Elysium; "Die Insel der Glückseligen"

Aufrufe: 247
Kommentare: 4
Danke: 17
15. August 2013

Es ist Kinotag:

Es ist 14:30 Uhr ich befinde mich in Köln im legendären Cinedom. Ich schaue auf die Filmtafel oberhalb der Kassen. Heute startet offiziell Elysium im Kino 5.
Das Wort Elysium kommt ausdem griechischen und heißt übersetzt.

"Insel der Glückseligen"

Kleines Info zum Kino 5

Kino Plätze Leinwandgrösse Soundsysteme Lautsprecher Filmformate
5 266 6,9m*15,9m=109m¾ THX, Dolby SR,
Dolby Digital
32 Stück 35mm Film

  Nun gut sage ich mir, schön wäre es gewesen der Film hätte seinen Start in der Black Box gehabt, das ist nämlich mein neuer Lieblingskinosaal im Cinedom. Sei es drum. Nachdem ich mir eine Karte für 7,50 Euro in der 12. Reihe von 16 auf Platz 14 (fast in der Mitte) geordert habe, gehe ich hinein, es ist schon dunkel und ich muss mich vortasten. Ich bin natürlich schon etwas spät dran um 14:45 Uhr laufen aber immer noch ein paar Trailer von neuen Filmen z.B. R.I.P.D. ist ganz interessant.

Hier gibt es ein Jenseits Department (Rest in Peace), welches auf der Erde für Ordnung sorgen soll, sodass die Toten auch tot bleiben und nicht als Geister ihr Unwesen treiben. Jeff Bridges spielt hier den obercoolen Jenseitspolizisten (er erinnert hier ein wenig an True Grit), der auf der Erde in Gestalt einer schönen Frau seinem „Job“ nachkommt, begleitet wird er von einem jüngst verstorbenen (Ryan Renolds), der sich jedoch mit dem Aussehen eines alten Chinesen zufrieden geben muss. Gemeinsam gehen sie auf der Erde auf „Verbrecherjagd“. Ein lustiger Actiongeladener Film mit einigen schönen One Liner erwartet uns da vielleicht!?
R.I.P.D fußt auf einem Dark-Horse-Comic und ist mit einem Budget von 130 Mio US Dollar praktisch Men in Black mit Geistern anstatt mit Aliens. Wer daran seinen Spaß hatte, kann den vielleicht auch hier haben. In den USA ist der Film allerdings ein sogenannter Flop, der nicht sein Budget wieder einspielen konnte. Vielleicht hat man es im Film auch übertrieben, das war auf dem Trailer natürlich nicht auszumachen, da diese leider immer plakativer werden.

 Jetzt aber zurück zum eigentlichen Film.

Elysium startet kurz danach mit einer Eröffnungsequenz, in dem kurz dargestellt wird, welche Menschen auf der außerhalb der Erde errichteten künstlichen „Überlebensinsel“ leben. Es sind natürlich die Reichen und schönen, die sich mittels einer Sonnenbank ähnlichen Heilungsliege ständig jung und gesund halten können und die sich von der im 22 Jahrhundert heruntergekommen Erde verabschiedet haben um dort ein schönes sorgenfreies Leben führen zu können.  Dieses Leben gilt es natürlich zu verteidigen vor den Eindringlingen. Die auf der Erde zurückgebliebenen Armen fristen ein trostloses und von Robotern überwachtes Dasein. Es wird ihnen suggeriert, dass  jeder mit genügend Geld auf die Insel der Glückseligen dem Elysium kommen kann. Hierdurch halten sie, die Elysianer (so nennen sie sich nämlich), sich die Menschen auf der Erde gefügig.

Max ein kleiner Junge, hat schon früh den Wunsch geäußert die Erde zu verlassen und auf die Insel zu kommen. Er und seine junge Freundin geben sich ein "Ewigkeitswort" sie wollen gemeinsam nach oben.

Schnitt
/
Max ist mittlerweile erwachsen und hat keine ruhmreiche Zeit hinter sich gebracht, er sei für etwas besonderes bestimmt hat man ihm in seinen jungen Jahren eingetrichtert, dennoch ist er straffällig geworden, hat dem jedoch abgeschworen. Er verrichtet in einer Fabrik, in der die Roboter die die Menschen überwachen hergestellt werden, seine Arbeit, ist aber  immer noch ein Rebel und neigt dazu sich zu widersetzen, das wird ihm auch zum Verhängnis, ausgehend hiervon muss er eine weitreichende Entscheidung treffen, die sein Leben als auch das aller anderen Menschen sowohl im Elysium als auch auf der Erde verändern wird.

