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M O N S T E R T H E K #11

10. Februar 2017

 




 
1941  The Wolf Man
Der Wolfsmensch
 

Nach dem Tod seines älteren Bruders kehrt Larry Talbot (Lon Chaney) in die Heimat zurück. Er soll von seinem Vater auf die Nachfolge des Anwesens vorbereitet werden. Bei der Reparatur eines Teleskops entdeckt er beim Durchsehen die hübsche Gwen Conliffe (Evelyn Ankers), die den Antiquitätenladen ihres Vaters im anliegenden Dorf leitet. Er macht sich auf um sich mit ihr zu verabreden, dabei kauft er noch einen Gehstock mit einem silbernen Wolfskopf. Beim abendlichen Spaziergang entdecken sie im Wald ein Zigeunerlager und wollen sich die Zukunft weißsagen lassen. Der Zigeuner (Bela Lugosi) schickt die Dame (zu ihrer Sicherheit) jedoch wieder weg, weil er ein auftauchendes Pentagramm in ihrer Handfläche sieht! Er weiß was es mit dem Symbol Schreckliches auf sich hat und schon bald kommt es zum Angriff auf die Frau durch einen Wolf. Larry kann den Wolf noch mit seinem Stock erschlagen, er wurde jedoch schon gebissen! Und wenn er selbst nicht glauben mag, er wird nicht mehr der Selbe sein!

Lon Chaney Junior steigt hier in die großen Fußstapfen seines Vaters, der in Sachen Schauspiel bis zu seinem Tode im Jahre 1930 unzählige Stummfilme mit seinen vielen Gesichtern bereicherte.
Für Chaney Jr. startete mit dem Wolfsmensch erst die Monsterkarriere, woraufhin er als einziger die 4 berüchtigsten Universal-Monsterrollen spielte: Dracula, Frankenstein, die Mumie und eben den Werwolf! Wenn auch fast nur in Fortsetzungen, mit Ausnahme des Wolf Man!

Seine Rolle wirkt etwas schüchtern und verunsichert, irgendwie ein großer Junge, der nicht weiß was (mit ihm) gespielt wird. Wenn er dann als Wolf so durch den Wald tappst und die Kamera den Fokus auf die Bewegung seiner Füsse richtet, wirkt das heute doch unweigerlich witzig. Tut der Klasse aber keinen Abbruch da der Rest genauso viel ernsthaften Charme hat. Die Maske wirkt recht flexibel und als Verwandlung im Zeitraffer sichtbar. Dann darf er Zähne zeigen!
Die Stimmung ist sowieso klasse. Das Moor voller Nebel, die schaurigen Kulissen und Drehorte (Schloss, Friedhof, Waldgegend…), das s/w Bild, und vieles wirkt auch oftmals wie in einen Schleier gehüllt zur der sich (s)eine psychische Verwirrung gesellt. Der Score ist gruselig und theatralisch, jedoch nicht so aufdringlich wie in manch anderen Klassikern, sodass einen das Stimmungs-Gesamtpaket einfach nur in seinen Bann zieht.  

Evelyn Ankers, welche die Rolle des Love-Interest übernimmt galt damals als Scream-Queen im B-Movie Bereich. Am interessantesten angelegt scheint jedoch die Rolle des Sir John Talbot (Claude Rains) die ganz beachtliche Ansichten einbringt... hier wird die Sache Werwolf-Mensch nämlich noch als klassische Art der Schizophrenie – LYKANTROPIE – bezeichnet und Larry vorerst Wahnvorstellungen angedichtet. Wobei sein Vater John einige weitere Ansätze anklingen lässt in denen er nicht nur Schwarz/Weiß denken will, sondern auch eine Dualseele erwähnt. Zwar nur ganz kurz, aber für Film und die Werwolf-Mythologie äußerst interessant!!

Das mit dem Silberstock – laut Legende kann man nur damit einen Werwolf erschlagen -, dem Pentagramm in den Händen der nächsten Opfer sowie auch das Übertragen des Fluches per Biss, schrieb hier Geschichte! Dies wurde tatsächlich vom Drehbuchschreiber Curt Siodmak kreiert und erschuff in Sachen Werwolf-Legenden so einiges, was später noch zahlreich Verwendung fand! Kann sich also echt sehen lassen!


2010 kam es dann zum Remake mit Anthony Hopkins und Benicio Del Toro, welches von der Aufmachung schön in viktorianischer Epoche spielt, einiges abgewandelt hat, aber im Stil doch irgendwie klassisch bleibt. Die Extended Version bietet sogar das Universal Logo des alten Films! Alles andere ist jedoch eine andere Wolfsgeschichte…

 

 

 
1975  Jaws
Der weiße Hai


Steven Spielberg schuff Duell (1971), Sugarland Express (1974) und schon folgte sein bis heute kultiger Tierhorror-Ableger, der nicht nur aufgrund des phänomenalen Marketings wie ein Bombe einschlug, sondern auch heute noch unter Cineasten als der beste Killerhai-Vertreter seiner Zunft zählt - wenn nicht sogar zu den besten Filmen aller Zeiten.

Fängt doch alles so still und beschaulich auf der kleinen Insel Amity an… oder wartet, nein,... eigentlich fängt man mit einer Hai-Attacke auf gemütlich gechillte Lagerfeuer-Kids an die noch etwas Baden wollten… das wirft doch gleich mal einen angespannten Schatten über das schicke friedliche Bade-Örtchen! Gerade erst hinzugezogen, Chief Brody (Roy Scheider), der als neuer Sheriff seine Arbeit ernst nimmt, doch der Bürgermeister (Murray Hamilton) und die Stadträte auf Touristeneinnahmen pochen und sich vehement gegen die Schließung des Strandes stemmen! Das Ferienparadies steuert auf den vierten Juli zu und eine Menge Badegäste werden per Fähre erwartet – weitere Todesopfer lassen deshalb in diesem persönlichen Krieg 'Kapital gegen Vernunft' nicht auf sich warten.

Ebenfalls wird der Ozeanologe Hooper (Richard Dreyfuss) gerufen und sogar eine Belohnung auf den Hai ausgesetzt - was gleich noch einen Haufen Amateure zur Jagd ruft. Letzlich muss sich jedoch das Trio, Brody und Hooper rund um den rüden Haifischjäger Quint aufmachen den Hai zur Strecke zur bringen!
 

Die Opfer zieht man rasant durchs Wasser, es wird gekreischt, eine Boje bimmelt, das Wasser färbt sich Rot… auch heute zieht der Horror noch an der Spannungsschraube und verleiht dem mechanischen Riesenhai nach wie vor ein glaubwürdiges auftreten! Obwohl man ihn sogar lange bedeckt hält. Wenn er jedoch auftaucht, stockt der Atem, denn der gebaute 8m-Animatronic schafft es immer noch furchterregend zu sein – was großteils der phänomenalen Inszenierung und dem kongenialen Score von John Williams zu verdanken ist!! Das „DO DO – DODODODODODODODO…“ trifft immer noch herrlich in Mark und Bein!

Nach kleineren Wasseraufnahmen, darf der Mächtige erstmals so richtig „auftauchen“ als er locker nach Brody schnappt… gefolgt von einem der wohl berühmtesten Zitate der Filmgeschichte, mit locker hängender Zigarette an der Lippe von Brodys verdutzt-überwältigten Gesicht: „Wir werden ein größeres Boot brauchen“. Was Brody in seiner wasserscheuen Panik sogar insgesamt drei Mal über die Lippen kommt, die Hektik und Angst sich aber unübertrefflich nachvollziehen lässt; alle spielen richtig genial, besonders Robert Shaw als Quint eine geniale Nummer für sich bleibt. Dachte ich als Jugendlicher noch seine persönliche Geschichte über die USS Indianapolis hätte man für den Film erdacht, weiß ich es heute besser um diese wahre historische Begebenheit… dessen Verbindung seinen Charakter, in der Jagd so besessen wie Kapitän Ahab (Moby Dick), einfach nur nochmals grenzgenial untermauert!! Seine wunderbar rüde dt. Erstsynchro gibt Quint überhaupt erst den Schneid, den seine Person so herausragend macht. Die Szene mit dem Narbenvergleich, dazu Laune und Gesang als Abwechslung zur Bedrohung die jederzeit wieder auftauchen könnte, einfach nur herausragend! Wie eigentlich alles!

„Alles was diese Maschine tut, ist schwimmen und fressen.“

Die Angelrolle mit Klavierseiten beginnt langsam zu knattern, dazu Quints Fokus aus dem Augenwinkel heraus, das könnte sich nicht bleibender ins Hirn brennen!


Nahm man sich doch reichlich Zeit in der Inszenierung, irgendwie würd ich es sogar mit bester Hitchock-Manier vergleichen (etwa mit die Vögel), punket JAWS schon zuvor mit dem sommerlichen Inselsetting und seinen wachsenden Problemen, überzeugt dann erst recht auf hoher See in der zweiten Filmhälfte. Erstaunlich war damals, dass der Hai eigentlich nur selten funktionierte und man notgedrungen kreativ ausweichen musste, und erst so, geniale Szenen wie jene mit den gelben Fässern zustande kamen - hier muss man den Hai nicht mal sehen und dennoch steigt mit der Hetzjagd der Adrenalinspiegel! 


Bis heute hält sich das Gerücht, dass man mit JAWS den Sommerblockbuster definierte, zuvor hatte man noch Angst, dass es die Leute zur heißen Zeit nicht in die Kinos zieht, doch eine neue Promotion-Kampagne schaffte es, mit einem Genrefilm so dermaßen kräftig im Mainstream einzuschlagen, dass es nicht nur Heerscharren ins Kino zog, sondern danach sogar einige Strände leer blieben! 
Der Erfolg festigte sich aber in erster Linie auch dadurch, dass Spielbergs Brut im Vergleich zu vorangegangen B-Filmen tatsächlich durch und durch ein erstklassiges Bild machte! Ein phänomenaler Film, und für mich auch heute noch der beste Hai-Film – mit Abstand!


 

 

 
1988  Revenge of the Living Dead
Flesh Eater
 


Im Intro liest man schon vielfach den Namen „Bill Hinzman“! Romeros erster (Friedhofs-)Zombie und somit eine Legende aus Night of the Living Dead – wenn man so will.
Er zeichnet sich hier durchwegs verantwortlich für Idee, Produktion, Regie und Hauptrolle, zur Weiterführung seiner Untoten-Rolle, auf hungriger Camping-Tour!

Ein Traktor-Driver im typisch roten Flanellhemd entdeckt beim Entwurzeln eines Baumstumpfes eine Inschrift mitsamt Sarg, selbst meint er dazu nur „Meine Fresse!“, weckt dadurch aber den Ur-Zombie auf, der sich fortan nach und nach seine weiteren blass-weiß geschminkten Kollegen rekrutiert.

Die Sache ist jetzt gar nicht mal soooo übel als von mir vermutet, dennoch ist das VORERST wichtigste Element IM und wohl auch ZUM Film: BIER!

Die Dialoge sind plumper als die Ausstattung und die deutsche Synchro gleicht einem Trashfest - schüchterne Jungs im Heustadl schmuddeln akustisch gleich ne Porno-Sync runter. Da fällt es auch nicht mehr negativ ins Gewicht die selbige Synchronsprecherin für 3 verschiedene Ladys zu verwenden.

„Kannst du mal den Ast tragen!“

Irgendwann stellt sich dann auch noch heraus, dass passend dazu Halloween ist! Warum man das kleine süsse Mädchen Heidi hierzu jedoch als Engel verkleidet, weiß nur Hinkman, zur Bestrafung muss das süsse Ding sogar dran glauben. (Trivia: Hinzmans echte Tochter die da von ihm gebissen wird). 

Hier macht Hinzman keine halben Sachen und erschreckt mit reichlich blutigen Gore-Effekten: Eine Heugabel in der Brust sorgt für Schnappatmung, mit einem gespaltenen Kopf grübelt es sich schlecht, ein Herz zieht man trashiger Weise gleich aus der Darmgegend, Hände ragen durch ganze Körper hindurch und letztlich liegt da auch noch einiges an Innereien herum.

Lass mich an deiner Halsschlagader zuzzeln Kleines, weg mit dem Badetuch!

Damits nicht zuuu langweilig wird, rekrutiert man schon im laubbedeckten Wald anhaltend Zombiepersonal und es finden sich auch stets neue unzählige Opfer! Die Camping-Kids sind schnell verbraucht – Fummeln, Saufen und Kiffen ist eben kein gutes Vorzeichen - und ein Schuppen, bzw. eine Farm weiter, lebt auch noch wer zum Anbeißen! Dann rollt auch noch einen Redneck-Jägerstrupp an, der nach der Halloweenparty bewaffnet aufräumen soll! Die Stümper tun sich dann auch noch schwer Lebende von Untoten zu unterscheiden.

„Die verdammten College-Kids!“

Ein Score der jeden Herbsttag zum depressiven Fest macht, die blasse Optik (einer billigen DVD) betristet einen mit restlichem Herbst-Flair. Das (ländliche) Setting selbst ist gar nicht übel, hin und wieder hat man sogar echt gute Momente, wie das Verbarrikadieren in der Hütte und die Vielzahl an Opfern (-> weitere Zombies), genauso überzeugen die handwerklichen Goreeindrücke, andererseits überwiegt natürlich glänzend peinlich der Trashfaktor. So oder so also, torkelnd mühselig, aber doch auch... meine Fresse!


 



Sodala. Das waren nun die (zu den ZoMoHoWo) versprochenen 11 Monster & Kuriositäten Blogs aus meiner Theke. Es wurden dann teilweise sogar mehr als die verlautbarten 33 Titel, weil manche eben auch nette Remakes oder ähnliches mit sich zogen. Da ich die Reihe außerordentlich mag, und vielerorts noch zahlreiche Genre-Ableger auf uns warten, soll die Reihe (nach persönlicher Zeit, Lust und Möglichkeit) definitiv fortbestehen. Also, hoffentlich bis bald, in der Monsterthek!

Jetzt wünsch ich nur noch ein schönes Weekend! Und, nicht beißen lassen!






Weiterführende Blogs:

Before the Dead by MoeMents

Night of the Living Dead - Mediabook Close Up by cpu lord

Die Untoten des George A.Romero by Dr. Rock

White Zombie by Sawasdee


Land of the Dead - BD, Retrospektive, Interpretation by Dr. Rock
Obduktion von "Dawn of the Dead" 2004 by Dr. Rock

Juan of the Dead - Mediabook Close Up by cpu lord
indiz. Titel Review / Mediabook-Close Up dazu by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord
indiz. Titel by cpu lord

Die Meeresungeheuer im Film: Haie by Movienator

Weiterer Tierhorror und ähnliches... by Movienator

 

 

 

 

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M O N S T E R T H E K #08

26. September 2015




1964  USA und Italien schicken Vincent Price als Omega ins Endzeit-Rennen
The Last Man On Earth

Die Zuordnung des Feindes in diesem Horrorfilm fällt gleich mal richtig schwer, denn die Gestalten sind weder das eine noch das andere richtig! Die Erde wurde von einer Seuche dahingerafft, von einer europäischen Grippe ist die Rede, die über den Wind übertragbar das Land und seine Menschen überfiel. So ziemlich die ganze Menschheit ausrottete, jedoch einige wieder von den Toten zurückkehrten!
Weshalb sie schon mal als Zombies durchgehen und sich auch genauso lahm bewegen, jedoch haben sie anderweitig die Eigenschaften von Vampiren übernommen.
Sie können nur Nachts raus, haben große Abscheu von ihren Spiegelbildern, sind völlig lichtscheu, Knoblauch mögen sie gar nicht und töten kann man sie nur indem man ihnen einen Pfeil ins Herz treibt! Beißen tun sie aber keineswegs, sie rücken einen zwar völlig auf die Pelle und fallen gegen Ende sogar einer Frau verdächtig an den Hals, aber weder an ihr, noch an den Zähnen des Zampires kann man Blut/Bisse erkennen! Also eine sonderbar urige Mischung, die aber auf jeden Fall die Filmwelt beeinflusste und Wege bereitete!

Der einzige Überlebende, Dr. ROBERT NEVILLE (Vincent Price), bekommt jede Nacht Besuch von diesen Gestalten. Ein alter Bekannter unter ihnen kann sogar seinen Namen rufen, die anderen geben jedoch nur typisches Zombiegegrummel von sich; während sie wieder Mal sein verbarrikadiertes Haus lädieren. Für Neville scheint dies schon alltägliche Routine zu sein; Angst hat er keine mehr, weil sie zuwenig Intelligenz besitzen um ins Haus einzudringen. Der Radau geht ihm aber mittlerweile schon mächtig an die Psyche. Diese 3 Jahre – trostlos, verlassen, allein – waren hart und auch die Trauer über die Verluste nagen noch immer an ihm. 
 
Die beiden Regisseure, Salkow (Amerikaner) und Ragona (Italiener), teilen den Film unauffällig in 3 Etappen. In der ersten spricht Vincent Price kein einziges Wort, füllt jedoch mit reichlichen Off-Kommentaren die verlassene Einöde und seinen routinierten Alltag.
Um viel Licht zu haben gehört das Diesel-Aggregat nachgetankt, an der Drehbank werden neue Pflöcke angefertigt, Gestalten aufspüren/pfählen und etwas durch die Stadt fahren, u.a. zu einem Kühlhaus in dem er Fleisch und Unmengen an Knoblauch lagert! Eben damit er wieder versorgt ist, wenn die Nacht und seine Monster hereinbricht. Hier findet er auch mal Zeit sich zu erinnern… und in dieser Rückblende (2.Etappe) erfährt man ausgiebig Informationen über die Zeit zur Wende: die Ängste der Bevölkerung, seine Forschung für ein Gegenmittel und die persönlich erlittenen Verluste.
So bekommt man auch die Veränderung der Menschen zu diesen Gestalten lückenlos mit! In der 3.Etappe befinden wir uns wieder in der Gegenwart, in der sich mal etwas Erfreuliches auftut, als ihm ein Hund zuläuft, wehrt aber leider auch nur kurz. Doch dann taucht auch noch eine Frau auf, und mit ihr sogar einige ganz neue Informationen… es soll auch noch Halbinfizierte geben…

Nur gegen Ende der ersten Etappe wird es kurz mal etwas zäh, doch dann kommt die Rückblende, mit ihr wieder fesselndes Potenzial und sogar eine dramatische Familiengeschichte. Die Endzeit-Stimmung ist grundsätzlich erhaben und der zeitmarkante Score äußerst mitreißend. Auch mal theatralisch aufwühlend, aber meist zeitnostalgisch treffend. Vincent Price schleppt sich, themenspezifisch, bedrückt und auch beeindruckend durch diese marode Welt!


