere Mal durchaus überrascht und braucht Zeit um zu verstehen, was er da auf der Leinwand gerade sieht, bevor es eine neue Wendung gibt.
Nun gut, nun möchte ich an dieser Stelle auch einfügen, das es schon schwierig ist als Regisseur und Fan hier den perfekten Abschluß zu finden.

Am meisten überrascht und das im positiven Sinne hat mich persönlich Keyle Ren. Ihn hatte ich in Episode VII noch als Fehlbesetzung angesehen, jedoch bereits in „Der letzte Jedi“ hatte er mir schon besser gefallen und wird jetzt in Episode IX erst zur wahren Heldenfigur. Er ist leider der einzige der hier eine echte Charakterentwicklung aufzeigen darf.

Episode IX ist natürlich noch einmal ein notwendiger Abgesang an die wesentlichen Charaktere der Episode IV bis VI und diese müssen auch noch einmal kurz ihre Screenzeit erhalten. Das ist aber durchaus gut gelungen und auch verstehbar an dieser Stelle. Zudem erhält Han Solo hier den wichtigsten Schlüsselmoment zusammen mit Lea, die die gesamte Geschichte im Nachgang zum Satz von Rey: „ Ich wollte Dir schon lange die Hand reichen jedoch nicht Kyle sondern Ben!“ in eine anderen Richtung leitet.

Star Wars IX spaltet wie auch schon die Vorgänger immer noch die Fangemeinde, die vermutlich eine unendlich hohe und unheitliche Erwartungshaltung besitzt, die der Film zu keiner Zeit erfüllen kann. So unterschiedlich sind die Ansichten und Wünsche der Fans. In einigen Teilen hat man sich vermutlich der riesigen Fangemeinde gebeugt und Charaktere zusammengestutzt oder auch gar nicht erst im Film erscheinen lassen. O.k. was soll ich dazu sagen.

Mein Fazit.
Eigentlich muss ich den Film noch ein zweites Mal anschauen um hier ein Fazit aus meiner Sicht zu schreiben. Ich möchte den Film jetzt auch nicht bewerten. Jeder soll und muss sich sein eigenes Urteil bilden. Das kann er nur, wenn er den Film auch gesehen hat.
Jedoch eines kann ich an dieser Stelle schon einmal sagen. Der Film ist ein durchaus würdiger Abschluss der größten Filmsaga aller Zeiten und  JJ Abrams hat es durchaus geschafft, dem Film in der Komplexität eine Seele zu geben und alle Charaktere ob alt oder neu bekommen durchaus ihre relevante Screenzeit. Zudem ist Keyle Ren für mich die positivste Überraschung des letzten Star Wars Spektakel.

Noch läuft er im Kino und dort sollte man ihn sich auch anschauen, egal ob in 2D oder in 3D.
 

Meine Blogs zu Episode VII und VII findet ihr hier.
 

https://bluray-disc.de/blulife/blog/charlys-tante/19731-das-erwachen-der-macht

https://bluray-disc.de/blulife/blog/charlys-tante/21026-star-wars-der-letzte-jedi


In diesem Sinne

Eure

C.T.



Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

Königreich der Himmel

31. Dezember 2019

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Königreich der Himmel ist einer der Epen, die sich im Kino seinerzeit erheblich unter Wert verkaufen mussten, da die Story für die normale Kinolaufzeit einfach zu lang war und sich durch die Kürzung auf immerhin noch 2,5 Stunden  einige filmische Unzulänglichkeiten ergeben mussten und die Kritiker dazu bewogen haben den Film dadurch erheblich abzuwerten.

In der Heimkinoauswertung wurde der Film  dann später in der Director's Cut Fassung auf das Heimkinopublikum losgelassen und jetzt erzeugte der Film mit seiner erheblich längeren Laufzeit von über 3 Stunden erst die Wucht, die Ridley Scott sich vorgestellt hatte.

Warum schreibe ich eigentlich nach so vielen Jahren erst heute ein Review zum Film. Erstens haben wir Weihnachtszeit und ich gerade etwas mehr Zeit zum Filme schauen und zweitens denke ich ist der Film  es Wert ein Review hier zu erhalten.

Sicher ich bin natürlich auch ein Genrefan, versuche aber trotzdem immer objektiv zu bleiben.

