Logan- The Wolverine-

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4. Oktober 2017

Schaut man sich auf auf Foxmovies die Story des mutmaßlich wohl letzten Wolverine Films mit Hugh Jackman an, so findet man dort folgende Zusammenfassung:

"In naher Zukunft schützt ein abgekämpfter Logan

einen gebrochenen Professor X in einem Versteck nahe der mexikanischen Grenze. Doch Logans Versuche, sich vor der Welt und seinem Vermächtnis zu verstecken, misslingen, als ein junger Mutant, von dunklen Kräften verfolgt, bei ihnen Zuflucht sucht".

Wow, kann man da nur sagen, da hat sich aber jemand wirklich Mühe gegeben, eine Story in einem Satz zusammenzufassen. Nur geht das bei diesem Film wirklich so einfach

In 17 Jahren verkörperte Hugh Jackman insgesamt 9mal den Mann mit dem Adamantium in seinem Körper, das Material, das ihn quasi unverwundbar macht und damit auch unsterblich? denn eine einzige Adamatium Kugel kann ihn auch töten. Irgendetwas scheint in ihm zu stecken, sodass, es scheinbar langsam zu Ende geht.

Johnny Cash liefert zu dem Film den Song: Hurt

I hurt myself today / To see if I still feel /I focus on the pain / The only thing that's real / The needle tears a hole / The old familiar sting / Try to kill it all away / But I remember everything / What have I become / My sweetest friend / Everyone I know goes away / In the end / And you could have it all / My empire of dirt / I will let you down / I will make you hurt / I wear this crown of thorns / Upon my liar's chair / Full of broken thoughts / I cannot repair / Beneath the stains of time / The feelings disappear
You are someone else / I am still right here / What have I become / My sweetest friend / Everyone I know goes away / In the end / And you could have it all / My empire of dirt / I will let you down / I will make you hurt / If I could start again / A million miles away / I would keep myself / I would find a way

Übersetzung:

Ich habe mich heute selbst verletzt / Um zu sehen, ob ich noch fühle / Ich konzentriere mich auf den Schmerz / Das einzig Wahre / Die Nadel reißt ein Loch /  Der alte vertraute Stachel / Versuche es alles zu töten / Aber ich erinnere mich an alles / Was ist aus mir geworden / Mein süßester Freund / Jeder, den ich kenne, geht weg / Schlussendlich / Und du könntest alles haben / Mein Reich von Schmutz / Ich werde Dich im Stich lassen / Ich werde dich verletzen lassen / Ich trage diese Dornenkrone / Auf den Lieder meines Lebenslüge / Voll von gebrochenen Gedanken / Ich kann nicht reparieren / Unter den Flecken der Zeit / Die Gefühle verschwinden / Du bist jemand anderes / Ich bin immer noch hier / Was ist aus mir geworden / Mein süßester Freund / Jeder, den ich kenne, geht weg / Schlussendlich / Und du könntest alles haben / Mein Reich von Dreck / Ich werde Dich im Stich lassen / Ich werde dich verletzen lassen / Wenn ich wieder anfangen könnte / Eine Million Meilen entfernt / Ich würde mich behalten / Ich würde einen Weg finden

Auch wer diesen Song ausgesucht hat, hat ganze Arbeit geleistet. Dieser Song bringt den gesamten Film wirklich auf den Punkt.

 Auf Twitter hat wohl jemand den Regisseur zu Logan gefragt, welche Filme er sich zur Vorbereitung auf Logan vorher ansehen müsse.

Zuerst nannte Mangold die Western „Mein großer Freund Shane“, „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ und „Der Texaner“, dann Peter Bogdanovichs Vater-Tochter-Roadmovie „Paper Moon“ und Martin Scorseses „Taxi Driver“.

Interessant ist auch noch, dass Mangold auch das Biopic zu Johnny Cash „Walk the Line“ gedreht hat. Daher kannte er sich wohl hervorragend mit dem Songgut von Johnny Cash aus und hat als Sinnbild für diesen Film auch den Song gewählt. Grandios.

Bereits in der Eröffnungsszene wird einem klar, hier haben wir es nicht mehr mit einem Wolverine zu tun, der vor Kraft strotzt und jede Attacke auf seinen Körper mit einem Achselzucken wegsteckt, nein, er wirkt verletzlich.

Wir schreiben das Jahr 2029, Mutanten gibt es so gut wie keine mehr. Wolverine sagt im Verlaufe des Filmes, dass SIE die Mutanten ein Fehler der Natur gewesen sind.

Wolverine versteckt sich und Caliban (X-Men; Apocalypse) sowie Charles, der nicht mehr Herr seiner Sinne ist, in einem Versteck weit außerhalb der Zivilisation.

