Blog von Charlys Tante

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Das Leben schreibt die besten Geschichten.

Daniel Espinosa ist ein Filmregisseur, den nur wenige wirklich auf dem Schirm haben dürften.

Bereits vor seiner Geburt flohen seine Eltern aus Chile nach Schweden, wo er letztendlich mit 16 Jahren in einem Internat landete, nachdem er einiges auf dem Kerbholz hatte. Der Stipendiant kam dort mit dem Sohn des Regisseurs von Lasse Hallström auf ein Zimmer und entschied sich dann für das Filmemachen. Mit dem Film Easy Money – Spür die Angst schaffte er es international wahrgenommen zu werden. Es folgte Safe House mit Denzel Washington und Kind 44 mit Tom Hardy und im Jahre 2017 dann Life mit Jack Gyllenhaal und Ryan Reynolds.

Life ist ganz klar an Alien angelehnt, darüber braucht man zu keinem Moment zu diskutieren. Der von Ridley Scott vor 38 Jahren in die Kinos gekommene Science- Fiction- Horror Film, setzt auch heute noch die Messlatte für alle Filme, die sich mit dieser Thematik beschäftigen sehr hoch an und reißen kann auch Life, die Messlatte nicht. Das ist aber eigentlich nicht tragisch und zeigt nur an diesem sehr guten Film auf, wie gut das Original auch heute noch ist. Ridley Scott ist zudem in diesem Jahr mit Alien:Convenant etwa zeitgleich in den Kinos gewesen. Scotts Meilenstein wird von Daniel somit thematisch quasi als Blaupause übernommen ohne jedoch den Film an und für sich einfach so zu wiederholen.

Daniel schafft es, den Zuschauer mit einer enorm straffen Inszenierung quasi nicht zum Luft holen kommen zu lassen und so einen rasanten Horror-Thriller zu schaffen, der den Betrachter bis zur letzten Sekunde in den Sessel presst.

Neben Alien hat Daniel scheinbar auch ein paar Anleihen an Gravity genommen, diese Anbiederung an schon bekannte Filme ist hier aber eher als Verbeugung zu sehen, denn mit den doch vorhandenen Wendungen schafft er es hier dennoch eine gewisse Eigenständigkeit zu erhalten.

Der Film ist zudem nicht so weit in der Zukunft angelegt, sondern orientiert sich nahe an der Jetztzeit und schafft somit eine gewisse Nähe und Authenzität die man so bei Alien nicht gesehen hatte. Zu weit hergeholt schien damals das Alien, das ein Raumschiff in Schach hielt. Ganz im Gegensatz zu Life, der um die  Wissenschaftler und Astronauten Miranda North (Rebecca Ferguson),

David Jordan (Jake Gyllenhaal),

Sho Murakami (Hiroyuki Sanada),

Hugh Derry (Ariyon Bakare),

Roy Adams (Ryan Reynolds)

und Ekaterina Golovkina (Olga Dihovichnaya)

die auf der Internationalen Raumstation ISS ihren Dienst versehen und die Aufgabe haben eine Probe vom Mars abzufangen

um diese in der ISS in sicherem Abstand zur Erde auf Leben hin zu untersuchen. Dr. Derry schafft es und isoliert einen Einzeller, der mit außerordentlichen Eigenschaften aufwarten kann.

Ist diese Zelle doch gleichzeitig Muskel Nerven als auch Gehirn in einem. Der Organismus wächst im Labor

und wird auf Grund eines überheblichen Fehlers zu einer Gefahr für die Besatzung und vielleicht auch für die gesamte Menschheit.

Calvin, wie ihn eine auf die ISS zugeschaltete Schulklasse benennt, lernt schnell und ist enorm anpassungsfähig.

Der Mensch operiert wie so oft überheblich und arrogant und bringt hierdurch sich und alle um ihn herum in große Gefahr. Dieser Gefahr muss die Crew sich nun entgegenstellen und niemand kann sich sicher sein, ob er nicht ein Opfer dieses auf Wachstum ausgelegte Wesen oder Alien ist. Aus einem niedlichen Zellhaufen wächst ein furchteinflößendes enorm kräftiges Wesen heran, dem scheinbar mit nichts beizukommen ist. Es entbrennt ein Kampf um Leben und Tod

für die gesamte Menschheit. Kann die Crew es schaffe, das Wesen zu vernichten?

Ansichtssache:

Präsentiert wird uns hier ein waschechter Science- Fiction-Horror Film, der nichts für zartbesaitete Gemüter ist und zumindest ein R-Rating erhalten hat. Es ist kein Film, den sich Eltern mit Kindern wesentlich unter das immerhin für FSK 16 freigegebene Alter ansehen sollten, denn er beinhaltet schon ein paar wirklich fiese Momente, die den Puls nach oben jagen. Sicher vielleicht bin ich nicht gerade der passionierte Horror Film Fan und wer weiß warum ich mir diesen Film zugelegt habe, sehe ich mir doch eigentlich lieber ganz normale Actioner auf meiner Leinwand an. Jedoch der Voyeurismus  hat mich angetrieben den Film dann doch mit nach Hause zu nehmen.

Life ist kein philosophisches Werk, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens oder dem Versuch zu erklären wie Leben außerhalb der Erde aussehen könnte. Vermutlich hat sich der Zellhausen an dem Handschuh orientiert, der ihm im Labor entgegen gehalten wurde.

mit seinen 5 Fingern und so ist sein einer Seeanemone oder Seestern ähnliches Aussehen entstanden, zumindest zu Beginn. Das zeigt sich schon in seiner enormen Anpassungsfähigkeit, die weit über das hinausgeht, was der Mensch sich so vorstellen kann. Daher macht der Mensch auch diese abenteuerlich überheblichen Fehler und bringt sich mit einer schon fast fatalen Arroganz selbst in arge Bedrängnis. Vielleicht ist das aber ein durchaus philosophischer Ansatz, das der Mensch vor Überheblichkeit anderen Lebewesen gegenüber fast nicht mehr Laufen kann vor Kraft und so wie auch auf der Erde, denn der Film ist nahe an der Jetztzeit angelegt und auch Syrien spielt in einem Nebensatz beziehungsweise die Überbevölkerung  für kurzen Moment eine Rolle. Zudem kann sich keiner der Darsteller, wie er oder sie auch heißen mögen sicher sein, in der nächsten Szene noch dabei zu sein. Denn das Wesen ist ja eigentlich nicht feindlich gesinnt, sondern, möchte einmal am Leben, auch am Leben bleiben, so ist es gepolt. Nur hat es keine Ahnung von sozialen Gesetzmäßigkeiten und dem Leben miteinander. So steigt ihm der unbändige Hass entgegen, der jedes rationale Denken der auf maximales rationales Denken trainierten Astronauten, überwiegt.

Bild:

Das Bild ist sensationell in Szene gesetzt. Der Zuschauer wir eins mit die ISS, wenn zu Beginn des Films jeder Darsteller ausführlich vorgestellt wird und erst nach 10 Minuten der Versuch unternommen wird, die Probe einzuholen. Schon in diesem Moment zeigt sich eine gewisse Arroganz der Darsteller, die voller Euphorie gerne das eigentliche Ablaufprotokoll bei Seite schieben. In einigen Szenen bekommt das Bild schon eine extreme Raumtiefe, die schon einem nativen 3D Charakter nahe kommt und die Kontraste und Schärfe sind exzellent. Eigentlich gibt es an dem Bild nichts auszusetzten, sodass die maximale Punktzahl dabei herauskommt.

Ton:

Der Surroundsound ist ebenfalls ein Kracher. Schafft er es doch auch ohne das Hans Zimmer hier involviert war ein Effekte Feuerwerk im positiven Sinne zu entfachen und alle Speaker ständig in den Film mit zu integrieren. Hierdurch bekommt man wirklich das Gefühlt in meinem 4 mal 6 m großen Raum sich direkt auf der ISS zu befinden und das alles  live miterleben zu können. Die Subs werden sehr gezielt und massiv in Szene gesetzt, sodass man schon manchmal auf dem Sessel nach rechts und links schiebt und der Puls sich bemerkbar macht. Wie tief man in den Film hinein steigt, zeigt der Moment, als einer meiner Söhne sich im Kino kurz verabschieden wollte und wir nicht bemerkten, dass jemand den Raum betrat. Mir wäre fast das Herz stehen geblieben. Verdammt Junior, irgendwann hast Du es geschafft J.

 

Film: 4 von 5 ( eigentlich gerne 5 von 5, nur muss man auf Grund des Originals hier etwas in Abzug bringen)

Bild: 5 von 5 (besser geht es nicht im Moment)

Ton: 5 von 5 ( satter Sound, der auf den Punkt spielt und die Dramatik sensationell unterstreicht, ein Hans Zimmer hätte vielleicht noch mehr herausgeholt)

Fazit:

Life ist ein waschechter Horrorfilm, der im Weltall angesiedelt ist und man wünscht sich, das am Ende alles gut gehen möge, denn auf so ein Wesen kann die Menschheit gerne verzichten. Im Gegensatz zu Alien, indem man ja bewusst ein Alien mit auf die Erde holen wollte, möchte man das hier absolut verhindern und hat insgesamt 3 sogenannte Fire Walls in die Mission eingebaut um ein Eindringen in die Erdatmosphäre zu verhindern. Nur weiß wirklich jeder darüber Bescheid?

Das beste kommt zum Schluß:

Bärtierchen (Tardigraden) sind wahre Überlebenskünstler. Sie können extreme Bedingungen problemlos überstehen, weshalb sie sich sogar im ewigen Eis wohlfühlen. Selbst einen Aufenthalt im All halten sie aus. Das könnte daran liegen, dass Bärtierchen besonders viel fremdes Erbgut in sich tragen. Forscher der Universität North Carolina fanden heraus, dass jedes sechste Gen der Tiere von einem anderen Lebewesen, etwa von Bakterien oder Pflanzen, stammt. Diese Mischung sorgt offenbar für Widerstandskraft und einzigartige Überlebensstrategien in extremer Kälte oder Hitze: Bärtierchen versetzen sich dann in einen todesähnlichen Zustand. Studien haben gezeigt, dass sie über Jahrzehnte quasi leblos verharren können – um dann doch wieder aufzuleben, wenn die Umgebung freundlicher wird.

 

In diesem Sinne

Eure

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

Blade Runner

21. September 2017

Blade Runner gibt es mittlerweile in 5 Ausfertigungen und 3 Filmfassungen. Ich habe mich damals direkt nach dem Erscheinen der Blu Ray Disc für die Final Cut Fassung  von Ridley Scott entschieden.

Den Film selbst habe ich 1982 in der damaligen Kinofassung  im Kino bereits gesehen und konnte mich nicht wirklich mehr an den gesamten Handlungsstrang erinnern. Zunächst vom Publikum verschmäht, mauserte sich der Film in den Folgejahren nach dem Erscheinen auf den für den Heimkinomarkt vorhandene Medien zu einem Filmklassiker, der im Moment in der besten BD Qualität vorliegt. Sicher gibt es in Kürze auch hier noch eine 4K Fassung vom Film. Im Jahre 2013 hatte ich mir den Film noch einmal angeschaut und zur Vorbereitung auf den neuen Hammer "Blade Runner 2049", dann gestern noch einmal in meinem großen Kellerkino auf 3 m Bildbreite und mit 20 Lautsprechern, die sich mächtig ins Zeug legen können, angesehen. Ich muss schon sagen 1m mehr Bildbreite, machen bei diesem Film schon enorm viel aus und so ist man schnell mitten in der Szenerie im tristen regennaßen Los Angeles des Jahres 2019.

