Blog von Charlys Tante

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Vor 17 Jahren hatte Martin McDonagh bei einer Autofahrt im Süden der USA zufällig einige Billboards am Rand eines Highways stehen gesehen. Hierauf wurde in riesigen Buchstaben an ein Verbrechen erinnert, hierbei wurde die örtliche Polizei wegen Untätigkeit beschimpft.

Dabei kam ihm die Idee zum Film, indem eine Mutter ihren Verlust beklagt und ebenfalls den örtlichen Polizeichef wegen Untätigkeit anprangert.

Der Film Three Billboards outside Ebbing Missouri greift somit das Thema auf und handelt von einer Mutter, die ihre Tochter durch ein abscheuliches Verbrechen verloren hat.
Bei einer Autofahrt fallen ihr drei riesige Werbetafeln auf. Diese Werbetwafeln hat schon lange niemand mehr genutzt. Denn seid dem Bau der Umgehungsstraße ist diese Straße nicht mehr viel genutzt. Kurz darauf mietet sie diese Werbetafeln um nach sieben Monaten in denen der Mord an ihrer Tochter unaufgeklärt ist aufmerksam zu machen. Mehr möchte sie eigentlich gar nicht.

Hierauf lässt sie folgendes plakatieren.

„Raped While Dying. Still No Arrests? How Come, Chief Willoughby? oder übersetzt

"Vergewaltigt, während sie im Sterben lag",  "Und immer noch niemand verhaftet?" Schließlich: "Wie kann das sein, Chief Willoughby?"

Ein abscheuliches Verbrechen muss sich da in dem verschlafenen Örtchen Ebbing zugetragen haben und natürlich ist die Mutter hiervon traumatisiert.

Sicher ist ein solches Vorgehen einer Mutter nachvollziehbar, möchte doch jeder den Täter eines grausamen Verbrechens zur Rechenschaft gezogen wissen und was ist da nicht einfacher, als der ortsansässigen Polizei vorzuhalten nicht alles nur erdenkliche getan zu haben oder noch zu tun um den Täter zu fassen.. Die Ermittlungen stecken fest und die Mutter verliert die Geduld und drängt somit auf Aufklärung.

Hierbei wird der Zuschauer in ein Wechselbar der Gefühle getrieben und strapaziert  mit rasiermesserscharfen  aber dennoch kantigen Dialogen, die mal zum Lachen sind , aber auch sich ins Gegenteil bewegen. Gewalt und Dramatik wirken dabei jedoch nie als Mittel zum Zweck sondern erfüllen immer unteren Zweck zur Weiterführung der jeweiligen Charakterentwicklung.

Kein Charakter bleibt statisch sondern erfährt eine treibende Veränderungen im Film und man empfindet entweder Sympathie oder auch Antipathie. 
alt textMartin McDonagh hatte bereits im Jahre 2008 mit  Brügge sehen… und sterben? sowie 2012 mit 7 Psychos gezeigt, das er ein Händchen für tiefsinnige und schwarzhumorige Filme hat.

Auch jetzt hat er eine gute Gewichtung zwischen Drama, Thriller und schwarzer Komödie gefunden, die nicht ohne Grund Aufmerksamkeit erzeugt und bei den Oscars zweimal eine Statue abgreifen konnte.

Die Protagonistenrolle verkörpert Frances McDormand als Mildred Hayes
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der trauernden und erzürnten Mutter. Bereits im Thriller Fargo aus dem Jahre 1997 war sie als nie aufgebende penetrante Polizistin die Idealbestzung und wurde wie auch jetzt damals mit einem Oscar als Beste Hauptdarstellerin belohnt. Auch jetzt verkörpert sie die penetrante nicht aufgeben wollende Mutter, die hier zur Passivität verdammt ist und sich den Ermittlungen oder auch dem vermeintlichen Versagen der örtlichen Gesetzeshüter ergeben muss. Mit den Texten auf den  3 Werbeplakaten hat sie jedoch das Heft wieder in die Hand nehmen können und die örtliche Polizei aufgerüttelt, die nun versucht die Werbeplakate zu verbieten.

Der Sheriff Bill Willoughby gespielt von Woody Harrelson,
alt textdie Geheimwaffe für die großen Nebenrollen, der Mildred Hayes davon überzeugen will, das alles menschenmögliche bereits unternommen wurden, kommt  hier an seine Grenzen, denn Mildred ist unbarmherzig und erkaltet in ihrem Zorn bezüglich der stockenden Ermittlungen. Ihr scheinen auf ihrem Klageweg  die Schicksale anderer vollkommen gleichgültig zu sein. So wird im Laufe der Zeit aus einer durchaus sympathischen Mildred eine verbitterte eher unsympathische Protagonistin, die 
alt textgewisserweiße zum Ende hin auch zu einer tragischen Figur wird , die sich verrannt hat im Kampf um bedingungslose Aufklärung. Der Sheriff hingegen zeigt seine verständnisvolle Seite und wird ebenfalls gewissermaßen zu einer tragischen Figur.

Dann gibt es noch den etwas sonderbaren und rassistisch eingestellten Officer Jason Dixon, ein Muttersönchen gespielt von Sam Rockwel
alt textder schon in 7 Psychos unter dem gleichen Regisseur einen besonderen Auftritt hatte.Hier spielt er den etwas unterbelichteten Officer, dem natürlich diese Billboards ebenfalls ein Dorn im Auge sind, grandios. Er schreckt auch vor Gewalt nicht zurück und wirft schon einmal eine Person aus dem ersten Stock auf die Straße, aber auch er wird zum Ende hin zu einer tragischen Figur, die hierbei scheinbar geläutert  eine erstaunliche Wandlung vollzieht.

Im Laufe der Zeit, entwickeln sich die Protagonisten demnach anders als man als Zuschauer zunächst erwartet, so wird aus der trauernden Mutter eine verbissene Kämpferin die gegen jede Vernunft handelt. Durch diese Verbortheit gefährdet sie Leib und Leben von anderen. Aber auch skurriles gibts im Film. Immer wieder wird die Szenerie mit tiefschwarzem Humor unterwandert und entschärft hierdurch öfter die besondere Dramatik.
 

Bild:
Das Bild ist wie erwartet sehr gut und gibt sich keiner echten Blöße hin. Farbe, Kontrast und auch der Schwarzwert sind sehr gut und die Schärfe ist top. Sicher kann bestimmt die UHD Fassung mit dem HDR noch was besser machen. Der Schärfezuwachs dürfte durch das hochgerechnet 2K Bild jedoch marginal sein.


Ton:
Der Surroundsound ist allenfalls ein frontlastig abgemischter Surroundsound. Ab und an gibts einmal ein kurzes Lebenszeichen von den Rears. Die Subs sind stark unterrepräsentiert. Also keine Effektefeuerwerk das hier entfacht wird, obwohl es schon einige Szenen geben hätte, wo es sich gelohnt hätte. Ich vermute aber, das man den Zuschauer tonal nicht vom Zentrum des Bildes  zu sehr ablenken wollte, denn jede Szene ist für sich genommen eine kleine Geschichte.
 

Bewertung:

Film: 5 von 5 (Der Film traut sich voll aus der Deckung)

Bild: 4,5 von 5 ( ohne wesentliche Mängel)

Ton: 3,8 von 5 (etwas mehr Surround hätte ich mir schon gewünscht)
 

Fazit:

Von der Deutschen Film- und Medienbewertung bekommt der Film das Prädikat "Besonders wertvoll"

Diese schreibt:

"Der Film kann  als Anklage gegen Rassismus, Gewalt und patriarchale Machtstrukturen gesehen werden. Es geht um Schuld, Rache und Versöhnung. Martin McDonagh zeigt dem Zuschauer auf wie schnell vorschnell gefällte Urteile  in eine Sackgasse führen können."

Was soll ich dem eigentlich noch hinzufügen.

Von den 7 Nominierungen konnte der Film somit 2 Oscars ergattern. Auszeichnung als Beste Hauptdarstellerin (Frances McDormand) und als Bester Nebendarsteller (Sam Rockwell), bleiben übrig.



In diesem Sinne

Eure

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

Atomic Blonde

26. Januar 2019

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Atomic Blonde ist ein fulminant in Szene gesetzter Agenten Action Thriller, mit einer gut aufgelegten Charlize Theron, die frischen Wind in das verstaubte Agentengenre bringt. Teil 2 ist bereits in Planung, wie man lesen konnte. 
Es gibt Filme, die fallen trotzdem bei deutschen Kritikern immer wieder durch. Atomic Blonde ist so ein Film, der von vielen deutschen Kritikern schlechte Noten erhalten hat. Warum, wissen sie vielleicht selbst nicht so genau.

Von der Deutschen Film- und Medienbewertung wird dem Film  das Prädikat „besonders wertvoll“ verliehen und Atomic Blonde als „ungemein fesselnd, hochgradig spannend und unfassbar cool“ bezeichnet.

So unterschiedlich kann die Sicht auf ein und denselben Film sein. Es hängt eben immer davon ab, was die Kritiker darin sehen wollen.

Eines ist jedoch klar, wenn ein ehemaliger Stuntman  die Regie übernimmt, kommt da ganz bestimmt kein ruhiges Agentendrama alla “Bridge of Spies” dabei raus.
alt text Ist es die teilweise Abkehr von der Graphic Novel Vorlage "The Coldest City" in der die Protagonistin Top-Agentin Lorraine Broughton ( Charlize Theron) eher unscheinbar daherkommt und ihr späterer Gegenpart
alt textein alternder Agent, der mit Frauen nichts anzufangen weiß darstellt, oder gar die in den Film eingebauten Liebesszenen zwischen zwei Frauen
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die in der Novelle nicht vorkommen mit der in der Novele ebenfalls eher unterkühlten Delphine (Sofia Boutella) vom französischen Geheimdienst.
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Hmm was soll's, mir hat dieser schnörkellose es direkt auf den Punkt bringende Agenten Actioner super viel Spaß bereitet.