Worum geht es eigentlich.
Leichte Spoiler:

Es geht um Kreuzritterzüge nach Jerusalem und dem ewigen Kampf um die Vorherrschaft des heiligsten und mystischsten Ortes der gesamten Welt.

Kurze inhaltliche Einführung:

Baldin  (Orlando Bloom) ist ein einfacher Dorfschmid der um seine verstorbene Frau trauert, die sich selbst getötet hat. Ein Kreuzritter und Baron  Namens Godfrey (Liam Nesson) findet ihn in dem Dorf und offenbart sich ihm als sein Vater. Gerne würde er ihn mit nach Jerusalem nehmen, doch er lehnt die Offerte ab. Nach einem Streit mit seinem Bruder der tragisch endet schließt er sich den Kreuzrittern an. Nach einer anstrengenden Reise landet er,  nachdem ihm sein Vater seinen Titel und seine Ländereien übertragen hat, im gelobten Land. Dort trifft er auf seiner einsamen Landesdurchquerung einen Sarazenen den er im Kampf besiegt, dem er jedoch danach das Leben schenkt. Seine Güte werde unter seinen Feinden bekannt sein, bevor er diesen begegne, verspricht ihm daraufhin der Sarazene.

Nachdem er auf seiner weiteren Reise einer Gruppe von Kreuzrittern begegnet, wird er als der Sohn von Godfrey erkannt und wird danach als Baron von Ibelin zu seinen Ländereien geleitet. Das verzehrte Land macht er schnell fruchtbar und trifft auf die Tochter des Königs Balduin IV. Sybilla und Baldin verlieben sich in ineinander und nachdem Balduin IV verstorben ist entbrennt ein Kampf der Religionen um das Königreich der Himmel.
Sicher kann ein für das Kino gemachtes Epos nicht absolut zeitgeschichtlich korrekt sein. da es natürlich in erster Linie ein spannungsgeladener Historienfilm sein soll und will und ein solcher Film auch einen Spannungsbogen braucht um beim Publikum zu funktionieren, daher hat Ridley Scott sich einige Freiheiten genommen, dennoch handelt es sich bei "Königreich der Himmel" um ein loses zeitgenössisches Dokument, das die Historie nicht verleugnet sondern lediglich dramartugisch etwas verbiegt. Klar kann man das dem Film als Zeitdokument verübeln und ihn deshalb ablehnen. Ich betrachte in erster Linie den Film an sich, der aufgrund seiner inhaltlichen Erweiterung um knapp 45 Minuten, insgesamt zu einem fulminanten und kohärenten Filmmeisterwerk wird und somit ein Must See für alle Fans historischer Filme ist.

Eva Green
alt textstand noch am Anfang ihrer großen Karriere, die im  Anschluss mit Casino Royal erst so richtig Fahrt aufgenommen hatte. Aber auch Liam Neeson
alt textund Orlando Bloom gaben hier eine grandiose Figur ab. Edward Norton spielte ganz unprätentiös den König Balduin IV
alt textder auf Grund seiner schweren Lebraerkrankung sein Gesicht verbergen musste, dennoch spürte man auch hinter der Maske die Kraft die von dieser Figur ausgegangen sein muss.
Königreich der Himmel kam 2005 ins Kino, gerade deshalb fand ich es cool ihn noch einmal in Erinnerung zu bringen. So habe ich mir diesen Streifen in der Director's Cut Fassung in epischer Länge von 189 Minuten noch einmal angesehen.
Klar Sitzfleisch braucht man da schon etwas, jedoch hat der Film zu keinem Zeitpunkt Längen oder man muss sich räkeln auf dem Sofa oder wo auch immer man draufsitzt. Die Szenenergänzungen fügen das Kinofilmgerüst erst zu einem vollständigen Film zusammen.

 In der Director’s Cut Fassung spielt der Film in der Obersten Liga solcher Genrefilme mit und gehört neben Gladiator ebenfalls von Ridley Scott für mich zu den besten History Genrefilmen der Neuzeit. Dieser Film ist in keinem Moment Zeitverschwendung, gerade in der jetzigen Betrachtung kann man von einem zukunftsweisenden Cast sprechen, denn der Film ist bis in die letzten Rollen grandios besetzt. Einige davon waren zudem viele Jahre später in vielgepriesenen Serien wie Rom (Kevin McKidd), Game of Thrones (Nikolaj Coster-Waldau, Iain Glen) oder Da Vinci`s Demons (Alexander Siddig) zu sehen.