Dieser Film ist und bleibt ein sensationeller Filmklassiker. Die BD Sichtung hat bei mir immer noch eine Faszination für diesen sperrigen Science Fiction Thriller hinterlassen. Ridley Scott hat hier einen der Methapher reichtsten Filme im Stile des Film Noir produziert, die es bis heute gibt. "Ich denke Sebastion, also bin ich", das ist der Kern des gesamten Filmes um den es sich hier dreht. Die Menschlichkeit und der Umgang damit ist auch heute ein Thema und wird es so lange bleiben wie die Menschheit existiert. Macht und Unterdrückung, siehe im Moment auch die Brandherde dieser Welt, halten einem den Spiegel vor. Auch ein Blade Runner bleibt davor nicht verschont und  kommt in Versuchung.

Im Jahre 2019, Los Angeles ist ein Moloch . Eigentlich möchte man da nicht wirklich verweilen.

Den Replikanten, künstliche Menschen ist bei Todesstrafe verboten auf die Erde zurück zu kehren. Dennoch schaffen einige die Rückkehr. Diese Wesen verfügen über die Kraft und die Intelligenz mehrere Menschen und stellen somit in den von normalen Menschen bewohnten Welt eine Gefahr dar.

Sie sind kaum von den normalen Menschen zu unterscheiden. Rick Deckhard eine Blade Runner einer Spezialeinheit hat die Fähigkeit die Replikanten von den normalen Menschen zu unterscheiden und so setzt man ihn darauf an, diese ausfindig zu machen und auszuschalten.

Die Replikanten haben eine Sicherung eingebaut und nach einer gewissen Lebenszeit sterben sie von selbst. Das wollen die Replikanten jedoch verhindern und setzten alles daran, ihren Schöpfer ausfindig zu machen um sich mehr Lebenszeit zu verschaffen.

Eine Hetzjagd ums nackte „Überleben“ entbrennt. 

Angesiedelt in einer eher dystopischen Welt, in der es vor Dreck und Unrat nur so wimmelt und wo Ratten ihr zu Hause haben, muss Harrison Ford eines seiner weiteren Karriere prägendes Filmabenteuer bestehen. Auch hier zeigte sich seine typische Handschrift, Szenen zu besetzten und eigentlich vollkommen auszufüllen, sodass nur wenig Platz bleibt für andere Schauspieler. Seine reduzierte auf das notwendigste ausgelegte Art des Schauspiels, hat er eigentlich bis heute beibehalten.

Der Film basiert auf Philip K. Dicks Roman Täumen Androiden von elektrischen Schafen?, unterscheidet sich aber in vielen Einzelheiten von der Vorlage

Blade Runner hat eine ganz besondere Bildsprache und war bereits im Jahre 1982 schon seiner Zeit weit voraus. Sicher konnte man damals noch nicht ahnen, welche Technik im Jahre 2019 bereits vorhanden ist. Dennoch hat Ridley Scott schon versucht, die vorhandenen Zukunftstechniken ansatzweise zu etablieren. Einzig die aus heutiger Sicht etwas antiquierten Bildschirme verleiten zum Schmunzeln. Das ist aber nicht besonders tragisch, denn es zeigt auch den ganz besonderen Charme dieses Films auf.

Der zunächst einfach daher kommende Film, der sich vordergründig mit einer Verfolgungsjagd beschäftigt, zeigt im Laufe der Zeit, welche komplexen Strukturen in ihm haften. Die Replikanten die zu Beginn als Mörder skizziert werden und die man mittels eines einfachen Empathie Testes,

scheinbar einfach von den Menschen unterscheiden kann, zeigen während des Filmverlaufs auf, welche tiefgreifenden Gedanken über die eigenen Existenz und die persönliche Herkunft, diese Replikanten beschäftigen, sie können sich nicht damit abfinden einfach aufzuhören zu existieren, obwohl sie nur für eine gewisse Lebenszeit konzipiert wurden. Auch die Bildsprache ist komplex und man muss sich eigentlich den Film mehrfach anschauen um die vielen kleinen Details die Ridley Scott hier eingebaut hat zu erfassen und auch im Kontext zu deuten. So ist die Sprache ein Konglomerat aus mehreren Sprachen. Es s zeigt sich, dass es enorm viele Asiaten in dieser dystopischen Welt gibt. Los Angeles erscheint als ein riesiger Moloch, der sich weit über den Horizont zu erstrecken scheint. Die da unten und wir da oben zeigt sich auch in Form des Tyrell Gebäudes,

dessen Besitzer natürlich oben auf drohnt und etwas von der spärlich durchscheinenden Sonne ergattern kann.

Als Genie hat er zwar die Replikanten als Arbeitskräfte erschaffen, ist aber eher an seinen Aktien interessiert. Nicht alle Replikanten wissen, dass sie welche sind und leben in einer ganz besonderen Scheinwelt. Auch Rick, der zunächst nur auf der Jagd ist, erkennt irgendwann, dass hinter diesen Replikanten mehr steckt als  Maschinen, denen man einfach so den Stecker ziehen kann. Er entwickelt eine besondere Empathie

und es kommt der Moment, wo man sich die Frage stellen kann, wer ist dieser Rick denn eigentlich. Diese Final Cut Fassung aus dem Jahre 2007 geht somit weit über den Ursprungsfilm hinaus und somit gibt es insgesamt 5 Schnittfassungen von diesem Film. Am Ende steht jedoch der Satz.

"Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet, gigantische Schiffe, die brannten vor der Schulter des Orion und ich habe C Beams gesehen, blitzernd im Dunkeln nahe dem Tannheuser Tor - All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, wie Tränen im Regen, Zeit zu sterben"  und eine weiße Taube fliegt davon.

Dieser Satz ist an Symbolik nicht zu übertreffen.

Bild:

Das Bild hinterlässt einen soliden Eindruck, bestimmt kein High End Bild, jedoch für 1982 ein gutes Bild, dessen Qualität noch durchaus Potential nach oben besitzt. Insgesamt ist das Bild recht dunkel gehalten, das ist ganz bewusst so, Gesichter verschwinden oft im Halbschatten. Man muss die Szenerie schon sehr genau beobachten um alle Feinheiten zu erkennen, das ist natürlich dem Film geschuldet und kann nicht dem Filmbild angelasstet werden. Die Farbpalette ist somit hierauf begrentzt. Der Schwarzwert ist ausreichend und bringt das Verwaschene und veregnete Bild sehr authentisch rüber, Details gehen zwangsläufig teilweise etwas verloren.

 Die Schärfe wechselt zwischen 2,5 und 4,5, auch das passt insgesamt zum Bild und ist nicht transferbedingt. Ein zu scharfes und kontrastreiches Bild, hätte dem Film eher geschadet. So kommt das Jahr 2019 wunderbar rüber in seiner Tristes.

Ton:

Genialer Soundtrack von Vangelis, sehr athmosphärisch und teilweise mit einem tollen Tiefbass (im englischen Ton) versehen, werden alle Lautsprecher sehr gut bedient und bringen sich schön in die überarbeitete Performance des Sounds mit ein. Auch hier passt altersbedingt alles.

 

Ansichtssache:

Film. 5 von 5 (eine echte Granate und schon damals seiner Zeit weit voraus)

Bild: 3 von 5 ( nach der reinen HD Lehre ohne diese durchaus 3,5 von 5)

Ton: 4 von 5 im englischen Ton (3,5 von 5 im deutschen. Hier lohnt sich durchaus schon der Dialoge wegen, den englischen Ton zu wählen.)

 

Fazit:

Blade Runner ist einer der Filme, der reift wie ein guter Wein und thematisch immer aktuell bleiben wird. In eine gute Filmsammlung gehört er trotz des sperrigen Filminhaltes auf jeden Fall hinein. Das dieser an Aktualität nicht eingebüst hat, zeigt, dass man es wag einen Film zu drehen, der die Thematik 30 Jahre später wieder aufgreift und so für jeden Film Fan und Harrison Ford Fan ein Must see ist und wird. Als Vorbereitung auf die Film Blade Runner 2049 muss man diesen Film unbedingt vorher gesehen haben. Zudem sollte man den Film wegen seiner Komplexität durchaus mehrfach gesehen haben um die Story komplett zu verstehe. Man beachte auch die Origamis.

Zum Schluß noch zwei Blogs von meinem Blog Freund Moements und ürün

https://bluray-disc.de/blulife/blog/moements/13761-quotblade-runnerquot-1982

https://bluray-disc.de/blulife/blog/ueruen/20064-quotblade-runnerquotdas-poetische-meisterwerk

 

In diesem Sinne

Eure

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

 

Baaria

26. September 2017

Dieses Mal einmal etwas ganz anderes. Von Zeit zu Zeit schaue ich mir einmal solche etwas ruhigere Filme an, die eine gewisse Laufzeit haben und zudem auch etwas Sitzfleisch bedürfen, die das aber auch wert sind. Bei Baaria hatte ich schon als ich den Zeitlichen Bogen der Handlung von mindestens 50 Jahren gesehen habe Interesse gehabt mir den Film einmal anzusehen. Es hat aber noch einige Zeit gedauert, bis er in meinem Player lag.

Giuseppe Tornatore, der im Jahre 1988 einen Oscar für den Besten fremdsprachigen Film „Cinema Paradiso“ bekam, zeichnet hier eine nostalgisch angelegte und bewegende Hommage an seine sizilianische Heimat sowie eine liebvolle Erinnerung an seine Familie.

Giuseppe verzaubert den Zuschauer mit einer Reise durch das Sizilien des 20. Jahrhundert das durch viele politische und soziale Umwälzungen geprägt war. Die Geschichte umfasst den Zeitraum von den 30er Jahren bis hin zu den 80er Jahren.

Um das authentisch herüber zu bringen brauchte Giuseppe etwa 35.000 Komparsen. Die Hauptrollen wurden mit weniger bekannten Schauspielern besetzt. Dazu gesellten sich 30 sehr gekannte Schauspieler in kleinen Rollen. In 25 Drehwochen entstand so ein durchaus als imposant anzusehendes Sittengemälde der damaligen Zeitgeschichte Siziliens.

Baaria war zudem seit 18 Jahren der erste italienische Film, der das Filmfest Venedig eröffnen durfte. In Italien war Baaria zudem ein sehr großer Erfolg in den Kinos und bekam zudem eine Nominierung für den Golden Clobe als bester fremdsprachiger Film.

Der Film spielt in der Heimat des Regisseurs, in Bagheria. Im Mittelpunkt steht das Liebes- und spätere Ehepaar Peppino und Mannina,

aus deren Perspektive die Filmhandlung erzählt wird. Peppino ist der Sohn eines Schäfers. Dessen Kindheit ist geprägt von den unterschiedlichen politischen Umständen wie Faschismus, Zweiter Weltkrieg, Kommunismus in Italien, sizilianische Mafia sowie den politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen und Spannungen im Italien der Nachkriegszeit.

Die Blu Ray Disc habe ich eher zufällig entdeckt und muss sagen, sie hat mich nicht enttäuscht. Obwohl ich kein spezieller Italienkenner bin, habe ich mich schnell in dem Film heimisch gefühlt. Die Zeit schien stillzustehen im positiven Sinne und man durfte Zeitzeuge sein in der Entwicklung des Italiens in den Kriegswirren,

bis hin zu den 80er Jahren. Rund 50 Jahre Entwicklungsgeschichte werden so im Rahmen einer Familiengeschichte abgedeckt. Es ist zwar in Teilen vielleicht etwas zu plakativ und manchmal zu schemenhaft, dennoch bekommt man einen Einblick in die sizilianische Seele mit allen seinen Schattenseiten. Der Film verbindet Drama und zarte komödiantische Ansätze bis hin zu biographischen Zügen.

