Gone Girl-Das perfekte Opfer-
Meine Beste Ehefrau von Allen und ich waren seit langem einmal wieder zusammen im Kino und ich habe mich sehr gefreut.
Da ich wusste, das sie auf echte Thriller steht, war es mir ein wirkliches Bedürfnis diesen Film zusammen mit meiner Besten im Kino zu sehen.
Eigentlich war der Termin bereits vor einer Woche fest eingeplant. Da hat uns aber eine familiäre Angelegenheit aus der Bahn geworfen, sodass wir nunmehr am Samstag ins Kino gingen.
Das ganze hatten wir als ein Tagesevent geplant und so waren wir vorher noch schön shoppen, danach im Kino und anschließend erfolgte dann der kulinarische Teil des Abends. Zufrieden kamen wir beide dann wieder zu Hause an.
Dieses mal waren wir im Kinopolis in Leverkusen. Dort hatte ich das letzte mal Batman The Dark Knight im Kino gesehen. Der Film lief im Kino 4, dem größten Kino am Platze in Reihe 15 von 18 auf Platz 20 und 21 machten wir es uns dann gemütlich , frei Sicht nach vorne und auf Leder gebetet, ließen wir die üblichen Trailer an uns vorbeiziehen, hierbei stachen noch ein paar sehr gute Filme hervor, wie z.B. Ruhet in Frieden mit Liam Neeson oder Der Richter-Recht oder Ehre- mit Ropbert Downey Jr. oder auch noch ein ganz spezieller Film mit Nicole Kidman als Frau mit Amnesie in Before I go to sleep, die wir evtl. auch zusammen ansehen werden. Jubelsturm in meinem Herzen macht sich breit, bei dem Gedanken, das wir vielleicht schon bald wieder zusammen einen "Filmabend" machen , wir werden sehen.
Haltet euch fest, dieser Film hat es wirklich in sich. David Fincher ist ja bekannt für gute spannende Filme, das was er hier abliefert ist aber seit Jahren das Beste was ich als Thriller gesehen habe. Das Kino war mucksmäuschen stil, kein Rascheln oder Geschlürfe von Getränken war zu hören. Schon kurz nach dem Start, war man gefangen und wurde selbst am Schluss nicht wirklich freigegeben, so zog einen das Gesehene und die Geschehnisse in seinen Bann und man fragte sich danach, ist das möglich? Kann es so etwas in Wirklichkeit geben. Können Menschen so sein?
Fragen über Fragen tauchten während des Filmes auf.
Es ist ein warmer Sommermorgen in Missouri.
Nick und Amy sind nunmehr seit 5 Jahren verheiratet. Morgens an ihrem Hochzeitstag steht Nik Gedankenverloren vor seinem Haus in Missesouri
Nick der mit seiner Schwester eine Bar betreibt,
kommt nach Hause und findet seine Katze vor dem Haus, die Tür steht offen und er geht langsam hinein. Amy ruft Nick und bekommt keine Antwort.
Dann sieht er, der Glastisch im Wohnzimmer ist zerstört und Amy ist plötzlich verschwunden.
Im Haus finden sich Kampf- und Blutspuren,
die Polizisten Rhonda Boney und Jim Gilpin leiten die Ermittlungen.
Die Medien nehmen Nik, der sich vor der Kamera zunächst ungeschickt verhält, heftig aufs Korn und haben ihgn bereits verurteilt
und nach ein paar Tagen rückt Nick auch immer stärker in den Fokus der Polizisten
Nick beteuert seine Unschuld,
verstrickt sich aber durch sein naives Verhalten immer mehr in ein Netz aus Lügen und Verrat.
Nach und nach tauchen Indizien auf,
Der Linoltest
Die Schwangere Freundin
Das verschlossene Haus
der erste Hinweis (was hat das zu bedeuten)
der Slip
deuten darauf hin, dass Amy Angst vor ihrem Mann hatte.
Doch auch Amys Weste ist nicht so rein wie angenommen.
Durch den Fund ihres Tagebuchs
kommen dunkle Dinge ans Licht,
die niemand jemals von der vermeintlich perfekten Frau erwartet hätte.