Die Filmausstattung ist sensationell. Balians Ländereien oder auch die Stadt Jerusalem glänzt nur so vor Ausstattungsdetails, die einen direkt in die Zeit zurückversetzten.

alt textSeien es die sagenhaft präzisen Kostüme oder die Unmege an Komparsen und Statisten, die den Film begleiten.
alt textDoch die wunderbare Optik und der enorme Aufwand in der Ausstattung, haben dem Film damals im Kino nicht geholfen, es waren einfach zu viele Logiklöcher aufgrund des Schnitts und der Kürzungen, die erst der Director`s Cut weitgehend auflösen konnte. So wirkt die Storyline um die Geschichte von Balian und den Kreuzrittern insgesamt jetzt erst richtig rund. Die Liebschaft zwischen Balian und Sibylla wird erst in der erweiterten Fassung nachvollziehbar bis zum Schluß. Die eingefügten Gewaltszenen sind kein Showeffekt sondern trotz der expliziten Szenen wichtiger Bestandteil des Films um die Dramatik die damals herrschte nachvollziehen zu können. Echte Antagonisten finden sich eher in den eigenen religiösen Reihen als bei den Muslimenin. Das Christentum steht sich oft aufgrund seiner Gier hier selbst im Wege und ist oftmals nur ein reiner Vorwand um sich zu bereichern.
alt textDer Film zeigt vortrefflich in der langen Verteidigungsschlacht
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welchen immensen Stellenwert Jerusalem damals und auch noch heute hat, das sieht man schon daran, das diese Stadt auch 1000 Jahre nach den Ritterzühen immer noch umkämpft ist und einfach nicht zur Ruhe kommen kann.

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Ansichtssache:

Film: 4,5 von 5 (Director's Cut sei Dank)

Bild: 4 von 5 ( größtenteils ein Topbild mit ein paar weicheren Szenen)

Ton: 4 von 5 ( sehr gute Surroundräumlichkeit und ein schöner Score zeichnen den Ton aus)

 

Fazit:

Obwohl der Film nur ein loses Zeitzeugnis darstellt, gibt er dennoch ein gutes Bild der damaligen Zeit und der Wichtigkeit der Stadt Jerusalem wieder.
König Balduin IV und viele weitere Personen gab es wirklich zu dieser Zeit.
Königreich der Himmel in der D.C.F. ist einer der besten Historyfilme die ich bisher sehen durfte. Der Film  versetzt den Zuschauer in die damalige Zeit, die nur so von Intrigen strotzt, demgegenüber stehen die Sarazenen, die zu ihrem Wort stehen bis zum Tode. Die danach aber und durch Verrat gereizt auch bis zum bitteren Ende kämpfen, wenn es erforderlich scheint, denn wie sagt Saladin,
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Jersualem ist "Nichts und Alles". Das bringt den Film auf den Punkt.

In diesem Sinne

Eure C.T.

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Die Eiskönigin II

17. Dezember 2019



Mittlerweile ist Die Eiskönigin II der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten, vor Die Eiskönigin und Die Unglaublichen II.

Grundsätzlich sind die meisten Animationsfilme von Disney sowohl für die jüngere Generation als auch für die Elternschaft produziert, denn meistens sitzten die Eltern ja im Kino daneben und sollen auch spaß am Film haben. War der Film dann so richtig gut, dann erzählen die Kinder im Anschluss überschenglich von ihrem Kinobesuch. Hieran kann man sehr schön erkennen ob der Film ein Renner ist.

Es ist natürlich nicht leicht einen Animationsfilm so zu gestalten, dass auch die Erwachsenen oder die schon etwas älteren Kinder spaß am Film haben, denn jeder Film sollte Elemente enthalten die für die junge Generation greifbar ist und neben dem reinen Spaß auch  etwas lehrreiches im Portfolio mit sich bringt über das man sich später auch etwas austauschen kann.
Ist die Eiskönigin II vielleicht so ein Film, der neben dem Humor auch etwas fürs Leben bringt.