Der Film erzählt vom Faschismus und Krieg, vom kargen, handwerklich-bäuerlichen Leben, von Hunger und sozialer Ungerechtigkeit, vom Kommunismus, Familienbeziehungen, der Liebe, den Träumen und Enttäuschungen, von Sizilien, seiner Mentalität und seinen Mythen. Vielleicht wäre eine etwas straffere auf weniger Aspekte angelegter Film etwas kurzweiliger ausfallen und könnte ein breiteres auch ausländisches Publikum erreichen. Insgesamt geht für mich die Laufzeit in Anbetracht des Gesamtinhaltes jedoch in Ordnung. Der Film wurde in Italien von den Kritikern geteilt aufgenommen, verkläre er doch Sizilien und gehe nicht kritisch genug damit um. Zudem überschattet die Tötung eines Rindes den Film indem man ihm Tierquälerei vorwarf.

Das Bild ist stark mit farblichen Stilmitteln versehen und bekommt zu Beginn hierdurch den alten staubigen Charakter der Vorkriegsjahre, später wird die Farbskala immer neutraler bis zum Ende hin. Die Schärfe und der Kontrast sowie der Schwarzwert sind Top und so macht das Filmbild wirklich Spaß.

 Kein geringerer als Ennio Morricone zeichnet verantwortlich für diesen tollen Score, der den Film schon alleine deshalb Hörens und sehenswert macht. Die Qualität des Surroundsound ist auf sehr hohem Niveau und kann seinen starken Charakter mit einem kräftigen Bassfundament wenn nötig massiv unterstreichen.
Direktionaleffekte gibt es einige und so kommen auch die Rears zu Wort.

Ansichtssache:

Film: 4 von 5          (da er bewusst schon etwas gewollt speziell ist)

Bild: 4 von 5           (sattes verträumtes bis ins reale gehende Bild)

Ton: 4,5 von 5         ( Ennio Moriccone lässt grüßen)

 

Fazit:
Ein Film, der trotz seiner Laufzeit von 152 Minuten zu keinem Zeitpunkt langweilig wird , da sich ständig etwas tut und man so immer wach bleibt, zudem sich der Film um normale filmische Konventionen nicht so kümmert und schon einmal abrupt eine Szene verlässt um wo anders wieder aufzutauchen. Er lässt den Zuschauer teilhaben an den Lebensumständen der Protagonisten, bringt jedoch auch die faschistische Phase eher leicht auf die Leinwand und lässt schon manchmal etwas den neutralen Blick von außen vermissen. Es ist so wie der Regisseur auch sagte eine etwas verklärte Geschichtsschreibung der Sizilianer, in dem die damalige Mafia nur eine Begleiterscheinung ist und das bei 35 Mio US Dollar Produktionskosten.

In diesem Sinne

Eure

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Money Monster

29. September 2017

Die Finanzkriese haben wir noch gut in Erinnerung. Hier zeigte sich wie schnell es gehen kann, wenn viele Menschen in kurzer Zeit viel Geld verloren haben, denn Aktiengeschäfte sind ein komplexes Thema, wenn man sich nicht mitten im Geschehen befindet und selbst dann erleidet der eine oder der andere Schiffbruch bei der Einschätzung der Märkte. Jedoch einem Tal folgt auch immer wieder ein Berg und im Moment sehen wir auch hier wieder, wie sich der DAX so entwickelt. Eine Kriese ist schnell vergessen, denn das Geld muss arbeiten und in Zeiten der Nullzinspolitik sind Aktien vielleicht die einzige Möglichkeit.

Da ist es doch für den Kleinaktionär grandios, wenn ihm ein vermeintlicher Insider mit seinen durchaus grandiosen Tipps bei Seite steht und ihm zeigt, was er aus welchem Grund kaufen soll. Lee Gates hat das auf seine Art in seiner Aktien Show perfektioniert  und täglich beräht er die vermeintlichen Anleger mit neuen Anlagetipps. In einer etwas over the Act angelegten Börsen Show präsentiert er vermeintliche Gewinner und Verlierer.

Die Leute greifen bereitwillig zu und werden meist auch nicht enttäuscht. So ist das Geschäft, wer sich in die Höhle der Aktionäre begibt, der kann Gewinner sein, aber auch Verlierer.

Eingepackt in eine Storyline die zwischen Satire und ernst zunehmendem Thema mäandert, das zeigt schon, wer das Drehbuch verfasst hat (Jim Kouf), stellt der Film keine zu komplexen Zusammenhänge dar, sondern reduziert das Geschäft auf die da Oben (Börsianer; Manager etc.) und die da unten (Kleinaktionäre), die ja bereitwillig an den Lippen von Lee Gates kleben, Jedoch irgendwann bekommt auch ein solches Konzept einmal Risse und zieht den Zorn seiner Kleinanleger auf sich, denn eine Aktie platzt und fällt ins Bodenlose und viele Menschen verlieren viel Geld.

Ein Thema der aktuellen Sendung ist der Absturz der Aktie IBIS Global Capital am Vortag, der die Aktionäre 800 Mio. Dollar gekostet hat. Als Ursache nennt die Firma einen Glitch im Algorithmus ihres automatisierten Handelssystems. Nur was sich scheinbar dahinter verbirgt versteht keiner mehr. Einer möchte das jedoch nicht so einfach hinnehmen und macht sich auf, die Wahrheit zu erfahren, denn er hat gerade seine gesammten Ersparnisse verloren. Lee Gates, der sich gerade in seiner Show befindet erhält überraschend Besuch

und von diesem Moment an, verändert sich sein Leben, zunächst unbeholfen und vollkommen verängstigt, nimmt er mittels der Hilfe seiner Regiesseurin Patty

langsam die Dinge wieder in die Hand und begibt sich mit seinem Geiselnehmer auf die Suche nach der Wahrheit, hierbei kommt so einiges an den Tag. 

Jodie Fosters 4ter Film, kann durchaus überzeugen. In seiner etwas einfach gestrickten Art der Gut und Böse Zuordnung, bringt der Film die Grundessenz des Börsengeschäftes ganz gut rüber. Insgesamt ist der Film unterhaltsam und Clooney alias Gates sowie Julia Roberts als die taffe Regisseurin, spielen sehr gut Hand in Hand und treiben die Geschichte voran. Die Laufzeit ist genau richtig und in Echtzeit produziert, passt alles gut zusammen.

Jodie Foster verzichtet hier aber auf eine Abrechnung mit dem Börengeschäft und zeigt auch nur ganz leicht mit dem Finger auf die bösen Bösianer, denn solange es Gewinne gibt beschwert sich ja auch der Kleinanleger nicht und so konzentriert sich Jodie in dem Film darauf in einer klassischen Thriller Manier zu erzählen, wie es zu so einem Absturz kommen kann, wenn die Börsenaufsicht nicht so funktioniert wie sie funktionieren soll und eine Firma im Rahmen der Finanzgeschäfte selbst den Überblick über sich verliert

sowie ein einzelner gewiefter eine ganze Branche in Misskredit bringen kann.

Sicher hätte man aus dem Thema mehr machen können, jedoch hätte das einen ganz anderen Film ergeben und davon gibt es ja schon einige. Das Thema einmal mit einer Geiselnahme anzugehen, hat was.

Bild: Das Bild ist vielleicht einen Tick zu dunkel, in den Studios, sodass schon einmal das eine oder das andere Detail verschluckt wird. Die Farbskala ist neutral und so ist das Bild insgesamt auf einem guten BD Niveau.

Ton: Der Ton ist natürlich schon etwas Dialoglastig, was dem Thema geschuldet ist, denn och kann der Ton überzeugen und bringt auch schon einmal die Rears mit ins Spiel. Der Sub kommt dann zum tragen, wenn Schüsse fallen und es einige Einspieler gibt.

 

Ansichtssache:

Film: 3,5 von 5 (etwas mehr Tiefe hätte ich mir dann doch geünscht)

Bild: 4 von 5 ( nichts gravierendes zu bemängeln)

Ton: 4 von 5 (da wo er punkten muss, da macht er es auch)

Fazit:

Ein Film für einen grundsätzlich entspannten Filmabend, der einen nicht überanstrengt, jedoch durchaus auch Fragen offen lässt zum Thema Haftung bei Falschberatungen im Börsengeschäft und der Möglichkeit zur Manipulation. Etwas plakativ,  jedoch dennoch mit einem kleinen Fingerzeig und durchaus rasant inszeniert. Nur eine echter Thriller ist es leider nicht geworden.

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

Logan- The Wolverine-

4. Oktober 2017

Schaut man sich auf auf Foxmovies die Story des mutmaßlich wohl letzten Wolverine Films mit Hugh Jackman an, so findet man dort folgende Zusammenfassung:

"In naher Zukunft schützt ein abgekämpfter Logan

einen gebrochenen Professor X in einem Versteck nahe der mexikanischen Grenze. Doch Logans Versuche, sich vor der Welt und seinem Vermächtnis zu verstecken, misslingen, als ein junger Mutant, von dunklen Kräften verfolgt, bei ihnen Zuflucht sucht".

Wow, kann man da nur sagen, da hat sich aber jemand wirklich Mühe gegeben, eine Story in einem Satz zusammenzufassen. Nur geht das bei diesem Film wirklich so einfach

In 17 Jahren verkörperte Hugh Jackman insgesamt 9mal den Mann mit dem Adamantium in seinem Körper, das Material, das ihn quasi unverwundbar macht und damit auch unsterblich? denn eine einzige Adamatium Kugel kann ihn auch töten. Irgendetwas scheint in ihm zu stecken, sodass, es scheinbar langsam zu Ende geht.

Johnny Cash liefert zu dem Film den Song: Hurt

I hurt myself today / To see if I still feel /I focus on the pain / The only thing that's real / The needle tears a hole / The old familiar sting / Try to kill it all away / But I remember everything / What have I become / My sweetest friend / Everyone I know goes away / In the end / And you could have it all / My empire of dirt / I will let you down / I will make you hurt / I wear this crown of thorns / Upon my liar's chair / Full of broken thoughts / I cannot repair / Beneath the stains of time / The feelings disappear
You are someone else / I am still right here / What have I become / My sweetest friend / Everyone I know goes away / In the end / And you could have it all / My empire of dirt / I will let you down / I will make you hurt / If I could start again / A million miles away / I would keep myself / I would find a way

Übersetzung:

Ich habe mich heute selbst verletzt / Um zu sehen, ob ich noch fühle / Ich konzentriere mich auf den Schmerz / Das einzig Wahre / Die Nadel reißt ein Loch /  Der alte vertraute Stachel / Versuche es alles zu töten / Aber ich erinnere mich an alles / Was ist aus mir geworden / Mein süßester Freund / Jeder, den ich kenne, geht weg / Schlussendlich / Und du könntest alles haben / Mein Reich von Schmutz / Ich werde Dich im Stich lassen / Ich werde dich verletzen lassen / Ich trage diese Dornenkrone / Auf den Lieder meines Lebenslüge / Voll von gebrochenen Gedanken / Ich kann nicht reparieren / Unter den Flecken der Zeit / Die Gefühle verschwinden / Du bist jemand anderes / Ich bin immer noch hier / Was ist aus mir geworden / Mein süßester Freund / Jeder, den ich kenne, geht weg / Schlussendlich / Und du könntest alles haben / Mein Reich von Dreck / Ich werde Dich im Stich lassen / Ich werde dich verletzen lassen / Wenn ich wieder anfangen könnte / Eine Million Meilen entfernt / Ich würde mich behalten / Ich würde einen Weg finden

Auch wer diesen Song ausgesucht hat, hat ganze Arbeit geleistet. Dieser Song bringt den gesamten Film wirklich auf den Punkt.

 Auf Twitter hat wohl jemand den Regisseur zu Logan gefragt, welche Filme er sich zur Vorbereitung auf Logan vorher ansehen müsse.

Zuerst nannte Mangold die Western „Mein großer Freund Shane“, „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ und „Der Texaner“, dann Peter Bogdanovichs Vater-Tochter-Roadmovie „Paper Moon“ und Martin Scorseses „Taxi Driver“.

Interessant ist auch noch, dass Mangold auch das Biopic zu Johnny Cash „Walk the Line“ gedreht hat. Daher kannte er sich wohl hervorragend mit dem Songgut von Johnny Cash aus und hat als Sinnbild für diesen Film auch den Song gewählt. Grandios.

