Elvis in 4 K
Elvis,
Eigentlich sollte der Film bereits viel früher in der 4K Fassung in meinem Player landen. Aber besser später wie nie und so war es nun soweit.
“Elvis” hat grundsätzlich hinsichtlich der biographischen Genauigkeit einige Kontroversen verursacht. Die Kritiker und die Familie sind sich aber darüber einig, dass es eine sehr gelungener Biopic von Elvis Presley sei.
“Elvis’ Ex-Frau Priscilla Presley, lobte sowohl die Regie als auch die Darstellung von Austin Butler und Tom Hanks in höchsten Tönen und meinte, dass die Zuschauer durch den Film „noch ein bisschen mehr von Elvis’ Reise verstehen“ werden.”
Elvis’ Tochter Lisa Marie Presley lobte den Film als „geradezu spektakulär“ und auch die Enkelin, Riley Keough, schrieb: „In den ersten fünf Minuten konnte ich spüren, wie viel Arbeit Baz und Austin in den Versuch gesteckt haben, es richtig hinzubekommen.
Quelle: Wikipedia
Baz Luhrman der ja eher für eine plakative Herangehensweise steht, hat es in seiner unnachahmlichen Art geschafft, die Essenz von der Figur Elvis Presley dem King of Rock'n'roll auf die Leinwand zu bringen. Baz hat es geschafft durch den Kniff seiner besonderen Erzählstruktur, die er auch schon in Moulin Rouge und Der große Gatsby anwendete, das der Film zu keinem Zeitpunkt in ein billiges Klischee abtriftet, sondern die damalige Zerrissenheit der amerikanischen Gesellschaft und auch des Menschen Elvis und seiner Familie der auf Grund seiner frühkindlichen Familientraumatas geprägten Entwicklungsphase zu dem Musiker heranwuchs, der er immer sein wollte. Der Film zeigt eindringlich, wie manipulativ das Musikgeschäft auch damals bereits war, wenn der Fokus nur auf dem Provit liegt und der Mensch nur Mittel zum Zweck einer unbarmherzigen Maschinerie wird. Aus dem Blickwinkel seines ewigen Managers , sensationell verkörpert durch Tom Hanks, wird herausgearbeitet, wie Elvis sich immer wieder aufs neue der Manipulation seines Managers beugt und so niemals Amerika verlassen hatte, obwohl er gerne die gesamte Welt besungen hätte. Obwohl auch hier der vollkommene biographische Nachweis fehlt flüchtete er sich nach seinen aufreibenden Auftritten in Las Vegas in Drogen und Alkohol. Bis zum Ende fand er dann scheinbar nur noch in der Musik und bei seinem Publikum seine Erfüllung. Es muss wie eine besondere Droge gewesen sein, die ihm mit einem Herzinfarkt am 17.08.1977 in Graceland seinen Tod brachte. Die gesamte Welt nahm Anteil am viel zu frühen Ableben dieses Ausnahmemusikers.
Austin Butler verkörpert Elvis mit gerade zu beänstigender Präzision. Es ist eine grandiose Leistung sich in einem solchen Biopic dieser Ikone zu stellen und nahezu vollständig in dieser Figur aufzugehen bis hin zu kleinsten petsönlichen Details. Auf Youtube gibt es einen 4 Minuten Clip über einen Auftritt in Las Vegas. Die Essenz dieses Auftritts wurde quasi eins zu eins auf den Film übertragen.
Tom Hank als Colonel Tom Parker ist in seiner Maske eine echte Offenbarung. Baz Luhrman schafft es wie so oft, die ganz besonderen Feinheiten im Film zu präsentieren und sich vor der Hauptfigur zu verbeugen. Elvis wird zu keinem Zeitpunkt der Lächerlichkeit ausgesetzt. Er wird auch nicht als tragische Figur präsentiert, sondern als ein Mensch, der es im Grunde seiner Seele allen recht machen wollte. Er hat die Familie über alles gestellt und dennoch konnte er ohne sein Publikum nicht leben, denn auch das war sein Leben. Die Familie hat den Film als das beste bezeichnet, was jemals über Elvis verfasst wurde. Der Film stelle die Ereignisse so dar, wie sie auch gewesen sind, aber etwas davon musste zwangsläufig auf der Strecke bleiben. Die Flucht in Tabletten und Alkohol prägt damals wie heute viele Künstler, die dem enormen Erwartungsdruck nicht standhalten können und sich dann in Exzesse flüchten um dem enormen Druck ein Ventil zu geben. Meistens schauen alle zu und äußern ihr Bedauern, geben gut gemeinte Ratschläge, jedoch oft ist es dann bereits zu spät zur Umkehr, der Künstler ist gefangen im Vertragsdickicht, aus dem er nicht mehr herauskommt. So nimmt der Fatalismus unweigerlich seinen Lauf.
