The Irishman
5. Dezember 2019
Martin Scorsese der Altmeister der filmischen Langsamkeit hat wieder zugeschlagen und es geschafft Robert De Niro, Al Pacino und Joe Pesci gemeinsam vor die Kamera zu bringen in Filmrollen die ihnen förmlich auf den Leib geschneidert sind.
Robert De Niro und Al Pacino trafen in Pate erstmals aufeinander. Nein das stimmt ja gar nicht. Sie standen zwar beiden in Pate II vor der Kamera jedoch sind sie im Film nicht aufeinander getroffen.
Im Gegensatz später im Film Heat. Dort standen sie sich gegenüber, der eine als Polizist und der andere als Bankräuber.
Dann 10 Jahre später gab es ein erneutes aufeinandertreffen, im Film "Righteous Kill" mimen beide Polizisten die auf der Jagd nach einem Serienkiller sind.
Robert DeNiro und Martin Scorsese arbeiteten erstmals im Film Taxi Driver zusammen. Nach Casino war erst einmal Schluß und jetzt nach über 22 Jahren stehen beide wieder zusammen, der eine hinter der Kamera und der andere davor.
Robert DeNiro fiel zufällig das Drehbuch von Steven Zaillian zum True-Crime-Report I Heard You Paint Houses von Charles Brandt aus dem Jahre 2003 in die Hände. Hierin wird die unglaubliche Lebensgeschichte des Weltkriegsveterans Frank „The Irishman“ Sheeran (De Niro) erzählt, der durch seinen 411 Tage dauernden Militäreinsatz in Italien mit der italienischen Kultur in Kontakt kam. Durch seine dort erworbenen Sprachkenntnisse und sein spezielles Loyalitätsverständnis sowie Opportunismus, waren die Grundlagen gelegt um sich in das italoamerikanische organisierte Verbrechen in Philadelphia zu integrieren und somit auch nichts in Frage zustellen, denn das hatte er schon im zweiten Weltkrieg gelernt und für sich verinnerlicht.
Robert DeNiro war sichtlich fasziniert von der Thematik und zeigte das Drehbuch Martin Scorsese, der sowieso nicht ganz glücklich mit dem eigentlich angedachten Thriller war.
Er sprach mit Paramount, die aber enttäuscht absprangen, da sie das andere Thriller Projekt favorisierten. Dann übernahm Netflix die Finanzierung von "The Irishman" sowie die Rechte an dem 160 Mio. US Dollar Projekt. Das war auch für Netflix ein harter Brocken. Dennoch konnte Martin Scorsese erreichen, das der Film eine Zeitlang in den Kinos zu sehen sein sollte, bevor er bei Netflix landet und zunächst nur noch dort gestreamt werden kann.
Nachdem ich den Film auf der großen Leinwand (131 Zoll) in meinem Heimkino gesehen habe, muss ich auch sagen, genau da gehört er hin und nur auf der wirklich großen Leinwand kann ein solches Zeitepos seine ganze Magie entfalten. Immerhin sitzt man für 209 Minuten im abgedunkelten Raum und lässt insgesamt knapp 30-50 Jahre amerikanisches Zeitgeschehen an sich vorbeiziehen.
Martin Scorsese bittet zudem sein Publikum sich auch zu Hause die Zeit zu nehmen und sich den Film an einem Stück anzusehen, sonst gehe viel von der Magie des Films verloren. Denn der Film zeigt auf, warum DeNiro und Al Pacino und auch Joe Pesci zum Besten gehören, was das Kino jemals als Charakterdarsteller zu bieten hatte.
Apropo Al Pacino, für ihn ist es, man glaubt es kaum die erste Zusammenarbeit mit Martin Scorsese.
Diese Zusammenarbeit ist für Scorsese ein echter Glücksfall, denn seine Protagonisten kennen sich aus dem ff und spielen so ihre Rollen mit einer faszinierenden Realität. Jede Sekunde kauft man ihnen ab. Auch wenn sie nichts sagen, sagen sie eine ganze Menge, man steigt förmlich in ihre Köpfe und kann mit ihnen Denken und ergründen was gerade in der Person vor sich geht.