Bereits in der Eröffnungsszene wird einem klar, hier haben wir es nicht mehr mit einem Wolverine zu tun, der vor Kraft strotzt und jede Attacke auf seinen Körper mit einem Achselzucken wegsteckt, nein, er wirkt verletzlich.

Wir schreiben das Jahr 2029, Mutanten gibt es so gut wie keine mehr. Wolverine sagt im Verlaufe des Filmes, dass SIE die Mutanten ein Fehler der Natur gewesen sind.

Wolverine versteckt sich und Caliban (X-Men; Apocalypse) sowie Charles, der nicht mehr Herr seiner Sinne ist, in einem Versteck weit außerhalb der Zivilisation.

Am Zaun des Verstecks, in dem Logan seinen kranken Freund Charles und dessen traurigen Pfleger Caliban versteckt hängt ein Schild. Auf dem steht– „En ruinas“, zu Deutsch heißt das: ruiniert, verfallen. Eine weitere sinnbildgebende Metapher, für das was sich hinter dem Eingang verbiergt.

Logan, der als Chauffeur im grenznahen Bereich zwischen Mexiko und der USA mit einer gemieteten Stretch Limousine sein Geld verdient, kommt unverhofft zu Nachwuchs. Dabei geht es in diesem „Logan“ um Müdigkeit und Überdruss, um Depression und Sinnlosigkeit, bis dieses 11-jährige Mädchen namens Laura (Dafne Keen),

das gejagt wird von einer Organisation,

die sich auf eine neue Generation von Kämpfern konzentriert hat, in sein dahinsiechendes Leben kommt. Logan wird sich klar, obwohl er sich dagegen wehrt und eigentlich nur vergessen will, dass seine DNA schon vor Jahren in einem Labor abgezapft wurde und dass man mit seiner DNA von ihm neue Experimente gemacht hat, so dass er und Laura viel mehr gemeinsam haben, als er selbst glauben will.

Wir schreiben das Jahr 2029....

Logan ist brutal, nicht umsonst hat er bereits in den USA nur eine Altersfreigabe von 18 Jahren erhalten.

Hier findet man mal wieder eine irrwitzige Begründung für die FSK Freigabe:

"Der Film ist mit den genretypischen Mitteln, rasant und actionreich erzählt und weist eine überwiegend klare Gut-Böse-Zeichnung auf. Zahlreiche, zum Teil drastisch-explizite Gewalt- und Tötungsszenen können dabei Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren überfordern. Doch 16-Jährige sind in der Lage, diese Elemente in den Kontext des Genres einzuordnen. Die Realitätsferne der Geschichte, die teils überhöhte, stilisierte Inszenierung sowie ruhige Passagen ermöglichen ihnen eine ausreichende Distanzierung. Da der Held zudem als gebrochener Charakter und die Gewalt nicht als nachahmenswert dargestellt wird, besteht für Jugendliche ab 16 Jahren auch nicht die Gefahr einer sozialethischen Desorientierung". 

Teilweise wirkt er schon etwas Splaterhaft in den heftigen aber nicht ausufernden Gewaltexzessen, in denen nicht an expliziten Szenen gespart wird, so fliegen Gliedmaßen durch die Gegend. Es ist schon etwas verstörend, wenn ein Kind mit einem Kopf durch das Bild läuft. In Logan wird Wolverine so gezeigt, wie er auch in den Comics wohl am ehesten dargestellt wird als tödliche Kampfmaschine. Die einmal losgelassen so gut wie nicht mehr aufzuhalten ist. Dennoch ist es kein Film, der sich der Gewalt sinnlos hin gibt. Die Gewalt kommt nur im Falle der Selbstverteidigung zum Tragen und wenn man sich Heerscharen von Angreifern gegenüber sieht, dann muss man sich natürlich zur Wehr setzten und das tut Wolverine mit seinem wortkargen Sidekick Laura bis zur Selbstaufgabe, der er sich schlussendlich hingeben muss, denn auch ein Wolverine ist unter gewissen Umständen nicht unfehlbar.

So wird der Weg frei für eine neue Generation von Mutanten die an ihrem selbst gewählten Ort Eden ein neues Kapitel der X-Men aufschlagen werden.

Ansichtssache:

Film: 5 von 5 (ein sensationelles Finale für den Moment, brutal und blutig und bestimmt kein Film für Kinder)

Bild: 4,5 von 5 ( ein sehr gutes HD Bild, das kaum Wünsche offen lässt)

Ton: 5 von 5 ( eine Surroundsound, der in bestimmten Momenten fast claustrophobisch bei mir im Kino wirkte, einfach sensationell)

Fazit:

Für mich persönlich ist Logan der Knaller geworden, den ich mir schon immer gewünscht habe. Wolverine zeigt sich in seiner ganzen Bandbreite der Zerrissenheit und hält diese Rolle sozusagen bis zum Ende durch. Mangold hat es geschafft. Hugh Jackman, der seinen Aussagen nach nur noch für diesen Wolverine Film zur Verfügung stand, einen würdevollen Abschied zu schenken und ihn damit doch unsterblich zu machen. Es ist der beste Wolverine und vermutlich der Letzte dazu.

Aber wer weiß  das schon so genau.

In diesem Sinne

Eure

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

 

Moulin Rouge von Baz Luhrman

17. Oktober 2017

Ich hatte mal wieder Lust dazu mich einem Klassiker der Musicals zu widmen, der eigentlich m.E. in jede gut sortierte Filmsammlung gehört, denn Nicole Kidman und Ewan McGregor in einem Musical, wer hätte das im Jahre 2001 gedacht. Baz Luhrman, der mit Moulin Rouge seine Red-Curtain Trilogie abschloss, hat hier ein Kleinod der Filmkunst geschaffen, der sowohl kitschig, frivol als auch sinnlich daher kommt. Zudem ist der Anachronismus der Musik unverkennbar und auch heute noch trotz der eher dem Ohrwurm Genre beheimateten Musikstücke für mich immer noch ein Ohrerlebnis der ganz besonderen Art.

Als ich diesen Film zum aller ersten mal gesehen habe, war ich sofort vernarrt ihn ihn und musste mir später auch die Special Ausgabe der DVD kaufen. Später kam dann natürlich die jedoch leider etwas lieblos dargebotene Blu Ray Disc dazu. Egal ich habe ja die DVD Fassung immer noch in meinem Regal.

Baz Luhrman, der im Jahre 1992 mit Strictly Ballroom – Die gegen alle Regeln tanzen, seinen ersten wunderbaren Liebesfilm als Regisseur präsentierte und im Jahre 1996 mit Romeo + Juliet seine zweite außergewöhnliche Verfilmung einer wohl jedem bekannten Lovestory auf die Leinwand brachte, schaffte mit Moulin Rouge aus dem Jahre 2001 seinen Höhepunkt des damaligen Filmschaffens. Dieser Film ist ein echtes Meisterwerk mit grandiosen Interpretationen von Police, Elton John, Madonna  und vielen anderen weltbekannten Künstlern, die ohne Playback gesungenen Musicalstücke der grandios aufspielenden Nicole Kidman als Kurtisane sowie einem wunderbaren Cast entführen einen in die Unterwelt des Cabaret. Dieser zauberhafte Musicaldome mit einer schönen Inszenierung den phantastischen Kostümen der irren Masken und den elustren Gestalten öffnet einem die Sinne, man nimmt den Duft des Ortes der Handlung wahr und nimmt somit teil an dem tragischen Julia und Romeo Drama, das eingebunden in ein Eifersuchtsdrama den Zuschauer bis zum Schluss mit einer atemberaubenden Tempogeschichte fesselt.

Christian (Ewen McGregor)

ist ein mittelloser Schriftsteller und als Autor in Paris gerade angekommen. Er möchte in dem bekannten frivolen Theater Moulin Rouge

als Autor arbeiten. Satine (Nicole Kidman),

ist der Star der Show der legendären frivolen Unterwelt. Satine soll den Duke of Worchester

dazu bewegen eine Show im Moulin Rouge zu finanzieren, da dem Besitzer Zidler (Jim Broadbent)

des Theaters das Geld dazu fehlt. Hierzu soll sie den Duke umgarnen und ihn so bei der Stange halten.

er Duke, der sich ein Techtel Mechtel mit der Satine erhofft beißt an. Christian wird engagiert und verliebt sich sofort in die wunderschöne Satine. Als Satine Christians Liebe erwidert, dessen Handlung ein Abbild der realen Ereignisse darstellen wird, gerät das Projekt jedoch in Gefahr, denn der Duke ist rasend eifersüchtig. So nimmt das Drama seinen Lauf.

Baz Luhrman der in seiner Laufbahn als Regisseur bis dahin keine Kompromisse kennt, inszeniert hier eine rasant angelegte unkonventionell daher kommende Story um die große Liebe und den Verlust. Luhrman gelingt hier mit einem Musical, welches eine ganz besondere Aura verbreitet ein großer persönlicher Erfolg und heimste 2002 sogleich 2 Oscars für das Bestes Szenenbild

und Beste Kostüme

ein Zudem gab es noch Nominierungen für die Beste Hauptdarstellerin: Nicole Kidman, Beste Kamera,

Bester Filmschnitt,

Bestes Makeup,

Bester Film

und Bester Ton.

So oft kann man sich also nicht irren. Die bitter-süße Geschichte einer zum Scheitern verurteilten Liebe im Paris des anbrechenden 20. Jahrhunderts endet in einem atemberaubenden Rausch der Sinne, der sämtliche Konventionen des Genres pulverisiert. Umso sonderbarer ist es, das Luhrman sich bis heute nur wenigen weiteren ausgesuchten Projekten widmet. Hierzu gehört z.B. Der große Gatsby.

Baz Luhrman arbeitet in seinen Filmen mit einer intelligent angelegten Wahrnehmungslatenz, indem  er Handlungsmotive  im Film aufnimmt deren Ausgang scheinbar vorher bekannt sind und setzt diese durch eine vollkommen unkonventionelle Montage aus Bild, Ton und Design neu zusammen und schafft es dadurch dem Zuschauer eine neue Sicht zu präsentieren. In einem Interview sagte er. „Wir wollen das Publikum wach halten, aber es darf sich nie in der Wirklichkeit wähnen“. Er bedient ich hierbei Versatzstücken aus Puccinis Oper La Boheme, die er selbst als Regisseur im Jahre 1990 im berühmten Sydney Opera House aufführte,  La traviata sowie der Operette Orpheus in der Unterwelt. Hierbei verarbeitet er den Stoff nicht im klassischen Sinne , sondern verpackt ihn in  wunderbare Musik Interpretationen bekannter Künstler und Lieder die jeder zu kennen glaubt. Hierdurch bekommt alles etwas vertrautes.

Die Lieder im Film:

The Sound of Music – Mary Martin 

Lady Marmalade – Labelle

Because We Can – Fatboy Slim

Nature Boy – Eden Ahbez)

Complainte de la Butte – Georges van Parys, Jean Renoir

Rhythm of the Night – DeBarge

Material Girl – Madonna

Smells Like Teen Spirit – Nirvana

Diamonds Are a Girl’s Best Friend – Carol Channing

Diamond Dogs – David Bowie

Galop Infernal (Can-can) – Jacques Offenbach (Tune für Spectacular, Spectacular)

One Day I’ll Fly Away – The Crusaders

Children of the Revolution – T. Rex

Gorecki – Lamb

Come What May – Ewan McGregor & Nicole Kidman

Roxanne – The Police

Tanguera – Mariano Mores

The Show Must Go On – Queen

Like a Virgin – Madonna

Your Song – Elton John

Love Is Like Oxygen – The Sweet

Love Is a Many Splendored Thing – The Four Aces

Up Where We Belong – Joe Cocker und Jennifer Warnes

All You Need Is Love – The Beatles

Lover’s Game – Chris Isaak

I Was Made for Lovin’ You – Kiss

One More Night – Phil Collins

Pride (In the Name of Love) – U2

Don’t Leave Me This Way – Harold Melvin and the Blue Notes

Silly Love Songs – Paul McCartney und Wings

Heroes – David Bowie

I Will Always Love You – Dolly Parton

 

Und schafft es so die im Paris des Jahres 1900 angelegte Story auf wunderbare Weise mit der Popkultur der Neuzeit zu verbinden.

