Blog von MoeMents

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The BLOB Blog

13. Mai 2018

 

Hey meine lieben Film-Companeros!


Ich kam letzten Freitag in den freudigen Genuss einen meiner liebsten 80s-Sci-Fi-Kracher  IM KINO  zu genießen!! Eigentlich kommt da nur noch THE THING (1982) oder LIFEFORCE (1985) ran! Bildet zusammen aber schon das Favoriten-Triumvirat in Sachen 80er Jahre Sci-Fi-Perlen! Die Rede ist vom...

BLOB!

 

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Und zwar im Rahmen der "Creep Night", die mittlerweile schon zum dritten Mal einen ikonischen Old School Ableger auf die große Leinwand zurückholte und ins Linzer City-Kino verfrachtete! Zwei lokalen Filmgeeks sei Dank!
War es im ersten Durchlauf noch Michael Myers, der sich an HALLOWEEN durch Haddonfield schnitzte, entfachte der zweite gorige Rundumschlag durchs Necronomicon einen TANZ DER TEUFEL. Meine Vorfreude sprießte aber eindeutig mehr für den kultigen Schleimbrocken aus dem Nischenkino!

 

Der B-Classic lief im O-Ton mit deutschen Untertiteln und entfesselte damit allerhand herrlich-ungenierte.... "Youuuu Son of a Bitch!"... zu den ohnehin schon lässigen Sprüchen.

Atmosphärisch erreicht die Vorstellung zwar nicht die heimelige Stimmung einer Wohnzimmer-Invasion, jedoch keinerlei Grund den Kracher nicht im großen Stil zu teilen und abzufeiern!!

Und der war wirklich gut besucht, denn das folgende Bild zeigt allein die fixen Reservierungen vom Vortag... etliche Plätze wurden noch ergänzt! Was einen glücklich stimmt, in Hoffnung auf eine langlebige Creep Night Fortsetzung.
 

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Publikumstechnisch musste unsere Altersklasse zwar einige Biere mehr zwischenentleeren, aber hey, die meisten haben den Film ohnehin schon öfter gesehen. ;)

Und nach welchem Film wird schon applaudiert!?!? Außerdem blieb mehr als die Hälfte für die Credit-Roll sitzen, um ihn auch gebührend (nach)wirken zu lassen... DAS ist Kinokultur!
Der Credit-Song "Brave New Love" der Band ALIEN bietet aber auch den perfekten 80s-Nachhall.

 

Als kleines Überraschungsextra versteckte man willkürlich Dosenschleim unter den Kinositzen. Die Angst eines überraschenden Einlaufes von unten hielt sich jedoch in Grenzen, als die doppelte Versiegelung des Präsentes ersichtlich wurde - Sicherheit steht auch hier an erster Stelle! ;)

Zuhause lies ich ihn dennoch frei, ...
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... zumindest bis die Katze verschwand!!

Danach musste er auf Eis gelegt werden!

Weil das zweite Döschen (neon) wie ein 1,3,5-Trioxin Giftfässchen aussah (das irgendwo versehentlich vom Laster kippte), hielt ich es lieber verschlossen; für eine Zombieepidemie wollt ich dann doch nicht verantwortlich sein.

Weshalb BEIDE Gefäße schnurstracks ins Tiefkühlfach wanderten!

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Die nächste Creep-Night ist übrigens schon für den 13.Juli angekündigt, genauer gesagt für einen Freitag! Der dem „Sackgesicht“ Jason seine ikonische Gesichtsbedeckung verleiht - in 3D! Old School 3D!! Fans wissen welch PART gemeint ist. ;)
Die Krönung: Der Ferienslasher wird im Rahmen des Open Air Kinos laufen und die Machete folglich unter freiem Himmel auspacken.

 

 

Für alle die den Blob (noch) nicht kennen:
Ein Meteorit landet im Backwood einer Kleinstadt, der eine schleimige Substanz enthält, die sich fortan alles Menschliche verschlingend seinen Weg bahnt... und wächst und wächst...
 

Was ihn (für mich) so besonders macht:
80s-Flair wohin man sieht, ein sonniges Kleinstädtchen, Wälder, arglose Bewohner, bewaffnete Behörden die in Schutzanzügen anrücken, eine Stimmungskulisse zwischen todernst und unweigerlichem Humor und eine abstruse Bedrohung aus dem All! Mitsamt 'ner Handvoll Teenager die dagegen anstinken muss!

Das Beste: Der hochgezüchtete Ausnahmezustand! Und mit ihr, der einhergehende Run durch die Nacht! Getoppt von 'ner F/X-Palette die seinesgleichen sucht!

Eigentlich könnte da nur noch THE NIGHT OF THE CREEPS (1986) mithalten, da der aber eher ein bewusstes (Exploitation-)Versatzstück von beliebten 80s-Puzzleteilen darstellt, begeistert mich der Blob nochmals mehr.

Wenn als Film im Film (im Drive In Kino) dann auch noch eine Slasherparodie auftaucht, sprühen die B-cineastischen Synapsen bis zur Decke.

Und nachdem der Hilfskoch erst mal brachial durch den Abwasch entsorgt wurde, geht es Schlag auf Schlag in die gorige Fresse! Als kleines Highlight empfinde ich immer noch die Szene in der Sportler Paul (Donovan Leitch Jr.) vom Blob überzogen durchs Krankenzimmer gesogen wird. Ebenso scharf garnieren die unzähligen Schmelzgesichter/-körper, die in punkto handgemachter Make-Up-Effekte bravourös ans Eingemachte gehen! Die hauen selbst heute noch rein!

Nicht umsonst steckt die Hälfte des Filmbudgets in den Special Effects!! Und obwohl sich manch Green Screen auf der großen Leinwand noch auffälliger niederschlägt, lässt die celluloide Schleimspur keine Wünsche offen!

Sofern man nicht grundlegend nach Lachern lechzt bricht wird die Lanze zur Trashigkeit auch selten gebrochen, wenn ringsrum aber alle Waffenfuzzis auf einmal in den Straßengulli ballern, um diesem SON OF A BITCH den Garaus zu machen, lässt sich das Lachen nicht mehr verkneifen!! Herrliche Szene!

Im Grunde hält sich der Ton aber ernst: Score und Stimmung bilden da keine Ausnahme. Der Spass bleibt dennoch nicht auf der Strecke und zaubert durch etliche Sprüche und Situationshumor immer wieder einen Grinser in da face.

Krönung: Der Kofferraum des Aufreißers Scott (Ricky Paull Goldin) - der versucht Baywatch-Nixe Erika Eleniak abzuschleppen - ist einfach sagenhaft ausgestattet!! Wenn der letztlich auch noch 'nen Handmixer auspackt, um seiner roten Plastikbecher-Cocktailbrühe den letzten Dreh zu geben, bleibt kein Auge mehr trocken. Das nenn ich mal 'ne spritzige Kofferraum-Bar!


Auf der ernsten Seite hingegen macht der Blob selbst vor Kindern nicht Halt! Eigentlich ja ein No-Go für mich, aber hey, der kleine vorlaute Bengel (mit grandios amüsanten Blicken) brummte sich in Sachen Sündenkonto doch einiges auf! Da nützt selbst der kleine Reueakt nichts, denn einmal gegen die Regeln des Horror-ABCs verstossen, schon kannst du (Schleim-)Baden gehen.
 

Die Frau der Stunde: Shawnee Smith, eigentlich nur aus "Summer School“ in Erinnerung geblieben - mal abgesehen von ihrem kleinen Horror-Revival durch die Saw-Reihe -, begleitet sie den Blob von A nach B... und spielt kurz Rambo. Taff! Nachdem ihr Teen-Date das Zeitliche ereilte, hängt sie sich an Ausreißer Kevin Dillon, der zweifelsfrei die Ausgeburt eines Rebelles in Lederjacke mimt und als STEREOTYPE wirklich einmalig in Gestik und Mimik abliefert… soviel (kitschige) Coolness findet sich kein zweites Mal! Den Rest ergänzt simple seine 500cc Triumph.

 

Tja, so legte Regisseur Chuck Russell, der noch den dritten Nightmare-Ableger (Dream Warriors) für sich beansprucht, einen meiner ALL-TIME TOP15 Favoriten hin!
Die Lichteffekte, die Waldatmosphäre, die etwas nebelige Kleinstadt-Stimmung und der kultige Nightrun bleiben mir ewig in Erinnerung. Der Rest ist genauso B-Geschichte.


Randnotiz: Weil Frank Darabont etliche Stephen King Werke adaptierte und ebenso am Blob-Skript mitschrieb, hat auch DER einige Anspielungen auf Kings Werke… nicht nur an The Stand (wo Shawnee Smith ebenfalls mitwirkte), auch die Nachnamen der Hautprotagonisten (Flagg, Penny) sollen Erinnerungen wachrufen.
 

 

 

 

Vergleich - ORIGINAL vs. REMAKE

Zur Vorbereitung auf die Creep Night guckte ich tags zuvor nochmals den Original-BLOB aus dem Jahre 1958. Da ich euch den Ableger aus der Blütezeit des Sci-Fi-Kinos aber schon in der Monsterthek unter die Nase rieb, nun gleich zu den Vergleichen… selbstredend mit SPOILERN versehen....


 

  • Spielt das Original im Sommermonat Juli, dürfte das Remake durch etliche sonnige Eindrücke ebenfalls nah dran sein. Beide eint ident der FREITAG als Tag des Geschehens. Erwähnt Steve McQueen dies vor der Mall, kommt es im Remake im Sheriffsdepartment zur Sprache. Stets in Bezug darauf, dass es sich um keinen regulären Freitag handelt! Der Start ins Weekend ist demnach ziemlich glibbrig ge...schleimt!

     
  • War es im Original noch ein Silikon-Benzin Gemisch das man am Ballon durch die Gegend schliff, setzte man im Remake nochmals mehr auf Silikon und erinnert in Nahaufnahmen doch öfter an eine Zunge! Die teils faserige Beschaffenheit hat aber auch was von einem Organ. Im Original noch Dunkelrot, schleimt das Remake-Gelee eindeutig mehr in Pink durch die Gegend. Mit funkelndem Violett schmücken sich beide gelegentlich.
     
  • Stammte der Original-Schleimbrocken tatsächlich aus dem All, basiert das Remake auf einem Experiment biologischer Kriegsführung; die eine Kugel mit Bakterien ins All schoß, welche mutierte und als künstlicher Komet ZUFÄLLIG wieder in einer Kleinstadt niederging - und dessen inhaltliche Entwicklung alle Erwartungen überstieg. Ham! Ham! Killerjam!
     
  • Die Routen sind teils einheitlich, teilt man sich im Run durch Friday Night die Locations Krankenrevier, Sheriffs-Department, Stadtzentrum und Kino… wechselt leicht ab oder ergänzt mit Kaufhaus (Original) od. Werkstatt (Remake).
     
  • Erste Wahl zur Bekämpfung des Schleimbrockens ist KÄLTE! Rückt man dem Schleimhaufen im Original mit CO2 Löschern auf den Leib, reizt das Remake diese ebenso aus, bis Dillon mit 'nem alten Truck und einer Schneekanone anrückt: Hierzu per Frontschild noch actionreich ein paar Autos aus dem Weg räumt und sich dann hilflos auf den Rücken legt – den Laster! Erst nachdem Shawnee die wüste Powerfrau mit Maschinengewehr zum Besten gab, sprengt man den Gastank des Lasters und entfacht damit eine Kältewelle… sodass die Kleinstadt unter beschaulichem Schneefall wieder erleichert aufatmen kann. Danach soll es mit den schicken Blob-Kristallen in den Kühlraum gehen… wobei der ziemlich groß sein muss. Im Original hingegen verfrachtet man den gefrorenen Haufen in die Arktis!
    (Was doch Gedanken an „The Thing From Another World“ auslöst, obwohl man diesen konträr mit Feuer bekämpfen musste.)
     
  • Erhielt das Original mit SON OF BLOB 1972 eine Fortsetzung (Beware! The Blob), wollte das Remake ebenfalls nachlegen und ebnete mit dem verrückt werdenden Priester auch schon den Weg dafür - leider kam es nie dazu.

     

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Beide Classics sind übrigens schon auf Blu-ray erhältlich! :)

 

Egal ob Original oder Remake, beide kommen in der imdb auf die gleiche Durchschnittswertung von 6,4. Ich selbst leg in der persönlichen Wertung noch einiges drauf! Obwohl ich das Original schon klasse finde, bin ich vom Remake nochmals mehr Fan.
 

 

Erinnern Filme wie Phantoms (1998), Slither (2006) und selbst der zuletzt erschienene LIFE (2017) in Passagen an den Kultableger, schlüpfte sogar Homer Simpson schon mal in die Rolle des alles verschlingenden Blobs himself. Zuletzt tauchte der Propfen überdies noch in der neuen Goosebumps Verfilmung (mit Jack Black) auf.

So oder so, ist das TEIL in Sachen Popkultur nicht mehr wegzudenken!!!

 

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Coverbilder: bluray-disc.de
Creep Night Banner: Fabi Krenn / Moviemento & City-Kino Linz
Fotos: MoeMents
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Das dritte Kapitel hinter uns, folgt der finale Halloweenstreich...


 

27OKT: Wir waren auf Besuch bei meinen Eltern, sprachen zufällig über Geistergeschichten, Nahtoderlebnisse und übersinnliche Phämomene. Die Nacht dort verbracht, klinkte ich mich später in meines Bruders Streaminanbieter ein -er hatte Nachtschicht- und guckte den nun gleich folgenden Gruselfilm. Obwohl der nicht wirklich gruselig war, hatte ich nächtens einen Traum mit einer unsichtbaren, aber im Traum spürbbaren Geisterpräsenz *hahaha* und weil ich diesen (ins Licht) verscheuen wollte, rief ich sehr laut "Gehhh weg!!" und das ganze dreimal, sodass ich beim dritten Mal richtig laut schreiend aus dem Bett hochschreckte. *rofl*

 

Crimson Peak
USA 2015


Hat Mia Wasikowska zuletzt noch Alice (im Wunderland) verkörpert, schickt sie Guillermo del Toro (Mimic, Hellboy) erneut in eine Art Kaninchenbau. Nur ist dieser voller Gothic-Elemente, von Motten umzingelt und in ein Wind-zersaustes Intrigenkleid gehüllt.

Nach dem Tod ihrer Mutter, hat Edith CUSHING (Mia W.) Geistererscheinungen, die einer noch unerklärbaren Warnung dienen sollen. Reichlich Zeit später, verliebt sich Edith in den jungen, aber Armut-bedrohten Adeligen Thomas Sharpe (Tom Hiddleston, als geborener Gentleman), den sie über etliche böse Umwege, doch noch glücklich ehelicht. Der Neubezug seines Familienanwesens Allerdale Hall in den englischen Highlands, weckt jedoch erneut (alte) Geister!

Es beginnt eine verzehrende Liebegeschichte anno 1901, die über reichlich Umwege zum Grusel führt... einem Schlosse, auf roten Ton gebaut; der auch gleich als massiver Blutersatz dient und aus allen Ecken und Enden des brachialen Gothic-Hauses quillt.

Schöne Bilder wohin man sieht, leider aber auch viel CGI. Del Toro wollte im Visuellen, den Look eines Mario Bava Technicolor Filmes erreichen, erwirkt in der Optik aber vielmehr einen hochglanzpolierten Digitallook, der reichlich Charme schluckt. Ausgesattet ist man hingegen fantastisch! Manch Wintersturm fasziniert stimmungstechnisch ebenso wie die gotischen Elemente. Das zerfledderte Anwesen mit einer gebrochenen Decke im hohen Eingangs- und Kaminzimmer, lässt auf bezaubernde/unterkühlte Art, sowohl den Herbst als auch den Winter hereinrießeln.

Obwohl mir eine langsame Erzählart nichts ausmacht - immerhin überbrückt man stets mit Schauwerten - setzt sich die Story leider allzu vorhersehbar und bekannt um, und gleicht somit vielmehr einem Tribut an klassische Versatzstücke (Spukkrimi, Mysterie, Gothic-Romanze), aus dessen Sicht man über die schwächelnde Story hinweg sehen mag, würde sich das Visuelle nicht in diesem künstlichen Glanze anbieten. Mia Wasikowska überzeugt aber auf ganzer Linie, nicht nur ihr emanzipiertes, aber dennoch liebreizendes Rollenverhalten, auch ihr haarprächtiger und märchenhafter Look, überzeugen inkl. ihrer Belastbarkeit immer mehr.


Eigentlich ein Titel, der meine Setbild-Gelüste bestens befriedigen sollte, im Gesamtpaket aber nicht wirklich vollends begeistern konnte. Letztlich bleibt, eine sich selbst zerstümmelnde Hochglanzromanze, mit leichtem Schauer zum übernatürlichen Aufdecken einer Kriminal-Geschichte, und eine phänomenale Ausstattung unter angenehmer Stimmung. Der überzüchtete (Digital-)Look verwehrte mir jedoch einen weiteren Zugang; einzig Stil, Stimmung und Cast würden erneut locken.

