Money Monster
Die Finanzkriese haben wir noch gut in Erinnerung. Hier zeigte sich wie schnell es gehen kann, wenn viele Menschen in kurzer Zeit viel Geld verloren haben, denn Aktiengeschäfte sind ein komplexes Thema, wenn man sich nicht mitten im Geschehen befindet und selbst dann erleidet der eine oder der andere Schiffbruch bei der Einschätzung der Märkte. Jedoch einem Tal folgt auch immer wieder ein Berg und im Moment sehen wir auch hier wieder, wie sich der DAX so entwickelt. Eine Kriese ist schnell vergessen, denn das Geld muss arbeiten und in Zeiten der Nullzinspolitik sind Aktien vielleicht die einzige Möglichkeit.
Da ist es doch für den Kleinaktionär grandios, wenn ihm ein vermeintlicher Insider mit seinen durchaus grandiosen Tipps bei Seite steht und ihm zeigt, was er aus welchem Grund kaufen soll. Lee Gates hat das auf seine Art in seiner Aktien Show perfektioniert und täglich beräht er die vermeintlichen Anleger mit neuen Anlagetipps. In einer etwas over the Act angelegten Börsen Show präsentiert er vermeintliche Gewinner und Verlierer.
Die Leute greifen bereitwillig zu und werden meist auch nicht enttäuscht. So ist das Geschäft, wer sich in die Höhle der Aktionäre begibt, der kann Gewinner sein, aber auch Verlierer.
Eingepackt in eine Storyline die zwischen Satire und ernst zunehmendem Thema mäandert, das zeigt schon, wer das Drehbuch verfasst hat (Jim Kouf), stellt der Film keine zu komplexen Zusammenhänge dar, sondern reduziert das Geschäft auf die da Oben (Börsianer; Manager etc.) und die da unten (Kleinaktionäre), die ja bereitwillig an den Lippen von Lee Gates kleben, Jedoch irgendwann bekommt auch ein solches Konzept einmal Risse und zieht den Zorn seiner Kleinanleger auf sich, denn eine Aktie platzt und fällt ins Bodenlose und viele Menschen verlieren viel Geld.
Ein Thema der aktuellen Sendung ist der Absturz der Aktie IBIS Global Capital am Vortag, der die Aktionäre 800 Mio. Dollar gekostet hat. Als Ursache nennt die Firma einen Glitch im Algorithmus ihres automatisierten Handelssystems. Nur was sich scheinbar dahinter verbirgt versteht keiner mehr. Einer möchte das jedoch nicht so einfach hinnehmen und macht sich auf, die Wahrheit zu erfahren, denn er hat gerade seine gesammten Ersparnisse verloren. Lee Gates, der sich gerade in seiner Show befindet erhält überraschend Besuch
und von diesem Moment an, verändert sich sein Leben, zunächst unbeholfen und vollkommen verängstigt, nimmt er mittels der Hilfe seiner Regiesseurin Patty
langsam die Dinge wieder in die Hand und begibt sich mit seinem Geiselnehmer auf die Suche nach der Wahrheit, hierbei kommt so einiges an den Tag.
Jodie Fosters 4ter Film, kann durchaus überzeugen. In seiner etwas einfach gestrickten Art der Gut und Böse Zuordnung, bringt der Film die Grundessenz des Börsengeschäftes ganz gut rüber. Insgesamt ist der Film unterhaltsam und Clooney alias Gates sowie Julia Roberts als die taffe Regisseurin, spielen sehr gut Hand in Hand und treiben die Geschichte voran. Die Laufzeit ist genau richtig und in Echtzeit produziert, passt alles gut zusammen.
Jodie Foster verzichtet hier aber auf eine Abrechnung mit dem Börengeschäft und zeigt auch nur ganz leicht mit dem Finger auf die bösen Bösianer, denn solange es Gewinne gibt beschwert sich ja auch der Kleinanleger nicht und so konzentriert sich Jodie in dem Film darauf in einer klassischen Thriller Manier zu erzählen, wie es zu so einem Absturz kommen kann, wenn die Börsenaufsicht nicht so funktioniert wie sie funktionieren soll und eine Firma im Rahmen der Finanzgeschäfte selbst den Überblick über sich verliert
sowie ein einzelner gewiefter eine ganze Branche in Misskredit bringen kann.
Sicher hätte man aus dem Thema mehr machen können, jedoch hätte das einen ganz anderen Film ergeben und davon gibt es ja schon einige. Das Thema einmal mit einer Geiselnahme anzugehen, hat was.
Bild: Das Bild ist vielleicht einen Tick zu dunkel, in den Studios, sodass schon einmal das eine oder das andere Detail verschluckt wird. Die Farbskala ist neutral und so ist das Bild insgesamt auf einem guten BD Niveau.
Ton: Der Ton ist natürlich schon etwas Dialoglastig, was dem Thema geschuldet ist, denn och kann der Ton überzeugen und bringt auch schon einmal die Rears mit ins Spiel. Der Sub kommt dann zum tragen, wenn Schüsse fallen und es einige Einspieler gibt.
Ansichtssache:
Film: 3,5 von 5 (etwas mehr Tiefe hätte ich mir dann doch geünscht)
Bild: 4 von 5 ( nichts gravierendes zu bemängeln)
Ton: 4 von 5 (da wo er punkten muss, da macht er es auch)
Fazit:
Ein Film für einen grundsätzlich entspannten Filmabend, der einen nicht überanstrengt, jedoch durchaus auch Fragen offen lässt zum Thema Haftung bei Falschberatungen im Börsengeschäft und der Möglichkeit zur Manipulation. Etwas plakativ, jedoch dennoch mit einem kleinen Fingerzeig und durchaus rasant inszeniert. Nur eine echter Thriller ist es leider nicht geworden.
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Kommentare
Wie du schon fragend anmerkst --> eine Spekulation von einer Spekulation. Ich glaub da liegen wir in Betrachtung solcher Geschäfte viel eher richtig.