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Zapfig is! (anSICHTEN)

1. März 2018

Snowboard Academy / Everest / New in Town - Eiskalt erwischt / Ski Academy / Cool Runningsalt text

Mittlerweile hätte ich zwar schon wieder reichlich verfrorenes Material für einen erneuten Winterkino-Blog (Schnee, Abgeschiedenheit und eine unbekannte Gefahr), den leg ich aber noch etwas auf Eis und warte auf ein erneutes Blog-Jubiläum, bzw. den nächsten Winter. ;)

Viel Verschneites findet sich aber auch abseits der mysteriösen/gruseligen Pfade, weshalb ich weitere Blicke ins Weiße wagte.

Und weil Europa grad tatsächlich eine Eiswelle mit Niedrigsttemperaturen weit unter Null heimsucht, hab ich mir gedacht, ich schmeiß den Blog noch raus, bevor es zum Weekend wieder wärmer wird. Immerhin meinte man, dass Freitags die Quecksilber-Marke wieder klettern soll.

Gute Unterhaltung, frostige Grüße und weiterhin schön warm halten!
 


 

 

 
Snowboard Academy
USA1996
 
Eine Gruppe rebellischer Snowboarder mit Pisten-VERBOT - immerhin sind wir noch in den 90ties -, liegen ständig im Clinch mit der Pistenpatrouille! Die Skipolizei hat hier und da aber ihre Tricks die Boarder-Gang außer Gefecht zu setzen... z.B. eine aus Skistecken schießende Stolperleine.
 
alt textUnter den Snowboardpunks: Corey Haim (The Lost Boys) - mal ohne Corey Feldman auf Piste - und abseits der Spur, Jim Varney! Ja genau, der ERNEST-Darsteller, der als Entertainer der Skiregion in Erscheinung tritt, wodurch die Rutschpartie definitiv zum tollpatschigen Wagnis verkommt!
 
Letztlich kann natürlich nur ein Berg-Rennen entscheiden, wer die Nase vorn hat!
 
Reichlich Klamauk, viel Pistenrowdie-Stunts, blöde Sprüche, etwas Slapstick und natürlich regelbrüchiges Verhalten, machen aus der Pistengaudi einen netten 90ziger-Spaß, getoppt mit ein paar Kult-Gesichtern. Brigitte Nielsen jetzt mal außen vor gelassen! ;)
 
Schade, dass man bis heute die ganzen Jim Varney und Corey Haim Streifen (Direct to Video - Produktionen) in Sachen Veröffentlichung so sträflich vernachlässigt!
Dream a little Dream 1+2, Scuba School, Dream Machine, He's my Girl 2, Demolition High (& University), Fast Getaway..... nur vereinzelt schon als DVD raus, aber längst 'Out of Print'. "Watchers" könnte auch mal ne HD-VÖ vertragen - "Silver Bullet" erschien löblicher Weise gerade, wenn auch in einem selten faden Cover.

 
 
 
 
Everest
USA2015
 
In den 90er, als das Besteigen des höchsten Erdgipfels langsam zur Touristenshow wurde, wurde es zum Geschäft eifrige Gipfeljunkies rauf und runter zu bringen. Eigentlich mit erstaunlicher Überlebensrate für solch ein riskantes Unternehmen! Die letzte Rechnung begleicht jedoch die Natur, denn das Wetter lässt sich nicht exakt einrechnen.
 
Die wahre Begebenheit benötigt erstaunlich wenig Action, obwohl in seltenen Momenten auch die, die akute Aufmerksamkeit fordert. Das Nervenkostüm vielmehr durch die gänzliche Unternehmung fesselt und strapaziert, in der ALLEIN schon die Höhenlage für ausreichend Notlage sorgt!
 

Basislager für Lager, Höhenmeter für Höhenmeter, mangelnder Sauerstoff, Einzelschicksale, Selbstüberschätzung und in erster Linie das aufziehende Unwetter… das sind die Extreme dieser wahren Begebenheit aus dem Mai '96, in der über 30 Leute den Gipfel erklimmen wollten und einige zurückblieben.
 
Zwar alles realitstisch gehalten, weil man eben nicht auf riskante Action setzt, einiges mehr an Drama hätte man aber noch rausholen können, da manch Figuren - als Bsp. Keira Knightley - hinter den erwarteten Reaktionen zurückbleiben und eine friedvolle Inszenierung gewahrt bleibt. Zwar schön, aber die tatsächliche Tragödie - die bis heute viele offenen Fragen zurücklies - bleibt somit als ausgeglichenes Wagnis zurück. Eine Stellung zu beziehen, war wohl grundlegend nicht beabsichtigt.