 

 

28OKT: Es folgte mit "Todesengel aus der Tiefe" ein Creature Feature, dessen Flosse ich in der Monsterthek Schwimmrunden drehen lies. Und nach ihm, an diesem Samstag Abend ein Hauch Twilight Zone - durch die Zeitumstellung! ;)
 

alt text29OKT: Den Sonntag darauf, waren Windböen bis 120km/h angekündigt, dessen Sturm sich schon hörbar in der Twilight-Night ankündigte. Die Empfehlung zuhause zu bleiben, wurde natürlich dementsprechend genutzt.
Und Abends eine schaurige Neuheit geguckt, die ich gleich noch beim Review Contest einreichte. Ich kann euch sagen, "The Autopsy of Jane Doe" ist absolut stimmungsreicher Kammerspiel-Grusel, der sich perfekt fürs Halloweenprogramm machte. Kann ich allen Stimmungsliebhabern nur wärmstens empfehlen!

 


30OKT: Es durfte wieder etwas ausgelassener werden, deshalb ein ulkiger Halloweenableger aus den 90s...

 

Chaotisches Halloween
USA 1991 - Ernest Scared Stupid


alt textRichtig gelesen! Ernest P. Worrell - der in seiner Agenda auch einen Halloweenstreich verbuchte. Wieder mit dabei sein Hündchen Rimjob und sein Kumpel Bobby (Bill Byrge) -dieses Mal ohne Chuck und nur in einer kl. Nebenrolle. Und natürlich Slapstick und flotte/alberne Sprüche am laufenden Schusseligkeitsband!

Aber schon das Intro schlägt mit Filmausschnitten aus Nosferatu, White Zombie, The Screaming Skull und Missille to the Moon in die richtige Kerbe!

Wie die meisten dieser entzückenden Halloweenfilmchen, beginnt auch dieser mit einer schaurigen Legendenerzählung vor versammelter Schulklasse. Ernests Negativ-Schlauchheit auch gleich mit in die Story eingewoben, entfesselt diese(r) in der Nacht vor Halloween auch gleich einen Fluch, mitsamt Troll!

Trotz verfranzten Studio-Waldes, rechnet man gar nicht mit teils so liebevoll ausgestatteten Effekt-Details: Egal ob im trolligen Creature-Design oder im Spielbedarf kindlicher Gimmicks, hält man doch etliche amüsante Kleinigkeiten und schaurige Überraschungen bereit. Ebenfalls sorgt die Behausung der schrulligen Old Lady Hackmore (Eartha Kitt) für marode Auffälligkeit. Eartha Kitt stellt in ihrer Nebenrolle überhaupt ein hexisches Highlight in Steampunk-/Mad Max-Montur dar und brilliert als abgedrehte Unterstützung auf erstklassiger Linie. Weiteres Highlight, das Hündchen Rimjob!! Als der auch noch das Auto steuert, während Ernest sich hinten mit dem Troll prügelt, bleibt kein mehr Auge trocken!

In Summe ein kindliches Abenteuer, mit durchwegs t-/drolligen Ernest-Späßchen. Nur knapp den visuellen 80s entgangen, aber doch noch Charme versprühend. Letztlich haben die Milch-bewaffneten Smallspur-Goonies, auf ihren Rädern, gegen eine aus der Erde wachsende Horde Trolle anzustinken! Während Ernest nur rumalbert.

Ein nettes 90s-Späßchen mit lockeren Kultanwandlungen und verquer-entzückendem Ausstattungs-Flair.

 

 

31OKT: Nachdem vereinzelt Kids an der Tür klingelten, um etwas aus einer Sugarbowl zu haben, kehrte wieder Konzentration ein....

 

Season of the Witch
USA 1982 - Halloween III


John Carpenters Idee einer jährlichen Filmserie rund ums Thema Halloween, fand mit diesem Ableger zugleich Anfang, als auch Ende. Auch ich war einer der Jugendlichen, der nach 40 Minuten immer noch hoffte, dass Mike mit einem Küchenmesser um die Ecke kommt. Ein Flop war unvermeidlich. Mittlerweile aber von Fans einer richtig-betrachteten Stand-Alone Sichtung unterzogen, hat sich "Season of the Witch" doch erstaunlich breit rehabilitiert.

Nachdem Regisseur Tommy Lee Wallace unter John Carpenter vorerst nur allerlei Rumdum-Arbeiten erledigte (Cutter, Produktionsdesign, Sound-Effects...), wagte er sich mit "Season of the Witch" an seine erste Regiearbeit - um erst später mit "Fright Night 2" (1988) und "ES-IT" (1990) noch zwei weitere bekannte Ableger, einer doch eher ruhigen Karriere nachzuschieben. Als Cutter von "Halloween" und "The Fog" wird er aber wohl ewig in Erinnerung bleiben.

Schon der Beginn von "Season of the Witch" überzeugt mit einer fantastischen Stimmung: Carpenters Synthie-Wellen, nächtlicher Regen, tolle Bildmotive und ominöse Männer in grauen Anzügen,... sorgen die ersten 20 Minuten mit einem abstrusen Einstiegsmord für allerlei Suspense!

Mit Tom Atkins (The Fog, Night of the Creeps) auch gleich 'ne Genre-Ikone an Bord, macht sich der mit der Tochter des Opfers (Stacey Nelkin), auf die unheimliche Ursachen-Suche - rundum irische Halloween-Masken für Kinder! In der Spannung nun Einbrüche hinnehmend, kommt mit dem Städchen Silver Shamrock doch noch ein äußerst suspektes Gefühl der Bedrohung auf - der psychedelische TV-Jingle in kitschig-quitschiger Endlosschleife, gibt einem gewiss den Rest! *tüdelü*

Lächerlich hingegen wirken manch Drehbuch-Gelüste: Egal ob Forensikerin oder die 24 Jahre jüngere Kollegin, (Popo-Grapscher) Atkins kann sie beiläufig alle haben! Im Horror-Make-Up legt man noch ein paar wüste, blutige Effekte nach und schon kann der Halloween-Countdown auf eine riesige Bedrohung zulaufen!

Inhaltlich sollen unter Zuhilfenahme von etwas Stonehendge Magie, unzählige Opfer dargebracht werden, manch einer der verärgerten Zuseher könnte sich aber hier denken, er hätte mit der Sichtung des Films selbst ein Opfer dargebracht! ;)

Objektiver gesehen, macht sich zwar die Erzählung im späteren Verlauf zu tempoarm, Carpenters Score und eine stimmungsvolle Inszenierung kreieren aber doch einen abstraken Halloween-Ableger, der durch Storybezug zu den historischen Fest-Riten -die man sich in bester/abstruser Sci-Fi-Manier aus den Finger saugt- noch eine weitere Daseinsberechtigung liefert. Am Interessantesten an allem, wären jedoch weitere Folgewerke der Ursprungsidee gewesen. Letzlich bleibt "Season of the Witch" -ungeachtet des Michael Myers Themas- wohl doch noch ein zweigleisiges Unterfangen. Der 31OKT fällt im Film übrigens auf einen Sonntag, demnach ist er 2021 (und 2027) wieder an der Reihe. ;)

 

 

Da ich nun allerlei Sparten durch hab, von Grusel-Klassikern, über Tierhorror, Creature-Feature, Universal Monster, Vampirableger und geliebten Kultspäßchen, und damit sogar ziemlich breitgefächert und fürs Genre abwechslungsreich aufgestellt war, fällt mir auf, dass die Zombies ganz und gar fehlen! Deshalb werd ich noch einen nachreichen,... der zugleich einen meiner Favoriten, als auch einen gelungenen Abschluss darstellte....

 

The Return of the Living Dead
USA 1985 - Verdammt, die Zombies kommen!


Die Kult-Horrorkomödie nimmt schon zu Beginn wortwörtlich Bezug auf sein ernstes Vorbild „Night of the Living Dead“ (1968), schlägt aber natürlich einen völlig anderen Weg ein und bereichert das Genre auch gleich mit ein paar ausbrechenden Anwandlungen: Die Zombies sind schneller, etwas listiger/lustiger, maulen sogar Kleinigkeiten vor sich hin und haben mords Hunger auf Gehirne. Sind durch zerstören dieser - IHRER GEHIRNE - aber nicht Tot-zu-bringen!

Dan O’Bannons Untote kriegt man überhaupt nicht tot!

Ein medizinisches Versandhaus – zwei Hackler – und eine abstruse Geschichte…

Es gab schon mal einen Zombie-Fall, schildert Frank (James Karen) seinem neuen Lager-Azubi die verrückte Story.
In der deutschen Synchro ist sogar von einem Kampfstoff fürs Militär die Rede, eigentlich ist es die Chemikalie 245-TRIOXIN, die als Spitzmittel für Marihuana-Pflanzen Verwendung fand, irgendwie dann aber Tote wieder zappelig machte! Das Militär hat zwar alles damit Verbundene eingemottet… ABER VERSEHENTLICH – „typical army fuck-up“ - an das medizinische Lager adressiert; wo die verseuchten Reste nun im Keller lagern!

Dauert nicht lange, öffnet der neugierige Blick das Giftfässchen einschließlich Zombie, und erweckt infolge dessen auch gleich den ersten Leichnam in der Kältekammer. Dieser nach reichlich Kampf ins Krematorium verfrachtet, wird seine eingeäscherte Giftrauchwolke vom Regen direkt ins Erdreich gespült… und am anliegenden Friedhof gleich die nächste massive Untotenparty gestartet!!
 

„Return of the Living Dead“ nimmt sich in seiner Genre-Reminiszenz so ungeniert und ausgelassen selbst auf die Schippe, dass es einfach nur noch köstlich ist! Reizt auch allerlei herrliche Nuancen knapp an der Exploitaitiongrenze aus (inkl. leicht morbidem Sexappeal) und blässt zum spannenden und äußerst amüsaten RUN durch Lagerhalle, Keller, Friedhof und Leichenhalle! Die Gruppendynamik erhält von allem etwas und in Sachen 80s, reichlich davon!
 

Vom Himmel prallt der saure Regen, das Friedhofsset (mit der Baumallee) beweist gruftige marode Klasse und der nächtliche Belagerungszustand, wird in seiner extrem unnatürlichen Notlage, auch ganz wunderbar ausgereizt! EIN riesiger Brüller hierzu: Wenn die Zombies vor der Türe, über Funk der Sanitäter/Polizisten nach Verstärkung (und somit Nahrungsnachschub) rufen!! Zum Wegbrechen!
 

Als alteingesessene Haudegen hat man Clu Gulager in der Rolle des Lagerbesitzers Burt, und als Mann an der Front James Karen; der mit seinem anzulernenden Azubi Freddy (Thom Matthews aus Jason Lives), ein grenzgeiales Kultgespann abgibt. Sind die Gesichtsausdrücke der beiden schon in der erzählenden Vorabgeschichte bravourös zum Schmunzeln, drehen die beiden nach ihrer giftigen Entfesselung so dermaßen am Rad, dass man sich kaum noch einkriegt. Selbst manch Überzogenheit lässt sie nie aus der Rolle fallen und zeigt für ein B-Movie unglaublich qualitatives Schauspiel - zwischen emotionsgeladener Fessel und immens vergnüglicher Persiflage. Clu Gulager ebenfalls immer eifrig souverän dabei, wäre da noch Don Calfa (Immer Äger mit Bernie) als Wasserstoff-blondierter Leichenbestatter Ernie, der definitiv ein Fall für sich ist: Eine blutverschmierte Fleischerschürze, hinzu einen Holster mit Special-Colt, und nach einer Weile läuft der belustigend nur noch mit einbeinig Waden-freier Jogginhose herum und packt voll an! Die Gruppendynamik der verbarrikadierten Einheit ist im Zusammenspiel ohnehin außergewöhnlich, egal ob Punks, die beiden immer blässer werdenen Lageristen, der witzige Bestatter oder die junge Tina (Beverly Rudoplh)… jeder hat mächtig zu tun und wegzustecken!
 

Einzig das Make-Up der Laienzombies, schwächelt mitsamt des gelegentlich mauen Scores etwas, das war aber auch schon alles, denn die Corpse-Effekte sind wiederum der Knaller!! Nicht nur der sogenannte Teer-Zombie aus der Blechbüchse, auch die frisch vom Friedhof raunzenden Gehirn-Gourmets, machen reichlich verwest was her. Und erst der abgetrennte Torso den Ernie an den Obduktionstisch fesselt! Ein Plauderstündchen der krönenden Effektstunde.


Deshalb, für mich, einer der besten Zombieflicks ever!! Dieser (von Humor) überrannte Ausnahmezustand und mit ihr die nächtliche Sperrstunde in Kentucky, ist von Anfang bis Ende eine Unterhaltungsgranate. Und ein absoluter Partykracher für cineastische B-BRAAAIIIIIINNNNS!! - „Mooooore Braaaiiiiiiinns!“

 

 

 

Das war es nun mit meinem diesjährigen Kürbis-Marathon. Aktuell wünsch ich euch noch einen wunderbaren Halloween-Abend und darauf folglich ein seelenruhiges Totengedenken. Außerdem freu ich mich für meine deutschen Blu-Companeros über ihren heutigen Feiertag, der demnach nur alle 500 Jahre auftaucht und somit gewiss Seltenheitswert besitzt! ;)

Ich hoff mein Marathon hat euer Interesse geweckt, ich selbst fand ihn sehr abwechslungsreich und stimmig. Vielen DANK für eure schaurige Aufmerksamkeit, wir lesen uns.


 

 

 

 

Hier noch eine Zusammenfassung (2017):
01: Young Sherlock Holmes / 03: Once Bitten / 05: Hellraiser / 07: Lebendig begraben / Horror Express / 08: Der kleine Horrorladen / 09: Slugs / 13: Freitag der 13 - Part III / Part IV / 14: The Monster / 16: 976-Evil / 18: Elvira / 20: The Devil Bat / 23: Evil Dead (1981) / 24: Frankensteins Braut / 25: The Haunted Palace / 26: Invasion of the Body Snatchers (1956) / 27: Crimson Peak / 28: She-Creature / 29: The Autopsy of Jane Doe / 30: Chaotisches Halloween - Ernest Scares Stupid /
31: Season of the Witch (Halloween 3) / Return of the Living Dead.

 

 

 

 
 
 
 
 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

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Auch den zweiten Streich schon aufgetrickst, geht es nun in die dritte Runde...


 

18OKT: Die Stimmung durfte sich wieder etwas auflockern, deshalb ein Abstecher zu einer ziemlich kultigen Gothic-Braut...

 

Elvira
USA 1988 - Herrscherin der Dunkelheit / Mistress of the Dark

 

Elvira (Cassandra Peterson) träumt von der großen Entertainment-Karriere in Las Vegas. Leider kein Kapital am Start, soll eine überraschende Erbschaft Segen bringen. Angekommen in einem konservativen Kleinstadtnest, mit Freuden-feindlicher Spießbürgerfraktion, offenbart sich das Erbe als spinnwabenvernetztes Spukhaus, mit Pudel und Kochbuch! Letzteres stellt sich jedoch als Hexenwerk heraus! 
Und weil Elvira dem Stadtrat ein rebellischer und frivoler Dorn im Auge ist, soll es dem, ich zitiere: "dreckigen Flittchen", an den Kragen gehen. Eine Hexenverbrennung hatte man ohnehin schon lange nicht mehr.

alt textHach! Einer dieser Filme der dem Genre so verliebt zugeneigt ist, dass er von Joe Dante stammen könnte. Allein schon der Einstieg mit dem s/w-Schnitt aus dem Corman Movie "It Conquered the World" und einer Szene, in der LEE VAN CLEEF und DICK MILLER(!) gegen einen Alien anstinken, macht sich herrlich referenzierend. Wie vieles weitere auch!

Es folgt, der Auftritt des typischen Grusel-TV-Host (Elvira) und mit ihr auch gleich Sexismus am laufenden Band (in einer von Männern dominierten Welt); Cassandra Peterson ist sich in ihrer Paraderolle nämlich für keinen anzüglichen Scherz zu schade und schlägt im Gegenzug ja auch als Vollemanze zu. Dunkles Outfit und verqueres Make-Up obligat, rockt hier nicht nur die Musik!

In einer Kleinstadt wie aus dem Bilderbuch, sorgt die außergewöhnliche Erscheinung mit ihren flotten Sprüchen aber unverzüglich für allerlei Furore... und etliche Widersacher! Doch sie will sich unter Hilfenahme von Teenagern, einem schüchternen Kinobesitzer und einem wandelbaren Pudel, nicht so schnell vertreiben lassen. Hierzu dürfen auch gern magische Effekte vom (Scheiter-)Stapel blitzen.
 

Die kurzweilige Querfeld-Hommage lebt vorrangig von seiner nostalgischen (Genre-Wohlfühl-) Ausstattung, die altmodisch schick bis in die 80s reicht, und folglich natürlich von seiner ausgelassen spielfreudigen Kult-Hexe. Die trotz "monströser" Kochkünste, den schärfsten Besen mit Bleifrei-Parfüm darstellt!

Die ulkige Witchcraft-Komödie mit satirischen Späßchen, explosiven schwarzen Humor und sexistischen Albernheiten, schlägt sich für B-Fans somit als nettes Halloween-Späßchen für ein äußerst kultiges Zwischendurch. Jetzt brauch ich auch noch die Fortsetzung, von Madame Movie Macabre. Dem Genrefan bleibt beim Anblick ihrer Episoden-Liste sogar die (Fright Night-)Spucke weg.

