Noir- Eine kleine schaurige Gute Nacht Geschichte
Eine kleine schaurige Gute Nacht Geschichte
Immer wieder Nachts
Von Charlys Tante
Nacht für Nacht gibt es diesen Moment an den sich alle Eltern erinnern können. Kurz nachdem man seine kleinen endlich zu Bett gebracht hat, hört man aus der Ferne ein Rufen. Papa, Papa, endlich hatte man es sich auf dem Sofa bequem gemacht, nachdem man seinen Tennisarm mit Kältesalbe vom Flugzeugfliegen etwas beruhigt hat und sich genüsslich zurücklehnt ein kühles Getränk auf dem Tisch stehend, steht man wieder auf und geht in Richtung Kinderzimmer. Papa, Papa, kommt das Rufen immer nachdrücklicher an mein Ohr. Papa, na was gibt es denn noch. Ich habe Durst, kann ich noch ein Glas Wasser haben, als mein Sohn noch ganz klein war, hat er schon immer gerne Wasser gedrunken. –Nimmnimm- war damals das Wort für Wasser, natürlich bringe ich Dir noch ein Glas von diesem ominösen NImmnimm, dann schläfst Du aber schön, o.k. Ich hatte natürlich schon vorher einiges an Zeit damit verbracht meinen kleinen Racker müde zu machen, mit dem Ergebnis, das er immer fitter wurde und ich immer müder. Am Ende muss es immer noch Fliegerspielen sein, dabei legt sich der Wonneproppen auf den Arm und der Erzeuger kurvt mit ihm unter lautem Gekreische durch die gesamte Wohnung, bis der Rücken sich meldet und sagt, jetzt ist aber Schluss, ab ins Bett, dann landet man sanft auf der etwas erhöhten Hochbettetage und legt seine Herz schlafen, nicht ohne ihm vorher noch einen Gutenachtdrunk zu bringen. Schlaf gut mein Herz. Später legt man sich dann selbst zur Ruhe, gibt seiner Besten von Allen noch einen Gute Nacht Kuss und fragt sich, was hält diese Nacht für mich noch bereit. Dann schlafe ich ein und denke mir; Träume süß kleiner Mann.
Dann schlafe ich ebenfalls ein.
Hier muss es sein, dachte ich so bei mir als ich mich dem Gebäude nähere, es ist eine verkommene Gegend überall altes Gemäuer, es überkommt mich so ein mulmiges Gefühl, wenn ich darüber nachdenke dort hinein zu gehen. Das Gartentor quietscht im Wind vor sich hin, geht auf und langsam wieder zu, soll ich wirklich dort hineingehen. Der Vorgarten wirkt so, als ob hier lange Zeit niemand mehr Hand angelegt hat. Ich mache das Tor auf, Gänsehaut steigt in mir hoch und ich erschaudere fast ein wenig, der Weg ist übersäht mit abgefallenen Blättern, obwohl weit und breit kein Baum in Sicht ist, schon etwas unheimlich, Sträucher mit Dornen und verwelkte Rosenbeete zäumen mir den Weg. Das Haus muss einmal sehr schön gewesen sein, denke ich so bei mir, während ich langsam den blättrigen unter mir knirschenden Weg zum Eingang entlang gehe. Dann bin ich da, was mache ich hier nur, ich kann mir nicht wirklich einen Reim darüber machen, was mich dazu bewogen hat hier hin zu kommen. Langsam gehe ich auf die Veranda die ganz aus Holz zu bestehen scheint, knirschend und ächzend gibt die Beplankung unter mir nach, während ich der Eingangstür entgegen gehe. Nun stehe ich da, mein Herz schlägt mir bis zum Hals, meine Hände werden feucht und von meiner Stirn laufen Tropfen langsam über meine Augenbrauen auf meine Augen und meine Brille, ich habe nicht die geringste Ahnung, warum ich eigentlich hier bin. Ich weiß nur, dass es keinen Weg mehr zurück gibt. Ich blicke nach hinten und stelle zu meinem Entsetzen fest, dass der Weg hinter mir verschwunden ist, er ist einfach weg. Nun gut, denke ich so bei mir, dann musst Du eben voraus gehen, was wird mich nur hinter dieser alten mit Verzierungen versehenen Holztür erwarten. Das Haus macht einen alten Herrschaftlichen Eindruck. Jetzt ist es aber schon sehr heruntergekommen. Langsam drücke ich den Griff nach unten und öffne die Tür mit leichtem Druck. Mir fällt auf, das es heute Abend sehr dunkel ist und ich trotzdem alles sehen kann, obwohl heute Vollmond ist, wirkt es nicht so. Die Tür geht langsam auf und ich erhasche einen Blick vom inneren des Gebäudes. Das Haus ist nicht besonders groß von außen, aber was ist das, hier gibt es keinen Eingangsbereich, das Haus mündet direkt in einen langer Korridor, der nun vor mir liegt, während ich das alte Haus betrete, es richt etwas muffig und erdig, fast schon modrig, es sieht nicht danach aus, als ob hier noch jemand leben würde, was hat mich nur dazu bewogen, dieses Haus zu betreten. Ich gehe langsam in den Korridor hinein, immer einem sonderbaren Geräusch folgend. Der Korridor wird nach hinten immer schmäler, er hat etwas Beklemmendes an sich, der Boden federt stark, es müssen Holzdielen sein auf denen ich mich bewege. Ein leichtes Knarzen ist zu vernehmen. Der Korridor wird nicht kürzer, es kommt mir fast vor, als ob ich auf der Stelle stehen würde, dabei mach ich aber Schritt für Schritt und folge dem sonderbaren Geräusch.
