Alien Director Cut vs Kinofassung
Vor kurzem habe ich einen Blog zu Prometheus geschrieben und meine Jungs und ich haben noch einmal Lust bekommen meine Facehugger Edition aus dem Jahre 2010 auszupacken und in lockerer Abfolge uns den Alien Filmen zu widmen. Zunächst starten wir natürlich mit Alien dem Original aus dem Jahre 1979.
Prometheus der im Jahre 2089 angesiedelt ist und aus dem Jahre 2012 stammt, hatte mit der Alien Filmreihe entsprechende Vorläufer.
Zu Alien gibt es natürlich eine Unmenge an Informationen, die man abgreifen kann, hier noch einmal die eigene Sicht mit hineinzubringen ist natürlich schwierig, dennoch werde ich es einmal versuchen.
Im Jahr 2122 ist der Erzfrachter Nostromo,
der Firma Weyland-Yutani, auf dem Weg zurück zur Erde. Die gesamte Besatzung liegt in den Schlafkammern, als ein Funksignal das Raumschiff erreicht und das Raumschiff selbständig seinen Kurs ändert. Die Besatzung wird aus dem Kälteschlaf aufgeweckt und ist überrascht, das ein Signal dazu führt, das man umkehrt um diesem Signal zu folgen. MU/TH/UR (gesprochen wie das englische „mother“, übersetzt: „Mutter“), ist nach einem Protokoll verpflichtet so zu handeln und so macht sich die Crew auf den Weg den Ursprung des Signals zu ergründen. Gelandet auf dem unwirklichen Planeten Acheron (LV 426), stößt der kleine Erkundungstrupp auf ein Raumschiff (entsprechend Prometheus LV223).
Im inneren stoßen sie auf ein skelettiertes und versteinertes Wesen mit aufgerissenem Körper (siehe auch hier Prometheus). Zudem wird ein Crewmitglied fündig einer großen Ansammlung an einförmigen Gebilden. Innerhalb des Eis scheint sich etwas zu bewegen und das Crewmitglied wird davon angegriffen.
Zurück an Bord nimmt das Verhängnis seinen Lauf.
Im Jahre 1979 habe ich natürlich diesen Science Fiction Horror Film im Kino gesehen. Damals war dieser Film eine ganz neue Art des Herangehens an diese Thematik und es konnte sich im Kino niemand dem Leinwandgeschehen entziehen. Mit subtilen Mitteln, wurde der Zuschauer auf Spannung gehalten und fieberte bis zum Schluss mit. Das war damals ganz großes Kino. Heute wirkt der Film vielleicht etwas gemächlich, obwohl Prometheus genau dieses Szenario im Film wieder mit aufgreift, wirkt Prometheus natürlich etwas moderner als das Original aus dem Jahre 1979. Das soll nicht heißen, das Alien nicht mehr gut ist. Ganz im Gegenteil, man sieht aber, dass sich das Genre durchaus visuell etwas weiterentwickelt hat und den Betrachter nicht auch zuletzt durch die 3. Dimension und der noch besseren Surroundsound Kulisse noch besser einfangen kann. Hierdurch wird der Zuschauer von heute den Film vielleicht etwas mit gerümpfter Nase betrachten.
Mit Alien hat Ridley Scott aber den Science Fiction Horrorfilm eigentlich neu erschaffen, was dann zu einigen Nachahmungen geführt hatte und auf den Zug des Alien Franchise aufsteigen wollten. Nur keiner der Vertreter hatte es wirklich geschafft, den Film zu toppen sondern die meisten Filme floppten eher an den Kinokassen, da man diese Filme unwillkürlich mit dem Original verglich. Es hatte deshalb auch bis zum Jahre 1986 gedauert bis der zweite Alienfilm in die Kinos kam, man glaubte nicht daran, das ein weiterer Alien Film dem ersten Teil das Wasser reichen könnte. Sigourney Weaver konnte mit Hilfe von Ridley Scott sich als erste Frau in diesem Action Genre behaupten und spielte in allen 4 Original Alien Filmen die Hauptrolle von 1979 bis 1997.