Zudem erzeugt das Musical ein Bildoverkill der ganz besonderen Art. Die sich ständig bewegende Kamerafahrten erzeugen eine gewisse Rastlosigkeit und spiegeln wieder, was der Zuschauer sieht. Man kann sich überhaupt nicht satt sehen an dieser kunterbunten schon fast kitschigen Bilderflut, trotzdem  schafft es der Film die Waage zwischen Kitsch und Drama zu halten und den Zuschauer zu einem Voyeur der Sinnlichkeit werden zu lassen. 

Das Bild zeigt sich von einer guten Grundstruktur, das durch viele Stilmittel geprägt ist, extrem schnelle Schnitte mit kurzem Überhang und durchaus gewollte Unschärfen enthält. Ähnlich dem bereits guten DVD Bild zeigen sich die gleichen stilbedingten Unschärfen dann auch hier, die im HD Master Verfahren nicht nachgeschärft wurden, hier hat Baz Luhrmann den visuellen Charakter der Kinoaufführung mit verbesserten Farben und einigen anderen im direkten Vergleich mit der DVD durchaus sehbaren Veränderungen auf die BD übertragen. Die stilbedingten Unschärfen stören aber keineswegs sondern geben dem Erscheinungsbild den Charakter des 19. Jahrhunderts. Die prächtigen kräftigen Farben, der Detailgrad sowie der saubere Kontrast und die teilweise Körnung tragen das Bild und geben ihm die Aura die es braucht um seine Wirkung zu entfalten. Die vielen schönen scharfen Close ups von Nicole Kidman sind bereits sowie die unnachahmliche Erotik von Nicole machen diesen Film bereits zu einem Must have. Die Darbietungen aller Protagonisten und hier kann ich keinen Ausfall erkennen ist für mich einzigartig.

Der Sound spricht Bände und ist einfach grandios. Die Musicalsongs von Police, Elton John sowie Madonna  sind sehr schön inszeniert, sowie der gesamte Soundtrack mit der ostasiatischen Klangstruktur ist einfach zum Zungeschnalzen. Auch im deutschen DTS ist der Score kräftig und raumfüllend abgemischt, sodass keine Eifersucht zwischen den Speakern aufkommt und sich somit alle Speaker an dem Specatular Spectacular laben können.

Ansichtssache:

Film: 5 von 5 (Für jeden Musical Fan ein Pflichttitel)

Bild: 4 von 5 (sehr ausgewogen mit leichten Schwächen im Schwarzwert)

Ton: 4,5 von 5 ( Hervorragender zum mit den Füßen wippenden Soundtrack )

 

FAZIT:

Baz Luhrman hatte hier sein Meisterstück abgliefert und ein Kaleidoskop an Farbenpracht, Songkultur, Komödie und ganz großer Drama hingelegt.  Ein Musical, das den Namen auch verdient, ein durchgeknalltes Musical-Action Spektakel, das unbedingt in jede Sammlung gehört und dann öfter im Player landet. So schön und betörend hat man Nicole Kidman danach nicht mehr gesehen.

In diesem Sinne

Eure

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

 Frankenstein oder Der moderne Prometheus ist ein Roman von Mary Shelly, der 1818 erstmals anonym veröffentlicht wurde. Es wird die Geschichte des jungen Schweizer Viktor Frankenstein erzählt, der an der damals berühmten Universität Ingolstadt einen aus Leichenteilen zusammengesetzten Menschen erschaffen hat. Der Roman wird zu einer Mahnung an die Leser, nicht selbst Gott spielen zu wohlen und das der Mensch sich nicht anmaßen soll selbst in die Evolution einzugreifen. Die Figur des Viktor Frankenstein in der Erzählung ähnelt  zum einen dem literarischen Faust als auch der Prometheus Sage die in der griechischen Mythologie beheimatet ist.

 

Victor Frankenstein Genie und Wahnsinn ist eine "Neuinterpretation" des Romans und kam im Jahren 2015 knapp 200 Jahre nach dem Originalroman in die Kinos, der schon oft für Verfilmungen herhalten musste. Schauderhaft und zugleich faszinierend ist die Vorstellung, der Erschaffung von Leben schon damals gewesen. Heute ist es schon Realität und weiterhin ist man sich uneinig hinsichtlich der ethischen und moralischen Folgen. Geradezu Visonär könnte man im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung dieses Buch nennen.

2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler den Roman zu einem der bedeutensten britischen Romane. Unter diesem Hintergrund, wäre es toll gewesen, hätte man sich konkreter an dem Stoff des Roman orientiert.

In der Serie Penny Dreadful wurde Victor Frankenstein und sein Monster noch einmal wirklich hervorragend interpretiert. In dem nunmehr diesem Review zu Grunde liegenden Victor Frankenstein- Genie und Wahnsinn- der  mit einer Topbesetzung und einer wirklich hervorragenden Grundidee ausgestattet ist, wurde  für mich persönlich leider doch einiges an Potential verschenkt.

Aber mal von Anfang an. Die Geschichte die zur Erschaffung Frankensteins Monster führt beginnt im England des 19. Jahrhunderts. Victor ist zufällig im Zirkus auf der Suche nach Exponaten für seine Experimente, da stolpert er über den bis dahin namenlosen Buckligen,

der im Zirkus als Pausenclown sein Leben fristet. Victor befreit den scheinbar mit einem genialen Verstand ausgestatteten Buckligen und nimmt ihn mit nach Hause.

Dort führt Victor den Buckligen in sein zu Hause ein und nennt ihn nun Igor.

 

Beide machen sich nun an die Arbeit zur Erschaffung des Frankensteins Monster.

Soweit die grundsätzliche Story.

Zunächst einmal ist festzuhalten, dass im Roman niemals ein Igor auftrat. Das ist nun nicht so tragisch, kam Igor doch als Buckliger auch schon in anderen Verfilmungen vor.

Das Buch möchte im Jahre 2015 natürlich modern interpretiert werden. Das hat man auch schon mit anderen Lietraturfiguren wie z. B. Sherlock Holmes ebenso gemacht und eine rasante Inszenierung dargeboten. Mit dem scheinbar demnach auch an Guy Ritchie orientiertem Film Artwork aus Sherlock Holmes wagt sich der Regisseur Paul McGuigan auf ein schwieriges Terrain, denn nichts ist schwieriger als einen anderen Regisseur zu kopieren. Der Film startete wirklich vielversprechend und die Rasanz hatte schon einiges, denn das Overacting von James Andrew McAvoy machte auch in der ersten Hälfte noch Laune, die Storyentwicklung war ganz in Ordnung, zwar weit weg vom Original und etwas zu hastig aber noch gut. Man bekam für alle Aktionen des Wissenschaftlers

auch nachvollziehbare Erklärungen. Der Film macht jedoch leider den Fehler und gewichtet die Rolle des Daniel Radcliffe als Igor zu stark und versteckt Frankenstein förmlich in seinem Labor. Zudem baute man  noch zwei Nebengeschichten mit ein um auch eine weibliche Rolle im Film zu etablieren. Das Frankenstein sich hier abseits des Rechtssystems bewegt ist klar und so ist es scheinbar logisch das die Polizei ihm habhaft werden will und sich dann aber in einen religiösen Wahn versteifend etwas überzieht. Im Film übernimmt neben Igor, der als Gehilfe auch auf  Frankenstein einzuwirken versucht, das Gesetz den Mahner hinsichtlich des Eingriffs in die Natur. Frankenstein ist förmlich besessen von der Idee und man bekommt am Ende auch ein Motiv für sein Handeln. Alles das scheint aber weit weg vom eigentlichen Buch, wenn auch die Essenz durchscheint. 

Zu wenig vertraute man auf die Kraft des Buches selbst und darauf die eigentliche Geschichte stärker zu gewichten und den durchaus nachvollziehbaren genialen Wahnsinn dem Victor Frankenstein scheinbar verfallen sein muss eine echte Hauptrolle zu geben. Daniel Radcliffe als Igor ist hier scheinbar der Protagonist und erhält im Verhältnis zu McCavoy viel Screentime.

So verliert der zudem auch etwas zum Overacting getriebene McCavoy als Frankenstein  etwas die Kontrolle über seine Rolle. McCavoy ist bekannt dafür, das er sich genial in seine Rolle hineinversetzt, das macht er auch hier mit Pravour. Nur hätte der Regisseur ihn in einigen Szenen etwas zähmen müssen.

Paul McGuigan springt mehrfach leider zu abrupt in die durchaus nicht uninteressanten Nebengeschichten, diese schaffen es jedoch nur schwer eine generische Verbindung zum Film aufzunehmen. Die Liebesgeschichte bleibt etwas zu schemenhaft, und hätte, wenn sie schon etabliert ist  zu Gunsten der Polizeiarbeit mehr Screentime bekommen können. Zum Ende hin entwickelt sich der Film zu einer schnell abgehandelten Action Overkill Geschichte, die jedoch zumindest visuell überzeugen kann.

Insoweit muss man dem Regfisseur dennoch ein Kompliment machen. Visuell ist der Film wirklich ein Knaller, die Kostüme und die gesamte Ausstattung ist ganz großes Kino  und das kann dann auch etwas entschädigen für die doch etwas überdrehte und verworrene Storyentwicklung.

Das Bild ist wirklich Top und schafft fast die volle Punktzahl. Die Farben sind der Zeit angemessen, schmutzig Braun gehalten, dennoch klar und das Bild ist rattenscharf Der Kontrast und der Schwarzwert in den vielen dunklen Szenen ist zudem tadellos.

Der Schwarzwert auf meiner Leinwand ist sehr gut und so machte das Bild inclusive das Bilddesign wirklich Spaß beim Schauen.

Der Surroundsound ist gut, jedoch wirkt er manchmal etwas frontlastig abgemischt. Nur in einigen Szenen kommen die Rears gut zur Geltung. Der Ton ist kraftvoll und in einigen Szenen kommt auch der Sub etwas zu tun. Das Finale ist tonal ebenfalls  gut austariert. Nur insgesamt bleibt der Sound dennoch hinsichtlich der Filmanlage etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Ansichtssache

Film: 3,2 von 5 ( hier wurde leider Potential verschenkt)

Bild: 4,5 Von 5 ( das Bild kann ein Sichtungsgrund sein)

Ton: 3,8 von 5 ( hier wäre mehr möglich gewesen)

Fazit:

Ein Film mit guten Ansätzen der wirklich gut startet und die knappe Hälfte durchhält, sicher das Buch ist auch Fantasy, jedoch wird es hier zum Ende hin etwas übertrieben und man entfernt sich zu weit vom eigentlichen Buch, hier fällt der Film dann auch ab und konzentriert sich mehr auf visuelle Actionelemente als auf die  Story. Scheinbar war das Buch hier nicht genug. Insoweit ist hier ein Film für Actionfans mit Sinn für Schauwerte ohne größeren Bezug zum Roman entstanden, der einfach dem Bereich Fantasy zugerechnet werden kann. So betrachtet ist Victor Frankenstein durchaus gelungen.

in diesem Sinne

Eure

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

Am 14.09.2017 habe ich zu dem Konzert schon einen Blog zu meinem Kinobesuch abgegeben und war da schon schwer beeindruckt.

