Red Tails von George Lucas mit Auro 11.1 3D Ton
Seit heute dem 17.05.2013 liegt der erste Film mit einer Auro 11.1 3D Kodierung in den Regalen.
Red Tails
Der Kriegsfilm Red Tails behandelt ein weiteres dunkles Kapitel der amerikanischen Militärgeschichte.
Am 2. Februar 2012 führten Barak Obama und seine Frau den Film Red Tails im 40 Personen fassenden Kinosaal des weißen Hauses als Gastgeber vor einer Gruppe von Tuskegee Airmen auf. Hierbei waren auch der Produzent George Lucas und der Schauspieler Cuba Gooding Jr. anwesend.
Worum geht es hier eigentlich?
Eine Gruppe afroamerikanischer Jagdflieger der 332nd Fighter Group wird 1944 nach Italien in den Kampfeinsatz geschickt, um herauszufinden, ob diese Kampfpiloten überhaupt dafür geeignet sind Luftkämpfe zu führen. Den afroamerikanischen Bürgern wird in dieser Zeit gemäß einem Dikret aus dem Jahre 1925 ein Mangel an mentalen und intellektuellen Fähigkeiten zugesprochen. In Italien dürfen sie mit veralteten und verschlissenen Jagdfliegern Angriffe auf Straßentransporte und Eisenbahnzüge fliegen, ein normaler Kampfeinsatz bleibt ihnen hierbei verwert.
Fakten:
"Im Zweiten Weltkrieg wurden am Tuskegee Institute in Tuskegee, Alabama, die sogenannten Tuskegee Airmen als Kampfpiloten ausgebildet. Diese Männer waren die ersten schwarzen Kampfpiloten des USAAC – die Rassentrennung in den US-Streitkräften galt noch bis 1948. Trotz oder gerade wegen zahlreicher Schikanen vonseiten der Vorgesetzten, der Ausbilder und der Bevölkerung wurden sie eine der besten Einheiten des Krieges und verloren bei 179 Einsätzen nur 25 der Bomber, die sie beschützten, durch gegnerische Jagdflugzeuge. Es gelang ihnen, weit über 100 deutsche Flugzeuge zu zerstören, darunter waren drei Düsenjäger Messerschmitt Me 262, die alle im Luftkampf über Berlin abgeschossen wurden. Tuskegee Airmen griffen 1944 ein deutsches Torpedoboot (TA-22, ehemals italienischer Zerstörer „Giuseppe Missori“) im Mittelmeer an und beschädigten es schwer. Im gleichen Jahr gelang es dem Leutnant Charles M. Lester, bei einem Einsatz drei deutsche Messerschmitt Bf 109 abzuschießen. Während der Kriegshandlungen beklagten die Tuskegee Airmen 66 Gefallene. 32 Piloten gerieten in deutsche Gefangenschaft.“ (Quelle Wikipedia“)
Dieser Film beruht also weitestgehend auf wahren Begebenheiten und wurde hollywoodlike etwas aufgehübscht und mit einer typischen Liebesgeschichte garniert.
Die Vorbereitungen für den Film nahm George Lucas nachweislich sehr genau und begutachtete hierfür viele Kriegsfilme. Eine Unterstützung für das Projekt bliebt ihm jedoch verwert, da man sich nicht vorstelle konnte, das ein Film der weitestgehend mit farbigen Schauspielern besetzt ist, von Erfolg gekrönt sein könnte. Auch hier zeigt sich noch heute, wie tief diese Spaltung immer noch sitzt. Letztendlich übernahm G.L. die Finanzierung des Filmes selbst und steckte mit dem erforderlichen Marketing annähernd 95 Mill. US Dollar (58 Mill. US Dollar für den Film) in dieses Projekt.
Die Ereignisse werden im Film sehr realistisch dargestellt aber für meinen Geschmack mit etwas zuviel Pathos und „Schmalz“ präsentiert. Vielleicht war es aber auch der Versuch von G.L. den Film für ein breites amerikanisches Publikum aufzubereiten, dass dann in Europa etwas zur Verwunderung, hinsichtlich der scheinbaren Leichtigkeit mit der die Kampfpiloten ihren "Job" machten, führt. Er zeigt aber sehr plakativ das gespaltete Verhältnis zwischen den Rassen bis in die Kriegsgebiete hinein. Jedoch gibt es auch versöhnliche Momente zu sehen, die zeigen, was geschieht, wenn nur der Mensch im Vordergrund steht. Natürlich enthält der Film auch einige Klischees, die in keiner Hollywoodproduktion fehlen dürfen und ist vielleicht für den deutschen Geschmack etwas zu locker inszeniert worden. Die Dramatik in der sich die Kampfflieger befanden wurde, wie schon bemängelt, etwas zur stark an Star Wars angelehnt und bekommt hierdurch einen der Ernsthaftigkeit der Vorkommnisse unangepassten Tatsch. Hier zeigt sich aber auch, welcher grandioser Filmemacher George Lucas ist, der losgelöst der realen Ereignisse einen unterhaltsamen Film präsentiert, wobei die Flugkampfszenen an der Realität angelehnt sind.