 

 

20OKT: Bela Lugosi feierte Geburtstag! Bzw. würde er heute feiern, denn der Mann mit dem markanten Blick wurde schon 1882 geboren. Dracula und White Zombie schon gesehen, kam ich so eilig nicht mehr zu meinen weiteren Wünschen, weshalb es mit "The Devil Bat" (1940), ein freier Stream und ebenso gelungener Ableger für die Monsterthek wurde.


 

23OKT: Dann feierte Sam Raimi Geburtstag (1959), der neben seinen Spidey-Ablegern noch weitaus bekannter ist für seine kultige und aus dem Horrorbiz nicht mehr wegzudenkende Evil-Dead Trilogie! Deshalb war die Zeit reif, den ersten Kultfilm auch endlich mal in HD zu gucken....

 

Evil Dead - Tanz der Teufel
USA 1981

 

Da der Film (aufgrund des langen Indizierungshypes) wohl sowieso allerorts bekannt sein dürfte, nun mehr zu den persönlich damit verbundenen Erinnerungen. Zwei Dinge hab ich mir nämlich definitiv gemerkt:

Erstens... das Gerede naiver Jugendlicher: Ging doch das Gerücht um, das der Film soooooo schlimm ist, dass er nicht nur verboten sei, sondern auch als einziger Titel der Film- und Horrorgeschichte, eine FSK21 bekommen hat!!! Tja Leute, Pausenhofgespräche verängstigter, aber neugieriger Jugendlicher, können echt der Brüller sein!! Darüber bin ich heut noch amüsiert!

Zweitens: 43 Sekunden!! Und mit ihm die Lehre, dass der Schriftzug UNCUT auf Covern, nicht automatisch UNCUT bedeuten muss. Der erste Kauf dieses Kultfilms zog nämlich mit einem kleinen Schnitt ins Jugendzimmer ein. Dauerte natürlich nicht lange, nahm eine weitere Disk in die Sammlung Einzug, die dann tatsächlich UNGESCHNITTEN war.

So hat man eben seine markanten Erinnerungen, rundum manch Ausnahmeerscheinungen - in der Welt des neugierigen Cineasten (der zwar noch Grün hinter den Ohren ist, aber schon mächtig angefixt).
 

Der Blick in die Remastered-Disc der neuen HD-Fassung erscheint mir aber fast etwas zu glattgebügelt. Im Vergleich die Disc mit der Aufschrift "Original Fassung" rangezogen, will die leider auch nicht dreckiger ausfallen.
Des Weiteren hätt ich ihm noch das 18er-Siegel geklebt, weil er immer noch das volle Programm fährt.

Denn, "Tanz der Teufel" ist nach wie vor ein dreckiges Hüttenschlachtfest, das zwar im Make-Up so manch Horror aufwirft und heute vereinzelt sogar trashy wirken könnte, aber wie sein zerfleddertes Hills Have Eyes Vorbild (Poster) im schäbigen Keller, noch terrorhaft reinhaut. Will das Gesehene manche heute vielleicht nicht mehr schocken, die damit verbundene Hütten-Hysterie strapaziert dennoch im gesamten Spielverlauf und macht sich nach wie vor enorm nervenaufreibend. Mir blieb seit damals auch in Erinnerung, wie Linda mit quitschigen Lachen im Türrahmen sitzt und ihren Kinderreim runterleiert; ihre hämische auf-/eindringliche Lache, genauso die der aus dem Keller polternden Kratzbürste, sind wahre Scheuchmittel!

Wie Bruce Campbell (aka ASH-ley) hier als schüchterner, unschuldiger Junge ganz unverblümt ins obskure Blutbad stolpert, noch dazu mit des Zusehers Wissen sich erst später zur (über-)mutigen Kultfigur mit griffbereiter Kettensäge zu formen, hat so seine markanten Charakter-Seiten. Richtig genial, wie er anfänglich noch völlig zurückhaltend und mit der Situation überfordert am Fenster steht, während sein Kumpel die Drecksarbeit macht. Und sich seine Veränderung durch diese völlige Ausnahmesituation, erst nach und nach abzeichnet.

Sam Raimis Kamerafahrten durch dichtes Holz wurden zur Marke und mit wenigen Mittel sowas auf die Beine zu stellen, ist schon äußerst kreativ. Einige Effekte sind heut noch beachtlich und die feucht-triste, unterkühlte Waldumgebung liefert die restliche Rohstimmung! Diese dem Wahnsinn verfallende Hütte, ist nicht umsonst einer der kultigsten Backwood-Klassiker! Ich find ihn selbst heut noch eklig, weil er im Vergleich zum härteren/ästhetischen Remake, viel ungehobelter, dreckiger, roher und deshalb auch eindringlicher daherkommt.

 

24OKT: Es folgte ein stimmiger Universal-Klassiker mit "Frankensteins Braut", den ich in der Monsterthek ablegte.

 

25OKT: An diesem Tage 1993, verstarb einer der ganz großen des Horrors: Vincent Price! Egal ob in Zusammenarbeit mit Roger Corman, William Castle, ob als Professor Bondi (House of Wax), Hexenjäger oder Dr. Phibes, sein Wirken und Schaffen ist aus dem Genre nicht wegzudenken. Meine Wahl fiel heute auf...

 

Das Schloss des Grauens - The Haunted Palace
USA 1963 - Die Folterkammer des Hexenjägers

 

Eine der 8 Edgar Allen Poe Verfilmungen unter Roger Corman! [Die einzige Verfilmung ohne Vincent Price hab ich euch hieraus mit "Lebendig begraben" schon in meinem diesjährigen Halloween-Zyklus vorgestellt.]
Zur Abwechslung übernimmt die Verfilmung "The Haunted Palace" jedoch nur den Titel eines gleichnamigen Poe-Gedichts (1839), denn tatsächlich basiert die Geschichte lose auf der H.P-Lovecraft Story "Der Fall des Charles Dexter Ward", die 1991 sogar nochmals getreuer von Dan O'Bannon unter dem Titel "The Resurrected" verfilmt wurde. In diesem Fall hier aber, schlüpft Vincent Price in die Rolle des Charles Dexter Ward...

... und der bekommt nach Ankunft in einem kleinen mysteriösen Küstendörfchen Englands und dem häuslichen Bezug einer Erbschaft, manch Persönlichkeitsprobleme! Schon als er und seine Frau (Debra Paget) im Dörfchen ankommen, werden sie vor einem 110 Jahre alten Fluch gewarnt; die ängstlichen Bewohner halten Charles Dexter sogar gleich für die Rückkehr des Bösen! Und tatsächlich scheint er langsam von einer gewissen Bessesenheit heimgesucht werden.

Im Set trifft lockere Attrappe auf ergiebige Klasse! Von simplen Hintergrundbildern hin zu urigen Studiobauten, will die Stimmung aber keinerlei Einbrüche erleiden. Hier und da ein loderndes Feuer, Nebel auf den Straßen und Spinnwaben-verzierte Burggemäuer,... das Unheimliche dieser Geschichte liegt unermüdlich wie ein ominöser Schatten über dem Geschehen. Einige Lächerlichkeiten hat man in der alt textInszenierung schon hinzunehmen (Grünspann im Gesicht, Tageslicht durchs Nachtfenster, Nachfahren alle ident...), auch gerät die historische Rachegeschichte etwas in den Hintergrund, weicht dafür aber einem Hekyll and Hyde Schauspiel der Extraklasse und hält mit all den Lovecraft Elementen weiteres Okkultmaterial (inkl. dem kultigen Nekronomikon) für ein unvermeidbares Finale bereit.

Die dt. Synchro macht aus dem Hexer (Warlock) zwar einen Hexenjäger, aus 110 Jahren werden zwischenzeitlich schon mal 150 und auch anderweitig verzapft man gern mal Abwegiges, aber mit den Verfälschungen lässt sich leben, wenn man an zu erklärenden Stellen mal kurz zum O-Ton wechselt. Dann kann sich die Geschichte auch richtig entfalten und lässt als okkultes Gruselmysterium unter äußerst stimmungsvoller Kulisse, keine Wünsche mehr offen.

 

 

26OKT: Heute feierte jemand Geburtstag (1912 Geboren, 1991 verstorben), der dem klassischen Sci-Fi-Kino einen bis heute ganz markanten Ableger bescherte. Dessen beinahe einziger Regieausflug ins Genre, etwas Aufwühlendes bereit hielt, dass für erstklassige Paranoia und etliche Genre-Remakes sorgte. Don Siegels....
 

Invasion of the Body Snatchers - Die Dämonischen
USA 1956


Bei Dr. Bennell (Kevin McCarthy) häufen sich die Klagen über verfremdete Menschen/Angehörige. Äußerlich völlig ident, wirken sie "kalt, gefühlslos, argwöhnisch, ja gar wie Roboter". Alles für Spinnereien gehalten, meint der Psychologe sogar, es handle sich um eine Massenhysterie mit "ansteckender Neurose". Dr. Bennell will sich damit aber nicht zufrieden geben, schon gar nicht mehr, als er und seine Freunde einen halbfertigen Körper entdecken.
 

Es ist eine Geschichte des Fantastischen, die es mit wenigen Mitteln schafft, richtig elegant auszusehen! Der Keim hinter dem Übel mag dem Gewohnheitsseher vermutlich etwas Abstraktes zumuten - mir weniger -> "Pflanzen des Schreckens" - bleibt jedoch der einzige B-Kern, in einem Film, der restlich gesehen gänzlich A-Liga ausstrahlt! Auch weil Siegels Inszenierung seinen Weg von A nach B tadellos bestreitet und unentwegt fesselt.

alt textFür die Menschen einer kalifornischen Kleinstadt scheint der Tag routiniert wie eh und je zu laufen, immer mehr macht sich aber das Gefühl einer befremdlichen Gefahr breit, die zügig voranschreitend und alles Bekannte rund um einen tilgt. Etwas Bedrohliches scheint einen mehr und mehr einzukesseln.

Hierzu kann ein frühmorgendliches Treffen des (neuen) Gemeindekerns, schon mal richtig schaurig ausfallen... wenn die Saat verbreitet wird, die keinen übrig lassen soll!
 

Normal gefilmt, aber auf Superscope (2,22:1) für die volle Breitseite konzipiert, erzeugt der s/w-Classic wie die meisten Sci-Fi-Blütezeitableger, eine bedrohliche Metapher auf den kalten Krieg, schafft aber zusätzlich mit seinem Gesamtvorgehen und kleinen Dialogsandeutungen, eine weitere erlesene Metapher auf die einzigartigen Qualitäten des Mensch-Seins. Man muss sich nämlich zweimal fragen, was man im Tausch für die völlige Sorglosigkeit, alles aufzugeben bereit ist!?

Besonders wenn einem die bezaubernde Dana Wynter als Kollegin zur Seite steht!
Was sieht die deutschgeborene, britische Schauspielerin mit ihren groß wirkenden Augen hinreißend aus! Da fällt es McCarthy in seiner Rolle als gerade frisch geschiedener und smarter Doktor gewiss schwer, sowas wie "Gefühle" aufzugeben.


Diese aus einer Saat wachsende Body-Invasion, basiert auf einem Roman, der mittlerweile drei weitere Male verfilmt wurde (1978, 1993, 2007), zu dessen Thema man meiner Meinung nach auch "The Faculty" (1998) sehen sollte.
In seiner schaurigen Paranoianote, einschließlich zweierlei Subtext und dem spannenden Fluchtgeschehen -verbunden mit stetig wachsenden Urängsten- spielt die eigentliche Low-Budget-Produktion ganz vorne mit!
 

Wie gern hätte ich ihn auf Blu-ray (Bild nur US-Import), weil die DVD zwar Schärfe und Reinheit bietet, aber mit dem enormen Filmkorn beinahe schon ein miserables Gesamtbild macht. Der Film selbst toppt für mich sogar noch die damaligen Classics rundum "The Thing", "The Blob", "The War of the Worlds" ... einfach nur fantastisch!

 


Sodala, das waren nun 3 Halloween-Streiche meinerseits. Ein Finalschlag soll noch folgen. ;)

 

M O N S T E R T H E K #14

28. Oktober 2017

 

 

Frankensteins Braut - The Bride of Frankenstein
USA 1935


In einer vor Wind nur so säuselnden Nacht, fleht ein nobler Gast die Frankenstein-Schöpferin Mary Shelley um eine Fortsetzung ihrer Geschichte an...

...weshalb Universal Pictures auch gleich nachlegte.

Und nahtlos am schrecklichen Finaldisaster der abgebrannten Windmühle anschließt,... doch gleich einen anderen Ton angibt, als ein Klageweib (Una O'Conner wieder mal herrlich verschroben) und die vorerst etwas schnittige Räuber-Inszenierung, durchaus belustigende Töne anschlagen. Baron Frankenstein (Colin Clive) beinahe seines Lebens entgangen aber noch aus den Flammen geborgen, wird seiner Geliebten (Valerie Hobson) überbracht.

Das Monster ebenfalls noch unter den Lebenden, gerät die Stadt wieder in Aufruhr!


Teils poetischer Sprache, gebärt man sich einen ungestümen Weg voller Missverständnisse und liefert mit einem Dr. Pretorius (Ernest Thesiger), ein weiteres skurilles Element das sich seiner Ethik entledigte, um wie Dr. Frankenstein morbide Experimente durchzuführen und in der Darstellung auch gleich allerlei selbstironische Töne an den Tag zu legen. Nach Grabschändung unter hämischem Lachen mit dem Ungeheuer zu speisen, liegt ebenso an der Tagesordnung, wie Schöpfungsexperimente nach abstrusen Adam/Eva-Prinzip --> um dem ungeliebten Monster, eine Braut zu schaffen!

So mögen diese Elemente frischen Wind in den Universal-Classic bringen, gleichmaßen aber diese humorvollen Ecken und Kanten, den fesselnden Ur-Ton mächtig auflockern.

Colin Clive gilt erneut als Meister seines elektrifizierenden Faches und lässt mit zerzauster Miene, ein denkwürdiges Schausspiel in der Erinnerung haften, ebenfalls Ernest Thesinger, der als exzentrischer Doktor Pretorius eine gespenstische Erscheinung sondergleichen hinlegt! Boris Karloff, der das vorletzte Mal in seine ikonische Rolle des Monsters schlüpft, meistert exzellent die Spanne zwischen schüchternem Liebreiz, wütender Entzürntheit und verspielter Naivität... der Missverstandene, der Außgestossene, im Vergleich zum wildgeworden Menschen-Mob auf der gesellschaftlichen Gegenseite, stimmen symbolisch erneut nachdenklich.

 

"Allein, schlecht!
Freund, gut!"


Karloff wollte das Monster zwar nicht sprechen lassen, musste sich jedoch der Mehrheit beugen und trifft damit doch manch eindringliches Emotionsbild. Es ist überhaupt erstaunlich, das man trotz des Humors immer wieder tiefe, mitfühlende und ernste Momente offenbart.
 

An opulenten Zimmern und einem exquisiten Bühnenbild, erkennt man das erhöhte Budget das sich durch den Ersterfolg kreierte, die restliche Stimmung ergänzt sich mit Bravour in flackernden Schatten durchs Kerzenlicht, in Bild-Hintergründen schaurig-schöner Wolken und einer technischen Laborausstattung, die nicht nur blitzfidel durchfunkt, sondern auch ein uriges Freudenfest hergibt.

 

"SHE'S ALIVE! SIE LEBT!!"

 

Regisseur James Whale, der durch seine großen Erfolge mit "Frankenstein" und "The Invisible Man" von Universal endlich freie Hand zugesprochen bekam, lehnt sich mit seinen Ideen (Reagenzglaszüchtung, Meta-Vorspann, Humor) doch weiter als bisher aus dem Fenster, kreiert damit aber eine Fortsetzung, die meines Erachtens zwar keinen gänzlich harmonierenden Ton wie das Erstlingswerk findet, aufgrund seiner neuen Bildsprache und weiteren Facetten aber als eine der besten Fortsetzungen Hollywoods (ever) gilt - da sind sich Clive Barker, Joe Dante und einige Filmhistoriker alle einig.
 

Durch "The Invisible Man" und "Das alte, finstere Haus", selbst Whale-Fan, liegt "The Bride of Frankenstein" mitsamt seines Originals bei mir zwar nur auf drittem Platz, es sei aber angemerkt, das ALLE DREI in der oberen Liga der Horrorclassics spielen! Demnach, persönliches Pokern auf hohem Bewertungslevel.

 

 

Slugs
USA 1988


Eine Kleinstadt erhält Besuch von einer Brut Kriechtierchen. Trotz des leisen Heranschleimens, können die einen aber ganz schön zum Schreien bringen!

Die Geschichte basiert auf des britischen Horrorschreibers Shaun Hutsons gleichnamigen Roman (1982), und will man manch Romankritik glauben schenken, kommt die vermeintlich alberne Story im Buch sogar gnadenlos ernst rüber.
Der Film schafft dies aufgrund etlicher dilettantischer Ecken aber wenig. Irgendwie will sich die Spanne zwischen unfreiwillig komisch und absichtlich albern bis zuletzt nicht richtig heraus kristallisieren. In blöden Sprüchen beweist man offensichtlichen Humor, einer unfreiwilligen Amateurhaftigkeit entgeht man dennoch nicht. So gibt man sich größtenteils ernstzunehmend, ohne wirklich trashig zu werden.
 