"The Last Man on Earth" ist die erste Verfilmung des Romanes "I am legend" (1954) von Richard Matheson. Alleinstehend schon toll anzusehen, noch besser aber als genialer Einstieg um sich auch die Remakes mit ihren kleinen Unterschieden zu Gemüte zu führen.                                                                                                                         


Die nächste Verfilmung ist demnach gleich I AM OMEGA aus 1971 mit Charlton Hesten als Robert Neville, hier als Mann an der Waffe! 
Nach einer Krise zwischen Russland und China, greifen auch die Staaten weltlich ein und in einem Krieg kommt es zum Einsatz biologischer Waffen, dessen Bakterien die Menschheit dahinraffen. Der Militärbiologe/-wissenschaftler konnte sich in letzter Minute noch einen Impfstoff verabreichen, der gerade erst für Versuchszwecke kreiert wurde, es hilft und er überlebt als einziger ohne Veränderungen. Eine weitere Gruppe Überlebender, eine fanatische Vereinigung, die sich einfach Familie nennt, hält all die technische Entwicklung für die Ursache des Krieges, und den Teufel; sie sind etwas mutiert und lichtblind, weshalb sie nur Nachts rauskommen um Schaden anzurichten. Fortan kämpft Neville gegen diese schwarzen Kutten tragenden Menschen mit roher Waffengewalt, Black Power Unterstützung erhält er später von der letzten lebenden Frau auf Erden und dabei werden einige lockere Sprüche und auch manch tolle Zitate losgelassen. Heston dabei etwas selbstverliebt heroisch und meist völlig unerschrocken mit seiner Uzi durch die völlig ausgestorbene Stadt spaziert... um im Finale noch einen Rettungsversuch zu starten. Kurzweilig und stimmig, wobei der Rückzugsort, seine kleine Festung mit großen Lagerbeständen wirklich ansehnlich ist! Sieht klasse aus!


Im neuen Jahrtausend wagte man sich wieder an einen Adaption und schickte Will Smith 2007 in I
 AM LEGEND in die ausgestorbenen Straßenschluchten New Yorks. Immer noch belastet durch den Verlust seiner Familie - die auch in zwischenzeitlichen Rückblenden immer wieder thematisiert wird - forscht er aber genauso an einem eventuellen Heilmittel. Verbarrikadiert in einem schicken Wohnhaus mit Kellerlabor, hat er auch noch einen Hund an seiner Seite, wenn ihm der mal zu wenig bietet, spricht er auch noch mit Schaufensterpuppen. 
Die Ursache für die Epidemie ist auch hier wieder anderer Art; ein Mittel gegen Krebs wurde gefunden, die Menschen sprechen auch super darauf an, nach einer gewissen Zeit mutierte das Virus jedoch und riss die Menschen in den Tod. Nur wenige starben nicht, mutierten aber zu scheußlichen Kreaturen die fortan nun nächtlich auf Beutefang gehen. Hungrig und mit einem ständigen Puls von 180, ist mit denen nicht gut Kirschen essen! Diese mit dem Rechner kreierten Wesen - auch beim Stadtbild kommt immens viel aus dem Computer - sehen recht glitschig aus, sind absolut lichtempfindlich und fletschen die Zähne, wenn sie einem ultraschnell nachjagen!
Nevilles Alltag besteht darin, untertags täglich nach Überlebenden Ausschau zu halten, das Lager der Kreaturen zu suchen und seine Vorräte aufzustocken. Bis natürlich auch hier noch jemand auftaucht...


Kann man sich also alle 3 Filme zu Gemüte führen, ohne einen Ausfall zu erleiden. Dort wo 2007 die Monster zu schnell waren, sind sie zuvor eher zu lahm gezeichnet, dennoch hat der Urklassiker den meisten Charme und wohl auch die beste Stimmung! Die ausgestorbene Post-Apocalypse punktet aber bei jedem. Die Heston-Variante hat wohl die bessere Action, wobei der Horror von Will Smith, mit einem schicken Labor und direkter Forschung an den Kreaturen aufwartet.
Alle enden außerdem ident... mit dem Tod von Neville nach der Übergabe eines Heilmittels aus seinem Blut! Beim Zwischendurch darf dann jeder selbst entscheiden, was ihm am Besten zusagt.



1972  Blaxploitation goes Transylvania
Blacula
 

Prinz Mamuwalde (William Marhsall) ist mit seiner Gemahlin Luva (Vonetta McGee) auf Besuch in Transsilvanien. Um gegen den Sklavenhandel einzutreten, versuchen sie Graf Dracula als Unterstützer zu gewinnen, der ist von der Sache jedoch weniger angetan wodurch es zum eskalierenden Streit kommt. Graf Dracula will sich die beiden sogar Untertan machen, belädt den Prinzen auch gleich noch mit einem Fluch und sperrt ihn auf ewig in einen Sarg. 
 
Blöd nur, dass im Lauf der Geschichte dann Van Helsing über die Blutsauger hereinbrach und alle ausrottete, nur der eingeschlossene Sarg wurde nicht entdeckt und somit 200 Jahre später von zwei homosexuellen Innenausstattern – aber echt total überzogen, klischeehaft, schwülstig -  in die Staaten importiert.
Somit bekam auch das Blaxploitationkino seinen Blutsauger, der sich hier recht trashig aber doch auch stimmungsvoll in seiner neuen nächtlichen Gegenwart herumtreibt. Etwas Beißen und eine neue Liebe inklusive! Ein bestimmtes Mädl sieht nämlich seiner ehemaligen Holden so richtig ähnlich; diese Inkarnation seiner alten Flamme will er nun nicht nochmal verlieren! Währenddessen versucht ein Gerichtsmediziner der Polizei (Dr. Thomas – Thalmus Rasulala) dem Blutsauger auf die Spur zu kommen, denn der hinterlässt einige Leichen und eindeutige Anzeichen für einen Vampir-Mythos.
 
Der Mythos im Film witzigerweise jedoch recht flexibel daherkommt, immerhin tritt Blacula gleich mal ungehobelt über die Türschwelle bevor er überhaupt fragt ob er reinkommen darf! Die Verwandlung von anderen in Untote passiert variabel von schleppend langsam bis ultraschnell! Zimmertemperaturen haben damit scheinbar auch was zu tun, aber fragt mich nicht warum! Hier gibt’s einige unterhaltsame Logikausgeburten, wobei das Beste aber noch ist, wenn dem Blutsauger mit dem Spitz werden der Zähne auch die Gesichtsbeharrung pompös sprießt! Haarsträubend ist hier eben so einiges, nicht nur die grandiosen Afrotollen!
 
Dennoch ist die Stimmung gar nicht so übel und kann durchaus mal fesseln, natürlich muss man sich beim dazugehörigen Score einiges anhören, von markanter Gruselstimmung die super zum 70ties Nachtsetting passt, bekommt man auch prägnant-penetrante Effektorgien (wie Sirenen) oder auch schwülstig-romantische Schmuddelsounds zu hören. Aber alles stets FUNKY! Yeah!! 
 
Am Ende gibt’s dann nochmals Action in zwei Etappen, bevor man endgültig ins Tageslicht entlassen wird. Kann man sich als Trashfreund oder auch als halbgar-amüsanten Blaxploitationstreifen ruhig ansehen - wenn man mutig ist! Egal ob zum Lachen oder als versuchten Grusler, wird in Sachen Stimmungen doch was geboten und mit manch netten Billigeffekten versehen.
 
Der Film bekam sogar im Jahr darauf gleich noch ne Fortsetzung, die neben selbigen Blac-Prince Darsteller sogar Pam Grier an Bord hatte! Auf Blu-Ray gibt es beide Filme im Double-Feature nur als US-oder UK-Import!  Bei uns wird man selbst unter den DVDs nicht fündig. Aber hin und wieder läuft er mal im Fernsehen, zuletzt eben auf Tele5 im SchleFaZ-Programm, mit reichlich (mordsspaßigen) Senf von P.Rütten und O.Kalkofe oben drauf!
 


2013  Bevor A. Yelchin unter Joe Dante gegen seine Zombie-Ex kämpfte, ....
Odd Thomas

 
Odd Thomas (Anton Yelchin) hat eine Gabe, die er jedoch versteckt, da seine Mutter dafür schon missverstanden und sogar weggesperrt wurde. Er kann Tote sehen und ihnen hilfreich zur Seite stehen, auch wenn er sich damit immer wieder in große Gefahren manövriert. Chief Wyatt Porter (Willem Dafoe) und natürlich auch seine Freundin (Addison Timlin) sind eingeweiht und stehen ihm stets zur Seite. In letzer Zeit sieht Thomas vermehrt sogenannte Bodachs, dies sind monsterähnliche Geisterwesen die sich von dunkler Energie nähren. Meist halten sie sich dort auf, wo bald jemand stirbt oder etwas Schreckliches passiert. Eigentlich sind sie selten zu sehen, in letzter Zeit häufen sich aber in dem Wüstenstädtchen die Sichtungen dieser dunklen Kreaturen! Thomas spürt, dass sich etwas Fürchterliches anbahnt.
 
Vom Horrorautor Dean Koontz wurden schon ein paar Romane verfilmt oder zumindest als Idee weiterverwendet, unter anderem die Watchers-Reihe (88,90,94,98), Hideaway (Goldblum, Silverstone) oder auch Phantoms (mit Ben Affleck, Peter O’Toole), so entspringt auch "Odd Thomas" seiner mysteriösen Schreibmaschine.
 
Dieser Film unterscheidet sich grundsätzlich schonmal vom gewöhnlichen Horrorfilm, da er weitere mysteriöse, übernatürliche und eben auch komödiantische Einlagen mitbringt und sich irgendwo auch nicht sonderlich ernst nimmt, obwohl es die Sache eigentlich ist! Die Verhaltensweisen sind so locker lässig, fast surreal entgegen der eigentlich bedrohlichen Situation, dass genau DAS den so gelungen Humor und auch frischen Esprit von "Odd Thomas" ausmacht! Odd stürzt sich Hals über Kopf in beängstigende Abenteuer und ist trotz persönlich eher ruhigerer Natur, in diesen Angelegenheiten fast schon ein mutwilliger Draufgänger, selbst wenn es wie ein Zwiespalt rüberkommen sollte. 
 
Anton Yelchin passt verdammt gut in die Rolle des verschrobenen Typen mit übernatürlichen Gaben. Mit seinem verschlafenen Blick bringt er die nötige Gelassenheit mit, damit alles irgendwie so beiläufig witzig wirkt; eine gewisse sonderbare Entrücktheit, die absolut stimmig ist! Addison Timlin gibt seine zucker-zuckersüsse Freundin die auch genug Humor mitbringt, besonders wenn sie im Eisladen kleine Mädchen bedient, dabei mit Odd telefoniert und ihm lautstark rät, er soll abgetrennte Köpfe im Kühlschrank suchen!
Dem Allzeitliebespaar das seit Kindertagen liiert ist wurde eine Geschichte maßgeschneidert, die tatsächlich so kitschig wie liebenswert ist! Eine Art Bilderbuchbeziehung zweier Seelen die wirklich zusammen gehören – auch wenn sie hier meist auf dem Sprung sind! Willem Dafoe gibt nen super-lockeren Polizisten ab, der stets tüfteln muss damit die Sache auch nicht für andere Polizisten sonderbar wirkt; immerhin weiß Odd Thomas Dinge, die niemand anders wissen kann. Und wenn man es selbst nicht wüsste, würde man definitiv Thomas für den größten Verdächtigen halten! Chief Wyatt (Dafoe) hat zwischenzeitlich immer irgendwelche Liebesspielchen mit seiner Frau am Laufen, jedesmal von Odd unterbrochen um in weitere Probleme zu navigieren. 
 
Auf den Regiestuhl setzte man Stephen Sommers (Die Mumie, Van Helsing, G.I.Joe) was auch gleich am Tempo des Films bemerkbar wird, leider doch auch zum Leidwesen der Geschichte die eigentlich richtig genial ist. Weil sie eben einen sechsten Sinn mitbringt, mit der Odd in Thrillermanier den ominösen Spuren und Zeichen folgt, wobei der Erfolg sich am richtigen deuten der Dinge misst. Also langweilig wird einem hier nicht, aber die vielen Elemente wirken durch das zügige Tempo und Geschehen eben doch auch mal wie ein Flickwerk. Obwohl die einzelnen Szenen wiederum auch fantastisch sind, speziell auch das emotionale Ende bei dem Tränen fließen dürfen.
 
Auch wenn die Mischung, zwischen Action, Liebesfilm und überquirlig amüsantem Mysterie-Horrorthriller sehr absurd ist, macht es den Film doch Besonders! Sofern man auf einen solchen Mix steht. Wäre das Tempo etwas gedrosselt, wäre die Sache sogar richtig genial. Wobei die mehr extrovertierten Seher mit der nahtlosen Abfolge wohl auch so glücklich sind. Auf jeden Fall würde ich gern eine Fortsetzung sehen, in der Hoffnung, dass ein anderer Regisseur sich darum annimmt. Jemand der alles eine Spur mehr verbindet und nicht soviel Potential gegen oberflächliche Kurzweile verschenkt. Da kann kein Gefühl aufkommen, obwohl die Story diese hätte! Der Spaß und die Lässigkeit muss natürlich bleiben! Material müsste genug da sein, von Odd Thomas gibt des immerhin schon 6 weitere Romane und sogar noch 3 Graphic Novels!
 






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"Wegrennen? Das ist doch kein Plan! Wegrennen kannst du, wenn der Plan fehlschlägt!" - "Der wartet uns noch zu Tode."
 
I. 1990 Im Land der Raketenwürmer Tremors
II. 1995 Die Rückkehr der Raketenwürmer Aftershocks
III. 2001 Die neue Brut Back to Perfection
IV. 2004 Wie alles begann The Legend Begins
 



 
Im Land der Raketenwürmer
USA1990-Tremors
"Perfection" ein ruhiges Tal, umringt von Bergen in Nevada. Gerade mal 14 Einwohner, von denen sich das Kumpelgespann Earl (Fred Ward) und Valentine (Kevin Bacon) ihre Zeit mit Gelegenheitsjobs tot schlagen. Bei einer weiteren Drecksarbeit im anliegenden Trailerpark fällen die beiden die Entscheidung, dass sie nun endgültig die Nase gestrichen voll haben und das Tal verlassen wollen. Auf ihrer Reise raus aus dem Kaff, taucht aber eine sonderbare Situation nach der anderen auf …

Was schon mal einen genialen Start darstellt! "Tremors" kommt vorerst nämlich schnell zur Sache und stiftet bereits bei der Ausreise von Earl und Valentine unerklärliche Verwirrung. Ein Toter auf einem hohen Masten, ein verschwundener Farmer der nicht nur Blutflecken hinterlassen hat und Straßenarbeiter queren und hindern nach und nach deren Abreise. Eine auch noch durch Steine verschüttete Straße, macht eine eventuelle Flucht plötzlich auch noch unmöglich. Alles noch ein bisschen blutverschmiert und schon ist man gefesselt in einem mittlerweile zum Kult gewordenen B-Movie!

Die nun kommenden tierischen Monster welche den Film und das Tal Perfection durchziehen sind nicht außerirdischer, sondern unterirdischer Natur! Riesige Würmer haben sich hier breit gemacht und sehen das Tal mit ihren Einwohnern als ein langes Frühstücksbuffet. So zitieren es auch die Bewohner, die nun in dieser "unartigen" Bedrohungen zusammenhalten müssen, was nicht nur abenteuerlich sondern auch amüsant ausfällt. Da der Film einfach ne Menge Charme besitzt! Super handgemachte (mechanische) Effekte, das abgeschnittene Tal erzeugt ne tolle wüste Stimmung, der Zusammenhalt dieser sympathischen Dorf-Bagage unterhält, besonders die Mischung aus (modernen) Cowboys, Provinzlern und einem Waffennarr, und die stinkenden Viecher sowie ein bisschen ekliger Schleim, geben noch ne geniale, leicht trashige Idee her!

Fürchten braucht man sich auch nicht wirklich, weshalb man sich vielmehr einem amüsanten, auch spannenden und stimmlich nostalgischen Happen hingibt. Zwischendurch gibt’s zwar auch mal kleine Längen, sagen wir besser Verweilzeit auf Dächern, und vielleicht auch ein paar zeitgemäße Eigenarten aber der staubige Flair verliert sich nie, da es weitere explosive Ideen und ein paar Schleimbrocken hagelt!
 



Fred Ward und Kevin Bacon machen ne gute Figur als die zwei führenden, anpackenden Cowboys und Michael Gross der den Waffennarr Burt Gummer mimt, bringt mit seinem Waffenarsenal nicht nur Durschlagskraft, sondern auch ne Portion Wahnwitz mit. Weshalb er gleich mal zum Aushängeschild für diese Filmreihe wurde. Auch die anderen Charaktere, eine Geologin als dienlicher weiblicher Zusatzpart, der geschäftstüchtige Ladenhüter Wong, die Familie Sterngood sowie weitere Figuren geben ne abwechslungsreiche Zusammenstellung ab.

"Tremors" kann man sich immer wieder mal ansehen, zeigt eine tolle ausgefallene Idee die damals wohl noch absurder als Heute gesehen wurde, macht aber genau deshalb noch mehr Laune. Die dennoch leicht unheimliche Stimmung und der staubige Wüstenflair unterhalten außerdem ungemein!

Das Bild liefert satte Kontraste, ist frei von Verunreinigungen und bietet auch eine für das Alter angemessene Schärfe. Der Ton ist schön verständlich, bietet Räumlichkeit jedoch höchsten wenn Musik zum Einsatz kommt.


(Quelle: bluray.com / © Universal Pictures)
 



Tremors 2
USA1995-Aftershocks
Waren die fetten Würmer damals noch in Nevada unterwegs, terrorisieren sie dieses Mal eine Ölbohrfirma in Mexico. Da ihnen die Mitarbeiter weg gefressen werden, was natürlich überhaupt nicht gut fürs Geschäft ist, wird der mittlerweile aus dem Fernsehen bekannte Earl Basset (Fred Ward) angeheuert damit er den Würmern (erneut) den Gar ausmacht!

Fred Ward ist also wieder mit an Bord und auf Kevin Bacon wird noch über Fotos und Zeitungsauschnitte kurz Bezug genommen. Nach dem ersten Filmdrittel stößt dann auch noch der enthusiastische Waffennarr Burt (Michael Gross) aus dem ersten Teil wieder hinzu. Dass der sich von der mexikanischen Armee bis über die Zähne bewaffnen lies, braucht man wohl nicht extra erwähnen. Ein Fan der ganzen Geschichte, dient Earl als junger Sidekick, der sich auf die Monsterjagd freut, während eine Wissenschaftlerin noch eine weiblichen Forschungpart einnimmt.

Mit dynamitbeladenen, ferngesteuerten Spielzeugautos – Burt hat natürlich einen SZ-Panzer – cruisen die beiden Jungs (Earl und sein Fan) durch die Täler und versuchen die Würmer zu sprengen. Damit es nicht langweilig wird serviert uns der Film auch noch eine abgewandelte Wurm-Spezies mit manch Predator-Eigenart, die bei der Gruppe zu schon bekanntem Verhalten führt – auf Dächern ausharren!

Manch Computeranimation ist grottig, doch die handgemachten Effekte klasse. Nicht nur die Würmer und Abarten sondern auch als Beispiel eine Erdspalterei, weil ein Wurm eine Kette frisst und das angebundene Auto daran durch die Gegend zieht, sind schnittig und auch amüsant umgesetzt. Wenn sie mit ihrer Rostkarre durch die Gegend jagen, bekommt man durch nette grüne Täler und sandig, steinige Plätzchen noch einen tollen Landschafts- und Outbackflair.