Ob Amy überhaupt noch am Leben ist,
bleibt weiterhin unklar…
Aber vorsicht die Manipulation steckt überall, habe ich euch eigentlich die Wahrheit erzählt?
David Fincher hatte bekundet, das er eigentlich kein Thriller Regisseur sei, ihn interessiere bei solchen Projekten, der phsychologische Teil, in dem der Protagonist die Kontrolle über sein Handeln verliert und sozusagen machtlos mit ansehen muss, wie ihm langsam aber stetig alles entgleitet und er verloren scheint.
David Fincher hat bisher 7 Thriller gedreht und das oben gesagte kann man, wenn man den Film gesehen hat vollauf unterstützen. „Gone Girl – Das perfekte Opfer“, unterstützt die Ansicht von Fincher zu seiner Art Filme zu drehen. Bereits in The Game hatte er Michael Douglas und den Zuschauer in die Irre geführt oder auch Panic Room mit Nicole Kidman, bei dem man, ständig darüber nachdachte, wie kann das nur enden und dann, der einen zum Schluss entsetzt zurück lässt.
Alles was Fincher bisher in die Hände nahm wurde ein granaten Film und er hat sich zudem stetig weiterentwickelt, was dann letzendlich zu diesem Ergebnis führt.
Die Filmographie:
1992: Alien 3 (Alien³)
1995: Sieben (Se7en)
1997: The Game
1999: Fight Club
2002: Panic Room
2007: Zodiac – Die Spur des Killers (Zodiac)
2008: Der seltsame Fall des Benjamin Button (The Curious Case of Benjamin Button)
2010: The Social Network
2011: Verblendung (The Girl With The Dragon Tattoo)
2013: House of Cards (Webserie) 2 Episoden
2014: Gone Girl – Das perfekte Opfer (Gone Girl)
Bild:
In dem Kino 4 des Kinopolis war der Film zudem überdimensional groß so wie auch die Story und präsentierte sich in einem tollen nicht zu scharfen Bild, das eigentlich keine Wünsche offen läst. Filmkorn und sonstiges sind nicht vorhanden. Der Kontrast und der Schwarzwert sind ebenfalls hervorragend auf der riesigen Leinwand. Uns wurde ein schönes Leinwandbild präsentierti
Ton:
Der Score des Filmes stammt von Trent Reznor, der schon ofte mit Fincher zusammengearbeitet hat und genau weiß, was Fincher will, so ist der Soundtrack dicht gewebt und untermauert an den strategisch wichtigen Stellen das gesehene mit einem enormen Ausdruck. Es handelt sich um ein sensibles Tongebilde, das vom Trent Reznor vortrefflich komponiert wurde. Obwohl es sich hier allenfalls um wenige Effekte handelt, die storybedingt vorhanden sind, wandern diese aber gänsehautmäßig durch den Kinosaal. Einige Überraschungsmomente, bei denen man wirklich zusammenzuckt, werden zudem tonal wunderbar ergänzt.
Das Kino 4 ist ein riesiges Kino, mit 658 Plätzen und einer Leinwand von 9,6 x 22,5 m, entspricht das Bild der Größe des Kino 4 im Cinedom in Köln.
Der Film ist eigentlich etwas für ein etwas kleineres intimeres Kino, da im Film die Intimität auch nicht zu kurz kommt und mit einigen expliziten aber immer dennoch ästhetischen aber verstörenden Momenten einhergehen. Die Alterseinstufung ist zudem ist grenzwertig und da hier auch oral operiert wird, eigentlich ein Fall für FSK 18.
Eigene Sicht:
Sie sind wahrscheinlich der meistgehasste Man Amerikas derzeit, sagt ihm sein Anwalt, als er sich nicht mehr weiter zu helfen weis und den renommierten Strafverteidiger um Hilfe bittet.
Thriller schicken ihre Protagonisten in ausweglose Situationen um sie dann langsam wieder dort herauszuziehen.
