Der verrückte Film: Django Unchained
Django Unchaind habe ich leider im Kino verpasst -Seufz- , ich gehörte daher zu den ersten die den Film erworben hatten. Dennoch hat es bis jetzt gedauert, dass wir ihn uns endlich einmal in den Playerlegen konnten.
Quentin Tarantino ist einer der Regisseure, die einem immer wieder erneut ein Fragezeichen in den Kopf transportieren. Mit Christoph Waltz hat er seit dem Film Inglourious Basterds einen Schauspieler gefunden, der seine Visionen genau auf den Punkt bringen kann und die Schärfe der Rethorik unfassbar präzise zu präsentieren versteht, dass ist natürlich ein Glücksfall für Tarantino, aber ebenfalls ein Glücksfall für Waltz, der hierdurch erst die Möglichkeit bekam aus seinem angestaubten immer gleichen Rollenprofil, indem er sich vorher befunden hat herauszulösen. Insofern ergänzen sich beiden hervorragend, das zeigt sich dann auch in diesem Film, der die anderen Darsteller, wie DiCaprio und Samual L. Jackson aber auch Jamie Foxx dazu brachten hier einen glänzenden Auftritt hinzulegen.
verkörpert den Charakter des Kopfgeldjägers Dr. Schulz dieser findet im Film eine stetige Entwicklung, zunächst nur aus einem Grund dazu bemüht Django aus den Fängen des Sklavenhandels zu befreien, wird hieraus später eine Freundschaft, die dazu führt, dass er unverrückbare Prinzipien über Bord wirft und seinen neuen Freund bis zur Selbstaufgabe unterstützt, mehr möchte ich hier nicht verraten.
spielt hier eine verstörend wirkende Rolle als "gnadenloser bitterböse Diener" mit Pravour und erzeugt das eine oder andere Mal hinsichtlich seiner Hautfarbe schon für ein beschämendes Unbehagen und Übelkeit vor der Leinwand. Hier schafft es Tarantino, dem Film die spitze Wendung zu geben und den Zuschauer in sich gehen zu lassen um ihn im nächsten Moment mit einem fulminanten Splatterfeuerwerk wieder aus dem Sitz zu reißen.
spielt den Plantagenbesitzer und im tiefsten Mississippi beheimateten Sklavenhalter und Unmenschen Schaft mit einer nur DiCaprio innehaftetenden Authentität, das man wahrlich Gänsehaut bekommen kann, wenn man ihn bei seinem perfiden Spiel beobachtet.
Zuletzt dann noch
als Django, nur Q.T. kann sich so etwas ausdenken und setzt hiermit dem Saraksmus den der Film zweifelsohne besitzt die Krone auf. Befreit durch Dr. Schulz und getarnt als Kopfgeldjäger verfolgt er mit ihm zusammen sein eigentliches Ziel, hierbei muss Django öfter seine eigenen Grenzen übersteigen um sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Das alles zusammengefasst ist ganz großes verstörendes Kino und lässt den Zuschauer am Ende sprachlos zurück.
Die finale Schnittfassung:
by CT
Auf der Suche nach Django
Gefunden
Auf der Jagd
Wird er schiessen ?
Die geheimnisvolle Schönheit
Der Plan
Das Kostümfest
Der "bitterböse Diener"
Die Erkenntnisquelle
Was hat Shaft vor?
Der Vertrag wird vorbereitet
Der Vertrag ist besiegelt ?
Was führt er jetzt wieder im Schilde ?
Worum geht es hier?
Etwas schreckliches geschieht gerade
Ein Schuss fällt
Entsetzen macht sich breit
Was ist hier geschehen?
Tarantino him self ist natürlch auch dabei
Ist das das Ende von Django ?
oder der Ritt in die Freiheit ?
Hier fehlt doch noch was
Richtig!