Auch den Einsatz des Hubschraubers, lässt man trotz eines Pionierereignises - eigentlich unmögliche Höhenmeter - fast ungenutzt passieren. Durch die vielen Darsteller im Fokus, bleibt auch keine Zeit mehr technische Aspekte anzureißen. Interessant hingegen sind die Limits der einzelnen Protagonisten, deren persönliche Grenzen zwischen engstirnigem Willen und machtloser Regungslosigkeit, nur noch einen seidenen Faden zurücklassen -> dort wo eigentlich ein stabiles Sicherungsseil sein sollte. 
 
Jason Clarke sehr gut an forderster Front, teit sich die Unternehmung zum Ensemble auf: Mit Jack Gyllenhall als draufgängerischen Spaßvogel, Josh Brolin als Kämpfernatur und weiters gut besetzten Nebenrollen (Sam Worthington, Emily Watson, John Hawkes, Martin Henderson,...) neben den eigentlichen Helden, den Sherpas!!
 
Beeindruckende Bilder, einiges an CGI-Boden aber stets imposant eingefangene Naturgewalten. Schon zu Boden beeindruckt das durchstreifte Nepal und je weiter es hinauf geht, zieren Wetter und bunte Lagereindrücke - am weißen Monument! Festgekrallt auf der Couch bei anziehender Spannung, steigert man sich Richtung 'Höhepunkt'! 
 
Gut, dass hiernach erst die Hälfte des Films um ist!!
 
In Summe ein 'schöner' Film, der weniger zum Hinterfragen anregt, sondern mit seinem Ensemble und dem eigentlichen Hauptdarsteller, dem Mount Everest, auf 2 Stunden spannenden Unterhaltungswert setzt. Da ich Bergfilme sowieso mag, lagert der steile Trip wunderbar neben Cliffhanger und Konsorten. 
 
 
 

 
New in Town - Eiskalt erwischt
USA 2009
 
Die gewissenlose Karrierfrau Lucy (Renee Zellweger) wird vom sonnigen Miami ins verschneite New Ulm (Minnesota) versetzt - um eine Provinzfabrik einer Umstrukturierung zu unterziehen.
 
Industrielles Profitdenken trifft auf ländlichen Zusammenhalt!

 
Und Zellweger friert sich gleichmal den Arsch ab! Außerdem lässt sie kein Fettnäppchen aus, um mit den herzigen Provinzlern in Clinch zu treten.
Hier können es aber beide Seiten; allen voran treibt ein gut gelaunter J.K. Simmons (Whiplash) seine Späßchen mit ihr, während ihr der weniger gut besetzte Harry Connick Jr. (PS. I love you) den Kopf verdrehen soll.

Und die Spielchen treibt man so lang, bis einem warm ums Herz wird!
 
Die verfrorenen Wintereindrücke und das verschlafene Provinznest (mit seinen rustikalen Kneipen) sind gleichmal 'ne tolle Absteige, was eine angenehme Bleibe und Stimmung angeht. Weitere Ideen der Dorfgemeinschaft gestalten sich zu köstlich… denn der erste Freitag im November ist Eichhörnchentag (!) – der nächste aufgerufene Feiertag soll auch schon mit dem Eisangeln folgen!! Traditionen hält man eben hoch!

Die Lacher bleiben also nicht aus und Nettigkeiten fehlen ebenso wenig ->  geschenkte Patchwork-Decke mit allen Telefonnummern, falls man mit dem Wagen wieder mal im Schnee stecken bleibt. Ein Schneesturm zu Thanksgiving darf ebenfalls etwas Unruhe stiften.
 
Zur Mitte beginnt man leider immer mehr durchzuhängen, die dichter werdene Liebesgeschichte hat so ihre (forschen) Peinlichkeiten und bekommt bis Ende nur noch die erzwungene Kurve. Das eigentliche (Profit-)Thema rückt (mal abgesehen vom Ende) völlig in den Hintergrund, aber in diesem Nest geht's sowieso mehr um Persönliches, als um die Arbeit. Es sei denn, es steht mal kurz die Lebensgrundlage auf dem Spiel.
 
