Victor Frankenstein- Genie und Wahnsinn-
23. Oktober 2017Frankenstein oder Der moderne Prometheus ist ein Roman von Mary Shelly, der 1818 erstmals anonym veröffentlicht wurde. Es wird die Geschichte des jungen Schweizer Viktor Frankenstein erzählt, der an der damals berühmten Universität Ingolstadt einen aus Leichenteilen zusammengesetzten Menschen erschaffen hat. Der Roman wird zu einer Mahnung an die Leser, nicht selbst Gott spielen zu wohlen und das der Mensch sich nicht anmaßen soll selbst in die Evolution einzugreifen. Die Figur des Viktor Frankenstein in der Erzählung ähnelt zum einen dem literarischen Faust als auch der Prometheus Sage die in der griechischen Mythologie beheimatet ist.
Victor Frankenstein Genie und Wahnsinn ist eine "Neuinterpretation" des Romans und kam im Jahren 2015 knapp 200 Jahre nach dem Originalroman in die Kinos, der schon oft für Verfilmungen herhalten musste. Schauderhaft und zugleich faszinierend ist die Vorstellung, der Erschaffung von Leben schon damals gewesen. Heute ist es schon Realität und weiterhin ist man sich uneinig hinsichtlich der ethischen und moralischen Folgen. Geradezu Visonär könnte man im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung dieses Buch nennen.
2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler den Roman zu einem der bedeutensten britischen Romane. Unter diesem Hintergrund, wäre es toll gewesen, hätte man sich konkreter an dem Stoff des Roman orientiert.
In der Serie Penny Dreadful wurde Victor Frankenstein und sein Monster noch einmal wirklich hervorragend interpretiert. In dem nunmehr diesem Review zu Grunde liegenden Victor Frankenstein- Genie und Wahnsinn- der mit einer Topbesetzung und einer wirklich hervorragenden Grundidee ausgestattet ist, wurde für mich persönlich leider doch einiges an Potential verschenkt.
Aber mal von Anfang an. Die Geschichte die zur Erschaffung Frankensteins Monster führt beginnt im England des 19. Jahrhunderts. Victor ist zufällig im Zirkus auf der Suche nach Exponaten für seine Experimente, da stolpert er über den bis dahin namenlosen Buckligen,
der im Zirkus als Pausenclown sein Leben fristet. Victor befreit den scheinbar mit einem genialen Verstand ausgestatteten Buckligen und nimmt ihn mit nach Hause.
Dort führt Victor den Buckligen in sein zu Hause ein und nennt ihn nun Igor.
Beide machen sich nun an die Arbeit zur Erschaffung des Frankensteins Monster.
Soweit die grundsätzliche Story.
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass im Roman niemals ein Igor auftrat. Das ist nun nicht so tragisch, kam Igor doch als Buckliger auch schon in anderen Verfilmungen vor.
Das Buch möchte im Jahre 2015 natürlich modern interpretiert werden. Das hat man auch schon mit anderen Lietraturfiguren wie z. B. Sherlock Holmes ebenso gemacht und eine rasante Inszenierung dargeboten. Mit dem scheinbar demnach auch an Guy Ritchie orientiertem Film Artwork aus Sherlock Holmes wagt sich der Regisseur Paul McGuigan auf ein schwieriges Terrain, denn nichts ist schwieriger als einen anderen Regisseur zu kopieren. Der Film startete wirklich vielversprechend und die Rasanz hatte schon einiges, denn das Overacting von James Andrew McAvoy machte auch in der ersten Hälfte noch Laune, die Storyentwicklung war ganz in Ordnung, zwar weit weg vom Original und etwas zu hastig aber noch gut. Man bekam für alle Aktionen des Wissenschaftlers
auch nachvollziehbare Erklärungen. Der Film macht jedoch leider den Fehler und gewichtet die Rolle des Daniel Radcliffe als Igor zu stark und versteckt Frankenstein förmlich in seinem Labor. Zudem baute man noch zwei Nebengeschichten mit ein um auch eine weibliche Rolle im Film zu etablieren. Das Frankenstein sich hier abseits des Rechtssystems bewegt ist klar und so ist es scheinbar logisch das die Polizei ihm habhaft werden will und sich dann aber in einen religiösen Wahn versteifend etwas überzieht. Im Film übernimmt neben Igor, der als Gehilfe auch auf Frankenstein einzuwirken versucht, das Gesetz den Mahner hinsichtlich des Eingriffs in die Natur. Frankenstein ist förmlich besessen von der Idee und man bekommt am Ende auch ein Motiv für sein Handeln. Alles das scheint aber weit weg vom eigentlichen Buch, wenn auch die Essenz durchscheint.