Nun liegt mir seit einigen Tagen die Deluxe Edition vor und natürlich habe ich sie bereits gehört und gesehen. Im Gegensatz  zum Kino ist diese wesentlich umfangreicher und hat neben dem Zusammenschnitt aus zwei Konzerttagen mit insgesamt 21 Titel eine Gesamtlaufzeit von sage und Schreibe 305 Minuten mit allen Extras

Hier einmal eine Auflistung was alles so auf der Scheibe enthalten ist:

Auf 2 CDs und einer Blu Ray Disc ist jeweils das Konzert aus Pompeii enthalten:

1. 5 A.M.

2. Rattle That Lock

3. Faces of Stone

4. What do you want from me

5. The blue

6. The great gig in the sky

7. A Boat Lies Waiting

8. Wish you were here

9. Money

10. In Any Tongue

11. High hopes

12. One of these days

13. Shine on you crazy diamond [Parts 1-5]

14. Fat old sun

15. Coming Back To Life

16. On an island

17. Today

18. Sorrow

19. Run Like Hell

20. Time / Breathe (in the air) (Reprise)

21. Comfortably Numb

Diese Dokumentation gibt einen kleinen Einblick in die Vergangenheit und dem Jetzt  von Pompeii. Sie hätte durchaus etwas länger sein können. Man wandelt mit David Gilmour durch die Katakomben der Arena. Interview Schnipsel und Zeitzeugen bringen etwas Würze hinein. Dann gibt es noch die Ehrenbürger Urkunde der Stadt.

Alles in allem zwar ein zu kurzes aber auf jeden Fall auch ein interessantes Feature

22. Pompeii then and now (Dokumentation)

 

Disk: 4

Hierauf sind Ausschnitte aus verschiedenen Konzerten enthalten:

1. Astronomy domine (Süd Amerika 2015)

2. US and them (Süd Amerika 2015)

3. Today (Süd Amerika 2015)

4. Time (Süd Amerika 2015)

5. Breathe (In the air) (Reprise) (Süd Amerika 2015)

6. Comfortably numb (Süd Ameirka 2015)

Ein ganz besonderer Bonus auf der Blu Ray Disc sind tolle Ausschnitte aus dem Konzert in Wroclaw, auf dem Platz der Freiheit vor dem neu gebauten „National Forum für Musik“, der europäischen Kulturhauptstadt 2016,

mit dem David seine Europa Tour 2016 eröffnete.20 000 Menschen in der Konzertzone und Tausende weitere auf Straßen und Rasenflächen um den Wolności –Platz herum lauschten diesem großartigen Spektakel, das David Gilmour zusammen mit Leszek Możdżer und Zbigniew Preisner, dem Leiter des NFM Orchesters mit 30 Personen der Wrocławer Philharmonie, dargeboten hatte. David Gilmour präsentierte hier sein „Rattle That Lock” Album sowie einige unvergessene Hits aus dem Repertoire von Pink Floyd.

7. 5 a.m. (Wroclaw 2016)

8. Rattle that lock (Wroclaw 2016)

9. Dancing right in front of me (Wroclaw 2016)

10. The girl in the yellow dress (Wroclaw 2016)

11. In any tongue (Wroclaw 2016)

12. Tour Dokumentation (Europa 2016 / Süd Amerika 2015 / Nord Amerika 2016 / Europa 2016)

Diese Dokumentation ist etwas ganz besonderes. Sie präsentiert David ganz privat. Er erzählt zahlreiche Anekdoten aus seinem Leben, seiner Kindheit, seinem Verhältnis zu seinen Eltern,  womit er Gitarre spielen lernte, seine ersten Gehversuche in einer Band, wie er zu Pink Floyd kam, das er auch nach 20 Jahren immer noch mit einem Augenzwinkern der neue bei Pink Floyd genannt wurde, sein Verhältnis zu Roger Waters wird jedoch weitestgehend ausgeklammert. Man erfährt einiges über seine Lebenspartnerin Poly, die für die Texte mit verantwortlich ist, das sie auch Schriftstellerin und Autorin ist. Seine 4 Kinder werden ebenfalls kurz vorgestellt. Einer seine Söhne spielt auch auf Konzerten am Keyboard mit, da er dafür der Beste war, wie David sagte. David lebt ein sehr normales Leben mit seiner Familie und drückt sich so wie Poly erzählt meistens über seine Gitarre aus, scheinbar ist die besondere Musikalität ihm in die Wiege gelegt worden. Man erfährt natürlich noch einiges mehr, sodass schon deshalb die Sonderedition für David Gilmour Fans etwas besonders ist.

13. Wider horizons (BBC Dokumentaion)

Das eigentliche Konzert um das es in dieser Edition geht, ist natürlich das Konzert in Pompeei. Das Amphitheater zählt zum Weltkulturerbe und es war nicht klar, ob David Gilmour noch einmal eine Chance bekommen sollte, dort zu spielen. In einem Interview teilte David mit, das seine zwei Konzerte die ersten Rock-Konzerte seit 2000 Jahre seien. Vor 2600 Zuschauern fand somit am 07.07.2017 und am 08.07.2017 seine Konzerte genau da statt, wo damals Gladiatoren im ersten Jahrhundert n. Chr. gekämpft haben.

Die Band ist ebenfalls vom Feinsten und so steht David Gilmour bei „Live in Pompeji" an der Spitze einer Weltklasse, die die Stücke von David und Pink Floyd spielt, als haben sie nie etwas anderes gemacht.

Für mich sind beide Veröffentlichungen auf der einen Seite ein wunderbares Zeitdokument. Gilmour zeigt hier mit seinen Musikern, Guy Pratt (seit Jahrzehnten an seiner Seite),Greg Phillinganes (u.a Toto, Michael Jackson, Lionel Richie), Chester Kamen (u.a. Roger Waters, Bryan Ferry, Paul McCartney, Massive Attack), Chuck Leavell (u.a. Allman Brothers, Eric Clapton, George Harrison) wo der akustische, aber auch der visuelle Hammer hängt. Da können sich viele noch ein Scheibchen abschneiden.

 

David Gilmour - electric guitars, acoustic guitars, classical guitar, console steel guitar, lead vocals, cymbals on "One of These Days", whistling on "In Any Tongue"

Chester Kamen (u.a. Roger Waters, Bryan Ferry, Paul McCartney, Massive Attack)- electric guitars, acoustic guitars, 12-string acoustic guitar, backing vocals, harmonica on "The Blue"

Guy Pratt - bass guitars, double bass, backing vocals, lead vocals on "Run Like Hell"

Greg Phillinganes (u.a Toto, Michael Jackson, Lionel Richie)- keyboards, backing vocals, lead vocals on "Time"

Chuck Leavell ((u.a. Allman Brothers, Eric Clapton, George Harrison)- keyboards, accordion, backing vocals, lead vocals on "Comfortably Numb" (Leg 4 only)

Kevin McAlea - keyboards, accordion (Leg 5 only)

Steve DiStanislao - drums, percussion, backing vocals, aeoliphone on "One of These Days"

João Mello - saxophones, clarinet, additional keyboards on "The Blue", high-strung acoustic guitar on "In Any Tongue"

Bryan Chambers - backing vocals, additional percussion, lead vocals on "In Any Tongue"

Lucita Jules - backing vocals, lead vocals on "The Great Gig in the Sky"

Louise Clare Marshall - backing vocals, additional percussion, lead vocals on "The Great Gig in the Sky", (certain dates)

(Wikipedia)

 

Mit seinen 71 Jahren macht David als Frontmann einer Gruppe, die es so wohl niemals mehr geben wird eine wirklich prächtige Figur.

Der Sound in 5.1 Had Master Qualität ist auf der Blu Ray Disc sensationell, klar und extrem gut durchgezeichnet, die Instrumente stehen wahrhaftig in meinem Kino und es gibt soviel Surround wie nötig aber nie so viel, das es nervt. Bei Time flirren die Uhrgeräusche um einen herum, ähnlich der superben Mehrkanal ACD, die ich natürlich auch in meinem Regal habe. Der sehr gut strukturierte Bass hätte jedoch durchaus in manchen Stücken etwas kräftiger auch im Heimkino ausfallen können. Dafür wirkt das

Das Bild ist für einen Konzertmitschnitt, bei dem mit viel blauem Licht gearbeitet wird wirklich hervorragend. Gedreht wurde das gesamte Bildmaterial in 4k, sodass man auch auf der Blu Ray Disc jede kleine Bartstopel erkennen kann. Zudem ist das Bild extrem sauber und sehr gut durchgezeichnet mit top Kontrasten und insgesamt auf hervorragendem HD Niveau. Zudem wird mit einer besonderen Behutsamkeit das Bild präsentiert und nicht mit hektischen schnellen Wechsel das Erlebnis zerschnitten. Das Bild passt sich sozusagen den jeweiligen Stücken an und bildet somit eine besondere Symbiose.

 

Ansichtssache:

Nach Sichtung des gesamten Inhaltes, kommt man um die Ansicht nicht herum, das es sich hierbei um ein Alterswerk eines Mannes handelt, der noch einmal zeigen möchte, was er alles so leisten kann. Viele wirklich sensationelle Locations wurden bei den Touren, die schon seit 2015 liefen in den Tourdokus vorgestellt. Auffällig ist hier die hohe Präsenz von Italien, das viele tolle alte Location aufweisen kann, vor deren Hintergrund das jeweilige Konzert ein ganz besonderes Erlebnis ist. Man merkt, dass es für David Gilmour ein ganz besonders Konzert ist, da er ja schon einmal im Jahre 1971 in dieser Arena gestanden hat und mit seiner damaligen Truppe die Arena in Wallung brachte. Es waren die ersten Rockkonzerte in der altrömischen Spielstätte, die neunzig Jahre vor Christi gebaut und 169 Jahre später beim Ausbruch des Vesuvs unter Asche begraben wurde.

 

Konzertfilm: 5 von 5 (besser kann ein Konzert nicht sein)

Extras: 5 von 5 (sehr informativ und sehenswert)

Ton in 5.1 HD Master: 4 von 5 (leider ist der Sound auf der Scheibe auch nicht so fett wie erhofft, jedoch ist das Zuhören dadurch etwas entspannter)

Bild: 5 von 5 (Sensationell unter Berücksichtigung der sehr schwierigen Lichtverhältnisse bei einem Livekonzert)

 

Fazit:

Hier bekommt man die volle Ladung David Gilmour zum Anfassen. Ein wirklich sympathisches Alterswerk und eine sehr sympathische Biographie in Bildern noch dazu. Jeder Pink Floyd oder David Gilmour Fan muss hier zugreifen und zwar genau bei dieser Gesamtedition, der zudem noch ein Bilderbuch und Karten sowie ein verkleinertes Plakat beiliegt, welches ich demnächst eingerahmt in meinem Kino hängen haben werde.

 

In diesem Sinne

Eure

Rechtehinweis: Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.

Hans Zimmer Live in Prag

6. November 2017

Wer sich Film Fan nennt, der kommt an ihm nicht vorbei. In unfassbar vielen Filmen hat Hans Zimmer mitgewirkt und mit dem Soundtrack zum Ridley Scott Bombast Film Gladiator die Richtschnur für die Soundtrack Produzenten extrem hoch gelegt. Erstmals verschmolz ein Film quasi mit seiner Musik und bildete eine Einheit, die man nicht mehr auseinander nehmen konnte.

Im Jahre 2016 und 2017 war Hans Zimmer mit einem Best Of seiner Filmmusik und einem Orchester in dem er ein Bestandteil ist und das aus insgesamt 70 Musikern und einem Chor besteht auf Tour und ich und einer meiner Söhne durften auch an einem Konzertabend teilhaben an diesem Bombast Sound, der mein Musikempfinden drastisch verändert hatte und dem ich bis heute auch treu geblieben bin.

Lange haben wir darauf warten müssen, nun ist sie da die Scheibe, die die vielen im Netz befindlichen Videos von Zuschauern massiv in den Schatten stellt und an Soundgefühl wohl schwer zu Topen sein wird.