Zwischen Schneeräumdienst, Selbstgebasteltem und Tapioka-Pudding (ein Geheimrezept), ein wohltuendes Provinzfilmchen für einen kühlen Monat!
Auch wenn er hinten raus (recht) nachlässt, seh ich ihn aufgrund seiner idyllischen Herzlichkeit, manch guten Gags und der verschneiten Einöde doch gern – aufgrund meines Faibles schon zwei Mal geguckt.
 

 
 
 
Ski Academy
USA1989 – Ski Patrol
 
Elitäre Snobs vs. legere Spaßtruppe….

... lasst den Kampf um SNOWY PEAKS beginnen!

Sabotage war ein sehr beliebtes Mittel schwachsinniger 80s-Komödien - so auch im Streit um diesen Berg! Eigentlich würd's ja um die Ausbildung einer Skipatrouille gehen, bis man sich abseits von Pisten-Sicherheit und albernen Wortwitzen (ohne Ende), ins Finale mit dem rasenden Hot Dog Würstchen aufmacht!

Eine herrlich verblödete Pistengaudi, die auf den Police Academy Zug aufspringt und sich als seichte Lachnummer einfach mal in winterliche Gefilde verlegt… die Truppe jedoch ein Verbindungshaus und skurrile Persönlichkeiten innehabend, bleibt ein charmantes 80s/90s-Späßchen nicht aus.

alt textSeit Kindheits-Sichtung blieb mir der DREI-GESICHTIGE Verrückte in Erinnerung, der für jede seiner Gut/Böse-Persönlichkeiten eine Maske trägt (diese abwechselnd spricht) und neben seiner Freude an Hard-Rock, für reichlich Pisten-Ärger sorgt… und das, weil er auf 3 Dinge steht: "Raketenski, Geschwindigkeit und Nervenkitzel!"

"Du sollts wissen, wir kosten den Tod und leben das Leben!" Und weil der auch die Synchrostimme von B. Murray raushaut, kommt das gleich nochmals kultiger.

Ist die begehrte Studentin aus dem Ausland beinhahe verpflichtend für solche Ableger, ist Iceman (T.K.Carter/The Thing) für Gesang und Party-Schwung verantwortlich, während Stanley (Paul Feig/hier noch Schauspieler) es nie durch die Pistenprüfung schafft, aber eine überraschend flotte Sohle aufs Parkett der Schneedorf-Disco legt. Der etwas zu kleingeratene Murray (Leslie Jordan) hat einige Streiche wegzustecken, was zum richtigen Brüller wird, wenn man ihm Wachstumspillen schenkt und ihn nach einem Trinkgelage in die Wichtelwerkstatt des Weihnachtsmannes verfrachtet... und der nach Aufwachen glaubt, er sei plötzlich ein Riese!! Zum Schlapplachen!

„Gehirn-Uhu / algerisch auf Hund / Flitzpiepe…“ das Synchroballett hat einiges zu bieten, sodass der alberne Humor und manch sonderliche Figur abgeht bis die Pistenpolizei kommt – wäre die nicht selbst schon von der lustigen Sorte. Zumindest solang bis Sheriff EDNA auftaucht. Bergmeister im Hintergrund ist Altstar Ray Walston und als Maskottchen macht sich bestens die Bulldogge GODZILLA!

Eigentlich in der Ausstattung etwas zu monoton, find ich den Streifen dennoch sehr unterhaltsam – was wohl auch dem nostalgischen Blick geschuldet ist. Aber irgendwie halt ich ihn in Ansätzen für das winterliche Pendant zum sommerlichen „Turbogeilen Gummiboot“ (1984) – ohne natürlich dessen Charme zu erreichen. Aber mit Stunt-/Gesang- und Tanzeinlagen, will die Laune auch zwischenzeitlich nicht abreißen. Seit Kindheit nun endlich wieder mal gesichtet (VHS-ONLY) und erneut meinen Spaß gehabt!
 

 
 
Cool Runnings
USA1993

 

Wenn man erstmal weiß was EIS und ein BOB ist... kann sich der Sprintertrupp mit Vorzeigeläufer, einem Seifenkistenfahrer, einem jamaikanischen Yul Brynner (hier BRENNER) und einen Tollpatsch schon zu den Olympischen Spielen nach Kanada (1988) aufmachen! 

alt textAber nicht so eilig mit den Rookies. Zuvor hat man sich in der heißen Sonne Jamaikas erst mal warm …ehm… KÜHL zu machen, immerhin wird man von jedem lautstark ausgelacht, wenn man als Jamaikaner von WINTERSPORT spricht! Der legendäre John Candy (als alter Goldmedailliengewinner) sorgt aber dafür, dass dem bunten Haufen von Außenseitern im Blitztraining nicht die Luft (ZUM LACHEN) ausgeht!

