Yamaha RX-A 1070/2070/3070, wo liegt der feine Unterschied
Yamaha zeigt mit seiner Modellreihe des Jahres 2017 auf, was man so alles in einen Oberklasse AVR packen kann und somit stellt sich für den Yamaha Fan wirklich erstmalig wieder die Frage, ist es zeit für einen Gerätewechsel.
Imvergangenen Jahr habe ich mich noch bei der Baureihe 60 dafür entschieden, das ein Wechsel nicht so sinnvoll ist, da die Neuerungen zwar interessant aber noch nicht weit genug sind und ich auf jeden Fall die 70er Generationabwarten wollte.
In diesem Technik Blog möchte ich euch einmal die neuste Generation der Yamaha Avantage Serie ab dem 1070er Modell euch etwas näher bringen.
Wo liegen die generellen Unterschiede?
Für wen ist welcher AVR der bessere Kauf?
Diesen grundsätzlichen Fragen bin ich einmal nachgegangen und möchte euch meine Erkenntnisse ohne Gewähr präsentieren.
Als Kenner der Yamaha Verstärkertechnik, betreibe ich seit Mitte der 80er Jahre vornehmlich Yamaha Verstärker und glaube daher diese Geräte und ihre Klangeigenschaften sehr gut zu kennen. Im Moment sind bei mir im Haushalt noch insgesamt 5 Geräte aktiv in verschiedenen Einsatzgebieten.
Die Elektronikindustrie hat sich seit der Einführung der ersten zaghaften Versuche von Dolby Surround im Jahre 1982 in den Wohnstuben rasant weiterentwickelt und sich bis heute zum objektbasierten Verfahren Dolby Atmos und DTS X oder auch kanalbasierten Verfahren Auro 3D Surroundsoundreceiver auf einen Stand gebracht, der das Geschehen quasi wirklich real in einem Heimkino abbilden kann, wenn man über den für den Raum passenden AVR verfügt. Sicher hat jeder Hersteller der spezialisierten Unterhaltungszentralen eine Reihe von Geräten der unterschiedlichsten Preisklassen am Start und für jeden Anwendungsfall gibt es auch das passende Geräte, das ausreichend ist.
Ich habe mich hier bewusst nicht auf die ganze Bandbreite der Yamaha AVRs bezogen, das würde hier den Blog sofort sprengen und würde ihn auch sehr unübersichtlich machen. Ich habe mich auf die 3 größten AVRs des 2017er Jahrgangs konzentriert, da diese für mich am interessantesten sind. Sicher könnte man noch den 870er dazu nehmen, der gerade einmal mit 1000 Euro die meisten Filmfreaks mit normalem Budget zufriedenstellen dürfte. Als Besitzter eines dezidierten Heimkinos mit insgesamt 16 verbauten Lautsprechersn und 4 Subwoofer kommt dieser aber generell nicht in Frage.
Zu Beginn des Blogs möchte einmal herausstellen, welche Ausstattungsmerkmale alle neuen AVRs der Baureihe Avantage 1070 / 2070 und 3070 gemeinsam haben, da wo sie sich unterscheiden habe ich es vermerkt.
- Decoder für Dolby Atmos und dts:X inklusive der Audio-Upscaler Dolby Surround und dts Neural:X
- Hi-Res Audio-Kompatibilität: Flac, WAV, AIFF meist bis 192 kHz/24-Bit, ALAC bis 96 kHz/24-Bit, DSD (2,8/5,6 MHz), Gapless-Wiedergabe
- Dualband WLAN-Modul (2,4/5 GHz) und für kabelbasierte Einbindung eine Ethernet-Schnittstelle
- USB-Schnittstelle
- 8 HDMI-Eingänge die folgende HDR-Normen unterstützen: HDR10 und neu in 2017 HLG und Dolby Vision. Meist ab Mittelklasse 2 HDMI-Ausgänge, Topmodelle mancher (nicht aller) Hersteller mit 3 HDMI-Ausgängen
- Einrichtungsassistent: Yamaha setzt auf eine App fürs Tablet.
- Steuerung per App, die kostenlos meist für Apple iOS und Android bereit steht
- Videosektion: Mindestens Upscaling von Full-HD auf 4K
- Schwerpunkt ist im Jahre 2017, eine enorme Multiroom/Streaming-Flexibilität zu offerieren, an die Yamaha mit ihren eigenen Streaming/Multiroom-Welten nicht herankommen. Fire Connect als herstellerübergreifender Multiroom Audio Standard hat aber noch nicht wirklich gezündet. Gut ist aber, dass zusätzlich noch dts Play-Fi sowie Google Chromecast verbaut werden.
