Mein Kellerkinoprojekt Teil 3
Es geht in die Dritte Runde meines Kellerkinosprojektes.
Teil 1 und 2 findet ihr hier:
https://bluray-disc.de/blulife/blog/charlys-tante/19236-mein-kellerkinoprojekt-teil-2
Mein Kellerkino entwickelt sich langsam aber zielgerichtet immer weiter. Es macht wirklich Spaß einmal einen Raum von Grund auf neu zu gestalten und ihm eine ganz bestimmte Raumaussage zu verschaffen, die über einen normalen Wohnraum hinaus geht. Ein Kino im Wohnraum zugestanden oder auch in Turbozeit im Zimmer meines Sohnes Nr.1 zu errichten war auch eine kleine Herausforderung.
Im Wohnraum musste die Gestaltung so erfolgen, das die von mir mit der Zeit immer größere Anzahl von Lautsprechern, den Raum nicht erdrücken, ja sogar möglichst gar nicht auffallen sollten. Der Wohnraum war vorgegeben und man musste sich mit bestimmten Gegebenheiten arrangieren. Auch das war eine Herausforderung. Augenscheinlich sind demnach auch in erster Linie nur die Frontlautsprecher und der Center, der mittig hinter der Leinwand sitzt. Gestützt durch die Einmessung meines hervorragenden Yamahas RX-V 1073 (Hierzu habe ich auch einen Blog verfasst) geht das hervorragend auch ohne akustische, d.h. gelochte Leinwand.
Im Kellerkino habe ich da mehr Freiheiten habe ich so bei mir gedacht und die Planung diesbezüglich ausgelegt.
Mein Wohnraumkino soll ja noch erhalten bleiben und das Kellerkino in erster Linie für länger Filmabende oder so benutzt werden. Auch werden vermutlich meine Jungs den Raum dann öfter nutzen.
Auf dem Speicher habe ich noch ein komplettes Boxenset stehen. Das habe ich jetzt reaktiviert und einmal in der Errichtungsphase nach unten gebracht, dabei ist mir erst aufgefallen, dass die Boxen insgesamt viel größer sind als noch in meiner Erinnerung. Es handelt sich um Lautsprecher der ehemaligen Edelmarke Braun. Diese haben in den 70er bis Anfang der 90er Jahre hervorragende Hi-Fi Geräte gebaut. Diese werden heute noch hoch gehandelt und sind bei Liebhabern sehr beliebt. Ich besitze neben 4 Lautsprecher auch noch einen Plattenspieler, der jedoch um ihn noch einmal in Gang zu setzen überholt werden müsste. Ein schönes Stück Design. Mal schauen vielleicht mache ich das demnächst einmal.
Lautsprecher der Marke Braun gehörten einmal zum guten Ton vieler Musikfreunde. Für die damalige Zeit schon ziemlich teuer und ausgewogen im Klang standen diese Lautsprecher damals für den besonders guten Sound. Meine ersten Lautsprecher habe ich im Jahre 1981 erworben und spielten lange in meiner Hi-Fi Kette. Diese hatte ich dann schwarz offenporig lasiert.
Später dann wurden diese Lautsprecher auch bei mir als Surroundsystem eingesetzt und machten einen guten Job. Eigens dafür recherchierte ich damals im Internet und wurde durch Zufall fündig, sodass ein zweites etwas kleiner ausgelegtes Paar 1,2,3 zu mir nach Hause kam.
Das ganze Surroundunterfangen mit diesen doch schon betagten Lautsprechern ist natürlich ein kleines Wagnis. Natürlich gibt es heute insgesamt moderner klingende Lautsprecher und Surroundlautsprecher sollten eigentlich ein auf das Profil Surround mit ausgelegtes Abstrahlverhalten aufweisen und auch noch außerhalb der Achse sauber und möglichst verfärbungsarm klingen. Können das so alte Lautsprecher denn überhaupt noch?
Eine spannende Frage, wie ich finde, der ich auch noch weiter nachgehen werde. Trotz der dem geschlossenen Gehäuseaufbau haben diese Lautsprecher einen auch noch aus heutiger Sicht guten Gesamtwirkungsgrad aus verzerrungsarmem Klangbild auch bei gehobenen Lautstärken sowie einer guten Belastbarkeit. Zunächst sollen die Lautsprecher auch schon aus Kostengründen ihren Dienst in meinem neuen Kino versehen.