Das eigentliche Training beginnt jedoch erst in Calgary (weil kalt!); unter den Augen versammelter Olympioniken gibt es etliche Hürden zu überwinden. Und obendrein knüppeldicken Squaredance, einige Schläge auf den Helm und ein bisschen Rastafrost!
 

Der große Sportlertraum gestaltet sich aber als amüsante Herausforderung, hält ein paar Badewannen-Grooves bereit, um Gefühl für Bob und Kurven zu bekommen und doch noch 'in Zeit' den Eis-Tunnel runterzukommen. Die belächelte Anfänger-Combo macht sich aber bunter als die olympischen Ringe. Und so ganz ohne richtige Sponsoren dauert's auch 'ne Weile, die billige Rostlaube in einen schicken Schlitten zu verwandeln.
 

Disney bevorzugt liebend gern solch lose Anlehungen an wahre (sportliche) Begebenheiten und „Cool Runnings“ kann man gewiss als eine der kultigsten unter den 90s-Sportkomödien betrachten - wenn nicht als die! Lustig, herzig, als auch vorbildlich erzählt, fehlt Jamaikas mitfiebender Blick auf ihre Jungs ebenso wenig, wie Charakter- und Familiensinn. Schöne Klischees und Sprüche zum Schieflachen, nimmt man es vergnüglich mit olympischer Kälte auf.

"Eins, zwoi, drü…" sofort (wieder mal) ansehen! 

„Fühlt den Rhythmus, fühlt die Musik…“
…bringt uns 'ne Blu-ray, in Eile geschwind!

Und wenn's zwischenzeitlich nicht gelingt, kann man ja mal bei "Eddie, The Eagle" vorbeifliegen. Der kann zwar nicht gänzlich aufschließen, fährt aber 'ne ähnlich geniale Feel Good Sause den kalten Hang hinab. Zusammen das perfekte CALGARY 88 (Winter Olympics) Double Feature!

Weihnachtssichtungen #8

22. Dezember 2017

 

 


 

Der Schneemann
GB 1982 - The Snowman

 

Der 26 minütige Kurzfilm basiert auf einem Bilderbuch und war sogar als BEST ANIMATED SHORT FILM bei den Oscars nominiert. Hat zwar nicht gewonnen, dafür aber andere Preise abgeräumt und sich in England als (alljährliches) Traditionsgut einen festen Platz in der Popkultur gesichert.

alt textAlles beginnt mit dem Hinausstapfen eines kleinen Jungen in den frisch gefallen Schnee. Aus Langeweile entschließt er sich einen Schneemann zu bauen. Eine Schaufel Magie hinzu und schon können die Abenteuer mit dem neuen Freund ihren Lauf nehmen. Aber Achtung, der Schneemann darf sich nicht zu lange im Haus aufhalten und schon gar nicht vor dem Kamin! Eine Tiefkühltruhe ist auch viel bequemer.

Und das war erst der Beginn einer entzückenden Reise. 
 

Ganz ohne Worte, nur geleitet von einem umschmeichelnden Orchester, lässt man sich durch die Eindrücke treiben und in die erweckte Stimmung entführen. Die nahezu drängt, sich fallen zu lassen und die Zeit zu vergessen.
 

alt textVoller liebreizender Heimeligkeiten entfaltet sich schön gezeichnet - liebreizend altmodisch mit Buntstift ausschraffiert - eine Wohlfühlreise mit kleinen magischen Momenten. Auch etwas rührselig, gar einen Hauch Melancholie innetragend, ist es eine Reise audiovisueller Künste - in winterliches Labsal gehüllt. Zumindest fühlt es sich so an.

Irgendwann hebt man sogar ab, schwingt sich in die Lüfte, um noch weitere Winkel dieser Welt zu erkunden. Hierzu der einzig gesungene Musiktitel (Howard Blake/Walking in the Air) als Begleitung, wird einem der auch noch als Ohrwurm sicher sein. (Der Song wurde übrigens u.a. schon von Nightwish adaptiert.)
 

Tja und ihr werdet nicht glauben, mit wem die Schneemänner letztlich bekannt sind.
 