Viel Furore bringt die Schneckenbelagerung vorerst aber nicht... Sympathieträger sucht man nämlich vergebens, geliebtes Kleinstadtfeeling will nicht aufkommen -dafür sind Ausstattung und eingefangene Motive zu schlicht - und so eine bissige Schnecke in Nahaufnahme, kann echt zum Schmunzeln anregen. Da hier jedoch das Motto gilt "Salatbuffet war gestern, heute mampfen wir Menschen" geht man über ins Eingemachte... und dann will man den Opfern doch das Fleisch von den Rippen leiern - nachdem man nackt in Schnecken, Schleim und Blut gebadet hat!! Die Goreeffekte können sich demnach sehen lassen und so ein vor Würmern explodierender Kopf, kann den Tischnachbarn definitiv das Essen verderben!
 

Dt. Synchro und Score kann man eher als Formhalber bezeichnen, letzteres legt bis zum Ende aber noch etwas nach. Da ich die Schleimspur nostalgisch passend auf VHS guckte, kann ich leider nicht sagen, wie sich vergleichweise der O-Ton macht.
 

Letztlich hat man mit paralysierenden Schleim und einer brandgefährlichen Chemie-Mixtur nochmals anregende Ideen und ruft zum Gefecht in die Kanalisation! Die Kids feiern sogar 'ne kleine (lasche) Halloweenfete -leider ohne Stimmung- während der "Hygienebeauftragte", sein Kumpel die Kanalratte und ein Labor-Biologe, die massive Vermehrung stoppen wollen. Warum die Viecher überhaupt so angriffslustig wurden, wird mit einem gern gehörten Genreklischee noch bestätigt.

 

Doch schwächelnd im 80s-Feeling, hätte man auch den Part des Laboranten noch ausbauen sollen und mit dem Cast -der sich fast unentwegt gegenseitig anblafft- allerlei Möglichkeiten verschenkt. Somit ist ist die Kriechspur wenig des Gärtners Freude, die Goreeffekte aber vorbildlich!


Das Cover zeigt den US-Import, irgendwann müsste er jedoch auch mal den Weg als dt. HD-VÖ finden. Vorbeugend hat man ihn schon mal in der hiesigen Datenbank vermerkt.

 

 

Todesengel aus der Tiefe
USA 2001 – She-Creature


Nach einer ziemlich peinlichen Zirkusvorstellung, landen die zwei Show-Entertainer Angus Shaw (Rufus Sewell) und Lillian (Carla Gugino) im Hause eines alten, betrunkenen Mannes. Der ihre Zirkusvorstellung in Bezug auf den dargestellten Zombie und die Meerjungfrau stark kritisiert, ihnen dann aber eine mystische Geschichte auftischt und nach etwas Zeit… sogar eine echte Meerjungfrau vorstellt. Angus unverzüglich an Geld und Ruhm denkend, will er die Nixe sein Eigen nennen.

Die Überstellung von Irland nach New York, hat jedoch so ihren Creature-Feature Tücken!
 

Hat man die 20 Minuten Vorbereitung einmal überstanden, verlegt man von einer Studiokulisse zur Nächsten: Schiff Ahoi! Und dort verweilt man auch bis Filmende.
Eigentlich wäre so ein Kammerspiel unter Meereswogen vergangener Tage (spielt ~1904) ja ganz ansprechend, aber die nackte Lady mit Fischflosse (Rya Kihlstedt), will nicht so richtig in die Gänge kommen. Ok, gut, aus der Sicht natürlich lächerlich wenn man keine hat, aber auch die sich entwickelnde Hintergrundgeschichte bezüglich einer Verbindung von Lillian zur eingekerkerten Lady im Wassertank, will in seinen vermeintlichen Emanzipierungsauswüchsen und telepathischen Zwiegesprächen nicht so recht fruchten.

Die Low-Budget Ausstattung in ihrer typischen TV-Produktions-Optik, dreht auch die Stimmungsschraube nicht wirklich nach oben. Sich aber in einem Genrefilm befindend, muss die Nixe irgendwann doch mehr bieten, als nur im Schwimmtank zu plantschen, sonderbare hochsirenige Quitschgeräusche und etwas Ozean-Kauderwelsch von sich zu geben. Deshalb... isst die Nixe gern Menschenfleisch!

alt textEwig geduldet, punktet in den letzten 10 Minuten wenigstens ein weiteres, richtig sehenswertes Kreaturendesign! Hier hat Stan Winston nochmals in die Vollen gegriffen, um ein „echtes“ Monstrum ins letzte (Schifffahrts-)Buffet zu schicken!

Rufus Sewell (Dark City) und Carla Gugino (Sucker Punch) gewiss schon besser erlebt, läuft man gefühlsmäßig eher auf beiläufig abgedreht. Am ehesten schmeißt sich noch der anfängliche Zombie (Reno Wilson) ins glaubwürdigere Darstellerrennen.


„She-Creature“ ist nun gewiss kein Totalausfall, da gibt’s weitaus schlimmeres, aber durch das geringe TV-Budget hat man in Ausstattung/Stimmung/Optik echt Abstriche hinzunehmen. Aber eins kann ich euch sagen, der gute, besäuselnde Score, macht sich perfekt für einen dunklen, tristen und schläfrigen Nachmittag. ;)


5 Filme waren es, die der amerikanische PayTV Sender Cinemax in Auftrag gab - als Tribut an das alte Horror-, Creature Feature- und Sci-Fi-Kino des Filmstudios „American International Pictures“ (auch Corman Movies waren hierunter). Eigentlich sehen die Trailer der weiteren 4 abgedrehten Filme gar nicht übel aus, aber… in meinen Fall, greif ich dann doch lieber zu den Original Low Budget und B-Titeln dieser Zeit! :)

 




Weiterführende Blogs:

Die Frankenstein-Filme der Hammer-Studios by Movienator

Frankenstein by cpu lord

Frankensteins Braut by cpu lord


Victor Frankenstein by Charlys Tante

Penny Dreadful by Charlys Tante


I, Frankenstein by tantron
 
 
 
Whale: Das alte finstere Haus by MoeMents

 

 

 

 

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de / restliche Banner: MoeMents

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Den ersten Halloween-Streich schon präsentiert, folgt der zweite nun sogleich...



 


08OKT: Es ist nicht zwingend ein grüner Daumen von Nöten, für einen mega-unterhaltsamen Abstecher in die Skid Row...
 

Der kleine Horrorladen - Little Shop of Horror
USA 1986


Das Musical-Remake des Roger Corman Films aus den 60s, lässt Rick Moranis (Ghostbusters) als Gärtner mit Herzblut auftreten. Dessen Blut tröpfelt sogar in sein neu erstandenes Pflänzchen, das mit schmatzenden Lippen nur darauf wartet, gefüttert zu werden! Dem bizarr-süssen Ableger scheint es nach Menschenblut zu dürsten und weil es dem völlig abgebrannten Blumenladen wieder allerhand neugierige Kunden bringt, sollte man ihm lieber geben, wonach es verlangt.


Was für ein schwarzhumorig lustvolles Horrormusical, von seiner skurrilen Wurzel bis hin zu den liebevollen Blüten, eine lebhafte Offenbarung!
Niemand könnte die Rolle des schüchternen Pflanzenhalters besser verkörpern als Rick Moranis, egal ob Gesang oder Schauspiel, er trifft den anrührenden Punkt immer wieder mit Bravour und begeistert ebenso im kongenialen Zusammenspiel mit Ellen Green, die als lispelnde Hilfskraft die perfekte Untertänigkeit verkörpert. 'Sich unter Wert zu verkaufen' dringt als Selbstbewusstsein zu findende Botschaft immer wieder durch. Neben der gefräsig-lustvollen Effektekunst, die sich nicht selbst überbieten könnte! Vom kleinen Dosenpflänzchen bis zum großen Pflanze ist für soviel Details und spaßige Gestikulierung gesorgt, das es kaum zu glauben ist.  

Die Herangehensweise so wunderbar überzogen, das ein herzhaftes Schenkelklopfen richtige Triebe verleiht. Besonders Steve Martin, der wohl den wildesten Zahnarzt der Filmgeschichte abliefert, wird zum abtrünnigen Over-the-Top Brüller schlechthin! Der lautstark lachende Fetisch-Dentist mit Lackschürze, findet in Bill Murray dann sogar noch seinen grenzgenial gespielten Gegenspieler, einen passionierten Masochisten! Also, zum Lachen gibt es echt viel in diesem wunderbaren Bouquet, das optisch wirkt, wie eine theatrale Kreuzung aus 50s und 80s. 

Für weitere grandiose Nebenrollen ist gesorgt, die Musik ist in seiner Abwechslung durchwegs schwungvoll, romantisch und auch auf den bissigen Punkt. Ja selbst die Pflanze bietet wunderbaren Soul für noch mehr akustischen Dung. Das Produktionsdesign und der Cast voller Hingabe, fesseln mitsamt des Geschehens und seiner herausragenden Effektekunst ohnehin durchwegs!

Jetzt schon ein Highlight! Ich bervorzuge übrigens die Kinofassung, mir rundum gelungenen Feel Good Faktor. Und das trotz bissiger Axthiebe. ;) Der DC wird noch mehr zur trashigen Groteske, die zwar ebenfalls erfreut, aber einfach nicht mehr die durchwegs geschlossene Qualität der phänomenalen Effekte erreicht. Die Kinofassung ist einfach ein perfekt harmonierendes Gesamtpaket.


 

09OKT: Heute zogen "Die Slugs" eine Schleimspur, jedoch durch die Monsterthek.

 

 

13OKT: Ja, es ist Freitag, Freitag der 13. Also was könnte sich besser machen...
 

Und wieder ist Freitag der 13. 
USA1982 - Part III


Der 3D-Ableger der Reihe war nicht nur indiziert, sondern für das deutsche Publikum sogar einmal beschlagnahmt. Mittlerweile darf ich euch hier auch öffentlich darüber berichten, weil er nicht nur freigestellt wurde, sondern sogar eine FSK 16 erhielt. In weiteren 20 Jahren läuft er dann sogar im Nachmittagsprogramm, als Ersatzprogramm für die furchteregenden Teletubbies.


Gleichen der Score in der anfänglichen Rückblende zu Teil 2, mitsamt des poppigen Introsong, noch einem durchzustehenden Martyrium, legt Harry Manfredini danach aber seine berühmte Töne auf und begeistert eigentlich durchwegs. 

Chris (Dana Kimmel) kehrt nach einem traumatischen Ereignis vor 2 Jahren (nicht aus den vorangegangen Filmen), wieder zurück an den Crystal Lake. Um es mit ihrem vagen Alptraum aufzunehmen.
Und da Dana Kimmel in ihrer Karriere auch noch Chuck Norris Filmtochter spielen soll (Lone Wolf Mcquade), ist sie in dieser Angelegenheit mehr als nur prädestiniert, zum Final Girl!

Steve Miner (House, H20, Lake Placid) legt nach seinem vorangegangen Freitag-Teil, als Genrebekannter nochmals selbst Hand an und lässt Jason endlich zu seiner ikonischen Hockey-Maske finden. Bis dorthin vergeht zwar etwas an Zeit, was für die einen aber "zu alt" und mühselig erscheint, ist für den Fan, klassisches Slashertum aus dessen Blütezeit! Mit der Machete geht Voorhees zwar noch spärlich um, zum Überbrücken reichen aber auch Harpune und etliches weiteres Geräteschuppen-Utensil.

Knarzendes Holz ist Programm, viel Gekiffe, genre-unmoralischer Hängematten-Sport und ein paar Hardcorekills - allen voran die Spaltung des Handstandkünstlers- sorgen weiters für Bleibepotenzial. Stimmungsreicher Blockhüttenflair, hinzu eine Scheune, die den Teil (für mich) prägte und reichlich Old School Klischees, ist man selbst ohne die auffälligen 3D-Spielchen, einen kleinen Ferientrip wert.   
 

 

 

Freitag der 13. - Teil IV
USA 1984 - The Final Chapter


Auch vom Index verschwunden und ebenfalls mit Rückblenden (sogar bis zum ersten Part zurück) einsteigend, macht man sich als Lagerfeuergeschichte, um danach nahtlos an den Vorgänger anzuschließen und das Schlachtfeld rund um die Scheune aufzuräumen. Inkl. Voorhees! Der im Krankhaus aber wieder frisch wird, sodass der diensthabenden Nachtarzt schon bald eine 180° Kopfdrehung hinkriegt.
 

Und da der Crystal Lake ein kultiger Anziehungspunkt für sittenstumpfe Teenager ist, rollt auch schon die nächste Wagenladung zum wunderbar frivolen Hüttenurlaub an! Nebenan wohnt auch der kleine Corey Feldman - der die Rolle des Reihen-berühmten Kult-Antagonisten Tommy Jarvis übernimmt und hiermit seinen Urspung feiert! Der übrigens neben seinem Faible für Monstermasken, auch anderweitig rockt!
 

Die Teens: Tja, Nacktbaden ist schon mal kein gutes Omen! ;) Und fürs zulange Duschen, gibts ebenfalls blutige Strafpunkte! Crispin Glover (Zurück in die Zukunft) legt hierzu auch noch 'ne markante fotte Sohle aufs Holzparkett -echtes Highlight- und beweist darüber hinaus auch noch Musikgeschmack: Love is a Lie by Lion
Bevor ihm ein Korkenzieher zum Verhängnis wird.

Die Kills sind zwar nicht mehr so brachial wie im Vorgänger, dafür gibt es mehr Stunts -durchs Fenster fliegt es sich oft und hart!- und Jason verhält sich mittlerweile viel stämmiger, nicht mehr so tölpelhaft. Außerdem schreitet er einfach zu geil durch vernagelte Türen! Mit einem Tramper, der seine Schwester (Teil 3) rächen will, kommt auch noch ein weiteres Element hinzu (das auch im Remake Verwendung fand).

Mehr Teenager-Wollust, etwas Splatter, tolle Stunts, das Make Up übernahm sogar Tom Savini und obligate Stromausfälle zu stark verregneten Wald- und Seenächten, sorgen für eine herrliche Stimmung. Corey Feldman trägt weiters dazu bei, dass dieser Ableger ein von mir gern gesehenes Dreizehn-tel darstellt.
 

 

14OKT: Am Samstag darauf folgte mit einem Kumpel die Sichtung des aktuelleren "The Monster", den ich jedoch in die Monsterthek sperrte.


 

16OKT: Fiel die Wahl auf einen Titel, dessen DVD schon länger ungesichtet im Regal steht und sogar noch, das Regiedebüt von Robert 'Freddy Krueger' Englund darstellt...

 

976-EVIL
USA1988 - Durchwahl zur Hölle


Die Nummer einmal angerufen, halt sie wenig christliche Ratschläge für einen bereit! Manch Hinweis am anderen ominösen Ende der Leitung, macht sich vielmehr als diabolischer Ratschlag, dessen Kräfte einen irgendwann zuviel einnehmen könnten. Selbst ein Reporter kann zwischen regnenden Fischen (christliches Omen) und zwei Teenagern in der Bredouille, fast nur Runden drehen.
 

Die erste Spielhälfte dieser höllischen Telefonstrippe, übernimmt noch Spike (Patrick O'Brian), ein rebellischer Teenager und Biker, der sich als erster in die Leitung hängt, bevor sein jüngerer Cousin und Nachbar Hoax (Stephen Geoffreys / Evil Ed aus Fright Night) der Nummer verfällt... und als schikanierter Teenager, mit neuen Kräften auf Rachefeldzug geht.

Erreichte Geoffreys durch seine Rolle in Fright Night später schon etwas Kultstatus, macht sich hier sein Wandel, vom infantilen Teenager im Kinderpyjama -der noch bei seiner dogmatisch-predigenden Mutter und einem Dutzend Katzen lebt-, zu einem weiteren Evil-Verschnitt der lustvoll mit seinen neuen Kräften spielt, herrlich diabolisch!

Das Kino mit nächtlichem Horrorfilmmarathon zu $1,99.- nonstop, begeistert als weiteres nettes Element, nicht nur um zu Pokern, sondern auch um einige alte Genre-Filmposter zu plakatieren und sogar, um ein paar Herzen in den Pot zu werfen. Stephen Geoffreys nebst eines Fright Night Poster zu drapieren, ist natürlich ein schöner Insider.

Anderweitig hat man zwar stimmliche Nettigkeiten, bringt aber erst verspätet, blutige Effekte und gelungene Make-Up-Einlagen, die wie der Score und die skurrile Humornote, manch Spannungsarmut wettmachen. Grundlegend folgt man eher auf Umwegen, der Rache des (schikanierten) Jungen.

Letztlich noch mit höllisch-verfrorenen Effekte finalisiert, liefert Englund zwar ein solides Regiedebüt ab, bleibt aber leider nur etwas über Durchschnitt - weil die 80s eben noch mehr und auch besseres zu bieten hatten. Aber für Englund-, Geoffreys- und Genrefans, zur Komplettierung doch einen Blick wert.