Elysium ist ein hervorragendes Science Fiction Psychogram, Blomkamp schafft es hierin, den Menschen einen Spiegel vorzuhalten und den wahren Überlebenscharakter verschiedener Personengruppen herauszuarbeiten ohne jedoch zu weit zu gehen und die Action zu vernachlässigen. Er hat es geschafft, die Spannung immer auf einem hohen Niveau zu halten und bis zum Schluss trotz der vom Publikum erwarteten Ereignisse einige Wendungen einzubauen und diese bis zum Ende beizubehalten. Mehr möchte ich hier nicht verraten.
/

 Wieder ein paar interessante Bildeinblicke (Screenshots) von mir:

Leider liegen die Youtube Filmchen in nicht so guter Qualität vor

 

Die Wundermaschine



Die kaputte Erde




Die Schnellheilung



  Max hat eine Vision


Schöne neue Welt auf Elysium



Ewige Liebe?



Der Versuch



Der Auslöser



Die Fabrik



Die Datenjagd beginnt

 Der Bewährungshelfer im 22. Jahrhundert



Die frostige Machthungrige Ministerin auf Elysium

Bild:

Das Bild ist grundsätzlich sehr scharf und etwas farblich entsättigt wenn notwendig aber auch teilweise sehr farbkräftig. Das triste Leben in Los Angeles wird sehr gut herausgestellt, staubig und schmutzig wird der Slams Charakter ähnlich wie in dem Film District 9 herausgearbeitet Blomkamp benutzt für seinen dokumentarischen Stil meistens die Handkameraperspektive, die Cinema-verite-Technik und eine Mischung aus naturnahen sowie fotorealistischen computergenerierten Effekten, ähnlich wie bereits in dem Film District 9. Die Kontraste im Kino waren ohne Tadellos. Jede Kleinigkeit konnte gut erkannt werden. Die Handkameras die immer öfter eingesetzt wurden, wurden aber teilweise etwas zu zittrig eingesetzt, sodass es öfter bei Schwenks weit über das typische 24 p Ruckeln hinausgehende Bewegungsunschärfen oder sogar Artefakte gibt. Das kann dann schon einmal etwas nervig sein. Dennoch ist das Meckern auf hohem Niveau. Insgesamt ist das Bild sehr gelungen, kann aber lange nicht an die Bildqualität von Oblivion (das derzeitige Mass für mich) heranreichen.

Einige Zeitlupeneffekte sind gelungen und es könnte sein, das es angedacht war oder ist den Film bei Erfolg auch in einer 3D Fassung zu präsentieren zumindest in der Zweitverwertung.
 

Ton:

Der Surroundsound war im Kino gut, jedoch teilweise etwas kraftlos und bewusst zurückgenommen, vielleicht um die Bilder besser wirken zu lassen und nicht mit einem brachialen Sound zu erschlagen. Zugegeben konnte man hierdurch dem Film entspannt folgen und wurde nicht mit einem wabernden und zu kräftigen Bass erschlagen, den einige Filme schon einmal einbauen um besonderen Eindruck zu hinterlassen (diesen Film kann ich vermutlich dann sehr gut mit meiner Besten von Allen zu Hause als Konserve genießen, jipi). Das hat Blomkamp scheinbar nicht nötig und präsentiert uns so einen schönen atmosphärischen Surroundsound, der mit feinen Direktionaleffekten zu bestechen weiß und insgesamt überzeugt.
Ich werde aber trotzdem einmal einen Trailer über mein System laufen lassen um zu erfahren, ob es nicht vielleicht doch kräftiger geht.

 
Ansichtssache:

 

Film: 4,2 von 5 (wegen des am Ende doch noch greifenden Pathos, wenn auch nur kurz)

Bild: 3,9 von 5 (wegen der leider massiven Schwenkunschärfen)

Ton: 4 von 5 (trotz der etwas zurück genommenen Tieftonsequenzen)

 

Fazit:

Blomkamp zeigt uns hier in seinem nach District 9 produzierten zweiten Film, das er es wirklich drauf hat über 110 Minuten die Spannung auf hohem Niveau zu halten undes versteht mit tollen Bildern zu begeistern.

Ein neuer Stern im Regiesessel ist geboren!