Ist es doch realistisch, wenn ein Agent oder wie hier eine "Atomic Blonde" Agentin  nach einer kräftigen Prügelei auch davon gezeichnet ist, dass es einem beim Zuschauen schon weh tut.
alt textHier ist kein Bild zu viel, keine Handlung ist unnötig aufgebauscht, man kommt direkt auf den Punkt. Man sieht dem Film eben an, das er von einem ehemaligen Stuntman gedreht wurde. David Leitch hat mit John Wick und Deadpool 2 schon gezeigt, wo der Actionhammer hängt. Charlize Theron ist bestens geeignet um solchen Filmen trotz ihrer unbestrittenen Schönheit dennoch die Kampf Authentizität mit auf den Weg zu geben. Dieser Frau traut man das einfach zu. Hat sie doch schon in Aeon Flux und in Mad Max: Fury Road gezeigt,
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was sie so drauf hat.
Nebenbei kann sie auch als Agentin agieren und das sie in Berlin sofort auffällt, dürfte jedem sofort klar sein.
Hätten wir lieber  einen biederen Agententhriller sehen wollen, dann hätte man andere Schauspieler verpflichten müssen. Til Schweiger, stört hier in seiner sehr kurzen Rolle nicht wirklich und David Percival gespielt von James McAvoy ,als einzelgängerischer MI6 Agent, spielt seine Rolle auch hervorragend in" Split" Manier.
Die Grundstory der Novelle aus dem Jahre 2013 wurde zudem sehr gut umgesetzt. Herausgekommen ist ein schnörkelloser brutaler dreckiger Actioner, der vor nichts halt macht und seine Protagonisten von einer Actionszene in die andere treibt. Alleine der knapp 10 Minuten lange Kampf in einem Treppenhaus ist extrem sehenswert,
alt textda er mit einem  Kameramann zwar aus 40 Takes gedreht aber wie aus einem Stück mit den Akteuren gedreht wirkt. Grandiose Arbeit. Wie das geht, kann sich jeder in den Extras anschauen.

Ein kleines Manko ist jedoch, das Atomic Blonde als Rückblende erzählt wird
alt textund die Story dem  Erzähltempo Lorraines übergeben wird. Hierdurch wird jedem direkt klar, das Lorraine natürlich alles unbeschadet, na ja Blessuren hat sie schon so einige, überstanden hat. Dennoch  schafft es Leitch dem Film erhält der Film einen besonderen Spannungsbogen zu verschaffen.

Wir befinden uns also im Berlin im Herbst des Jahres 1989, der Mauerfall steht kurz bevor.
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 Das Volk begehrt auf und traut sich in Scharen auf die Straße. Mitten in diesen Hexenkessel fällt Lorraine, die vom MI6 beauftragt wird eine Liste zu finden, die der Agent Gascoine (Sam Hargrave) der vom KGB in Ostberlin ermordet wurde bei sich gehabt haben soll.
alt textDavid Percival ebenfalls ein undurchsichtiger Agent des MI6 und schon viele Jahre in Berlin soll sie hierbei unterstützen. Kurz nach ihrer Ankunft, wird sie schon enttarnt und man versucht sie auszuschalten. Ein Pumps in rot kommt  als Waffe zum Einsatz
alt textund eine wilder Kampf entbrennt.
alt textSchon hier wird sie arg gebeutelt und muss ums nackte Überleben kämpfen. Die Schrammen, die sie hierbei bekommt werden im Laufe des Films immer mehr und nicht wie so oft im nächsten Take einfach unter den Teppich gekehrt. Das macht einen gewaltigen Unterschied zu den gelackten Agententhriller aus.

Ansichtssache:
Atomic Blonde bedient sich des klassischen Agentenstoffs, bei dem es um Verrat und Bespitzelung um doppelte Böden und Vertrauen geht. Er ist jedoch ungemein realistisch in Szene gesetzt. Es gibt eine Reihe von echten Überraschungsmomenten. Die Stunts sind fulminat und extrem realistisch, knallhart und ehrlich inszeniert. Sicher wird auch hier etwas stark aufgetragen, jedoch sind hier alle nur Menschen, die Blessuren davon tragen, wenn sich geschlagen wird. Lorraine steckt das alles einigermaßen weg und nimmt sich danach ein Eisbad um ihre Schmerzen zu lindern. Ihr Herz ist abgekühlt in dieser kalten Agentenwelt. Hier tritt Delphine auf und zeigt, dass man als Küken im Geheimdienst in Berlin verloren zu sein scheint. Sie ist es die Wärme braucht und  Lorraine verführt um etwas Menschlichkeit zu bekommen.Hier wird richtig geklotzt und nicht gekleckert. Was interessieren die Filmemacher denn die Buchfiguren. Hier braucht man echte Hingucker. Sexappel und harte Action, damit die Protagonistin sich so richtig für den Kinobesucher rausputzen kann, steckt man sie in ein atemberaubendes Outfit.. Etwas Neonlicht, einige alte Autos. Ein tolles Mauersetting und coole Stunts, fertig ist ein Agentenfilm.
 

Bild:

Das Bild ist mit vielen farblichen Stilmitteln versehen. Die Schärfe ist Top und der Kontrast ebenfalls. Eigentlich ist am Bild nichts erkennbares auszusetzen. Die Stilmittel passen gut zur jeweiligen Szenerie mal etwas entsättigt mal kräftig kontrastiert.

Berlin ist gut in Szene gesetzt. Man hat in Ungarn Stadtteile gefunden, die dem alten Ostberlin gleichen und hat dort auch die Massenszenen gedreht.
 

Ton:

Hier spielt der Film mit alten Songs der 80er Jahre auch 99 Luftballons ist dabei und bringt einem ein Schmunzeln auf die Wange, es ist der Song  der förmlich um die Welt ging und somit auch hier eine Metapher sein soll zur Internationalität von Berlin.

Der Score ist gut gewählt und ist für mich sehr passend zu der Zeitlinie. Der DTS:X Sound macht ebenfalls einen tollen Job und bindet alle Speaker ins Geschehen mit ein. Es gibt einiges an Direktionalen Effekten auf die Ohren und die Geräusche wirken kräftig und Real. Der Sub oder die Subs bekommen einiges zu tun. So ergibt sich ein rundherum gelungener Surroundsound.
 

Wertung:

Film: 4 von 5 ( durch die Rückschau und dem öfteren Wechsel dahin, wird dem Film etwas die Dynamik genommnen)
 

Bild: 4,5 von 5 ( eigentlich gibt's nichts auszusetzen an dem Bild aus meiner Sicht)
 

Ton: 4,5 von 5 ( passt wie die Faust aufs Auge)
 

Fazit:

Atomic Blonde ist kein reiner Abklatsch seiner Vorlage geworden. Gott sei Dank, hat man sich für den Actionweg entschieden, da die Story ansonst untergegangen wäre, für einen tiefgründigen Agententhriller ist die Story einfach dann doch zu flach. Als fulminanter Actionstreifen mit sensationellen Kampfszenen ist er ein kurzweiliges Vergnügen. Die Maskenbildner haben ganze Arbeit geleistet und den Weg bis zu finalen Bodypainting der Schmerzen wunderbar illustriert.

Ein Film den man alleine wegen der Stunts öfter sehen kann.
 

In diesem Sinne

Eure

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

Westworld Staffel 2

23. Januar 2019

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In meinem ersten Blog zu Westworld Staffel 1 hatte ich geschrieben:

Wer kennt ihn als Film Fan eigentlich nicht Westworld, das Original aus dem Jahre 1973 mit Yul Brynner als der Westernheld in Westworld, bei dem am Ende durch eine in den automatisierten Abläufen des Freizeitparks Fehlfunktionen bei den Robotern auftraten.

HBO hatte im Jahre 2016 eine Serie auf den Markt gebracht, die mich mehr als beeindruckt hatte und mich dazu bewogen hat, erstmals eine Serie nicht erst als Blu Ray Disc zu ordern, sondern schon auf Amazon anzusehen.

So wie im Film Original, handelt Westworld von einem futuristischen Vergnügungspark, in dem die Gäste mithilfe von sogenannten Hosts Geschichten im Wilden Westen spielen können, es gibt Banküberfälle, Goldsuche oder ein paar andere Geschichten zu denen man sich verführen lassen kann, zudem gibt es so wie früher im Wilden Westen auch, Prostituierte im Saloon mit denen man sich vergnügen kann. Alle Schusswaffen im Parkgelände sind so angepasst, dass die Gäste nicht verletzt werden können und nur die Host erschossen werden können. In der Nacht werden die Toten oder Verletzten Hosts in speziellen Räumlichkeiten repariert und der Erinnerungsspeicher wird zurückgesetzt und neu gestartet, damit sie morgens bei der Ankunft der Gäste wieder frisch zur Verfügung stehen und alles beginnt wieder von vorne.
In gewissen Grenzen dürfen die Hosts aber auch improvisieren und von der reinen Storyline etwas abweichen. Wer ist Gast und wer ist ein Host? Welche Geschehnisse finden zu welcher Zeit statt?

Wer die Staffel 1 gesehen hat, der weiß natürlich was am Ende geschehen ist. Es war überraschend aber auch gleichzeitig konsequent, das es eine solche Entwicklung gab, orientierte sich diese Staffel doch noch gut am Original.

Dann kam die Staffel 2 auf den Markt und nachdem ich die letzte Folge von Westworld Staffel 2 gesehen hatte, fragte ich mich, was für ein geiler sch… war das denn nun. Ist es wahr, das die Staffel nun zu Ende ist.

Nach der Staffel 1 in der die Host so viel gelernt haben, das sie mehr über ihr Dasein wissen wollten und sich herausstellte das Bernard nicht der war, der er sein sollte, fragte man sich nach dem Abgesang  von Ford, wie es wohl in Staffel 2 weitergehen würde.

Die Host fingen an zu rebellieren und erschossen wahllos Gäste im Park. In jeder Folge der Staffel 2 wird die Serie komplexer. Niemand kann mehr vor sich selbst sicher sein. Hat man am Ende einer Folge gedacht, wieder ein Puzzlestück erkannt zu haben, wird man enttäuscht und denkt sich öfter, ob man vielleicht zu dumm ist um den Sinn der Entwicklung nachzuvollziehen. Bewusst wird durch Verschachtelung der Zuschauer in die Irre geleitet. Selbst die Darsteller haben oftmals Schwierigkeit zu erkennen was gerade so passiert und an welcher Stelle sie sich befindet, kann in den Extras erfshten.
Wer real und wer Host oder nur ein Gedankenkonstrukt ist,  wird nur langsam entblättert.

Jede Folge bringt Einsichten und zugleich neue Fragen. Einige Charaktere, die sich durch die gesamte Erzählung ziehen sind ambivalente Persönlichkeiten, von denen man bis zu einem gewissen Punkt nicht versteht, was sie nun wirklich sind oder auf welcher Zeitebene man sich befindet. Ein gewisses Manko der Staffel 2 ist der Mangel an Empathie den man mit den Charakteren empfindet, da sich alles immer mehr in Richtung Host entwickelt, der nunmal nicht wirklich sterben kann und somit kein endgültiges Ende findet.

WER die Staffel 1 noch nicht gesehen hat, für den möchte ich hier möglichst nicht Spoilern um die Spannung nicht herauszunehmen.

Die wichtigsten Charaktere:

Dolores
Bernard und....?William Gegenwart
William jung
Ford
Teddy
Maeve
Charlotte und.....?
JJames Delos
Logan Delos


Worum geht es n der Staffel 2.