Auch wenn der erste Teil das Highlight darstellt, passt dieser perfekt ins spaßig-gruselige Unterhaltungs-Abendprogramm. Als Eyecatcher empfand ich noch noch das geile GRABOID-Layout eines Arcade Spielautomaten in Earls Wohnwagen.

Das Bild hat zwar manch feinen Sand - passend zur Filmoptik - aber ansonst nichts zu beanstanden. Sauberes Bild, angemessene Schärfe gute Farbkontraste. Der dts Stero Ton ist natürlich nicht Voluminös aber klar verständlich. Die Synchro wirkt nicht mehr ganz so bemüht.


(Quelle: fanpop.com / © Universal Pictures)




Tremors 3
USA2001-Back to Perfection
Burt kehrt nach dem Ausrotten der Viecher in Mexico wieder zurück zu den Wurzeln – ins Heimatnest Perfection! Hier werden mittlerweile Safariführungen veranstaltet um den  Touristen mit manch falschem Wurmzauber etwas Geld aus der Tasche zu leiern. Dauert nicht lange mischen sich echte Graboiden darunter. Burt rüstet sich sofort, als plötzlich die Behörden da stehen und ihnen aus Gründen des Artenschutzes verbieten die letzten Exemplare dieser Welt zu töten …

Tja, natürlich gestaltet sich dies anders als gedacht und der Zuseher bekommt dennoch bald die übliche Ladung Wurmjagd serviert. Was diesen Teil besonders macht, ist das erneute Auftauchen bekannter Figuren aus dem ersten Teil. Fred Ward ist zwar hier schon ausgestiegen, aber mit der Rückkehr Burts nach Perfection, sehen wir auch wieder das kleine Mädchen Mindy Sterngood (Ariane Richards aus Jurassic Park), die damals im Valley mit ihren Pogo-Stock herumhüpfte, ihre Mutter Nancy, den kleinen Mexicaner Miguel und den mittlerweile halb-erwachsenen Melvin. Somit sind mit Burt immerhin 5 Darsteller aus dem ersten Teil vorhanden. Was schon tolle Nostalgie einbringt! Ausserdem hängen alle in Walter Changs Laden ab, denn scheinbar seine Tochter übernommen hat?

Von der Story und Umsetzung rutschen wir durch das lockere, von Würmern durchdrängte  Erdreich, weiter in den B-Bereich ab. Die Story ist grundlegend simple und der Humor der die Reihe zeichnete, ist leider in der ersten Filmhälfte ziemlich rar gesät. Erst als Burt gefressen wird und über eine bizarre Aktion mittels Kettensäge wieder befreit wird, sind die Schenkelklopfer wieder da!

In Sachen Wurmkunde können wir in diesem Teil unser Biologiebuch vervollständigen da wir erfahren, wie die Dinger sich entwickeln und mutieren. Hatte hier der zweite Teil schon eine Neuerung durch die sogenannten Shriekers, wandeln sich diese nochmals zu … ehhm… (sie nennen sie) … Arschknaller, Hinterlader, Raketenstarter/-ärsche … wobei der Humor auch gleich wieder ersichtlich wird. Warum die so heißen dürft ihr selbst entdecken, aber es hat definitiv etwas mit brennbaren (Flug-)Gasen auf sich!

Die Effekte werden leider zuviel aus dem Computer ersetzt. Wäre nicht auch noch Handarbeit zu sehen, wäre dieser Teil flairtechnisch nicht mehr zu genießen. Hält sich zum Glück aber noch halbwegs in Balance.
So gestaltet sich der Film als eine Jagd/Flucht durch ganz Perfection Valley, die vorerst eher lahm ausfällt und sich erst später noch abenteuerlich gestaltet, als in MacGyver-Manier Waffen gebastelt werden:



Einige neue Entdeckungen fürs prähistorische Biologieheftchen und schon ist ein erneuter Teil der B-Movie Reihe fertig, den man sich trotz erwarteter Schwächen, zwecks "Perfection" und den bekannten Figuren doch auch gern ansieht. Im auftauchenden Merchandising fand ich nebst dem wieder ersichtlichen Graboid-Arcade Automaten noch die neuen Comics dazu cool!!

Das Bild hat zwar nicht mehr die Schärfe des Vorgängers aber bietet bestmöglichstes DVD-Bild und keine ansonstigen Aussetzer. Trotz des hier vorhanden 5.1 dts Sounds spielt sich alles im Frontbereich ab. Der O-Ton ist zwar ein klein wenig dynamischer aber auch nicht Surround lastiger.


(Quelle: fanpop.com / © Universal Pictures)
 



Tremors 4
USA2004-The Legend Begins
In diesem Teil gehts ab in den Wilden Westen, was gleich mal heißt das dieser Teil - obwohl es der (bisher) letzte der Reihe ist - zeitlich vor allen anderen spielt. Und unser Hauptprotagonist, wieder mit an Bord, Michael Gross, dieses Mal als Hiram Gummer noch keinerlei Ahnung von Waffen hat! Was sich bis zum zähen Ende aber dann doch ein wenig steigern soll. Der Vorfahre soll ja schonmal den Weg weisen.

Storytechnisch ist er der Inhaber einer Silbermine in der keiner mehr arbeiten will, da ganze 17 Leute durch etwas Unbekanntes umgekommen sind! Als reicher, verwöhnter Schnösel auftretend wirkt dieser hier ganz ungewohnt in seiner Rolle, die ansonst ja mit viel Feuerkraft aus allem Kleinholz macht was sich unerlaubt bewegt. Als unguter Zeitgenosse taut er ganz langsam auf, aber wirklich ganz langsam und begibt sich selbst mit auf die Entdeckungsreise, um zu eruieren was hier überhaupt schief läuft. Als sie dann die Würmer entdecken, bekommen wir diese Dinger als eher frisch geschlüpft zu Gesicht, also eher noch kleine Sandwürmer aber schon genauso gefräßig. Wodurch sie im Laufe auch zu angemessener schon bekannter Größe heranwachsen, und sich die letzten Überlebenden schon noch manch Größeres ausdenken müssen um den Viechern Herr zu werden. Wobei diesen Anfängern hier als erstes einfällt einen Revolderhelden (Billy Drago als Black-Hand Kelly) zu arrangieren, der auch schießen kann im Gegensatz zu ihnen - einem einfachen Dorfvolk sowie manch käuflichen Arbeitern. Wodurch die Sache "erledigt" werden soll, sich aber natürlich schwieriger als gedacht herausstellt ...

Dieses Teil ist in der Erzählart der müdeste und mag auch nicht richtig zünden. Es gibt zwar wieder ein paar nette Bezüge zu diesem Wurm-iversum, als Beispiel durch Changs Laden, natürlich durch Gummar und auch durch den Namen der Stadt der hier noch "Rejection" heißt, was sich aber ändern soll. Ein bisschen Witz is natürlich auch wieder eingestreut und ernst nehmen tut man die Sache sowieso nicht, dafür wird schon gesorgt, wodurch es eine nette beiläufige Unterhaltung wird aber mit etlichen Läängen - eben nicht nur die der Würmer. Eine Handvoll netter Leute als Dorfrestliche schlagen sich die Zeit tot, während Gummar versucht den "Sandwühldrachen" - ja es wurde sich wieder ein netter Name ausgedacht - den Gar aus zu machen. Leider eben ohne seine gewohnte Power!! Weshalb nicht viel Spaß übrig bleibt. Netter Western Look, nette Vorgeschichte, am Ende ein paar nette Ideen aber eben alles nur NETT! Und wir wissen, nett ist für manche der kleine Wurmbruder von ........

Das Bild besitzt eine akzeptable Schärfe, dass CGI ist nicht so schlecht und zum Glück wurde hier erfreulicherweise auch noch viel auf Handarbeit gesetzt! Da die Scheibe eben neueren Alters ist, gibts beim Bild sonst nichts zu beanstanden, manchmal tritt leichtes Rauschen auf aber sonst durch und durch gute Qualität. Der Sound ist klar und verständlich und liefert beiläufig auch mal Surroundeffekte ab.

 
(Quelle: media-review.de / © Universal Pictures)
 


 
Allgemein:
Michael Gross als Waffennarr Burt Gummar zieht sich nicht nur durch die ganze Filmreihe, sondern steigt im Lauf der Filme auch noch zum Hauptdarsteller auf.
Jemand der noch die ganze Reihe mitprägte war S.S. Wilson. Er führte nicht nur bei Teil2 und 4 Regie sondern wirkte auch an allen Drehbüchern mit! Teil 3 drehte Brent Maddock, der genauso an allen Drehbüchern mitschrieb.
Teil1 wurde von Ron Underwood inszeniert, dem später auch noch der Durchbruch mit "City Slickers" gelang. Zum Glück schuff er zuvor noch den vorerst eher nicht breitenwirksamen "Tremors" der später dann, auch noch bei manch Nicht-Cineasten, zum B-Kult wurde!
Auch wenn dieser das Highlight der Reihe darstellt, kann man sich zur Abrundung des staubigen Wurm-Universums - und besonders als B-Movie Freund - alle anderen Teile noch gemütlichst ansehen ohne einen gänzlichen Totalausfall zu erleben. Der letzte Teil zwar sehr zäh wirkt, man mit den ersten Dreien aber bestimmt nichts falsch macht. Die Monsterfilme machen Laune und sind zur keineswegs ernstgenommen B-Party oder einem persönlichen Nostaglie-Abend, genau das Richtige!


Das Coverlayout dieser 4fach Kombie, passt nicht nur perfekt zum Gesamtbild der Quadrologie, sondern hat nebst Retro-Trash-Look auch noch einen wunderbar frischen Blauton in seiner Silouettenmaske. Durch eine Amaray (14mm) sparen die 4 Filme ausserdem gleich noch enorm Platz in der Sammlung! Ich steh total drauf!!


(Quelle: bluray.com / © Universal Pictures)


Von "Tremors" gab es 2003 auch eine Fernsehserie, welche die Geschichte nach dem dritten Film aufpickt. Michael Gross war wieder durchgehend mit an Bord, die Serie wurde aber nach 13 Folgen wieder gecancelt, obwohl sie gute Quoten und Wertungen einfuhr, aber nicht an eine andere zu ersetzende Serie heranreichte. Die 13 Folgen wurden leider nur in Staaten komplett auf DVD veröffentlicht.

Scheinbar ging ein Gerücht zu einem fünftem Teil der Reihe um - der sogar schon 2010 mal hätte erscheinen sollen - indem Fred Ward und Kevin Bacon wieder dem "Thunder from Down Under" entkommen sollten. Der Titel wurde jedoch wieder aus der IMDB entfernt, also derweil mal keine Gedanken machen! Würde es sogar toll finden aber ich hab auch gern vollständige Boxen, was jetzt so ist! Gut so!

Nachtrag: Im Oktober 2015 wird mit "Tremors 5 - Bloodline" eine Fortsetzung der Reihe direkt fürs Heimkino erscheinen. Kultkanone Burt Gummer (Michael Gross) darf wieder auf Graboidenjagd gehen! Dieses Mal wird Südafrika untergraben und Jamie Kennedy als Sidekick dienen. Hoffentlich wirds wieder ein dreckiger (staubiger) Spass. Ich freu mich jedenfalls schon mal drauf!
Weiterer Nachtrag: Ebenfalls schon im Laufe meiner MONSTERTHEK unter die Lupe genommen - ab nach Afrika!





Coverbilder: amazon.de / Die Rechte aller Filmbilder liegen bei Universal Pictures

Blog by MoeMents


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Das dritte Kapitel hinter uns, folgt der finale Halloweenstreich...


 

27OKT: Wir waren auf Besuch bei meinen Eltern, sprachen zufällig über Geistergeschichten, Nahtoderlebnisse und übersinnliche Phämomene. Die Nacht dort verbracht, klinkte ich mich später in meines Bruders Streaminanbieter ein -er hatte Nachtschicht- und guckte den nun gleich folgenden Gruselfilm. Obwohl der nicht wirklich gruselig war, hatte ich nächtens einen Traum mit einer unsichtbaren, aber im Traum spürbbaren Geisterpräsenz *hahaha* und weil ich diesen (ins Licht) verscheuen wollte, rief ich sehr laut "Gehhh weg!!" und das ganze dreimal, sodass ich beim dritten Mal richtig laut schreiend aus dem Bett hochschreckte. *rofl*

 

Crimson Peak
USA 2015


Hat Mia Wasikowska zuletzt noch Alice (im Wunderland) verkörpert, schickt sie Guillermo del Toro (Mimic, Hellboy) erneut in eine Art Kaninchenbau. Nur ist dieser voller Gothic-Elemente, von Motten umzingelt und in ein Wind-zersaustes Intrigenkleid gehüllt.

Nach dem Tod ihrer Mutter, hat Edith CUSHING (Mia W.) Geistererscheinungen, die einer noch unerklärbaren Warnung dienen sollen. Reichlich Zeit später, verliebt sich Edith in den jungen, aber Armut-bedrohten Adeligen Thomas Sharpe (Tom Hiddleston, als geborener Gentleman), den sie über etliche böse Umwege, doch noch glücklich ehelicht. Der Neubezug seines Familienanwesens Allerdale Hall in den englischen Highlands, weckt jedoch erneut (alte) Geister!

Es beginnt eine verzehrende Liebegeschichte anno 1901, die über reichlich Umwege zum Grusel führt... einem Schlosse, auf roten Ton gebaut; der auch gleich als massiver Blutersatz dient und aus allen Ecken und Enden des brachialen Gothic-Hauses quillt.

Schöne Bilder wohin man sieht, leider aber auch viel CGI. Del Toro wollte im Visuellen, den Look eines Mario Bava Technicolor Filmes erreichen, erwirkt in der Optik aber vielmehr einen hochglanzpolierten Digitallook, der reichlich Charme schluckt. Ausgesattet ist man hingegen fantastisch! Manch Wintersturm fasziniert stimmungstechnisch ebenso wie die gotischen Elemente. Das zerfledderte Anwesen mit einer gebrochenen Decke im hohen Eingangs- und Kaminzimmer, lässt auf bezaubernde/unterkühlte Art, sowohl den Herbst als auch den Winter hereinrießeln.

Obwohl mir eine langsame Erzählart nichts ausmacht - immerhin überbrückt man stets mit Schauwerten - setzt sich die Story leider allzu vorhersehbar und bekannt um, und gleicht somit vielmehr einem Tribut an klassische Versatzstücke (Spukkrimi, Mysterie, Gothic-Romanze), aus dessen Sicht man über die schwächelnde Story hinweg sehen mag, würde sich das Visuelle nicht in diesem künstlichen Glanze anbieten. Mia Wasikowska überzeugt aber auf ganzer Linie, nicht nur ihr emanzipiertes, aber dennoch liebreizendes Rollenverhalten, auch ihr haarprächtiger und märchenhafter Look, überzeugen inkl. ihrer Belastbarkeit immer mehr.


Eigentlich ein Titel, der meine Setbild-Gelüste bestens befriedigen sollte, im Gesamtpaket aber nicht wirklich vollends begeistern konnte. Letztlich bleibt, eine sich selbst zerstümmelnde Hochglanzromanze, mit leichtem Schauer zum übernatürlichen Aufdecken einer Kriminal-Geschichte, und eine phänomenale Ausstattung unter angenehmer Stimmung. Der überzüchtete (Digital-)Look verwehrte mir jedoch einen weiteren Zugang; einzig Stil, Stimmung und Cast würden erneut locken.

 

 

28OKT: Es folgte mit "Todesengel aus der Tiefe" ein Creature Feature, dessen Flosse ich in der Monsterthek Schwimmrunden drehen lies. Und nach ihm, an diesem Samstag Abend ein Hauch Twilight Zone - durch die Zeitumstellung! ;)
 

alt text29OKT: Den Sonntag darauf, waren Windböen bis 120km/h angekündigt, dessen Sturm sich schon hörbar in der Twilight-Night ankündigte. Die Empfehlung zuhause zu bleiben, wurde natürlich dementsprechend genutzt.
Und Abends eine schaurige Neuheit geguckt, die ich gleich noch beim Review Contest einreichte. Ich kann euch sagen, "The Autopsy of Jane Doe" ist absolut stimmungsreicher Kammerspiel-Grusel, der sich perfekt fürs Halloweenprogramm machte. Kann ich allen Stimmungsliebhabern nur wärmstens empfehlen!

 


30OKT: Es durfte wieder etwas ausgelassener werden, deshalb ein ulkiger Halloweenableger aus den 90s...

 

Chaotisches Halloween
USA 1991 - Ernest Scared Stupid


alt textRichtig gelesen! Ernest P. Worrell - der in seiner Agenda auch einen Halloweenstreich verbuchte. Wieder mit dabei sein Hündchen Rimjob und sein Kumpel Bobby (Bill Byrge) -dieses Mal ohne Chuck und nur in einer kl. Nebenrolle. Und natürlich Slapstick und flotte/alberne Sprüche am laufenden Schusseligkeitsband!

Aber schon das Intro schlägt mit Filmausschnitten aus Nosferatu, White Zombie, The Screaming Skull und Missille to the Moon in die richtige Kerbe!

Wie die meisten dieser entzückenden Halloweenfilmchen, beginnt auch dieser mit einer schaurigen Legendenerzählung vor versammelter Schulklasse. Ernests Negativ-Schlauchheit auch gleich mit in die Story eingewoben, entfesselt diese(r) in der Nacht vor Halloween auch gleich einen Fluch, mitsamt Troll!

Trotz verfranzten Studio-Waldes, rechnet man gar nicht mit teils so liebevoll ausgestatteten Effekt-Details: Egal ob im trolligen Creature-Design oder im Spielbedarf kindlicher Gimmicks, hält man doch etliche amüsante Kleinigkeiten und schaurige Überraschungen bereit. Ebenfalls sorgt die Behausung der schrulligen Old Lady Hackmore (Eartha Kitt) für marode Auffälligkeit. Eartha Kitt stellt in ihrer Nebenrolle überhaupt ein hexisches Highlight in Steampunk-/Mad Max-Montur dar und brilliert als abgedrehte Unterstützung auf erstklassiger Linie. Weiteres Highlight, das Hündchen Rimjob!! Als der auch noch das Auto steuert, während Ernest sich hinten mit dem Troll prügelt, bleibt kein mehr Auge trocken!

In Summe ein kindliches Abenteuer, mit durchwegs t-/drolligen Ernest-Späßchen. Nur knapp den visuellen 80s entgangen, aber doch noch Charme versprühend. Letztlich haben die Milch-bewaffneten Smallspur-Goonies, auf ihren Rädern, gegen eine aus der Erde wachsende Horde Trolle anzustinken! Während Ernest nur rumalbert.

Ein nettes 90s-Späßchen mit lockeren Kultanwandlungen und verquer-entzückendem Ausstattungs-Flair.

 

 

31OKT: Nachdem vereinzelt Kids an der Tür klingelten, um etwas aus einer Sugarbowl zu haben, kehrte wieder Konzentration ein....

