The First Avenger: Civil War in 3D
Leider kann ich mir nicht jeden Film im Kino ansehen. Hier musste ich eine Entscheidung treffen und hatte mich für X Mens Apocalypse entschieden.
Somit musste ich auf die 3D Blu Ray Disc warten um mir die Weiterentwicklung des Marvel Comic Universums (MCU) anzusehen.
Was denn nun eigentlich, ist The First Avenger: Civil War der dritte First Avenger Film oder gehört er zu der Avengers Reihe, die mit Age of Ultron die Fans begeisterte.
Eins ist jedoch klar im MCU ist es der Film Nr. 13. Ja richtig gelesen Film Nr. 13.
Wer blickt da eigentlich noch wirklich durch. Die Superhelden oder auch Antihelden, je nachdem wie man sie teilweise sieht haben auf ihrem teilweise gemeinsamen Weg ein Feld der Verwüstung hinterlassen und nach dem unzweifelhaft grandios in Szene gesetzten Vernichtungsfeldzug am Ende von Avengers 2, in dem die Stadt Sokovia quasi niedergeschmettert wird, ist sich die Weltgemeinschaft von 117 Staaten einig, diese Typen müssen an die Kette. Demnach hebt man das Sokovia Abkommen aus der Taufe und möchte die Helden dazu bewegen sich in Wien selbst an die Leine zu legen. Im Lager der Avengers von Iron Man,
Captain America,
Black Widow,
War Machine,
Falcon
Vision
und Scarlet Witch,
ist man sich indessen aber eher uneinig ob dieses Abkommen sinnvoll ist.
So spalten unterschiedliche Ansichten die einmal vereinten Avengers in zwei Lager auf. Die Befürworter und die Gegner des Abkommens, die sich in der Folge gegenseitig bekämpfen,
der Civil War ist entfacht. Hierfür muss aber erst einmal ein Anlass geschaffen werden. Dieser tritt in Gestalt von Daniel Brühl als Helmut Zemo auf, der hier eine undurchsichtige Rolle einnimmt und die ganze Gilde mächtig aufs Glatteis führt, denn er legt jede Menge Köder aus, die bereitwillig von den Avengers gefressen werden. Auf dem Weg diese Köder einzusammeln kommen sich die zwei Lager immer wieder in die Quere und kämpfen nun notgedrungen teilweise mit angezogener Handbremse gegeneinander. Hinzu gesellen sich noch Spider Man und Ant Man, die auch noch ihre Screenzeit bekommen mussten. Ein Schelm der an Dollars dabei denkt.
Ich hatte mir gehofft einen First Avenger zu sehen, der die Figur des Captain America hier mit wesentlich mehr Screenzeit weiterentwickelt, stattdessen bekommt man einen Film, der als Bindeglied für weitere Filme der MCU herhalten muss und wäre nicht die Rahmenhandlung des Helmut Zemo gewesen, dann hätten die Regisseure wohl das eine oder andere Problem bekommen. Die Filmmacher mussten den Spagat schaffen und das MCU Feuer am Lodern halten, denn es wird in Kürze noch eine ganze Reihe an Filmen dieser Reihe geben.
Wer sich nicht ständig mit diesem Marvel Universum beschäftigt hat es schon schwer hier insgesamt noch den Überblick zu behalten.
So habe ich mich schwer damit getan Spider Man
hier zeitlich zu verorten, zudem hatte ihn nicht so als Quasselstrippe in Erinnerung und auch die Timeline kann ich nicht ganz nachvollziehen. Das kann aber auch an mir liegen. Egal für mich passte er jetzt trotz seines durchaus gelungenen Auftritts nicht so recht dort hinein und wirkte irgendwie nur als Testballon. Da hatte Iron Man schon Recht, das er ihn wieder nach seinem Kurzauftritt nach Hause schickte. Ant Man
fand ich persönlich wiederum sehr gelungen mit seinem sowohl minimalistisch als auch maximalistischen Auftritt. Mir hatte aber auch Ant Man schon gut gefallen.
Insgesamt kann Civil War aber als eine durchaus gelungene kritische Auseinandersetzung mit der persönlichen Wahrnehmung der Avengers gesehen werden.
Ein Satz von Captain America bringt das gesamte Dilemma hier auch auf den Punkt.
"Ich vertraue mehr auf Menschen denn auf Systeme- und bislang haben mich die Menschen selten enttäuscht".
Hier wird der Antrieb von Captain America kurz besonders deutlich.
Dem entgegen stehen Iron Mans Selbstzweifel die scheinbar eher zufällig ausgelöst werden, indem eine Mutter eines Opfers aus Sokovia Iron Man vorhält, was sie mit ihren gedankenlosen sogenannten Kollateralschäden für ein Leid auslösen.
So stehen Iron Man und Captain America sich nun unvereinbar gegenüber.