Die Alien Saga, die sich bisher über insgesamt 7 Filme, über die 4 Alien Filme zu Predator vs Alien 1 und 2 sowie Prometheus, mit der Thematik beschäftigt hat, wird auch zukünftig in weiteren Filmen das Thema am Laufen halten und mit dem Film Prometheus 2 kommt in nächster Zeit ein weiterer Film in die Kinos auch wir von einem Alien 5 gesprochen, wie sich Signourey Weavers äußerte.Wie man sieht ist das Thema noch lange nicht ausgereizt.
Eigentlich ist es sehr schwer, diesem für die damalige Zeit grandiosen Film aus heutiger Sicht gerecht zu werden. Ähnlich verhält es sich mit einigen anderen älteren Filmen, die heute schwer zu würdigen sind. Einer meiner Söhne hatte demnach auch geäußert, das er nicht sehr viel mit dem Film anfangen konnte. Ihm fehlte hier einfach die Action im Film und überhaupt ist für ihn dieses Alien irgendwie uninteressant. Vermutlich muss man mit den Filmen aufgewachsen sein um sie entsprechend einstufen zu können. So ist das bei Filmen. Seine audiovisuelle Kraft bezog Alien in erster Linie durch die Genialität von H.R. Giger der mit dem einzigartigen Design der Alienfigur, dem Zuschauer erst den Schauer über den Rücken fahren lies. Man stellte sich bildlich vor, man stehe vor diesem sabbernden Alien und könne sich vor Angst nicht mehr bewegen, diesem Wesen sieht man sofort an, das es ohne jegliche Emphatie ist und nur auf Reproduktion programmiert ist, das macht es so unfassbar. H.R. Giger der in der Schweiz geboren wurde hatteilweise nach dem Studium der Innenarchitektur angefangen mit Tuschezeichnungen zu experimentieren die später Aufmerksamkeit erregten. Mit dem Plattencover KooKoo für Debbie Harry (Blondie) und dem Cover für das Album Brain Salad Surgery für ELP wurde er zu einer Legende der speziellen Kunst.
Die Plattenvover gelten noch heute als Meilensteine. Demnach war er ein echter Glücksfall für Ridley Scott, dieses geniale Talent für das Filmdesign gewinnen zu können, hierdurch bekam der Film erst seine visuelle surreale Kraft, die ihn aus der Masse der Filme bis heute heraushebt.
Alien
(Bilder aus Spiegel Online)
Im Jahre 2014 verstarb H.R. Giger an den Folgen eines tragischen Hausunfalls.
Ridley Scott der im Jahre 1937 in South Shields geboren wurde, arbeitete zunächst nach Absolvierung seiner Ausbildung am Royal College of Art als Set-Designer bei der BBC. Kleinere Regiearbeiten führten ihn zu seinem ersten Film im Jahre 1977. Der visuelle Stil des Films Die Duellisten verschaffte ihm vermutlich den Regie Job zu Alien.
Das mit diesem Film dessen Drehbuch von Dan O'Bannon und Ronald Shusett stammte sich für Scott ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sollten hatte zu dem damaligen Zeitpunkt niemand wirklich auf dem Schirm. Alien wurde zum einflussreichsten Film dieses speziellen Science Fiction Horror Genres, an dem sich bis heute diese Art Filme messen lassen müssen. Maßgeblich waren aber auch die Produzenten Walter Hill und David Giler am Film beteiligt. Die Namen des ursprünglichen Skriptes wurden durch sie geändert und aus Mister Ribley wurde Miss Ripley. Sie schufen auch die Grundlgae zum Design des Alien Monsters. Das Drehbuch war auf einen eher ruhigen Verlauf des Filmes mit lebensnahen Akteuren ausgerichtett, in die man sich als Zuschauer hineinversetzten konnte. Es waren keine Übermenschen, die mit jeder Situation umgehen konnten, sie waren geprägt von Angst und Normalität sowie Selbstzweifel,
ihnen stand das Grauen ins Gesicht geschrieben. Genau das machte es aus, weshalb der Zuschauer damals im Kino so mitfieberte. Wie sagte der Erste Ingenieur im Film: Sie haben mein Mitgefühl!