Es geht um die Selbstbestimmung des Individuums und um die eigene Wahrnehmung. Sind wir wir selbst oder spielen wir auch nur eine Rolle. Jeder Mensch möchte einmal etwas verrücktes machen, das er im echten Leben nicht kann. Hier in Westworld geht es ganz einfach und so offenbart der Mensch im Innersten sein wahres Ich. Dieses Anzapfen des wahren Ichs ist für Delos Milliarden wert. Menschen sind schon immer der Versuchung erlegen ewig Leben zu können. Der eigene Körper ist von Geburt an auf Verfall getrimmt. Jeder Mensch geht irgendwann den Weg allen irdischen.

Delos will das ändern und die perfekte Kopie erschaffen, mit allen Erinnerungen, die der Mensch hat. Nur diese Erinnerungen machen uns zu dem was wir sind. Eine vollkommene Kopie seines Ich's nach dem Tode, ist das eigentliche Ziel.
Die Host im Park dienen auf diesem Weg dahin nur als Stafagen.


Kurzer Episoden guide:

Wer mag, sonst einfach überspringen.

1.Journey into Night
Hier geht es im Wesentlichen um die Intension von Delores, Maeve und William.Bernard ist verwirrt ob der Dinge die er erkennt.

2.Reunion
Ein Rückblick auf die Anfänge von Westworld, indem Arnold James Delos als Investor für Westworld gewinnen will. Hierfür startet er eine Demonstration im Park. James Delos, der zunächst eher kritisch ist erkennt durch die Ansage von Arnold, das man hier die Gäste auspähen könnte, und die nur hier in dieser Scheinwelt ohne Konsequenzen ihre wahre Natur offenbaren.

3.Virtu` e Fortune
Hier geht es im Wesentlichen um Peter Abernathy ( Hostvater von Delores), der ein wichtiger Baustein in seinem Code haben soll und so für Charlotte besonders wichtig ist. Kurz in der Hand seiner Tochter Delores, wird er von Charlotte entführt und ins Labos gebracht um seine Daten auszulesen.

4.The Riddle oft he Sphinx
Diese Folge ist wirklich verwirrend, zeigt sie doch in mehreren Zeitebenen, das James Delos in einem Experiment steckt und scheinbar jahrelang versucht wird ihm seine Bewusstsein in einen Wirtskörper zu verbringen, was aber schwieriger wird als gedacht.

5. Akane no Mai
Delores lässt den friedfertigen Teddy dem sie sehr viel Zuneigung entgegenbringt gegen seinen Willen umprogrammieren, damit er in ihrem Sinne handelt. Maeve die auf der Suche nach ihrer Tochter ist, gerät derweil in die Fänge von Shoguns und gelangt so in die Shogun-Welt. Dort trifft sie auf die Geisha Akane und erkennt, dass diese Welt ein Spiegelbild von Sweetwater zu sein scheint.

6.Phase Space
Nachdem Maeve die Shogun Welt wieder verlassen hat findet sie in Westworld endlich ihre Tochter, die sich aber nicht an sie erinnert, sondern mittlerweile eine neu Mutter bekommen hat, nachdem man Maeve in den Saloon von Sweetwater brachte. Bernard und Elsie kehren zusammen zum Mesa zurück und stellen fest, dass etwas in der Wiege, dem zentralen Speicherort für Hostdaten, die Systeme des Parks entführt hat. Bernard verwendet eine Hostschnittstellenmaschine, um sich direkt in die Wiege einzusetzen. In diesem Raum, nach dem Vorbild von Sweetwater, findet Bernard Robert Ford, der auf ihn wartet.

7.Les Echorches
Bernards wahre Identität wird aufgedeckt. Bernard findet Ford in seinen Back Up Erinnerungen. Maeve versteckt sich im Park mit ihrer Tochter.

8. Kiksuya
William der immer noch auf einer Mission ist, wird von Akecheta in ein Lager gebracht. Akecheta trifft auf Logan Delos, der in der Wüste liegt. Nach der Begegnung versteht Akecheta, das sein Leben eine Illuison ist und flieht ebenfalls zum Tor.

 

9.Vanishing Point
Williams wird von seiner Tochter Emily versogt und nach ihrer Mutter befragt. Williams glaubt sie sei ein Host und von Ford zur Verwirrung zu ihm geschickt worden. Langsam wird Williams in der Gegenwart wahnsinnig.

Maeve kann in der Mesa neu programmiert werden um die Host wieder kontrollieren zu können. Bernard schafft es mit Elsi aus der Mesa heraus. Delores verleirt Teddy, der nicht damit zurecht kommt, das Delores ihn umprogrammiert hat.

10.The Passenger
Hier schließt sich der Kreis und man wird erlöst aus den vielen Fragen. Mehr möchte ich hier nicht verrareten.
Ganz am Ende gibt es noch einen sogenannten Cliffhanger.


Ansichtssache:
Obwohl es mir zu Anfang schwer gefallen ist, den etwas durcheinander anmutenden Handlungsträngen zu folgen, habe ich es doch irgendwann einigermaßen hinbekommen. Das war eine echte Herausforderung, den es wurde teilweise ohne erkennbaren tieferen Sinn von einer Zeitebenen zur anderen gesprungen. Das ist aber ein Irrtum.Eigentlich muss man nach der Foge 9 abbrechen und die Folgen bis dahin noch einmal sehen. Danach dann die finale 1,5 Stunden dauernde Finalfolge.
Das ist eigentlich mein Tipp.

Mir gefällt der durchaus philosphische Ansatz über das Leben und das Überleben. Wer darf überleben in einem Host. Wie lange dauert es bis man eine perfekte Kopie seiner selbst ist mit allen Erinnerungen und alles Wesenszügen. Die Host haben einen Weg gefunden.  

Das Bild ist hervorragend und macht sehr viel Spaß da es eine sehr gute aber nicht zu übertriebene Schärfe besitzt. Der Kontrast, der Schwarzwert, der bei mir im Kino natürlich wichtig ist, ist top und auch die Farben sind satt und kräftig und es wird nicht viel mit Filtern herumhantiert. Die Außenaufnahmen sind etwas bräunlich gehalten und passen gut zur alten Westenzeit. Die Laborszenen haben ein dem Licht geschuldetes leicht hartes blau. Die realen Szenen sind natürlich und sehr scharf. Man sieht, dass der Regisseur hier nichts dem Zufall überlassen hat und jede Szene bis auf den Punkt genauestens komponiert wurde.

Der Surroundsound ist ebenfalls sehr gut und es werden alle Speaker immer reichlich mit Signalen versorgt. Der Subbereich wird kräftig eingesetzt und dramaturgisch gut gestaffelt, sodass man die Serie über eine gute Surroundanlage besonders Spaß macht. Die Dialoge waren jedoch immer hervorragend zu verstehen und wurden zu keiner Zeit verdeckt. Das Intro zur Serie ist einfach der Hammer und der Score dazu ist wunderbar. Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Komponisten solche Tonkunstwerke, der aus kleinen anderen Filmschnipsel Scores zusammengesetzt ist hinbekommen, sodass man nicht darüber hinweg scrollen möchte.

Bewertung:
Serie:
4,5 von 5 Punkten (da sie oftmals unnötig komplex aufgebaut ist)
Bild: 4,5 von 5 als BD (mehr benötigt man nicht)
Ton: 4,5 von 5 (toller Score und Soundtrack, der das Bild sehr gut unterstützt)

Fazit:
Westworld ist gewiss keine einfach aufgebaute Serie und teilweise auch recht kompliziert inszeniert wobei einige Handlungsstränge scheinenbar  auch auf den ersten Blick überflüssig zu sein scheinen. Die Serie nimmt nach Folge 4 Fahrt auf und  wird zudem immer brutaler und Kompromissloser i im gezeigten Bild. Hier wird der Zuschauer nicht durch Schnitte geschont. Es ist allerdings nicht so einfach eine Verbindung zu den Host aufzubauen, da sie der Parkgesetzmäßigkeit auch immer wiederhergestellt werden können. So ist der Tod durchaus nur temporär und oftmals nur schwer zu bewerkstelligen. Die Cloud überdauert alles.

Einige Grundgedanken aus dem im Jahre 1976 erschienenen Futureworld finden sich auch hier.


Ist der Mensch wirklich so schlicht, dass er in ein einziges flaches Buch mit Binärcodes passt?
Das sollte uns vielleicht zu denken geben!!

In diesem Sinne
Eure

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.


 

Meg in 3D

18. Januar 2019

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Der Megalodon war ein Urzeit Hai mit einer maximalen Körperlänge von bis zu rund 30m. Neuere Schätzungen gehen aber eher von bis zu 18 m aus. Egal, er war ein Ein wahrer Gigant, der sogar die heutigen Wale in den Schatten stellen würde. Sein Maul hatte einen Durchmesser von etwa 3m und wo dieses zubiss, blieb nichts mehr übrig. Ein Monster das ständig fessen musste und wegen aktutem Nahrungsmangel dann auch vermutlich auch vor etwa 2,5 Milionen Jahren ausstarb. Da es sich um einen Knorpelfisch handelte, blieben nur wenige Fossilien, wie Zähne und wenige Knochen übrig um ihn rekonstruieren zu können.



Haifische übten in ihrer archaischen Grundhaltung schon immer eine besondere Faszination auf den Menschen aus. Sind sie doch im Grunde perfekte Überlebenskünstler und Kampfmaschinen ohne jeglichen Skrupel. Schaut man einem Haifisch in die Augen, so steigt einem sofort die Kälte in den Nacken und man versteht, wieso der Mensch Angst vor ihnen hat. Jedoch ist diese Angst nur dann wirklich begründet, wenn man sich in den Lebensraum dieses Fisches begibt und so unfreiwillig zur Beute werden kann. Woher soll der Fisch wissen, das er einen Menschen im Haifischmaul hat. Haifische haben nur wenige Feinde und so hatten sie es auch nicht nötig  sich seit Millionen ihrem Lebensraum weiter anzupassen. Bis heute ist der Haifisch  immer noch prähistorisch zu sehen, da er keine wesentliche Evolutionsentwicklung notwendig hatte und diese somit abgeschlossen ist. Nun gibt es natürlich eine große Anzahl verschiedener Haiarten und der größte Räuber ist immer noch der Weiße Hai. Jährlich werden noch immer neue Haiarten entdeckt.

Mit dem gleichnamigen Film hatte man in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts einen filmischen Horrorklassiker geschaffen, der oft kopiert aber in seiner dramaturgischen Intensität bisher unerreicht bleibt. Der Film unter der Regie von Steven Spielberg spielte gekonnt mit den Erwartungen der Zuschauer und schaffte es nur durch intelligent inszenierte Situationen und Schnitte dem Zuschauer Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Wer bekommt keine Gänsehaut, wenn er daran denken muss, im Meer nicht zu wissen, was so alles unter einem passiert.

Hier im Film Meg öffnet man die Büchse der Pandora auf eine besondere Art und Weise. Der Mensch seinem Drang nach Entdeckung folgend, schafft es einmal erneut, einen riesigen prähistorischen Haifisch der schon lange als  ausgestorben galt aus seinem “friedlichen” Lebensumfeld heraus in unseren Lebensraum eindringen zu lassen. Ausgestattet mit einem in seinem Lebensraum notwendigen extremen Instinkt, wird er in der vom Menschen beherrschten Welt schnell zu einer großen Gefahr für alles, was sich so im Wasser bewegt.