Nach der Heimkehr dieses weihnachtlichen Trips, verhält sich das Drehbuch sogar recht ehrlich, irgendwie erwachsen. Denn nicht alles kann so schwungvoll bleiben.

Sofern einem die Stimmung nicht trübselig anmutet, ein rundum gelungener Exkurs aus dem Alltag. Der trotz der ruhigen Entfaltung, wie im Flug vergeht und sich angenehm nostalgisch für die Winterzeit macht. Ihr findet den Trickfilm auch online, mittlerweile ist sogar eine DVD erhältlich. Zum 30. jährigen Jubiläum (2012) gab es dann sogar eine Fortsetzung.
 

 

 

Immer wieder Weihnachten
KAN 2013 - Petes Christmas

 

Ein Zeitschleifenabenteuer an Weihnachten hatte ich ja schon: Die 12 Weihnachtsdates drehten ein Liebesroulette mit Persönlichkeitsfindung und sorgten in der weihnachtlichen Backmischung für liebenswerte Abwechslung. Da ich das Murmeltierkonzept ohnehin mag/liebe, darf jetzt noch ein Kid/Teenager die tägliche Runde antreten.
 

alt textZachary Gordon (Gregs Abenteuer) wäre jetzt nicht meine erste Wahl gewesen, Bailee Madison (Brücke nach Terabithia) als frisch zugezogenes Nachbarsmädchen versüsst einen aber jede Begegnung mit überniedlichem Bäckchengrinser. Wider Erwarten läuft keinmal mehr eine vordergründige Lovestory durch die Schleife, sondern ein Familiendilemma. Für die wird Weihnachten nämlich zum Disaster! Alles nur mögliche läuft daneben, sodass der Haussegen am Hl. Abend richtig schief hängt. Pete betitelt es sogar als das schlimmste Weihnachten aller Zeiten; denn es wurde neben allerhand Problemchen nicht nur sein Geschenk vergessen, er hat als mittlerer Prellbockbruder auch die Schuld für alles einzustecken.

Und auf Anfang!

Und ja, der kleine Bruder hat einem immer noch ins Bett gepinkelt! Hahaha!

Nach der ersten Wiederholung ganz schön durch den Wind, benötigt Pete zwar eine Weile bis er endlich in die tägliche Zeitschleife eingreift, dann nimmt er sich aber einen Charakter nach dem anderen vor. Die jährliche Tradition eines Footballspieles, bringt mit allerlei weiterer sich wiederholender Eckpunte auch genug Möglichkeiten mit. Bei den zu beeinflussenden Persönlichkeiten steckt man gelegentlich aber genauso fest, wie im wiederkehrenden Tage - irgendwann löst sich allerdings auch das letzte Rätsel. Aufgewertet wird das ganze noch durch Althase Bruce Dern (The Hateful 8) in der Rolle des Großvaters, der manch kritische Sprüche schön trocken rüberschiebt...

"Er ist ein interessanter Junge. Total durchgeknallt, aber... dennoch interessant."


Nett familiär und für ein Kids-Movie doch auch (leicht) gehaltvoll. Für einen Fernsehfilm außerdem nett ausgestattet, gibt sich das traute Heim weihnachtlich schick und die Zeitschleife Tag für Tag mit neuen Charakteroffenbarungen - die es zu ordnen und bereinigen gibt. Würd ich als Weihnachtsvielseher mitsamt der 12 Weihnachtsdates sogar zur Sammlung nehmen - aber nur als Schnäppchen.

 

 

 

Oh je, du Fröhliche
USA 2006 - Unaccompanied Minors (unbegleitete Minderjährige)

 

Die Geschwister Spencer und Katherine sollen Weihnachten zu ihrem Vater abheben. Allein in den Flieger gesetzt, steht ein Zwischenstopp am Hoover International Airport an, der wird jedoch von einem Blizzard in die Knie gezwungen! Und nichts geht mehr...

"Willkommen in der Lounge für alleinreisende Kinder."

"Helfen sie UNS! ...wir sind Flugbegleiter, kein mobiles Einsatzkommando!"


Ja, hier ist die Hölle los! Wenn man Weihnachten schon am Flughafen festsitzt, kann man diesen aber auch rocken!