Nachdem die Rolle von Ripley von Paul Newman abgelehnt wurde dachte man um und setzte dann eher auf neue Gesichter und mit Sigourney Weaver auf eine 29 Jahre junge Protagonistin,
die mit ihrer Rolle wuchs und bis heute grundsätzlich dem Genre treu geblieben ist. Ihre Rolle sollte ein Auslöser für viele starke Frauenrollen sein umso mehr ist es nicht wirklich nachvollziehbar, das Sigourney Weaver keine Auszeichnungen für ihre wegweisende Rolle erhielt. Natürlich hatte sin besonders starke Konkurrenz zu dem damaligen Zeitpunkt mit Jane Fonda und Bette Midler. Alien selbst bekam einen Oscar für die Besten Spezial Effekte.
20 Jahre später kam Alien noch einmal in die Kinos. Ein sogenannter Directors-Cut mit bisher nie gesehenen Szenen sowie einem überarbeiteten Ton. Jedoch war der eigentliche Directors Cut von Ridley Scott, die ursprüngliche Kinofassung, denn diese würde am ehesten seinen Vorstellungen entsprechen. Die Directors Cut Fassung sei eigentlich eher ein Anpassung an die Zeit, den der Film wurde schneller und so verkürzte man einige Szenen und passte den Film somit den damals aktuellen Sehgewohnheiten des Publikums an. Der Film verlor dadurch aber etwas seine besondere Magie, die ihn ausmachte. Die einzige wirklich neue Szene, ist die Endszene mit dem Captain,
der sozusagen als lebende Gebärmutter fungierte und um seine Tötung bat. In besonderer Erinnerung bleibt auch Ian Holm, der später als Beutlin in Herr der Ringe und dann im Hobbit eine maßgebliche Rolle spielte.
In Alien spielt er seine Rolle mit einer unfassbaren Präsenz und jede kleine Gesichtsregung hat einen Hintergrund
und man fragte sich damals schon, was führt er nur im Schilde?
Die Protagonisten wurden zudem teilweise bewusst in Situationen gebracht, die vorher so nicht geprobt wurden um mehr Authenzität zu erzeugen.
Ridley Scott erschuf zudem mit besonders ausdruckstarken Bildern eine klaustrophobisch wirkende Umgebung,
die natürlich erst auf der großen Leinwand ihre Wirkung erzielen konnte. Deshalb sollte man, wenn möglich den Film auch auf der Heimkinoleinwand ansehen um die Kraft der Szenen zu spüren. Wenn zu Beginn das Raumschiff Nostromo, vielleicht ist es auch eine Ableitung von Nostradamus, über einen hinweggleitet, fragt man sich unwillkürlich, wow, wie riesig muss das denn sein.
Dann die Überleitung in den schon fast steril herüberkommenden und an 2001 erinnernden Aufwachraum,
wo dann auch der Computer sein Eigenleben führt, das zeigt sich bereits, mit welchem Kaliber man es hier zu tun hatte im Jahre 1979. Heute sind diese Szenen x-fach nachgeahmt und die jüngeren Zuschauer werden sich fragen, na und?
Dennoch sprechen die ruhigen Szenen auch ohne Dialog für sich selbst, die Nostromo die am Anfang noch riesig wirkt, verändert ihren Charakter beim Auftreten des Alien.