Kein andres Konzept verfolgt auch Gone Girl. Der vermeintliche Killer wird bis an den Rand der Selbstaufgabe getrieben. Ist er aber wirklich so unschuldig, wie er sich gibt. Der Film geht der Frage nach, was ihn einer Ehe so alles geschehen kann. Hält uns einen Spiegel vor. Wir schlüpfen für andere in Rollen die wir nicht ausfüllen können. Sei es das erste Date, wo wir alles dafür tun um dem Anderen zu gefallen. Das Sexspiel wird zur Lügengestalt, indem man sich bis zur Selbstaufgabe verbiegt und dem Partner suggeriert, nimm mich ich mache alles mit ich gehöre Dir oder auch die Selbstdarstellung in der Öffentlichkeit, die so aufgebaut wird, das der Partner selbstbewusst sagen kann, seht her, das sind wir. Irgendwann bricht jedoch dieses Gebilde aus Lüge und Verrat zusammen und es bleibt ein Schutthaufen übrig, der nur mühsam zusammengekehrt werden kann. Der Film zeigt aber auch, wie Verlogen die Gesellschaft ist, übt Medienkritik und prangert die Gesellschaft im Allgemeinen an, die sich immer schnell beeinflussen lässt. Ein Garant für Gradlinigkeit dagegen ist die Polizistin Rhonda, die sich nicht direkt dem Dikat der Medien unterwirft, sondern versucht zunächst Fakten zu sammeln um sich ein Bild zu machen, von dem Ehepaar, mit dem sie es hier zu tun hat.
Gone Girl ist ein Thriller Hammer, der einen von der ersten bis zur letzten Minute nicht mehr loslässt, da er trotz ein paar Längen, sehr dicht erzählt ist, eine Reihe an Twist im Portfolio hat, an denen der Zuschauer sich die Zähne ausbeißt. Die Buchverfilmung ist auch ein grandioses bitterböses Ehedrama, das zudem durch die Analyse, die ständig über der Hauptstory liegt, dem Zuschauer weiteres Denkfutter mitgibt auf dem Weg das Ziel zu suchen, welches er nicht wirklich finden kann. Der Regisseur lässt den Protagonisten Nik in einem wahren Albtraum regelrecht verglühen und am Ende steht man mit offenem Mund da, weil man sich fragt und was nun?
Die Umsetzung des etwas sperrigen Buches von Gillian Flynn, wurde von der Autorin selbst in ihrem Drehbuch entflechtet und beschleunigt und wird somit zu einem oscarverdächtigen fieses perfiden Meisterwerk über die Untiefen der modernen Paarbezieheung, die an ihren gigantischen Erwartungen scheitert.
Ansichtssache:
Film: 5 von 5 (besser kann man einen Thriller nicht in Szene setzen.
Bild: 4 von 5 ( grundsätzlich tolles jedoch etwas zu weiches Bild in manchen Szenen, in denen dann die feine Struktur fehlte)
Ton: 4,5 von 5 (gelungener Score und toller stimmungsvoller Soundtrack)
Spannug: 5 von 5 (mehr geht nicht mehr)
ist eine hervorragende Wahl, schafft er es doch durch sein lausbubenhaftes Verhalten und seine Unbekümmertheit, den Zuschauer zu polarisieren und man stellt sich unweigerlich die Frage, kann so jemand eine Frau töten.
(die Bildrechte liegen bei 20 Century Fox)
ist ebenfalls ein grandiose Besetzung, sie wirkt authentisch und wirkt zudem faszinierend auf den Zuschauer.
Amy besitzt mehrere Auszeichnungen von Elite Universitäten und wurde als Buchfigur von ihren Eltern als Amazing Amy vermarktet, deshalb kennt am sie in und auswendig. Durch die Krise der Printmedien zusammen mit iherm Man Nick arbeitslos geworden. Entwickelt sich so ganz langsam in dem beschaulichen North Carthage in Missouri, in dem Amy vom Geld lebt das durch die Bücher erwirtschaftet wurde nun zusammen mit Nick lebt als kinderlose Ehefrau, ein Ehedrama bahnt sich an. Diese Unschuldigkeit und Warmherzigkeit kann man doch nicht zerstören, aber auch sie hat eine Schattenseite, die je länger der Film dauert immer mehr vom wahren Wesen der Protagonistin freigibt.