Es ist ein Hai Horrorfilm, der sich natürlich immer am  natürlichen Lebensraum dieses Fisches orientieren muss um die Horror Action zu präsentieren.

Hier geht man das Thema über die Wissenschaft. Der als ausgestorben geltende Megalodon hat in den Tiefen der Meere Jahrmillionen überlebt und schafft es mit der Hilfe der Menschen  geschafft eine natürliche Barriere zu überbrücken und in die oberen Gewässerschichten zu gelangen.

Meg (Originaltitel: The Meg) der auf dem Roman Meg: A Novel of Deep Terror von Steve Alten basiert, ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film des Regisseurs Jon Turteltaub. Ein Forscherteam in der Unterwasser-Forschungseinrichtung „Mana One“ angeführt durch Dr. Minway Zhang und seine Tochter Suyin, einer Ozeanologin,


überwachen eine Mission, um einen tieferen Abschnitt des Marianengrabens zu erforschen, der vermutlich von einer Thermokline-Wolke aus Schwefelwasserstoff verdeckt wird. Darunter könnte sich eine ganz neue noch vollkommen unbekannte Welt befinden. Die Mission wird von Lori, Toshi und The Wall in einem Tauchboot das bis zu 120000 Meter tief hinabtauchen kann durchgeführt. Die Mission scheint gut zu laufen, bis eine sehr große Kreatur das Unterwasserschiff angreift, wodurch es beschädigt und den Kontakt zu „Mana One“ verliert. Eine Rettung scheint aussichtslos zu sein. Nur einer könne die 3 Forscher retten, Jonas Taylor (Jason Statham)  ein erfahrener Tiefseetaucher, der auf Bergungen spezialisiert ist.


Schon einmal musste er eine außergewöhnliche Rettungsaktion durchführen. Hierbei kamen 2 Kollegen ums Leben, was man ihm daraufhin anlastete.

Aber jetzt braucht man wieder seine Hilfe und gemeinsam mit Suyin der Tochter des  Meeresforschers steigt er hinab in die Tiefe um das Forscherteam zu retten. Ein Kampf ums Überleben beginnt, bei dem sich Taylor auch seinen eigenen Ängsten stellen muss.

Der Film Meg bedient sich hierbei natürlich aller Klischees, die diesem Filmgenre anhaftet. Die Story ist natürlich reine Science Fiction im Gegensatz zum JAWS aus den 70er Jahren. Dieser Film hatte damals dazu geführt, dass die Strände danach zeitweise leer blieben, einen solchen Eindruck hatte der Film damals hinterlassen. Hier ist gleich klar, das es sich um Science Fiction handelt. Das ist aber nicht tragisch, verknüpft der Film doch grundsätzliche wissenschaftliche Erkenntnisse mit Fiktion und baut die Dramaturgie geschickt bis zum Finale hin auf.

So ganz ruhig kann trotz der Alterseinstufung von FSB 12 keiner in einigen Szenen auf seinem Sessel sitzen bleiben. Eigentlich sollte es ein wesentlich härterer Film werden so Jason Statham in einem Interview. Herausgekommen ist jedoch ein massentauglicher mit speziellem Humor ausgestatteter Film, der die Massen in die Kinos spülen sollte. Diese Rechnung ist mit einem Einspielergebnis von 528 zu 130 Mio. US Dollar auch aufgegangen.

Nun ist Meg kein so schlechter Film, wie ihm durch einige die Kritiker angelastet wird, da er einfach zu unrealistisch sein. Ganz im Gegenteil. Er ist einer der besten Vertreter dieses Genres, der jedoch versucht die Quadratur des Kreises zu vollziehen und einen Horrorfilm jugendtauglich zu präsentieren.

Ich für meinen Teil hätte eine härtere realistische Gangart besser gefunden. Dem Film fehlt etwas die Möglichkeit eine  Zuschauer Beziehung zu bestimmten Figuren aufzubauen, bevor sie den Film wieder verlassen müssen.

Die Tochter von Juyin ist hier ein nettes Bindeglied um auch die unausweichliche filmische Romanze zwischen Jason und Juyin mit Leben zu füllen.

Ansichtssache:

Film: 3,5 von 5 Punkten

Meg ist gewiss kein Film der exakten Wissenschaft sondern eine fiktive Buchverfilmung, die sich gut im Rahmen der Buchvorlagen bewegt. Sich jedoch die üblichen filmisch notwendigen Freiheiten nimmt. Ich fand ihn gelungen  als eine neue Interpretation des Hai Horror Genres. Der Fisch ist groß und so übertrieben ist dann auch die Action. Ein Biss und alles ist zermalmt. Die Story ist stringent entwickelt und folgt durchaus einer inneren Logik. Dramaturgisch hat der Film einiges zu bieten und auch das Filmset ist gut aufgebaut. 130 Mio US. Dollar wollen gut investiert sein. Den Programmierern der neuen prähistorischen Tiefseewelt ist einiges eingefallen und auch der Score passte gut zum Film. Ein kurzweiliger Streifen mit einem Megalodon, der mein Kino gerne noch einmal besuchen darf.

 

Bild in 3D:

3,8 von 5 Punkten

Als 3D Fan habe ich den Film natürlich in 3D gesehen und kann nur sagen, dass das Bild in viele Einstellungen einen sehr guten räumlichen Eindruck machte. Als Konvertierung kann man dem Film eine solide Übertragung attestieren, obwohl es natürlich noch besser gehen würde. Auf Grund der auch im Kino notwendigen Shutterbrille, musste ich das Bild etwas nachregeln um eine gute Gesamthelligkeit zum Schwarzwert hinzubekommen. Nach der Feinjustage war der Kontrast in Ordnung. Nur wenige Details gingen verloren. Farbe und Schärfe sind hervorragend. Pop Outs gibt es aber auch hier nicht, obwohl sie sich gerade hier besonders angeboten hätten. So vergibt 3D leider immer wieder seine Chance um doch im Kopf der Zuschauer zu bleiben.

Ton:

3 von 5 Punkten

Hier muss ich einmal meinen Unmut äußern. Der Film hat im Original einen 5.1 HD Master Ton. In der 4K Fassung ebenfalls im Original sogar einen Dolby Atmos Ton spendiert bekommen. Wir werden wieder einmal mit einem DD 5.1 abgespeist. Es gibt Filme, da ist auch der DD nahe am HD Master dann. Hier ist er im Subbereich jedoch weit entfernt davon. Nur wenige Tiefbass Elemente gibt es im Film Hört man sich hier die Originaltonspur an, bekommt man sofort mit, was hier fehlt. So fällt die emotionale Einbindung durch den Ton fast weg, denn ein solcher Film lebt von einer großen Soundkulisse, da helfen auch nicht die guten Effekte drüber hinweg.

 

Fazit:

Meg ist nicht der ganz große Wurf geworden. Dafür ist er zu zahm in vielerlei Hinsicht geworden. Auch gibt es Situationen bei denen man denkt, wer sich das so ausgedacht haben mag. Personen stehen auf einem Schiff an Stellen wo eigentlich bei  jedem die Alarmglocken klingeln müssen. Bis auf diese Aussetzer des Drehbuchs, ein solider Vertreter des Genres, der mit Jason Statham den passenden Actionheld im Portfolio hat.

 

In diesem Sinne

Eure


Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
 

Die Dunkelste Stunde

31. Dezember 2018


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In meinem etzten Blog des Jahres 2018 greife ich ein Thema auf, das die gesamte Welt verändert hat, denn hier steht ein Mann im Focus, der durch sein beherztes Eingreifen in die politische Resignation des entscheidenden Kriegsjahres im 2. Weltkrieg mit seiner Brandrede im englischen Parlament  für einen Kriegsumschwung sorgte.

Gary Goldman der eigentlich eher für größere Nebenrollen besetzt wird, brilliert hier in einer Rolle, die die Welt im wahrsten Sinne vor dem Abgrund gerettet hatte. 

Ein Dickkopf, im Besten Sinne hat mit seinen Entscheidungen dafür gesorgt, das dieser Mann, wie einst Winston Churchill  Adolf Hitler genannt hatte, die westliche Welt mit seinen Allmachtsphantasien nicht in den Abgrund stürzen konnte.

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Bereits in Nolans Film Dunkirk konnte man sehen, wie 300000 Soldaten von dort mittels dem großartigen Einsatz ziviler englischer Schiffe gerettet wurden. Winston Churchill hatte die Rettungsaktion Dynamo angeordnet und so mit seinem grandiosen Weitblick großes geschaffen. Wäre diese Rettungsaktion nicht geglückt, so sind sich Experten einig, so hätte England schutzlos den Kräften der deutschen Armee gegenübergestanden und der Krieg wäre vermutlich zu Gunsten des wahnsinnigen Hitler entschieden worden, denn den späteren Alliierten Kräften hätten dann später diese 300000 Mann gefehlt. Ohne es zu wissen hatte Churchill somit hier die Lunte für das heutige Europa angezündet. Auch wenn Europa im Moment etwas wackelt und Großbritannien sich aus der Gemeinschaft verabschieden möchte, so zeigt sich doch, dass wir ohne diese Gemeinschaft Aggressionen auch zukünftig schutzlos ausgeliefert wären. Die USA die temporär ebenfalls einen Sonderling an die Macht gelassen hat, ist im Moment  kein verlässlicher Partner mehr.

Der Film lässt uns Winston Churchill nur einen kleinen aber entscheidenden Weg begleitet. Wir werden Zeuge von der schmucklosen Ernennung zum Premierminister
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 der Ablehnung des Parlamentes ihm gegenüber, den internen Grabenkämpfen bis hin zur sagenumwobenen Rede im Parlament und dem phänomenalen Erfolg, der den Weg frei machte um den Kampf gegen Hitler aufzunehmen.

Es ist ein erweitertes Kammerspiel in dem Winston Churchill die grandiose Hauptrolle spielt. Wie toll wäre es gewesen, hätte die Szene in der U Bahn tatsächlich stattgefunden. Gewisse Freiheiten in der Erzählstruktur um den komplexen Charakter von Churchill etwas besser zu verstehen sind erlaubt und schaffen es sogar den inneren Kampf, den er in diesen Tagen auch mit sich selbst austragen musste, besser zu verstehen. Herausgekommen ist, wie es die Filmbewertungsstelle erklärte.