Zu wenig vertraute man auf die Kraft des Buches selbst und darauf die eigentliche Geschichte stärker zu gewichten und den durchaus nachvollziehbaren genialen Wahnsinn dem Victor Frankenstein scheinbar verfallen sein muss eine echte Hauptrolle zu geben. Daniel Radcliffe als Igor ist hier scheinbar der Protagonist und erhält im Verhältnis zu McCavoy viel Screentime.
So verliert der zudem auch etwas zum Overacting getriebene McCavoy als Frankenstein etwas die Kontrolle über seine Rolle. McCavoy ist bekannt dafür, das er sich genial in seine Rolle hineinversetzt, das macht er auch hier mit Pravour. Nur hätte der Regisseur ihn in einigen Szenen etwas zähmen müssen.
Paul McGuigan springt mehrfach leider zu abrupt in die durchaus nicht uninteressanten Nebengeschichten, diese schaffen es jedoch nur schwer eine generische Verbindung zum Film aufzunehmen. Die Liebesgeschichte bleibt etwas zu schemenhaft, und hätte, wenn sie schon etabliert ist zu Gunsten der Polizeiarbeit mehr Screentime bekommen können. Zum Ende hin entwickelt sich der Film zu einer schnell abgehandelten Action Overkill Geschichte, die jedoch zumindest visuell überzeugen kann.
Insoweit muss man dem Regfisseur dennoch ein Kompliment machen. Visuell ist der Film wirklich ein Knaller, die Kostüme und die gesamte Ausstattung ist ganz großes Kino und das kann dann auch etwas entschädigen für die doch etwas überdrehte und verworrene Storyentwicklung.
Das Bild ist wirklich Top und schafft fast die volle Punktzahl. Die Farben sind der Zeit angemessen, schmutzig Braun gehalten, dennoch klar und das Bild ist rattenscharf Der Kontrast und der Schwarzwert in den vielen dunklen Szenen ist zudem tadellos.
Der Schwarzwert auf meiner Leinwand ist sehr gut und so machte das Bild inclusive das Bilddesign wirklich Spaß beim Schauen.
Der Surroundsound ist gut, jedoch wirkt er manchmal etwas frontlastig abgemischt. Nur in einigen Szenen kommen die Rears gut zur Geltung. Der Ton ist kraftvoll und in einigen Szenen kommt auch der Sub etwas zu tun. Das Finale ist tonal ebenfalls gut austariert. Nur insgesamt bleibt der Sound dennoch hinsichtlich der Filmanlage etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Ansichtssache
Film: 3,2 von 5 ( hier wurde leider Potential verschenkt)
Bild: 4,5 Von 5 ( das Bild kann ein Sichtungsgrund sein)
Ton: 3,8 von 5 ( hier wäre mehr möglich gewesen)
Fazit:
Ein Film mit guten Ansätzen der wirklich gut startet und die knappe Hälfte durchhält, sicher das Buch ist auch Fantasy, jedoch wird es hier zum Ende hin etwas übertrieben und man entfernt sich zu weit vom eigentlichen Buch, hier fällt der Film dann auch ab und konzentriert sich mehr auf visuelle Actionelemente als auf die Story. Scheinbar war das Buch hier nicht genug. Insoweit ist hier ein Film für Actionfans mit Sinn für Schauwerte ohne größeren Bezug zum Roman entstanden, der einfach dem Bereich Fantasy zugerechnet werden kann. So betrachtet ist Victor Frankenstein durchaus gelungen.