Was aber macht diese Lautsprecher auch heute noch so interessant. Es ist der Mittelhochtonbereich, der mich schon damals so glücklich machte. Braun hatte schon lange mit der Mitteltonkalotte experimentiert, die in den 60er Jahren aus Italien zu Ihnen kam. Diese Technik wurde dann bei Braun weiterentwickelt und fand Einzug in die Lautsprecher von Braun. Später dann nach dem Aus bei Braun, fand man diese Technik auch bei Heco etc.
Es gab damals kein Patent auf die Mitteltonkalotte von Braun. Neben den Vorteilen, dem schnellen Ein- und Ausschwingverhalten das sehr präzise und schnell war, ergab sich im direkten Zusammenspiel mit der Hochtonkalotte ein schönes neutrales Klangbild, das relativ a aufstellungsunkritisch ist. Die Hochtonkalotte ist ebenfalls hervorragend und wirkt nie spitz im Klang. Noch heute bin ich überrascht, welchen neutralen Klang die Lautsprecher haben. Aber auch im Bassbereich können diese Lautsprecher bis zu 55 Hz noch gut mithalten, trocken und federnd kommt der Bass aus den Lautsprechern danach fallen sie jedoch stark ab und bilden im Tiefbassbereich eine Lücke, sodass hier kein Druck mehr aufgebaut werden konnte. Für den Heimkinoeinsatz muss diese Lücke geschlossen werden. Ich hatte dieses Manko gut mit einem musikalischen Sub wie z.B. meinem Elac in dem kleineren Raum ausgleichen können. Im Filmbereich mit satten Tiefbassattacken kann noch ein zweiter Sub noch etwas tiefer eingreifen und die Grenze weiter nach unten verlegen.
So, jetzt bin ich etwas abgeschweift.
Später aber mussten die Lautsprecher kleineren unauffälligeren Lautsprechern weichen, die im Moment noch mit Bravour ihren Dienst im Wohnzimmer versehen. Die Suche damals brachte mich zu Focal, da diese Lautsprecher einen ähnlich ausgewogenen Klang hatten wie meine geliebten Braunlautsprecher und mich sofort begeisterten und im Bass auch etwas besser zupacken könnten.
Im Zuge der Gestaltung meiner Leinwand im Keller stoße ich nun aber an gewisse Grenzen. Zum Einen soll die Leinwand natürlich größer werden als im Wohnzimmer, hierbei gibt die Wand aber auch die maximale Größe vor. Kellerräume sind meistens einen Stein niedriger als normale Wohnräume. Bei mir ist der Wohnraum 2,52 m hoch und der Keller 2,24 m. Im Bereich der Leinwand sogar nur noch 2,15 m. Das ist unter normalen Gesichtspunkten vollkommen egal. Im Falle eines Kinos jedoch nicht. Begrenzt die Höhe des Raumes doch auch die maximale Größe der Leinwand.
Aber auch der Center muss irgendwo untergebracht werden. Unterhalb der Leinwand soll er zu liegen kommen und auch dafür habe ich noch einen hervorragenden Cantonlautsprecher in meinem Fundus.
Der im Wohnzimmer nur aus optischen Gründen einem Focal Center weichen musste, da er trotz der kleinen Abmessungen schon sehr erwachsen wirkt.
Mal schauen, ob er verbleiben kann.
Bei der Leinwand gibt es hier zwei Möglichkeiten. Man kann entweder eine 16:9 Leinwand einbauen gestalten oder eine 21:9 Leinwand. Bei der 21:9 Leinwand beschränkt man sich dann entweder auf Filme im Breitbildformat mit 21:9 oder man benötigt einen Beamer, der im Falle eines 16:9 Format Filmes das Bild entsprechend verkleinert. DLP Beamer können das soweit ich das bisher herausgefunden habe aber nicht. Ich müsste auf andere Typen umsteigen. Das 16:9 Format hat den Vorteil, dass ich auch Breitbildformate hierauf sehr gut sehen kann. Natürlich mit Balken oben und unten. Die kann man zwar auch wegzoomen aber dann ist natürlich der Effekt des Breitbildformates futsch und wer will schon darauf verzichten.