De Niro spielt den ehemaligen Mafiakiller namens Frank Sheeran, der auf sein Leben zurückblickt. CGI Technik (das einzige Manko im Film) macht es möglich, das die Protagonisten in Rückblenden wie ihr junges Ich erscheinen.
Es ist schon grandios, was da heute möglich ist. Der Film zeigt das Verhältnis von Frank Sheeran zu dem Gewerkschaftsführer Jimmy Hoffa der auf rätselhafte Weise verschwunden ist und niemals wieder auftauchte. Hoffa wird von Pacino gespielt sowie Alfredo Bufalino.,
Dieser Film ist unspektakulär spektakulär und reißt einen trotz der langsamen und dennoch extrem spannenden Erzählweise förmlich mit.
Die Zusammenarbeit von DeNiro mit Martin Scorsese, begann wie oben schon erwähnt 1976 mit Taxi Driver wofür er die Goldene Palme erhalten hatte. Für den Film" Wie ein wilder Stier" ebenfalls mit DeNiro in der Hauptrolle als Boxer wurde er 1981 für den Oscar nominiert. Jedoch musste er noch 26 Jahre darauf warten um mit dem Film " The Departed" einem FBI Thriller dieses mal ohne DeNiro einen Oscar zu erhalten.
Zurück zum eigentlichen Film um den es hier geht.
Es ist also sozusagen die Lebensgeschichte von 3 Männern, die sich zufällig über den Weg laufen oder besser gesagt, das Schicksal ist ihr gemeinsames Schicksal.
Dieser Film zeigt die Epoche ziemlich ungeschminkt und geradeheraus.
Ansichtssache:
Braucht Die Welt eigentlich noch ein solches Mafia oder Gangster Epos voller Egomanen und gewaltbereiter Männer, in dem Frauen nur Stafage sind, die ihre Taten damit rechtfertigen, das sie ja nun einmal eine Familie zu ernähren hätten. Nein, eigentlich braucht die Welt solche Filme nicht mehr und dennoch hat der Film eine durchaus nachvollziehbare Existenzberechtigung, nämlich die, das er aufzeigt welche Wege ein Mensch zu beschreiten vermag, wenn er in die falschen Kreise gerät.
Was wäre eigentlich passiert, wenn Frank Sheeran seinen späteren Freund Bufalino an der Tankstelle nicht getroffen hätte, wenn man ihn nicht herumgereicht hätte und ihn vom Schweinehälften Transpoteur zum Killer gemacht hätte. Sicher man muss sich auch erst einmal dazu verleiten lassen. Jedoch hat Frank bereits im Krieg gelernt keine Fragen zu stellen. Sicher irgendjemand hätte vielleicht doch die Drecksarbeit der Paten übernommen, und Frank Sheeran hätte vermutlich ein beschauliches bescheidenes und friedfertiges Leben geführt und wäre nicht zum Massenmörder geworden ohne Reue und Einsicht. Haben sie keine Reue für das was sie getan haben, wird er später gefragt. Nein ich kannte meine Opfer ja gar nicht.
Betrachtet man die aktuellen Verwerfungen weltweit, so kann man durchaus hier erkennen, das jemand in etwas hineingeraten kann, aus dem es dann auch ideologisch keinen Ausweg gibt.
Mit 209 Minuten ist der Film lang hat auch durchaus seine Längen und er fordert etwas Sitzfleisch, das es aber auf jeden Fall Wert ist.
Ein filmisches Meisterwerk, wäre da nur nicht die eher suboptimale CGI Verjüngungskur, die nur bedingt funktioniert hat. Gesichter kann man verjüngen, Körper aber leider noch nicht wirklich.
Wertung:
Film: 4,5 von 5 Punkten (einfach grandioses altmodisches Kino mit Noir Elementen)
Bild: 4,5 von 5 Punkten ( hervorragendes Bild in allen Belange der Zeitepoche jeweils perfekt filmisch angepasst)
Ton: 4 von 5 Punkten (unspektakulär aber dennoch immer latent präsent)
Fazit:
The Irishman zeigt, das Martin Scorsese es nicht nötig hat, seinen Stil noch weiterzuentwickeln, er ist genau da, wo er immer hin wollte und wo er sich am wohlsten fühlt, dieses Genre beherrscht er wie kein anderer. Auch seine Protagonisten sind genau da angekommen, wo sie ihre besten Leistungen abgeben konnten, im spezifischen Charakterschauspiel, das den Akteur ganz und gar fordert, in dem er die Hosen runter lassen muss und das haben alle Protagonisten mit Pravour getan, bis zum nicht schmeichelnden Schluß. Wer will schon zitternd und nicht mehr Laufen könned, seine letzte Filmszene haben.