Neben der Blu Ray Disc habe ich auch die dazugehörige CD und natürlich ist auch das wieder auflebende Vinyl im Handel erhältlich.

Alleine das Intro macht schon Freude auf das was einen dann erwartet und da verspreche ich hier nicht zu viel, es ist GRANDIOS. Besser kann man ein solches Konzert eigentlich nicht präsentieren. Es erscheint auch so, das hier Hans Zimmer maßgeblich seine Hände im Spiel hat, so wie immer, wenn es um seine Babys geht, die er dem Publikum in ihrer besten Fassung präsentieren möchte.

Über 150 Filmprojekten hat er seinen musikalischen Stempel verpasst. Die wichtigsten habe ich aufgelistet:

Es sind allesamt erfolgreiche Blockbuster und wer seine Musik gehört hat, der weiß auch warum. Hans Zimmer hat ein feines Gespür für den Erfolg entwickelt und deshalb möchte auch jeder mit ihm Arbeiten. 20 Stunden an 7 Tagen soll er in seinem Studio in LA verbringen um an neuen Sounds zu tüfteln. 70 Mitarbeiter sind in dieser Soundfabrik beschäftigt, ohne einen solchen Stab wäre das Pensum wohl auch nicht machbar. Zahlreiche Preise und Oscar Nominierungen sowie einen Oscar hat er dafür bisher bekommen.

1989: Rain Man

1995: Der König der Löwen (gewonnen)

1997: Rendezvous mit einem Engel

1998: Besser geht’s nicht

1999: Der Prinz von Ägypten

1999: Der schmale Grat

2001: Gladiator

2010: Sherlock Holmes

2011: Inception

2015: Interstellar

Als akribischer Musikarbeiter kann es sein, dass seine auf den Punkt austarierten Sounds erst kurz vor der Filmpremiere fertig gestellt sind, wie er in einem Interview einmal sagte.

Aber benötigen diese Sounds eigentlich auch Bilder um zu funktionieren. Sicher gibt es Filmscores, die nur mit dem Bild zusammen funktionieren. Hans hat es zudem geschafft, die Musik teilweise als dominante Größe über den eigentlichen Film zu stellen. Dann funktionieren seine Sounds auch vollkommen ohne Bilder. Diese sind dann im Kopf des Zuhörers.

So kann man auch dieses Konzert eigentlich hervorragend ohne ein Bild genießen. Wären da nicht die grandios inszenierten Bühnenbilder

und die zauberhaften ja, fast Feengleichen Geigerinnen die hier eine wahre Augenweide sind.

Aber auch sonst ist die Gesamtinszenierung, auf der Blu Ray Disc genauso, wie ich das Konzert in Erinnerung habe. Auf Grund der Tatsache, dass es sich hier um einen Konzertmitschnitt handelt, sind die Vorträge von Hans Zimmer vielleicht etwas umfangreicher als ich sie bei meinem Konzertbesuch in Erinnerung habe.

Hans Zimmer hat es geschafft, die orchestrale Filmmusik mit der Pop und Synthesizer Musik zu verweben und vollkommen umzukrempeln. Fragt man ihn nach seinen Vorlieben so steht klassische Musik neben Kraftwerk und den Beatles sowie auch den Rolling Stones gleichberechtigt nebeneinander. Auch nur so ist es erklärbar, wie ein solcher Kopf so phantastische Kompositionen hervorbringt.

Herausgekommen sind wie schon gesagt Musikkompositionen, die auch neben dem Film eigenständig stehen können und so hatte sich Hans Zimmer überreden lassen und im Jahre 2016 auf den Weg gemacht seine Filmmusik einem Publikum "erstmalig" selbst live und mit einer grandiosen Orchestralen und famosen ganz besonderen Lightshow zu präsentieren.

1957 ist Hans Zimmer in Frankfurt am Main geboren und so klein er auch scheinen  mag, so groß ist seine Musik und wenn er die Bühne betritt, ist das Publikum nicht mehr zu halten und so bekommt er schon Standing Ovation, bevor er auch nur einen Tack in die Tasten gehauen hat oder sich an der E Gitarre zu schaffen macht.

Sein Vater starb als er 6 Jahre alt war und oft musste er die Schule wechseln. Seine Mutter schickt ihn von einem Internat zum anderen. Trost fand er schon damals in der Musik. In London kam er mit der New Age Szene in Verbindung und schaffte dort mit der Gruppe Buggles 1981 den Hit " Video killed the Radiostar", der dann auch noch als erstes Musikvideo auf MTV lief.

Es sollte der Beginn einer unglaublichen Karriere werden, denn Hans Zimmer fühlte sich der Filmmusik besonders verbunden und schaffte über die Musik zu Rain Man  den Sprung über den Teich. Heute kurz vor seinem 60. Geburtstag, dem man übrigens im Jahre 2018 eine Symphonieshow mit seinem Soundtrack Dirigenten Cavin Greenaway und Lisa Gerrard witmend, ist er schon eine Soundtrack Legende.

Hans Zimmer möchte die Musik für sich wirken lassen, erklärte er in einem Interview, deshalb wird konsequent auf eine Filmbildunterstützung verzichtet. Außergewöhnlich ist die Lightshow,

die sich wie Farbtupfer über jeden Mitspieler legt der aktiv ins Musikgeschehen eingreift. Anders als im Konzertbesuch, sieht man dieses Farbenspiel jedoch nicht ständig, da das Bild natürlich näher an die Bühne heranrückt und die Musiker in ihrer ganzen Pracht präsentiert.

Das ist zum einen toll, zum anderen hatte aber auch gerade diese Art der Gesamtbildinszenierung etwas ganz besonderes und wird hier teilweise leider etwas ausgeblendet. Das ist aber Meckern auf sehr hohem Niveau und dem besonderen Einfluss des Konzertbesuches geschuldet.

Ein wunderbares Konzept, das die Komplexität der Musikkompositionen erst offenbart, aber auch zeigt, mit wie wenigen Instrumenten man wahre Emotionen darstellen kann. Neben freudigen Momenten gibt es auch beklemmende, euphorische und zu tiefst emotionale Momente. Hans spricht zum Publikum und erklärt seine Gefühlswelt.

Er erzählt von der Euphorie zu Gladiator, über den König der Löwen sein erstes mit dem Oscar prämiertes Filmmusikprojekt und erzählt immer wieder kurze Geschichten zu der Entstehung der Filmmusik. Er spielt die Musik nun so, wie er sie sich vorgestellt hatte, teilt er mit.

Dabei weicht er teilweise von dem Score auch etwas ab und so ist jeder Part eine kleine musikalische Offenbarung. Bilder der Filme verfolgen die Szenerien im Kopf mit. Dieses Konzert brauchte wahrlich keine Filmunterstützung, so kann man sich ganz und gar den Kompositionen hingeben und somit voll genießen. Diese Musik funktioniert somit auch wunderbar ohne diese Bilder und erzeugt somit eine Konzentration auf das Wesentliche und macht das Erlebnis hierdurch sogar noch intensiver.

Bild:

Das Bild ist so wie die Musik einfach makellos und es wurde geschafft, das Bild trotz den vielen Farbenspiele dennoch immer extrem scharf abzubilden, denn es wurde hier im Gegensatz zu vielen Rockkonzerten auf Nebel voll und ganz verzichtet, sodass das Bühnenbild immer sehr tief und durchsichtig war. Jede kleine Feinheit konnte somit erfasst werden. Man konnte sogar etwas mit der Bildschärfentiefe spielen und so den einzelnen Bildern noch etwas Filmisches mit auf den Weg geben. Die Anordnung der Kameras war zudem sehr vielschichtig, sodass das Bild auch nie langweilig wird.

Ton:

Ja, der Ton, da findet man fast keine Worte. Neben dem schon fast zu massiven Gesamtsound gesellt sich ein extrem filigranes Klangbild das extrem Facettenreich in Dolby Atmos auf der Scheibe enthalten ist. Leider verfüge ich noch immer nicht über einen Dolby Atmos AVR, dafür habe ich aber einen Yamaha, der über das hauseignen Presence Ton Höhen Verfahren verfügt und mit dem entsprechende DSP Programm für die Halle Vienna, neben dem nativen Tonsignal noch die Höhe mitliefert, sodass die Chöre und die Musikinstrumente, die etwas höher auf der Bühne etabliert sind auch höher gelagert sind und sich so ein Klangbild einstellt, das schon sehr nahe an eine Originaldarbietung heranreicht. Schließt man die Augen, dann bringt einen dieser massive Sound sofort in die Konzerthalle und man bekommt unweigerlich Gänsehaut. (Eingepegelt auf den von mir im Konzert sitzplatzbezogen ermittelten Pegel von 82 dB (A), was eigentlich gehörmäßig schon grenzwertig ist und nicht über eine gesamte Konzertzeit ausgehalten werden kann, sodass ich nach dem Versuch auf gut hörbare 72 dB(A) runterregelte).

Die Musikbühne ist einfach riesig und die Tiefenstaffelung im Klangbild sensationell.

Der Tiefstbass bringt den Raum so wie auch in manchen Filmszenen an seine Grenzen, sodass ich auch hier etwas anpassen musste, damit er keinen Schaden nimmt. Mit meinen insgesamt 14 Lautsprechern, die bei dem eigestellten DSP zum Einsatz kamen, war der Sound für mich nicht mehr zu toppen.

Mittlerweile habe ich auch die CD mit dem Konzertinhalt gehört und muss Dieser ebenfalls ein großes Kompliment machen. Die Tonqialität ist ebenso großartig wie das Konzert auf der Blu Ray Disc. Feinfühlig und dennoch sehr massiv im Klangbild. Wer sich also gerne nur der reinen Musik hingeben möchte, der liegt hier auch nicht falsch.

 

• Concert Part 1: Opening medley... Hans' welcome in Czech language and remembrance of Tony Scott

• Driving (Miss Daisy)

• Discombobulate (Sherlock Holmes)

• Rescue Me / Zoosters Breakout (Madagascar)

• Roll Tide (Crimson Tide)

• 160 BPM (Angels and Demons)

Gladiator medley... Introduced by Hans' story about Gladiator (Hans' wife: "oh you boys")

• The Wheat (with Czarina Russell) (Gladiator), The Battle (Gladiator) • Elysium (Gladiator) Now We Are Free (Gladiator)

The Da Vinci Code... Story about Paris and inspiration

Chevaliers de Sangreal (The Da Vinci Code) L

Lion King medley • Circle of Life (Elton John & Hans Zimmer cover) (with Lebo M) (prelude)

• This Land (Elton John & Hans Zimmer cover) (with Lebo M) (Lion King... with Lebo M and Zoe Mthiyane) • Circle of Life (Elton John & Hans Zimmer cover) (with Lebo M) (ending)

Pirates of the Caribbean medley • Jack Sparrow (with Tina Guo) (POTC: Dead Man's Chest...… more ) One Day (with Tina Guo) (POTC: At World's End... with… more ) Up Is Down

(with Tina Guo) (POTC: At World's End... with… more ) He's a Pirate (Klaus Badelt cover) (POTC: The Curse of the Black Pearl)

Opening medley You're So Cool (True Romance)

• Rain Man: Main Theme (Rain Man)

• World Premiere: Ann Marie Calhoun and Mike Einziger bluegrass solo as part of their honeymoon

• (Unknown) (Bluegrass solo on violin and banjo)

• Electro medley... Beginning of visual effects on background

• What Are You Going to Do When You Are Not Saving the World? (with Johnny Marr) (Man of Steel)

• Journey to the Line (with Johnny Marr) (The Thin Red Line)

• The Electro Suite (with Johnny Marr) (The Amazing Spider-Man 2...… more )

The Dark Knight medley • Why So Serious? (with Johnny Marr) (The Dark Knight) • Like a Dog Chasing Cars (with Johnny Marr) (The Dark Knight) • Why Do We Fall? (with Johnny Marr) (The Dark Knight Rises) • Introduce a Little Anarchy (with Johnny Marr) (The Dark Knight)

• Bane Theme (with Johnny Marr) (The Dark Knight Rises)

Aurora... Speech about Christopher Nolan, remembrance of Heath Ledger and Colorado shootings in 2012 • Aurora (with Johnny Marr) (Choral arrangement of the… more )

Interstellar medley... With copy of pipe organs on stage • Cornfield Chase (with Johnny Marr) (Interstellar) • Where We're Going (with Johnny Marr) (Interstellar) • No Time for Caution (with Johnny Marr) (Interstellar) • Stay (with Johnny Marr) (Interstellar)

• Concert Encore: Inception medley • Dream Is Collapsing (with Johnny Marr) (Inception) • Mombasa (with Satnam Ramgotra) (Inception... with Satnam… more ) • Time (with Johnny Marr) (Inception... with Tina Guo,… more )

 

Ansichtssache:

Konzert: 5 von 5 (ein besseres Konzert habe ich noch nicht gesehen)

Bild: 5 von 5 (ohne jeden Zweifel)

Ton: 6 von 5 (ja ihr habt richtig gelesen, dieser Sound sprengt alles, was ich bisher an Sound gehört habe)

 

Fazit:

Eine Best Of seiner Filmmusik wollte Hans Zimmer dem Publikum darbieten und herausgekommen ist das für mich Beste, was ich jemals gesehen und gehört habe. Sensationell. Hier fehlen einem einfach die Superlative und so kann ich nur jedem, der neben dem Filmbild auch eine Leidenschaft für den Bildton hat, hier unbedingt raten zuzugreifen und sich dieses Kleinod in seine Sammlung zu holen.