in diesem Sinne
Eure
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Moulin Rouge von Baz Luhrman
17. Oktober 2017Ich hatte mal wieder Lust dazu mich einem Klassiker der Musicals zu widmen, der eigentlich m.E. in jede gut sortierte Filmsammlung gehört, denn Nicole Kidman und Ewan McGregor in einem Musical, wer hätte das im Jahre 2001 gedacht. Baz Luhrman, der mit Moulin Rouge seine Red-Curtain Trilogie abschloss, hat hier ein Kleinod der Filmkunst geschaffen, der sowohl kitschig, frivol als auch sinnlich daher kommt. Zudem ist der Anachronismus der Musik unverkennbar und auch heute noch trotz der eher dem Ohrwurm Genre beheimateten Musikstücke für mich immer noch ein Ohrerlebnis der ganz besonderen Art.
Als ich diesen Film zum aller ersten mal gesehen habe, war ich sofort vernarrt ihn ihn und musste mir später auch die Special Ausgabe der DVD kaufen. Später kam dann natürlich die jedoch leider etwas lieblos dargebotene Blu Ray Disc dazu. Egal ich habe ja die DVD Fassung immer noch in meinem Regal.
Baz Luhrman, der im Jahre 1992 mit Strictly Ballroom – Die gegen alle Regeln tanzen, seinen ersten wunderbaren Liebesfilm als Regisseur präsentierte und im Jahre 1996 mit Romeo + Juliet seine zweite außergewöhnliche Verfilmung einer wohl jedem bekannten Lovestory auf die Leinwand brachte, schaffte mit Moulin Rouge aus dem Jahre 2001 seinen Höhepunkt des damaligen Filmschaffens. Dieser Film ist ein echtes Meisterwerk mit grandiosen Interpretationen von Police, Elton John, Madonna und vielen anderen weltbekannten Künstlern, die ohne Playback gesungenen Musicalstücke der grandios aufspielenden Nicole Kidman als Kurtisane sowie einem wunderbaren Cast entführen einen in die Unterwelt des Cabaret. Dieser zauberhafte Musicaldome mit einer schönen Inszenierung den phantastischen Kostümen der irren Masken und den elustren Gestalten öffnet einem die Sinne, man nimmt den Duft des Ortes der Handlung wahr und nimmt somit teil an dem tragischen Julia und Romeo Drama, das eingebunden in ein Eifersuchtsdrama den Zuschauer bis zum Schluss mit einer atemberaubenden Tempogeschichte fesselt.
Christian (Ewen McGregor)
ist ein mittelloser Schriftsteller und als Autor in Paris gerade angekommen. Er möchte in dem bekannten frivolen Theater Moulin Rouge
als Autor arbeiten. Satine (Nicole Kidman),
ist der Star der Show der legendären frivolen Unterwelt. Satine soll den Duke of Worchester
dazu bewegen eine Show im Moulin Rouge zu finanzieren, da dem Besitzer Zidler (Jim Broadbent)
des Theaters das Geld dazu fehlt. Hierzu soll sie den Duke umgarnen und ihn so bei der Stange halten.
er Duke, der sich ein Techtel Mechtel mit der Satine erhofft beißt an. Christian wird engagiert und verliebt sich sofort in die wunderschöne Satine. Als Satine Christians Liebe erwidert, dessen Handlung ein Abbild der realen Ereignisse darstellen wird, gerät das Projekt jedoch in Gefahr, denn der Duke ist rasend eifersüchtig. So nimmt das Drama seinen Lauf.
