Joe Bonamassa Live/Düsseldorf

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26. Februar 2014

Joe Bonamassa in der Mitsubishi Electric Hall


(Quelle: Youtube)

Bereits im Herbst vergangenen Jahres haben meine Jungs und ich uns die Karten zu diesem Ausnahmekonzert geordert. Kurz darauf stieg die Anzahl derer, die mit uns an diesem Event teilhaben wollten bereits auf 6.

Zum Schluss konnte ausgerechnet der Initiator (mein Sohnemann Nr.1) wegen sportlicher Verpflichtungen nicht an diesem grandiosen Konzert teilhaben.

Gestern war es dann soweit. Der Weg zur alten Philipshalle ist mehr als beschwerlich, 900 Parkplätze stehen dem Besucher zur Verfügung. Bei diesem ausverkauften Konzert mussten somit 5000 Zuschauer irgendwie zur Halle kommen.

Die Parkplatzsuche gestaltete sich bei dem unfassbaren Verkehrschaos entsprechend beschwerlich und so kamen wir leider auch etwas zu spät zu diesem grandiosen Konzert.

Bereits mehrmals habe ich mit meinen Jungs Joe Bonamassa live gesehen.

Nun war es wieder einmal so weit und da man bei Joe Bonamassa nie so genau weiß, was einen erwartet, konnten wir gespannt sein.

Wir hatten Glück, dass Joe vor seinem eigentlichen Konzert, in dem es zu meiner Freude vor lauter alter „Hits“ nur so strotze, ein kleines 45 minütiges akustisches Vorkonzert gab, so verbleiben uns noch über 2 Stunden Restkonzert, das mit einem fulminanten Opener startete.

Das Bühnenset ist eher unspektakulär und meist getragen von Licht und Farbenspiel, es ordnet sich der Musik unter und führt hier kein Eigenleben, wie bei manch einem anderen Konzert, wo die Bühnenshow über das schwach vorgetragene Programm hinweghelfen muss. Nicht bei Joe, es kommt fast zaghaft daher und man glaubt, dass er am liebsten ganz ohne diesen „Schnickschnack“ spielen möchte. Der Zuschauer soll sich wohlfühlen und die laute aber immer gut durchhörbare Bassgewaltige Musik erhören und erfühlen können, ganz wie zu Hause nur auf einem anderen Soundlevel, der zu Hause auch mit der Besten Musikanlage nur sehr schwer nachzuvollziehen ist. So war die Halle auch komplett bestuhlt, was im Normalfall immer etwas auf die Stimmung drückt. Das Publikum war demzufolge auch etwas gedämpft und horchte andächtig den virtuosen Soundstrukturen der immer wieder neu erfundenen alten Songs, die in Überlänge auf den Zuhörer hernieder donnerten.

Musik ist, wenn sie laut ist, wenn sie in die Magengrube fährt, ist ein Songtext eines deutschen Bochumer Musikers. Das stimmt hier voll und ganz.

Zum Schluss ging das Publikum dann doch noch richtig ab und diejenigen älteren Herrschaften, die sich dem Sitzvergnügen hergaben, kamen auch so auf ihre Kosten.























(Quelle. Eigene Kamera)



Das Classic Rock Magazin schrieb einmal zu Joe Bonamassa:“Niemand in der Bluesrock-Szene spielt mit so viel Leidenschaft und Talent und gleichzeitig mit so viel Ehrerbietung vor denen, die vor ihm auf der Bühne standen. Niemand hat so viel Leidenschaft für sein Handwerk wie Joe Bonamassa!“, Dem ist aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen. Doch bis dahin war es für ihn ein langer beschwerlicher Weg.


Als kleiner Junge im zarten Alter von 4 Jahren hörte Joe die Gitarrenläufe von Steve Ray Vaughan. Man kann das durchaus verstehen. Hat man einmal diesem ebenfalls grandiosen Gitarrenspieler zugehört, ist man Gefangen und genauso ist es vermutlich auch dem kleinen Joe damals ergangen. Es ist oft so im Leben, die ersten Mentoren sind die Eltern und ist es ein Glückfall, das sein Vater in der Heimattsadt Utica ein Gitarrengeschäft besitzt und seinem Wunsch folgend später einmal genau so Gitarre spielen zu wollen wie Steve, drückte sein Vater ihm seine erste Gitarre in die Hand.

Dennoch ist Joe Bonamassa auch heute noch in Deutschland vielen nicht bekannt. Das liegt zum einen vielleicht daran, dass die Musik nicht so oft im Radio zu hören ist, wenn überhaupt und das obwohl er mit seinem letztes Studioalbum -Driving Towards The Daylight- aus dem Jahre 2012 Platz 7 der deutschen LP Charts belegte, dieses Album folgte den Veröffentlichungen -The Ballad Of John Henry- (2009), -Black Rock- (2010) oder auch -Dust Bowl- (2011), um hier nur einige zu nennen und mit denen er sich rund um den Globus in den Albumcharts noch ober katapultierte und viele Auszeichnungen erhielt.