Ergänzung:

„Der Ausgangspunkt war ein persönliches Erlebnis: Vor ein paar Jahren bin ich mit einem Freund nach Tijuana, direkt hinter der mexikanischen Grenze, gefahren. Wir sind abends angekommen, haben uns ein paar Flaschen Bier gekauft, als plötzlich zwei Polizisten herbeistürmten, uns in Handschellen legten, in ihren Streifenwagen packten und raus aus der Stadt fuhren. Sie behaupteten, dass es verboten sei, Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken. Wir mussten ihnen fast 1.000 Dollar bezahlen. Sie nahmen das Geld und warfen uns aus dem Auto. Da standen wir mitten in der Nacht in den Slums von Tijuana und mussten zwei Stunden durch diese recht ungemütliche Gegend zurück in die Stadt laufen. Vor den Hütten brannten überall Feuer, Hunde streunten herum, die Leute starrten uns an und im Hintergrund dieser ganzen Armutsszenerie erhob sich von einer Flutlichtanlage angestrahlt die riesige US-Grenzmauer, an der Hubschrauber entlang patrouillierten. Das sah aus wie in einem Science-Fiction-Film. Dieses Bild von den mexikanischen Slums und dem Schutzwall der amerikanischen Wohlstandsgesellschaft hat mich nicht mehr losgelassen. Die Mauer zwischen den USA und Mexiko ist ein Symbol für die zunehmende Diskrepanz zwischen Arm und Reich, die Elysium in einem Science-Fiction-Setting weiterdenkt.“

Interview mit Neill Blomkamp von Martin Schwickert:
aus der Zeitschrift Zeit: (Quelle Wikipedia)


 

Für jeden Science Fiction Fan eine Must See.

 Eure
CT

 

Kommentare

Bitte loggen Sie sich ein, um einen Kommentar zu verfassen. Sollten Sie noch nicht auf bluray-disc.de registiert sein, klicken sie bitte hier
jetzt kostenlos anmelden
wohl ein film der zum nachdenken auch anregen soll , ein film auf mich zugeschnitten weil ich mich mit dem dilemma der menscheit oft befasse .
wie sagte - ALBERT EINSTEIN - noch mal ,

die dummheit der menschen ist grenzenlos , beim universum bin ich mir aber nicht sicher .

helle köpfe wie einstein oder tolstoi wussten schon das der mensch keinen guten weg einschlägt .
die ausplünderung der erde , hunger in der welt , tiere im elend , und der mensch sägt sich seinen eigenen ast ab auf dem er drauf sitzt vor lauter profitstreben und machtgier .
und unter diesem höllengebilde von instrumenten wird es auch so sein , das der mensch vor seiner eigenen spezies nicht innehält sie zu knechten und entmachten .
in amerika gibt es schon anlagen die hochgeschützt sind mit wachpersonal und allem drum und dran um wohlhabende menschen vor armen menschen zu schützen .
die hölle ist gar nicht mehr weit weg , es fehlt noch ein kleiner stups und wir sind mitten in diesem film .
ein film der auf meiner wunschliste steht , aber auch ein film der mir sehr wohl ängste bereitet .
wohlan .
JOE SMITH
18.08.2013 um 16:13
#4
Toll!

Und nu?

Muß ich nun aufgrund Deines guten Blogs, der mich doch neugierig gemacht hat, ins Kino gehen, statt auf den Start der Verleihe zu warten?

DU bist ja ein Herzchen! ;-)

Werde jetzt wohl doch noch Geld für einen Kinobesuch in die Hand nehmen müssen... na, schönen Dank auch! ;-)
NX-01
16.08.2013 um 09:52
von NX-01
#3
Danke für den exzellenten Blog, der vollauf bestätigt, was ich ohnehin vorhatte - bedenken blind zuzuschlagen :-).
Danke!
Cineast aka Filmnerd
16.08.2013 um 09:15
#2
Danke für den schönen Blog! Ich freu mich auf alle Fälle schon, wenn der Film auf Blu rauskommt! :-)
Pandora
16.08.2013 um 08:59
#1

Top Angebote

Charlys Tante
Aktivität
Forenbeiträge392
Kommentare1.784
Blogbeiträge418
Clubposts10
Bewertungen848
avatar-img
Mein Avatar

Archiv

(1)
(1)
(1)
(3)
(1)
(4)
(4)
(2)
(3)
(3)
(5)
(6)
(1)
(2)
(6)
(6)
(9)
(6)
(7)
(9)
(16)
(8)
(2)

Kategorien

(96)
(91)
(322)

Kommentare

am Ja, es gibt Filme, die …
von prediii 
am Toller Film. Damals …
am Vielen Dank für Deinen …
von Eddem 
am Eine sehr, sehr gute …
am So nah dran gewesen zu …

Blogs von Freunden

NX-01
hellboy69
Tauro
mr-big2000
DeutscherHerold
Marciii___x3
Käptn Pommes
LordShorty
movienator
Der Blog von Charlys Tante wurde 107.983x besucht.