Baz Luhrman der in seiner Laufbahn als Regisseur bis dahin keine Kompromisse kennt, inszeniert hier eine rasant angelegte unkonventionell daher kommende Story um die große Liebe und den Verlust. Luhrman gelingt hier mit einem Musical, welches eine ganz besondere Aura verbreitet ein großer persönlicher Erfolg und heimste 2002 sogleich 2 Oscars für das Bestes Szenenbild
und Beste Kostüme
ein Zudem gab es noch Nominierungen für die Beste Hauptdarstellerin: Nicole Kidman, Beste Kamera,
Bester Filmschnitt,
Bestes Makeup,
Bester Film
und Bester Ton.
So oft kann man sich also nicht irren. Die bitter-süße Geschichte einer zum Scheitern verurteilten Liebe im Paris des anbrechenden 20. Jahrhunderts endet in einem atemberaubenden Rausch der Sinne, der sämtliche Konventionen des Genres pulverisiert. Umso sonderbarer ist es, das Luhrman sich bis heute nur wenigen weiteren ausgesuchten Projekten widmet. Hierzu gehört z.B. Der große Gatsby.
Baz Luhrman arbeitet in seinen Filmen mit einer intelligent angelegten Wahrnehmungslatenz, indem er Handlungsmotive im Film aufnimmt deren Ausgang scheinbar vorher bekannt sind und setzt diese durch eine vollkommen unkonventionelle Montage aus Bild, Ton und Design neu zusammen und schafft es dadurch dem Zuschauer eine neue Sicht zu präsentieren. In einem Interview sagte er. „Wir wollen das Publikum wach halten, aber es darf sich nie in der Wirklichkeit wähnen“. Er bedient ich hierbei Versatzstücken aus Puccinis Oper La Boheme, die er selbst als Regisseur im Jahre 1990 im berühmten Sydney Opera House aufführte, La traviata sowie der Operette Orpheus in der Unterwelt. Hierbei verarbeitet er den Stoff nicht im klassischen Sinne , sondern verpackt ihn in wunderbare Musik Interpretationen bekannter Künstler und Lieder die jeder zu kennen glaubt. Hierdurch bekommt alles etwas vertrautes.
Die Lieder im Film:
The Sound of Music – Mary Martin
Lady Marmalade – Labelle
Because We Can – Fatboy Slim
Nature Boy – Eden Ahbez)
Complainte de la Butte – Georges van Parys, Jean Renoir
Rhythm of the Night – DeBarge
Material Girl – Madonna
Smells Like Teen Spirit – Nirvana
Diamonds Are a Girl’s Best Friend – Carol Channing
Diamond Dogs – David Bowie
Galop Infernal (Can-can) – Jacques Offenbach (Tune für Spectacular, Spectacular)
One Day I’ll Fly Away – The Crusaders
Children of the Revolution – T. Rex
Gorecki – Lamb
Come What May – Ewan McGregor & Nicole Kidman
Roxanne – The Police
Tanguera – Mariano Mores
The Show Must Go On – Queen
Like a Virgin – Madonna
Your Song – Elton John
Love Is Like Oxygen – The Sweet
Love Is a Many Splendored Thing – The Four Aces
Up Where We Belong – Joe Cocker und Jennifer Warnes
All You Need Is Love – The Beatles
Lover’s Game – Chris Isaak
I Was Made for Lovin’ You – Kiss
One More Night – Phil Collins
Pride (In the Name of Love) – U2
Don’t Leave Me This Way – Harold Melvin and the Blue Notes
Silly Love Songs – Paul McCartney und Wings
Heroes – David Bowie
I Will Always Love You – Dolly Parton
Und schafft es so die im Paris des Jahres 1900 angelegte Story auf wunderbare Weise mit der Popkultur der Neuzeit zu verbinden.
Zudem erzeugt das Musical ein Bildoverkill der ganz besonderen Art. Die sich ständig bewegende Kamerafahrten erzeugen eine gewisse Rastlosigkeit und spiegeln wieder, was der Zuschauer sieht. Man kann sich überhaupt nicht satt sehen an dieser kunterbunten schon fast kitschigen Bilderflut, trotzdem schafft es der Film die Waage zwischen Kitsch und Drama zu halten und den Zuschauer zu einem Voyeur der Sinnlichkeit werden zu lassen.