Am Zaun des Verstecks, in dem Logan seinen kranken Freund Charles und dessen traurigen Pfleger Caliban versteckt hängt ein Schild. Auf dem steht– „En ruinas“, zu Deutsch heißt das: ruiniert, verfallen. Eine weitere sinnbildgebende Metapher, für das was sich hinter dem Eingang verbiergt.

Logan, der als Chauffeur im grenznahen Bereich zwischen Mexiko und der USA mit einer gemieteten Stretch Limousine sein Geld verdient, kommt unverhofft zu Nachwuchs. Dabei geht es in diesem „Logan“ um Müdigkeit und Überdruss, um Depression und Sinnlosigkeit, bis dieses 11-jährige Mädchen namens Laura (Dafne Keen),

das gejagt wird von einer Organisation,

die sich auf eine neue Generation von Kämpfern konzentriert hat, in sein dahinsiechendes Leben kommt. Logan wird sich klar, obwohl er sich dagegen wehrt und eigentlich nur vergessen will, dass seine DNA schon vor Jahren in einem Labor abgezapft wurde und dass man mit seiner DNA von ihm neue Experimente gemacht hat, so dass er und Laura viel mehr gemeinsam haben, als er selbst glauben will.

Wir schreiben das Jahr 2029....

Logan ist brutal, nicht umsonst hat er bereits in den USA nur eine Altersfreigabe von 18 Jahren erhalten.

Hier findet man mal wieder eine irrwitzige Begründung für die FSK Freigabe:

"Der Film ist mit den genretypischen Mitteln, rasant und actionreich erzählt und weist eine überwiegend klare Gut-Böse-Zeichnung auf. Zahlreiche, zum Teil drastisch-explizite Gewalt- und Tötungsszenen können dabei Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren überfordern. Doch 16-Jährige sind in der Lage, diese Elemente in den Kontext des Genres einzuordnen. Die Realitätsferne der Geschichte, die teils überhöhte, stilisierte Inszenierung sowie ruhige Passagen ermöglichen ihnen eine ausreichende Distanzierung. Da der Held zudem als gebrochener Charakter und die Gewalt nicht als nachahmenswert dargestellt wird, besteht für Jugendliche ab 16 Jahren auch nicht die Gefahr einer sozialethischen Desorientierung". 

Teilweise wirkt er schon etwas Splaterhaft in den heftigen aber nicht ausufernden Gewaltexzessen, in denen nicht an expliziten Szenen gespart wird, so fliegen Gliedmaßen durch die Gegend. Es ist schon etwas verstörend, wenn ein Kind mit einem Kopf durch das Bild läuft. In Logan wird Wolverine so gezeigt, wie er auch in den Comics wohl am ehesten dargestellt wird als tödliche Kampfmaschine. Die einmal losgelassen so gut wie nicht mehr aufzuhalten ist. Dennoch ist es kein Film, der sich der Gewalt sinnlos hin gibt. Die Gewalt kommt nur im Falle der Selbstverteidigung zum Tragen und wenn man sich Heerscharen von Angreifern gegenüber sieht, dann muss man sich natürlich zur Wehr setzten und das tut Wolverine mit seinem wortkargen Sidekick Laura bis zur Selbstaufgabe, der er sich schlussendlich hingeben muss, denn auch ein Wolverine ist unter gewissen Umständen nicht unfehlbar.

So wird der Weg frei für eine neue Generation von Mutanten die an ihrem selbst gewählten Ort Eden ein neues Kapitel der X-Men aufschlagen werden.

Ansichtssache:

Film: 5 von 5 (ein sensationelles Finale für den Moment, brutal und blutig und bestimmt kein Film für Kinder)

Bild: 4,5 von 5 ( ein sehr gutes HD Bild, das kaum Wünsche offen lässt)

Ton: 5 von 5 ( eine Surroundsound, der in bestimmten Momenten fast claustrophobisch bei mir im Kino wirkte, einfach sensationell)

Fazit:

Für mich persönlich ist Logan der Knaller geworden, den ich mir schon immer gewünscht habe. Wolverine zeigt sich in seiner ganzen Bandbreite der Zerrissenheit und hält diese Rolle sozusagen bis zum Ende durch. Mangold hat es geschafft. Hugh Jackman, der seinen Aussagen nach nur noch für diesen Wolverine Film zur Verfügung stand, einen würdevollen Abschied zu schenken und ihn damit doch unsterblich zu machen. Es ist der beste Wolverine und vermutlich der Letzte dazu.

Aber wer weiß  das schon so genau.