Die Eiskönigin - Einfach unverfroren - kam bereits im Jahre 2013 in die Kinos. Seid dem sind ganze 6 Jahre vergangen und die damalige Altersgruppe ist mitgewachsen. Lange hatte man sich mit der Entwicklung einer weiterführenden Story beschäftigt und ein paar Kurzfilme dazwischen geschoben um die Wartezeit zu verkürzen. Die Wartezeit hat sich durchaus gelohnt, denn es ist ein durchaus erwachsener etwas dunkler angelegter Film für die damalige Altergruppe, die heute eben 6 Jahre älter ist, herausgekommen.

Nachdem der Teil 1 jedoch schon wenig mit dem Ursprungsmärchen von Christian Andersen aus dem Jahre 1937 zu tun hatte, ist der Teil 2 eine  Fortsetzung von Teil 1 der 3 Jahre nach dem Ende von Teil 1 einsetzt.
Da ich Teil 1 nicht gesehen habe kann ich hier natürlich keinen Vergleich ziehen.
Das macht ein Review nicht gerade einfacher. Ich habe mir aber sagen lassen, das es nicht soo wichtig ist hierfür den ersten Film gesehen haben zu müssen.
Alles das ist aber nicht wirklich maßgebend, denn Eiskönigin II funktioniert auch ohne Vorkenntnisse hervorragend.

Ansichtssache:

Auch bei Eiskönigin II führen Jennifer Lee und Chris Buck, wie schon beim Vorgänger Regie und bauen hier sinnvoll auf der Ursprungsgeschichte auf und schenkt den Hauptfiguren sehr viel Aufmerksamkeit.

Königin Elsa führt mit ihrer Schwester Anna mittlerweile ein ruhiges Leben in ihrer Heimat Arendelle. Eines Tages bricht jedoch ein seltsamer Zauber über die malerische Landschaft am Fjord herein und alle Bewohner müssen die Stadt verlassen. Elsa hört immer wieder eine Stimme zu der sich unaufhörlich hingezogen fühlt und die scheinbar nur sie hören kann.

Elsa muss dieser Stimme nachgehen und um den Zauber um Arendelle aufzulösen macht sie sich mit ihrer Schwester Anna, ihrem Freund Kristoff und dem Rentier Sven sowie natürlich Olaf dem Schneemann auf den Weg zum undurchdringbaren Zauberwald, den Elsa schon aus den Erzählungen ihres Großvaters kennt und der nach einem schrecklichen Ereignis unter dem Bann dunkler Mächte steht. Schritt für Schritt tauchen die Schwestern in die Vergangenheit ihrer Familie ein und kommen dem Ursprung von Elsas magischer Vereisungsgabe  hierbei immer näher.

In diesem Sequell gibt es keinen Antagonisten der der Königin etwas Böses antuen möchte. Nein die Regisseure schicken den Zuschauer zusammen Elsa und ihren Gefährten auf eine Erkenntnisreise und fragen wer ist Elsa? Wieso hat gerade sie diese Fähigkeiten und wie geht sei mit ihrem familiären Erbe um.

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Der Film hat keine Winkelzüge und auch keine raffinierten Wendungen, sondern erzählt stringent den Weg der zum Ziel führt ohne zu viel Pomp und Tara. Die Musikeinlagen sind nicht unbedingt Ohrwürmer und stehen manchmal auch etwas neben sich, dennoch haben bestimmt die kleineren Zuschauer daran besonders Freude und das ist schon einmal das wichtigste. Durch die geschickt eingebaute Erzähleinlage von Olaf bekommt man auch noch einen Abriss des ersten Teils direkt mit, wenn man der schnellen Erzählweise denn folgen kann.