Das Bild zeigt sich von einer guten Grundstruktur, das durch viele Stilmittel geprägt ist, extrem schnelle Schnitte mit kurzem Überhang und durchaus gewollte Unschärfen enthält. Ähnlich dem bereits guten DVD Bild zeigen sich die gleichen stilbedingten Unschärfen dann auch hier, die im HD Master Verfahren nicht nachgeschärft wurden, hier hat Baz Luhrmann den visuellen Charakter der Kinoaufführung mit verbesserten Farben und einigen anderen im direkten Vergleich mit der DVD durchaus sehbaren Veränderungen auf die BD übertragen. Die stilbedingten Unschärfen stören aber keineswegs sondern geben dem Erscheinungsbild den Charakter des 19. Jahrhunderts. Die prächtigen kräftigen Farben, der Detailgrad sowie der saubere Kontrast und die teilweise Körnung tragen das Bild und geben ihm die Aura die es braucht um seine Wirkung zu entfalten. Die vielen schönen scharfen Close ups von Nicole Kidman sind bereits sowie die unnachahmliche Erotik von Nicole machen diesen Film bereits zu einem Must have. Die Darbietungen aller Protagonisten und hier kann ich keinen Ausfall erkennen ist für mich einzigartig.
Der Sound spricht Bände und ist einfach grandios. Die Musicalsongs von Police, Elton John sowie Madonna sind sehr schön inszeniert, sowie der gesamte Soundtrack mit der ostasiatischen Klangstruktur ist einfach zum Zungeschnalzen. Auch im deutschen DTS ist der Score kräftig und raumfüllend abgemischt, sodass keine Eifersucht zwischen den Speakern aufkommt und sich somit alle Speaker an dem Specatular Spectacular laben können.
Ansichtssache:
Film: 5 von 5 (Für jeden Musical Fan ein Pflichttitel)
Bild: 4 von 5 (sehr ausgewogen mit leichten Schwächen im Schwarzwert)
Ton: 4,5 von 5 ( Hervorragender zum mit den Füßen wippenden Soundtrack )
FAZIT:
Baz Luhrman hatte hier sein Meisterstück abgliefert und ein Kaleidoskop an Farbenpracht, Songkultur, Komödie und ganz großer Drama hingelegt. Ein Musical, das den Namen auch verdient, ein durchgeknalltes Musical-Action Spektakel, das unbedingt in jede Sammlung gehört und dann öfter im Player landet. So schön und betörend hat man Nicole Kidman danach nicht mehr gesehen.
In diesem Sinne
Eure
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Logan- The Wolverine-
4. Oktober 2017Schaut man sich auf auf Foxmovies die Story des mutmaßlich wohl letzten Wolverine Films mit Hugh Jackman an, so findet man dort folgende Zusammenfassung:
"In naher Zukunft schützt ein abgekämpfter Logan
einen gebrochenen Professor X in einem Versteck nahe der mexikanischen Grenze. Doch Logans Versuche, sich vor der Welt und seinem Vermächtnis zu verstecken, misslingen, als ein junger Mutant, von dunklen Kräften verfolgt, bei ihnen Zuflucht sucht".
Wow, kann man da nur sagen, da hat sich aber jemand wirklich Mühe gegeben, eine Story in einem Satz zusammenzufassen. Nur geht das bei diesem Film wirklich so einfach
In 17 Jahren verkörperte Hugh Jackman insgesamt 9mal den Mann mit dem Adamantium in seinem Körper, das Material, das ihn quasi unverwundbar macht und damit auch unsterblich? denn eine einzige Adamatium Kugel kann ihn auch töten. Irgendetwas scheint in ihm zu stecken, sodass, es scheinbar langsam zu Ende geht.