[Hab ich noch den Extented Cut mit mehr als 100 Minuten geguckt, entpuppt sich die 90 Minuten Kinoversion die sich als Extra im Bonusmaterial befindet, als qualitativ höllisch bessere Bildoption! Hier hätte doch der Extended Cut in die Bonussektion verbannt werden sollen, um auch gleich von Anbeginn weg die richtige Wahl zu treffen. Der EC ist unscharf und in den Kontrasten stark verschleiert, der Kinocut für DVD-Verhältnisse jedoch ein herausragend scharfes Bild bietet - und sich darüber auch noch als kurzweiligeres Vergnügen macht, ohne wirklich (Gore-)Abstriche wegzustecken. Sollte der Film nun im Oktober (noch kurz vor Halloween) auf Blu-ray erscheinen, wurde die abgebildete Variante in den Dezember verschoben. Upgrade brauch ich nicht, weil der Kinocut fabelhaft aussieht.]

 

 

 

Das war der zweite Streich, aus meinem Run to Halloween. Ich hoff ihr habt noch Laune auf mehr... als nächstes wäre eine kultige Gothicbraut an der Reihe.

 

 

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Herzlich Willkommen zu meinem Halloween-Programm, wie gewohnt, mit nostalgischem Banner. ;)

Als sich draußen die Blätter verfärbten und begannen den Boden zu küssen, nahm ich im Run auf Halloween wieder mal die Gelegenheit wahr, den SUF gegen einen Stapel Horror-/Grusel- und mysteriöser Kultfilme einzutauschen; um mich dem Schaurig-Schönen hinzugeben und mit ihm auch irgendwie der herbstlichen Witterung zu frönen - bzw., sie passend zu nutzen. ;)



 


1OKT: Den Start macht ein leicht-gespenstiger Ableger, ein kindliches Abenteuer, mit Gruselelementen versehen....

 

Young Sherlock Holmes - Das Geheimnis der verborgenes Tempels
USA 1985


Der gleich mal einen ganz besonderen Mix hinter der Linse abgibt: Von Steven Spielberg produziert, ein Drehbuch von Chris Columbus (Home Alone, Harry Potter) und am Regiestuhl nahm Barry Levinson (Rain Man, Sphere) Platz. Etwas Kult kann man ihm also schon mal von vornherein anrechnen.

alt textAuf der Kritikseite stehen zwar eine Story zum Zwecke, im Verlauf auch verschenkte Zeit und allerlei Studiosets, wobei letzteres aber schon wieder viel Charme versprüht und sich mit dem Rest echt sehen lassen kann. Die fiktive Story, die annimmt Holmes und Watson hätten sich schon in Jugendjahren kennengelernt, überzeugt mit einem amüsant-verqueren Gespann. Holmes raffiniert wie eh und je, sogar Frauenprobleme habend mit der liebreizenden Sophie Ward im adretten Kleidersaum, wird Watson vielmehr zum echten Freund, als zum nützlichen Begleiter - aber der muss, als Erzähler der Geschichte, eben erst mal seinen Mut finden. Stattdessen hat er so seine witzigen Eigenarten: Immerhin ist er der einzige, der von Cremetörtchen halluziniert, während anderen von Horrorelementen verzehrt werden.

Und die sorgen mit manch tierischer Furcht-Kreation, doch für Furore. Der (ILM-)Ritter aus Kirchenfenstern wirkt selbst heute noch beachtlich! Und der Lauf über einen altklassichen, nebelumwadeten Friedhof, begeistert ebenfalls mit wunderbaren Einstellungen - insbesondere wenn S. Ward schreiend in ein Grab gesogen wird.
 

alt textDas Herausragenste an diesem Jugend-Krimi mit drehbuchgerechter Kinderaction, ist allerdings das herrliche viktorianische Set Design! In voller (Winter-)Pracht! Ein betörender Stil, bestehend aus vielen Details und mühsamen Bauten. Nicht nur der elitäre Campus oder das Stadtbild begeistern unentwegt mit (historisch) gotischen Flair, auch die Behausung des alten Rentenproffessors, im Dachkammern-Labor mit Steampunk-Nuancen, wäre eine gemütliche Absteige für Lebenskünstler, Fantasten und Stil-eingebauschte Wohnungssuchende! Dessen Faible für Aeronautik, setzt (mit einem Fluggerät) dem Ganzen noch die exquisite Krönung auf.
 

Tja, das jugendliche Kriminal-Abenteuer rundum Vergiftungserscheinungen und ägyptische Blasrohr-Templer, schwächelt zwar vordergründig etwas, entzückt aber mit einem stimmungsvollen Set-Design voller (Winter-)Zauber, legerem Amblin-Flair (Spielberg-Schmiede) und effekt-kreativem Gruselcharme. Nicht zu vergessen, setzte sich Bruce Broughtons Filmmusik bei den Saturn Awards (86) u.a. sogar gegen Silvestris Musik für "Zurück in die Zukunft" durch. Die Anspielungen auf den Urcharakter Holmes wiegen hinzu noch legendär auf! Hierzu darf auch keineswegs die After Credit Szene versäumt werden!

Ich würd den gern auf Blu-ray upgraden. (Immerhin macht er sich mit Schnee und dem finalen Weihnachtspräsent, genauso gut für die Winterzeit).

 

 

2OKT: Quer durch das ganze Monat guckte ich serientechnisch immer wieder Akte X und Twilight Zone Episoden. Die X-Akten Doppelepisode "Die Kolonie" fand ihren Brennpunkt an diesem Tage, wird aber anderweitig untergebracht.

 

3OKT: Es folgte lockere Vampirkost mit "Einmal beißen bitte - Once Bitten"... dessen Sarg ich schon in der MONSTERTHEK offenbarte.

 

5OKT: Am 5ten feierte der britische Horrorfantast Clive Barkers seinen Geburtstag (geb.1952) und weil ihn bisherige Verfilmungen seiner Werke nicht richtig überzeugten (Underworld, Rawhead Rex), übernahm er für die Verfilmung von THE HELLBOUND HEART gleich selbst Regie...

 

Hellraiser - Das Tor zur Hölle
GB 1987


Die Stimmung, eine Mischung aus leichter britischer Kälte, wurmiger Vergammelung und etwas blutwarmem US-Flair (durch zusätzliche US-Darsteller), ist es letztlich noch das heruntergekommene Haus und dessen innewohnenden abstrusen Vorgänge, die für einen dreckigen, doch unbehaglichen Flair sorgen.

Larry (Andrew Robinson) und seine Frau (Clare Higgins) sind dabei das Familienerbe zu beziehen. Nachdem allerlei Maden und Götzenbilder aus dem Haus geschmissen wurden, weckt ein Geheimnis unter der Dachkammer, alte Leidenschaften und blutige Pforten...

Was man hier zusammen mit Fleischerhaken und symbolischen Gegenständen alles so aus feinster Ekel-ffekt-Handarbeit bewegt und belebt, durchbricht die Grenzen von Mägen ebenso, wie die der irdischen Schöpfung. Da wächst schon mal ein blutiger Körper (oder zumindest Ansätze davon) aus dem Dielenboden... und das ist erst der Anfang, eines biologischen Wachstums Schicht für Schicht. 

In Sachen Horror-SFX selbst heute noch ganz großes Kino!
 

Ein dominant/devotes Abhängigkeitsverhältnis sorgt inhaltlich, zum Ergreifen extremer Maßnahmen und lässt "Hellraiser" charakterlich als gorigen Thriller zwischen 'frigider Einfältigkeit' und 'erregender Tiefenberührung' spielen, bevor man weiteren Alpträumen Tür und Tor öffnet! Ist der Würfel -die Box- einmal angetastet, sind es die Zenobiten (mitsamt Pinhead) die einem auszulotende menschliche Erfahrungen erforschen lassen, um in eine Welt des Schmerzes und Fetisches zu entführen. Des Würfels Elixier scheint die Grenzerfahrung zu sein.

Nach dem Hausbezug und den mörderischen Zügen einer Ehefrau, übernimmt in der zweiten Filmhälfte mehr die Tochter die Zügel, um ebenfalls Bekanntschaft mit einer Welt outer limits zu machen... und wächst für ein Leinwanddebüt überraschend zügig in ihre Horrorfilmrolle - Alshley Laurence macht als taffes Mädel eine gute Figur und hat zuzusehen, was nach Öffnung dieser Pforte noch zu retten ist.

Ein erstaunliches Regiedebüt Barkers, heute zwar auf 16 runtergestuft, aber damals für Sittenwächter vermutlich sogar eine 80er-Jahre Horrorperversion, dessen innovative Effektarbeit, Barkers (Albtraum-)Visionen zusammen mit der plastischen Kunst Bob Keens (Event Horizon), greifbar macht und damit eine dämonische Marke beyond limits setzt.
 

Anhänger alptraumhafter Effektarbeit und Pinheads Garde, werden demnach voll auf ihre Kosten kommen, ich jedoch, ziehe "Die Brut der Nacht" (CABAL) den Zenobiten eindeutig vor. ;)

Die Mediabook-Trilogie in Lederoptik (mit geprägtem Schriftzug) begeistert mich aber sehr. Fans und Unentschlossene müssen auch nicht lang warten, im Dez. erscheint mit der sogenannten Black Box (links) schon ein weiteres umfangreiches Trilogie-Set. 

 

 

 

07OKT: Heute Samstags, war wieder mal die jährliche Zivilschutzübung und mit ihr Sirenengeheul auf und ab, aufgeteilt auf eine Stunde. Hierzu würde sich morbider Weise fast Silent Hill gut machen, ;) aber nein, Edgar Allen Poe hatte heute Todestag (verstorben 1849) und deshalb wurde es -viiiel besser- eine seiner Verfilmungen...
 

Lebendig begraben - The Premature Burial
USA 1962


Der Studio-Grusler aus Roger Cormans eigener Regie-Hand, wird zum persönlichen Horror für Guy Carrell (Ray Milland), dessen tiefsitzenden Ängste, lebendig begraben zu werden, wie ein bedrohlicher Schatten über Psyche und Leben hängen. Obwohl er eine der schönsten Frauen der Umgebung ehelichte (Hazel Court) und sich demnach vielmehr den Freuden des Lebens hingeben sollte, wollen seine Paranoia nicht verschwinden. Im Gegenteil, sie nehmen weiter zu.

Meint man zu Beginn noch billiges Attrappen-Kino könnte den Weg ebnen, fällt die häusliche Ausstattung und vieles mehr, immer fabelhafter zu Gesicht. Donnerndes Rumoren, verregnete Blitznächte und nebelumwadete Friedhöfe direkt vorm Haus lauernd, sorgen mitsamt der Familiengruft und des schicken Anwesens, für reichlich Atmosphäre. Die Vermutung, es könnte sich ein klaustrophobisches Alptraum-Abenteuer unter dem erdigen Sargnagel abzeichen, weicht einer psycholgischen Paranoiageschichte über der Erde: Mit dem Bau eines Mausoleums (mit allerlei Sicherheitsstufen), Eheproblemen und ärztlichen Ratschlägen - ohne dabei auf weitere Verstrickungen verzichten zu müssen. Ray Milland kaum mal besser erlebt, eignet sich die Rolle auch bestens, um in eigener Charakteristik vollends aus sich herauszubrechen! Anbei darf auch der noch junge Dick Miller (Joe Dantes Stamm-Urgestein) einen Spaten in die Hand nehmen.

Astreiner psychologischer Horror, im ängstlichen Wechselbad zwischen sich bewahrheiteten Befürchtungen und furchterregender Paranoia. Äußerst stimmig inszeniert, eine mehr als ansprechende Corman/Poe Adaption. Fand ich richtig gut!



 

Das war mein Abendprogramm. Da Nachmittags jedoch ein Kumpel auf Movie & Pizza vorbeischaute, liefen an diesem Tage gleich zwei Horrorclassics...
 

Horror Express
GB/SPA 1972


Anfang des 20 Jhd. findet ein Ausgrabungsteam ein geforenes Fossil, das als Bindeglied zwischen Affe und Mensch gelten könnte. An Bord der transsibirischen Eisenbahn geladen, will man den Grusel-Yeti nach England überführen, doch es kommt schon vor Beladung zum ersten Todesfall... und weitere sollen folgen...

alt textDer Weg aus der Manchurai, ist gesät mit rustikalen Spuren. Von der alten Dampflok bis in die Frachtwaggons hinein, überzeugen historische Rauheit in der Austattung - in dessen Herzen ein kleiner Ofen brennt, den man in dieser Kälte am liebsten gleich noch selbst, mit mehr Holz befeuern möchte. Die Atmosphäre stimmt somit schon mal! Auf der eleganten Seite hingegen bieten die Gästekabinen sogar ihren Luxus, mitsamt der beiden Horrorlegenden Peter Cushing und Christopher Lee, die ebenfalls an Bord gingen.
 

Scheint sich zu Beginn der verfrorenen Fahrt noch ein völlig straighter/simpler Grusler (beinahe ein Ur-Slasher) abzulichten, nimmt die wachsende Bedrohung mit seinen vielen Charakterpolen (Polizeiermittler, Anthropologe, Arzt, Gräfin, Ingeneur, Mönch, ...) doch noch um abstruse Theorien und teuflische Facetten zu. Dieser kalte Hauch Story-Intelligenz, den man sich hier fast buchstäblich aus Gehirnwindungen saugt, fesselt mitsamt der Stimmung erstaunlich an die Gleise. Blinde Zombiekosaken mögen einen womöglich noch den Rest geben. 
 

Einziger aber leider doch großer Wermutstropfen, ein rüder Score, der die Reise fast schon zum psychedelischen Orient-Express mit Italowestern-Klängen und Soapkrimi-Nuancen aufwühlt, als auch der völlig unnötige Auftritt von Telly Savalas - dessen herbe Überzogenheit weder zum restlichen Ton des Filmes passen, noch irgendeinen Sinn oder Nutzen mitbringen. Einzig die mit an Bord gebrachten Kosaken, dienen einem beachtlichen Final-Gemetzel - die hätte man jedoch auch ohne den ausgearteten Savalas an Bord bringen können. Regisseur Eugenio Martin wollte wohl aus seinem zuvor gedrehten Film "Viva Pancho Villa", nicht nur den Zug, sondern auch seinen Hauptdarsteller nochmals unterbringen.


Final gesehen bleibt der Score beinahe eine abstrakte Zumutung und Savalas eine völlig unrelevante/unnötige Weiche, aber in Stimmung, Setting und restlichem Cast -der schöne Abwechslung bietet- ein überzeugender (Outer Monster-) Classic auf ganzer gleisender Linie. Etliche Logik-Absurditäten hat man zwischenzeitlich zwar noch in Kauf zu nehmen, aber allein schon die eisigen Außenaufnahmen des rollendes Frachters, ziehen in seinen Bann! Fand ihn trotz persönlicher Abstriche, (sich Genre-überhebend) klasse und möcht ihn deshalb auch noch auf Blu-ray upgraden. Der muss für weitere Sichtungen definitiv zu meinen "Eiszügen"!

 


 

Das war's von mir, mit dem ersten Streich, ... weitere sollen folgen. Sofern auch Interesse besteht. ;) 

M O N S T E R T H E K #13

21. Oktober 2017


 

 

The Devil Bat
USA1940


Dr. Carruthers (Bela Lugosi) ist ein äußerst angesehener Mann HEATHVILLES. Er lebt an einem lauschigen Hügel und arbeitet offiziell an einer Formel für eine Rasier-Lotion. Der scheint trügt jedoch, führt der Wissenschaftler in den geheimen Gemäuern seines Anwesens, Strahlungsexperimente an Fledermäusen durch. Die gedeihen unter seiner experimentellen Fuchtel prächtig und durch sein an gewisse Personen verteiltes After-Shave, greifen sie auch gezielt und tödlich an!

Bela Lugosi (Universal-Dracula) scheint seinen Spaß zu haben, Spielchen zu treiben und hintergründige Rachegedanken auszuleben. Und der Wechsel von der belustigten Raffinesse zur todernsten Miene, gelingt dem Doktor mit Bravour. Schon öffnet sich per Seilzug wieder ein Dachfenster, um die gedrillte Kreatur an ihre Arbeit (und manch Hals) zu lassen.

Die ansässige Familie Heath hat dadurch nichts zu lachen, dennoch hat „The Devil Bat“ auch so seine amüsanten Momente; insbesondere durch den ankommenden Fotografen (Donald Kerr), der seine Linse doch viel lieber auf das Hausmädchen richtet, oder sich müht eine Fledermaus-Attrappe abzulichten. Die ihm wohlgemerkt der hiesige Sheriff –für echt gehalten- gleich wieder von der Schnur ballert.alt text Tja, selbst eine Kündigung scheint er recht amüsant zu nehmen.
Er und der Reporter mit Knarre (Dave O’Brien) geben überhaupt ein sehenswertes Gespann ab. Gern wird im nächtlichen Park gelauert, um dem mysteriösen Krimi auf den Grund zu gehen. O’Brian würde aus dieser Sicht auch einen guten Noir-Cop abgeben.

Mit Sheriff, Ermittler, einem genial-verrückten Doktor und einer Frau, die charmant dazwischenfunkt (Suzanne Kaaren), hat man inklusive titelgebenden MONSTRUM auch alles, was ein klassischer Genrefilm so benötigt. Trotz simpler und auch nur vereinzelter Tricktechnik, bietet der frühreife Tierhorrorstreifen reichlich Charme des goldenen B-Kinos. Eine gewisse Geradlinigkeit merzen der gute Cast, Lugosis doppeltes Spiel und die (un-)heimliche s/w-Gebung locker aus.