 

Season of the Witch
USA 1982 - Halloween III


John Carpenters Idee einer jährlichen Filmserie rund ums Thema Halloween, fand mit diesem Ableger zugleich Anfang, als auch Ende. Auch ich war einer der Jugendlichen, der nach 40 Minuten immer noch hoffte, dass Mike mit einem Küchenmesser um die Ecke kommt. Ein Flop war unvermeidlich. Mittlerweile aber von Fans einer richtig-betrachteten Stand-Alone Sichtung unterzogen, hat sich "Season of the Witch" doch erstaunlich breit rehabilitiert.

Nachdem Regisseur Tommy Lee Wallace unter John Carpenter vorerst nur allerlei Rumdum-Arbeiten erledigte (Cutter, Produktionsdesign, Sound-Effects...), wagte er sich mit "Season of the Witch" an seine erste Regiearbeit - um erst später mit "Fright Night 2" (1988) und "ES-IT" (1990) noch zwei weitere bekannte Ableger, einer doch eher ruhigen Karriere nachzuschieben. Als Cutter von "Halloween" und "The Fog" wird er aber wohl ewig in Erinnerung bleiben.

Schon der Beginn von "Season of the Witch" überzeugt mit einer fantastischen Stimmung: Carpenters Synthie-Wellen, nächtlicher Regen, tolle Bildmotive und ominöse Männer in grauen Anzügen,... sorgen die ersten 20 Minuten mit einem abstrusen Einstiegsmord für allerlei Suspense!

Mit Tom Atkins (The Fog, Night of the Creeps) auch gleich 'ne Genre-Ikone an Bord, macht sich der mit der Tochter des Opfers (Stacey Nelkin), auf die unheimliche Ursachen-Suche - rundum irische Halloween-Masken für Kinder! In der Spannung nun Einbrüche hinnehmend, kommt mit dem Städchen Silver Shamrock doch noch ein äußerst suspektes Gefühl der Bedrohung auf - der psychedelische TV-Jingle in kitschig-quitschiger Endlosschleife, gibt einem gewiss den Rest! *tüdelü*

Lächerlich hingegen wirken manch Drehbuch-Gelüste: Egal ob Forensikerin oder die 24 Jahre jüngere Kollegin, (Popo-Grapscher) Atkins kann sie beiläufig alle haben! Im Horror-Make-Up legt man noch ein paar wüste, blutige Effekte nach und schon kann der Halloween-Countdown auf eine riesige Bedrohung zulaufen!

Inhaltlich sollen unter Zuhilfenahme von etwas Stonehendge Magie, unzählige Opfer dargebracht werden, manch einer der verärgerten Zuseher könnte sich aber hier denken, er hätte mit der Sichtung des Films selbst ein Opfer dargebracht! ;)

Objektiver gesehen, macht sich zwar die Erzählung im späteren Verlauf zu tempoarm, Carpenters Score und eine stimmungsvolle Inszenierung kreieren aber doch einen abstraken Halloween-Ableger, der durch Storybezug zu den historischen Fest-Riten -die man sich in bester/abstruser Sci-Fi-Manier aus den Finger saugt- noch eine weitere Daseinsberechtigung liefert. Am Interessantesten an allem, wären jedoch weitere Folgewerke der Ursprungsidee gewesen. Letzlich bleibt "Season of the Witch" -ungeachtet des Michael Myers Themas- wohl doch noch ein zweigleisiges Unterfangen. Der 31OKT fällt im Film übrigens auf einen Sonntag, demnach ist er 2021 (und 2027) wieder an der Reihe. ;)

 

 

Da ich nun allerlei Sparten durch hab, von Grusel-Klassikern, über Tierhorror, Creature-Feature, Universal Monster, Vampirableger und geliebten Kultspäßchen, und damit sogar ziemlich breitgefächert und fürs Genre abwechslungsreich aufgestellt war, fällt mir auf, dass die Zombies ganz und gar fehlen! Deshalb werd ich noch einen nachreichen,... der zugleich einen meiner Favoriten, als auch einen gelungenen Abschluss darstellte....

 

The Return of the Living Dead
USA 1985 - Verdammt, die Zombies kommen!


Die Kult-Horrorkomödie nimmt schon zu Beginn wortwörtlich Bezug auf sein ernstes Vorbild „Night of the Living Dead“ (1968), schlägt aber natürlich einen völlig anderen Weg ein und bereichert das Genre auch gleich mit ein paar ausbrechenden Anwandlungen: Die Zombies sind schneller, etwas listiger/lustiger, maulen sogar Kleinigkeiten vor sich hin und haben mords Hunger auf Gehirne. Sind durch zerstören dieser - IHRER GEHIRNE - aber nicht Tot-zu-bringen!

Dan O’Bannons Untote kriegt man überhaupt nicht tot!

Ein medizinisches Versandhaus – zwei Hackler – und eine abstruse Geschichte…

Es gab schon mal einen Zombie-Fall, schildert Frank (James Karen) seinem neuen Lager-Azubi die verrückte Story.
In der deutschen Synchro ist sogar von einem Kampfstoff fürs Militär die Rede, eigentlich ist es die Chemikalie 245-TRIOXIN, die als Spitzmittel für Marihuana-Pflanzen Verwendung fand, irgendwie dann aber Tote wieder zappelig machte! Das Militär hat zwar alles damit Verbundene eingemottet… ABER VERSEHENTLICH – „typical army fuck-up“ - an das medizinische Lager adressiert; wo die verseuchten Reste nun im Keller lagern!

Dauert nicht lange, öffnet der neugierige Blick das Giftfässchen einschließlich Zombie, und erweckt infolge dessen auch gleich den ersten Leichnam in der Kältekammer. Dieser nach reichlich Kampf ins Krematorium verfrachtet, wird seine eingeäscherte Giftrauchwolke vom Regen direkt ins Erdreich gespült… und am anliegenden Friedhof gleich die nächste massive Untotenparty gestartet!!
 

„Return of the Living Dead“ nimmt sich in seiner Genre-Reminiszenz so ungeniert und ausgelassen selbst auf die Schippe, dass es einfach nur noch köstlich ist! Reizt auch allerlei herrliche Nuancen knapp an der Exploitaitiongrenze aus (inkl. leicht morbidem Sexappeal) und blässt zum spannenden und äußerst amüsaten RUN durch Lagerhalle, Keller, Friedhof und Leichenhalle! Die Gruppendynamik erhält von allem etwas und in Sachen 80s, reichlich davon!
 

Vom Himmel prallt der saure Regen, das Friedhofsset (mit der Baumallee) beweist gruftige marode Klasse und der nächtliche Belagerungszustand, wird in seiner extrem unnatürlichen Notlage, auch ganz wunderbar ausgereizt! EIN riesiger Brüller hierzu: Wenn die Zombies vor der Türe, über Funk der Sanitäter/Polizisten nach Verstärkung (und somit Nahrungsnachschub) rufen!! Zum Wegbrechen!
 

Als alteingesessene Haudegen hat man Clu Gulager in der Rolle des Lagerbesitzers Burt, und als Mann an der Front James Karen; der mit seinem anzulernenden Azubi Freddy (Thom Matthews aus Jason Lives), ein grenzgeiales Kultgespann abgibt. Sind die Gesichtsausdrücke der beiden schon in der erzählenden Vorabgeschichte bravourös zum Schmunzeln, drehen die beiden nach ihrer giftigen Entfesselung so dermaßen am Rad, dass man sich kaum noch einkriegt. Selbst manch Überzogenheit lässt sie nie aus der Rolle fallen und zeigt für ein B-Movie unglaublich qualitatives Schauspiel - zwischen emotionsgeladener Fessel und immens vergnüglicher Persiflage. Clu Gulager ebenfalls immer eifrig souverän dabei, wäre da noch Don Calfa (Immer Äger mit Bernie) als Wasserstoff-blondierter Leichenbestatter Ernie, der definitiv ein Fall für sich ist: Eine blutverschmierte Fleischerschürze, hinzu einen Holster mit Special-Colt, und nach einer Weile läuft der belustigend nur noch mit einbeinig Waden-freier Jogginhose herum und packt voll an! Die Gruppendynamik der verbarrikadierten Einheit ist im Zusammenspiel ohnehin außergewöhnlich, egal ob Punks, die beiden immer blässer werdenen Lageristen, der witzige Bestatter oder die junge Tina (Beverly Rudoplh)… jeder hat mächtig zu tun und wegzustecken!
 

Einzig das Make-Up der Laienzombies, schwächelt mitsamt des gelegentlich mauen Scores etwas, das war aber auch schon alles, denn die Corpse-Effekte sind wiederum der Knaller!! Nicht nur der sogenannte Teer-Zombie aus der Blechbüchse, auch die frisch vom Friedhof raunzenden Gehirn-Gourmets, machen reichlich verwest was her. Und erst der abgetrennte Torso den Ernie an den Obduktionstisch fesselt! Ein Plauderstündchen der krönenden Effektstunde.


Deshalb, für mich, einer der besten Zombieflicks ever!! Dieser (von Humor) überrannte Ausnahmezustand und mit ihr die nächtliche Sperrstunde in Kentucky, ist von Anfang bis Ende eine Unterhaltungsgranate. Und ein absoluter Partykracher für cineastische B-BRAAAIIIIIINNNNS!! - „Mooooore Braaaiiiiiiinns!“

 

 

 

Das war es nun mit meinem diesjährigen Kürbis-Marathon. Aktuell wünsch ich euch noch einen wunderbaren Halloween-Abend und darauf folglich ein seelenruhiges Totengedenken. Außerdem freu ich mich für meine deutschen Blu-Companeros über ihren heutigen Feiertag, der demnach nur alle 500 Jahre auftaucht und somit gewiss Seltenheitswert besitzt! ;)

Ich hoff mein Marathon hat euer Interesse geweckt, ich selbst fand ihn sehr abwechslungsreich und stimmig. Vielen DANK für eure schaurige Aufmerksamkeit, wir lesen uns.


 

 

 

 

Hier noch eine Zusammenfassung (2017):
01: Young Sherlock Holmes / 03: Once Bitten / 05: Hellraiser / 07: Lebendig begraben / Horror Express / 08: Der kleine Horrorladen / 09: Slugs / 13: Freitag der 13 - Part III / Part IV / 14: The Monster / 16: 976-Evil / 18: Elvira / 20: The Devil Bat / 23: Evil Dead (1981) / 24: Frankensteins Braut / 25: The Haunted Palace / 26: Invasion of the Body Snatchers (1956) / 27: Crimson Peak / 28: She-Creature / 29: The Autopsy of Jane Doe / 30: Chaotisches Halloween - Ernest Scares Stupid /
31: Season of the Witch (Halloween 3) / Return of the Living Dead.

 

 

 

 
 
 
 
 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de




1963  The Birds / Hitchcock macht die Flatter!
Die Vögel


Melanie (Tippi Hedren), eine noble Dame aus San Francisco, hält sich gerade in einer Zoohandlung für Vögel auf als ein hereinkommender Mann (Rod Taylor als Mitch) ihr einen Streich spielt. Die beiden kennen sich zwar nicht aber Melanie will sich revanchieren, irgendwie scheint es ihr der Mann trotz schnippischer Beleidigung angetan haben, deshalb macht sie sich auf die Reise nach Bodega Bay um Mitch genauso heimtückisch zu überraschen.

So beginnt der Film eher als Screwball-Streifen und dass die Lady eine so weite Reise für einen Scherz auf sich nimmt, wirkt fast schon an den Haaren herbeigezogen, aber es ist ja nur eine Einleitung um in dieses malerisch schöne Örtchen zu gelangen! Im Gegensatz zu San Francisco tickt in diesem wunderschönen Küstendörfchen die Zeit noch wohltuend anders und auch die Bewohner haben so ihren eigenen Charme. Wenn man den Titel des Films nicht kennen würde, würde man glauben sich in einem leichten Familiendrama mit Screwball Elementen zu befinden, da die beiden eben so ihre neckische Bekanntschaft aneinander auslassen und die Mutter von Mitch so ihre Probleme damit hat. Wenn man außerdem nicht wüsste, dass die Gefahr hier von Tieren ausgeht, würde man eventuell die Mutter von Mitch für den "Psycho" halten.

Das klingt jetzt vorerst so als sei der Film negativ überschattet? Natürlich nicht! "Die Vögel" hat eben eine lange Einleitung zu den Charakteren parat, natürlich könnte man das kritisieren und manche würden es wohl sogar schneiden, aber die Stimmung die sich hier in Bodega Bay in aller Ruhe ausbreitet ist sagenhaft. Die Ruhe vor dem Sturm wird hier langsam hochgeschraubt… in Minute 25 ein einzelner Vogelangriff und erst in Minute 52 kommt wieder eine breitere Attacke. Dass ist zwar alles was man in der ersten Stunde zum eigentlichen Thema bekommt, dafür läuft die zweite Stunde - überraschend, dass so ein Film überhaupt 2 Stunden geht - dann fast Schlag auf Schlag. Möwen, Krähen, Drosseln etc. alles dreht durch und attackiert das Örtchen in Intervallen. Es gibt neben den Ungläubigen welche Aussagen wie...

"Die Schule wurde von Vögeln angegriffen"

...nicht wahrhaben wollen, auch noch weitere Spinner - natürlich nur so lange bis die Vögel auch ihnen auf den Pelz rücken. Wirklich herausragend ist die Szene in der Bar wo alle aufeinander einreden, bevor dann draußen tatsächlich die Hölle losbricht! Auch visuell  hervorragend eingefangen, besonders die Luftaufnahmen auf das brennende Dorfzentrum sind beeindruckend. Und es geht gleich genauso spannend weiter, die Leute verbarrikadieren sich in ihren Häusern ohne zu wissen, warum und weshalb?

Meisterregisseur Alfred Hitchcock lässt dies erstaunlicherweise den ganzen Film über unaufgedeckt und somit ein spannendes Mysterium offen. Dessen Schock besonders zuschlägt, wenn die Vogelschar rund ums Haus wettert und einen nervenkostümerschütternden Lärm macht, auf die Spitze getrieben indem sie das Holz mit ihrem Schnabel zernageln oder zuhauf durch den Kamin kommen! Einige Schocker durch ausgepickte Augen, ansonst schafft Hitchcock aber schon allein mit dem Drapieren ganzer Vogelschwärme, die krächzend den Schauplatz übersäen, eine geniale Stimmung. Manch Blutverschmiertheit ist da nur noch stilsicheres Hilfsmittel. 

Das der Film keinen Soundtrack/Score braucht ist einfach nur genial! Die ruhige Machart und das beschauliche Dörfchen besänftigen des Zusehers Gemüt, bis wieder ein eindringliches, (kr)ächzendes Vogelgeräusch kommt und die spannende Gefahr weiter zur ausweitenden Bedrohung wird. Die visuellen Effekte wurden großteils durch wandernde Hintergründe bewerkstelligt, sich also zwei Bilder überlagern, und obwohl damals eine neue Technik verwendet wurde (Natrium-Yellowscreen) fällt es natürlich auf, was aber dennoch kein Problem darstellt! Nicht nur das, sondern auch die genialen 60er Jahre Requisiten (Autos, Gemischtwarenladen, Kleidung) geben famose Zeiteindrücke her – Rauchen war wohl auch noch Stilmittel - an denen man sich gerade in der HD-Fassung gar nicht satt sehen kann! Das Bild der BD ist sowas von beeindruckend!!! So viele scharfe Farbdetails und wunderbare Eindrücke, einfach nur genial!

Interessant auf den Bezug "Rache der Natur" ist hier die Tatsache das sie die zwei Hauptdarsteller – besonders reizend ist Tippi Hedren - zu Filmbeginn in einem Laden aufhalten wo alle Vögel in Käfigen ihr Dasein fristen, was sich im Laufe des Films umdreht weil die Menschen in ihren Häusern ängstlich und verbarrikadiert Zuflucht vor den Vögeln suchen! Dabei hat der Film nicht nur ein langes bedrohliches Wochenende, sondern eine noch unheilvollere Nacht zu bieten. Atmosphärisch einfach Top! Nicht nur in Sachen Tiergrusel ein Klassiker!!




1999  Idle Hands
Die Killerhand


In einem verschlafenen amerikanischen Nest, mit einem noch fauleren Hauptdarsteller, treibt ein Serienkiller sein Unwesen! Kiffer Anton (Dewon Sawa) hat das aber weniger mitbekommen, er hängt lieber den ganzen Tag zuhause vorm Fernseher ab und guckt Musikvideos oder Zeichentricke, oder gibt sich mittels umgebauten Asthma-Inhalator einer Grasfüllung hin! Als jedoch selbst im eigenen Hause Leichen auftauchen, ist Schluss mit herumlungern! Außerdem kommts noch richtig blöd, wenn man entdeckt, dass auch noch die eigene Hand einen auf Killer macht!

Diese Horrorkomödie wartet mit einigen bekannten Gesichtern auf. Dewon Sawa hat ein Jahr später "Final Destination" gedreht, seine zwei Kifferkumpels, gespielt von Seth Green (C2-Killerinsekt) - ist ja fast schon ein Urgestein in solch ähnlichen Nebenrollen und spätestens seit Dr. Evils Sohnemann näher bekannt – und Elden Henson (Mighty Ducks, Butterfly Effect) kennt man zumindest auch vom Sehen. Jessica Alba hat man wohl erst nach diesem Film richtig kennengelernt, sie darf hier im knappen Panty Haut zeigen und damit Anton den Kopf verdrehen. Der in der zwischenzeit in ihrem Vorgarten seine Katze sucht - die Pussy im Gestrüpp! - ja genauso plump sind die Sprüche seiner beiden Kumpels. Alba fährt hier übrigens ein sehr edles Bike, leider sieht man den Oldtimer nur einmal.

Zuerst glaubt Anton, dass falsche Kraut geraucht zu haben (üble Oregano-Muskat Mischung!), zumindest solang, bis er auch seine Freunde auf dem Gewissen hat. Die übrigens bald wieder als Untote auf seiner Wohnzimmercouch herum lümmeln.
Abhilfe muss her! Die erste Idee, die Hand zu beschäftigen, als Beispiel STRICKEN bei musikalischer Untermalung (Rob Zombies Dracula), scheint wenig langfristigen Erfolg zu versprechen, immerhin kann man die Stricknadeln auch zum Töten verwenden! Weshalb die Sache später übergeht in einen Fight Anton vs. Hand, natürlich in bester Evil-Ash Manier!

Neben dem 90Jahre/Halloweenstil (hier gibt’s noch dicke Walkmans) bekommt man ein paar blutige Kills um die Augen gehauen und ein paar sexistische Witze in die Ohren gebuttert. Auch der Kampf mit der Hand um die Fernbedienung fällt ganz witzig aus. Der Hund wird benötigt um die Kifferblättchen anzufeuchten und die Katze darf im großen Bogen, per Helikopter-Hand, die fliegende Sause aus dem Fenster machen! Manch Situationskomik ist echt zum Lachen!  Selbst wenn man was für Tiere übrig hat! Der Film fängt sogar richtig gut an (fast 80ties-klassisch), scheint aber dann mit der Wirkung des Grünzeugs genauso träge zu werden und mehr zur Abhängerstunde (Slacker) zu werden, bis die Sache zum Schulball hin wieder Fahrt und ein paar vereinzelte Ideen aufnimmt. Zur Halloween-Feier des Tages darf dann auch Offspring mit dem Ramones-Klassiker "I wanna be sedated" die Turnhalle rocken!! Der Soundtrack ist sowieso gelungen! Und das alles während die Teenager auf der Jagd oder Flucht vor dem eiskalten Händchen sind. Hier darf auch noch Vivia A.Fox (Independence Day) als okkulte Jägerin in einem überdimensionierten Alu-Wohnmobil auftauchen, im Schlepptau den ansässigen Rowdie, gespielt von Jack Noseworthy (Event Horizon) auf der Suche nach seinem Monster-Truck.

