Life ein echter Science- Fiction-Horror
Das Leben schreibt die besten Geschichten.
Daniel Espinosa ist ein Filmregisseur, den nur wenige wirklich auf dem Schirm haben dürften.
Bereits vor seiner Geburt flohen seine Eltern aus Chile nach Schweden, wo er letztendlich mit 16 Jahren in einem Internat landete, nachdem er einiges auf dem Kerbholz hatte. Der Stipendiant kam dort mit dem Sohn des Regisseurs von Lasse Hallström auf ein Zimmer und entschied sich dann für das Filmemachen. Mit dem Film Easy Money – Spür die Angst schaffte er es international wahrgenommen zu werden. Es folgte Safe House mit Denzel Washington und Kind 44 mit Tom Hardy und im Jahre 2017 dann Life mit Jack Gyllenhaal und Ryan Reynolds.
Life ist ganz klar an Alien angelehnt, darüber braucht man zu keinem Moment zu diskutieren. Der von Ridley Scott vor 38 Jahren in die Kinos gekommene Science- Fiction- Horror Film, setzt auch heute noch die Messlatte für alle Filme, die sich mit dieser Thematik beschäftigen sehr hoch an und reißen kann auch Life, die Messlatte nicht. Das ist aber eigentlich nicht tragisch und zeigt nur an diesem sehr guten Film auf, wie gut das Original auch heute noch ist. Ridley Scott ist zudem in diesem Jahr mit Alien:Convenant etwa zeitgleich in den Kinos gewesen. Scotts Meilenstein wird von Daniel somit thematisch quasi als Blaupause übernommen ohne jedoch den Film an und für sich einfach so zu wiederholen.
Daniel schafft es, den Zuschauer mit einer enorm straffen Inszenierung quasi nicht zum Luft holen kommen zu lassen und so einen rasanten Horror-Thriller zu schaffen, der den Betrachter bis zur letzten Sekunde in den Sessel presst.
Neben Alien hat Daniel scheinbar auch ein paar Anleihen an Gravity genommen, diese Anbiederung an schon bekannte Filme ist hier aber eher als Verbeugung zu sehen, denn mit den doch vorhandenen Wendungen schafft er es hier dennoch eine gewisse Eigenständigkeit zu erhalten.
Der Film ist zudem nicht so weit in der Zukunft angelegt, sondern orientiert sich nahe an der Jetztzeit und schafft somit eine gewisse Nähe und Authenzität die man so bei Alien nicht gesehen hatte. Zu weit hergeholt schien damals das Alien, das ein Raumschiff in Schach hielt. Ganz im Gegensatz zu Life, der um die Wissenschaftler und Astronauten Miranda North (Rebecca Ferguson),
David Jordan (Jake Gyllenhaal),
Sho Murakami (Hiroyuki Sanada),
Hugh Derry (Ariyon Bakare),
Roy Adams (Ryan Reynolds)
und Ekaterina Golovkina (Olga Dihovichnaya)
die auf der Internationalen Raumstation ISS ihren Dienst versehen und die Aufgabe haben eine Probe vom Mars abzufangen
um diese in der ISS in sicherem Abstand zur Erde auf Leben hin zu untersuchen. Dr. Derry schafft es und isoliert einen Einzeller, der mit außerordentlichen Eigenschaften aufwarten kann.
Ist diese Zelle doch gleichzeitig Muskel Nerven als auch Gehirn in einem. Der Organismus wächst im Labor
und wird auf Grund eines überheblichen Fehlers zu einer Gefahr für die Besatzung und vielleicht auch für die gesamte Menschheit.
Calvin, wie ihn eine auf die ISS zugeschaltete Schulklasse benennt, lernt schnell und ist enorm anpassungsfähig.
Der Mensch operiert wie so oft überheblich und arrogant und bringt hierdurch sich und alle um ihn herum in große Gefahr. Dieser Gefahr muss die Crew sich nun entgegenstellen und niemand kann sich sicher sein, ob er nicht ein Opfer dieses auf Wachstum ausgelegte Wesen oder Alien ist. Aus einem niedlichen Zellhaufen wächst ein furchteinflößendes enorm kräftiges Wesen heran, dem scheinbar mit nichts beizukommen ist. Es entbrennt ein Kampf um Leben und Tod
für die gesamte Menschheit. Kann die Crew es schaffe, das Wesen zu vernichten?
Ansichtssache:
Präsentiert wird uns hier ein waschechter Science- Fiction-Horror Film, der nichts für zartbesaitete Gemüter ist und zumindest ein R-Rating erhalten hat. Es ist kein Film, den sich Eltern mit Kindern wesentlich unter das immerhin für FSK 16 freigegebene Alter ansehen sollten, denn er beinhaltet schon ein paar wirklich fiese Momente, die den Puls nach oben jagen. Sicher vielleicht bin ich nicht gerade der passionierte Horror Film Fan und wer weiß warum ich mir diesen Film zugelegt habe, sehe ich mir doch eigentlich lieber ganz normale Actioner auf meiner Leinwand an. Jedoch der Voyeurismus hat mich angetrieben den Film dann doch mit nach Hause zu nehmen.