Seine Höchstleistungen erbringt Joe jedoch, der immer mit seinem für ihn typischen Anzug und Sonnenbrille auftritt, auf der Bühne. Hier kann er direkt in Interaktion mit dem Publikum treten, aufgepeicht durch das Adrenalin, das in ihm aufsteigt, wenn er die Bühne betritt. Nie hat man das Gefühl, das hier nur so einfach ein Konzert abgespult wird. Joe gibt auf der Bühne wirklich alles, lässt alles heraus. Treibt seine Band zu Höchstleistungen an und erreicht somit auf eine wunderbare Weise auch die Zuhörer, die eigentlich dieser Bluesrock Musik nicht so viel abgewinnen können. Man kann sich diesem musikalischen Sog einfach nicht entziehen und glaubt am Ende, alle diese Stücke schon einmal gehört zu haben. So schafft Joe es alte Musikstrukturen der 60er und 70 er Jahre neu zu interpretieren und dem älteren Semestern ein Gefühl zu geben, einem Konzert der alten Zeit beizuwohnen. Die jüngeren werden gleichsam mit Musikstrukturen der Neuzeit bedient. So führt eins zum Anderen und der Konzertsaal ist gefüllt mit allen Altersgruppen, die Spaß an hervorragender handgemachter Musik haben. Spaß und Leidenschaft, Professionalität und Visionen, dies alles bringt der Superstar des zeitgenössischen Bluesrocks scheinbar mühelos unter einen Hut. Was Bonamassa noch von vielen seiner Kollegen unterscheidet, ist sein fanfreundliches Verhalten, was Bootlegging und Fotografieren anbelangt. Wo in andern Konzerten Security-Personal peinlich genaue Taschenkontrollen vornehmen, bittet Joe lediglich darum, ihm ein Foto oder eine Kopie der Aufnahmen zu schicken.

Wie bereits erwähnt erhielt am 10. März 2012 Bonamassa seine erste goldene Schallplatte für 100.000 verkaufte DVDs seines Konzertes in der Royal Albert Hall in London. Einen Tag später saßen wir dann in der Grugahalle in Essen und konnten uns damals bereits von diesem Ausnahmegitarristen berauschen lassen.

So war es an der Zeit euch hier einmal diesen Künstler näher gebracht zu haben.

Studioalben

2000: A New Day Yesterday
2002: So It’s Like That
2003: Blues Deluxe
2004: Had to Cry Today
2006: You & Me
2007: Sloe Gin
2009: The Ballad of John Henry
2010: Black Rock
2010: Black Country Communion (mit Black Country Communion)
2011: Dust Bowl
2011: 2 (mit Black Country Communion)
2011: Don't Explain (mit Beth Hart)
2
012: Driving Towards the Daylight
2012: Afterglow (mit Black Country Communion)
2013: We Want Grooove mit Rock Candy Funk Party[4]
2013: SeeSaw (mit Beth Hart)

Live-Alben
2002: A New Day Yesterday – Live
2008: Live from Nowhere in Particular
2009: Live from the Royal Albert Hall
2012: Live over Europe (mit Black Country Communion)
2012: Joe Bonamassa – Beacon Theatre - Live from New York
2013: An Acoustic Evening at the Vienna Opera House

DVDs/Blu Rays

2005: A New Day Yesterday – Live (limitiert, lag der Erstauflage der gleichnamigen CD bei)
2006: Joe Bonamassa – Live at Rockpalast

2009: Joe Bonamassa – Live from the Royal Albert Hall

2011: Live Over Europe - mit Black Country Communion

2012: Joe Bonamassa – Beacon Theatre - Live from New York

2013: Joe Bonamassa - An Acoustic Evening at the Vienna Opera House

2013: Joe Bonamassa - Tour de Force Borderline (Power Trio Jam)

2013: Joe Bonamassa - Tour de Force Shepherds Bush (Blues Night)

2013: Joe Bonamassa - Tour de Force Hammersmith Rock'n Roll Night)

2013: Joe Bonamassa - Tour de Force Royal Albert Hall (Acoustic / Electric Night)

Joe Bonamassa kommt wieder das ist garantiert.

In diesem Sinne

Eure

C.T.


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Kommentare

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So, nun kann ich auch "mitreden" (hehehe):

Na - nicht wirklich, aber da mir der Name aufgrund Deines Blogs ja im Gedächtnis geblieben ist, wurde ich selber "hellhörig", als ich den Namen als Programmhinweis für ein Konzert auf zdf-neo las.

Gesagt - getan: aufgenommen!

Es handelt sich um eine zweier-Konzert-Kombination aus dem Jahre 2009: Royal Albert Hall in London und dann noch "so´ne Halle" in N.Y., USA.

Ging einigermaßen rockig los und wurde dann stark blueslastig. Nach der 3. oder 4. Bluesnummer nacheinander, die vom Gesang her irgendwie alle gleich klangen, war es das dann für mich.

Fazit:
Ich hab´s versucht - aber es/er war nichts für mich! Aber so ist das eben mit den Geschmäckern...

Pro: Coole Nummer mit 2 (!) kompletten Schlagzeugen auf der Bühne!
Contra: Anzug & Sonnenbrille geht für einen Rock/Blues-Gitarristen gar nicht!