“Ein spannendes und filmisch perfektes Geschichtskino von Joe Wright über Winston Churchill, der sich 1940 im Kampf gegen Hitler seiner größten politischen Herausforderung stellen muss”.
 Premierminister Neville Chamberlain (Ronald Pickup) ist mit seiner Politik ist gescheitert, Adolf Hitlers steuert über Belgien und die Niederlande auf die Insel zu. Sein Vormarsch scheint nicht aufhaltbar. Ein  Parlament das nicht nur den eigenen Parteiinteressen folgt ist nötig um die richtigen Entscheidungen zu erreichen. Winston Churchill (Gary Oldman) muss es nun machen. Hitlers Krieg weitet sich im Mai 1940 immer weiter aus. Belgien und die Niederlande kapitulieren. Frankreich steht kurz vor der Besetzung und Großbritannien muss sich ebenfalls in Calais und Dünkirchen ihrer Haut wehren. Genau zu diesem Zeitpunkt kommt es in Großbritannien zu einem Führungswechsel. Winston Churchill wird zum Premierminister ernannt und muss innerhalb kürzester Zeit weitreichende Entscheidungen treffen.

Um so viel Soldaten wie möglich aus Dünkirchen zu retten (hier empfehle ich auch Nolans Dunkirk und mein Review dazu), opfert er aus strategischen Gründen sogar 4000 Mann in Calais.

Durch seine unbequeme patriarchalische Art macht er sich natürlich keine Freunde und vor allem mm nicht in der eigenen Partei. Man möchte

Churchill eigentlich schnell wieder los werden. Denn diese drängt auf einen Friedensvertrag mit Hitler  und hoffen so dass Großbritannien ungeschoren davonkommt.

Doch der Sturkopf hat einen anderen Plan, denn er glaubt nicht an Frieden mit Hitler und vermutet, dass Großbritannien danach eher unter der Herrschaft von Hitler stehen werde und Churchill kämpft seinen inneren Kampf gegen seine Zweifel und der Frage, welcher der richtige Weg ist. Am Ende steht die legendäre Brandrede vor dem Parlament und die Aufnahme des Kampfes gegen die deutsche Übermacht.

Wie wir heute wissen, ist alles gut gegangen. Joe Wrights inszeniert DIE DUNKELSTE STUNDE, als ein spannendes Drama, das niemanden nicht in seinen Sog zieht, denn Gary Oldman legt hier quasi eine One Man Show par excellence hin.

Wir erleben Geschichtsunterricht, wie er lebendiger nicht sein könnte. Die Sets sind sensationell und man glaubt sich wirklich in die Zeit zurückversetzt. Wir tauchen förmlich in die Vergangenheit ein. Es gibt geschliffene Dialoge und grandiose Monologe.
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Die Figuren sind wirklich auf den Punkt inszeniert. Die Kostüm und Maskenbildner haben großartiges geleistet.

Denn auch die Nebenrollen mit dem stotternden König George grandios gespielt von Ben Mendelsohn oder seine Sekretärin gespielt von Lily James
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bzw. seine Ehefrau gespielt von Kristin Scott Thomas, passen perfekt in ihre Rollen.


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In einer wunderbaren auch 4K tauglichen Maske verschmilzt Gary Oldman mit seiner Figur und zeigt mit seinem extrem intensiven Spiel die menschlich Seite von Churchill, der hin und hergerissen von seiner Macht ist und auch Gefühle zeigt.

Herausgekommen ist ein Oscar prämiertes Meisterwerk der Erzählkunst von historischem besonderen Wert.

Bild:

Ja das Bild wird dem Titel gerecht. Man hat förmlich 2 dunkle Stunden in seinem Heimkino, wenn der Raum so wie bei mir vollkommen abgedunkelt ist. Es gibt ausschließlich natürliche Beleuchtung. Das jedoch in perfekter Form ohne Bildrauschen und sonstigem. Natürlicher Raumnebel durch Zigarren oder sonstigem gehört auch mit dazu. Einige Details gehen in dem Stilmittel jedoch verloren. Sonst wäre das Bild auch so perfekt. Die Gesichter sind exzellent herausgestellt und die Bildschärfe ist grandios.

Ton:
Der Ton ist in weiten Teilen eher unspektakulär und frontlastig abgemischt. Es gibt bestimmt Filme, die eher nach einem  Dolby Atmos Ton schreien als dieser Film, jedoch gibt die Momente in denen basslastige Bombardements für eine authentische Tongebung integriert sind.  Ein über den Kopf donnerndes Kampfflugzeug ist das einzige Tonelement wofür sich Dolby Atmos gelohnt hätte. Die Rears dienen hier in erster Linie als Reflexionsfläche.

Ansichtssache:
Film 4,5 von 5 ( da er einen grandios gespielten Churchill darstellt und trotz der leichten dramaturgischen Freiheiten, die Ereignisse und die Zerrissenheit perfekt inszeniert)


Bild:  4 von 5 ( trotz sehr viel Dunkelheit im Bild und dem Einsatz natürlicher Beleuchtung ein schönes scharfes und in Teilen überragendes Bild)


Ton:  4 von 5 ( ein solcher Film braucht keinen massiven Score, dennoch gibt es die Momente, wo der Film zeigt, was den Krieg ausmacht)

Bildformat    1,85:1 (1080/24p) ( super)
Tonspur Deutsch    Dolby Atmos / TrueHD 7.1
Bei mir konnte ich mangels Dolby Atmos fähigem AVR nur die TruHD Spur auslesen.
Untertitel    deutsch, englisch ( Wer sie braucht)

Fazit:

Hier gibt es keine komplette Biografie eines Staatslenkers, nein, es gibt einen kurzen Einblick in die Politik eines Unbeirrbaren Demokraten, der durch seine besondere Weitsicht Europa quasi vor dem sicheren Untergang und der Tyrannei gerettet hat und sich den inneren Kräften der Kapitulation widersetzt hat, der mit seiner im positiven Sinne starren Grundhaltung des Erhalts der Freiheit und dem Mut des Volkes ein Denkmal gesetzt wurde. Ein paar Tage dürfen wir diesen Jahrhundert Staatslenker begleiten, der perfekt von Gary Oldman in Szene gesetzt wurde. Diese Zeit reicht aus um zu erkennen, welch ein großartiger Staatsmann Winston Churchill war.

Ein Film den man unbedingt gesehen haben sollte um die Tragweite seiner Entscheidungen zu verstehen.
 

Hier empfehle ich auch noch ein paar weiter Filme.

The King Speech oder Dunkirk sind Filme, die im gleichen Kontext stehen.
 

In diesem Sinne

Eure

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Argo

20. Dezember 2018

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Mit 3 Oscars dekoriert, erzählt der Film ARGO die im Grunde nach wahre Geschichte einer Rettungsaktion des CIA im Iran im Jahre 1980.

1950 wählten die Bürger Irans Mohammad Mossadegh einen weltlichen Demokraten zum Premierminister.  Er verstaatlichte britische und amerikanische Ölgesellschaften und gab dem Volk somit sein Öl zurück. 1953 inszenierten die USA und Großbritannien einen Staatsstreich und stürtzen Mohammad Mossadegh. Es kam der junge Reza Pahlavi an die Macht. Der junge Schah wurde bekannt für sein Leben in Prunk und Überfluss. Er lies sich sein Mittagessen von Paris mit einer Concorde einfliegen und seiner Frau sagte man nach, dass sie in Milch baden würde, während das Volk hungern musste.
Seine Macht sicherte sich der Schah mit seiner Geheimpolizei. Zudem führte er eine Kampagne um den Iran zu verwestlichen. 1979 stürtze das Volk den Schah, der unheilbar an Krebs erkrankt in den USA Asyl fand. Ajatollah Chomeinii kam aus dem Exil zurück und an die Macht. Das Volk verlangte von Amerika, das der Schah ausgeliefert und im Iran vor Gericht gestellt werden sollte. Die aufgebrachte Menschenmenge drang in die amerikanische Botschaft ein und nahm dort die Botschaftsangestellten als Geiseln für ihre Forderungen.


6 Botschaftsangehörige konnten in die kanadische Residenz des Botschafters fliehen.

Dort mussten sie nun herausgeholt werden. Nach einigen Überlegungen kommt Mendez ein Spezialist des CIA für die Rettung von Geiseln auf eine gewagte Idee.

Mittels eines fiktiven Hollywood Filmprojektes will er in den Iran reisen und die 6 Amerikaner als ein Filmteam getarnt aus dem Iran herausholen.


Was sich verrückt anhört ist auch genauso verrückt.



Nun befinden wir uns natürlich in einem Hollywoodfilm und da kann man nicht einfach so, faktenrein ans Werk gehen. Nein, es braucht natürlich auch ein gewisses Maß an Dramaturgie und Spannung. Die Ungenauigkeiten sollen bei meiner Bewertung des Films, der zudem 3 Oscars bekommen hat keine so große Rolle spielen. Hier geht es eher um den Grundtenor des Films, der und das ist Fakt, eine gewagte Aktion zum Inhalt hat.

Der Film macht vieles richtig. Er baut die Geschehnisse dramaturgisch sauber auf. Er gibt den handelnden Akteuren ein Gesicht. Er zeigt aber auch, wie hin und hergerissen die Verantwortlichen waren, bevor sie für diese Operation grünes Licht gaben.










Die CIA durfte quasi in einer verdeckten Aktion agieren, nichts durfte zum Schutz der anderen Geiseln in der amerikanischen Botschaft später nach außen dringen. Erst 1997 wurde die Akte von Präsident Clinton freigegeben, sodass Mendez erst da seine Geschichte erzählen durfte.
Hierdurch wird klar, warum der Film erst so spät umgesetzt wurde. Ein sonst klassischer Stoff, der sicher sonst schon früher verwirklicht worden wäre.


M.E. hat der Film zurecht alle diese Oscars erhalten.


Ansichtssache:
ARGO ist keine Blaupause der Ereignisse, sondern ein dramaturgisch aufgepeppter Thriller über ein Rettungsaktion der ganz besonderen Art. Vermutlich würde so etwas auch kein zweites mal gelingen. Soviel Kaltschnäutzigkeit muss man erst einmal an den Tag legen. Obwohl man weiß, wie der Film ausgeht, ist er hochspannend und man fiebert mit. Einzig die grundsätzlich eher einseitig gezeigte iranische Bevölkerung könnte man kritisieren.

Film:4,5 von 5 ( trotz der wahren Ereignisse spannend inszeniert und dramaturgisch fast perfekt umgesetzt))


BILD: 4 von 5 ( ein der damaligen Zeit angepasstes Bild, das nicht zu scharf daher kommt, sondern durch die Rauhigkeit dem Bild noch eine besondere Seele gibt. Es muss nicht immer ein Hochglanz bild sein. Ansonsten gibt sich das Bild keine Schwächen).

Ton: 3,5 von 5 (hier stehen geschliffene Dialoge im Vordergrund der Score ist schmückendes Beiwerk und stütz den Film nur da, wo es unbedingt sein muss.

Fazit:
Argo hat 3 Oscars bekommen (Bester Film, Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Schnitt). Mehr braucht man eigentlich nicht mehr zu sagen.