In diesem Sinne

Eure

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Erschütternde Wahrheit

10. November 2017

Im Rahmen des diesjährigen Review Contest 2017 habe ich unter anderem dieses Review verfasst. Ich möchte hiermit aber auch hier im Blogbereich, meinen Filmbericht, natürlich etwas für den Blog aufbereitet, vorstellen.

Der Film ist hochinteressant und zeigt einmal wieder, wie der Amerikaner denkt.

Dieser Film, der einen wahren Hintergrund besitzt zeigt auf, wie schwierig es ist an einer Lobby vorbei Aufklärung zu betreiben. Es geht hierbei um die sogenannte chronische traumatische Enzephelopathie (CTE). Sie tritt meist bei Menschen auf, die häufigen Schlägen auf den Kopf ausgesetzt sind und ruft Symptome wie Depression, Demenz, und Verhaltensveränderungen hervor. Erstmals wurde sie bei Boxer diagnostiziert aber auch in anderen Sportarten wird der Körper und hier der Kopf oft an seine Grenzen gebracht. Die sich hieraus ergebenen Probleme werden jedoch  von der NFL in Amerika einfach ignoriert.

Nach dem Motto. Was nichts sein kann, das nicht sein darf. Sicher ist  die NFL eine der wohl mächtigsten Organisationen Amerikas und Football ist der beleibteste Sport der Amerikaner, denn hiermit werden in jedem Jahr Milliarden an Dollar verdient, wer dieses System stört, der muss sich wirklich auf was gefasst machen.

So erging es auch dem Pathologen und Neurowissenschaftler Dr. Bennet Omalu.

Der aus Nigeria stammende forensische Pathologe arbeitet mit einem US-Visum ausgestattet in Pennsylvania. Bereits in der Eröffnungsszene in einem Gerichtssaal zeigt sich seine Beharrlichkeit und es wird klar, dass wir es hier mit einem besonderen Menschen zu tun haben, der sich ganz der Wissenschaft verschrieben hat und durchaus genug Selbstvertrauen besitzt auch ein schon abgeschlossenes Verfahren wieder aufzurollen.

Bei der Autopsie eines der größten ehemaligen Stars der NFL Michael Webster,

der sein Leben im Film in einem Auto fristete macht Dr. Bennet Omalu eine schockierende Entdeckung:

Er diagnostiziert erstmals bei einem Profi-Spieler des American Footballs die chronische traumatische Enzephelopathie (CTE). Sie ruft Symptome wie Depression, Demenz, und Verhaltensveränderungen hervor. Michael Webster leidet bereits seit geraumer Zeit unter massiven Symptomen und sein Arzt kann sich nicht erklären wovon diese Ausfälle kommen. Nach seinem Tod und der Diagnose will der brillante Arzt, der auch durch die Untersuchungen anderer Ex-Sportler wie DSave Duerson und Andre Waters bekräftigt wird, nicht schweigen und der Öffentlichkeit stattdessen vor den gesundheitlichen Risiken des Sports warnen. Unterstützt wird Dr. Bennet von seinem Kollegen Dr. Julian Bailes-

doch er macht sich mächtige Feinde bei der NFL, angeführt von Roger Goodell. Die Organisation streitet die Verantwortung für die folgenschweren Kopfverletzungen ab und setzt Dr. Bennet Omalu zusehends unter Druck,

unter dem auch seine Frau Prema zu leiden hat.

Eigene Betrachtung:

Der Regisseur Peter Landesman ist bei uns noch ein relativ unbeschriebenes Blatt, jedoch ist er ein hervorragender Journalist, wie man in den Extras erfahren konnte und zudem auch der verantwortliche Drehbuchautor. Will Smith war sofort begeistert von dem Stoff und sah hierin auch eine Möglichkeit, die Problematik in einem Film an die Öffentlichkeit zu bringen und mit Ridley Scott als Produzent ist auch noch ein Schwergewicht mit an Bord um Türen zu öffnen. So wurde hier ein Film geschaffen, der einen mit Unverständnis bezüglich der Realitätsverweigerung der Amerikaner zurücklässt, wenn man es wagt ihrem geliebten Football entgegen zu treten. Er zeigt die unfassbare Arroganz und Ignoranz der NFL im Hinblick auf die Gesundheit ihrer Spieler. Die Gesundheitsgefahr wird einfach negiert. An entscheidenden Entscheidungsschnittstellen sitzen Leute die einfach nach Gutsherrenart Entscheidungen treffen. Anstatt mit dem Pathologen zusammen zu arbeiten und das Problem gemeinsam anzugehen, wirft man ihm Stümperei vor und bezichtigt ihn der Lüge, er solle Widerrufen und so seine Reputation verlieren, ihm der doch nur der Wissenschaft verantwortlich ist und den Menschen helfen möchte, wie er sagte. Eine unsagbare Beleidigung für den stolzen Pathologen aus Nigeria, der sich nicht unter kriegen lassen will und sich gegen die übermächtige NFL stellt. Landesman hat es hier vermieden ein reißerisches Filmspektakel aus den Erkenntnissen zu machen, sondern deckt mit viel Feingefühl auf, was dort im Hintergrund alles so passiert und wie weit der Arm der NFL reicht, eingebettet in eine Story, die auch Platz für Menschlichkeit lässt. Für die NFL stehen jedoch nur Zahlen, Geld und Macht im Vordergrund. Der einzelne Spieler ist hier Nebensache. Im Film fällt ein entscheidender Satz. „Wenn nur 10 % der Eltern sich gegen Football entscheiden und ihren Kinder aus gesundheitlichen Gründen von diesem Sport fern halten, dann sei der Sport am Ende“. Jährlich schaffen es 15 von 100.000 Talenten in die 32 Mannschaften der nationalen Liga, dort ausgestattet mit einem Millionenvertrag werden sie taub gemacht gegen die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind.

Will Smith (Men in Black) hat nach einigen Filmflops, in diesem Film wieder zu seiner besonderen Stärke des dramatischen Schauspiels ohne besonderes Overacting zurückgefunden und für mich seit langem seine beste Leistung gebracht. Ohne Arroganz und Selbstdarstellung aber mit einem guten Schuss an Selbstvertrauen wird die Figur des Dr. Bennet Omalu (den er persönlich kennen lernte) von ihm herausgearbeitet, sodass man ihm diese Rolle sofort abnimmt. Seine Filmpartnerin Prema (Gugu Mbatha-Raw; Die Erfindung der Wahrheit) ist ebenfalls ein Ruhepool im Film und spielt ihren Part als Ehefrau von Dr. Bennet sehr souverän. David Bowditch Morse als Michael Webster, der eher als Nebendarsteller bekannt sein dürfte und in vielen Filmen mitgespielt hat, legt hier ebenfalls als dem von der Krankheit gezeichneten initialen Figur eine grandiose Performance hin, so dass einem schon etwas unwohl auf seinem Sessel wird.

Dem Film wurde nachgesagt, das er sich nicht genau an die Fakten halte, denn neben Dr. Bennet Omalu gibt es auch noch andere die sich dem Thema angenommen hatten, wie z.B. Ann McKee, die im Film keinerlei Erwähnung findet und doch schon 187 Footballer-Gehirne in den letzten Jahren untersucht hat und in 152 Fällen CTE festgestellt hat. Erschreckende 80 Prozent. Das mag sein, man muss hier aber bedenken, dass es ein Film ist und natürlich eine gewisse Dramaturgie haben muss, damit er beim Publikum auch funktioniert, daher hat man sich auf die Grundaussage konzentriert und nur eine Linie verfolgt. Übrigens, die NFL sagt: "Wir konzentrieren uns nicht auf einen Film, wir konzentrieren uns darauf, Fortschritte zu machen." Diese Aussage ist schon bemerkenswert.

Bild:

Das Bild ist auf der Höhe der Zeit und durchaus als scharf zu betrachten. Die Farben sind neutral und ohne wesentliche erkennbare Stilmittel sehr real angelegt. Die Kontraste sind hervorragend und der Schwarzwert ist tadellos. Ein Filmkorn ist nicht erkennbar. Das Bild ist ruhig und unaufgeregt gestaltet.

Ton:

Der Ton liegt in 5.1 HD Master in Deutsch vor und ist eigentlich in einem solchen von Dialogen geprägten Film eher als nicht so wichtig anzusehen. Dennoch ist der Surroundsound ein prägendes Element und bringt sich in den für die Dramaturgie wichtigen Momenten sicher und ohne tonalen Pathos ein. Alle Lautsprecher bekommen auch etwas zu tun, ohne sich aber besonders in den Vordergrund zu spielen. Der Sub hat auch so seine Momente, jedoch wird es hier auch nicht übertrieben, was für einen solchen Film auch eher hinderlich wäre.

 

Ansichtssache:

Film: 8 von 10 (vielleicht in einigen Punkten doch etwas plakativ und nicht tiefgründig genug)

Bild: 9 von 10 (keine wesentlichen Fehler erkennbar)

Ton: 8 von 10 (für einen Dialoglastigen Film sehr gut)

 

Fazit:

Der Film ist ein gutes Beispiel dafür, das uramerikanische Themen auch einmal ohne den plakativen Pathos des Amerikanismus aufbereitet werden und dieser Film bietet sich zudem auch nicht dafür an, sondern zeigt auf, wie Uneinig man sich in der Frage über der nach amerikanischem Empfinden „Größten Sportart aller Zeiten“ ist und mit welchen Mitteln hier gekämpft wird um diesen Kontaktsport als harmlos darzustellen. Das ist zum einen erschreckend, zum anderen aber auch entlarvend, denn der Mensch braucht scheinbar immer noch die Helden auf dem Grün an denen er sich am Wochenende hochziehen kann, ein Sport der Familien zusammen hält, ein Sport der aber auch echte Familientragödien auslöst und der auch dazu verdammt ist mit der Zeit zu gehen und die Regeln anzupassen, sodass keine Menschen zu Schaden kommen. Man betrachte nur die Formel 1, in der es bis in die 90er Jahre hinein noch Tote Rennfahrer zu verzeichnen gab und heute nach vielen Regeländerungen ist der Sport immer noch da. Insoweit ein sehenswerter Film.

In diesem Sinne

Eure

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