Regisseur Jean Yarbrough machte sich nach diesem Start, mit Titeln wie King of the Zombies (1941), She-Wolf of London (1946) oder House of Horrors (1946), auch bei/unter Universal einen Namen. Den Titel selbst gibt es nur als US-Import (abgebildet), da der Film jedoch schon unter Public Domain fällt, ist es ein leichtes, irgendwo einen legalen Stream zu finden – wenn auch (nur) im O-Ton.

 

 

Einmal beissen bitten - Once Bitten
USA 1985


Damit die ewig alte Gräfin (Lauren Hutton) nicht ihr junges Anlitz verliert, braucht sie 1 Woche vor Halloween noch jungfräuliches Blut! Da in der Stadt der Laster dies aber mittlerweile Seltenheitswert besitzt, kann man nur auf einen jungen Jim Carrey hoffen, der von seiner Freundin (Karen Kopins) einfach nicht rangelassen wird! Selbst wenn im Autokino ringsum alle die Federn wackeln lassen.  

Willkommen in einer 80s Vamp-Komödie und Jim Carreys erster Leading Role fürs Kinoformat. Die Enthaltsamkeit steigt dem Eiswagenverkäufer sogar so weit zu Kopf, dass er sich mit seinen Burgerbratfreunden ins sündige Hollywood aufmacht, um sein Glück anderweitig zu versuchen. Nach der Begegnung mit der hypnotischen Femme Fatale, wird es ihm fortwährend aber schwer fallen, sich zwischen SCHARF (Lauren Hutton) und SÜSS (Karen Kopins) zu entscheiden! Außerdem schmeckt ihm neuerdings sein Burgerfleisch ROH weitaus besser, als zuvor noch verkokelt. Und in einer Kiste am Bettende, schläft es sich mittlerweile auch eingemotteter als im Bette. Vom neuen Aussehen ganz zu schweigen. Da machen sich auch die Eltern Sorgen.

Aber, nach dem ersten Sex kann man sich körperlich eben etwas verändern!

Meint zumindest der Teenager, in dessen Rolle sich Carrey sogar recht gut macht, sofern er nicht mit seinem später zur Marke werdenden Slapstickgrimassen überzieht, weil das hier noch etwas deplaziert wirkt. Für mein Gefühl.

An flotten Sprüchen ist sich aber keiner verlegen. Komische Situationen und juxige Anspielungen halten doch bei Laune, egal ob Madames tuckiger Diener der sich scheinbar gern in Kleiderschränken aufhält, die "Abordnung aus der Gruft" klingt witzig und Vampiranwandlungen machen sich sowieso amüsant.
alt text
Zwischenzeitlich hängt man zwar immer wieder mal durch, ein Dance-Battle der beiden heißblütigen Frauen zum Halloweenball, bringt aber wieder Schwung in die Angelegenheit und wenn man in der blässlichen Not mal nicht weiter weiß, dann hilft auch ein Bibliothekar auf die mystischen Sprünge. Der Song "Once Bitten" (von 3 Speed) wird irgendwie (ungewollt) zum Ohrwurm und schon ist die kleine nächtliche Sause auch wieder um.

Frivoles 80s-Späßchen mit etwas Bissigkeit im Lendenbereich, zwar blutarm und teilweise etwas halbgar (ausgestattet), in manch Witzchen aber dennoch "köstlich". Nur schade dass Karen Kopins nicht mehr Filme machte. Sie ist hier als Teenager, der sich (tänzelnd) gegen den (über-)reifen Vamp auflehnt, ein echter Hingucker.

 

 
 
The Monster
USA 2016
 
Mutter Kathy (Zoe Kazan) und Tochter Lizzy (Ella Ballentine) haben ein völlig zerstörtes Verhältnis. Gut, dass die Rückreise zum Vater ansteht. Weshalb sich die beiden auf eine lange Fahrt machen. Nachts, unter starkem Regen ist jedoch ein Unfall nicht mehr vermeidbar und man kommt in einem verlassenen Waldgebiet zu liegen. Sich gegenseitig anzugiften, und dabei leicht touchiert auf die Rettungskräfte zu warten, scheint jedoch nicht das einzige Problem dieser Stunde zu sein: Etwas tödliches lauert im Wald.
 
Huch! Fängt eigentlich richtig prima an. Das vertauschte Mutter-Tochter-Verhältnis der beiden bekommt massig Hintergrund, ja fast schon zuviel für ein eigentliches Creature-Feature und Regisseur Brian Bertino (The Strangers/2008) weiß in der Inszenierung auch jeden Winkel zu nutzen. So ziemlich jede Kameraeinstellung sitzt richtig beachtlich und kreiert dadurch nicht nur Arthouse-Flair, sondern eine ebenso geniale Stimmung. Egal ob Regen im Scheinwerferlicht oder etwas Furchterregendes im schleichenden Background, die prekär-wachsende Ausnahmesituation sitzt! 
 
Anfänglich etwas Countrymusik und ruhige Töne liefernd, verhält sich auch der Score durchgehend klasse! Das Geniale, er provoziert nicht schon vorher, sondern überrascht einen völlig heimtückisch... indem einen das Monster anspringt bevor der Sound es überhaupt zulässt und somit aus einer Ruhe heraus schockt, sodass manch Angriff nur noch mehr reinhaut.
 
Das Monster selbst noch richtig schöner Old School Montur, hält zwar einen Mann im Konstüm bereit, kann sich aber richtig sehen lassen und wird auch so in Szene gesetzt, um damit verbundene Schwächen unauffällig zu kaschieren. Würde man im Making Of nicht sehen wie sich beholfen wurde, wäre es im Film allein gar nicht aufgefallen. Und das Gurgeln hinzu, herrlich.
 
Aber nun zu den Schwachpunkten: Leider fährt man die Nachvollziehbarkeit nach 70 Minuten völlig gegen die Wand. Unter völlig unverständlichen Handlungsweisen fragt man sich nur noch, was das jetzt soll!?
[Wieso opfert sich z.B. die Mutter völlig sinnlos, wo doch grad die Erfahrung gemacht wurde, dass es im Licht nicht mehr angreift und somit mit Fackel und Taschenlampe der Weg zur Straße oder zum Abschleppwagen ein leichteres Unterfangen gewesen wäre, anstatt sich planlos zu opfen und seine Tochter sogar alleine zurückzulassen?]

Um der Kreatur -die im Gegensatz zu den Darstellern keinerlei Hintergrund erhält- auch noch Herr zu werden, werden ihr noch ein paar Schwächen angedichtet, die sogar verständlich, gar klassisch erscheinen; um es letztlich aber zu töten, musst ich mir selbst einreden, dass das Monster starke Methan-Ausdünstungen haben muss. ;) 
 
Die Darsteller machen sich aber gut: Von Zoe Kazan bin ich seit einigen herausragenden Rom-Coms (Ruby Sparks, F-Word) sowieso angetan und Ella Ballentine, die zuletzt noch durch "Standoff" auf sich aufmerkasam machte, darf sich hier unter Tränen reichlich Ängsten hingeben.

Zur Symbolik des Films: Weil man nicht umsonst ein ästhetisches Independent Creature Feature mit reichlich Charakterdrama vermengt, lässt sich simple interpretieren, dass im Leben überall Monster lauern können. In verschiedenster Erscheinungsform, und vielleicht sogar nicht mal immer bewusst/absichtlich. Weshalb der ursprünglich Titel "There are Monsters" - fand im Mak. Of Erwähnung - wohl besser gepasst hätte.
 
Irgendwie letztlich so "sehenswert", wie schwachsinnig und wohl ein Paradebeispiel für 'Nicht Fisch (Charakterdrama) und nicht Fleisch (CF)' aber für Stimmungsfreunde die auch "Dead End" (2003) oder "Splinter" (2008) mochten - die ich beide für Geheimtipps halte -, definitiv einen Blick wert. Ich behalt ihn dennoch, weil ich Setting, Monster, Audiovisuelles und Stimmung mochte.


 

 

 

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de / Banner: MoeMents

 

 

Piranha
USA1978


Durch ein (trashiges) Missgeschick, werden fies-gezüchtete Piranhas aus einer militärischen Forschungseinrichtung in den Fluss eines gemütlichen Ferienortes geleitet. Nicht nur die Eröffnung eines Erholungsparks könnte ins blutige Wasser fallen, die gefräßigen Fische könnten sich auch noch den Weg ins Meer bahnen…

Eigentlich beginnt dieser (teils trashige) Tierhorrorklassiker aber mit dem Verschwinden zweier Jugendlicher die sich in ein Speergebiet wagten. Eine aufdringliche Dame aus dem städtischen Suchbüro, soll die beiden wieder auffinden... und weil die überall eindringt ohne zu fragen, hat sie nicht nur bald einen mürrischen Trinker als helfenden Sidekick, sondern durch ihr ungestümes Verhalten auch gleich noch all die Killerfische von der Leine gelassen! Teilweise also ganz schön sonderbar, wie die Frau an ihre Arbeit geht! Gefolgt von „OMG... es ist meine Schuld!“... hier gibts jedoch zur Abwechslung mal nicht ein „Nein! Mach dir keine Sorgen“, sondern ein schönes trockenes und saftiges „JA!“ vom Sidekick! :D

Noch edler ist aber die Geschichte zur Raubtierzüchtung: „Operation: RASIERZÄHNE“, nannte es das Militär, welches die genetisch veränderten Fische als biologische Waffen benutzen wollte, und zwar um sie als Killermaschinen in einem Fluss im Nordvietcong auszusetzen!! Als der Krieg dann aber vorzeitig zu Ende ging, hatte man keine Verwendung mehr dafür. Vergiften rottete die Viecher nicht aus.

Nun kämpfen eben Blockhaus-Trinker Paul (Bradford Dillman) und Such-Tante Maggie (Heather Menzies) gegen die ausartende Bedrohung. Niemand will ihnen glauben und selbst das aufmarschierende Militär will die Sache weiterhin geheim halten. So paart sich eben etwas Trash und lockere Spannung, mit leicht sommerlichem Horror. Produzent Roger Corman ließ Regienewbie Joe Dante (Gremlins, Das Tier) auch freie Hand, nur die typischen Exploitation-Elemente sollten enthalten sein. So gibt es eben paarweise Möpse und vereinzelte Goreeindrücke: Abgenagte Beine, viele Knabberwunden und gegen Ende auch noch einige gut präparierte Leichen(-teile).

In einem Interview erwähnte Dante, dass der Film eigentlich eine (Art Low Budget) Parodie auf Spielbergs weißen Hai sein soll ($600.000 zu 8Mio.$), was durch ein paar trashige Schmunzler (und Anspielungen) minimal aufkommt, wäre da nicht der Score des Italieners Pino Donaggio, der eine völlig ernsthafte Note anschlägt! Immerhin arbeitete der zuvor noch an „Carrie“ und „Wenn die Gondeln Trauer tragen“. Dante freute sich natürlich über den hochkarätigen Score den er dann bekam - auch wenn die meisten damaligen Schocker bei der Filmmusik sowieso ernsthaft übertrieben und erst recht einen Trashflair durch den inhaltichen Gegensatz kreierten - so macht diese doch eher professionelle Tonarbeit „Piranha“ erst recht verquer! Mit einem weniger erstklassigen und lockeren Score wäre der Film eine nochmals  bessere Unterhaltungsgranate!

Die Sache hält aber dennoch bei Laune und schreitet kurzweilig voran. Der Trunkenbold findet immer weniger Zeit zur Feldflasche (mit scharfem Fusel) zu greifen und seine Tochter im Ferienlager will auch noch gerettet werden! Hinzu gesellt sich eine ultraschnelle Fahrt mit dem Polizeiwagen – man muss vor den Fischis ankommen – die nicht rasanter ausfallen könnte. Hammer Inszenierung! Die Piranhas sind zum Glück zwischenzeitlich auch noch anderweitig beschäftigt:

„Aber die Piranhas… die fressen die Gäste!!“
 

Texanische Gegend, eine Flossfahrt und etliche andere Abzweigungen, viele Gummipiranhas die immer wieder im markant hörbaren Geschwader angreifen unterhalten für 70er Jahre Kino doch recht nett, wenn auch eben sehr verquer zwischen Trash und gutem Handwerk. Die Partykracher sind zwar definitiv das Remake (2010) und seine Fortsetzung (2012) aber auch das Original ist für sein(e)  Budget/Zeit und dessen Kurzweile, incl. blöden Sprüchen und einem wilden Finale, auch heute noch anzusehen!  Achja, schade das die sonderbare Stop-Motion Mutation im Labor nur ein unrelevanter Gag blieben – obwohl, vermutlich ist es auch besser so!

 

 

 

Frankenhooker
USA1990


Zum Mediziner reichte es für Jeffrey (James Lorinz) zwar nicht, aber wenn stört das schon, der Elektriker kann doch auch Pfuschen! Der Freundin ein Magenband einsetzen, etwas mit Gehirnen herum-experimentieren und als Geschenk für den Schwiegerpapi, bastelt man anbei auch noch schnell einen ferngesteuerten Rasenmäher. Blöd nur, wenn der Rasenmäher bei Erstinbetriebnahme, aus der eigenen Freundin blutigen Salat hexelt! So betitelt es zumindest die Presse! Aaaaber, Jeffrey wär nicht Jeffrey, wenn er nicht eine geniale Idee findet, sie wieder zum Leben zu erwecken!

Ab ins futuristische 80er-Jahre-Labor, mit Mega-Zündkerzen und einer Gefriertruhe mit violettem Blubberwasser, um die Überreste seiner Freundin darin zu konservieren. Zwischendurch mal ein Mahl mit der Verflossenen (ehm… deren Überresten…) oder zur Entspannung den Kopf angebohrt... so eine Reflexzonenmassage mit der Bohrmaschine wirkt wahre Wunder! Um wieder klar zu sehen. Da sind moralische Zweifel am verwerflichen Vorhaben gleich wie weggeblasen... ehm... gebohrt!
 

Jaaa, natürlich sind wir hier im feinsten Trashkino zuhause! Ganz wunderbar parodiert man Filme der klassischen Monsterstunde (nicht umsonst heißt die Familie Shelley, nach Frankensteins Schöpfer). Gekünstelte Ernsthaftigkeit durchbricht man mit lächerlichen Absurditäten, auf eine tiefgreifende Offenbarung seelischer Abnormitäten Jeffreys, folgt deshalb auch die abwegige Frage nach einem (Eiersalat-)Sandwich!! Ein paar Ekeleien zwischen (humanen) Schaltkreisplänen, Blitzfangantennen und einem organischen Mischmasch, sorgt für ein bizarres Späßchen!

Die lahmarschige Story könnte man zwar in 10 Minuten genauso 'ableiten', man lebt aber von den kleinen absurden Details, egal ob im Produktionsdesign oder der Herangehensweise… um seine Freundin wieder zurückzuholen, bedarf es nämlich an Ersatzteilen! Und wo könnte das Weihnachtsgeld besser investiert sein, als in Prostituierte!! Um die Ladys zu sich nach Hause zu bringen reicht sogar selbstgebrautes Crack, –die Huren fahren toootal auf Drogen ab- und schon verselbstständigt sich die Angelegenheit. Achja, die Nutten werden vom Supercrack nicht nur supergeil, sondern explodieren auch davon!!

Richtig gehört!
 

Tja, die Effekteküche hat hier mit Ganzkörperabdrücken der Darstellerinnen, ganz schön was zum Verunstalten gehabt! Unzählige digitale Elektroden-Blitze schlagen Funken und erweitern die bunten Kulissen nochmals um nette Retroeffekte. Den Rest tackert man einfach mit Metall zusammen, egal ob organisch oder nicht!

James Lorinz (als Jeffrey) hat zwar nicht die Ausstrahlung eines Andrew McCarthy, macht sich aber makellos kom-pe-tent als Elektrodoktor (beim Überprüfen von viel nackter Haut) im Doktorkittel! Patty Mullen die dann als Elizabeth in zusammengenagelter Hybridform (organisches Ersatzteillager, Metall im Hals, hohen Frankensteinschuhen und mannigfaltige Prostituierten-Attitüde) von den Toten zurückkehrt, punket vollends mit den Grimassen die sie vom Stapel lässt! Da springt wortwörtlich der Funke über! Da haben selbst fiese Zuhälter keine Chance.