Bild:
In UHD ein tolles Bild, Farbstark, scharf und immer grandios fokusiert, stellt die mit 6,5 K Arti Flex jede Szene ins richtige Licht.
“ Kamerafrau Mandy Walker drehte den gesamten Film angeblich mit einer Kombination aus ARRI ALEXA 65-, LF- und Panaflex System 65-Kameras mit kundenspezifischen „Elvis“-Objektiven aus Spezialglas, die ein Bild erzeugten, das sowohl etwas weniger scharf als auch mit mehr Aberration als herkömmliche Objektive war. Diese Formel soll an die Ära erinnern, in der sie dargestellt wird – mehr als an die 1970er Jahre, in denen der Großteil des Films spielt – und erzeugt tatsächlich ein Bild, das an ein klassisches Kinobild erinnert. Durch die Hinzufügung künstlicher Filmkörnung ist die Illusion noch überzeugender. Dennoch handelt es sich letztendlich durch und durch um ein rein digitales Bild und eines mit einer abwechslungsreichen Farbpalette, die in ihrer Gesamtintensität von dunkel und gedämpft bis fast bonbonfarben reicht, insbesondere bei einigen der spezifischen Hintergrundelemente von Kostüm- und Produktionsdesignerin Catherine Martin.”
Quelle:Blu-ray.com
Man fühlt sich wirklich mittendrin in den Szenen, die auch ein UHD Bild benötigen. In den Farben der damaligen Zeit wirkt das Bild sehr authentisch und tadellos. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Quasi Dokumentatiosmaterial, in denen natürlich kein 4 K Feeling aufkommen kann. So fragt man sich natürlich, ob ein UHD Bild überhaupt dringend erforderlich Ist. Denn auch die Bluray Disc ist auf aller höchstem Niveau und fällt gegenüber dem UHD Bild nicht sehr ab, sodass man grundsätzlich auch mit der Bluray Fassung glücklich werden kann, wenn man den Film nicht auf einer großen Leinwand, wie bei mir anschaut.
Ton:
Der deutsche Ton liegt in Dolby Atmos vor und zeigt durchaus, das der Ton kräftig und präzise ist. Es gibt jedoch auch, die Frage zur Notwendigkeit, wenn es nur wenig gibt, das einen Dolby Atmos Ton benötigt.
Ausgestattet mit einem standardmäßigen Dolby-Atmos-Mix sowohl auf 4K als auch auf Blu-ray nutzt Elvis die Vorteile des Formats auf der unteren Ebene leider nur teilweise aus. Dennoch ergibt sich mit einem offenen und oftmals eindringlichen Klangfeld ein schöner nicht zu basslastiges Surroundfeld. Dialoge sind immer sehr gut heraus hörbar und sauber und klar, gut mit anderen Elementen gemischt, z.B. Hintergrundgeräuschen und bietet einen starken Dynamikbereich.
Eigene Bewertung:
Film: 4,5 von 5
Bild: 4 von 5
Ton: 4 von 5
Nominierungen und Auzeichnungen:
“Der Film erhielt mehrere Nominierungen für das Aussehen von Elvis im Film, das im Vergleich zu anderen Dingen im Film sehr treffend war. Für das Aussehen von Elvis selbst erhielt Elvis Nominierungen für Make-up, Frisur und Kostümdesign.
Doch wie zu erwarten war, richteten sich alle Augen auf den Schauspieler, der den legendären Elvis Presley im Film zum Leben erwecken sollte. Austin Butler fand seinen Durchbruch in der Rolle und lieferte eine transformative Leistung, die ihm den Golden Globe als Bester Schauspieler – Drama und anschließend eine Oscar-Nominierung als Bester Schauspieler einbrachte . Der Film selbst wurde zudem für den Besten Film nominiert, was seinen Erfolg weiter festigte. Obwohl nicht alle Fakten im Film korrekt sind, beweisen die Auszeichnungen, dass Elvis genug von der Geschichte eingefangen hat, um ein beeindruckendes Biopic über eine Musiklegende zu ergeben.”
Quelle: Screenrant
Fazit:
Elvis ist für mich eine positive Überraschung, eine Biopic der besonderen Art. Nicht Leicht zu konsumieren, da der Film in seinen über 150 Minuten durch 20 Jahre King of Rock'n'roll hetzen muss und sich auch dramarturgische Erzählfreiheiten nimmt. Das ist aber in jedem kinotauglichen für Fans produzierten Biopic so. Daher bleibt notgedrungen auch bei einer solchen langen Filmlaufzeit einiges was vielleicht noch wichtig ist auf der Strecke. Dennoch ein für mich sehr gelungener Film, obwohl oft etwas hektisch trotzdem extrem kurzweilig ist und in dem ich noch einiges neues über Elvis erfahren habe, was ich vorher so nicht wusste.
In diesem Sinne:
Eure Charlys Tante
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