M O N S T E R T H E K #13
USA1940
Dr. Carruthers (Bela Lugosi) ist ein äußerst angesehener Mann HEATHVILLES. Er lebt an einem lauschigen Hügel und arbeitet offiziell an einer Formel für eine Rasier-Lotion. Der scheint trügt jedoch, führt der Wissenschaftler in den geheimen Gemäuern seines Anwesens, Strahlungsexperimente an Fledermäusen durch. Die gedeihen unter seiner experimentellen Fuchtel prächtig und durch sein an gewisse Personen verteiltes After-Shave, greifen sie auch gezielt und tödlich an!
Bela Lugosi (Universal-Dracula) scheint seinen Spaß zu haben, Spielchen zu treiben und hintergründige Rachegedanken auszuleben. Und der Wechsel von der belustigten Raffinesse zur todernsten Miene, gelingt dem Doktor mit Bravour. Schon öffnet sich per Seilzug wieder ein Dachfenster, um die gedrillte Kreatur an ihre Arbeit (und manch Hals) zu lassen.
Die ansässige Familie Heath hat dadurch nichts zu lachen, dennoch hat „The Devil Bat“ auch so seine amüsanten Momente; insbesondere durch den ankommenden Fotografen (Donald Kerr), der seine Linse doch viel lieber auf das Hausmädchen richtet, oder sich müht eine Fledermaus-Attrappe abzulichten. Die ihm wohlgemerkt der hiesige Sheriff –für echt gehalten- gleich wieder von der Schnur ballert. Tja, selbst eine Kündigung scheint er recht amüsant zu nehmen.
Er und der Reporter mit Knarre (Dave O’Brien) geben überhaupt ein sehenswertes Gespann ab. Gern wird im nächtlichen Park gelauert, um dem mysteriösen Krimi auf den Grund zu gehen. O’Brian würde aus dieser Sicht auch einen guten Noir-Cop abgeben.
Mit Sheriff, Ermittler, einem genial-verrückten Doktor und einer Frau, die charmant dazwischenfunkt (Suzanne Kaaren), hat man inklusive titelgebenden MONSTRUM auch alles, was ein klassischer Genrefilm so benötigt. Trotz simpler und auch nur vereinzelter Tricktechnik, bietet der frühreife Tierhorrorstreifen reichlich Charme des goldenen B-Kinos. Eine gewisse Geradlinigkeit merzen der gute Cast, Lugosis doppeltes Spiel und die (un-)heimliche s/w-Gebung locker aus.
Regisseur Jean Yarbrough machte sich nach diesem Start, mit Titeln wie King of the Zombies (1941), She-Wolf of London (1946) oder House of Horrors (1946), auch bei/unter Universal einen Namen. Den Titel selbst gibt es nur als US-Import (abgebildet), da der Film jedoch schon unter Public Domain fällt, ist es ein leichtes, irgendwo einen legalen Stream zu finden – wenn auch (nur) im O-Ton.
USA 1985
Damit die ewig alte Gräfin (Lauren Hutton) nicht ihr junges Anlitz verliert, braucht sie 1 Woche vor Halloween noch jungfräuliches Blut! Da in der Stadt der Laster dies aber mittlerweile Seltenheitswert besitzt, kann man nur auf einen jungen Jim Carrey hoffen, der von seiner Freundin (Karen Kopins) einfach nicht rangelassen wird! Selbst wenn im Autokino ringsum alle die Federn wackeln lassen.
Willkommen in einer 80s Vamp-Komödie und Jim Carreys erster Leading Role fürs Kinoformat. Die Enthaltsamkeit steigt dem Eiswagenverkäufer sogar so weit zu Kopf, dass er sich mit seinen Burgerbratfreunden ins sündige Hollywood aufmacht, um sein Glück anderweitig zu versuchen. Nach der Begegnung mit der hypnotischen Femme Fatale, wird es ihm fortwährend aber schwer fallen, sich zwischen SCHARF (Lauren Hutton) und SÜSS (Karen Kopins) zu entscheiden! Außerdem schmeckt ihm neuerdings sein Burgerfleisch ROH weitaus besser, als zuvor noch verkokelt. Und in einer Kiste am Bettende, schläft es sich mittlerweile auch eingemotteter als im Bette. Vom neuen Aussehen ganz zu schweigen. Da machen sich auch die Eltern Sorgen.
Aber, nach dem ersten Sex kann man sich körperlich eben etwas verändern!
Meint zumindest der Teenager, in dessen Rolle sich Carrey sogar recht gut macht, sofern er nicht mit seinem später zur Marke werdenden Slapstickgrimassen überzieht, weil das hier noch etwas deplaziert wirkt. Für mein Gefühl.
An flotten Sprüchen ist sich aber keiner verlegen. Komische Situationen und juxige Anspielungen halten doch bei Laune, egal ob Madames tuckiger Diener der sich scheinbar gern in Kleiderschränken aufhält, die "Abordnung aus der Gruft" klingt witzig und Vampiranwandlungen machen sich sowieso amüsant.
Zwischenzeitlich hängt man zwar immer wieder mal durch, ein Dance-Battle der beiden heißblütigen Frauen zum Halloweenball, bringt aber wieder Schwung in die Angelegenheit und wenn man in der blässlichen Not mal nicht weiter weiß, dann hilft auch ein Bibliothekar auf die mystischen Sprünge. Der Song "Once Bitten" (von 3 Speed) wird irgendwie (ungewollt) zum Ohrwurm und schon ist die kleine nächtliche Sause auch wieder um.
Frivoles 80s-Späßchen mit etwas Bissigkeit im Lendenbereich, zwar blutarm und teilweise etwas halbgar (ausgestattet), in manch Witzchen aber dennoch "köstlich". Nur schade dass Karen Kopins nicht mehr Filme machte. Sie ist hier als Teenager, der sich (tänzelnd) gegen den (über-)reifen Vamp auflehnt, ein echter Hingucker.
USA 2016
[Wieso opfert sich z.B. die Mutter völlig sinnlos, wo doch grad die Erfahrung gemacht wurde, dass es im Licht nicht mehr angreift und somit mit Fackel und Taschenlampe der Weg zur Straße oder zum Abschleppwagen ein leichteres Unterfangen gewesen wäre, anstatt sich planlos zu opfen und seine Tochter sogar alleine zurückzulassen?]
Um der Kreatur -die im Gegensatz zu den Darstellern keinerlei Hintergrund erhält- auch noch Herr zu werden, werden ihr noch ein paar Schwächen angedichtet, die sogar verständlich, gar klassisch erscheinen; um es letztlich aber zu töten, musst ich mir selbst einreden, dass das Monster starke Methan-Ausdünstungen haben muss. ;)
Zur Symbolik des Films: Weil man nicht umsonst ein ästhetisches Independent Creature Feature mit reichlich Charakterdrama vermengt, lässt sich simple interpretieren, dass im Leben überall Monster lauern können. In verschiedenster Erscheinungsform, und vielleicht sogar nicht mal immer bewusst/absichtlich. Weshalb der ursprünglich Titel "There are Monsters" - fand im Mak. Of Erwähnung - wohl besser gepasst hätte.
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Kommentare
Schöner Blog!
Grüße ins andere Land unter uns... Der Kai :-)