Ein herrlich abgedrehtes Absurditäten-Trashfest, ein filmischer Hybrid aus Frankenstein, (Bridge of) Re-Animator und Pretty Woman, dazu dreckiger Sexappeal bis hin zur lustvollen Explosion (wortwörtlich!), etwas Ekel- und Kreativ-Effekten, einer Bierdeckel-Story für lau und einem klasse 80s Look - obwohl der Film eigentlich schon zu den 90s gehört. Regisseur Frank Henelotter (Basket Case 1-3, Elmer – Brain Damage) hat seiner Exploitationzunft also alle Ehre gemacht und eine gorige Horrorkomödie auf die wackeligen, ausgeliehenen Beine gestellt. Dieser kleine Abzweiger in zwielichtige Stadtviertel, manch heruntergekommenes Stundenzimmer und einem Labor aus dem Kuriositätenkabinett, macht jedenfalls Laune! Wenn nicht, kann man ja wie Jeffrey mit der Bohrmaschine nachhelfen, um sein Gehirn dafür zu präparieren! ;)

 

 


 

Feast
USA 2005

 

In der tiefsten (Wüsten-)Pampa liegt ne abgelegene Spelunke – schön dreckig, aber trotzdem ein warmes Ambiente ausstrahlend, was wohl daran liegt, das die Weihnachtsbeleuchtung (vermutlich vom letzten Jahr) noch nicht weggeräumt wurde. Die Bar mit einem guten irren Dutzend bevölkert, bekommt bald ein Problem... taucht plötzlich ein Typ mit ner dicken Knarre auf –Eric Dane als, MIT BUCHSTABEN BETITELTER HELD- der gerade Reißaus nahm; Bestien lauern draußen in der Nacht! Und von einem dieser abstrusen Viecher hat er sogar noch den blutigen Kadaver dabei! Und nach einer coolen heroischen Ansage, allen hier den Arsch zu retten… wird er auch schon genüsslich-bestialisch von einer dieser Kreaturen verspeist.

Tja, so läuft hier der wunderbar-schräge Mix aus splattrigem Horror und grotesker Komödie!

Charakterlich hat man gleich mal aus jedem Dorf einen Hund, vom alten Barkeeper, über einen Teen-Rollifahrer (Josh Zuckerman/Spritztour) und coolen Möchtegern-Cowboy hin zu drallen Ladys... reichlich Figuren um sie durch die Exploitation-Mangel zu drehen!! Verheizt man die bekanntesten Gesichter (Eric Dane, Jason Mewes) gleich mal wunderbar skurril zu Beginn, hat die Besetzungs-/Futterliste trotzdem noch einiges zu bieten: Darunter der Vater des Regisseurs, Clu Gulager ein alter Westerndarsteller als Barkeeper; Balthazar Getty (Young Guns 2) und Krista Allen (Dummschwätzer) versuchen sich -wie viele hier- ebenfalls als Helden, während Henry Rollins (The Chase) mit seiner rosa Jogginghose und seinen phänomenal-dämlichen Ideen, so einige Lacher auf seiner Seite hat.

Darunter auch die Idee, den Spieß umzudrehen und den Biestern Angst zu machen: Ey, die sollen Respekt vor einem haben!!
 

Durchzogen von trashiger Amateurhaftigkeit macht sich der nächtliche Belagerungszustand trotz rüder Stimmungswechsel im Score –vom blanken Horror zum verspielten Witz- immer noch herrlich stil- und stimmungsreich… was grundlegend wohl am Barambiente und dem Ausnahmezustand selbst liegt. Dazu schmeißt man zur Rockmucke herrlich übertriebene, heroische Sprüche, pathetisch inszeniertes Heldengehabe und einige hammer Skills ins Gefecht, und hat in der Splattermanier derbe-blutig auch einige kreative, wie groteske Ideen zu bieten – dessen Geschmacks-Spitzen einem sogar per Deep Throat reingewürgt werden!

Vordergründig gilt es aber sich zu verrammeln und die Nacht zu überleben! Wobei der illustre Mix von abgrundtief böse bis pervers amüsant, echt keinerlei Grenzen kennt! Hier rammeln nicht nur Bargenossen, sondern ebenfalls die Biester! Sofern sie nicht grad jemand vor laufender Kamera kastriert!
Grundlegend erscheinen sie jedoch in erstklassiger Old-School Effektemanier furchterregend angriffslustig, vom kleinen bissigen Racker bis zum großen Knochenpanzer-Biest, welches sogar noch ein eigenes Monsterdesign (eine Art Pumpkinhead) im Inneren verbirgt!

Obwohls eigentlich gar nicht so aussieht, ist diese wüste Abzweigung bis ins hintere Eck mit wunderbaren zweite/dritte-Reihe Gesichtern besetzt und geht fast schon als legere Ensemble-Horrorkomödie durch, weil jeder irgendwie zum Zug kommt und wirklich keiner sicher ist.

Während den einen die gory Eindrücke reizen, lacht der Trashfreund wiederrum über die bizarren Anwandlungen, zu denen es sich Regisseur John Gulager (Piranha 3DD) nicht nehmen lies, sein eigenes Ding durchzuziehen. Heraus kam ein Creature Feature mit reichlich Splatter, das als rüdes Guilty Pleasure zu unterhalten weiß. Wenn es nicht schon längst die Runde machte, ein richtiger Geheimtipp unter Genrefans sein könnte.

Blu-ray gibts leider nur als UK-/US-Import. Zwei Fortsetzungen folgten hierzulande ebenfalls auf DVD, fanden jedoch die Indizierung.

 

 

 

Coverbilder: bluray-disc.de / Banner: MoeMents

 

 

 

King KONG

11. März 2017
 Welcome to the jungle.... 

 

Ein Jahr nach "Graf Zaroff" (1932) hatte Regisseur Ernest B. Schoedsack noch Dschungelkulissen übrig und sein Kollege Merian C. Cooper (Vier Federn/1929) schon die Idee zu KONG im Gedankengang!

Eigentlich sollte Krimispezialist Edgar Wallace das Drehbuch verfassen: Er und Cooper entwickelten auch das Storykonzept auf Struktur einer Kurzgeschichte von Wallace, der verstarb jedoch 1932 noch bevor er überhaupt einen Buchstaben setzen konnte – aufgrund eines vertraglichen Versprechens und seiner Popularität fand er dennoch Erwähnung. Man arrangierte James Creelman (Die letzten Tage von Pompeji) als Schreiber, letztlich machte sich für die Dialoge allerdings Schoedsacks Frau Ruth Rose (Son of Kong) an die Schreibmaschine.

Herausragendstes Element des Films waren die Stop-Motion Effekte von Trickspezialist Willis O’Brian! Der nach seinem Erstversuch, Dinosaurier zum Leben zu erwecken (Die verlorene Welt/1925), mit King Kong innovative Maßstäbe setzte. Nicht umsonst hat sich Ray Harryhausen einiges von ihm abgeschaut!

Der Geburtsstunde des Riesenaffen stand nichts mehr im Wege. Nachdem Jean Harlow (Vor Blondinen wird gewarnt) die weibliche Hauptrolle ablehnte, kam Fray Wray an Bord des Frachters VENTURE.

Anker lichten und ab auf die Insel mit dem Schädelberg (Skull Island/Mountain)!

 

King Kong und die weiße Frau
USA1933


Der Filmemacher Denheim (Robert Armstrong) hält Stillschweigen über seine eigentlichen Absichten, nicht mal der Captain weiß wohin die Reise geht und da ihm sein Produzent für die fragwürdige Aktion auch keine Schauspielerin bereitstellte, muss noch schnell ein Mädchen von der Straße angeheuert werden.

In Ann Darrow (Fay Wray) findet der ruppige Filmemacher (für Urwald-Abenteuer) schnell eine brauchbare Aktrice. Was auch dem Zuseher nicht entgeht, der von Wrays liebenswerten Augenfunkeln und kokett-naiven Liebreiz ebenso hingerissen ist wie der erste Schiffsmaat Jack Driscoll (Bruce Cabot). Dessen Mut bald gefordert ist, weil das neugierige Mädchen nach der obligaten Reise durch den Nebel unbedingt auf die geheimnisvolle/sagenumwobene Insel mit muss...

Die Einwohner von Skull Island merken schnell, dass sie anstatt ihrer Opferbraut für Kong, doch lieber die "goldene Frau" hätten!
Und siehe da: Fray Wray zeigt noch lange vor Erfindung des Slashers, was 'ne Scream-Queen ist!

Knapp vor Filmhälfte taucht nämlich Kong auf. Und die Action geht los! Stop Motion ohne Ende, selbst unzählige Menschen wurden in dieser Art animiert und die abenteuerliche und ebenso gefährliche Suche nach der Blondine läuft an.

Mit Gasbomben bestückt kämpft man gegen Seeungeheuer, Dinosaurier und natürlich Kong selbst; wobei es für 30er-Jahre-Verhältnisse sogar ziemlich brutal und ungestüm zur Sache geht. Zahlreiche Menschenpuppen fliegen durch die Gegend, Dschungelgetier knabbert an einem rum und King spaltet - wie heute allseits bekannt - dem T-Rex die Kauleiste. Anderweitig stampft der wildgeworde Affe gern mal Menschen in den Schlamm!

Den Rest der Geschichte kennt jeder. Irgendwie wird der Riesenaffe bezwungen und nach New York verfrachtet, um den Broadway und das Empire State Building zum Beben zu bringen!

Der Affe wirkt zwar emotional, von der Liebe zur Blondine bemerkt man jedoch wenig – würde Denheim es nicht ständig als Filmkonzept anmerken – vielmehr gibt sich Kong entzürnt, weil ihm stets jemand sein neues Lieblingsspielzeug entreißen will. Die Kulissen und Doppelbildüberlagerungen entgehen keinem, die rustikale Mauer auf der Insel sieht jedoch selbst für heutige Verhältnisse noch erhaben und detailiert aus! Der Score ist wie erwartet: Schwungvoll, aufwiegelnd und nervtreibend.

Für die 30er Jahre ist dieser Urtyp des Monsterfilms definitiv phänomenal!
 


RKO Radio Pictures


Letztlich kam mit "King Kong und die weiße Frau" der Film raus, den Protagonist Denheim eigentlich machen wollte! Ein geniales Gleichnis wie ich finde!

Das Cover-Bild zeigt nur den US-Import, bei uns leider nur auf DVD erhältlich!


 

Vergleiche:

Fortsetzungen und Remakes ließen nicht lange auf sich warten. Die beiden bekannten Größ(t)en hieraus waren 1976 die Fassung mit Jeff Bridges und das aufwendige Remake von Peter Jackson aus dem Jahre 2005.

Während sich Peter Jackson eindeutig am Original orientierte, besonders auch was das mitgebrachte Filmteam angeht, übernimmt der 76er zwar das Grundkonzept, interpretiert aber vieles neu.

Der 76er macht sich auf die Suche nach einem Ölvorkommen, zu dem sich Prescott (Jeff Bridges) als Paläontologe an Bord schmuggelt - wie schon eine Lady in Son of Kong/1933 -, weil er die Geschichte eines Riesenaffens aufgeschnappt hat. Die Story-notwendige Lady (Jessica Lange) gesellt sich nach Unfall auf Hoher See via Rettungsboot hinzu.

Peter Jackson übernimmt sogar die Namen der Protagonisten, macht aus Jack Driscoll aber einen Drehbuchautor (im Original Schiffsmaat) und gibt den restlichen Beteiligten ein Gesicht (Andy Serkis, Jamie Bell, Colin Hanks…). Jack Black als wagemutiger Regisseur Denham lässt zwar genauso Charaktersonderlichkeiten walten, ist aber noch abgebrühter als im Original. Denn dort schleppt Denham zur Rettungskation von Ann Darrow keine Kamera mehr mit; Blacks Rolle hingegen versucht in jeder ach so brisanten Situation noch Filmmaterial rauszuschinden. Wo sich beide moralisch treffen, ist die Tatsache, dass sie das Monstrum um jeden Preis nach New York verfrachten wollen!

Tja, spätestens hier dürfte jeder gelernt haben, warum der Import von Tieren verboten ist!

Interessant ist auch, dass Jacksons Fassung den Kampf mit der schlangenartigen Echse aus dem Original wegließ, diese Szene dafür im 76er gleich STATT des Kampfes mit dem T-Rex auftaucht. Kong spaltete auch der Schlange den Kiefer! Im Original, als auch im 76er durfte Kong eine Straßenbahn demolieren, diese Szene gab es bei Jackson nicht. Gelungener Weise übernimmt Jackson das Empire State Building aus dem Original, während der 76er Kong auf's World Trade Center kletterte.

Man erkennt also in beiden Remakes unzählige 1:1 Szenen, gelegentlich nur minimal verändert, manches gleich neu interpretiert.

Im Großen und Ganzen kann ich jedem etwas abgewinnen, wobei mich an Jacksons Remake am meisten die Inszenierung der düsteren Nebelszene begeistert: Einfach herausragend! Der Rest war im Grunde nostalgisch adaptiert, immerhin spielt er auch in der selben Zeit wie das Original... und wurde durch Effekte mords aufpoliert! Der Broadway hat wohl nie künstlicher geglänzt. Größten Anklang finden bei mir in allen Filmen die Parts die durch ihre abenteuerliche Note an alte Jule Verne Expeditionen erinnern! Da fühl ich mich am "fantastischsten" Zuhause.

Hiernach warteten wir alle sehnsüchtigst auf 2017...
 
 
 
 
KONG: Skull Island
USA2017

Der Rückzug Amerikas aus dem Vietnam und darunter ein hochdekorierter Kriegsheld (Samuel L. Jackson) der noch lange nicht Kampfesmüde ist. Voll Freude erhält er einen letzten Auftrag: Die Begleitung eines wissenschaftlichen Teams auf eine noch unentdeckte Insel mitten im Pazifik. 
Eigentlich hätte Bill Randa (John Goodman) - als Vorstehender von MONARCH(!!) - gar keine Möglichkeiten/Mittel mehr zur Erforschung erhalten, im kalten Krieg darf einem die Sowjetunion aber nicht zuvorkommen.
 
Direkt durch den kolossalen Sturm hindurch, der die sagenhafte und geheimnisvolle Insel umhüllt, beschreitet das Helikopter-Squad unter Lebensgefahr den Flug durch die katastrophale Dunkelheit, hinein ins sonnige Paradies!
 
Den Kontrast hätte nicht herrlicher/genialer ausfallen können! 

Indie-Regisseur Jordan Vogt-Roberts (Kings of Summer) weiß in seinem ersten Großprojekt tatsächlich jede Stilgebung auszureizen und zaubert ein Guerilla-verseuchtes Dschungelfeeling sondergleichen auf die kreativ-pathetische Leinwand. Ein paar phänomenale Weitwinkelaufnahmen zeigen erst recht, wie winzig der Mensch in dieser Unternehmung eigentlich ist.
 
Weil die Egos aber zu großkotzig sind, schmeißt man zur Begrüßung gleich etliche Bomben zur Geoforschung ab. Der Mensch muss seine Herrschaft über Natur und Tier geltend machen; der starke Wille steht scheinbar über dem moralischen Gewissen. Hierzu begleitet "Paranoid" (von Black Sabbath) die Heli-Beschallung, um des Militärs primitive Abart rauslassen.

Eine phänomenale Szene, zwischen massig Militär-Helis, staunenden Augen bezüglich Inselzauber (Brie Larson) und konträr dazu, die militante Eroberung in Feuersbrunst. Die Kritik entgeht keinesweg.

Tja, hier hat noch keiner ahnen können, dass die Natur auch zurückschlagen kann! Wortwörtlich! In Form mega-monströser Viecher und in einem Fall, als KONGS Pratze! Da der KING des Dschungels beginnt die Fliegenschisse furios vom Himmel zu holen!
 
Nach schweren Verlusten wird die Nahrungskette neu definiert. Lieutenant Colonel Packard (Sam Jackson) hat in seinem vom Krieg gezeichneten Leben endlich eine neue Aufgabe, einen neuen Todfeind gefunden! 
 
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warnerbros.fr / Legendary Entertainment - Warner Bros
 
Bis dorthin - und sogar noch weiter - läuft in der Inszenierung noch alles wunderbar glatt; die Figuren werden locker eingeführt, Tom Hiddleston muss für Zwecke der Insel-Leitung (zu White Rabbit/Jefferson Airplane) erst mal aus einer Laster-Höhle rekrutiert werden und obwohl man sich gibt, als wolle man nur eine Insel erschließen, liegen schon Zweifel an der Wahrheit in der Luft.
 
Audiovisuell punktet man auf ganzer Fährte, gelegentlich könnte sich jemand an der übertriebenen Heroik stören - sie wirkt jedoch nicht arg-künstlich und hält sich der Kreativität zuliebe noch im fantastischen Rahmen!
Der wild-zusammengewürfelte Cast fügt sich bis in die kleinsten Reihen hervorragend, Brie Larson ist neben ihrem strahlenden Lächeln und dem zu Tränen rührenden Staunen wie gemacht um 70s-Klamotten zu tragen und Tom Hiddelston...mein Gott... warum hat den Beau nicht schon früher jemand in solch Rolle gesteckt - was für eine smarte, bewaffnete Coolness-Statur!! Und das durchwegs!
 

collider.com / Legendary Entertainment Warner Bros

 
Der Mann macht sich hier immer gut, speziell wenn man ihn in stillvoller Montage, bestückt mit Samuraisschwert und Gasmaske, durch grünen Giftnebel schickt um Ur-Vögel zu säbeln -> fantastisch-schräger Eyecandy-Moment.
 
Das (sympathische) Team wirkt auf alle Fälle klasse zusammen!

Leider gestaltet sich ihr Dienst nur darin, von A nach B zu laufen und den CGI-Monstern beim Wüten zuzusehen - oder davon weg zu laufen. Hier wäre weitaus mehr Background-Potential als nur die des kriegerischen Vietnam-Unhold möglich gewesen. Als größter Schwachpunkt entlarvt sich jedoch die zweite Drehbuch-Hälfte, die plötzlich jegliche fanatische Entscheidung nur noch Unglaubwürdig erscheinen lässt - ein besserer Kniff, um die Leute wieder ins Geschehen zurück zu bringen wäre klar von Vorteil gewesen.
 