- 2017er Yamaha Aventage Modelle sollen wärmer im Klang abgestimmt sein und näher am Klang von Denon liegen. Puuh, das finde ich jetzt mal nicht so gut.
- MusicCast ist mittlerweile Standard. Yamaha bleibt sich treu: MusicCast ist auch 2017 ein Schwerpunkt, und soll mittlerweile sehr ausgereift und betriebssicher sein, kinderleichte Einbindung eines AV-Receivers in ein MusicCast Multiroom Audio-System. Auch die Yamaha-typischen DSPs sind weiterhin Bestandteil der Ausstattung aller Yamaha AV-Receiver und das Maß aller DSP Dinge. Heir kommt kein anderer Hersteller auch nur in die Nähe. Wer allerdings nur die Straight Kanäle einschaltet, dem entgeht hier einiges. Gerade Spectacle und Adventure aber auch die sensationellen Konzertsaaladaptionen sind je nach Konzert einfach sensationell und bringen einen wirklich in den Raum hinein. Da ich oft und gerne in Konzerte gehen, kann ich das gut beurteilen. Man höre sich einmal eine Orgel auf der Bach gespielt wird in einer echten Kirche an und dann in der Konzertsaaladaption eines Kirchen Schiffs, dann ist man platt. Das hier aber nur am Rande. Dafür könnete ich durchaus einen eigenen Bog erstellen. Der Top DSP-Prozessor Cinema HD3 ist 2017 in allen drei Aventage Top-Receivern zu finden: RX-A1070, RX-A2070, RX-A3070 im Jahre 2016 war er nur im Modell 3060 enthalten.
- Alle drei Aventage Spitzen-AVRs 2017 kommen also mit dem Cinema DSP HD3 Prozessor auf den Markt
- Der Yamaha RX-A3070/2070 hat 9 analogen Endstufen im Gerät
- Der Yamaha RX-A1070 hat 7 analogen Endstufen im Gerät
- Wer 11 Endstufen braucht, greift zu CX-A5100/MX-A5000
- Verbessertes, noch präziseres Y.P.A.O Einmesssystem in den drei größten Aventage-Modellen
- ESS Audio D/A-Wandler der Spitzenklasse in den großen Aventage AV-Receivern
- Akustisch gehen vor allem die Aventage-Modelle 2017 einen für Yamaha neuen Weg: Sehr homogen, angenehm, gleichzeitig fein auflösend.
- Yamaha verbaut in alle Aventage 2017er Modelle einen DAB/DAB+ Radiotuner
- Die Geräte gibts in schwarz und Titan, optisch gibts gegenüber den Vorgängern praktisch keine Veränderungen. Auch die Fernbedienungen sind im wesentlichen die gleichen mit ein paar Tastenanpassungen
RX-A 1070
RX-A 2070
RX-A 3070
Wie man sieht sehen die Geräte quasi identisch aus.
Etwas anders sieht es dann jedoch auf der Anschlussseite aus.
RX-A 1070
Der Receiver ist mit 9 Anschlussmöglichkeiten ausgetattet, wobei jedoch nur jeweils 7 davon gleichzeitig in unterschiedlichen Konfigurationen genutzt werden können.
RX-A 2070
Dieser Receiver ist mit insgesamt 11 Anschlüssen ausgestattet, wobei hier maximal 9 gleichzeitig in verschiedenen Konfigurationen genutzt werden können.
RX-A 3070
Dieser Receiver ist ebenfalls mit 11 Anschlüssen ausgestattet und auch hier können wie beim 2070er Modell zeitgleich nur 9 Endstufen innerhalb des Gerätes genutzt werden. Zusätzlich zu dem 2070er Modell verfügt der 3070 noch um ein paar hochwertige XLR Anschlüsse.
Yamaha hält aus mir nicht wirklich nachvollziehbaren Gründen immer noch an Bi-Amping fest. Die 9 Endstufen bei Modell 2070 /3070 im Surroundbereich bei Dolby Atmos lassen 7.2.2/5.2.4 zu und 7.2.4 mit ext. Verstärker bei dem 3070 sowie 7.2.2/5.2.4 beim 2070er Modell und beim Modell 1070 auf 7.1/ 5.1.2 . In der Bedienungsanleitung ist das etwas verwirrend dargestellt.
Das machen andere Hersteller leider besser.
Betrachtet man sich zudem noch das gesamte Anschlussfeld so stellt man fest, das auch Yamaha hier kräftig den Rotstift nach den 40er Modellen angesetzt hat.
Sicher kann man darüber streiten, ob es noch notwendig ist so viele analoge Anschlüsse bereitzustellen im Zeitalter der Bits und byts, jedoch wollte ich es nicht unerwähnt lassen.