Etwas High Flyers Club, die Läden unsicher machen, die Technikerhalle auseinander nehmen oder gar einen elektrischen Scooter klauen... zumindest so lang, bis die Security auftaucht!
 

alt textObwohl man es anfänglich mit einer ganzen Horde "alleinreisender Kinder" aufzunehmen hat, reduziert der Weihnachtsstreich am Airport sich auf eine echt talentierte 5er-Kombi. Als eine Art Breakfast-Bunch unter Quarantäne, erhält man allerlei belustigende Charakterdifferenzen... die gegen einen größeren Feind (der fiese Flughafenbesitzer mitsamt schusseliger Security) Ersatz-familiär zusammenwachsen muss. Spencer will für seine kleine zuckersüsse Schwester nämlich Weihnachten retten und dafür muss in der mega-unterhaltsamen Hetz durch Flughafen, Umgebung und Nacht, auch der Weihnachtsmann pünktlich sein! Eine wirklich spleenige Querbeet-Kidsrunde, unter die sich sporadisch auch der Junge aus Bad Santa schleicht - mit Aquaman-Talisman und sonderbaren Sprüchen im dicken Anorak:

"Der Freund meiner Mutter sagt, an Weihnachten kämpft Frosty der Schneemann mit dem Teufel."
 

Den Sturm (nur) in Erwähnungen hochgezüchtet, nimmt Rob Corddry (Hot Tub Time Machine) für seine Kids auch noch die Reise durch diesen auf. Dessen Road Trip mit einem Biodiesel-Mercedes (Oldtimer) ebenfalls brachial amüsante Tücken breithält!
 

Manch Aussagen sind der Brüller, für kindlichen Slapstick und tänzelnde Showeinlagen ist sich keiner zu schade, sodass man nur von einer schneidigen Inszenierung sprechen kann. Den Airport weiß man reichlich auszunutzen, damit einem vom labyrinthischen Kofferfördersystem bis hin zur Lagerhalle unabgeholter Gepäcksstücke, auch nicht die Dynamik ausgeht. Nach der abenteuerlich lustigen Nacht, hat der folgende Weihnachtstag natürlich auch noch eine herzige Überraschung abzuliefern.

Es mag nicht schwer sein ein Paul Feig (Regie) Abenteuer zu toppen, dieses Kids-Adventure überdauert aber alles, was er bisher (fragwürdiges) auf die Beine stellte. Zumindest aus meiner Sicht.

Ich mag diesen liebenswerten Ausnahmezustand, der mit den Lachmuskeln auch mal Schlitten fährt.

 

 

 

 

zuvor gesehen:
Der Gauner und der liebe Gott / Die Legende vom Weihnachtsstern / Lethal Weapon

 




Weihnachtssichtungen #5

10. Dezember 2017

 

 
 

 

Meet Me in St. Louis
USA1944


Mit dem Großvater, einer Hausmagd, einem Sohn und vier Töchtern im Haus wird es bei Familie Smith gewiss nie langweilig. Ganz und gar nicht, wenn die beiden älteren Töchter Esther (Judy Garland) und Rose (Lucille Bremer) ins heiratsfähige Alter kommen. Dann beginnt sich nämlich ein Liebeskarussel zu drehen, …

… das die Männerwelt mit Liebreiz und Gesang umgarnt!

Ein einfaches Grundkonstrukt für etwas familären Trubel; nochmals gesteigert als der Vater ein Jobangebot aus New York bekommt und für den Jahresbeginn ein Umzug ansteht. Das bringt die eingespielte Familienbande doch etwas aus der Fasson.

Erstmal machen wir uns aber reichlich mit St. Louis und Familie Smith bekannt. Vom Sommer 1903 hinweg bis zur angekündigten World Fair 1904 (in Lousiana) soll die musikalisch untersetzte Familiengeschichte laufen, versüsst mit einigen Ohrwürmern und Tänzchen, schmeichelt man sowohl dem Nachbarsjungen, als auch dem Publikum. 

“Skip to My Lou” für etwas Südstaaten-Schwung, ein Auftritt mit der kleinen Schwester (dem damaligen Kinderstar Margaret O’Brain) und einige Songdebüts für Judy Garland selbst, darunter auch der Welthit “Have Yourself A Merry Little Christmas“ der mit einer rührenden Szene endgültig das letzte Eis bricht.

Nach einem tänzelnden Sommer, einigen erhofften Heiratsanträgen und einem herbstlichen Halloweenfest (mit ungebändigten Kindern), steht endlich Winter am Plan: Und mit ihm, Schneemänner bauen und das letzte Weihnachtsfest in St. Louis! 