Wer ihn im Kino verpasst hat, kann ihn zumindest jetzt auf Netflix anschauen, bevor er irgendwann auch als Konserve zu haben ist.
Ich antworte auf jeden Kommentar!In diesem Sinne
Eure C.T.
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Die Eiskönigin II
17. Dezember 2019
Mittlerweile ist Die Eiskönigin II der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten, vor Die Eiskönigin und Die Unglaublichen II.
Grundsätzlich sind die meisten Animationsfilme von Disney sowohl für die jüngere Generation als auch für die Elternschaft produziert, denn meistens sitzten die Eltern ja im Kino daneben und sollen auch spaß am Film haben. War der Film dann so richtig gut, dann erzählen die Kinder im Anschluss überschenglich von ihrem Kinobesuch. Hieran kann man sehr schön erkennen ob der Film ein Renner ist.
Es ist natürlich nicht leicht einen Animationsfilm so zu gestalten, dass auch die Erwachsenen oder die schon etwas älteren Kinder spaß am Film haben, denn jeder Film sollte Elemente enthalten die für die junge Generation greifbar ist und neben dem reinen Spaß auch etwas lehrreiches im Portfolio mit sich bringt über das man sich später auch etwas austauschen kann.
Ist die Eiskönigin II vielleicht so ein Film, der neben dem Humor auch etwas fürs Leben bringt.
Die Eiskönigin - Einfach unverfroren - kam bereits im Jahre 2013 in die Kinos. Seid dem sind ganze 6 Jahre vergangen und die damalige Altersgruppe ist mitgewachsen. Lange hatte man sich mit der Entwicklung einer weiterführenden Story beschäftigt und ein paar Kurzfilme dazwischen geschoben um die Wartezeit zu verkürzen. Die Wartezeit hat sich durchaus gelohnt, denn es ist ein durchaus erwachsener etwas dunkler angelegter Film für die damalige Altergruppe, die heute eben 6 Jahre älter ist, herausgekommen.
Nachdem der Teil 1 jedoch schon wenig mit dem Ursprungsmärchen von Christian Andersen aus dem Jahre 1937 zu tun hatte, ist der Teil 2 eine Fortsetzung von Teil 1 der 3 Jahre nach dem Ende von Teil 1 einsetzt.
Da ich Teil 1 nicht gesehen habe kann ich hier natürlich keinen Vergleich ziehen.
Das macht ein Review nicht gerade einfacher. Ich habe mir aber sagen lassen, das es nicht soo wichtig ist hierfür den ersten Film gesehen haben zu müssen.
Alles das ist aber nicht wirklich maßgebend, denn Eiskönigin II funktioniert auch ohne Vorkenntnisse hervorragend.
Ansichtssache:
Auch bei Eiskönigin II führen Jennifer Lee und Chris Buck, wie schon beim Vorgänger Regie und bauen hier sinnvoll auf der Ursprungsgeschichte auf und schenkt den Hauptfiguren sehr viel Aufmerksamkeit.
Königin Elsa führt mit ihrer Schwester Anna mittlerweile ein ruhiges Leben in ihrer Heimat Arendelle. Eines Tages bricht jedoch ein seltsamer Zauber über die malerische Landschaft am Fjord herein und alle Bewohner müssen die Stadt verlassen. Elsa hört immer wieder eine Stimme zu der sich unaufhörlich hingezogen fühlt und die scheinbar nur sie hören kann.
Elsa muss dieser Stimme nachgehen und um den Zauber um Arendelle aufzulösen macht sie sich mit ihrer Schwester Anna, ihrem Freund Kristoff und dem Rentier Sven sowie natürlich Olaf dem Schneemann auf den Weg zum undurchdringbaren Zauberwald, den Elsa schon aus den Erzählungen ihres Großvaters kennt und der nach einem schrecklichen Ereignis unter dem Bann dunkler Mächte steht. Schritt für Schritt tauchen die Schwestern in die Vergangenheit ihrer Familie ein und kommen dem Ursprung von Elsas magischer Vereisungsgabe hierbei immer näher.
