Beetljuice 1988
Beetlejuice (1988)
im Jahre 1988 bekam Tim Burton bereits vor seinem legendären Batman die Möglichkeit mit Michael Keaton und einer erlauchten Crew sich dem grundsätzlich etwas düster angedachten Beetlejuice Projekt auf seine unnachahmliche Art zu nähern. Tim Burton war damals noch nicht sonderlich bekannt, hatte aber schon Erfahrung im Stop-Motion Film Erfahrung zu sammeln und verwendete das auch hier in seiner bis heute unnachahmlichen Art. Jetzt wo Beetlejuice, Beetlejuice als Sequel in den Kinos läuft, wurde ich wieder einmal an den grandiosen Film aus den 80er Jahren erinnert und orderte ihn mir einmal in der 4 K Fassung. Was für ein Glücksfall, kann ich da nur sagen. Hier spielt der Film seinen gesamten Charme erst so richtig aus. Die überbordende nicht immer schmeichelhafte (für die Schauspieler) Schärfe und die jetzt wesentlich natürlichere nicht zu übertriebene Farbigkeit, hebt den Film, der auch heute noch frisch wirkt, auf einen ganz neuen Level.
Die Akteure Alec Baldwin, Geena Davis, Michael Keaton, Cathrine O`Hara und Jeffrey Jones sowie Winona Ryder machen einen sensationellen morbiden Job und hatten damals viel Freude daran. Auch in Beetlejuice, Beetlejuice sind Cathrine O`Hara, Michael Keaton und Winona Ryder wieder dabei.
Die Story dürfte jedem Filmfreund bekannt sein. Barbara (Geena Davis) und Adam (Alec Baldwin) überleben einen Verkehrsunfall nicht und finden sich Tod in ihrem Haus wieder. Hierin nistet sich eine neue Familie ein, die den Beiden natürlich ein Dorn im Auge ist. Wie bekommt man diese Eindringlinge nun wieder aus ihrem Haus. Da kommt Beetlejuice ins Spiel, nach dreimaligem Rufen ist er zu Stelle und mischt das Haus so gründlich durch. Nur die Familie spielt nicht mit und ist entzückt, Geister in ihrem Haus zu haben. Das möchten sie natürlich finanziell ausnutzten und eine Attraktion daraus machen.
Was uns erwartet ist eine abgefahrene Geschichte, ganz im Stil von Tim Burton, der es damals bereits verstanden hat, den Wahnsinn in Bilder so zu fassen, dass auch diese heute noch nicht unzeitgemäß wirken. Es gibt keine aufwändigen Computereffekte, sondern handgemachte Stop-Motion Trickeffekte, die charmant und ins Detail gehend jedem Betrachter ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Bereits in der Einstiegszene fällt die Detailverliebtheit auf. Eine Kamerafahrt über die Kleinstadt entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als ein Modell dieser Stadt, das auf dem Dachboden des Hauses von Barbara und Adam steht und an dem Adam mit auffallender Begeisterung herumbastelt. Der Charme des Filmes besteht darin, dass er den Tod in ein positives Licht rückt und die Geister im Haus vermenschlicht und nicht nur auf ihre Versuche reduziert die „Eindringlinge“ zu vertreiben. Sie sind mit ihrer Situation genauso überfordert, wie die Menschen selbst. In ihrer Verzweiflung werfen sie alle Warnungen über Bord und holen sich Hilfe von dem berüchtigten Beetlejuice, der jedoch immer nur sein eigenes Ziel verfolgt, zurück in die Menschenwelt zu gelangen.
Für Tim Burton war Beetlejuice der Türöffner für das ganz große Blockbuster Kino, denn kurz darauf durfte er Batman (1989) in Szene setzten, den er dann mit Michael Keaton als Batman besetze.
Jetzt aber mal wieder zurück zu Beeteljuice. Beetlejuice ist erst einmal eine klassische Geistergeschichte, nur sind hier nicht die Geister die Störenfriede sondern die Bewohner. Die Geister möchten nur in Ruhe ihre Wartezeit im Reich der Toten absitzen. Daraus ergibt sich dann eine veränderte Sichtweise, sodass hier die Außenseiter (Geister), besonders in den Fokus kommen und die Lebenden die Ruhestörer sind. Aus dieser Perspektive ergeben sich auch dank der grandiosen Performance von Michael Keaton jede Menge lustige Momente. So schaffen es die Geisterneuzugänge nicht für die Lebenden einen schockierenden Hausspuk zu erschaffen um diese so zu verschrecken, dass sie IHR Haus verlassen. Ganz im Gegenteil, diese finden gerade das super und schmieden Pläne, wie sie die Geister im Haus vermarkten können. Aber auch die Nebenschauplätze, wie z.B. das Totenreich, in dem die Behördenmühlen bei der Anmeldung der frisch eingetroffenen Toten scheinbar ewig zu mahlen scheinen, ist ein Fingerzeig der besonderen Art. Ich möchte hier aber nicht zu viel Spoiler, für diejenigen, die dieses filmische Kleinod bisher doch noch nicht gesehen haben.