Einige akzeptable Computereffekte gibts zum gelungenen Make-Up, und farbige Lichter bringen noch Farbe in die Szenerie, trägt zur Stimmung bei.

Unterhaltsame Slacker-/Teenager-Horrorkomödie die zwar zwischenzeitlich mit Abhängen durchhängt, ansonst aber mit ein paar kultigen Ansätzen auch mal amüsiert. Am Besten fürs lockere Halloween-Programm geeignet. Das Bild zeigt nur den US-Import, gibts bei uns nur auf DVD.




2006  USA und KAN schicken native Legenden auf Bikes zur Blutmondnacht
Skinwalkers

"Skinwalkers" reiht sich neben Underworld, Ginger Snaps und Verflucht (Wes Craven – 05) zu den modernen Werwolf-Auswüchsen des ersten Jahrzehnts (21Jh.) ein. Rhona Mitra, die schon im Underworld-Prequel mitmischte ist auch hier mit von der Partie. Ihr Sohnemann spielt eine ganz besondere Rolle als schicksalshafte Figur zwischen umkämpften Werwolffronten. Diese haben sich nämlich aufgespalten.

Während eine Gruppe den Blutdurst und die damit eingehende Macht als Gabe sieht, ist es für die anderen ein Fluch der beendet werden soll. Der 12jährige Timothy (Matthew Knight) stellt den Schlüssel dafür dar. Eine Legende besagt, dass sein Blut bei Erreichen seines 13ten Lebensjahr die Heilung bringen soll. Es herrscht nun noch 4 Tage Blutmond bis die Wende kommen soll weshalb es die abtrünnigen Wölfe – hier als Bikergang unterwegs – eilig haben den Jungen zu töten bevor diese endet. Die Wölfe der guten Zunft ihnen hier entgegen treten und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Der Junge darf bis zu seinem 13. Geburtstag und dem Abklingen des Blutmondes nicht in die Hände des Gegenlagers fallen…

Die Idee ist ja schon mal gar nicht so übel und mal was anderes. Während sich die guten Wölfe zu Vollmond im Keller einschließen/anketten damit sie niemandem schaden können, machen sich die anderen auf die Jagd nach dem Jungen. Der versteckte Junge, Timothy, hat in diesem Falle genauso wenig Ahnung wie seine Mutter, deren Umfeld aber aus befreundeten Wölfen besteht, die um die Legende bescheid wissen. Wodurch sich eine gelungene (besser gesagt: schräge) Situation einstellt als die Biker erstmals auftauchen und sofort alle zu ganz dicken Knarren greifen!! Vom Sheriff über ein verwandtes Teenagerpärchen bis hin in zur Großmutter!! Und dieses erste Aufeinandertreffen - ein Shootout der auch mal keine Silberkugeln benötigt um etwas Haariges zu töten - dann auch noch so wendig, rasant geschnitten ist, dass Trashfeeling aufkommt!! So heroisch hier alle öffentlich in Zeitlupe durch die Gegend ballern, sieht man nicht alle Tage.

Caleb (Jason Behr) der Anführer der Wolfsbiker könnte gleich direkt aus Supernatural entspringen und hat hier gleich 4 Holster unter seinem Mantel versteckt um damit einen auf blutigen Pfad zu machen. Wobei sich aber kein Splatter findet und trotz der ständigen Dezimierungen aus beiden Lagern (Kopfschüsse und aufgeschlitzte Kehlen) sichtbar nicht allzuviel Blut vergossen wird. In weiteren Rollen findet man noch ein paar bekannte B-Gesichter wie Elias Koteas und Kim Coates, aber darstellerisch reißt sich hier definitiv keiner ein Haar aus! So kann trotz eigentlich akzeptabler (Umgebungs-)Inszenierung keine große Stimmung aufkommen. Sich die Killer leider größtenteils als normale Menschen zeigen, bis eben der Blutmond auftaucht. Um dann nach einer Weile blutunterlaufener Augen endlich zum haarigen Biest zu werden. Eine CGI-Fratze mit seitlich hochgezogenen Augen, einem breiteren Körperbau und ein paar Haarlängen mehr, zeigen hier wie man die Zähne fletscht! 

Also wer auf einen Road-Trip steht, der zur Flucht und Jagd ein paar sonderbarer Legenden wird, kann im Fernsehen ruhig mal einen Blick machen! Aber für die Sammlung ist diese Fantasy-Actionmischung, die in Zwischenetappen immer wieder mal mächtig durch die Gegend ballert, doch zu Durchschnittlich.

Bild zeigt den FR-Import ohne deutsche Tonspur, bei uns als DVD erhältlich.





Weiterführende Blogs:

Tierhorror: VÖGEL by Movienator
 


 



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1920  Dr. Sigmund Freud hätte hier, mehr als viel zu tun!
Dr. Jekyll und Mr. Hyde


Die Geschichte stammt schon aus dem Jahre 1886 (von Schriftsteller Robert Louis Stevenson) und ist nicht nur Literaturgeschichte, sondern auch Kult! Es gibt schon unzählige Verfilmungen über die beiden Seiten von Gut & Böse in einem Menschen, die Doktor Jekyll mittels eines Serums zu trennen versucht und dann von unerwarteten Folgen überwältigt wird. Ich sah mir den Stummfilmklassiker aus dem Jahre 1920 an, welche die erste Adaption in Spielfilmlänge darstellt und auf DVD gleich in 2 Fassungen daher kommt.

Neben dem Stummfilm (77Min.) auch noch als vertonte Fassung (67Min.) der im Vergleich nichts fehlt außer den Texttafeln - es soll dennoch noch eine 81Min. Fassung geben! Die Vertonte sogar etwas kurzweiliger ausfällt, die Schnitte zwar problematischer auffallen, aber das Gesprochene recht gut ist und einige Szenen mit Zusatzdialogen sogar noch gut abrundet. Aber dennoch wurde manches befremdlich übersetzt. Der Sinn bleibt natürlich erhalten, aber bei manchen Details fiel es mir schwer nun dessen eindeutige Essenz zu erfassen. Besonders beim wichtigsten Punkt, warum er nun das blasphemische Experiment wagen sollte… In der Sprachfassung fragt er sich ob es nicht möglich wäre in zwei Seelen zu leben, bei den Texttafeln wird es da schon genauer indem er vom Leben in zwei Körpern spricht. Er möchte die zwei Naturelle die in einem wohnen trennen, damit ein böser Impuls nicht die (reine) Seele befleckt! Das ergibt dann auch einen nachvollziehbaren Sinn.

Dr. Jekyll ist ein brillanter Wissenschaftler und auch noch ein hervorragender Arzt der sich sogar unentgeltlich um die Armen kümmert. Da er sich aber soviel um seine Arbeit sorgt wird er am Tisch einer elitären, vornehmen Runde kritisiert ob er nicht sein Leben versäume, er solle doch lieber mehr (niederen) emotionalen Impulsen nachgehen! Der Gang in eine Tanzetablissement/Lusthaus mit der genannten Runde weckt bei ihm weitere Hürden, die er eben später mittels Serum überbrücken möchte. Leider funktioniert es nicht so wie gedacht, das Ausleben von Dingen die er früher nicht gemacht hätte funktioniert zwar nun, aber seine zweite Persönlichkeit Mr. Hyde scheint immer mehr Macht über ihn zu bekommen und die Verwandlungen werden auch immer weniger kontrollierbar.

Die Verwandlung ist anfänglich gar nicht so wüst, es werden zwar seine Finger länger, seine Fingernägel scheußlicher und er bekommt auch noch einen Buckel, aber mit Verlauf des Films und dem Überhand nehmen des Bösen wird das Make-Up immer monströser! Gegen Ende sieht seine Bosheit immer ekliger und abstoßender aus, sodass sein Hindernis mit Frauen zu sprechen zwar wegfällt aber auf Grund seines Aussehens und seines wachsenden gewalttätigen Verhaltens würde jede lieber flüchten. Das Schauspiel von John Barrymore ist hervorragend. Immer mehr steigtert sich seine Zerrissenheit und seine gemachte Fratze wird immer beeindruckender, hässlicher! Bis er auch vorm Mord nicht zurückschreckt – sein Gesichtsausdruck in dieser Szene ist phänomenal - und alles auf ein trauriges Ende zusteuert.
Wie gewohnt im Stummfilm fehlt es nicht an Theatralik, die akustische Untermalung gewinnt man aber gegen Ende immer mehr lieb, da sie nicht übertreibt, sondern dem Spiel der Facetten schön unter die Arme greift.


Ich will jetzt nicht sagen, dass diese Geschichte dieses große umfangreiche psychologische Thema erfunden hat, keineswegs, aber die Verfilmung bringt es somit in eine simple, sichtbare und materielle Ausformung! Als ob man bei der Geburt von zwei wirklich famosen (Archetypen-)Grundsteinen dabei ist, die das Thema der Dualitäten im Menschen greifbarer machen, wobei man natürlich sagen muss, dass es sich übersteigert unter dem Mantel des Horrors tarnt aber das kann ja ein jeder selbst auf die Normalität ummünzen. Auch genial ist der Hinweis auf die unterdrückten Emotionen die in jedem tagtäglich lauern können und bei manchen auch öfter mal das Fass zum Überlaufen bringen, hier im Film eben noch sehr auf gesellschaftliche Konventionen (Zwängen) ausgelegt ist, wie man sich als Beispiel in der Öffentlichkeit zu zeigen hat und sich somit auch schon seiner Selbst entfremdet. Typische Moralfragen die man eben verschieden auslegen kann. Somit gibt Geschichte und natürlich auch Film viel Interpretationsspielraum her, obwohl er dies nicht direkt anspricht und im Verlauf eher recht simple beim menschlichen Horror bleibt. Aber ihn deshalb so toll macht, weil er oberflächlich wie auch tiefgründig funktioniert!

Für einen Stummfilm recht gelungen, wobei ich nun eine spätere Verfilmung sehen möchte, die nicht nur vom brillanten Schauspiel einer Figur abhängt, sondern durch die moderne Technik automatisch auch homogener ausfällt.

Das Bild der DVD (Classic Edition – Great Movies) ist so scheußlich wie Edward HYDE! Bei uns gibt es keine HD-Fassung, aber vielleicht orientiert sich der abgebildete US-Import (Blu-Ray) mehr an Dr. Henry JEKYLL!




1980  Sandburgen-Bauen mit Todesgefahr!
Blood Beach


Am kalifornischen Strand strahlt die Sonne vom Himmel, das Wasser bietet eine Erfrischung und der morgendliche Spaziergang mit Hund… endet anders als erwartet! Harry (David Huffman), Bediensteter bei der Küstenwache, will grad in die Arbeit schwimmen, als plötzlich ein Schrei ertönt! Die Frau mit der er sich gerade noch unterhalten hat ist plötzlich verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt, nur ihr Hund bleibt zurück! Der Tage darauf dann sogar auch noch mit abgebissenem Kopf am Strand aufgefunden wird. Die Polizei steht vor einem großen Rätsel…

…und der Zuseher natürlich auch! Als die Sache dann endlich mal auf den Strand reduziert werden kann, weil man vorher durch Umgebung und Score doch noch glaubt das der weiße Hai irgendwo auftaucht, wird der ganze Strand gleich mal umgebaggert.

Vergebens!
Was könnte es nur sein?

Extremer Treibsand? Nein!

Raktetenwürmer!? Nein, die gibt’s hier nicht, oder doch? Ne, glaub nicht, ausserdem liegen die Rechte der Tremors woanders!

Na dann sind es bestimmt Sand-Haie!
Nein, in den 80zigern gab es noch keine Asylum-Ausgeburten!

Was ist es dann!?
Ehrlich! Ich hab keine Ahnung!!
Aber ich nenne es mal "Das Ding aus dem Sand!!!!"


Und der Film hält dieses gefressige Etwas auch die ganze Zeit über, hinterm Sandhaufen! Weshalb wir großteils den Polizeiarbeiten folgen, verwoben mit Harry und seinen Freunden. Unter den Polizisten befindet sich als bekanntes Gesicht auch Burt Young (ihr wisst schon, Rockys Schwiegerpaps, ausm Schlachthaus) der hier einen quacksalbernden Cop zum Besten gibt der stets alles besser weiß und damit taktlos aneckt. Etwas Liebesgeplänkel darf natürlich auch nicht fehlen, was zwischen unserem Hauptakteuer, dem smarten Typen von der Küstenwache, und der Wiederheimkehrerin Catherine (Marianna Hill) stattfindet. Sie kehrte wieder zurück, da ihre Mutter das erste Opfer in dieser Sache war. Sollte ihrer aufkeimenden Liason etwas im Wege stehen, denn eigentlich hätte Harry schon sowas wie ne Freundin, wird das glücklicherweise auch vom Strand verschluckt! "Ohhh Mary!!"

Man muss sagen, dass alle ihre Sache entsprechend ernst nehmen und erstaunlicherweise auch nicht überzogen auffallen. Die ganze Angelegenheit hält die erwartete Portion Trash nur in Kleinigkeiten bereit, als Beispiel in Form eines Gerichtsmediziners der immer wieder irgendwelche banalen oder absurden Theorien vor sich hin faselt, oder auch einem Triebtäter dem die Eier abgebissen werden (recht geschieht ihm), und ganz besonders die letztliche Aufdeckung des Monsters! Denn das ist mehr als trashig! (Ein mächtiger Phallus mit Blütenkopf stülpt sich hier aus dem Sand!)

Ansonst ist der Film aber ein ganz stimmiger 80ziger Jahre Horrorthriller, der zwar völlig einfallslos bleibt aber zumindest im 7 Minuten Takt seine Opfer in den Sand reißt. Gekreische, manch kleine Blutverschmiertheit, Leichenteile, und einen versteckten Gruselkeller am Strand inklusive. Kann man, muss man aber nicht haben, außer man sammelt die Filme über Sandmonster, dann wird er definitiv seinen völlig berechtigten Platz irgendwo zwischen Screamers (95) und den schon oben genannten Titel finden!





1999  The Living Terror
Komodo
 

Eine Art Hippie setzt auf einer Insel einige Eier aus, dessen Tiere in dieser  unbeheimateten Umgebung dennoch zu enormer Größe heranwachsen und etwa 20 Jahre später auch sehr angriffslustig sind! Der junge Patrick (Kevin Zegers) lebt mit seiner Familie auf dieser Insel und ist stets etwas auf abenteuerlicher Erkundungstour. Dieses Mal endet die jedoch für seine Eltern und auch für seinen Hund – ja, immer muss der süsse Hund dran glauben! – blutig. Seitdem gelten diese als verschwunden und der Junge kämpft mit einem Trauma! Eine Psychologin (Jill Hennessy) will ihn wieder auf die Insel zurückbringen, damit er sich seinen Ängsten stellt und sein Trauma verarbeitet, doch die Gefahr ist tatsächlich real und die Viecher auch noch gewachsen.

Kevin Zegers mal in jungen Jahren, gerade mal 15 (heute bekannt aus Frozen, The Colony) steht hier unter posttraumatischen Schock und soll sich wieder auf die Insel begeben. Per Fähre und dessen alten Freund, dem Fährmann der später auch mitmischen darf, geht's auf zur verlassenen Insel, wo nur noch die Ölbohrfirma ihr Unwesen treibt und auch über die Gefahr Bescheid weiß, diese aber natürlich verschweigt! Unter den Ölbohrlakaien auch ein bewaffneter Billy Burke (Twilight, Drive Angry), der nicht nur zwischen den Fronten steht, sondern auch eine ganz gute Figur macht. Die Psychologin, gespielt von Jill Hennessy (Crossing Jordan) angemessen der Sache auch völlig akzeptabel beisteuert. Die Frage ist nur wer Echsenfutter wird und wer nicht?  Wobei dieser Tierhorror mal nicht auf eine Mutation setzt, sondern die Tiere so angriffslustig/gefräßig macht weil die fast isolierte Insel nicht ihren gewohnten Speiseplan hergibt! Die Größe dieser Komodowarane bezieht sich darauf, dass diese Drachenechsen hier, eine eigentlich schon ausgestorbene prähistorische Form darstellen – oder so ähnlich!

Michael Lanterii, der 94 für Jurassic Park den Specialeffekts-Oscar einheimste, führt hier nicht nur Regie, sondern belebt eben auch die Reptilien. Das CGI ist deshalb akzeptabel bis sehr gut, die Animatronics noch besser. Das Setting mit der Insel ist eigentlich ganz gut gelungen, wird dann gegen Ende auch noch sehenswerter, mit dem alten Fabriksgelände im Regen, oder der Fahrt durch den Sumpf, auch wenn diese Aktion wie andere Vorgänge trashy-fragwürdig erscheinen! Der entflohene Junge wird bestimmt nicht tauchen gegangen sein! Passt aber typisch zu solchen Vertretern. Genauso wie der stereotype Boss der Ölfirma, dessen Helikopter zum Rettungsdienst für angeknabberte und verblutende Zeitgenossen nicht anwendbar ist – das deckt sich nicht mit den finanziellen Interessen der Firma!! Also ist die Sache zwischen manch gedehnter Spielzeit, auch mal amüsant, hat aber grundsätzlich doch ne gute, dunkle Stimmung parat!

Kann man sich als Tierhorror- und B-Fan ansehen, für den regulären Seher wohl kein allzu großer Verlust.








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  „Nehmt euch in acht, ...“  


Die Gänsehautreihe von Autor R.L. Stine –er wird manchmal auch als Stephen King der Kinderliteratur gesehen- ist eine der erfolgreichsten Kinderbuchreihen, nach Harry Potter; umfasst mehr als 120 Bände, und so einige weitere SpinOffs/Erweiterungen (Give Yourself Goosebumps, Series2000, HorrorLand, Most Wanted…), und handeln stets von Kindern/Jugendlichen die es mit etwas Spukigen, Übernatürlichen zu tun bekommen. Daraus entstehen immer kleine schaurige Abenteuer, die man von 1995 bis 1998 auch als ~22minütige Episoden fürs Fernsehen adaptierte. Es entstanden in 4 Staffeln insgesamt 74 Episoden mit dem Who-Is-Who des Monster ABCs.



Da Turbine Media nun allesamt im SD-Format auf 2 Blu-Rays gepresst hat, damals gerade rechtzeitig zum Erscheinen des gleichnamigen Kinofilms -in der Jack Black keine geringere Rolle als die des Schöpfers R.L. Stine einnimmt- kann man vorab schonmal reichhaltig durch die gruseligen Abenteuer des Autors schlittern!