In diesem Sequell gibt es keinen Antagonisten der der Königin etwas Böses antuen möchte. Nein die Regisseure schicken den Zuschauer zusammen Elsa und ihren Gefährten auf eine Erkenntnisreise und fragen wer ist Elsa? Wieso hat gerade sie diese Fähigkeiten und wie geht sei mit ihrem familiären Erbe um.
Der Film hat keine Winkelzüge und auch keine raffinierten Wendungen, sondern erzählt stringent den Weg der zum Ziel führt ohne zu viel Pomp und Tara. Die Musikeinlagen sind nicht unbedingt Ohrwürmer und stehen manchmal auch etwas neben sich, dennoch haben bestimmt die kleineren Zuschauer daran besonders Freude und das ist schon einmal das wichtigste. Durch die geschickt eingebaute Erzähleinlage von Olaf bekommt man auch noch einen Abriss des ersten Teils direkt mit, wenn man der schnellen Erzählweise denn folgen kann.
Auf eine Romanze zwischen Anna und Kristoff wird weitestgehend verzichtet, obwohl der Heiratswillige öfter an sich selbst scheitert, wenn er ihr einen Antrag machen möchte, so konzentriert sich die Story eher auf die Beziehung der beiden verschiedenen Schwestern die bedingungslos für einander einstehen. Obwohl die Geschichte teilweise etwas überladen erscheint, wenn sie etwas zwischen den Zeitebenen umherspringt, schafft es das Animationsmärchen der Geschichte um die zwei Schwestern eine besondere psychologische Tiefe zu geben, denn das Ängste nicht nur eine Folge sondern meist auch Ursache von Gewalt ist, gehört hier so ganz nebenbei zu den klugen Erkenntnissen dieser Geschichte und kann zudem auch von jüngeren gut verstanden werden.
Insgesamt ist "Die Eiskönigin II" ein schöner bunter und sehr detailverleibter Computeranimationsfilm, der neben einer guten Story um Vergangenheit und Zukunft sehr gut funktioniert und der auf charmanter Weise der Frage um den Sinn des Lebens und dem Umgang mit einer verebten Schuld nachgeht.
Disney typisch punktet der Film mit einem grandiosen animierten Bild voller Glanz und Glitzter, das über jeden Zweifel erhaben ist und zudem noch einen disneytypischen nicht zu fetten Surroundsound mit ebenfalls überschaubaren Gesangseinlagen im Kino präsentiert.
Wertung:
Film: 4 von 5 ( für den Mut sich dem Mainstream zu entziehen und den Film auch für Kinder jenseits der 10 Jahre ineterssant zu machen)
Bild: 5 von 5 (im Kino perfekte Bildumsetzung)
Ton: 4 von 5 ( Typisch Disney etwas gebremster Surroundsound, die Steinriesen hätten durchaus mehr Power vertragen können, aber Disney hat ein Herz für die kleineren unter den Zuschauern)
Fazit:
Ein Film für eine generationsübergreifende Altersgruppe, die aufzeigt, wie wichtig die Familie für jeden einzelnen ist. Uns hat der Film spaß im Kino bereitet. Ein schönes Familienevent gerade zur Weihnachtszeit. Olaf mit der Stimme von Hape Kerkeling ist zudem immer noch der Renner. Hape Kerkeling sagte zu Olaf: "Ich mag an Olaf, dass er liebenswürdig bleibt egal, was passiert, es bringt ihn nicht wirklich etwas aus der Ruhe. Ich mag diese gesunde Naivität an ihm und ich mag wie er in die Welt schaut und wie er die Welt sieht. Da kann man sich was von ihm abgucken – die Welt als einen bunten schönen Ort zu sehen". Das sollten wir alle wirklich öfter machen."
Gerade jetzt in der Weihnachtszeit steht jedem etwas Gelassenheit gut.
Ab ins Kino, am besten mit der ganzen Familie!!
In diesem Sinne
Eure C.T.