Life ist kein philosophisches Werk, auf der Suche nach dem Sinn des Lebens oder dem Versuch zu erklären wie Leben außerhalb der Erde aussehen könnte. Vermutlich hat sich der Zellhausen an dem Handschuh orientiert, der ihm im Labor entgegen gehalten wurde.
mit seinen 5 Fingern und so ist sein einer Seeanemone oder Seestern ähnliches Aussehen entstanden, zumindest zu Beginn. Das zeigt sich schon in seiner enormen Anpassungsfähigkeit, die weit über das hinausgeht, was der Mensch sich so vorstellen kann. Daher macht der Mensch auch diese abenteuerlich überheblichen Fehler und bringt sich mit einer schon fast fatalen Arroganz selbst in arge Bedrängnis. Vielleicht ist das aber ein durchaus philosophischer Ansatz, das der Mensch vor Überheblichkeit anderen Lebewesen gegenüber fast nicht mehr Laufen kann vor Kraft und so wie auch auf der Erde, denn der Film ist nahe an der Jetztzeit angelegt und auch Syrien spielt in einem Nebensatz beziehungsweise die Überbevölkerung für kurzen Moment eine Rolle. Zudem kann sich keiner der Darsteller, wie er oder sie auch heißen mögen sicher sein, in der nächsten Szene noch dabei zu sein. Denn das Wesen ist ja eigentlich nicht feindlich gesinnt, sondern, möchte einmal am Leben, auch am Leben bleiben, so ist es gepolt. Nur hat es keine Ahnung von sozialen Gesetzmäßigkeiten und dem Leben miteinander. So steigt ihm der unbändige Hass entgegen, der jedes rationale Denken der auf maximales rationales Denken trainierten Astronauten, überwiegt.
Bild:
Das Bild ist sensationell in Szene gesetzt. Der Zuschauer wir eins mit die ISS, wenn zu Beginn des Films jeder Darsteller ausführlich vorgestellt wird und erst nach 10 Minuten der Versuch unternommen wird, die Probe einzuholen. Schon in diesem Moment zeigt sich eine gewisse Arroganz der Darsteller, die voller Euphorie gerne das eigentliche Ablaufprotokoll bei Seite schieben. In einigen Szenen bekommt das Bild schon eine extreme Raumtiefe, die schon einem nativen 3D Charakter nahe kommt und die Kontraste und Schärfe sind exzellent. Eigentlich gibt es an dem Bild nichts auszusetzten, sodass die maximale Punktzahl dabei herauskommt.
Ton:
Der Surroundsound ist ebenfalls ein Kracher. Schafft er es doch auch ohne das Hans Zimmer hier involviert war ein Effekte Feuerwerk im positiven Sinne zu entfachen und alle Speaker ständig in den Film mit zu integrieren. Hierdurch bekommt man wirklich das Gefühlt in meinem 4 mal 6 m großen Raum sich direkt auf der ISS zu befinden und das alles live miterleben zu können. Die Subs werden sehr gezielt und massiv in Szene gesetzt, sodass man schon manchmal auf dem Sessel nach rechts und links schiebt und der Puls sich bemerkbar macht. Wie tief man in den Film hinein steigt, zeigt der Moment, als einer meiner Söhne sich im Kino kurz verabschieden wollte und wir nicht bemerkten, dass jemand den Raum betrat. Mir wäre fast das Herz stehen geblieben. Verdammt Junior, irgendwann hast Du es geschafft J.
Film: 4 von 5 ( eigentlich gerne 5 von 5, nur muss man auf Grund des Originals hier etwas in Abzug bringen)
Bild: 5 von 5 (besser geht es nicht im Moment)
Ton: 5 von 5 ( satter Sound, der auf den Punkt spielt und die Dramatik sensationell unterstreicht, ein Hans Zimmer hätte vielleicht noch mehr herausgeholt)
Fazit:
Life ist ein waschechter Horrorfilm, der im Weltall angesiedelt ist und man wünscht sich, das am Ende alles gut gehen möge, denn auf so ein Wesen kann die Menschheit gerne verzichten. Im Gegensatz zu Alien, indem man ja bewusst ein Alien mit auf die Erde holen wollte, möchte man das hier absolut verhindern und hat insgesamt 3 sogenannte Fire Walls in die Mission eingebaut um ein Eindringen in die Erdatmosphäre zu verhindern. Nur weiß wirklich jeder darüber Bescheid?
Das beste kommt zum Schluß:
Bärtierchen (Tardigraden) sind wahre Überlebenskünstler. Sie können extreme Bedingungen problemlos überstehen, weshalb sie sich sogar im ewigen Eis wohlfühlen. Selbst einen Aufenthalt im All halten sie aus. Das könnte daran liegen, dass Bärtierchen besonders viel fremdes Erbgut in sich tragen. Forscher der Universität North Carolina fanden heraus, dass jedes sechste Gen der Tiere von einem anderen Lebewesen, etwa von Bakterien oder Pflanzen, stammt. Diese Mischung sorgt offenbar für Widerstandskraft und einzigartige Überlebensstrategien in extremer Kälte oder Hitze: Bärtierchen versetzen sich dann in einen todesähnlichen Zustand. Studien haben gezeigt, dass sie über Jahrzehnte quasi leblos verharren können – um dann doch wieder aufzuleben, wenn die Umgebung freundlicher wird.
In diesem Sinne
Eure
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Kommentare
Warum hier an allen Ecken und Enden Alien als Vorlage bemüht wird, kann ich so nicht nachvollziehen. Ja. Es ist im Raumschiff und es gibt ein Alien. Aber von der Wirkungsweise her sind beide Filme unterschiedlich. Was Life auszeichnet ist das Entdecken und die Entwicklung des Aliens. Die Forscher laufen sehenden Auges in die Bedrohung hinein. Man möchte ihnen schon zurufen „Stop, mit der Schöpfung spielt man nicht!“ Und das ist da erscheint vielleicht eine Parallele zu Alien. Der Mensch ist nicht die Krönung der Schöpfung. Aber auch diese Pointe ist im Außerirdischen-Science Fiction allgegenwärtig.
Hervorragend gelingt es Life, die einzelnen Charaktere einzuführen. Dadurch wird der jeweilige Verlust dramatisch.
Ein toller Film. In meinen Augen unterhaltsamer als einige Alien-Filme auch von Scott. :D