Die Lovestory zwischen APE und Lady wird Gott sei Dank ausgespart, dennoch haben beide ihre Momente zusammen. Auf einen erneuten Import wird ebefalls verzichet. Hat dieses Mal aber wohl eh keiner mehr damit gerechnet.
 
Der Score ein großes DAM-DAM, voll Trommelschläge passend zum Dschungelfeeling, etwas dröhnendes Geächze aber auch gefühltes Adventure-Feeling mit einem Hauch Nostalgie. Eine leicht psychedelische Nuance sorgt weiters für Dschungel-verworrenes 70s-Feeling. Die Musik gestaltet sich sowohl im Score als auch in der Songauswahl richtig, aber richtig gut!
 
 
Audiovisuell also auf ganzer Linie TOP - sofern man die Inszenierungs-Heroik nicht als kitschig erachtet -, erweitert man die Welt um ein paar MUTOs und "hohle" Theorien. Der wunderbar-fügende Cast hätte jedoch mehr Background benötigt und die zweite Drehbuchhälfte ein Einsatzteam zur Rettung der Nachvollziehbarkeit! Für den Monsterfan bietet die Story an sich nicht neues, aber die "sehenswerte" Kombination definitv! Hinzu machen sich die kleinen Bezüge auf manch (Film-)Historie genauso gut, wie der mitgebrachte Plattenspieler.
 
Ein kleines Insel-Hin-und-her, bemerkenswerte Aufnahmen, besonders die Weitwinkel-Motive, dazu etwas Napalm, coole 70s-Mucke und actionreiche Fights - das abenteuerliche Kriegs-/Creature-Feature macht einfach Laune!
 
 
 

Jetzt freut sich der Monsterfan natürlich riesig auf das geplante Zusammentreffen des Gareth-GODZILLAs (2014) mit KONG! Weshalb man aufgrund weiterer Andeutungen, auch die After-Credit-Szene beäugeln sollte.

Da dieser KONG in den 70ern spielt und er scheinbar trotz seiner immensen Größe noch nicht ausgereift ist (meinte John C. Reilly in seiner WW2-spleenigen Rolle), hat er bis in die Gegenwart nochmals Zeit zu wachsen! :D

 

 
 
 
King Kong - 1976 by MoeMents
 
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Godzilla: Vergleich 1954 / 1998 / 2014 by MoeMents

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 Blogübersicht: MoeMents 

Coverbilder: bluray-disc.de
Skull Island Ausschnitte: Legendary Entertainment / Warner Bros 

 

 

Was nach dem Blog geschah...

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Durch den prähistorischen Insel-Trip hab ich mir doch tatsächlich einen kleinen süssen Dino eingefangen, der die Netzzufuhr kappte!! Der Geist Doug McClures konnte jedoch durch seine weise Erfahrung mit urigen Zeitgenossen, das Problem im Nu wieder lösen. Blog on!

M O N S T E R T H E K #11

10. Februar 2017

 




 
1941  The Wolf Man
Der Wolfsmensch
 

Nach dem Tod seines älteren Bruders kehrt Larry Talbot (Lon Chaney) in die Heimat zurück. Er soll von seinem Vater auf die Nachfolge des Anwesens vorbereitet werden. Bei der Reparatur eines Teleskops entdeckt er beim Durchsehen die hübsche Gwen Conliffe (Evelyn Ankers), die den Antiquitätenladen ihres Vaters im anliegenden Dorf leitet. Er macht sich auf um sich mit ihr zu verabreden, dabei kauft er noch einen Gehstock mit einem silbernen Wolfskopf. Beim abendlichen Spaziergang entdecken sie im Wald ein Zigeunerlager und wollen sich die Zukunft weißsagen lassen. Der Zigeuner (Bela Lugosi) schickt die Dame (zu ihrer Sicherheit) jedoch wieder weg, weil er ein auftauchendes Pentagramm in ihrer Handfläche sieht! Er weiß was es mit dem Symbol Schreckliches auf sich hat und schon bald kommt es zum Angriff auf die Frau durch einen Wolf. Larry kann den Wolf noch mit seinem Stock erschlagen, er wurde jedoch schon gebissen! Und wenn er selbst nicht glauben mag, er wird nicht mehr der Selbe sein!

Lon Chaney Junior steigt hier in die großen Fußstapfen seines Vaters, der in Sachen Schauspiel bis zu seinem Tode im Jahre 1930 unzählige Stummfilme mit seinen vielen Gesichtern bereicherte.
Für Chaney Jr. startete mit dem Wolfsmensch erst die Monsterkarriere, woraufhin er als einziger die 4 berüchtigsten Universal-Monsterrollen spielte: Dracula, Frankenstein, die Mumie und eben den Werwolf! Wenn auch fast nur in Fortsetzungen, mit Ausnahme des Wolf Man!

Seine Rolle wirkt etwas schüchtern und verunsichert, irgendwie ein großer Junge, der nicht weiß was (mit ihm) gespielt wird. Wenn er dann als Wolf so durch den Wald tappst und die Kamera den Fokus auf die Bewegung seiner Füsse richtet, wirkt das heute doch unweigerlich witzig. Tut der Klasse aber keinen Abbruch da der Rest genauso viel ernsthaften Charme hat. Die Maske wirkt recht flexibel und als Verwandlung im Zeitraffer sichtbar. Dann darf er Zähne zeigen!
Die Stimmung ist sowieso klasse. Das Moor voller Nebel, die schaurigen Kulissen und Drehorte (Schloss, Friedhof, Waldgegend…), das s/w Bild, und vieles wirkt auch oftmals wie in einen Schleier gehüllt zur der sich (s)eine psychische Verwirrung gesellt. Der Score ist gruselig und theatralisch, jedoch nicht so aufdringlich wie in manch anderen Klassikern, sodass einen das Stimmungs-Gesamtpaket einfach nur in seinen Bann zieht.  

Evelyn Ankers, welche die Rolle des Love-Interest übernimmt galt damals als Scream-Queen im B-Movie Bereich. Am interessantesten angelegt scheint jedoch die Rolle des Sir John Talbot (Claude Rains) die ganz beachtliche Ansichten einbringt... hier wird die Sache Werwolf-Mensch nämlich noch als klassische Art der Schizophrenie – LYKANTROPIE – bezeichnet und Larry vorerst Wahnvorstellungen angedichtet. Wobei sein Vater John einige weitere Ansätze anklingen lässt in denen er nicht nur Schwarz/Weiß denken will, sondern auch eine Dualseele erwähnt. Zwar nur ganz kurz, aber für Film und die Werwolf-Mythologie äußerst interessant!!

Das mit dem Silberstock – laut Legende kann man nur damit einen Werwolf erschlagen -, dem Pentagramm in den Händen der nächsten Opfer sowie auch das Übertragen des Fluches per Biss, schrieb hier Geschichte! Dies wurde tatsächlich vom Drehbuchschreiber Curt Siodmak kreiert und erschuff in Sachen Werwolf-Legenden so einiges, was später noch zahlreich Verwendung fand! Kann sich also echt sehen lassen!


2010 kam es dann zum Remake mit Anthony Hopkins und Benicio Del Toro, welches von der Aufmachung schön in viktorianischer Epoche spielt, einiges abgewandelt hat, aber im Stil doch irgendwie klassisch bleibt. Die Extended Version bietet sogar das Universal Logo des alten Films! Alles andere ist jedoch eine andere Wolfsgeschichte…

 

 

 
1975  Jaws
Der weiße Hai


Steven Spielberg schuff Duell (1971), Sugarland Express (1974) und schon folgte sein bis heute kultiger Tierhorror-Ableger, der nicht nur aufgrund des phänomenalen Marketings wie ein Bombe einschlug, sondern auch heute noch unter Cineasten als der beste Killerhai-Vertreter seiner Zunft zählt - wenn nicht sogar zu den besten Filmen aller Zeiten.

Fängt doch alles so still und beschaulich auf der kleinen Insel Amity an… oder wartet, nein,... eigentlich fängt man mit einer Hai-Attacke auf gemütlich gechillte Lagerfeuer-Kids an die noch etwas Baden wollten… das wirft doch gleich mal einen angespannten Schatten über das schicke friedliche Bade-Örtchen! Gerade erst hinzugezogen, Chief Brody (Roy Scheider), der als neuer Sheriff seine Arbeit ernst nimmt, doch der Bürgermeister (Murray Hamilton) und die Stadträte auf Touristeneinnahmen pochen und sich vehement gegen die Schließung des Strandes stemmen! Das Ferienparadies steuert auf den vierten Juli zu und eine Menge Badegäste werden per Fähre erwartet – weitere Todesopfer lassen deshalb in diesem persönlichen Krieg 'Kapital gegen Vernunft' nicht auf sich warten.

Ebenfalls wird der Ozeanologe Hooper (Richard Dreyfuss) gerufen und sogar eine Belohnung auf den Hai ausgesetzt - was gleich noch einen Haufen Amateure zur Jagd ruft. Letzlich muss sich jedoch das Trio, Brody und Hooper rund um den rüden Haifischjäger Quint aufmachen den Hai zur Strecke zur bringen!
 

Die Opfer zieht man rasant durchs Wasser, es wird gekreischt, eine Boje bimmelt, das Wasser färbt sich Rot… auch heute zieht der Horror noch an der Spannungsschraube und verleiht dem mechanischen Riesenhai nach wie vor ein glaubwürdiges auftreten! Obwohl man ihn sogar lange bedeckt hält. Wenn er jedoch auftaucht, stockt der Atem, denn der gebaute 8m-Animatronic schafft es immer noch furchterregend zu sein – was großteils der phänomenalen Inszenierung und dem kongenialen Score von John Williams zu verdanken ist!! Das „DO DO – DODODODODODODODO…“ trifft immer noch herrlich in Mark und Bein!

Nach kleineren Wasseraufnahmen, darf der Mächtige erstmals so richtig „auftauchen“ als er locker nach Brody schnappt… gefolgt von einem der wohl berühmtesten Zitate der Filmgeschichte, mit locker hängender Zigarette an der Lippe von Brodys verdutzt-überwältigten Gesicht: „Wir werden ein größeres Boot brauchen“. Was Brody in seiner wasserscheuen Panik sogar insgesamt drei Mal über die Lippen kommt, die Hektik und Angst sich aber unübertrefflich nachvollziehen lässt; alle spielen richtig genial, besonders Robert Shaw als Quint eine geniale Nummer für sich bleibt. Dachte ich als Jugendlicher noch seine persönliche Geschichte über die USS Indianapolis hätte man für den Film erdacht, weiß ich es heute besser um diese wahre historische Begebenheit… dessen Verbindung seinen Charakter, in der Jagd so besessen wie Kapitän Ahab (Moby Dick), einfach nur nochmals grenzgenial untermauert!! Seine wunderbar rüde dt. Erstsynchro gibt Quint überhaupt erst den Schneid, den seine Person so herausragend macht. Die Szene mit dem Narbenvergleich, dazu Laune und Gesang als Abwechslung zur Bedrohung die jederzeit wieder auftauchen könnte, einfach nur herausragend! Wie eigentlich alles!

„Alles was diese Maschine tut, ist schwimmen und fressen.“

Die Angelrolle mit Klavierseiten beginnt langsam zu knattern, dazu Quints Fokus aus dem Augenwinkel heraus, das könnte sich nicht bleibender ins Hirn brennen!


Nahm man sich doch reichlich Zeit in der Inszenierung, irgendwie würd ich es sogar mit bester Hitchock-Manier vergleichen (etwa mit die Vögel), punket JAWS schon zuvor mit dem sommerlichen Inselsetting und seinen wachsenden Problemen, überzeugt dann erst recht auf hoher See in der zweiten Filmhälfte. Erstaunlich war damals, dass der Hai eigentlich nur selten funktionierte und man notgedrungen kreativ ausweichen musste, und erst so, geniale Szenen wie jene mit den gelben Fässern zustande kamen - hier muss man den Hai nicht mal sehen und dennoch steigt mit der Hetzjagd der Adrenalinspiegel! 


Bis heute hält sich das Gerücht, dass man mit JAWS den Sommerblockbuster definierte, zuvor hatte man noch Angst, dass es die Leute zur heißen Zeit nicht in die Kinos zieht, doch eine neue Promotion-Kampagne schaffte es, mit einem Genrefilm so dermaßen kräftig im Mainstream einzuschlagen, dass es nicht nur Heerscharren ins Kino zog, sondern danach sogar einige Strände leer blieben! 
Der Erfolg festigte sich aber in erster Linie auch dadurch, dass Spielbergs Brut im Vergleich zu vorangegangen B-Filmen tatsächlich durch und durch ein erstklassiges Bild machte! Ein phänomenaler Film, und für mich auch heute noch der beste Hai-Film – mit Abstand!


 

 

 
1988  Revenge of the Living Dead
Flesh Eater
 


Im Intro liest man schon vielfach den Namen „Bill Hinzman“! Romeros erster (Friedhofs-)Zombie und somit eine Legende aus Night of the Living Dead – wenn man so will.
Er zeichnet sich hier durchwegs verantwortlich für Idee, Produktion, Regie und Hauptrolle, zur Weiterführung seiner Untoten-Rolle, auf hungriger Camping-Tour!

Ein Traktor-Driver im typisch roten Flanellhemd entdeckt beim Entwurzeln eines Baumstumpfes eine Inschrift mitsamt Sarg, selbst meint er dazu nur „Meine Fresse!“, weckt dadurch aber den Ur-Zombie auf, der sich fortan nach und nach seine weiteren blass-weiß geschminkten Kollegen rekrutiert.

Die Sache ist jetzt gar nicht mal soooo übel als von mir vermutet, dennoch ist das VORERST wichtigste Element IM und wohl auch ZUM Film: BIER!

Die Dialoge sind plumper als die Ausstattung und die deutsche Synchro gleicht einem Trashfest - schüchterne Jungs im Heustadl schmuddeln akustisch gleich ne Porno-Sync runter. Da fällt es auch nicht mehr negativ ins Gewicht die selbige Synchronsprecherin für 3 verschiedene Ladys zu verwenden.

„Kannst du mal den Ast tragen!“

Irgendwann stellt sich dann auch noch heraus, dass passend dazu Halloween ist! Warum man das kleine süsse Mädchen Heidi hierzu jedoch als Engel verkleidet, weiß nur Hinkman, zur Bestrafung muss das süsse Ding sogar dran glauben. (Trivia: Hinzmans echte Tochter die da von ihm gebissen wird). 

Hier macht Hinzman keine halben Sachen und erschreckt mit reichlich blutigen Gore-Effekten: Eine Heugabel in der Brust sorgt für Schnappatmung, mit einem gespaltenen Kopf grübelt es sich schlecht, ein Herz zieht man trashiger Weise gleich aus der Darmgegend, Hände ragen durch ganze Körper hindurch und letztlich liegt da auch noch einiges an Innereien herum.

Lass mich an deiner Halsschlagader zuzzeln Kleines, weg mit dem Badetuch!

Damits nicht zuuu langweilig wird, rekrutiert man schon im laubbedeckten Wald anhaltend Zombiepersonal und es finden sich auch stets neue unzählige Opfer! Die Camping-Kids sind schnell verbraucht – Fummeln, Saufen und Kiffen ist eben kein gutes Vorzeichen - und ein Schuppen, bzw. eine Farm weiter, lebt auch noch wer zum Anbeißen! Dann rollt auch noch einen Redneck-Jägerstrupp an, der nach der Halloweenparty bewaffnet aufräumen soll! Die Stümper tun sich dann auch noch schwer Lebende von Untoten zu unterscheiden.

„Die verdammten College-Kids!“

Ein Score der jeden Herbsttag zum depressiven Fest macht, die blasse Optik (einer billigen DVD) betristet einen mit restlichem Herbst-Flair. Das (ländliche) Setting selbst ist gar nicht übel, hin und wieder hat man sogar echt gute Momente, wie das Verbarrikadieren in der Hütte und die Vielzahl an Opfern (-> weitere Zombies), genauso überzeugen die handwerklichen Goreeindrücke, andererseits überwiegt natürlich glänzend peinlich der Trashfaktor. So oder so also, torkelnd mühselig, aber doch auch... meine Fresse!


 



Sodala. Das waren nun die (zu den ZoMoHoWo) versprochenen 11 Monster & Kuriositäten Blogs aus meiner Theke. Es wurden dann teilweise sogar mehr als die verlautbarten 33 Titel, weil manche eben auch nette Remakes oder ähnliches mit sich zogen. Da ich die Reihe außerordentlich mag, und vielerorts noch zahlreiche Genre-Ableger auf uns warten, soll die Reihe (nach persönlicher Zeit, Lust und Möglichkeit) definitiv fortbestehen. Also, hoffentlich bis bald, in der Monsterthek!

Jetzt wünsch ich nur noch ein schönes Weekend! Und, nicht beißen lassen!






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Night of the Living Dead - Mediabook Close Up by cpu lord

Die Untoten des George A.Romero by Dr. Rock

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Obduktion von "Dawn of the Dead" 2004 by Dr. Rock

Juan of the Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
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