Johnny Cash liefert zu dem Film den Song: Hurt
I hurt myself today / To see if I still feel /I focus on the pain / The only thing that's real / The needle tears a hole / The old familiar sting / Try to kill it all away / But I remember everything / What have I become / My sweetest friend / Everyone I know goes away / In the end / And you could have it all / My empire of dirt / I will let you down / I will make you hurt / I wear this crown of thorns / Upon my liar's chair / Full of broken thoughts / I cannot repair / Beneath the stains of time / The feelings disappear
You are someone else / I am still right here / What have I become / My sweetest friend / Everyone I know goes away / In the end / And you could have it all / My empire of dirt / I will let you down / I will make you hurt / If I could start again / A million miles away / I would keep myself / I would find a way
Übersetzung:
Ich habe mich heute selbst verletzt / Um zu sehen, ob ich noch fühle / Ich konzentriere mich auf den Schmerz / Das einzig Wahre / Die Nadel reißt ein Loch / Der alte vertraute Stachel / Versuche es alles zu töten / Aber ich erinnere mich an alles / Was ist aus mir geworden / Mein süßester Freund / Jeder, den ich kenne, geht weg / Schlussendlich / Und du könntest alles haben / Mein Reich von Schmutz / Ich werde Dich im Stich lassen / Ich werde dich verletzen lassen / Ich trage diese Dornenkrone / Auf den Lieder meines Lebenslüge / Voll von gebrochenen Gedanken / Ich kann nicht reparieren / Unter den Flecken der Zeit / Die Gefühle verschwinden / Du bist jemand anderes / Ich bin immer noch hier / Was ist aus mir geworden / Mein süßester Freund / Jeder, den ich kenne, geht weg / Schlussendlich / Und du könntest alles haben / Mein Reich von Dreck / Ich werde Dich im Stich lassen / Ich werde dich verletzen lassen / Wenn ich wieder anfangen könnte / Eine Million Meilen entfernt / Ich würde mich behalten / Ich würde einen Weg finden
Auch wer diesen Song ausgesucht hat, hat ganze Arbeit geleistet. Dieser Song bringt den gesamten Film wirklich auf den Punkt.
Auf Twitter hat wohl jemand den Regisseur zu Logan gefragt, welche Filme er sich zur Vorbereitung auf Logan vorher ansehen müsse.
Zuerst nannte Mangold die Western „Mein großer Freund Shane“, „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ und „Der Texaner“, dann Peter Bogdanovichs Vater-Tochter-Roadmovie „Paper Moon“ und Martin Scorseses „Taxi Driver“.
Interessant ist auch noch, dass Mangold auch das Biopic zu Johnny Cash „Walk the Line“ gedreht hat. Daher kannte er sich wohl hervorragend mit dem Songgut von Johnny Cash aus und hat als Sinnbild für diesen Film auch den Song gewählt. Grandios.
Bereits in der Eröffnungsszene wird einem klar, hier haben wir es nicht mehr mit einem Wolverine zu tun, der vor Kraft strotzt und jede Attacke auf seinen Körper mit einem Achselzucken wegsteckt, nein, er wirkt verletzlich.
Wir schreiben das Jahr 2029, Mutanten gibt es so gut wie keine mehr. Wolverine sagt im Verlaufe des Filmes, dass SIE die Mutanten ein Fehler der Natur gewesen sind.
Wolverine versteckt sich und Caliban (X-Men; Apocalypse) sowie Charles, der nicht mehr Herr seiner Sinne ist, in einem Versteck weit außerhalb der Zivilisation.
Am Zaun des Verstecks, in dem Logan seinen kranken Freund Charles und dessen traurigen Pfleger Caliban versteckt hängt ein Schild. Auf dem steht– „En ruinas“, zu Deutsch heißt das: ruiniert, verfallen. Eine weitere sinnbildgebende Metapher, für das was sich hinter dem Eingang verbiergt.