Auf eine Romanze zwischen Anna und Kristoff wird weitestgehend verzichtet, obwohl der Heiratswillige öfter an sich selbst scheitert, wenn er ihr einen Antrag machen möchte, so konzentriert sich die Story eher auf die Beziehung der beiden verschiedenen Schwestern die bedingungslos für einander einstehen. Obwohl die Geschichte teilweise etwas überladen erscheint, wenn sie etwas zwischen den Zeitebenen umherspringt, schafft es das Animationsmärchen der Geschichte um die zwei Schwestern eine besondere psychologische Tiefe zu geben, denn das Ängste nicht nur eine Folge sondern meist auch Ursache von Gewalt ist, gehört hier so ganz nebenbei zu den klugen Erkenntnissen dieser Geschichte und kann zudem auch von jüngeren gut verstanden werden.
Insgesamt ist "Die Eiskönigin II" ein schöner bunter und sehr detailverleibter Computeranimationsfilm, der neben einer guten Story um Vergangenheit und Zukunft sehr gut funktioniert und der auf charmanter Weise der Frage um den Sinn des Lebens und dem Umgang mit einer verebten Schuld nachgeht.
Disney typisch punktet der Film mit einem grandiosen animierten Bild voller Glanz und Glitzter, das über jeden Zweifel erhaben ist und zudem noch einen disneytypischen nicht zu fetten Surroundsound mit ebenfalls überschaubaren Gesangseinlagen im Kino präsentiert.

Wertung:
Film: 4 von 5 ( für den Mut sich dem Mainstream zu entziehen und den Film auch für Kinder jenseits der 10 Jahre ineterssant zu machen)

Bild: 5 von 5 (im Kino perfekte Bildumsetzung)

Ton: 4 von 5 ( Typisch Disney etwas gebremster Surroundsound, die Steinriesen hätten durchaus mehr Power vertragen können, aber Disney hat ein Herz für die kleineren unter den Zuschauern)

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Fazit:
Ein Film für eine generationsübergreifende Altersgruppe, die aufzeigt, wie wichtig die Familie für jeden einzelnen ist. Uns hat der Film spaß im Kino bereitet. Ein schönes Familienevent gerade zur Weihnachtszeit. Olaf mit der Stimme von Hape Kerkeling ist zudem immer noch der Renner. Hape Kerkeling sagte zu Olaf: "Ich mag an Olaf, dass er liebenswürdig bleibt egal, was passiert, es bringt ihn nicht wirklich etwas aus der Ruhe. Ich mag diese gesunde Naivität an ihm und ich mag wie er in die Welt schaut und wie er die Welt sieht. Da kann man sich was von ihm abgucken – die Welt als einen bunten schönen Ort zu sehen". Das sollten wir alle wirklich öfter machen."
Gerade jetzt in der Weihnachtszeit steht jedem etwas Gelassenheit gut.

Ab ins Kino, am besten mit der ganzen Familie!!

In diesem Sinne
Eure C.T.



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The Irishman

5. Dezember 2019

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Martin Scorsese der Altmeister der filmischen Langsamkeit  hat wieder zugeschlagen und es geschafft Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci gemeinsam vor die Kamera zu bringen in Filmrollen die ihnen förmlich  auf den Leib geschneidert sind.

Robert De Niro und Al Pacino trafen in Pate erstmals aufeinander. Nein das stimmt ja gar nicht. Sie standen zwar beiden in Pate II vor der Kamera jedoch sind sie im Film nicht aufeinander getroffen.

Im Gegensatz später im Film Heat. Dort standen sie sich gegenüber, der eine als Polizist und der andere als Bankräuber.
Dann 10 Jahre später gab es ein erneutes aufeinandertreffen, im Film "Righteous Kill" mimen beide Polizisten die auf der Jagd nach einem Serienkiller sind.

Robert DeNiro und Martin Scorsese arbeiteten erstmals im Film Taxi Driver zusammen. Nach Casino war erst einmal Schluß und jetzt nach über 22 Jahren stehen beide wieder zusammen, der eine hinter der Kamera und der andere davor.

Robert DeNiro fiel zufällig das Drehbuch von Steven Zaillian zum True-Crime-Report I Heard You Paint Houses von Charles Brandt aus dem Jahre 2003 in die Hände. Hierin wird die unglaubliche Lebensgeschichte des Weltkriegsveterans Frank „The Irishman“ Sheeran (De Niro) erzählt, der durch seinen 411 Tage dauernden Militäreinsatz in Italien mit der italienischen Kultur in Kontakt kam. Durch seine dort erworbenen Sprachkenntnisse und sein spezielles Loyalitätsverständnis sowie Opportunismus, waren die Grundlagen gelegt um sich in das italoamerikanische organisierte Verbrechen in Philadelphia zu integrieren und somit auch nichts in Frage zustellen, denn das hatte er schon im zweiten Weltkrieg gelernt und für sich verinnerlicht.
Robert DeNiro war sichtlich fasziniert von der Thematik und zeigte das Drehbuch Martin Scorsese, der sowieso nicht ganz glücklich mit dem eigentlich angedachten Thriller war.
Er sprach mit Paramount, die aber enttäuscht absprangen, da sie das andere Thriller Projekt favorisierten. Dann übernahm Netflix die Finanzierung von "The Irishman" sowie die Rechte an dem 160 Mio. US Dollar Projekt. Das war auch für Netflix ein harter Brocken. Dennoch konnte Martin Scorsese erreichen, das der Film eine Zeitlang in den Kinos zu sehen sein sollte, bevor er bei Netflix landet und zunächst nur noch dort gestreamt werden kann.