In diesem Sinne,


Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

The Circle

19. Dezember 2018

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The Circle hat in vielen Fällen schlechte Kritiken bekommen. Ein Film, der sich nicht an seine Buchvorlage hält, in dem der Buchautor das Drehbuch mitgeschrieben hat, fällt bei der Mehrzahl der Kritiker durch.



Im Text zum Prädikat "Besonders Wertvoll" steht jedoch folgendes:

„In der Dystopie, die in einer nur ein paar Jahre entfernten Zukunft angesiedelt ist, wird die Privatsphäre der Kunden durch neue Technologien, die die Firma 'The Circle' (die an Apple, Google und Facebook erinnert) entwickelt und sehr effektiv einsetzt, immer mehr untergraben. [...] James Ponsoldt erzählt hier intelligent und hält eine feine Balance zwischen den Thriller Elementen und der genau durchdachten Vision von einer zukünftigen Welt, in der alle Alles sehen und wissen können”.



Das Buch wurde ein Hit und erreichte Millionen  Leser. Der Film wagt es den Überwachungsansatz durch die Medienkultur der großen wie Google, Facebook und Apple in Form eines anderen Ansatzes zu beschreiben und sich vom geraden Weg des Buches zu entfernen. Das geht natürlich gar nicht, oder?.

Natürlich geht das und ich bin einer der Zuschauer, die einen Film, der oftmals einen anderen Dramaturgieverlauf wie ein Buch um zu gelingen und ein großes Publikum zu erreichen, nicht danach zu werten, wie passgenau der Film in die Fussstapfen des Buches passt. Warum soll man ein Buch nicht nur als sogenannte Starthilfe nutzen?
Die Zielgruppe des Films ist natürlich Emma Watson geschuldet schon einmal vorprogrammiert.
Die Generation Harry Potter ist es, die man hier gezielt ansprechen will. So ist der Film auch aufgebaut und bedient sich vieler aktueller Elemente der etwas älteren Jugend.

Mae Holland fristet ein eher trostloses isoliertes Beschäftigungsdasein in einem typischen amerikanischen Großraumbüro um ihre Eltern finanziell zu unterstützen, damit ihr Vater seine Erkrankung MS finanziert bekommt.



Durch ihre Freundin Annie die im Unternehmen The Circle bereits in einer leitenden Funktion tätig ist bekommt Mae eine Chance dort eine Beschäftigung zu bekommen. Der Ort erscheint gegenüber der Wirklichkeit klinisch rein und immer "vollkommen" und bereitet den Beschäftigten reichliche Möglichkeiten auch neben ihrer Arbeit dort viel Zeit zu verbringen. Enthusiastisch geht sie ans Werk.


Geführt wird das Unternehmen von Eamen Bailey und Tom Stenton, zwei älteren Herren im Vergleich zu den ganzen enorm jungen Mitarbeitern im Circle.

Der Film bedient sich bildlich einiger Metaphern. So erinnert die gesamte Erscheinung von The Circle an eine Sekte, alle sind dort immer gut gelaunt und streben ständig die Verbesserung des Systems zum Wohle des Volkes an. Die Vorstellung von Neuerungen, wie Überwachungstechniken, natürlich zum Wohle aller erinnern auch an den Apfel, der nicht weit vom Stamm fällt, wenn Tom Hanks (Eamen Bailey)  als Vater des Circle in Steve Jobs Manier seine neueste Errungenschaft seinen Jüngern präsentiert, die diese dann enthusiastisch abfeiern. Spätestens hier muss man eigentlich Gänsehaut bekommen, denn der Ansatz des Überwachungsstaates, der ja auch nur das Beste für sein Volk möchte um es vor den Gefahren des Lebens und sich selbst zu schützen wird hier schon früh im Film auf die Spitze getrieben. Sehr subtil versucht der Führer, seine ihm hörigen Jünger von seinen neusten Ideen zu überzeugen.


Die Konzentration im Film liegt einzig allein darauf, dem Zuschauer zu zeigen, was mit einer geschliffenen Rhetorik auch heute alles möglich zu sein scheint.

Ein Gegenpol ist aber leider nur zaghaft in den Film eingebaut.


Das kann man ihm vielleicht vorwerfen. Oder man hat bewusst darauf verzichtet um die Obsession zu verdichten. Wie auch immer. Hierdurch fehlt es dem Film  jedoch an einem gewissen Spannungsbogen. Aber muss jeder Film diesen obligatorischen Spannungsbogen besitzen, der im Finale dann alles wieder ins Lot bringt oder kann man nicht auch einmal genau das zeigen, was eigentlich der Grundansatz jeder Überwachung ist. Ein gleichgeschaltetes Volk, das willenlos seinem Guru folgt und das sich fern jeder Kritik in Situationen treiben lässt, die es nicht mehr im Griff hat und dadurch Menschenleben in Gefahr bringt, voller Hysterie nur das Ziel vor Augen.

Aber auch danach wird in jeder Steigerung der vollkommenen Überwachung immer noch etwas Positives gesehen. Die Führer des Circle schaffen es durch ihre freundliche und sanfte väterliche Art immer mehr von diesem Überwachungsstaat ins Volk zu implizieren. Sie bedienen sich hier einem euphorisierten Bienchen Namens Mae, die fast unreflektiert zunächst alles in sich hinein saugt, während ihre Freundin langsam im Sumpf des Circle unterzugehen scheint und von der lebensfrohen ebenfalls euphorisierten Führungskraft des Circle zu einem Circle Zombie mutiert, der dem Druck der Innovationen nicht mehr stand halten kann.

Mae gibt sich vollkommen zunächst den Möglichkeiten hin und erkennt erst spät, dass sie nur benutzt wurde. Aber anstatt aus dem Circle zu fliehen, dreht sie den Spieß um und macht auch die Führer zum gläsernen Menschen im Circle.

Wir sind am Arsch sagt einer der Führer, bevor auch sie der eigenen Überwachung zum Opfer fallen, denn im Gegensatz zu den Jüngern konnten sie immer noch im Verborgenen agieren, das ist damit vorbei.


Nun kann man dem Film natürlich Vorhaltungen machen. Jedoch dass, was er eigentlich darbieten wollte, einen massiven Fingerzeig auf den vollkommenen Überwachungsstaat, das ist ihm m.E. gelungen, auch das es ab einem bestimmten Punkt kein Zurück mehr gibt. Sieht man sich an, wie gläsern wir Menschen schon geworden sind in wenigen Jahren und wie gläsern wir noch werden in der Zukunft, dann kann man oder muss man sich fragen, ist der Point of no return schon erreicht?

Sicher im Moment können wir uns noch teilweise ausklinken aus dem System der ständigen Erreichbarkeit, das müssen wir uns unbedingt auch für die Zukunft erhalten. Der Mensch braucht seine Intimsphäre, indem keiner hineinsehen kann, sonst funktioniert er nur noch als gleichgeschaltetes Neutrum. Aber wer will das schon.


Ansichtssache:

Der Film zeigt in einer klaren schnörkellosen Struktur, was passiert, wenn wir die Social Medias nicht ständig hinterfragen. Diese haben eine ganz besondere Verantwortung dem Nutzer gegenüber. Facebook gerät immer öfter in die Kritik, da Nutzerdaten gegen seinen Willen genutzt werden. Erst jetzt ganz aktuell gibt es wieder so einen Fall indem viele Bilder vom Nutzer auf fremden Servern landen.

Hier zeigt der Film gut, wie weit es kommen kann, wenn man ihnen keine Haltelinie zeigt.

Film: 3,5 von 5 (etwas mehr Spannung hätte geholfen mehr Zuschauer zu begeistern, die doch etwas antiquierte Technik hätte mittels schon neuer bekannter Techniken ergänzt werden können, aber vielleicht gab es auch keine Freigabe)

Bild : 4,5 von 5 ( wesentliche Mängel sind nicht erkennbar)

Ton: 4 von 5 ( gut und mit einem angenehmen Score versehen macht der Ton als Untermalung nichts falsch. Jedoch hätte ich von Danny Elfman etwas mehr erwartet. Seine Handschrift ist nicht erkennbar)

Fazit:

Ein Film, der das Buch nicht voll übernimmt und sich wagt einen etwas anderen Ansatz zu wählen, dessen Drehbuch aber auch die Handschrift des Buchautors trägt, wie man lesen konnte, kann man kritisch sehen, jedoch finde ich es, bezogen auf die Zielgruppe der besonders betroffenen Jugend, lobenswert überhaupt dieses kritische Thema so zu verfilmen, das es nicht zu tröge wird. Ein Film, den man vielleicht zweimal sehen muss um alle Feinheiten  zu erkennen.

In diesem Sinne,
Eure


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Bohemian Rhapsody

26. November 2018

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Eigentlich war ich nie ein echter Queen Fan. Zu Lebzeiten von Freddie Mercury war mir diese Art von Musik insgesamt musikalisch zu feminin. Die Musikrichtung von Queen war für mich nie richtig einzuordnen. Erst als Mercury 1991 verstorben war und ich mir sein letztes Musik Vermächtnis "Made in Heaven" zulegte habe ich mich aufgrund dieses  letzten Albums mit Queen etwas mehr befasst. Es gab eine Reihe von Dokumentationen, die sich mit Queen und besonders mit Freddie Mercury dem Kopf der Band beschäftigten. Seine musikalische Lebensbiografie war schon etwas ganz besonderes und genau darum geht es in diesem Film, nicht mehr aber auch nicht weniger.

Freddie Mercury die Musiklegende ist als Farrokh Bulsara am  5. September.1946 in Sansibar-Stadt, Sultanat Sansibar, heute Tansani, geboren worden. Seine Familie flüchtete aus religiösen Gründen nach England. Dort verdingte sich Farrokh als Arbeiter und war schon früh der Faszination der Musik erlegen. In diesem England der 70er Jahre wuchsen Rockbands wie Pilze aus dem Boden um sich hier behaupten zu können, musste man musikalisch schon besonders kreativ sein und so erschuf Freddie Mercury wie er sich später nannte eine ganz neue Musikrichtung die es schaffte nie in eine musikalische Schublade gesteckt zu werden. Obwohl diese Musik so einzigartig war, kam  sie bei den Musik Kritikern teilweise nicht so gut an. Bohemian Rhapsody wurde von den Kritikern förmlich zerrissen, da damals viele nicht die Genialität hinter dieser experimentellen Rock/Pop/Klassik/Oper Musikrichtung verstanden haben.
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Aber gerade wegen solcher Musikstücke wurde Queen und damit Mercury zu einem der bedeutendsten britischen Musiker und einer der bedeutendsten Rocksänger der 1970er und 1980er Jahre. Mercury komponierte Welthits wie eben dieses  Bohemian Rhapsody (1975) oder We Are the Champions (1977).
 