Fazit:
Gone Girl ist ein Must see für jeden erwachsenen Genre Fan. Er ist eine bitterböse und perfide Gesellschaftskritik und webt um die Protagonisten herum einen Gesellschaftsteppich, dem man sich 145 Minuten lang nicht entziehen kann. Man muss genau hinschauen und hinhören. Es ist kein Film für so nebenbei, er fordert hohe Konzentration.
Wenn hier kein Oscar dabei herausspringt, dann verstehe ich die Welt nicht mehr.
"Nichts auf der Welt ist so wunderbar wie die Liebe:
Lügen, Hass sogar Mord, alles ist in ihr verschmolzen, eine prächtige Rose, die schwach nach Blut duftet."
Tony Kushner, The Illusion
In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly
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Kommentare
So ist das eben mit Filmen, jeder muss sich sein eigenes Bild davon machen. Bisher waren jedoch alle, die ich kenne und die den Film gesehen haben, von dem Film überzeugt und das waren nicht wenige. Da ich den Blog auch auf meiner Facebook Filmseite verlinkt habe, haben natürlich viele den Film auch aufgrund meines Blogs gesehen und ich bin mir auch bewusst, das ich die Filme immer mit möglichst 4 Augen sehen muss. Das heißt aber nun nicht, das man das nicht auch anders sehen kann. Ich schwimme auch manchmal gegen den Strom.
Vielleicht passt es beim nächsten Streifen ja wieder.
Danke für den Kommentar!
Gestern nun war es im Zuge des Kino-Dienstags für 6,50 € soweit und ich bin direkt nach der Arbeit in die 19:30-Uhr-Vorstellung gefahren.
Aufgrund der vielen Lobeshymnen vorher und meiner Vorliebe für Fincher und vor allem auch Rosamund Pike war meine Erwartungshaltung recht hoch...
... und sie wurde leider nicht erfüllt!
Der Film ist vorhersehbar! Alles was passiert, weiß man als geneigter Genre-Fan schon vorher. Fincher liefert zweifelsohne wieder eine gute Regiearbeit ab (wäre ja auch verwunderlich, wenn nicht), aber dennoch gelang es ihm diesmal nicht, mich zu packen. Ich saß in meinem Sitz und dachte immer "Nun mach doch mal" "Hau mich um" - aber leider tat er es nicht.
Die Twists und Wendungen, die mir vorher in Aussicht gestellt wurden, gab es nicht wirklich. Nur die Szene, als sie mit dem Ex im Bett war, war dann schon überraschend - aber eben nur dies eine Mal.
Auch ließ das Ende mich absolut unbefriedigt zurück. Hier wäre eine "absolutere" Lösung empfehlenswerter gewesen - obwohl ich interpretationsfähige Enden mag, paßt es hier nicht so recht rein.
Fincher hat es leider versäumt, einen Spannungsbogen aufzubauen, der hier im Blog eigenartigerweise thematisiert wird. Der Film zieht sich und enthält einfach zu viele ruhige Szenen, die wirken sollen, aber genau das Gegenteil bewirken.
Fazit:
Ein Film, den man gucken kann - aber eben nicht muß. Im Kino ist dies nicht wirklich ein Pflichttitel, gegen einen Abend im Heimkino ist nichts einzuwenden.
Rosamund Pike stellt hier wieder einmal ihre schauspielerische Klasse unter Beweise und Ben Affleck spielt Ben Affleck. Das kann er und mehr ist von ihm auch nicht zu erwarten.
Gone Girl hat keinesfalls die Qualitäten von The Game, Sieben oder Fight Club und ist für mich der schwächste von mir gesehene Fincher-Film.
Schade drum...
Obwohl wir diesmal stark gegenteiliger Meinung sind, danke ich Dir selbstredend für Deinen schönen und aufwenigen Blog und natürlich auch für die Zeit & Mühe, die Dich das gekostet hat.
Bis dänne dann... und Grüß an alle Blauen da draußen!
Der Kai ;-)
DANKE für den Blog!
Glaub aber, ich werd dennoch hart bleiben!(?)
Aber nach deinem Blog kann ich zumindest sagen:
"Ja! Ich hab auch gehört, dass der verdammt gut sein soll" :)
DANKE!!
PS: Heute erst ist mir aufgefallen, dass "die beste Ehefrau von allen" mglw. als Homage an den großartigen E. Kishon zu sehen ist :)