Nachdem ich den Film auf der großen Leinwand (131 Zoll) in meinem Heimkino gesehen habe, muss ich auch sagen, genau da gehört er hin und nur auf der wirklich großen Leinwand kann ein solches Zeitepos seine ganze Magie entfalten. Immerhin sitzt man für 209 Minuten im abgedunkelten Raum und lässt insgesamt knapp 30-50 Jahre amerikanisches Zeitgeschehen an sich vorbeiziehen.

Martin Scorsese bittet zudem sein Publikum sich auch zu Hause die Zeit zu nehmen und sich den Film an einem Stück anzusehen, sonst gehe viel von der Magie des Films verloren. Denn der Film zeigt auf, warum DeNiro und Al Pacino und auch Joe Pesci zum Besten gehören, was das Kino jemals als Charakterdarsteller zu bieten hatte.

Apropo Al Pacino, für ihn ist es, man glaubt es kaum die erste Zusammenarbeit mit Martin Scorsese.

Diese Zusammenarbeit ist für Scorsese ein echter Glücksfall, denn seine  Protagonisten kennen sich aus dem ff und spielen so ihre Rollen mit einer faszinierenden Realität. Jede Sekunde kauft man ihnen ab. Auch wenn sie nichts sagen, sagen sie eine ganze Menge, man steigt förmlich in ihre Köpfe und kann mit ihnen Denken und ergründen was gerade in der Person vor sich geht.

De Niro spielt den ehemaligen Mafiakiller namens Frank Sheeran, der auf sein Leben zurückblickt. CGI Technik (das einzige Manko im Film) macht es möglich, das die Protagonisten in Rückblenden wie ihr junges Ich erscheinen.

alt textEs ist schon grandios, was da heute möglich ist. Der Film zeigt das Verhältnis von Frank Sheeran zu dem Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa der auf rätselhafte Weise verschwunden ist und niemals wieder auftauchte. Hoffa wird von Pacino gespielt sowie Alfredo Bufalino.,

Dieser Film ist unspektakulär spektakulär und reißt einen trotz der langsamen und dennoch extrem spannenden Erzählweise förmlich mit.

Die Zusammenarbeit von DeNiro mit Martin Scorsese, begann wie oben schon erwähnt 1976 mit Taxi Driver wofür er die Goldene Palme erhalten hatte. Für den Film" Wie ein wilder Stier" ebenfalls mit DeNiro in der Hauptrolle als Boxer wurde er 1981 für den Oscar nominiert. Jedoch musste er noch 26 Jahre darauf warten um mit dem Film " The Departed" einem FBI Thriller dieses mal ohne DeNiro einen Oscar zu erhalten.

alt textZurück zum eigentlichen Film um den es hier geht.

Es ist also sozusagen die Lebensgeschichte von 3 Männern, die sich zufällig über den Weg laufen oder besser gesagt, das Schicksal ist ihr gemeinsames Schicksal.