Aufgrund der maximalen Höhe und der Notwendigkeit auch noch die Lautsprecher entsprechend aufzustellen, ohne das sie in das Bild ragen ( Centerlautsprecher), gilt es nun eine adäquate Lösungen zu finden. Ich kann hierbei mehrere Wege gehen.
Ich installiere einfach eine Motorleinwand etwas vor der Wand und packe alle Lautsprecher dahinter oder ich stelle die Frontlautsprecher neben die Leinwand und den Center darunter. Da die Leinwand maximal groß sein soll, muss der Center und auch die Presence Lautsprecher relativ klein aber dennoch potent genug sein um im Zusammenspiel mit den Braunlautsprecher zu funktionieren. Einen neuen Sub habe ich mir gegönnt und auch Presence Lautsprecher habe ich erworben.
Beide kommen von Canton, denen ich schon im früheren Kino die Beschallung teilweise anvertraut habe. Sie klingen ausgewogen und stimmig und passen sich gut in die unauffällige Gesamtperformance ein.
Die Leinwandgröße bewegt sich so zwischen 280 und 290 Zentimeter Bildbreite und einer Höhe um die 150 Zentimeter, hatte ich gedacht.
Ein Regalvorbau mit der Elektronik muss auch noch hin.
Während dieser Planung läuft auch noch die Weitergestaltung des Raumes paralell dazu.
Hier bin ich schon entscheidende Schritte weitergekommen. Meine Beste Ehefrau von Allen und ich haben vor kurzem Samtvorhangstoff gekauft in schwarz und weinrot, so wie in alten Programmkinos. Die Wände werden darauf angepasst und in einem weinrotem und dunkel grauen Wanddesign erfolgen.
An der Rückwand habe ich bereits eine Designtapete in Anthrazit/Silber von Michalsky an die Wand gezaubert.
Diese sieht wirklich sehr edel aus und gibt dem Raum schon jetzt ein anderes Aussehen.
Im Zusammenspiel mit meinem bestellten Design U Sofa in einem Kaminrot
wird das sehr edel auch in Verbindung mit dem nach langem Überlegen gewählten Laminat,
aussehen. Insgesamt soll der Raum ja auch über das schlichte Kino etwas hinausgehen und zum Verweilen anregen. Dazu wird sich dann noch ein hochfloriger Teppich in rot und Regale für meine Filmschätze gesellen.
Ich bin selber gespannt wie es aussehen wird.
Natürlich gehört zu einem Kino auch ein schönes Entree. In meinem 3 Familienhaus mit ausgegliedertem Treppenhaus ist das aber nicht so ganz einfach. Der Kellerflur fristete bisher eher ein unscheinbares und rein funktionales Dasein. Wurde der Keller doch vornehmlich als Keller angesehen. Nur der eine Raum war, wie ich ja auch schon geschrieben habe von der Parterre Wohnung aus als Schlafzimmer betretbar. Alle anderen Räume waren reine Stauräume . Jeder kennt diese Räume. Wo soll das hin? fragt jemand. Erst einmal in den Keller. Aus den Augen aus dem Sinn.
Nun wird der Raum aber wieder durchs Treppenhaus und den Kellerflur erreicht. Somit muss dieser Bereich natürlich auch etwas optisch hergerichtet werden. Der vormals dunkle Kellerflur soll also zu einem einladend wirkenden Entree werden. Hierzu mussten zunächst die alten schon etwas dunkel wirkenden alten Tapeten entfernt werden. Dahinter kam kein schön heller Putz zum vorschieben, sondern nun wirkte der Flur erst recht wie der Vorraum zur Hölle. Aufgrund des etwas rauhen Pures wurde schnell weiße Rauhfasertapete an der Wand angebracht und schon sieht der Raum ansehnlich hell aus.