Logan, der als Chauffeur im grenznahen Bereich zwischen Mexiko und der USA mit einer gemieteten Stretch Limousine sein Geld verdient, kommt unverhofft zu Nachwuchs. Dabei geht es in diesem „Logan“ um Müdigkeit und Überdruss, um Depression und Sinnlosigkeit, bis dieses 11-jährige Mädchen namens Laura (Dafne Keen),
das gejagt wird von einer Organisation,
die sich auf eine neue Generation von Kämpfern konzentriert hat, in sein dahinsiechendes Leben kommt. Logan wird sich klar, obwohl er sich dagegen wehrt und eigentlich nur vergessen will, dass seine DNA schon vor Jahren in einem Labor abgezapft wurde und dass man mit seiner DNA von ihm neue Experimente gemacht hat, so dass er und Laura viel mehr gemeinsam haben, als er selbst glauben will.
Wir schreiben das Jahr 2029....
Logan ist brutal, nicht umsonst hat er bereits in den USA nur eine Altersfreigabe von 18 Jahren erhalten.
Hier findet man mal wieder eine irrwitzige Begründung für die FSK Freigabe:
"Der Film ist mit den genretypischen Mitteln, rasant und actionreich erzählt und weist eine überwiegend klare Gut-Böse-Zeichnung auf. Zahlreiche, zum Teil drastisch-explizite Gewalt- und Tötungsszenen können dabei Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren überfordern. Doch 16-Jährige sind in der Lage, diese Elemente in den Kontext des Genres einzuordnen. Die Realitätsferne der Geschichte, die teils überhöhte, stilisierte Inszenierung sowie ruhige Passagen ermöglichen ihnen eine ausreichende Distanzierung. Da der Held zudem als gebrochener Charakter und die Gewalt nicht als nachahmenswert dargestellt wird, besteht für Jugendliche ab 16 Jahren auch nicht die Gefahr einer sozialethischen Desorientierung".
Teilweise wirkt er schon etwas Splaterhaft in den heftigen aber nicht ausufernden Gewaltexzessen, in denen nicht an expliziten Szenen gespart wird, so fliegen Gliedmaßen durch die Gegend. Es ist schon etwas verstörend, wenn ein Kind mit einem Kopf durch das Bild läuft. In Logan wird Wolverine so gezeigt, wie er auch in den Comics wohl am ehesten dargestellt wird als tödliche Kampfmaschine. Die einmal losgelassen so gut wie nicht mehr aufzuhalten ist. Dennoch ist es kein Film, der sich der Gewalt sinnlos hin gibt. Die Gewalt kommt nur im Falle der Selbstverteidigung zum Tragen und wenn man sich Heerscharen von Angreifern gegenüber sieht, dann muss man sich natürlich zur Wehr setzten und das tut Wolverine mit seinem wortkargen Sidekick Laura bis zur Selbstaufgabe, der er sich schlussendlich hingeben muss, denn auch ein Wolverine ist unter gewissen Umständen nicht unfehlbar.
So wird der Weg frei für eine neue Generation von Mutanten die an ihrem selbst gewählten Ort Eden ein neues Kapitel der X-Men aufschlagen werden.
Ansichtssache:
Film: 5 von 5 (ein sensationelles Finale für den Moment, brutal und blutig und bestimmt kein Film für Kinder)
Bild: 4,5 von 5 ( ein sehr gutes HD Bild, das kaum Wünsche offen lässt)
Ton: 5 von 5 ( eine Surroundsound, der in bestimmten Momenten fast claustrophobisch bei mir im Kino wirkte, einfach sensationell)
Fazit:
Für mich persönlich ist Logan der Knaller geworden, den ich mir schon immer gewünscht habe. Wolverine zeigt sich in seiner ganzen Bandbreite der Zerrissenheit und hält diese Rolle sozusagen bis zum Ende durch. Mangold hat es geschafft. Hugh Jackman, der seinen Aussagen nach nur noch für diesen Wolverine Film zur Verfügung stand, einen würdevollen Abschied zu schenken und ihn damit doch unsterblich zu machen. Es ist der beste Wolverine und vermutlich der Letzte dazu.
Aber wer weiß das schon so genau.
In diesem Sinne
Eure
Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
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