RX-A 3040 (Beispiel)
Die gesamte Ausstattungs- und Leistungsperformance der Geräte kann man in nachfolgender Auflistung sehen.
RX-A 3070/RX-V3081 11.2 Kanal (9 Kanäle im Gerät) |
RX-A 2070/RX-V 2081 9.2 Kanal |
RX-A 1070/RX-V1081 7.2 Kanal |
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Das was also hier bei der aktuellsten Baureihe von Yamaha insgesamt geboten wird, ist schon ganz großes Kino und jeder kann sich hier seinen Favoriten heraussuchen.
Alle drei Geräte verfügen über ein ausgesprochen umfangreiches Bassmanagment im GUI und so können im 1070 der .1 Kanal von 15,6 bis 250 Hz beeinflusst werden, im 2070 und 3070 können sogar .2 Subkanäle jeweils einzeln beeinflusst werden. Ein wirklich nicht zu unterschätzendes Austattungsmerkmal, das hier Yamaha offeriert. Es ist sowies festzuhalten, das die manuellen Einflussnahmemöglichkeiten bei den Yamaha Geräten sehr groß sind und schon echtes Expertenwissen voraussetzten, wenn man alles ausnutzen möchte. Sollte man sich für einen solchen AVR entscheiden, ist es bestimmt sinnvoll sich hier einen guten Rat beim dezidierten Heimkinofachhändler einzuholen um den AVR ausnutzten zu können.
Wer etwas mehr zum GUI lesen möchte, dem emphehle ich meinen nachfolgenden Blog:
https://bluray-disc.de/blulife/blog/charlys-tante/20224-yamaha-rxa-1060-v-rxv-10201073
Es fällt schon schwer sich hier für den einen oder den anderen zu endscheiden, da alle Geräte ihre Berechtigung haben.
Für wen ist also welcher der AVRs wirklich sinnvoll.
RX-A 3070
Wer ein dezidiertes Heimkino besitzt und dort aus dem Vollen schöpfen kann und 4 Deckenlautsprecher sinnvoll integreiren kann, für den kommt eigentlich nur der RX-A 3070 mit einem zusätzlichen durchaus preisgünstigen Endverstärker für die 7.2.4 Konfiguration in Frage. Der Receiver bietet alles was man sich wünscht und ist im Klang einfach grandios und kann selbst große Kinos in Wallung bringen ohne das ihm auch nur im Ansatz die Luft weg bleibt.
RX- A 2070
Wer ebenfalls ein dezidiertes Heimkino besitzt und max. 4 Deckenlautsprecher sinnvoll integrieren kann oder will, der kann sich auch ganz dem RX-A 2070 hingeben und etwas Geld sparen, wenn zusätzliche Back Rears entbehrlich sind. Klanglich und in der Ausstattung tun sich beide nicht erkennbar wesentliches. Das gesparte Geld kann man z.B. für einen 4 K Player ausgeben oder, wenn ein 4K Beamer noch auf der Wunschliste steht, dann ist das Geld da gut angelegt. Mittlerweile bekommt man von Optoma schon einen 4K Beamer für 2000 Euro. Jedoch muss man dabei auf 3D verzichten. Diese Entwicklung verstehe wer will. Das es möglich ist zeigen andere Hersteller, leider zu einem anderen Preis. Benq hat gerade einen 4 K DLP Beamer mit 3D auf den Markt gebracht.
RX-A 1070
Wer als Heimkinoenthusiast nicht so tief in die Tasche greifen möchte und für den Dolby Atmos nur eine gut gemeinte Zugabe darstellt, der kann auch mit dem RX-A 1070 glücklich werden., denn dieser AVR bietet auch schon extrem viel und in der Konfiguration 7.1 oder auch 5.1.2 im Wohnzimmer ein echtes Topgerät, an dem man viele Jahre Spaß hat. Aber auch in einem eigenen Heimkino macht er eine gute Figur und beschallt normale Kinoräume bis 25 m2 mit einem sehr schönen Klangbild, sodass man sich schon bei der doch geringen Anzahl an echten 3D Soundtitel fragen kann, ob man mehr Geld in sein Hobby stecken muss. Dieser Receiver wird bestimmt in einigen Monaten für knapp 1000 Euro über die Ladentheke gehen, so wie sich der Markt jährlich entwickelt.
Wie man sieht ist die Entscheidung nicht so einfach. Aber egal für welches Gerät man sich entscheidet. Im Klang bietet jeder eine grandiose Vorstellung.