Jetzt, es ist zum Greifen nah und doch weit entfernt zu gleich, ich bin verunsichert, da, das Geräusch, ich versuche möglichst keinen Mucks von mir zu geben, nehme Tritt für Tritt fast in Zeitlupe schraube ich mich nach oben als ich auf dem Mittelteil der sich um hundertachtzig Grad drehbaren Treppe, stehen bleibe, höre ich es wieder dieses sonderbare Geräusch, man kann es fast nicht beschreiben, es hört sich an wie ein leichtes Schluchzen oder ein Wimmern, dann ist es wieder verschwunden. Die Treppe will einfach kein Ende nehmen. Eine gewisse Panik macht sich breit immer wieder muss ich inne halten, durchatmen, da das Knarzen dfer Treppe mittlerweile schon sehr laut geworden ist. Sie zerrt und schüttelt mich obwohl es keinerlei Wind oder sonstiges um mich herum gibt, komisch es ist sogar absolut windstill um mich herum, ich kann in den Nachthimmel hinaus schauen, das Gebäude in dem ich mich befunden habe, hat sich in Luft aufgelöst, die Treppe ist weg es peitscht harter Regen auf mich nieder und es ist trotzdem absolut windstill, und es ist, als ob ich mich im Auge eines Wirbelsturms befinde, ein Blitz schnellt runter und trifft mich brutal
das Wimmern und Weinen ist wieder da und es schüttelt mich immer stärker durch, ich muss laufen schießt es mir durch den Kopf um mich irgendwie in Sicherheit bringen zu können, da ist es wieder das Weinen und wimmern, die Rufe und das Schütteln und zerren, es ist als ob ich nicht mehr weiß wo oben und unten ist, Panik macht sich breit, dann mache ich schlagartig meine Augen auf
und blicke in diese wunderbaren Augen eines blonden Lockenkopfs der direkt vor mir steht und der mit verweinten Augen sagt –Papa ich muss mal, bringst Du mich zur Toilette, ich habe Angst im Dunkeln, da wusste ich es war nur ein Traum ein Traum aus dem man Nacht für Nacht aufwacht mit den Worten -Papa bringst Du mich zur Toilette. Mach schon steh doch auf ich habe Angst alleine, mach schon, dann hast Du es hinter Dir.
Den Angstschweiß von der Stirn putzend stehe ich auf und bringe mit einem fast nicht wahrnehmbaren Lächeln meinen kleinen Knirps zur Toilette, mache auf dem Weg dorthin alle Lichter an warte natürlich brav darauf, das mein Söhnchen fertig wird, putze ihm dem Po ab und bringe ihn wieder in sein Bettchen, zugedeckt und mit einem Schluck Wasser versorgt, schläft er selig ein und ich bekomme nun keine Auge mehr zu. Morgen Nacht wird es wieder so sein, nur manchmal gibt es eine Änderung, dann möchte der Sonnenschein in unser Bett, kuschelt sich in unsere Mitte, nimmt den ganzen Raum für sich ein und schläft auch dann selig weiter nur ich mache auch dann wiederum keine Auge zu, da ich Angst habe ich könnte ihn erdrücken.
Gute Nacht zusammen und schlaft schön
So ist das, Träume und Kinder in der Nacht kann man nicht beeinflussen.
In diesem Sinne wieder einmal
Eure
C.T.
Alias
Blu Ray Charly
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Kommentare
Nette Gruseltraumgeschichte, aus dem Familienrepertoire, sehr liebenswürdig, sofern es nicht grad knirschende Blitze hagelt :D