Da der Raum ein sogenannter gefangener Flur ist, so baute man in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts Mehrfamilienhäuser, gehen hiervon alle Türen ab. Es sind insgesamt 6 Türen, diese müssen auch in das Raumkonzept mit eingebunden werden. An den abgehangenen Deckenteil wird der Schriftzug meines Kinos kommen. Der Boden wird mit einem belastbaren Boden einem pflegeleichten dunkel grau erfolgen. Die Türen werden in einem etwas dunkleren RAL grau lackiert und die Wände in hellerem grau. Der Sockel wird dunkel vielleicht in rot als Kontrast angebracht. Ein paar Poster in roten Rahmen werden den Flur dann als Entree aufwerten. Vor die Türe wird noch ein schöner Stoffvorhang auch in dunklem rot trapiept. So der Plan.
Ich bin gespannt wie es aussehen wird.
Die Decke wird strahlend hell und es wird eine schöne LED Beleuchtung an der Decke montiert, möglichst auch fernsteurbar, so wird der Flur trotzdem hell wirken und schon einen kleinen Vorgeschmack bringen, was einen im Kino erwartet. Hoffe ich zumindest.
Der Tag hatte gerade erst begonnen und Samstags ist Session Day mit meiner Besten Ehefrau von Allen. Zunächst mussten Schuhe umgetauscht werden, man muss dazu sagen, mein "Leben" ist eher zierlich und sie hat einen Schulladen gefunden der auch kleinere Größen in größeren Stückzahlen hat. Meine Liebe kauft für Ihr Leben gerne Schuhe, so wie ich Blu Rays. Nach der Session wieder zu Hause, machte ich mich daran meinen alten Beamer Mitsubishi HC 1500 mittels einer neu erworbenen Deckenbefestigung unter die Decke meines Kinoprojektes zu hängen.
Die Deckenbefestigung wirkt am Anfang etwas sonderbar, wenn man das Prinzip aber verstanden hat, ist sie ganz easy.
Der Test ergab dann, das der Raum eine Bildgröße von knapp unter 3 m, das sind 133 " Bilddiagonale zulässt, mehr geht einfach nicht.
Danach habe ich meinen Yamaha RX-V 1065 und eine PS3 angeschlossen. Tonmässig wurde das Ganze dann durch meine Braunlautsprecher Braun 8100 HE auf Ständer zunächst unterstützt.
Was soll ich sagen. Ich habe in meinem Wohnzimmer ja schon ein schönes großes Bild und mit 100 Zoll nicht gerade klein. Aber 3m Bildbreite, dass ist schon ganz großes Heimkino. Ich bin wirklich baff.
So, das ist es bis jetzt.
Aber der nächste Teil wird folgen.
In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly
P.S.
Mir ist auch ein Name für mein Kino eingefallen.
"Black Box Cinema"
P.S.
Wer eifrig meine Kinoblogs durchliest, der wird feststellen, dass die Black Box mein Lieblingskino bezüglich Bild und Ton darstellt. Mein Anspruch ist ähnlich und mein Kellerkino soll auch stimmig sein in Bild und Ton, deshalb habe ich mir den Namen, der nun hoffentlich kein geschützter Begriff darstellt, entliehen.
Ich habe einmal eine 7.1 Variante installiert um heraus zu bekommen, wo meine Bassmoden liegen. Wie nicht anders zu erwarten genau in den Ecken.
Ich möchte aber keine hässlichen Bassfallen montieren. Mal sehen was mir da noch so einfällt. Der Raum ist zudem wesentlich weniger hallig als gedacht.
Bei Film hört sich das trotz einfacher Grundeinmessung schon gar nicht so schlecht an. Bei einem Konzert ist das schon etwas anders. Hier fehlt im Sweetpoint etwas der Druck und es gibt etwas zuviel Raumhall. Jetzt weiß ich aber woran ich noch arbeiten muss.
Ergänzung :
Wow, ich habe nun einmal Lichtmond 3 in den Player gelegt und in 7.1 HD Master, Auro 3D geht leider noch nicht, nach erneuter Einmessung angehört um die Raumdefiziete auszuloten. Also der Raum hört sich schon gut an.
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Kommentare
Berichte über die Entstehung der Heimkino lese ich immer sehr gerne. Wirklich toll, wie viel Mühe du dir / ihr euch hier gibt. In diesem Sinne: Weiterhin gutes Gelingen.
Viele Grüße,
Jörn
PS: Ich hoffe der Cinedom hat nichts gegen die Entwendung der Black Box ;)