Demnach ist das Vermächtnis Bohemian Rhapsody eine Verneigung vor einem ganz besonderen Musikgenie mit der 3 Oktaven Stimme, der aber ohne seine Band nicht funktionieren konnte. Er brauchte die Reibung der Bandmitglieder untereinander, den Antrieb durch Unzufriedenheit, den Willen sich immer wieder neu zu erfinden. Hierzu gehörte auch seine massive Egozentrik.
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Hierdurch erst konnte die Band insgesamt  zu ihrer Größe finden, die sie später und über den Tod von Mercury hinaus war und immer noch ist. Die Genialität ohne diesen Menschen, der sein  ganzes Leben lang nach seiner Erfüllung suchte, konnte Queen danach jedoch nicht mehr erreichen.

Das Leben und wirken als Musiker und Mensch wird in diesem Film sehr gut herausgearbeitet. Sicher kann man in etwas mehr als zwei Stunden ein solches komplexes Leben nicht vollkommen ausleuchten. So hat man sich im Wesentlichen auf die musikalischen Aspekte bezogen und ihm hier den Platz eingeräumt den er braucht um sich zu präsentieren. Selbst nannte er sich den Performer, der auf der Bühne erst so richtig auflebte. Aber Freddie war gewiss auch Abseits der Bühne  kein Chorknabe und wilderte in den verschiedensten Gefilden auch davor macht der Film nicht halt. Seine sexuellle Ausrichtung wird thematisiert, jedoch nicht ausgeschlachtet. Es geht hier in erster Linie um den exzentrischen Performer Freddie Mercury, der es auf der Bühne schaffte in eine andere Welt einzutauchen und dem Treue  immer extrem wichtig war auch wenn er selbst aufgrund seiner naiven Treuseeligkeit zeitweilig selbst vom Weg abgekommen war, so fand er doch letztendlich zu seinen Wurzeln zurück.

alt textDer Film zeigt neben seiner musikalischen Seite  auch die verletzliche menschliche Seite von Mercury und  es kommt einem während man dem Film zuschaut schon einmal der Gedanke, was wohl zeitweilig in ihm vorgegangen sein mag. Der Film ist auch sehr  emotional  und im Kino konnte man währenddessen eine Stecknadel fallen hören. So konzentriert habe ich selten die Zuschauer sich einem Film hingebend erlebt.

Der Film zeigt aber auch und das ist besonders sehenswert, viele Konzertausschnitte, die von Rami Malek der zudem, wenn man gelesen hat, wer vorher alles als Mercury Darsteller gehandelt wurde ein Glücksfall für dieses Filmmereignis ist. Er schafft es die Essenz von Freddie auf die Leinwand zu bringen und seine Musik  wirklich gänsehautwürdig zu präsentieren. Seine Körpersprache von Mercury ist einfach sensationell,
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der lange Auftritt auf dem Live Aid Konzert im Jahre 1984 im Wembley Stadion Ist grandios und stellt fast das Original in den Schatten. Es gibt einige Gänsehautmomente in dieser Musikbiografie. Ich hätte mir vor dem Film nicht vorstellen können, das dieser Film mit diesem Freddie Mercury mich so berühren würde. Alles was man vorher an Egozentrik gehört und gesehen hat, verliert sich, während man diesem Filmereignis zusieht.

Klar, man kann auch Kritik üben an dem Hommage Streifen, denn so wie in den meisten für das möglichst breite auch junge Publikum produzierte Biopic wird aus dramartugischen Gründen schon einmal die Realität etwas verkürzt dargestellt. So war Mercury zu Beginn Roadie der Gruppe Smile. Bemängelt wurde auch das eindampfen  der jahrelangen München-Phase von Mercury. Hier lebte er eigentlich mit seinem Freund Winnie Kirchberger und zeitweise mit Barbara Valentin zusammen.
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Diese Phase wird nur oberflächlich gestreift. Seine sexuelle Ausrichtung wird natürlich herausgestellt aber nicht ausgeschlachtet und so wird „Bohemian Rhapsody“ hier nicht explizit, was ich für einen solchen hauptsächlich von der Musik getragenen Film auch sinnvoll halte.  Zudem fand sein HIV Outing erst 1987 statt. Kreative Differenzen führten bezüglich der Ausrichtung des Films jedochauch noch kurz vor Drehende  noch zu einem Wechsel des Regisseurs. So wurde „X-Men“-Regisseur Bryan Singer knapp drei Wochen vor Ende der Dreharbeiten durch  Dexter Fletcher („Eddie The Eagle“) ausgetauscht, der dann die Produktion zu Ende bringen musste, in den Credits taucht er aber nicht auf. Sicher ist Bohemian Rhapsodie keine klassische Biografie sondern eine etwas geschönte Hommage.
Aber einmal im Ernst, haben wir nicht reine Dokumentationen schon genug.

Neben einem fulminanten Sound auf den ich mich schon für die Heimkinoauswertung und der natürlich dann als 4K Fassung bei mir Einzug nehmen wird, freue ich mich schon jetzt.

alt textNeben dem Sound kann auch das Bild voll und ganz überzeugen.

Hierzu dann noch später zu der 4K Fassung in meinem Heimkino mehr.

Ansichtssache:
Bohemian Rhapsody hat für mich eine gesunde Mischung aus Autezität und  charmanter Fiktion. Alles wunderbar im musikalischen Einklang und mit einer nicht zu übertriebenen Verneigung vor dem Musikgenie Mercury, denn auch die anderen Bandmitglieder bekommen ihre Screenzeit

Film: 4,5 von 5 (0,5 Punkte Abzug gibt's für die kleine Flunkerei im Film)

Bild und Ton hängen maßgeblich vom Kino ab.
Bei mir war der Ton gut und das Bild mit den kinoüblichen Schwenkunschärfen fast gut.
 

Fazit:
Wer bisher aus welchen Gründen auch immer, dieser Musikerbiographie ferngeblieben ist, der sollte noch schnell ins Kino gehen, bevor dieser Megastreifen, der Queen wirklich gerecht wird, aus den Kinos verschwunden ist.

In diesem Sinne
Eure
C.T.

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.



Der Film  spielt in einer zukünftigen nahen dystopischen Welt, wo jeder Mensch sein ganzes Leben vollkommen offenbart und mittels einem Netzhautimplantat ständig beobachtet wird, die äußerlich jedes Detail über das Leben einer Person zeigen.


Der Film erinnert etwas an das  Videospiels Watch Dogs, bei dem die Namen, das Einkommen und die Kleidungsinformationen der Personen auf einem Heads-Up-Display angezeigt werden, das ständig läuft. Grundsätzlich hat jeder hier im Film einen PC und ein Telefon in den Augen über das die komplette Kommunikation läuft. Das gigantischen Staatsnetzwerk macht somit jeden Menschen vollkommenen Gläsern.

Man möchte damit das Leben für den Einzelnen sicherer machen und so ein friedliches miteinander sichern. Straftaten werden somit sofort entdeckt. Niemand kann sich dem Gesetz entziehen.
Auch virtueles Shoppen ist möglich.

Dann kommt der Moment wo es scheinbar jemandem gelungen ist, in der Anonymität Straftaten zu begehen, in dem er sich in das Augen seines Opfers hackt und somit quasi unsichtbar wird. Das Opfer schaut durch die Augen des Mörders und ist somir unsichtbar für das Netzwerk. So kann der Täter seine Identität verschleiern.

Clive Owen verkörpert hier den Polizisten Sal Friedland, der in die virtuellen Erinnerungen eines Einzelnen gehen kann um durch die Augen des Täters zu sehen welche Art von Verbrechen er begangen hat oder nicht. Ohne Computer und Telefone kann Sal und die übrigen Polizisten einfach nur in die Tiefe des Raumes schauen, während sie ihre Inserts verwenden, um die Menschen in ihren Häusern auszuspähen. Eine Mordserie ruft ihn auf den Plan und so beginnt die Jagd auf einen Täter den man nicht sehen kann.
 

Der Film greift ein interessantes Thema der Staatsüberwachung auf. Schon öfter hat man das Thema in abgewandelter Form filmisch umgesetzt. 

"In Anon hat sich die Smartphone-Technologie, die wir heute nutzten, von unseren Händen zu unseren Köpfen gewandert: Etwas, das als Mind's Eye bezeichnet wird, schafft eine erweiterte Form der Augmented Reality, in der alles vom Alter und Beruf eines vorübergehenden Geschäftsmannes bis hin zu einer Anzeige für eine Spielkonsole projiziert wird die Welt uns Es schafft eine Welt der unheimlichen Ruhe und Stille - mit Informationen, die jedem zur Verfügung stehen, gibt es keinen Grund für  Gewimmel und Chaos, das wir in anderen dystopischen Science-Fiction-Filmen sehen." 
Besonders effektiv ist es in dem  Film Minority Report aus dem Jahre 2002 verfilmt worden. Hier geht man aber einen etwas anderen Weg.  Verbrechen können nicht bereits im Vorfeld gesehen werden um sie zu verhindern. Nein man kann sie nur schnell und direkt  aufklären. Jedoch jedes auch noch so gute Überwachungssystem besitzt Lücken und so beginnt ein Katz und Mausspiel

über das was offensichtlich und das was Fiktion ist, die Realitäten verschwimmen und so ist man dem Hackerangriff  auf die eigene Lebensbiografie schutzlos ausgeliefert und man kann seinen eigenen Augen nicht mehr trauen, wodurch die Manipulation perrfekt wird. Kann die Ordnung wieder hergestellt werden?

Es handelt sich hier nicht um meinen Thriller im klassischen Sinne, sondern eher um einen Krimi mit Thrillerelemente der der Frage nachgeht, ist der Mensch geschaffen dafür seine Anonymität volkommen aufzugeben um eine vermeintliche  Sicherheit zu haben. Jedes System ist angreifbar und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es gehackt werden kann. Hier ist es besonners perfide, denn man greift direkt in die eigenen Identität und Sinneswahrnehmung ein, was einem scho einen Schauer über den Rücken laufen lasen kann, wenn man ein solches Überwachungsszenario einmal zu ende denkt. Invielen Ländern der Welt wird bereits mit Gesichtserkennungssoftware experimentiert.

Der Film ist eher ruhig angelegt. Der Focus liegt auf dem Beobachten und dem Finden von Feinheiten.
Andrew Niccol ist kein Unbekannter, wenn es darum geht, die hellen und dunklen Seiten der aktuellen und zukünftigen Technologie zu erkunden. Zuvor hatte er The Truman Show (Regie von Peter Weir) und Gattaca, In Time and Good Kill (von Niccol Regie und Verfasser) geschrieben. Mit Anon geht Niccol jedoch auf ein besonders aktuelles Thema in den Medien ein: Wie viele Informationen geben wir bei unseren Exkursionen über das Internet weiter und was bedeutet dies für unsere Privatsphäre?

Ein Film, den man nicht so nebenbei sehen kann, sondern auf den man sich einlassen können muss, denn er hat gewollt durchaus einige Längen, die aber zum Gesamtverständnis notwendig sind.