Wenn aber schon eine Person (Daniel Brühl) bei den Avengers so viel Verwirrung auslösen kann und sie so manipulieren kann das sie sich gegenseitig an den Kragen gehen, welche Seite hat dann recht ?
Jedoch ausgerechnet der Titelheld kommt ob der Schar an Helden in diesem Film eindeutig zu kurz. Das liegt vor allem auch daran, dass "Civil War" auf ein halbes Dutzend anderer Filme aus dem "Marvel Cinematic Universe" vorbereiten will, ein neuer Versuch Spider Man auf neue Füße zu stellen oder auch einen Black Panther Film zu etablieren, dafür schafft man einen Taiser im Film. Irgendwie genial oder. Dann sollen ja noch weitere Avengers Filme 3 und 4 Infinity War gedreht werden, vermutlich mit allen Helden an Bord. Ich denke aber Spidy wird nicht dabei sein und Ant Man bekommt ja auch noch einen weiteren Teil spendiert. So bleibt für mich ein kleiner fahler Nachgeschmack, denn man will auch hier eindeutig zu viel in den Film hineinpacken. Das verwirrt dann schon einmal, wenn so aus dem Nichts neue Charktere im Film platziert werden und man voraussetzt, dass das Publikum diese natürlich alle kennen muss, noch nicht einmal Iron Man kennt sie alle. Insgesamt macht das aber alles nichts und so ist Spider Man ein auf der Zielgeraden eingebauter Newcomer bereits wieder auf dem Weg nach Hause und Black Panther
wird vermutlich erst 2018 im Dschungel wieder auftauchen und Ant Man hat erstmal wieder eine eigene Mission im Duet. Wo sind denn eigentlich Thor und Hulk abgeblieben. Eine kurze Erwähnung gab es zumindest. So wächst das Avengers Universum immer weiter und man muss swchon den Hut vor den Regisseuren Anthony Russo und Joe Russo ziehen, die sich im Comic Universum scheinbar gut auszukennen scheinen, da sie versucht haben trotzdem jeder Figur noch eine Filmbezogene Charakterzeichnung auf den Leib zu schneidern. Mit 148 min Laufzeit bleib dafür genug Zeit. Die Zeit verflog schnell und so machte der Film insgesamt trotzdem viel Spaß und war ein kurzweiliges Spektakel. Einer Zweitsichtung steht somit nichts im Wege.
Noch zu meiner Eingangsfrage, falls sich noch jemand daran erinnert.
Ja, es ist definitiv der Captain America Nr.3. Am Ende des Films wird man es verstanden haben, hoffe ich.
Bild:
Das Bild in 3D ist absolut hervorragend geworden. Trotz Konvertierung, zeigt sich, dass diese Technik mittlerweile ein sehr hohes Maß an Realität aufweist. Vergangen ist die scherenschnittartige Raumabstufung. Die Köpfe sind nicht flach, wie bei manch anderer Konvertierung sondern stehen einem nativ aufgenommenen 3D Bild nicht nach. Pop Outs gibt es zwar keine aber mir ist die Verlagerung weiter nach hinten auch lieber und so sieht man sich als Betrachter der Szenerien. Die Tiefenstaffelung ist gut und es gibt auch nicht so viele Vordergrundunschärfen im Film.
Die Farben sind realistisch gehalten und die Helligkeit des 3D Bildes ist auch noch auf meiner 3m breiten Leinwand ausreichend. Kontrast und Schwarzwert sind vorbildlich und so machen die insgesamt 148 min auch damit spaß.
Ton:
Der Surroundsound ist markig und besitzt eine enorme Räumlichkeit. Der HD Sound ist zwar nur Resolution und etwas leise abgemischt, aber dafür gibt es ja den Lautstärkeregler. Eine Zugabe von 5 dB waren hier notwendig um die großartige Soundkulisse auch in mein Kino realistisch zu transportieren. Alle Speaker mussten hart ran und brachten sich voll ins Geschehen, keiner musste hinten anstehen und auch die Subs durften ständig ihre Notwendigkeit untermauern. Direktionaleffekte gab es in Hülle und Fülle. Der Score unterscheidet sich mehr von den Vorgängern, das macht hier aber nichts.
Ansichtssache:
Film:4 von 5 ( da mir für einen Captain America Film zu viele Helden mit im Boot saßen)
Bild 3D: 4,2 von 5 (da etwas Raumtiefe fehlte)
Ton: 4 von 5 (da er etwas zu leise abgemischt ist, schwache AVRs können in einem Kino Probleme bekommen um einen großen Sound abzubilden)
Fazit:
Captain America ist da angekommen wo man ihn hin haben wollte. Jetzt wird er erst einmal Pause machen und kommt erst 2018 in The Avengers wieder zum Vorschein, das ist dann definitiv kein First Avenger Film. Für alle Fans des Captain ist der Film ein Must see. Wer sich nicht für das MCU interessiert, kann dennoch einmal einen Blick riskieren, denn dieser Film bietet mehr als nur Fantasieaction. Jedoch wäre für mich Spider Man entbehlich gewesen. Ich mag sowieso den Amazing Spider Man eher als die Quasselstrippe hier, die ja näher am Comic sein soll. Aber auch das ist sehr subjektiv.