 

Zur Serie…


Jemanden zu erschrecken steht gleich mal klar im Vordergrund! Dafür bietet sich ein Monster Mash Up aus all möglichen Ungeheuern und Stories, die man als Horrorfan je aufgeschnappt hat! Gegen Ende löst man die Sache stets auf, setzt überraschenderweise aber regelmäßig einen zynischen Finalschock oben drauf!
Teilweise ganz schön gruselig dargestellt, hätte man sich als Kind unter 12 bestimmt manches für schlechte Träume aufgehoben!
Geister, Werwölfe, Mumien, sogar der Blob, und eine vielzahl weiterer Creature-Feature bzw. Monsterausgeburten geben sich ein Stelldichein, manchmal sind es auch nur Masken oder Puppen die zum Leben erwachen - aber nicht weniger fies!

Gelegentlich streut man zusammenhängende Doppelfolgen ein, ebenso kehren manch Figuren in späteren Episoden wieder zurück.

Das Ganze wirkt (teilweise) recht holprig inszeniert. Gerade im Schauspiel hat man oft drauf gepfiffen und völlig überzogen, diese Schaffensart war wohl ein Mittel um die Kinder nicht allzuviel einzuschüchtern... durch diese Überzogenheit sollte wohl ein unechter Eindruck entstehen, es könnte deshalb aber auch nochmals absurder eingefahren sein! Bei der Logik liegt man auf Kinderniveau und was einen damals Abstruses im Storyverlauf nicht auffiel, lässt einen heute als Erwachsener oftmals die Stirn runzeln. Aber man muss es ja nicht verstehen, man soll sich einfach nur halb-nostalgisch gruseln. ;)

Ausstattung/Kulissen wirken meist günstig, typischer 90ties Look, und so fallen auch die Animationen zu dieser Zeit ins Gewicht, an den Masken hat man sich aber stets Mühe gegeben und einiges aus dem finsteren Hut gezaubert. Klassisch giftgrünes Licht macht sich außerdem in jeder Situationen gut!

Inhaltlich wechselt man sich reich mit Kinderdarstellern ab. Meist unbekannt –sofern man nicht zu googlen beginnt-, wenn man aber die Augen präzise offen hält, erkennt man auch mal Ryan Gosling, Kevin Zegers, Hayden Christensen oder Brendan Fletcher…
 


Das Mediabook von Turbine Media enthält einen schicken Episodenführer.


Etwas näher unter die Lupe nehmen sollte man einen der vielen Regisseure, nämlich William Fruet, der es mit 27 Episoden [gefolgt von Ron Oliver (Prom Night 3) mit 16 Episoden] auf den höchsten Regieanteil brachte. Der Mann war auch an Serien wie "Krieg der Welten" (88-90) und "Freitag der 13." (87-90) beteiligt, und hier unter vielen anderen, immer die erste Wahl für den Regiestuhl. Erster Grund hierfür, gewiss seine einschlägige B-Movie Erfahrung die er in den 70/80ern dem Genre beisteuerte: Titel wie DEATH WEEKEND (Party des Grauens), CRIES IN THE NIGHT (Schreie der Nacht), TRAPPED (Tödliche Falle), KILLER PARTY, INSECT (Blue Monkey), AVANAIDA (Todesbiss der Satansviper), SEARCH & DESTROY (Der Mann der aus dem Dschungel kam),… allesamt knapp über Durchschnitt bewertet und bestimmt mal einen Blick wert, gehen auf sein Konto. Leider nur spärlich bei uns auf DVD veröffentlicht.


Die Serie passt also recht gut als kleiner Gruselhappen - für ein etwas jüngeres Publikum, oder eben auch für Nostalgiker (90er/00er Jugendliche). Ich selbst werd nicht mehr richtig warm damit -da guck ich lieber Twilight Zone, Unglaubliche Geschichten oder ähnliches- überzeugend waren aber die Querverweise auf manch kultige Monster, die doch Freude weckten - ebenso einige Episoden die eindeutig herausragten. Ich werde euch demnächst auch noch einen Episodenführer unterbreiten, den ich so gestaltet habe, dass ich ihn aufgrund eines gewissen Konzeptes besser als die Serie finde! ;)

Eine Freundin die oftmals mitguckte -ein paar Jahre jünger und somit schon eher ein Kind der 90er- hatte weitaus mehr Freude mit der Serie. Hingegen konnte sie im Gegenzug der Filmadaption nicht soviel abgewinnen wie ich.

Das Bild ist leider nur akzeptabel, besonders zu Beginn von mauer Qualität durchzogen steigert es sich im Verlauf (der neueren Episoden) doch etwas. Die Schärfe doch auch gut, sofern das Bild eher ruhig steht, in Bewegung merkt man oftmals Nachzieheffekte, bzw. einen Mangel an Durchblick.
 

Als ich damals die Serie guckte, entdeckte ich zufällig im Laden auch die Gänsehaut-Aufsteller. Natürlich ließen sich die Macher zeitgemäß zur Kinoveröffentlichung kein lukratives Geschäft entgehen; ich fands spaßig da ich aus den Titeln der neuaufgelegten Bücher gerade einige Episoden gesehen hatte!



Basierend auf Stines Geschichten gab es zwischenzeitlich sogar einige Fernseh- oder Direct to Video Produktion in Spielfilmlänge, darunter:

"Und wieder schlägt die Geisterstunde (2007), "Der Geistermeister" (2008), "Darf ich vorstellen, meine Geisterfreundin" (2014), "Geisterstadt: Kabinett des Schreckens" (2015)... (allesamt auf DVD erhältlich)...

 

Die Kinoauswertung von Goosebumps - Gänsehaut, mit größerem Budget als alles zuvor, startete in den Staaten dann passend im Okt/2015 und erhielt Ende Jänner sogar schon eine Blu-Ray Auswertung. Bei uns am 11.02.16 im Kino gestartet, erschien die Blu-Ray im Juni,... hob ich mir aber die Heimkinosichtung noch für den Halloween-Monat auf, sodass ich die freudig erwartete Sichtung jetzt endlich hinter mich bringen konnte...

 
Wenn man all die Geschichten (der Serie) kennt, lebt der Spielfilm gleich nochmals mehr von den wunderbaren Verbindungen und einem Wiedersehen mit Altbekanntem im neuen Mantel... als hätte man etliche Monster B-Movies in einen modernen Hollywood-Jugendfilm gepackt. 

Eigentlich wollt ich mir das perfekt zur Serie passende Digibook kaufen, dies hatte jedoch am Spine nicht mal den Filmtitel stehen!! Keine Ahnung wie man sowas verbocken kann!? So wurde es eben das ultraschicke gelbe Keep Case... hätte man das nicht durch den grünen Flatschen verhunzt - monströse Vermarktung. ;)
 



Zach (Dylan Minnette) zieht nach dem Verlust seines Vaters, mit seiner Mutter (Amy Ryan) in die Provinzstadt Madison, Delaware. Das nette Mädchen von nebenan (Odeya Rush als Hannah) scheint einen recht eigensinnigen Vater (Jack Black) zu haben, der auch gleich jeglichen Kontaktversuch auf ganz schräge (aber auch ulkige) Weise unterbindet. Als Zach schlimmeres (ja sogar häusliche Gewalt) vermutet, ruft er nicht nur die Polizei, sondern entfesselt nach einem späteren Einstieg ins Nachbarhaus, ein Sammelsurium von Monstern aus den Büchern/Geschichten von Hannahs Vater, R.L. Stine!

Und die Geschichte eines kindlichen Trips auf der Flucht vor einer Armee von kultigen Monstern nimmt seinen Lauf!! Es brilliert das typische Kleinstadtfeeling, das man als 80ties Fan kennen und lieben gelernt hat.
Wenn man die gesamte Fernsehserie gesehen hat -eine ausgewählte Selektion von 15 Folgen reicht sogar- ist man wirklich gut bedient, so einige Monster stammen jedoch zusätzlich aus den Büchern, wenn man die auch noch kennen sollte, ist man wohl vollumfänglich versorgt. Aber keine Sorge, auch ohne jegliches Vorwissen kann sich amüsante (Monsterkult-)Unterhaltung einstellen!


Die Monster machen zwar mehr Wind als die banale zweckdienliche Story selbst, originell ist dennoch die Einwebung einzelner Buchelemente ins Handlungskonstrukt...

Wird die Tatsache, dass R.L. Stines geschriebene Bücher ein Eigenleben entwickeln mit einer simplen Erklärung nach dem Motto 'diese ausgesprochene Regel gilt jetzt für diese fiktive Filmwelt' abgetan, weiß der Leser/Serienseher, dass diese übernatürliche Eigenart (lebendig werdende Buchstaben) ebenso aus einer seiner Storys (Die magische Schreibmaschine) stammt, und für den Film somit als grundlegender Handlungsbackground verwendet wird! Eine geniale Vernetzung, und nicht mal das einzige.
(Stichwort: Hannah Fairchild / The Ghost Next Door)
Es stellt sich also nicht nur ein Meet&Greet mit all den losgetretenen Monstern seiner Geschichten ein, man webt auch in die Story etwas aus den Büchern ein.

Da ich nur die Serie gesehen habe, und diese tatsächlich nur einen Teil der Monstervita darstellt, traf ich ebenso einige neue Monstergenossen. Wie gern hätte ich auch das Schneemonster in einer TV-Episode gesehen, oder weitere Kreaturen aus der riesigen Versammlung, vor dem filmischen Monsterleader, der fiesen Kultpuppe Slappy!


Hab ich Slappy in der Serie eigentlich als nervig und unnötig empfunden, ist der im Film 'ne richtig coole Nummer - es könnte jedoch auch an seinem Gefährt (The Haunted Car - einem Killerwagen) liegen, einem Linocln Continental Mark III der einfach nur phänomenal düster/bissig aussieht!! Die Sprüche des hämisch lachenden Dummys, herrlich...

"Sorry Leute, ich würd ja langsamer fahren, aber ich komm nicht an die Bremse!"

"i'm DRIVING myself crazy" .... stets gefolt von seinem bitterbös-unterhaltsamen Lachen!


Der Film schafft sogar, was ich gern von der Serie gehabt hätte. Natürlich geht das mit geringen Budget nicht, sehr erfreulich dass der Film hier mal richtig eins drauflegen durfte... und das Budget merkt man ihm erfreulicherweise auch an. Besonders in manch Kulissen, wie dem verwucherten Freizeitpark im heimelig beleuchteten Waldstück; als ob das kultige Kleinstadtfeeling nicht schon genug Charme versprühen würde, hat man sich doch auch anderweitig recht Mühe gegeben. Das CGI merkt man natürlich, ist teilweise aber sogar richtig gut gelungen, manchmal muss man eben Abstriche hinnehmen - gerade der Werwolf in Bewegung ist nicht immer bestens animiert. Grundlegend aber erstaunlich gut. Im Make-Up-Design sind Zombies und Konsorten ebenso smart aufgebrezelt.

Die banale Story erzählt man nicht zu schnell, auch nicht zu langsam, außerdem bemerkt man in den Deleted Scenes, dass unnützer (Teen-)Ballast noch rausgenommen wurde - mit Ausnahme einer weiteren Szene am Polizeirevier, mit Officer Azubi! ;) Die hätte ich gern im Film gehabt!

Ansonsten setzt man auf gute Sprüche und besonders auf herzlich verschrobene Figuren, die eigentlich den größten Unterhaltungswert an den Tag legen. Darunter eben die zwei Provinzpolizisten, unter ihnen eine Auszubildende, die mit ihrem quirligen Überschwall einfach alles schlägt. Schade das die beiden Dorf-Klischees nicht öfter Blödsinn machen durften. Weiteres die schrille Tante mit ihren Strass-Steinen, die später nur noch mit Killerpudelhaaren über sich verteilt auftaucht, und der fast schon zugelaufene neue Freund Champion (Ryan Lee), dessen angstkreischende und quirlige Mimosenhaftigkeit genauso in diese verquere und locker belustigende Kerbe schlägt. Mit Dylan Minnette (Dont Breathe) als Frontjunge werd ich zwar nicht wirklich warm -wird akzeptiert- dafür wirkt Odeya Rush (The Giver) wie eine liebenswerte junge Mila Kunis, und ihr Synchro-ohhhhh (12:29) ist einfach nur entzückend!
Jack Black als Autor R.L. Stine, wurde zur Entfaltung eines Figuren-Hintergrunds schrullig ominös angelegt, mischt also sein quirliges Talent mit etwas überzogen Geheimnissvollen. Herausragende Szene, die Begrüßungsformel im Cameo mit dem echten R.L. Stine!

Regisseur Rob Letterman (Gullivers Reisen) schaffte es in einer erneuten Zusammenarbeit mit Jack Black, ihn wieder von kleinen wüst-gelaunten Wesen in Leine legen zu lassen! 

 

Auf der Flucht vor all den kultigen Monstern, hakt man all die schicken nostalgischen Klischees solcher (kindlichen) Kleinstadttrips ab, sorgt deshalb auch nicht für mehr Furore als erwartet, begeistert darin aber immer wieder mit kleinen witzigen Details... wie ulkigen Gestiken der Gartenzwerge-Armee mitsamt deren quitschlebendigen Lauten, explodierener Druckerschwärze, erstaunlich übergroßen CGI-Monstern, Stephe(n) King Seitenhieben und weiteren netten Anspielungen... der Genre-Freund stürzt sich aber ohnehin auf das kolossale Creature-Feature Meet & Greet (und weniger auf die Story)!


Da ich Filme wie Eine unheimliche Geisternacht (85) und Monster Busters (87) liebe, ebenso von Joe Dantes Werken Small Soldiers (98) und The Hole (09) angetan bin, schafft es Goosebumps (trotz moderner Effekte) im Gefühl exakt daran anzuknüpfen, und gibt somit ein hervorragend-unterhaltendes Halloween-Filmchen in selbiger Kultmanier ab!
 
Als Creature Feature Fan kommt man sowieso nicht umhin, natürlich muss man hierbei einige Abstriche machen weil es grundlegend für ein jüngeres Publikum gedacht ist, da sich R.L. Stine neben seinen eigenen Monsterkreationen aber auch stets eines bekannten, kultigen Monsterpools bediente, hat der Genrefreund sowieso reichlich Spaß am Wiederentdecken dieser Kreaturen im spaßigen B-Rahmen; wenn dann auch noch der kultige Blob auftaucht...springt das kleine (Grusel-)Kind in einem sowieso jauchzend die Couch hoch.


  Ja! Ich mag die Materie einfach! :)  
 


King KONG

11. März 2017
 Welcome to the jungle.... 

 

Ein Jahr nach "Graf Zaroff" (1932) hatte Regisseur Ernest B. Schoedsack noch Dschungelkulissen übrig und sein Kollege Merian C. Cooper (Vier Federn/1929) schon die Idee zu KONG im Gedankengang!

Eigentlich sollte Krimispezialist Edgar Wallace das Drehbuch verfassen: Er und Cooper entwickelten auch das Storykonzept auf Struktur einer Kurzgeschichte von Wallace, der verstarb jedoch 1932 noch bevor er überhaupt einen Buchstaben setzen konnte – aufgrund eines vertraglichen Versprechens und seiner Popularität fand er dennoch Erwähnung. Man arrangierte James Creelman (Die letzten Tage von Pompeji) als Schreiber, letztlich machte sich für die Dialoge allerdings Schoedsacks Frau Ruth Rose (Son of Kong) an die Schreibmaschine.

Herausragendstes Element des Films waren die Stop-Motion Effekte von Trickspezialist Willis O’Brian! Der nach seinem Erstversuch, Dinosaurier zum Leben zu erwecken (Die verlorene Welt/1925), mit King Kong innovative Maßstäbe setzte. Nicht umsonst hat sich Ray Harryhausen einiges von ihm abgeschaut!

Der Geburtsstunde des Riesenaffen stand nichts mehr im Wege. Nachdem Jean Harlow (Vor Blondinen wird gewarnt) die weibliche Hauptrolle ablehnte, kam Fray Wray an Bord des Frachters VENTURE.

Anker lichten und ab auf die Insel mit dem Schädelberg (Skull Island/Mountain)!

 

King Kong und die weiße Frau
USA1933


Der Filmemacher Denheim (Robert Armstrong) hält Stillschweigen über seine eigentlichen Absichten, nicht mal der Captain weiß wohin die Reise geht und da ihm sein Produzent für die fragwürdige Aktion auch keine Schauspielerin bereitstellte, muss noch schnell ein Mädchen von der Straße angeheuert werden.

In Ann Darrow (Fay Wray) findet der ruppige Filmemacher (für Urwald-Abenteuer) schnell eine brauchbare Aktrice. Was auch dem Zuseher nicht entgeht, der von Wrays liebenswerten Augenfunkeln und kokett-naiven Liebreiz ebenso hingerissen ist wie der erste Schiffsmaat Jack Driscoll (Bruce Cabot). Dessen Mut bald gefordert ist, weil das neugierige Mädchen nach der obligaten Reise durch den Nebel unbedingt auf die geheimnisvolle/sagenumwobene Insel mit muss...

Die Einwohner von Skull Island merken schnell, dass sie anstatt ihrer Opferbraut für Kong, doch lieber die "goldene Frau" hätten!
Und siehe da: Fray Wray zeigt noch lange vor Erfindung des Slashers, was 'ne Scream-Queen ist!

Knapp vor Filmhälfte taucht nämlich Kong auf. Und die Action geht los! Stop Motion ohne Ende, selbst unzählige Menschen wurden in dieser Art animiert und die abenteuerliche und ebenso gefährliche Suche nach der Blondine läuft an.

Mit Gasbomben bestückt kämpft man gegen Seeungeheuer, Dinosaurier und natürlich Kong selbst; wobei es für 30er-Jahre-Verhältnisse sogar ziemlich brutal und ungestüm zur Sache geht. Zahlreiche Menschenpuppen fliegen durch die Gegend, Dschungelgetier knabbert an einem rum und King spaltet - wie heute allseits bekannt - dem T-Rex die Kauleiste. Anderweitig stampft der wildgeworde Affe gern mal Menschen in den Schlamm!

Den Rest der Geschichte kennt jeder. Irgendwie wird der Riesenaffe bezwungen und nach New York verfrachtet, um den Broadway und das Empire State Building zum Beben zu bringen!

Der Affe wirkt zwar emotional, von der Liebe zur Blondine bemerkt man jedoch wenig – würde Denheim es nicht ständig als Filmkonzept anmerken – vielmehr gibt sich Kong entzürnt, weil ihm stets jemand sein neues Lieblingsspielzeug entreißen will. Die Kulissen und Doppelbildüberlagerungen entgehen keinem, die rustikale Mauer auf der Insel sieht jedoch selbst für heutige Verhältnisse noch erhaben und detailiert aus! Der Score ist wie erwartet: Schwungvoll, aufwiegelnd und nervtreibend.

Für die 30er Jahre ist dieser Urtyp des Monsterfilms definitiv phänomenal!
 


RKO Radio Pictures


Letztlich kam mit "King Kong und die weiße Frau" der Film raus, den Protagonist Denheim eigentlich machen wollte! Ein geniales Gleichnis wie ich finde!

Das Cover-Bild zeigt nur den US-Import, bei uns leider nur auf DVD erhältlich!