Das Original
Das Bild ist ebenfalls ganz großes Kino und gibt einem das Gefühl mitten drin zu sein und das auch ohne 3D. Das Bild ist scharf, mit hervorragendem Kontrast und Schwarzwert versehen, sowie einer grandiosen Farbskala ausgestattet. Die Schmutzigkeit des wilden Westen kommt wunderbar zu Geltung aber auch die Reinheit der Guntsherrenhäuser wird grandios auf die Leinwnd geworfen, sodass einem in einigen Szenen fast die Spuke weg bleibt. Der Film weist aber auch sehr schöne Landschaftsaufnahmen auf und erreicht hierbei fast Referenzniveau.
Der Ton ist ebenfalls auf sehr hohem Niveau angesiedelt und schafft eine authentisch wirkende Räumlichkeit, feinste Nebengeräusche sind fast wie in einem Hörspiel auszumachen. Die Filmmusik bringt einem manchmal ein breites Lächeln auf die Lippen. Alle Speaker werden ständig mit Signalen versorgt. Die Subs bekommen in einigen Szenen mächtig Arbeit, die Dialoge sind immer gut verständlich, sodass hier insgesamt ebenfalls ein Surroundsound auf Reverenzniveau abegiefert wurde, so wie es von Q.T. auch nict anders zu erwarten war.
Extras:
Diese geben einem einen kurzen aber dnnoch ausreichenden Einblick in die Erschaffung des Filmes, die Stunts mit den Pferden sowie dem zauberhaften Kostümdesign
Fazit:
Dieser Film ist bestimmt kein Film für jedermann und jederfrau, hier muss man schon das eine oder andere Mal schlucken und sich an den filmischen Sarkasmus halten, den Tarantino hier präsentiert, sonst sind einige Szenen nur schwer zu ertragen, für zartere Gemüter ist dieser Film wohl eher nicht zu empfehlen. Ist der Film nun eine Persiflage des Italo Western mit ernsthafter Grundstruktur über die dunkle Zeitepoche des Sklavenhandels und dem Umgang mit den dunkelhäutigen Menschen im alten Amerika oder ist er eine bitterböse Satire mit dem Hang zum brutalen Splatter.
Diese Kritik aus der Zeit Online erfasst den Film so glaube ich wirklich am Besten:
“ die stereotyp anmutende Struktur seines Szenenaufbaus sorgt, bei aller Faszination, immer wieder für Distanzierungsschübe. Am besten ist daher vielleicht dran, wer Django Unchained ungeachtet aller Debatten um Gewalt und Geschichte als pures Genrestück genießt, das sich via Humor immer wieder selber von seinem finsteren Setting zu distanzieren weiß. Allerdings braucht es dafür ein gegen Sinnfragen eher robust gepanzertes Gemüt.“ (Quelle Zeit Online)
Endlich wieder einmal ein ganz großer Tarantino!!
Ansichtssache:
Film: 4,5 von 5 (betrachtet man ihn als ein Genreversatzstück)
Bild: 5 von 5 (es sind fast keine Schwächen vorhanden)
Ton: 4,5 von 5 (grandios ohne erkennbaren Makel)
Extras: 2,5 von 5 (hier hätte es durchaus etwas mehr sein können)
Schauspielerleistungen:
Jamie Foxx: 4 von 5
Christoph Waltz: 5 von 5
Samual L.Jackson: 4 von 5
Leonardo DiCaprio: 5 von 5
Viel Spaß mit dem Film
in den Weiten der Prärie
Eure
CT
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Kommentare
ich bin ganz weg und aus dem häuschen , einfach nur super .
So macht ein Review richtig Spaß ;)
So sehr der Streifen auch und gerade durch seine Vieldeutigkeit in Bezug auf die vielen Filmquerverweise sowie die exzellente sprachliche Präsentation überzeugt, verbleibt doch die Einsicht, dass mir persönlich die "Frühwerke" Tarantinos in Form von Reservoir Dogs und Pulp Fiction nach wie vor noch einen Hauch besser gefallen - aber das sind persönliche Animositäten, denn der Film ist wirklich eine Ausnahme - er ist ausnehmend gut!
Ähnlich Deinem Blog übrigens, der zudem auch noch derart schön bebildert ist, dass es einem den Atem raubt.
DANKE für diesen Blog!
Habe ihn als Steelbook zuhause auf meinem SUF liegen und freue mich schon auf die Heimkino-Premiere als Blu-Ray! ;-)