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Königreich der Himmel
31. Dezember 2019
Königreich der Himmel ist einer der Epen, die sich im Kino seinerzeit erheblich unter Wert verkaufen mussten, da die Story für die normale Kinolaufzeit einfach zu lang war und sich durch die Kürzung auf immerhin noch 2,5 Stunden einige filmische Unzulänglichkeiten ergeben mussten und die Kritiker dazu bewogen haben den Film dadurch erheblich abzuwerten.
In der Heimkinoauswertung wurde der Film dann später in der Director's Cut Fassung auf das Heimkinopublikum losgelassen und jetzt erzeugte der Film mit seiner erheblich längeren Laufzeit von über 3 Stunden erst die Wucht, die Ridley Scott sich vorgestellt hatte.
Warum schreibe ich eigentlich nach so vielen Jahren erst heute ein Review zum Film. Erstens haben wir Weihnachtszeit und ich gerade etwas mehr Zeit zum Filme schauen und zweitens denke ich ist der Film es Wert ein Review hier zu erhalten.
Sicher ich bin natürlich auch ein Genrefan, versuche aber trotzdem immer objektiv zu bleiben.
Worum geht es eigentlich.
Leichte Spoiler:
Es geht um Kreuzritterzüge nach Jerusalem und dem ewigen Kampf um die Vorherrschaft des heiligsten und mystischsten Ortes der gesamten Welt.
Kurze inhaltliche Einführung:
Baldin (Orlando Bloom) ist ein einfacher Dorfschmid der um seine verstorbene Frau trauert, die sich selbst getötet hat. Ein Kreuzritter und Baron Namens Godfrey (Liam Nesson) findet ihn in dem Dorf und offenbart sich ihm als sein Vater. Gerne würde er ihn mit nach Jerusalem nehmen, doch er lehnt die Offerte ab. Nach einem Streit mit seinem Bruder der tragisch endet schließt er sich den Kreuzrittern an. Nach einer anstrengenden Reise landet er, nachdem ihm sein Vater seinen Titel und seine Ländereien übertragen hat, im gelobten Land. Dort trifft er auf seiner einsamen Landesdurchquerung einen Sarazenen den er im Kampf besiegt, dem er jedoch danach das Leben schenkt. Seine Güte werde unter seinen Feinden bekannt sein, bevor er diesen begegne, verspricht ihm daraufhin der Sarazene.
Nachdem er auf seiner weiteren Reise einer Gruppe von Kreuzrittern begegnet, wird er als der Sohn von Godfrey erkannt und wird danach als Baron von Ibelin zu seinen Ländereien geleitet. Das verzehrte Land macht er schnell fruchtbar und trifft auf die Tochter des Königs Balduin IV. Sybilla und Baldin verlieben sich in ineinander und nachdem Balduin IV verstorben ist entbrennt ein Kampf der Religionen um das Königreich der Himmel.
Sicher kann ein für das Kino gemachtes Epos nicht absolut zeitgeschichtlich korrekt sein. da es natürlich in erster Linie ein spannungsgeladener Historienfilm sein soll und will und ein solcher Film auch einen Spannungsbogen braucht um beim Publikum zu funktionieren, daher hat Ridley Scott sich einige Freiheiten genommen, dennoch handelt es sich bei "Königreich der Himmel" um ein loses zeitgenössisches Dokument, das die Historie nicht verleugnet sondern lediglich dramartugisch etwas verbiegt. Klar kann man das dem Film als Zeitdokument verübeln und ihn deshalb ablehnen. Ich betrachte in erster Linie den Film an sich, der aufgrund seiner inhaltlichen Erweiterung um knapp 45 Minuten, insgesamt zu einem fulminanten und kohärenten Filmmeisterwerk wird und somit ein Must See für alle Fans historischer Filme ist.
Eva Green
stand noch am Anfang ihrer großen Karriere, die im Anschluss mit Casino Royal erst so richtig Fahrt aufgenommen hatte. Aber auch Liam Neeson
und Orlando Bloom gaben hier eine grandiose Figur ab. Edward Norton spielte ganz unprätentiös den König Balduin IV
der auf Grund seiner schweren Lebraerkrankung sein Gesicht verbergen musste, dennoch spürte man auch hinter der Maske die Kraft die von dieser Figur ausgegangen sein muss.