 

Vergleiche:

Fortsetzungen und Remakes ließen nicht lange auf sich warten. Die beiden bekannten Größ(t)en hieraus waren 1976 die Fassung mit Jeff Bridges und das aufwendige Remake von Peter Jackson aus dem Jahre 2005.

Während sich Peter Jackson eindeutig am Original orientierte, besonders auch was das mitgebrachte Filmteam angeht, übernimmt der 76er zwar das Grundkonzept, interpretiert aber vieles neu.

Der 76er macht sich auf die Suche nach einem Ölvorkommen, zu dem sich Prescott (Jeff Bridges) als Paläontologe an Bord schmuggelt - wie schon eine Lady in Son of Kong/1933 -, weil er die Geschichte eines Riesenaffens aufgeschnappt hat. Die Story-notwendige Lady (Jessica Lange) gesellt sich nach Unfall auf Hoher See via Rettungsboot hinzu.

Peter Jackson übernimmt sogar die Namen der Protagonisten, macht aus Jack Driscoll aber einen Drehbuchautor (im Original Schiffsmaat) und gibt den restlichen Beteiligten ein Gesicht (Andy Serkis, Jamie Bell, Colin Hanks…). Jack Black als wagemutiger Regisseur Denham lässt zwar genauso Charaktersonderlichkeiten walten, ist aber noch abgebrühter als im Original. Denn dort schleppt Denham zur Rettungskation von Ann Darrow keine Kamera mehr mit; Blacks Rolle hingegen versucht in jeder ach so brisanten Situation noch Filmmaterial rauszuschinden. Wo sich beide moralisch treffen, ist die Tatsache, dass sie das Monstrum um jeden Preis nach New York verfrachten wollen!

Tja, spätestens hier dürfte jeder gelernt haben, warum der Import von Tieren verboten ist!

Interessant ist auch, dass Jacksons Fassung den Kampf mit der schlangenartigen Echse aus dem Original wegließ, diese Szene dafür im 76er gleich STATT des Kampfes mit dem T-Rex auftaucht. Kong spaltete auch der Schlange den Kiefer! Im Original, als auch im 76er durfte Kong eine Straßenbahn demolieren, diese Szene gab es bei Jackson nicht. Gelungener Weise übernimmt Jackson das Empire State Building aus dem Original, während der 76er Kong auf's World Trade Center kletterte.

Man erkennt also in beiden Remakes unzählige 1:1 Szenen, gelegentlich nur minimal verändert, manches gleich neu interpretiert.

Im Großen und Ganzen kann ich jedem etwas abgewinnen, wobei mich an Jacksons Remake am meisten die Inszenierung der düsteren Nebelszene begeistert: Einfach herausragend! Der Rest war im Grunde nostalgisch adaptiert, immerhin spielt er auch in der selben Zeit wie das Original... und wurde durch Effekte mords aufpoliert! Der Broadway hat wohl nie künstlicher geglänzt. Größten Anklang finden bei mir in allen Filmen die Parts die durch ihre abenteuerliche Note an alte Jule Verne Expeditionen erinnern! Da fühl ich mich am "fantastischsten" Zuhause.

Hiernach warteten wir alle sehnsüchtigst auf 2017...
 
 
 
 
KONG: Skull Island
USA2017

Der Rückzug Amerikas aus dem Vietnam und darunter ein hochdekorierter Kriegsheld (Samuel L. Jackson) der noch lange nicht Kampfesmüde ist. Voll Freude erhält er einen letzten Auftrag: Die Begleitung eines wissenschaftlichen Teams auf eine noch unentdeckte Insel mitten im Pazifik. 
Eigentlich hätte Bill Randa (John Goodman) - als Vorstehender von MONARCH(!!) - gar keine Möglichkeiten/Mittel mehr zur Erforschung erhalten, im kalten Krieg darf einem die Sowjetunion aber nicht zuvorkommen.
 
Direkt durch den kolossalen Sturm hindurch, der die sagenhafte und geheimnisvolle Insel umhüllt, beschreitet das Helikopter-Squad unter Lebensgefahr den Flug durch die katastrophale Dunkelheit, hinein ins sonnige Paradies!
 
Den Kontrast hätte nicht herrlicher/genialer ausfallen können! 

Indie-Regisseur Jordan Vogt-Roberts (Kings of Summer) weiß in seinem ersten Großprojekt tatsächlich jede Stilgebung auszureizen und zaubert ein Guerilla-verseuchtes Dschungelfeeling sondergleichen auf die kreativ-pathetische Leinwand. Ein paar phänomenale Weitwinkelaufnahmen zeigen erst recht, wie winzig der Mensch in dieser Unternehmung eigentlich ist.
 
Weil die Egos aber zu großkotzig sind, schmeißt man zur Begrüßung gleich etliche Bomben zur Geoforschung ab. Der Mensch muss seine Herrschaft über Natur und Tier geltend machen; der starke Wille steht scheinbar über dem moralischen Gewissen. Hierzu begleitet "Paranoid" (von Black Sabbath) die Heli-Beschallung, um des Militärs primitive Abart rauslassen.

Eine phänomenale Szene, zwischen massig Militär-Helis, staunenden Augen bezüglich Inselzauber (Brie Larson) und konträr dazu, die militante Eroberung in Feuersbrunst. Die Kritik entgeht keinesweg.

Tja, hier hat noch keiner ahnen können, dass die Natur auch zurückschlagen kann! Wortwörtlich! In Form mega-monströser Viecher und in einem Fall, als KONGS Pratze! Da der KING des Dschungels beginnt die Fliegenschisse furios vom Himmel zu holen!
 
Nach schweren Verlusten wird die Nahrungskette neu definiert. Lieutenant Colonel Packard (Sam Jackson) hat in seinem vom Krieg gezeichneten Leben endlich eine neue Aufgabe, einen neuen Todfeind gefunden! 
 
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warnerbros.fr / Legendary Entertainment - Warner Bros
 
Bis dorthin - und sogar noch weiter - läuft in der Inszenierung noch alles wunderbar glatt; die Figuren werden locker eingeführt, Tom Hiddleston muss für Zwecke der Insel-Leitung (zu White Rabbit/Jefferson Airplane) erst mal aus einer Laster-Höhle rekrutiert werden und obwohl man sich gibt, als wolle man nur eine Insel erschließen, liegen schon Zweifel an der Wahrheit in der Luft.
 
Audiovisuell punktet man auf ganzer Fährte, gelegentlich könnte sich jemand an der übertriebenen Heroik stören - sie wirkt jedoch nicht arg-künstlich und hält sich der Kreativität zuliebe noch im fantastischen Rahmen!
Der wild-zusammengewürfelte Cast fügt sich bis in die kleinsten Reihen hervorragend, Brie Larson ist neben ihrem strahlenden Lächeln und dem zu Tränen rührenden Staunen wie gemacht um 70s-Klamotten zu tragen und Tom Hiddelston...mein Gott... warum hat den Beau nicht schon früher jemand in solch Rolle gesteckt - was für eine smarte, bewaffnete Coolness-Statur!! Und das durchwegs!
 

collider.com / Legendary Entertainment Warner Bros

 
Der Mann macht sich hier immer gut, speziell wenn man ihn in stillvoller Montage, bestückt mit Samuraisschwert und Gasmaske, durch grünen Giftnebel schickt um Ur-Vögel zu säbeln -> fantastisch-schräger Eyecandy-Moment.
 
Das (sympathische) Team wirkt auf alle Fälle klasse zusammen!

Leider gestaltet sich ihr Dienst nur darin, von A nach B zu laufen und den CGI-Monstern beim Wüten zuzusehen - oder davon weg zu laufen. Hier wäre weitaus mehr Background-Potential als nur die des kriegerischen Vietnam-Unhold möglich gewesen. Als größter Schwachpunkt entlarvt sich jedoch die zweite Drehbuch-Hälfte, die plötzlich jegliche fanatische Entscheidung nur noch Unglaubwürdig erscheinen lässt - ein besserer Kniff, um die Leute wieder ins Geschehen zurück zu bringen wäre klar von Vorteil gewesen.
 
Die Lovestory zwischen APE und Lady wird Gott sei Dank ausgespart, dennoch haben beide ihre Momente zusammen. Auf einen erneuten Import wird ebefalls verzichet. Hat dieses Mal aber wohl eh keiner mehr damit gerechnet.
 
Der Score ein großes DAM-DAM, voll Trommelschläge passend zum Dschungelfeeling, etwas dröhnendes Geächze aber auch gefühltes Adventure-Feeling mit einem Hauch Nostalgie. Eine leicht psychedelische Nuance sorgt weiters für Dschungel-verworrenes 70s-Feeling. Die Musik gestaltet sich sowohl im Score als auch in der Songauswahl richtig, aber richtig gut!
 
 
Audiovisuell also auf ganzer Linie TOP - sofern man die Inszenierungs-Heroik nicht als kitschig erachtet -, erweitert man die Welt um ein paar MUTOs und "hohle" Theorien. Der wunderbar-fügende Cast hätte jedoch mehr Background benötigt und die zweite Drehbuchhälfte ein Einsatzteam zur Rettung der Nachvollziehbarkeit! Für den Monsterfan bietet die Story an sich nicht neues, aber die "sehenswerte" Kombination definitv! Hinzu machen sich die kleinen Bezüge auf manch (Film-)Historie genauso gut, wie der mitgebrachte Plattenspieler.
 
Ein kleines Insel-Hin-und-her, bemerkenswerte Aufnahmen, besonders die Weitwinkel-Motive, dazu etwas Napalm, coole 70s-Mucke und actionreiche Fights - das abenteuerliche Kriegs-/Creature-Feature macht einfach Laune!
 
 
 

Jetzt freut sich der Monsterfan natürlich riesig auf das geplante Zusammentreffen des Gareth-GODZILLAs (2014) mit KONG! Weshalb man aufgrund weiterer Andeutungen, auch die After-Credit-Szene beäugeln sollte.

Da dieser KONG in den 70ern spielt und er scheinbar trotz seiner immensen Größe noch nicht ausgereift ist (meinte John C. Reilly in seiner WW2-spleenigen Rolle), hat er bis in die Gegenwart nochmals Zeit zu wachsen! :D

 

 
 
 
King Kong - 1976 by MoeMents
 
Der Blog der Affen by Movienator
 
King Kong (Monstermania) by Toaster Marcel
 

 
Godzilla: Vergleich 1954 / 1998 / 2014 by MoeMents

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 Blogübersicht: MoeMents 

Coverbilder: bluray-disc.de
Skull Island Ausschnitte: Legendary Entertainment / Warner Bros 

 

 

Was nach dem Blog geschah...

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Durch den prähistorischen Insel-Trip hab ich mir doch tatsächlich einen kleinen süssen Dino eingefangen, der die Netzzufuhr kappte!! Der Geist Doug McClures konnte jedoch durch seine weise Erfahrung mit urigen Zeitgenossen, das Problem im Nu wieder lösen. Blog on!

Before "THE DEAD"

27. Oktober 2016

 


Im Genre der Untoten
hört man immer wieder von eingen Titeln, die sich noch vor der Entstehung von The Night of the Living Dead (1968) mit leeren Körperhüllen, leblosen Geistern und schalen Gesichtsausdrücken auseinandersetzten. Drei Titel stechen meist besonders hervor, und die möchte ich euch nun als Histore des Zombiefilms etwas näher bringen.



 

Wir starten 1932!
In dessen Jahr mal nicht Universal Pictures, sondern United Artists eine Marke setzte. Dennoch mit an Bord, Bela Lugosi – der ein Jahr zuvor mit Dracula seine Bekanntheit endgültig breit trat. In White Zombie schlüpft er in die Rolle des magiefertigen Hexers Legendre, unter gewohnt ominösem Auftritt: Die Haarspitze zur Stirnmitte gezogen, die Augenbrauen hochgezwirbelt, ein doppeltes Kinnbärtchen, ein seltsamer Handgriff und erstaunlicherweise den selben hypnotischen Augenausdruck, wie ihn im selben Jahr auch noch Boris Karloff für die Universal-Mumie zur Marke machte – ebenso arg bestechend in Szene gesetzt!

Bevor wir nun aber zu Legendres Stellenwert kommen…

Ein Paar (John Harron/Madge Bellamy) will ihn Haiti ihre Vermählung besiegeln, schon in den ersten Filmminuten stossen sie aber auf eine Menschenmenge die eine Grabschändung bedauert, kurze Zeit später nach einer weiteren ominösen Begegnung, hat auch noch der Kutscher aufgebrachte Worte wie …Zombiiies, Dead Bodies, The Living Dead… zu verlauten, bevor er sich schnell aus dem Staub macht!
Aber nunja, (womöglich) andere Länder, andere Sitten, es will dennoch geheiratet werden… wäre da nicht der Gutsbesitzter Beaumont (Robert Frazer) der noch so dermaßen liebesversessen auf die Dame ist, dass er Legendre um Hilfe bittet.

Und Legendre hat hier schon unzählige Corpses (lebende Leichen) hinter sich verscharrt. Arbeitssklaven, Handlanger, fahles Gesicht, völlig seelenlos, starr im Blick und ferngesteuert durch die magische Bewusstseinskontrolle Legendres. Sind die Untoten im Auftreten schon typisch markant, haben sie natürlich noch nicht den Hunger den sie erst 1968 bekamen, aber Schüsse können ihnen auch hier schon nichts anhaben!

Die Lösung für den Liebeskonflikt: Warum nicht auch noch eine Zombiebraut (für Beaumont)!? Und schon hat der Beinahe-Gemahl mehr Sorgen als er je zu glauben vermochte...
 

"Sir! Es kann nicht sein, dass jemand tot ist und doch lebt!?"

"Hören sie, in dieser Gegend ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen sterben und dann irgendwann als Untote zurückkommen."


Stark hügelige Friedhöfe, ein Schloss in steinernen Klippen, viel nächtliche Aktivitäten, schwarze Umhänge trägt man ebenso gern, und manch obsessiver Fluch muss durch die Kraft der Liebe wieder entfesselt werden, oder eben auch durch den Tod des Verursachers –wie man das so kennt.
Besonders wertvoll gestalten sich die Dialoge über den Kult selbst! Das Puppengesicht von Bellamy (gegen Ende) ist einzigartig, ebenfalls sorgten erste Split-Screen-Überlagerungen für etwas technisches Know-How seiner Zeit – die wilde Bildmischung zweier Liebender wirkt selbst heute noch interessant.

Trotz manch hackiger Schnitte, minimalen Stummfilmeindrücken und damaligen Lockerheiten (zu leichte Puppen/Stuntdummies, Gemäldekulissen etc. - was aber alles schon wieder reichlich Charme hat) punktet man ebenso mit schaurig-schicken Kulissen, und gestaltet sich insgesamt als richtig guter Film!! Besonders wenn man die wegweisenden Bezüge (unter gruseliger Zombieliebestragödie) bedenkt.

Der Film müsste aber einfach mal vollumfänglich restauriert werden, die bisher erhältliche mindere Qualität macht einem oftmals einen Strich durch den klassischen Gruselgenuß. Besonders die alte Synchro, die abstrakte Musikstücke einsetzt wo normalerweise eher atmosphärische Geräusche (Zirpen…) zu vernehmen sind, gestaltet sich ebenfalls die Übersetzung als blanker Horror! Hier wird aus Lugosi gleich mal Graf Dragu gemacht –Ähnlichkeit hat er ja- und zur Vampirjagd geblasen. Savoy Films (Cinema Classic Collection) veröffentlichte unter dem Titel "Der Bann des weissen Zombies" löblicher Weise eine weitere (neue) dt. Synchro, die es sich zumindest zu Herzen nahm authentisch zu übersetzen, laut einigen Kritiken kam die aber ebenfalls nicht tadellos an.

Der Film selbst, kann sich meiner Meinung nach, wunderbar zum Stellenwert der Universal Horror Classics gesellen, weil er ebenso eine klassische Ursprungsgeschichte darbietet und sich mit zahlreichen bekannten Elementen hieraus, auch bestens macht!



1943 verschlägt es uns nach San Sebastian, auf eine westindische Insel.

In Ich folgte einem Zombie wird eine Krankenschwester (Frances Dee) eingestellt um die Frau des (Zuckerrohr-)Plantagenbesitzer Holland (Tom Conway) zu pflegen. Schon vor offizieller Bekanntmachung mit der Dame, stößt man in tiefster Nacht in einem dunklen Turm recht gespenstisch aneinander. Jessica Holland (Christine Gordon) trägt ein weißes Kleid, ein schaurig blasses Gesicht und einen völlig emotionslosen Ausdruck. Außerdem ist sie keineswegs bei Sinnen!

Krankenschwester Betsy muss den Schrecken erstmal verdauen und sich einfinden, schreckt vor dieser besonderen Aufgabe aber dennoch nicht zurück. Das farbige Hauspersonal ist auf sehr sympathische Weise ebenfalls dienlich um etwas Licht in den ersten Schrecken zu bringen…
 

„Sie war sehr krank, und dann verlor sie den Verstand Miss.“


…ebenfalls hat der Doktor seine Theorien zur Patientin:
 

Betsy: „Ich weiß nichts über Zombies Doktor.
Was ist ein Zombie eigentlich?“


Dr. Maxwell: „Ein Geist, ein lebender Toter,…"


Und wo die Medizin an ihre Grenzen stößt, gibt es noch weitere Eventualitäten um den Zuständen von Jessica auf den Grund zu gehen… weshalb eine diagnostizierte Geisteskrankheit (Tropenfieber mit Folgen etc.) sich an alten Legenden über Voodoo reibt! Buschtrommeln und Rituale ebenso inklusive, wie der nächtliche Weg zum Voodoopriester, der sich so unheimlich, wie schick inszeniert gestaltet!

Wehende Gardinen, feingeistige Dialoge, ein raffiniertes Spiel über die tatsächliche Wahrheit hinter allem, etwas mystischer Inselkult und eine ziemlich verkappte Liebesgeschichte! Die klassische Filmmusik kann so schmiegsam, wie geheimnissvoll treffend sein, und die deutsche Synchro gelang erstaunlich gefühlsbetont, besonders was Betsy angeht.

Dieser früh-zombreske Meilenstein ist schön, er ist kultiviert und in manch zwischenmenschlichen (Liebes-)Dialogen so detailiert verpackt, dass man womöglich erst bei Zweitsichtung manch Hintergründe vollends erfasst… völlig zurecht ein (herausragender) Klassiker!


Erwähnenswert sei hier noch Produzent Val Lewton, der aufgrund des Universal-Horror Erfolgs von RKO Pictures –eins der damals richtig bekannten Studios- beauftragt wurde, günstige Horrorfilme zu produzieren! Heute ist der Mann dafür bekannt, B-Movies der 40er Jahre mit (künstlerischem) Anspruch und (literarischen) Intellekt versehen zu haben!! Was man auch gewinnbringend bemerkt,...
…und gleichmaßen bedeutet, die eigene Filmsammlung (mit Importen) aufzustocken! Katzenmenschen (+Fortsetzung: Curse of the Cat People), Ghost Ship, The 7th Victim, Der Leichendieb (mit Lugosi, Karloff), …und ebenso mit Boris Karloff: Die Todesinsel, Der Leopardenmann, Bedlam. Allesamt weit über Durchschnitt bewertet.