alt textFrank Sheeran bleibt mit seinem LKW unterwegs liegen, voll beladen mit Schweinehälften die zügig abgeliefert werden müssen. An einer Texaco Tankstelle werkelt er unwissend an seinem Auto herum. Da kommt Joe Pesci alias Alberto Bufalino und zeigt ihm wo das Problem liegt. Man trifft sich irgendwann durch Zufall in einem Lokal und freundet sich miteinander an. Kurz darauf nimmt Frank Sheeran spezielle Aufträge an und avanciert zum sogenannten Anstreicher. Ein auch eher zufälliges Telefonat mit Jimmy Hoffa dem Gewerkschaftsboss, der ihn fragt, ob er der Anstreicher sei, bringt auch diese Beiden dann zusammen. Eine schicksalhafte Begegnung letztendlich für Beide nimmt ihren unaufhörlichen Lauf. Es endet wie es oft in Mafia oder Cosanostra Kreisen endet. Irgendeiner muss sterben. Der Film umspannt einen riesigen Zeitbogen bis hin zum Pflegeheim, indem man landet wenn die Zeit gekommen ist. Auch das muss man sich vorstellen, auch der größte und gefährlichste Killer wird einmal alt und wenn er nicht vorher selbstbestimmt stirbt, braucht auch er Hilfe um weiterleben zu können. Frank Sheeran ist so ein Fall. 
Dieser Film zeigt die Epoche ziemlich ungeschminkt und geradeheraus.

Ansichtssache:

Braucht Die Welt eigentlich noch ein solches Mafia oder Gangster Epos voller Egomanen und gewaltbereiter Männer, in dem Frauen nur Stafage sind, die ihre Taten damit rechtfertigen, das sie ja nun einmal eine Familie zu ernähren hätten. Nein, eigentlich braucht die Welt solche Filme nicht mehr und dennoch hat der Film eine durchaus nachvollziehbare Existenzberechtigung, nämlich die, das er aufzeigt welche Wege ein Mensch zu beschreiten vermag, wenn er in die falschen Kreise gerät. 

Was wäre eigentlich  passiert, wenn Frank Sheeran seinen späteren Freund Bufalino an der Tankstelle nicht getroffen hätte, wenn man ihn nicht herumgereicht hätte und ihn vom Schweinehälften Transpoteur zum Killer gemacht hätte. Sicher man muss sich auch erst einmal dazu verleiten lassen. Jedoch hat Frank bereits im Krieg gelernt keine Fragen zu stellen. Sicher irgendjemand hätte vielleicht doch die Drecksarbeit der Paten übernommen, und Frank Sheeran hätte vermutlich ein beschauliches bescheidenes und friedfertiges Leben geführt und wäre nicht zum Massenmörder geworden ohne Reue und Einsicht. Haben sie keine Reue für das was sie getan haben, wird er später gefragt. Nein ich kannte meine Opfer ja gar nicht.
 Betrachtet man die aktuellen Verwerfungen weltweit, so kann man durchaus hier erkennen, das jemand in etwas hineingeraten kann, aus dem es dann auch ideologisch keinen Ausweg gibt.

Mit 209 Minuten ist der Film lang hat auch durchaus seine Längen und er fordert etwas Sitzfleisch, das es aber auf jeden Fall Wert ist.
Ein filmisches Meisterwerk, wäre da nur nicht die eher suboptimale CGI Verjüngungskur, die nur bedingt funktioniert hat. Gesichter kann man verjüngen, Körper aber leider noch nicht wirklich.

Wertung:
Film: 4,5 von 5 Punkten (einfach grandioses altmodisches Kino mit Noir Elementen)

Bild: 4,5 von 5 Punkten ( hervorragendes Bild in allen Belange der Zeitepoche jeweils perfekt filmisch angepasst)

Ton: 4 von 5 Punkten (unspektakulär aber dennoch immer latent präsent)


Fazit:
The Irishman zeigt, das Martin Scorsese es nicht nötig hat, seinen Stil noch weiterzuentwickeln, er ist genau da, wo er immer hin wollte und wo er sich am wohlsten fühlt, dieses Genre beherrscht er wie kein anderer.  Auch seine Protagonisten sind genau da angekommen, wo sie ihre besten Leistungen abgeben konnten, im spezifischen Charakterschauspiel, das den Akteur ganz und gar fordert, in dem er die Hosen runter lassen muss und das haben alle Protagonisten mit Pravour getan, bis zum nicht schmeichelnden Schluß. Wer will schon zitternd und nicht mehr Laufen könned, seine letzte Filmszene haben.

Wer ihn im Kino verpasst hat, kann ihn zumindest jetzt auf Netflix anschauen, bevor er irgendwann auch als Konserve zu haben ist.

Ich antworte auf jeden Kommentar!

In diesem Sinne

Eure C.T.

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