Leonardo DiCaprio ist der Große Gatsby
Es war einmal wieder soweit, ich war im Kino. Taaraa, bumm!!
Am Freitag also gestern, hatte ich einfach Lust darauf.
Um 14:00 Uhr lief ich also im Cinedom in Köln ein, ja genau um 14:00 Uhr. In meinem Büro hat es mir nicht mehr gefallen, meine Frau war arbeiten, das Wetter war sch..., nein es war schön, so konnte ich also von meinem Büro aus zum Cinedom schlendern.
Morgens hatte ich mir vorsorglich schon einmal einige Filme herausgesucht, (für den Fall, dass ich keine Lust mehr habe), die ich evtl. ansehen könnte um diese Uhrzeit wo eigentlich niemand ins Kino geht. Denkste-, im Pott waren, Fast & Furious 6 mit The Rock und Vin Diesel, dann das zweite Prequel zu Enterprise, wie heißt der Film noch, Star Trek -Into Darkness- glaube ich und noch so ein komischer Film in 3 D mit Leonardo DiCaprio, hierbei sollte es um so einen Typen gehen, der sich Gatsby nennt, nie davon gehört.
Ich stehe also an der Kasse und möchte ein Karte kaufen, dieser Film läuft bereits seit 20 Minuten, sagte man mir, es ging um Star Trek, mal langsam, der startet doch erst um 14:00 Uhr, nein sagte man mir, der startet um 13:30 Uhr, verdammt, was habe ich den da gelesen, das ist die 2D Fassung, nö ich möchte den, wenn, dann auch in 3D sehen. Erster Film geplatzt. Fast & Furious 6 oder dieser andere Film mit dem Leo standen noch zur Auswahl. Ich muss mal kurz überlegen.
Eigentlich war ich auf einen Action Kracher eingestellt und hatte bereits einen echten Hals, dass ich mich so verkuckt habe. O.k. dann eben der Film mit dem Leo, hallo höre ich euch jetzt sagen und spüre förmlich, wie ihr euch am Kopf kratzt, das ist doch kein Action Film, papalapap, es ist entschieden „The Grat Gatsby“ in 3 D sollte es dann sein. Wo läuft der Film denn, in der Black Box, welchen Platz möchten sie denn, hinten Mitte, sagte ich, das macht dann 10,50 Euro, verdammt ist das teuer, ach ja es ist ja gar kein Kinotag mehr, es gilt der Wochenendtarif, sorry sagte der Verkäufer, ich bekomme noch 90 Cent, wofür das denn nun noch, der Film hat Überlänge, insgesamt hatte ich dann, soviel bezahlt, wie ich sonst für eine BD im Handel bezahle, ja ich habe da so meine Quellen (Media Markt, Amazon etc.).
Ab in die Black Box, Reihe 13, Platz 10. Im Kino gab es nur etwa 30 Zuschauer um diese Uhrzeit. Der Vorspann lief bereits und es gab das übliche Werbungs- und Trailer Gedöns.
Dann, der Film startet, die Brille ist natürlich wie immer im Cinedom echt sch… nein bescheiden, egal es geht schon dachte ich mir.
Wow ein super 3 D Bild kam da auf mich zugeflogen, mit satten plakativen Farben und einer super Räumlichkeit, konnte da schon einmal nichts mehr schief gehen.
Der große Gatsby ist natürlich jedem bekannt und wurde bereits für das Kino 1974 mit Robert Redford umgesetzt.
Hier ist aber Baz Luhrman der Regisseur und teilweise auch der Drehbuchschreiber. 5 Jahre hat man nichts mehr von ihm gesehen. Mit Australia war er scheinbar auch in Australien untergetaucht. Auf einer Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn kam Baz mit dem Stoff so richtig Kontakt. Er hörte sich aus Langeweile die Hörbuchfassung des GROßEN GATSBY an und war danach Hin und Weg, nur wie schafft man es eine Geschichte zu erzählen, die sich im Kopf eines Schriftstellers abspielt, der sich in einer Suchtklinik befindet.
Ich mache es kurz, er hat es geschafft mit „The great Gatsby“ einen Film zu erschaffen, der durch eine Rahmenhandlung, in der Nick Carraway (Schriftsteller) Gatsbys Geschichte Jahre später als Patient in einer Suchtklinik( motiviert durch seinen Arzt) aufschreibt, um die erlebten Ereignisse verarbeiten zu können. Hierdurch erinnert der Film stark an sein Werk Moulin Rouge. Baz Luhrman versteht es wie kein anderer ein Liebesdrama so zu erzählen, dass auch derjenige sich fasziniert dem Film ausliefert, der eigentlich keine Liebesschnulzen im Kino ansieht. Bei mir hatte das schon mit dem für mich genialen Film Moulin Rouge und Nicole Kidman funktioniert.
The Great Gatsby ist zugleich überschwängliches Great Cinema und besitzt neben der Liebesgeschichte ein grandioses dramartugisch aufgebautes Drama und eine finalisierende Kriminalstoryline, die alles wunderbar verknüpfende Rahmenhandlung lässt den Film zu keiner Zeit ins schmalzige abtrifften. Leo hat schon in einigen Filme bewiesen, dass er solche Filme mit Pravour meistern kann und dem Charakter Gatsby eine Mysteriösität mit auf den Weg gibt, die die Story bis zum Schluss trägt und in kleinen Häppchen immer mehr von dem Charakter preis gibt, ähnlich einem Bilderrätsel. Dieser Film ist bis zum Schluss spannend in Szene gesetzt und kann eigentlich nur jedem gefallen, der auf groß inszenierte Filme steht.