Zwischenzeitlich waren Vampire (erneut) auf dem Vormarsch, die Invasion aus dem All feierte ihre 50er-Jahre-Blüte, selbst darunter fand man Zombies aus dem All, auch Ed Wood ließ neben weiteren Titeln mal jemanden aus dem Grab steigen und sogar Vincent Price kämpfte 1964 als Last Man on Earth gegen etwas, das dem Zombie (mit vampirähnlichen Eigenschaften), recht nahe kam.


Mit Nächte des Grauens setzten dann 1966, nur zwei Jahre vor Romeros Kultklassiker, Hammer-Films ihre Marke in Sachen "Lebender Leichnam" – wie man sie im Film auch mal bezeichnet! Der Originaltitel "The Plague of the Zombies" greift wieder auf den Wortlaut Zombie zurück, –immerhin nannte man sie selbst in "Die Nacht der lebenden Toten" noch GHOULS- hat aber auch hier noch keinerlei Interesse deren Gehirne zu zerstören, im Hammervorbild darf höchstens mal der Kopf eines Untoten rollen... hungrig sind sie dabei nicht, aber definitiv UNTOT!

Alles beginnt mit einer Sterbeserie im englischen Cornwall, einem kleinem Dorf im 19 Jh., das in einem Jahr schon 13 Tote zu beklagen hat, ohne das man die Hintergründe kennt! Der zuständige Arzt wird schon strittig dafür verantwortlich gemacht, die abergläubischen Regeln der Gemeinschaft verwehren ihm aber eine Obduktion um der Sache näher auf den Grund zu gehen. Deshalb fragt er seinen alten Mentor, einen angesehenen Mediziner um Rat, der schon bald mit seiner Tochter anreist um ihm zur Seite zu stehen. Alles beginnt dann erst so richtig, als jemand meint, seinen verstorbenen Bruder gesehen zu haben!
 

„Ich träumte wie die Toten aufstanden!“


Und schon entwickelt sich sowas wie ein kleiner Krimi unter maskierter Gruselkutte; leere Gräber werden offenbart und unerklärliche Vorgänge wollen entmystifiziert werden, dabei tauchen auch schonmal fahle Gestalten auf, mit bläulich-grüner brüchiger Haut, hässlicher als die Nacht!
Während man regelmäßig Gräber aushebt und wieder verbuddelt, eben statt einer offiziellen Exhumierung einfach bei Vollmond zur Schaufel greift, kommt man immer mehr einem okkulten Zirkel auf die Spur – auch gern mal mit Hilfe des Constable (Polizei) oder dem Vikar (Pfarrer). Ein Landsherr mitsamt elitärer Garde –die auch gern mal schändlich hübsche Frauen schikanieren- betreiben in einem alten Bergwerk sowas wie Voodooriutale, die Hamilton in Haiti kennenlernte und seitdem für seine Zwecke missbrauche.

Weshalb die zurückkehrenden Toten hier mehr ein Werkzeug schwarzer Magie darstellen.

Schön düster gehalten, abgedunkelte Nächte, ein nettes Dorfsetting, ein schickes altehrwürdiges Anwesen, Wälder und die alte Mine, sowie die persönlichen Schicksale überzeugender Darsteller/Figuren, verbreiten unheilvoll gehaltene Stimmungen. Gemächlich inszeniert, und während man in manch fesselnder Stille auf den nächsten Bluttropfen wartet, setzt auch wieder der gelungene Gruselscore ein. Zuletzt bleibt nur noch zu sagen, ein sehr ansprechender übernatürlicher Horrorfilm/Gruselthriller, insbesonders als Stellenwert –des Studios– für den untoten Genrefilm!

Trivia: Gefilmt in manch Kulissen von "Das schwarze Reptil" –unter selbigem Regisseur John Gilling- erschien der Film damals im Double-Feautre mit dem Hammertitel "Blut für Dracula". Sehr eindrucksvoll ist das dazugehörige Comic –befindet sich als Extra auf Anolis-DVD und Blu-Ray– das stimmungstechnisch im Zeichenstil nochmals richtig düster und bemerkenswert schnittig, mehr als geniale Eindrücke auftut!

 

 

Also... schon lange vor George A. Romero gab es den lebenden Toten, den Zombie
 selbst Romero nannte sie noch nicht mal so, bis die Presse nach seiner
Nacht der lebenden Toten
den Begriff wieder aufgriff und ihn kultivierte.
Womit Romero und Drehbuchkollege John A. Russo das Genre aber eindeutig neu definierten/revolutionierten, und bis heute als markanten Kult festsetzten,
war der rohe Fleischverzehr!!
Dementsprechend das Verspeisen von Menschen, das Zerstören von Gehirnen um Zombies zu töten, und ebenfalls den Aspekt einer Zombie-Apocalypse,
in der die gesamte Welt plötzlich einer neuen umfangreichen Bedrohung gegenübersteht;
was das Dasein ausgestorben, trostlos und weitaus gefährlicher machte…
... und wie das aussah und wirkte,
scheint selbst die Grenzen der Filmgeschichte zu durchbohren!


Weiterhin viel Spaß mit dem Genrekino,
seinen lethargischen, aber reichlich ersprießlichen Wurzeln
und ebenso allem, was danach in fein-trottiger Manier noch folgte! ;)




 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de

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Herzlich Willkommen zu meinem Halloween-Programm, wie gewohnt, mit nostalgischem Banner. ;)

Als sich draußen die Blätter verfärbten und begannen den Boden zu küssen, nahm ich im Run auf Halloween wieder mal die Gelegenheit wahr, den SUF gegen einen Stapel Horror-/Grusel- und mysteriöser Kultfilme einzutauschen; um mich dem Schaurig-Schönen hinzugeben und mit ihm auch irgendwie der herbstlichen Witterung zu frönen - bzw., sie passend zu nutzen. ;)



 


1OKT: Den Start macht ein leicht-gespenstiger Ableger, ein kindliches Abenteuer, mit Gruselelementen versehen....

 

Young Sherlock Holmes - Das Geheimnis der verborgenes Tempels
USA 1985


Der gleich mal einen ganz besonderen Mix hinter der Linse abgibt: Von Steven Spielberg produziert, ein Drehbuch von Chris Columbus (Home Alone, Harry Potter) und am Regiestuhl nahm Barry Levinson (Rain Man, Sphere) Platz. Etwas Kult kann man ihm also schon mal von vornherein anrechnen.

alt textAuf der Kritikseite stehen zwar eine Story zum Zwecke, im Verlauf auch verschenkte Zeit und allerlei Studiosets, wobei letzteres aber schon wieder viel Charme versprüht und sich mit dem Rest echt sehen lassen kann. Die fiktive Story, die annimmt Holmes und Watson hätten sich schon in Jugendjahren kennengelernt, überzeugt mit einem amüsant-verqueren Gespann. Holmes raffiniert wie eh und je, sogar Frauenprobleme habend mit der liebreizenden Sophie Ward im adretten Kleidersaum, wird Watson vielmehr zum echten Freund, als zum nützlichen Begleiter - aber der muss, als Erzähler der Geschichte, eben erst mal seinen Mut finden. Stattdessen hat er so seine witzigen Eigenarten: Immerhin ist er der einzige, der von Cremetörtchen halluziniert, während anderen von Horrorelementen verzehrt werden.

Und die sorgen mit manch tierischer Furcht-Kreation, doch für Furore. Der (ILM-)Ritter aus Kirchenfenstern wirkt selbst heute noch beachtlich! Und der Lauf über einen altklassichen, nebelumwadeten Friedhof, begeistert ebenfalls mit wunderbaren Einstellungen - insbesondere wenn S. Ward schreiend in ein Grab gesogen wird.
 

alt textDas Herausragenste an diesem Jugend-Krimi mit drehbuchgerechter Kinderaction, ist allerdings das herrliche viktorianische Set Design! In voller (Winter-)Pracht! Ein betörender Stil, bestehend aus vielen Details und mühsamen Bauten. Nicht nur der elitäre Campus oder das Stadtbild begeistern unentwegt mit (historisch) gotischen Flair, auch die Behausung des alten Rentenproffessors, im Dachkammern-Labor mit Steampunk-Nuancen, wäre eine gemütliche Absteige für Lebenskünstler, Fantasten und Stil-eingebauschte Wohnungssuchende! Dessen Faible für Aeronautik, setzt (mit einem Fluggerät) dem Ganzen noch die exquisite Krönung auf.
 

Tja, das jugendliche Kriminal-Abenteuer rundum Vergiftungserscheinungen und ägyptische Blasrohr-Templer, schwächelt zwar vordergründig etwas, entzückt aber mit einem stimmungsvollen Set-Design voller (Winter-)Zauber, legerem Amblin-Flair (Spielberg-Schmiede) und effekt-kreativem Gruselcharme. Nicht zu vergessen, setzte sich Bruce Broughtons Filmmusik bei den Saturn Awards (86) u.a. sogar gegen Silvestris Musik für "Zurück in die Zukunft" durch. Die Anspielungen auf den Urcharakter Holmes wiegen hinzu noch legendär auf! Hierzu darf auch keineswegs die After Credit Szene versäumt werden!

Ich würd den gern auf Blu-ray upgraden. (Immerhin macht er sich mit Schnee und dem finalen Weihnachtspräsent, genauso gut für die Winterzeit).

 

 

2OKT: Quer durch das ganze Monat guckte ich serientechnisch immer wieder Akte X und Twilight Zone Episoden. Die X-Akten Doppelepisode "Die Kolonie" fand ihren Brennpunkt an diesem Tage, wird aber anderweitig untergebracht.

 

3OKT: Es folgte lockere Vampirkost mit "Einmal beißen bitte - Once Bitten"... dessen Sarg ich schon in der MONSTERTHEK offenbarte.

 

5OKT: Am 5ten feierte der britische Horrorfantast Clive Barkers seinen Geburtstag (geb.1952) und weil ihn bisherige Verfilmungen seiner Werke nicht richtig überzeugten (Underworld, Rawhead Rex), übernahm er für die Verfilmung von THE HELLBOUND HEART gleich selbst Regie...

 

Hellraiser - Das Tor zur Hölle
GB 1987


Die Stimmung, eine Mischung aus leichter britischer Kälte, wurmiger Vergammelung und etwas blutwarmem US-Flair (durch zusätzliche US-Darsteller), ist es letztlich noch das heruntergekommene Haus und dessen innewohnenden abstrusen Vorgänge, die für einen dreckigen, doch unbehaglichen Flair sorgen.

Larry (Andrew Robinson) und seine Frau (Clare Higgins) sind dabei das Familienerbe zu beziehen. Nachdem allerlei Maden und Götzenbilder aus dem Haus geschmissen wurden, weckt ein Geheimnis unter der Dachkammer, alte Leidenschaften und blutige Pforten...

Was man hier zusammen mit Fleischerhaken und symbolischen Gegenständen alles so aus feinster Ekel-ffekt-Handarbeit bewegt und belebt, durchbricht die Grenzen von Mägen ebenso, wie die der irdischen Schöpfung. Da wächst schon mal ein blutiger Körper (oder zumindest Ansätze davon) aus dem Dielenboden... und das ist erst der Anfang, eines biologischen Wachstums Schicht für Schicht. 

In Sachen Horror-SFX selbst heute noch ganz großes Kino!
 

Ein dominant/devotes Abhängigkeitsverhältnis sorgt inhaltlich, zum Ergreifen extremer Maßnahmen und lässt "Hellraiser" charakterlich als gorigen Thriller zwischen 'frigider Einfältigkeit' und 'erregender Tiefenberührung' spielen, bevor man weiteren Alpträumen Tür und Tor öffnet! Ist der Würfel -die Box- einmal angetastet, sind es die Zenobiten (mitsamt Pinhead) die einem auszulotende menschliche Erfahrungen erforschen lassen, um in eine Welt des Schmerzes und Fetisches zu entführen. Des Würfels Elixier scheint die Grenzerfahrung zu sein.

Nach dem Hausbezug und den mörderischen Zügen einer Ehefrau, übernimmt in der zweiten Filmhälfte mehr die Tochter die Zügel, um ebenfalls Bekanntschaft mit einer Welt outer limits zu machen... und wächst für ein Leinwanddebüt überraschend zügig in ihre Horrorfilmrolle - Alshley Laurence macht als taffes Mädel eine gute Figur und hat zuzusehen, was nach Öffnung dieser Pforte noch zu retten ist.

Ein erstaunliches Regiedebüt Barkers, heute zwar auf 16 runtergestuft, aber damals für Sittenwächter vermutlich sogar eine 80er-Jahre Horrorperversion, dessen innovative Effektarbeit, Barkers (Albtraum-)Visionen zusammen mit der plastischen Kunst Bob Keens (Event Horizon), greifbar macht und damit eine dämonische Marke beyond limits setzt.
 

Anhänger alptraumhafter Effektarbeit und Pinheads Garde, werden demnach voll auf ihre Kosten kommen, ich jedoch, ziehe "Die Brut der Nacht" (CABAL) den Zenobiten eindeutig vor. ;)

Die Mediabook-Trilogie in Lederoptik (mit geprägtem Schriftzug) begeistert mich aber sehr. Fans und Unentschlossene müssen auch nicht lang warten, im Dez. erscheint mit der sogenannten Black Box (links) schon ein weiteres umfangreiches Trilogie-Set. 

 

 

 

07OKT: Heute Samstags, war wieder mal die jährliche Zivilschutzübung und mit ihr Sirenengeheul auf und ab, aufgeteilt auf eine Stunde. Hierzu würde sich morbider Weise fast Silent Hill gut machen, ;) aber nein, Edgar Allen Poe hatte heute Todestag (verstorben 1849) und deshalb wurde es -viiiel besser- eine seiner Verfilmungen...
 

Lebendig begraben - The Premature Burial
USA 1962


Der Studio-Grusler aus Roger Cormans eigener Regie-Hand, wird zum persönlichen Horror für Guy Carrell (Ray Milland), dessen tiefsitzenden Ängste, lebendig begraben zu werden, wie ein bedrohlicher Schatten über Psyche und Leben hängen. Obwohl er eine der schönsten Frauen der Umgebung ehelichte (Hazel Court) und sich demnach vielmehr den Freuden des Lebens hingeben sollte, wollen seine Paranoia nicht verschwinden. Im Gegenteil, sie nehmen weiter zu.

Meint man zu Beginn noch billiges Attrappen-Kino könnte den Weg ebnen, fällt die häusliche Ausstattung und vieles mehr, immer fabelhafter zu Gesicht. Donnerndes Rumoren, verregnete Blitznächte und nebelumwadete Friedhöfe direkt vorm Haus lauernd, sorgen mitsamt der Familiengruft und des schicken Anwesens, für reichlich Atmosphäre. Die Vermutung, es könnte sich ein klaustrophobisches Alptraum-Abenteuer unter dem erdigen Sargnagel abzeichen, weicht einer psycholgischen Paranoiageschichte über der Erde: Mit dem Bau eines Mausoleums (mit allerlei Sicherheitsstufen), Eheproblemen und ärztlichen Ratschlägen - ohne dabei auf weitere Verstrickungen verzichten zu müssen. Ray Milland kaum mal besser erlebt, eignet sich die Rolle auch bestens, um in eigener Charakteristik vollends aus sich herauszubrechen! Anbei darf auch der noch junge Dick Miller (Joe Dantes Stamm-Urgestein) einen Spaten in die Hand nehmen.

Astreiner psychologischer Horror, im ängstlichen Wechselbad zwischen sich bewahrheiteten Befürchtungen und furchterregender Paranoia. Äußerst stimmig inszeniert, eine mehr als ansprechende Corman/Poe Adaption. Fand ich richtig gut!



 

Das war mein Abendprogramm. Da Nachmittags jedoch ein Kumpel auf Movie & Pizza vorbeischaute, liefen an diesem Tage gleich zwei Horrorclassics...
 

Horror Express
GB/SPA 1972


Anfang des 20 Jhd. findet ein Ausgrabungsteam ein geforenes Fossil, das als Bindeglied zwischen Affe und Mensch gelten könnte. An Bord der transsibirischen Eisenbahn geladen, will man den Grusel-Yeti nach England überführen, doch es kommt schon vor Beladung zum ersten Todesfall... und weitere sollen folgen...

alt textDer Weg aus der Manchurai, ist gesät mit rustikalen Spuren. Von der alten Dampflok bis in die Frachtwaggons hinein, überzeugen historische Rauheit in der Austattung - in dessen Herzen ein kleiner Ofen brennt, den man in dieser Kälte am liebsten gleich noch selbst, mit mehr Holz befeuern möchte. Die Atmosphäre stimmt somit schon mal! Auf der eleganten Seite hingegen bieten die Gästekabinen sogar ihren Luxus, mitsamt der beiden Horrorlegenden Peter Cushing und Christopher Lee, die ebenfalls an Bord gingen.
 

Scheint sich zu Beginn der verfrorenen Fahrt noch ein völlig straighter/simpler Grusler (beinahe ein Ur-Slasher) abzulichten, nimmt die wachsende Bedrohung mit seinen vielen Charakterpolen (Polizeiermittler, Anthropologe, Arzt, Gräfin, Ingeneur, Mönch, ...) doch noch um abstruse Theorien und teuflische Facetten zu. Dieser kalte Hauch Story-Intelligenz, den man sich hier fast buchstäblich aus Gehirnwindungen saugt, fesselt mitsamt der Stimmung erstaunlich an die Gleise. Blinde Zombiekosaken mögen einen womöglich noch den Rest geben. 
 

Einziger aber leider doch großer Wermutstropfen, ein rüder Score, der die Reise fast schon zum psychedelischen Orient-Express mit Italowestern-Klängen und Soapkrimi-Nuancen aufwühlt, als auch der völlig unnötige Auftritt von Telly Savalas - dessen herbe Überzogenheit weder zum restlichen Ton des Filmes passen, noch irgendeinen Sinn oder Nutzen mitbringen. Einzig die mit an Bord gebrachten Kosaken, dienen einem beachtlichen Final-Gemetzel - die hätte man jedoch auch ohne den ausgearteten Savalas an Bord bringen können. Regisseur Eugenio Martin wollte wohl aus seinem zuvor gedrehten Film "Viva Pancho Villa", nicht nur den Zug, sondern auch seinen Hauptdarsteller nochmals unterbringen.


Final gesehen bleibt der Score beinahe eine abstrakte Zumutung und Savalas eine völlig unrelevante/unnötige Weiche, aber in Stimmung, Setting und restlichem Cast -der schöne Abwechslung bietet- ein überzeugender (Outer Monster-) Classic auf ganzer gleisender Linie. Etliche Logik-Absurditäten hat man zwischenzeitlich zwar noch in Kauf zu nehmen, aber allein schon die eisigen Außenaufnahmen des rollendes Frachters, ziehen in seinen Bann! Fand ihn trotz persönlicher Abstriche, (sich Genre-überhebend) klasse und möcht ihn deshalb auch noch auf Blu-ray upgraden. Der muss für weitere Sichtungen definitiv zu meinen "Eiszügen"!

 


 

Das war's von mir, mit dem ersten Streich, ... weitere sollen folgen. Sofern auch Interesse besteht. ;) 

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