Königreich der Himmel kam 2005 ins Kino, gerade deshalb fand ich es cool ihn noch einmal in Erinnerung zu bringen. So habe ich mir diesen Streifen in der Director's Cut Fassung in epischer Länge von 189 Minuten noch einmal angesehen.
Klar Sitzfleisch braucht man da schon etwas, jedoch hat der Film zu keinem Zeitpunkt Längen oder man muss sich räkeln auf dem Sofa oder wo auch immer man draufsitzt. Die Szenenergänzungen fügen das Kinofilmgerüst erst zu einem vollständigen Film zusammen.
In der Director’s Cut Fassung spielt der Film in der Obersten Liga solcher Genrefilme mit und gehört neben Gladiator ebenfalls von Ridley Scott für mich zu den besten History Genrefilmen der Neuzeit. Dieser Film ist in keinem Moment Zeitverschwendung, gerade in der jetzigen Betrachtung kann man von einem zukunftsweisenden Cast sprechen, denn der Film ist bis in die letzten Rollen grandios besetzt. Einige davon waren zudem viele Jahre später in vielgepriesenen Serien wie Rom (Kevin McKidd), Game of Thrones (Nikolaj Coster-Waldau, Iain Glen) oder Da Vinci`s Demons (Alexander Siddig) zu sehen.
Die Filmausstattung ist sensationell. Balians Ländereien oder auch die Stadt Jerusalem glänzt nur so vor Ausstattungsdetails, die einen direkt in die Zeit zurückversetzten.
Seien es die sagenhaft präzisen Kostüme oder die Unmege an Komparsen und Statisten, die den Film begleiten.
Doch die wunderbare Optik und der enorme Aufwand in der Ausstattung, haben dem Film damals im Kino nicht geholfen, es waren einfach zu viele Logiklöcher aufgrund des Schnitts und der Kürzungen, die erst der Director`s Cut weitgehend auflösen konnte. So wirkt die Storyline um die Geschichte von Balian und den Kreuzrittern insgesamt jetzt erst richtig rund. Die Liebschaft zwischen Balian und Sibylla wird erst in der erweiterten Fassung nachvollziehbar bis zum Schluß. Die eingefügten Gewaltszenen sind kein Showeffekt sondern trotz der expliziten Szenen wichtiger Bestandteil des Films um die Dramatik die damals herrschte nachvollziehen zu können. Echte Antagonisten finden sich eher in den eigenen religiösen Reihen als bei den Muslimenin. Das Christentum steht sich oft aufgrund seiner Gier hier selbst im Wege und ist oftmals nur ein reiner Vorwand um sich zu bereichern.
Der Film zeigt vortrefflich in der langen Verteidigungsschlacht
welchen immensen Stellenwert Jerusalem damals und auch noch heute hat, das sieht man schon daran, das diese Stadt auch 1000 Jahre nach den Ritterzühen immer noch umkämpft ist und einfach nicht zur Ruhe kommen kann.
Ansichtssache:
Film: 4,5 von 5 (Director's Cut sei Dank)
Bild: 4 von 5 ( größtenteils ein Topbild mit ein paar weicheren Szenen)
Ton: 4 von 5 ( sehr gute Surroundräumlichkeit und ein schöner Score zeichnen den Ton aus)
Fazit:
Obwohl der Film nur ein loses Zeitzeugnis darstellt, gibt er dennoch ein gutes Bild der damaligen Zeit und der Wichtigkeit der Stadt Jerusalem wieder.
König Balduin IV und viele weitere Personen gab es wirklich zu dieser Zeit.
Königreich der Himmel in der D.C.F. ist einer der besten Historyfilme die ich bisher sehen durfte. Der Film versetzt den Zuschauer in die damalige Zeit, die nur so von Intrigen strotzt, demgegenüber stehen die Sarazenen, die zu ihrem Wort stehen bis zum Tode. Die danach aber und durch Verrat gereizt auch bis zum bitteren Ende kämpfen, wenn es erforderlich scheint, denn wie sagt Saladin,
Jersualem ist "Nichts und Alles". Das bringt den Film auf den Punkt.
In diesem Sinne
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