(außer bei Steve Lukather... aber der ist dann auch nicht so steif, sondern geht ab)

Schöne Grüße nochmal...

Der Kai

P. S. Finde den Output des Mannes - gerade was Live-DVDs angeht - ein wenig heftig... denke nicht, das es nötig ist, jedes Konzert zu pressen!
NX-01
23.07.2014 um 15:06
von NX-01
#8
Liebe Bloger,
er freut mich sehr, dass ich euch hier einen Ausnahmekünstler vorstellen konnte, den ich auch erst vor einigen Jahren aufgrund des profunden Musikwissens einer meiner Söhne, die ja, wer regelmäßig meine Blog verfolgt, hervorragend Gittarre spielen und somit auch vor den Griffstrukturen eines Joe Bonamassa keine Scheu haben.
Wer denn hier Blut geleckt haben sollte und noch jung genug ist viele Stunden einem Konzertmarathon beizuwohnen, dem sei hier das Konzert mi Joe Bonamassa und einigen andren genialen Musikern im Juni auf der Lorely ans Herz gelegt(Classic Rocknacht - Joe Bonamassa, Joe Satriani and more ST. GOARSHAUSEN / LORELEY). Meine Jungs werden mit einem größeren Trupp infizierter Freunde/innen auf jeden Fall dort sein.
Charlys Tante
06.03.2014 um 00:02
#7
Wunderbarer Blog und scheinbar hab ich hier auch musikalisch was versäumt, der Typ hört sich klasse an. Gemütlicher Gitarrensound, beiläufig grandiose Lebensuntermalung!
DANKE!
MoeMents
05.03.2014 um 21:08
#6
Ein ganz wunderbarer Konzertbericht, den Du hier ablieferst!
Und ganz nebenbei lerne ich auch noch kräftig dazu, denn Bonamassa war mir bis dato tatsächlich gänzlich unbekannt, was wohl aber, wie Du ja weist, auch an einer gänzlich anderen musikalischen diesseitigen Ausrichtung liegt.
Gleichwohl ist Dein Blog wirklich meisterlich udn die Qualitäten Bonamassas, von denen ich mich Dank Deines Blogs mal via Internet überzeugen konnte, unbestritten.
DANKe für diesen wirklich exzellenten Blog und das "Näherbringen" eines mir bis dato eher unbekannten Künstlers!
Freut mich zudem, dass das Konzert offenbar ein echtes Highlight für Euch gewesen ist, denn solch magische Momente machen das Leben doch lebenswert :-)!
Cineast aka Filmnerd
27.02.2014 um 16:16
#5
Holla, the forrest-fairy:

Ich habe nicht mal ansatzweise eine Ahnung, wer Joe Bonamassa ist oder wo sich die Mitsubishi Electric Hall befindet...!?!?

Aber man(n) lernt ja nie aus... ;-)

Schön, daß Du soviel Spaß hattest - und ein guter Blog noch dazu!

Daumen hoch, wie docharry2005 früher zu schreiben pflegte.
NX-01
27.02.2014 um 14:37
von NX-01
#4
Hallo @C.T.
Vielen Dank für deinen erstklassigen Konzert Blog,
mit sehr atmosphärischen Fotos. Hatte in der Vergangenheit häufig die Medien
über Joe Bonamassa beachtet, aber noch kein BD gekauft. Habe auch keinen (Ohrwurm) Titel im Gedächtnis. Werde daher mal so richtig Surfen.
Gefällt mir: (f)
docharry2005
27.02.2014 um 09:49
#3
Danke für den schönen Blog mit echt klasse Fotos! Hast Du super geschrieben!
Pandora
27.02.2014 um 08:40
#2
Super Bericht!

Auch ich bin seinerzeit bei der DVD anlässlich seines (Herzens)Konzerts in der altehrwürdigen Royal Albert Hall auf diesen Künstler aufmerksam geworden. Habe da richtig mit ihm (anlässlich der mitproduzierten Doku im Bonusbereich der Scheibe) mitfühlen können. Habe mich regelrecht mit ihm mitgfreuen können! Sehr sympatisch!

Auch die CD´s seiner All Star Band "Black Country Communion" befinden sich in meiner Sammlung.

Aber auf Eines muss der gute "Joe" schon ein wenig aufpassen...

sein Output an Veröffentlichungen ist schon sehr enorm geworden. Und nicht alle sind deshalb (fast schon logischerweise) hochklassig geworden. Da sind schon einige "Füller" mit dabei.

Weniger ist oft mehr!

Dennoch ein richtig toller Musiker, von denen es heutzutage nicht mehr viele gibt. Habe die Ehre in heuer anlässlich des "Sweden Rock" Festivals live zu erleben.
Mein Herz hängt sowieso an jeder Art von Musik die dem Blues entspringt.

Ein solches Event mit seinen Liebsten Menschen erleben zu können ist sowieso eines der schönsten und prägensten Ereignisse im Leben eines Menschen. (Also mir gehts halt so, bin aber auch ein unverbesserlicher Musikverrückter!) ;-)

DANKE für den tollen Bericht!
Kodijak
26.02.2014 um 21:32
#1

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