Insgesamt ist der Film ein gelungener Rückblick ohne Happy End, aber mit einem kurzen Moment des Sieges und der Auszeichnungen die den Kampfpiloten zu Recht zu teil wurden, wird zwar spät aber dennoch durchaus gelungen dieses Kapitel Kinotauglich umgesetzt.
In dem Fernsehfilm Die Ehre zu fliegen wird die Geschichte der Red Tails bereits 1995 verfilmt.
Bild:
Hierfür habe ich einmal wieder ein paar exemplarische Screenshots eingebaut, die die Qualität sehr schön demonstrieren können.
Insgesamt macht das Bild einen hervorragenden Eindruck. Der Kontrast und der Schwarzwert sowie die Farben, die etwas sepialastig die damalige Zeit wiederspiegeln sollen, sind gelungen und kommen sehr plakativ über die Leinwand.
Ton:
Hierbei handelt es sich um die erste Blu Ray Disc die mit dem Ton Auro 3D versehen ist. Hierbei können 11.1 Kanäle mit Höhen und Deckenlautsprechern ein ausserordentlich realistisches Klangbild erzeugen.
Leider gibt es noch keine AVRs, die diesen Sound decodieren können. Was soll das also, könnte man sich fragen.
Da der Sound auch abwärtskompatibel ist und in deutsch auch als ein 7.1 HD Master Sound vorliegt und ich über Höhenlautsprecher verfüge, gehörte der Film schon deshalb zu meinem Pflichtprogramm und ich muss sagen, der Sound ist schon grandios und kommt aus allen Speakern geflogen. Die Flieger fliegen über einem und mitten durch den Zuschauer hindurch, das es eine Freude ist, allein schon deshalb diesen Film zu sehen, aber auch im normalen 5. 1 Mix wirkt das Klangbild sehr homogen und macht richtig spaß.Tiefbass gibt es auch zu genüge, sodass das Sofa brummt und bebt.
Nachgedacht:Red Tails ist sicherlich ein etwas amerikanisch verklärter Film, der aus deutscher Sicht etwas anders gesehen wird. Amerika ist aber eine stark militärisierte Gesellschaft und ein kritischerer Umgang hätte sich bestimmt auf das Einspielergebnis des Filmes ausgewirkt. Das zeigt sich schon darin, das der Präsident selbst sich nicht nehmen lies den Film genau diesen Tuskegee Airmen im Beisein von G.L. zu präsentieren.
Bezieht man aber den Versuch von G.L. seit 1988 eine Finanzierung für dieses Thema zu finden mit ein, so erklärt sich einiges.
Wer sich hiervon frei machen kann, sieht jedoch einen gut gemachten Film mit schönen Schauwerten, tollen Flugszenen, Krach und Bumm sowie einer netten kleinen Lovestory und hat zumindest teilweise seinen Horizont erweitert und findet vielleicht zukünftig einen erweiterten Blick auf Diskriminierungen aller Art.
P.S.
Habt ihr gewusst, dass Sidney Poitier der erste farbige Schauspieler war, der Hauptrollen in Hollywood-Filmen bekam.
Im Jahre 1964 gewann ersogar als der erste farbige Schauspieler einen Oscar für die Hauptrolle im Film: Lilien auf dem Feld.
Seine Filme beschäftigten sich oft mit der Tematik der Rassendiskriminierung . Hierzu gehört der wohl bekannteste seiner Filme "In der Hitze der Nacht", der den unterschwelligen Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft anprangert.
Im Jahre 1991 konnte er sogar als erster Richter des Oberten Gerichtshofes im Film "Separate but Equal" als Thurgood Marshall auftreten.
Film: 3,7 von 5
Bild: 4,5 von 5
Ton: 4,5 von 5
Extras: 4 von 5
Die Extras beinhalten eine sehr gut gemachte Reportage von einer Stunde über die Red Tails, die wirklich sehenswert ist und zeigt, welchem Rassismus diese Kriegshelden bis zur Aufhebeung der Rassentrennung im Jahre 1948 tatsächlich ausgesetzt waren. Danach kann man sich auch heute noch für Amerika und den Umgang mit seinem Volk schämen. Danach sieht man den Film und die Intention und Beharrlichkeit von George Lucas mit anderen Augen, garantiert!
Teilt Euch mit!!
Euer
CT
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Kommentare
Der Film selbst hat mich bisher thematisch weniger interessiert - zumal die bisherigen Kritiken eher verhalten waren.
Deine Review macht nun aber doch Lust, sich den Film anzusehen - und das werd ich dann mal machen :-).
schmackhafter gemacht der wird auf jedenfall geliehen.