In diesem Sinne
Eure
Rechtehinweis:
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
Aus der gleichen Kategorie : [15 Dublonen] Review: Watchmen - Ultimate Cut (US Import)
Top Angebote
Mein Avatar
Kommentare
Habe ich The Civil War bestellt und werde
dieses Wochenende anschauen natürlich
in 3D bin natürlich ein 3D Fanatiker.
Er setzt einfach mehr auf die Figuren und eine gemächliche Erzählung (Vorstellung und Entstehung) als auf Action -die eigentlich ganz wenig is-, vllt war das vielen einfach zu banal/langweilig - ich konnt dem irgendwo schon was abgewinnen. Aber wie Gandalf123 schon sagte, mehr nicht.
Hat Spaß gemacht den Review zu lesen, vielen dank dafür. :-)
P.S.: Bzgl. des Reboots der FF kann ich aus meiner Sicht nur sagen, dass er bei weitem nicht so schlecht ist, wie er von vielen gemacht wird, er ist aber auch kein Topfilm, insofern gutes Mittelmaß, mehr nicht.
Bei BvS -der für mich leider zur DC-Gurke wurde- wusste irgendwie jeder das es nicht das (SUPE-)Ende ist, weshalb die Inszenierung nur noch mehr nervte. Aber stimmt schon, der Civil War hätte da mehr in die Bresche gehen können!
@Charly: Dann schonmal viel Spaß! :D
Beim Städte falten hätte man da visuell echt was anderes bringen können.
@Hightower: Das Ende war echt richtig schwach, zuvor machte man aber inszenatorisch genauso intensiv weiter wie der Vorgänger es vorlegte - das war fantastisch. Ich halt überhaupt den Rogue Cut von Days of Future Past als einen der besten modernen Marvelfilme. Oder findet ihr einen der ihn noch toppt?
Wenn wir jetzt noch eine weitere Comic-Ecke hinzulegen wollen, ich hab das Fantastic Four Reboot endlich geguckt! ;)
Vorsicht Spoiler.
Man beachte aber den Sargdeckel am Ende des Films.
Klar gibt es auch immer wieder welche aus der zweiten oder dritten Reihe die sterben müssen, denn für diejenigen rechtfertigt sich kein eigener Film.
In Civil War würden mir nun nur die ohne eigene Superkräfte einfallen. Die haben aber alle eigene Filme in der Mache.
Wer weiß vielleicht gibt es ja irgendwann ein Sterben, wenn man es denn braucht. Die Liebe zwischen Iron Man und seiner Liebsten scheint ja auch zerbrochen.
@BTTony
es ist nie zu spät damit anzufangen. Es gibt wirklich einige sehr gute Fantasy Streifen dabei. Das überfrachten ist natürlich ein eigenes Thema.
Naja bei BvS wurde ja einer der beiden weggekillt, bei Amazing Spiderman 2 gab es auch nen Big Kill nahezu 1 zu 1 zu den Comics. X-Men 2+3 haben auch sehr große Kills zu verbuchen und alles war PG13.
Also bei Civil War finde hätte man sich schon was trauen können
Danke für\'s Review, ich guck ihn mir trotzdem nicht an. Ich kann diese HEldenwelt einfach nicht mehr ertragen, ein paar Filme lang war das ja ganz lustig, aber diese sterile Atmosphäre, die wenig profilierten Charaktere, die unlustigen Oneliner, das alles trägt mich nicht über 13 (echt jetzt, 13 sind das schon?!) Filme.
Na ja wer tötet schon die Kuh, die man noch melken kann. Ausserdem wollte man eine FSK 12/13 bekommen. Die Unverwundbarkeit der Helden aufgrund ihrer Fähigkeiten war dann auch eine Begründung dazu zumindest hier in Deutschland.
Eine Comicvorlage in einen Film zu überführen ist immer schwierig. Hier haben auch zuviel Köpfe das Sagen. Kein Wunder bei einem solchen Budget und es ist ja auch aufgegangen. Die Einnahmen sprechen Bände.
Man stelle sich vor bei Superman vs. Batman wäre einer der Beiden ums Leben gekommen oder hier hätte Iron Man nicht überlebt, was ja möglich gewesen wäre mangels besonderer Fähigkeiten. Der Sidekick von Iron Man kann auch nicht sterben. So steckt man also in einem Überlebensdilemma:)