Das Set Design ist ganz im Stile von Tim Burton und bis ins kleinste Detail akribisch aufgebaut. Hier tauchen bereits Elemente seiner späteren Filme wie Mars Attacks oder Sleppy Hollow oder auch Edward mit den Scherenhänden auf. Natürlich darf nicht sein Hauskomponist Danny Elfman fehlen, der es schafft, mit seiner verschrobenen Filmmusik, den Filmen einen morbiden Glanz zu verleihen. Genauso, wie Hans Zimmer, sein besonders Filmgenre bedient, so bedient Danny Elfman das seine.
Der eigentliche Star im Film ist zudem Michael Keaton, der mit seiner unnachahmlichen Art den Film dominiert und mit seinen Grimassen und Slapstick Einlagen den Film so sehenswert macht. Nicht umsonst, ist es er auch in Beetlejuice Beetlejuice, der jetzt in den Kinos läuft ein unverzichtbarer Bestandteil, denn ohne ihn wäre der Film nicht möglich gewesen.
Bild: 4 von 5 .
Ich habe den Film in der 4 K Fassung gesehen und bin absolut begeistert, was aus dem doch älteren Filmmaterial alles herausgeholt wurde. Der Film wirkt frisch und farblich sehr neutral, scharf und somit absolut sehenswert in der 4 K Fassung. Er ist der alten BD-Fassung in allen Belangen überlegen, sodass es sich hier erübrigt auf Einzelheiten einzugehen.
Ton: 2,5 von:5 deutsche Fassung
in Dolby Atmos 4 von 5
Der Ton liegt in Deutsch leider nur in 2.0 Dolby Digital vor, somit nicht auf der Höhe der Zeit, das ist bei diesem Film zunächst aber einmal nicht so schlimm, bis man sich dann die Dolby Atmos Spur in der englischen Tonfassung anhört, dann gibt es keinen Weg mehr zurück. Also Vorsicht, wer einigermaßen des englichen kundig ist, der sollte sich den Film in der Originalfassung ansehen. Wieso man dem Film in Deutsch nicht zumindest eine 5.1 Dolby Fassung spendiert hat, erschließt sich mir nicht.
Eigene Sicht:
Mit Beetlejuice wurde im Jahre 1988 die Tim Burton Ära in Fahrt gebracht. Der Film vereint alles was einen guten Film ausmacht. Humor, Spannung, etwas Grusel was auch heute noch 36 Jahren immer noch funktioniert, da die Technik nicht antiquiert wirkt und daher den Zuschauer immer noch in seinen Bann ziehen kann. Stop - Motion kombiniert mit realem Film hat schon immer funktioniert. In meiner Kindheit habe ich dies Art der Filmkunst schon bewundert, da sie sehr viel Erfahrung und Zeit in Anspruch nimmt. Burtons spezieller Humor ist zeitlos und dennoch hat der Film auch eine durchaus ernste Momente. Er veralbert, etwas die von sich über allen Massen eingenommenen Künstler genauso, wie auch die Geschichte es aufmüpfigen Teenager, den die mit sich selbst beschäftigten Eltern nicht verstehen und die sich in ihre eigene Welt zurückzieht, ohne das es den Eltern überhaupt auffällt, die aber ohne mit der Wimper zu zucken, sofort der Geldgier unterliegen, sobald sich hierfür eine Gelegenheit ergibt. Die überraschenden Einfälle von Tim Burton sind hier scheinbar keine Grenze gesetzt. Ein visuell und Story technisches Kleinod, das man hier zu sehen bekommt.
Fazit.
Beetlegeuse ist einer der Filme, die man immer mal wieder in den Player legt um, die ganzen Momente erneut auf sich wirken zu lassen, ein Film, der einen zum Lachen bringt, auch, wenn man ihn schon mehrmals gesehen hat, denn man gar nicht alles erfassen, was Burton dort in einzelne Szenebilder packt. Leider hat Michael Keaton als Beetlegeuse etwas zu wenig Screenzeit, das ist das einzige Manko, was mir so einfällt.
In diesem Sinne
Eure
Charlys Tante
Ich komme wieder mit Beetlejuice, Beetlejuice
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