Die Gänge werden klein und enger umso weiter der Film fortschreitet und am Schluss liegt das Alien fast unsichtbar zwischen Rohrleitungen. Alles wirkt grau in grau und die Setting werden dominiert von tristen Grau braun schwarz Tönen. Alles das macht Alien besonders. Der Film möchte nicht durch palaktive Farben gefallen, genauso wie auch Prometheus im Wesentlichen diesen Weg geht, ging ihn schon damals das Original. Ein damals als Action Science Fiction Film angepriesener Kinofilm, ohne echte Action, geht das überhaupt. Alien schaffte, die Quadratur des Kreises. Maßgeblichen Beitrag an alle dem hat natürlich H.R. Giger, der eine Kreatur schuf, die bis heute unerreicht ist. Aber auch das andere Set Design. Mit den Raumschiffen ist großartig und entspricht wie man vernehmen konnte den damaligen NASA Spezifikationen und sind deshalb auch heute noch realistisch wirkend. Beeindruckend ist auch das Raumfahrerskelett,
der sogenannte Space Jockey, deren Szenen ursprünglich gestrichen werden sollte, weil das Set zu groß geworden wäre, wurde seit dem sehnsüchtig erwartet und man musste als Fan bis zu Prometheus warten wo er wahrlich von den Toten auferstanden ist. Sieht man sich das Making Of zu dem Film an, die man auch auf Youtube teilweise sehen kann, so fällt einem auch die Szene mit dem blauen Dunst über den Alien Eiern ein.
Die Szene wirkt fast magisch und wurde damals mittels eines pulsierenden Laserstrahls erzeugt.
Neben den Bilder war aber auch der Sound damals von Jerry Goldsmith revolutionär und hatte sich beim Zuschauer schnell ins Gehirn eingebrannt, wenn im Hintergrund ständig ein pochendes Herz zu vernehmen ist, der Sound wirkt disharmonisch in Teilen und schafft dadurch eine besondere Aura, die den Film umgibt. Obwohl man damals die Musik noch gar nicht so als enorm wichtigen Bestandteil eines Filmes ansah, war er es hier zweifelsohne und das ohne, das es dem Publikum auffiel. Hätte Scott schon damals vielleicht noch mehr auf Goldsmith gehört, wäre der Film hinsichtlich seiner Tongewalt vermutlich noch besser geworden. Mit Kosten von etwas über 10 Mio. US Dollar, spielte Alien das 10 fache wieder ein. Für einen speziellen Genrefilm mit hoher FSK ein hervorragender Wert.
Die DC Fassung war zweifelsohne dem Markt geschuldet und mit der Hereinnahme der Gebärmutterszene, wie ich sie einmal nenne, hat man in dem Film bereits etwas vorweggenommen, was erst in Teil 2 entdeckt wurde, das ist schon etwas sonderbar. Für mich ist das Original, so wie 1979 im Kino gesehen, das Maß des Films und ihn werde ich mir in der nächsten Zeit auch noch einmal ansehen, denn diese Fassung ist nicht nur länger sondern auch besser und bringt die klaustrophobische Stimmung noch besser rüber.
Ansichtssache:
Dieser Film entzieht sich einer heutigen Bewertung!
Fazit:
Ein Science Fiction Horrorfilm für die Ewigkeit, wenn man die Filmintension verstanden hat und sich den Sehgewohnheiten und dem Erzähltempo anvertraut.
Der Cast heute
In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Blu ray Charly
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Kommentare
Danke für die Vorstellung. :)
Das ist richtig, deshalb habe ich auch LV 426 daneben geschrieben.
Nur kurz zur Ergänzung, weil ich nicht weiß, ob das so rübergekommen ist:
Bei Prometheus landen die nicht auf dem Planeten aus "Alien" (LV426) sondern auf LV-223. D.h. das Raumschiff, was sie in "Alien" finden ist NICHT das Raumschiff aus Prometheus!
Der Planet aus "Alien" wird aber ja vll. in "Prometheus II" (falls der jemals gemacht wird) vorkommen.