In diesem Sinne

Eure

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

 

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Habe ihn vorgestern gesichtet. Hast es auf den Punkt gebracht. Toller Blog von einen hervorragend inszenierten Abgesang eines kaputten Wolverine. Endlich mal die Klauen anständig im Einsatz mit Effekt. Und endlich mal keine kindgerechte und damit künstliche Kommunikation mit FUCK an perfekt platzierten Stellen. Stewart und Jackman in Bestform. Nun muss ich noch die NOIR Version sichten, welche ich bei ebay für 3,55 Euro ersteigert haben, weil ohne Hülle und Regionalcode A.
Dr. Rock
03.12.2017 um 10:29
#7
@Charlys Tante
Ist nicht Johnny Cash genauso wie Logen auf seine alten Tage ein gebrochene Mann. Da haben beide viele Gemeinsamkeiten. Johnny Cash hat in seinem Leben viel erlebt und durchgemacht. Da wird man auch alt und müde und ich glaube das er dann zum Schluss mit Krebs zu kämpfen hatte.
Ich glaube das der Song eine besondere Note durch Johnny Cash\'s rauchige und alte Stimmfarbe bekommt. Das hat vorallem Johnny Cash\'s letzten vier Alben ausgemacht, die alle hervor zu heben sind. Ich kann sie alle Empfehlen, da sich noch weitere Cover Songs darauf befinden.
z.b.
"Rusty Cage" von Soundgarden
"Personal Jesus" von Depeche Mode
modleo
06.10.2017 um 08:35
von modleo
#6
@modleo
Ich hatte gelesen, das das Original von Nine inch Nails sei. Ich weiß jetzt auch nicht welche Fassung die bessere ist. Jedoch für mich passt die Interpretation von Johnny Cash wie die Faust auf Auge.
Charlys Tante
05.10.2017 um 18:43
#5
Ein großartiger Film, der mich sehr gut unterhalten und mir alle Emotionen abverlangt hat. Werde mir jetzt bei Gelegenheit die Schwarz/Weiß Version anschauen. Demnächst habe ich Zeit einiges nachzuholen. Achtung: Vielleicht bekomme ich Lust "Blogs" zu schreiben.

Das Lied "Hurt" passte stimmig zum Trailer und Film. War damals beim schauen des Trailer wirklich ergriffen und ahnte das da was großartiges kommen wird.
Zurück zum Lied, das original Lied stammt aus der Feder von Trent Razor, Mastermind der Gruppe "Nine inch Nails". Meiner absolute Lieblingsband, Trent Razor ist auch für einige Filmmusiken bekannt z.B Social Network, Gone Girl und Bosten.
Das Original ist schon sehr gut und Johnny Cash hat dem ganzem noch eine besondere Note aufgesetzt. Bekannter ist natürlich die Cash Version. aber ich bleibe wie immer beim Original.
Gehe mit deinem Fazit und deinem Text absolut konform. Vielen Dank.
modleo
05.10.2017 um 10:45
von modleo
#4
@feivel
Ich habe auch eigentlich nicht gesagt, das Wolverine unsterblich ist. Nur wenn jemand bereits im Jahre 1845 lebt und dann noch im Jahre 2029 nicht das zeitliche gesegnet hat, dann ist das schon extrem, oder. Nach irdischem Verständnis könnte man schon von unsterblich sprechen. Ich möchte auch hier nicht zu viel von der Storyline verraten um den Film für diejenigen, die ihn noch nicht gesehen haben interssant zu halten. So könnte ich in dem Review noch einige Filmzitate verwenden. Nur kämen diese dann schon fast einem Spoiler gleich. Einige Textpassagen sind auch bewusst etwas verklausuliert und derjenige, der den Film schon gesehen hat, der versteht sie auch hoffentlich so, wie ich sie gemeint habe.
Vielen Dank für Deinen kritischen Blick auf mein Review. Solche Kommentare bringen mich auch immer etwas weiter um mir Gedanken über bestimmte Formulierungen zu machen.
Wir sind uns aber dach darin einig, dass das Skelett und seine Krallen mit Adamantium, ummantelt und damit unzerstörbar ist.
Charlys Tante
05.10.2017 um 10:30
#3
Sorry...du hast da was völlig falsch verstanden. Das Adamantium macht ihn nicht unsterblich. Das Adamantium bringt ihn letztendlich auch um.

Logans Selbstheilungskräfte führen nur dazu dass er die Operation überhaupt überleben konnte. Er alterte ohne Adamantium langsamer, er alterte mit Adamantium langsamer.

Letzten Endes ist es sein Heilungsprozess dass seine Mutation so besonders macht.
Nie wurde von unsterblich gesprochen ;)
feivel
05.10.2017 um 08:57
von feivel
#2
Toll geschrieben, fand den Film auch ganz großes Kino. Endlich ein Wolverine wie man den aus den Comics kennt was Action angeht und auch ein klasse Abschied.
Sawasdee1983
05.10.2017 um 07:52
#1

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