Interessant ist der Blickwinkel, oft aus der Ichperspektive gedreht und stark unterkühlt in der Bilddarstellung, ja, teilweise fast im Monochromstil gedreht unterstreicht der Film die Dystopie noch einmal. Beton ist die vornehmliche Farbe im Film

Der Ton ist für einen solchen eher ruhiger angelegten Film satt und kräftig mit einem perfekt auf die Szenerie angelegten Score unterlegt. Der Ton greift sauber in den Film hinein und alke Speaker bekommen hier auch was zu tun. Der Subbereich wird sehr gut in den Film integriert. Das ist eher selten in einem solch angelegten Film zu sehen und zu hören.

Ansichtssache:

Film:
3,5 von 5 ( sehr guter Ansatz, dem  jedoch eine etwas bessere Erklärung des technischen Ansatztes bezüglich der Überwachungstechnik fehlt. Der dystopische  Ansatz ist durch die weitestgehend emotionsfreie Grundstimmung sehr gut herausgestellt.

Das Ende ist vielleicht etwas zu schnell und nicht so gut nachverfolgbar. Ansonsten ein Film, den man m.E. um vielleicht alles nachvollziehen zu können zweimal sehen muss)

Bild:
4,5 von 5 ( fast perfektes gut ausgeleuchtete Bild ohne erkennbare Mängel, vielleicht fehlt dem Bild etwas der Schwarzwert.
Die Bildsprache zeigt, das sich alles nur noch in den Köpfen der Menschen abspielt, daher wir im Film entgegen sonstigen Science Fiction Filmen, in denen man mit Werbebotschaften förmlich erschlagen wird aus dem Bild vollkommen herausgelöst.
Dassieht im Film dann so aus

Ton:
4,5 von 5 ( für einen eher ruhig gedrehten Film ein sensationeller Surroundsound, der kräftig zupacken kann.

Fazit:
Kein Film für zwischendurch, jedoch für Fans von Filmen wie  Cattaca, Minority Report , In Time oder auch sonstige eher dystopische Filme ein Must see. Alle Anderen die Action brauchen wird der Film nicht zusagen. Somit ein mutiger Film, der bewusst in Kauf nimmt, das er nicht jedem gefallen wird, denn die Thematik der Staatsüberwachung, der der Mensch sich selbst ausliefert wird hier schon etwas speziell aber kohärent dargeboten und die teilweise emotionsfreie Darstellung muss man mögen, für mich passt sie perfekt. Leider hat sich der Film etwas unter Wert verkauft, da der Regisseur leider keine einführende Erklärung eingebaut hat. Er hatte es vor gehabt, dann jedoch verworfen, da die Erkenntnis für ihn zu offensichtlich war..

In diesem Sinne
Eure
C.T.

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

The Last Samurai

9. November 2018




2003 kam der Letzte Samurai in die Kinos und wurde damals prompt zum oscarnominierten Historien-Epos. Hierin verkörpert Tom Cruise den ehemaligen und alkoholabhängigen Soldaten Nathan Algren, der angeheuert wird um in Japan die kaiserliche Armee im Umgang mit Schusswaffen zu trainieren. Ungeduldig steht man viel zu früh dem Gegner, nämlich den rebellierenden Samurai gegenüber, die der kaiserlichen Armee eine vernichtende Niederlage beibrringen. Hierbei gerät Nathan Algren in die Fänge der Samurai und wird in dem Rückzugsort der Samurai gefangen gehalten. Schwerverletzt wird er von der Witwe des gegen ihn im Kampf gefallenen Samurai gesundgepflegt und 

macht sich vertraut mit den Bräuchen und Sitten der Samurai und kämpft schließlich mit dem Katana in der Hand an der Seite der Samurai gegen die kaiserliche Armee.

Das Epos ist angesiedelt während der letzten Samurai-Rebellionen in der Meji-Ära im späten 19. Jahrhundert. Es ist zwar kein reales Abbild der damaligen Geschichte, jedoch nimmt der Film reale historische Bezüge mit auf.

Der reale Nathan Algren basiert auf dem französischen Offizier Jules Brunet, der in einer Miltärmission im Jahre 1867 nach Japan gesandt wurde um die Armee des Shogunats zu trainieren und mit dem Umgang mit Waffen zu schulen. Diese Ära der Shogune ging 1867 in Japan nach 815 Jahren zu Ende. Sie koordinierten die Samurai und waren Statthalter kaiserlicher Macht. Die Abschaffung der Wehrpflicht im Kaierreich brachte gut ausgebildete Krieger aus dem niederen Landadel um das Land noch verteidigen und das Herrschaftsgebiet ausweiten zu können. Diese Krieger nannte man Samurai. Sie entsprachen damals dem Ritter bei uns. Ihre große Bedeutung erhielten sie, als sie im 9. Jahrhundert vom Hofadel, der viele Gebiete in der Provinz besaß, Land geliehen bekamen, das sie für den Grundherren verteidigen und verwalten sollten. So kamen einige Samuraifamilien zu großem Wohlstand und Einfluss in Japan. Geführt wurden die Samurais durch einen Shogun. Im Film gespielt von Kenn Watanabe.

Einem Herzog vergleichbar und wurde mit der Zeit mächtiger als der Kaiser selbst. Der Haushalt und der Verwaltungsapparat der Shogune ist das Shogunat. In der langen Friedenszeit zwischen 1603 und 1868, schottete sich Japan jedoch vollkommen von der Außenwelt ab. Bis heute ist es die längste Friedensperiode eines Landes überhaupt. Der Verwaltungssitz lag in dem Fischerdorf Edo, dem heutigen Tokio.
1853 landete eine militärisch überlegene Flotte der Amerikaner unter dem Kommando von Matthew Perry in Japan und zwang Japan dazu sich für den Handel mit den USA zu öffnen. 1867 wurde sodann der letzte Shogun gestürzt und der junge 15 jährige Tenno wurde mit voller Machtfülle ausgestattet und stellte seine Regierung und das Motto Meiji, was soviel heißt wie Erleuchtete Regierung.

Den Samurai wurde zeitgleich ihr ehrenhafter Status aberkannt. Jules Brunet quittierte den Dienst und schloss sich den Samurai an. Nach der letzten Schlacht im Jahre 1869, in der wie auch im Film selbst der letzte verbliebene Samurai Führer im Kugelhagel der kaiserlichen Truppen sein Ende fand, endete auch die Ära der Samurai.

Der Film behandelt somit in lockerer typischer Hollywoodform die historischen Hintergründe der Satsuma Rebellion im Jahre 1877. Das muss an dieser Stelle aber kein Makel sein, schafft es der Film doch hierdurch ein breites Publikum zu erreichen, die heirdurch einen Blick in die innerste Seele der japanischen Lebenskultur erhalten. Sicher kann man das in Spielfilmlänge nicht besonders tiefgreifend machen, jedoch werden die wichtigsten Charaktere gut erklärt. 

Der Film beanspruchte zu keinem Zeitpunkt, dass er ein genaues Abbild der damaligen Ereignisse sei, sondern bereitete die Hintergründe in Form eines Action Thrillers auf. Hierbei spielt Tom Cruise eigentlich wie immer sein bekanntes Rollenprofil runter und das passt hier einfach wunderbar. Als Sidekick spielt Ken Watanabe, der nach dem Film auch in weiterern großen Produktionen wie Batman Begins und Inception zu sehen war, den Shogun Moritsugu Katsumoto der als Metapher für die Shogune der damaligen Ära fungiert und mit einem sensationellen Charakterspiel Tom förmlich an die Wand spielt, nicht umsonst erhielt er eine Oscarnominierung. Tom musste für seine Rolle damals erst einmal die Kampfkunst der Samurai lernen und hatte vor Drehbeginn eine achtmonatige Ausbildung im Schwertkampf um die anspruchsvollen Kampfszenen choreographieren zu können. So wie auch heute machte er schon damals seine Stunts weitestgehend selbst und ließ seine Figur dadurch erst authentisch wirken. Das ist das was einen Tom Cruise schon immer ausmachte.
Edward Zwick, der hier Regie führte konnte mir dem oscarprämierten Film Glory schon zeigen, das der Feldschlachten hervorragend in Szene setzten könnte. Das wird hier lückenlos fortgesetzt und so ergibt sich zusammen mit den anderen ebenfalls sehr gut ausgewählten Akteuren ein rundes Filmspektakel, denn man gerne auch noch etwas länger zugeschaut hätte.

Der Film der bis in die Nebenrollen equisit besetzt ist konnte einige Preise einkassieren und bekam zudem 4 Oscarnominierungen als Bester Nebendarsteller, Bestes Szenenbild, Bestes Kostümdesign und natürlich, da auch hier schon Hans Zimmer seine musikalische Duftnote hinterlassen hat eine Nominierung für den Besten Ton.

Auch nach 15 Jahren wirkt der Film noch so, als hätte man ihn gerade abgedreht.

Die FBW in Wiesbaden verlieh dem Film sogar das Prädikat Besonders Wertvoll.

Seine Kosten konnte es mit einem Box Office von 457 Mio US Dollar dreifach wieder hereinholen.

Insgesamt ist die Geschichte, kurzweilig und süffig ohne zu große Längen erzählt und die eingestreuten Kampfszenen lockern das ganze etwas auf. Die finale Schlacht erinnert natürlich an seine Vorgänger wie z.B. Braveheart etc. Das ist aber immer so, das es einen Vorgänger gibt , den man vergleichen kann.

Ansichtssache:

Film: 4,5 von 5 (da mich der Film auch nach mehrmaliger Sichtung immer noch in seinen Bann ziehen kann)

Bild: 4 von 5 (trotz des Alters von 15 Jahren ein guter Tranfer und sowohl scharf als auch mit einem guten Schwarzwert versehen)

Ton: 5 von 5 (hier schlägt die Stunde von Hans Zimmer, der es immer wieder versteht mit seinem Soundtrack, den Film emotional zu begleiten und mit seinen einzigartigen Art und Weise ein tonales Kunstwerk geschaffen hat).

Fazit:
Wer The  Last Samurai bisher noch nicht gesehen haben sollte, was für einen Filmfan fast nicht vorstellbar ist, der oder auch die sollte das schnell nachholen, denn es ist zudem kein reiner Männerfilm, sondern er lotet auch die japanische Frauenseele sehr gut aus und gibt Einblick in Wesensstruktur der japanischen Frau. Die Actionszenen sind über alle Zweifel erhaben

und insgesamt ist der Film ohne die heutigen Zappelkameras sensationell gefilmt und landet bestimmt in Abständen nach der Erstsichtung öfter im Player. Hier wäre es schön, wenn man den m in 4K übertragen würde mit angemessener Qualitätserhöhung. Hier ist bildtechnisch noch einiges möglich und ich würde ihn sofort ordern.

In diesem Sinne
Eure
C.T.

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