Yamaha hat grundsätzlich seine Hausaufgaben gemacht und bietet nun eigentlich vollkommene AVRs für jeden Bedarf an. Die Ausstattung ist sensationell und stellt alles in den Schatten, was so möglich ist. Die AVRs werden fein weiterentwickelt und man versucht nicht dauernd das Gerätedesign zu ändern, denn das verändert auch den inneren Aufbau und macht eine grundlegende Neukonstruktion mit allen seinen klanglichen Problemen erforderlich. Daher ist es sinnvoll and em derzeitigen Design festzuhalten. Yamaha hat das Sounddesign etwas zugunsten einer smarteren Abstimmung angepasst ohne jedoch seine Wurzeln zu verleugnen. Das Klangbild ist immer noch ausgesprochen natürlich und klar und dichtet dem Instrument nichts dazu. Die Surroundeffekte kommen sehr authentisch über den angeschlossenen Lautsprecher und macht einfach Spaß.
Ich kann hier natürlich keinerlei Gewährleistung darüber geben, ob alles was ich gefunden und gelesen habe, stimmt. Nur für meine Ohren kann ich mich verbürgen und die sagen mir ganz klar.
Yamaha
P.S.
Wie ich in einem Kommentar von JayPy erfahren durfte, soll der RX-A1060 auch noch im kommenden Herbst/Winter einige Features (z.B. Dolby Vision und HLG) der neuen ..70er-Serie per Update erhalten, damit kann teilweise die Lücke zum RX-A 1070 geschlossen werde. Vermutlich gilt das gleiche auch für die Modelle 2060 und 3060.
https://uk.yamaha.com/en/news_events/2017/rxa_update.html
Later in 2017, Yamaha will be providing firmware updates to support Dolby Vision, HLG, TIDAL and Deezer for the following models: RX-V681, RX-A860, RX-A1060, RX-A2060, RX-A3060 and CX-A5100. )
Wer sonst noch Infos geben kann, nur her damit!
Siehe auch:
https://bluray-disc.de/blulife/blog/charlys-tante/21172-avr-flagschiff-vergleich
In diesem Sinne
Eure
C.T.
Rechtehinweis:
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
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Ich kann bei dem Thema leider kann nicht mitreden. Ich bin froh, dass ich meinen Verstärker mit dem Plattenspieler und BD Player gekoppelt habe und das Haus nicht in die Luft geflogen ist. Ein "Danke" habe ich Dir aber trotzdem da gelassen, da der Blog ja nicht unaufwendig war!
Aber was wären wir ohne sie. Daher ist so ein Kompromiss zu verschmerzen, oder?
Im Hinblick auf DOLBY ATMOS & Co. wären mehr Endstufe sicherlich nicht schlecht. Aber wie gesagt, ein 7.1.4 Set würde ich persönlich bei mir zu Hause nicht durch bekommen, daher reicht mir auch ein 5.1 Set, mit der Möglichkeit noch 2 Atmos-Lautsprecher dazu zu packen, wenn die Gattin irgendwann überzeugt werden kann ;)
Es ist ein wirkliches Spectacle und wer es in seinem Kino einmal erlebt hat, der kann nicht mehr zurück. Gerade bei gr0ßen Actionproduktionen ist das DSP einfach sensationell. Wenn Du auf das Dolby Atmos Format verzichten kannst, dann gibt es im Moment noch keinen Grund einen Wechsel vorzunehmen. Ich würde noch mindestens eine Generation warten. Wenn Atmos aber ein Muss ist, dann wir es Zeit.
@JayPy
Das ist das Problem bei Yamaha. Die anderen packen immer noch zwei Endstufen mehr rein um hier zu suggerieren, das man mehr leisten kann. Yamaha hat auch oft im ersten Hören im Geschäft etwas den Nachteil, das er nichts aufhübchen möchte. Den Vorteil hört man dann wie bei Dir oft erst zu Hause.
Nein, defekt war der DENON nicht, aber als Vorbereitung für den Umstieg auf 4K musste ein neueres Modell her. Eigentlich war ich bis zu dem Punkt auch mit DENON zufrieden (kannte ja nichts anderes ;) ), aber wenn man gute 1000€ ausgibt, will man auch optisch was anderes auf dem Lowboard stehen haben, bei DENON hätte man ja quasi keinen Unterschied gesehen. Da der YAMAHA auch noch ein bisschen günstiger war, habe ich mich für den Japaner entschieden - auch wenn er 2 Endstufen weniger als der aktuelle DENON hat. Bereut habe ich es dann auch nicht, der Sound des YAMAHA\'s gefällt mir viel besser ;)
@Jaypy oder Jörn
Warum hast du von einem so jungen Denon X4100 schon auf einen anderen gewechselt? Defekt oder...?