Nach dem Ende des Films, blieben alle Zuschauer erst einmal sitzen, so überwältigt waren alle, von dem was da gerade über die 3dimensionale Leinwand flimmerte, das soll schon etwas heißen, glaube ich.
Eigentlich hatte ich mir den Film für die Heimauswertung vorbehalten und bin überrascht über mich selbst und froh heute die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Muss dieser Film in 3 D gesehen werden. Ich glaube schon, denn das gesamte Aufnahmedesign ist hierauf ausgerichtet ohne aufdringlich oder zu 3dimensional zu wirken, es wirkt sehr natürlich äußerst scharf und brillant wirkt das Bild und wenn die Brillen besser wären, würde man vergessen, das man auf eine Leinwand schaut, so gelungen kommt die 3. Dimension daher. Die Vorbereitungszeit hierfür dauerte ganze 2 Jahre.
Die Musikwahl ist ebenfalls sehr interessant und der Score wird durch moderne Musik getragen. Das New York der 1920 Jahre, wird genial durch Musik von Jay-Z eingefangen und mit schönen Musikstücken verschiedener Künstler wie Lana Del Rey, Emeli Sandé, The xx, Florence + The Machine, will.i.am und natürlich Beyonce sowie einigen Neuinterpretationen von Bryan-Ferry und einen eigenen Titel „100$ Bill“ vollendet mit einem U2 Klassiker „Love Is Blindness“ kann man auch hier nur so mit der Zunge schnalzen. Diesen Soundtrack werde ich mir morgen direkt zulegen müssen.
In einem Interview erklärte Baz Luhrman warum er sich für diesen modernen Soundtrack entschieden hat:
"Bei meinen Recherchen erkannte ich, dass Fitzgerald ein glühender Bewunderer neuer Technologien und zeitgemäßer Popkultur war, was zu seiner Prägung des Begriffs "The Jazz Age" führte. Den Jazz als urbane Straßenmusik der Zwanziger wählte er ganz bewusst als symbolischen Hintergrund, um die Verschmelzung von High Society und der Straße zu demonstrieren. Die Musik war das Bindeglied der "Roaring Twenties" - es hieß: die tosenden Zwanziger und nicht die zurückhaltenden Zwanziger. Doch auch wenn ich persönlich mit Jazz wohlvertraut bin, klingt es heute wie traditionelle Musik. Man kann mit Jazz heute nicht mehr das Gefühl der Wildheit aus den Zwanzigern reproduzieren. Daher entschied ich mich dafür, mit Jay-Z zusammenzuarbeiten, um ein musikalisches Äquivalent für das 21. Jahrhundert zu finden."
Musik:
- Jay-Z– 100$ Bill
- Beyonce & Andre 3000 – Copverversion von Amy Winehouse Back to Black Coverversion)
- Will.i.am – Bang Bang
- Fergie,Q-Tip, GoonRock – A Little Party Never Killed Nobody (All We Got)
- Lana Del Rey – Young and Beautiful
- Bryan Ferry & the Bryan Ferry Orchestra – Love is the Drug (Roxy Music Coverversion)
- Florence + the Machine – Over the Love
- Coco O. von Quadron – Where the Wind Blows
- Emeli Sande`, Bryan Ferry & the Bryan Ferry Orchestra – Crazy in Love (Beyonce Cover)
- The xx – Together
- Gotye – Hearts a Mess
- Jack White – Love is Blindness (U2 Coverversion)
- Nero – Into the Past
- Sia-Kill and Run
Zum Schluss noch ein paar schöne Screens zum Film:
Ansichtssache:
Film: 4 von 5
Kinobild 3D: 4,5 von 5
im Kino Cinedom Köln Kino Black Box: 24.05.2013 um 14:00 Uhr; Reihe 13 auf Platz 10, die Brillen könnten wirklich besser sein. Ein normales Kino mit 10 m breite. Sehabstand etwa 1,5 fache Leinwandbreite.
Festzuhalten ist noch, dass der Film vermutlich in 3D gedreht wurde.
Action: 2,5 von 5
Spaß: 3,5 von 5 im Film
Spaß am Film: 5 von 5
Spannung: 4,5 von 5
Anspruch: 4 von 5
Kinokarte: 11,40 Euro
Filmherstellungskosten 125 Millionen US Dollar
Empfehlung:
Alle die Spaß am ganz großen Kino haben und in Opulenz schwelgen möchten sowie einen voyueristischen Blick auf die Dekadenz der 20er Jahre im wolkenkratzenden New York erheichen möchten.
Kommentare sind erwünscht!!
Eure
CT
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Kommentare
Selbiger, wie schon der Blog von Hightower zum Film, haben bewirkt, daß hier ein 3D-Kinobesuch, obgleich nicht mein Genre, fest eingeplant ist.
Danke für den tollen Blog!