Auf zum finalen Ball, einmal schwungvoll um den großen Weihnachtsbaum getanzt und mit froher Kunde zum emotionalen Ausklang ausgeholt. Der Frühling soll nur noch der Abrundung dienen. 

Die Technicolor-Brillanz strahlt bei den schicken Kostümen farblich um die Wette, etwas auftoupiertes Haar für die Damen und natürlich eine elegante, zeitgemäße Ausstattung für das reizende Landhaus. Eine gelbe Tram, hinzu eine Kiste zum erleichternden Kutschen-Aufstieg oder auch einfach nur ein atemraubendes Korsett, sind weitere entzückende Details. 

Im MGM-Hit schickt sich die Story zwar nur in dünner Gemächlichkeit an, die Jahreszeitenrunde gestaltet sich dennoch lieblich, musikalisch gediegen und in seiner familären Botschaft nur allzu verständlich: Solang man beisammen ist, ist es unwichtig wo man ist. Schön wenn man hierzu auch noch ein paar ungehobelte Angewohnheiten (für vereinzelte Späßchen) einstreut. 

Passen solch charmant-wirkende Klassiker (meiner Meinung nach) aus nostalgischen Gründen grundlegend zur emotionalen Zeit, rundet „Meet me in St. Louis“ das mitsamt seines Kultsongs und dem Schlüsselmoment am Weihnachtsabend, noch innig ab. Weshalb er sich mittlerweile längst in etlichen Weihnachtsfilmrankings breit machte.


Trivia: Regisseur Vincente Minelli war von 1945 – 1951 mit Judy Garland verheiratet, aus dessen Ehe Liza Minnelli hervorging. 

In „Familie Stone – Verloben verboten!“ flimmert die Szene mit „Have Yourself…“ sogar über den Fernseher, ebenfalls guckt Matthew Broderick eine Szene aus "Meet me in St. Louis" in „Blendende Weihnachten“.

 

 

 Weißblaue 
Wintergeschichten 


Seit 1984 flimmern im deutsch-österreichischen Fernsehen die Weißblauen Geschichten über die Mattscheibe. Vorerst nur ein Weihnachtsspecial aus dem Jahre 1987 rumgekommen, machte man sich 1994 daran regelmäßig in die winterlichen Gefilde von Bayern und Umgebung zu entführen! Weshalb die Co-Produktion von ZDF/ORF mittlerweile auf 17 Winter-Episoden kommt, die man regelmäßig zur Weihnachtszeit unters Programm streut.

Alle Folgen gibt es auf zwei Sets/Boxen (insg. 6 DVDs), um sich gediegen dem boarischen, urigen Ambiente unter nostaglischer Fernseh-Tristesse hinzugeben. 

Hierzu muss man schon ein kräftiges Rosamunde Pilcher Gen mitbringen und obwohl ich deren Filme nie geguckt habe -und auch nicht werde- kann ich den Weißblauen Wintergeschichten aufgrund der regionalen Eigenheiten, den winterlich verschneiten Gefilden und der naiven Herzlichkeit etwas abgewinnen... in der Vorweihnachtszeit!

Oftmals geht man in den kleinen Liebsgeschichten so dermaßen naiv oder abwegig ans Eingekuschelte, dass man über den Love-Trash nur noch herzhaft lachen kann.

Der Introsong beginnt schon mal mit häuslicher Folklore zu verzaubern, als wär man zu Gast beim Märchenfilm, bevor das freche Aufeinandertreffen der (teils nahmhaften deutschen) Protagonisten unter weißen Bergen, für kitschige Probleme sorgt - die man bis Ende natürlich zu schmelzen vermag.
 

Ab in die Tenne, Eislaufen bei Flockenzauber, Schlittenfahrten, die Skipiste runter, auf zur Liason mit dem Skilehrer,... wird dem verschneiten Alpin-Gelände gefrönt, dazu etwas Weihnachtsbeleuchtung und hin und wieder auch ein Bäumchen fürs Fest. Oftmals machen Fremd-Techtelmechtel die Runde, bei "Ein echter Knaller" gibts sogar eine amouröse Affäre an Silvester. Und siehts noch so übel aus, findet sich für jeden noch so sonderbaren Topf, ein Deckel!

Viele Hotels werden bezogen, sonderbare Spielchen getrieben, speziell wenn der (getarnte) Chef eines Grandhotels eine bissige Frau ("Der eiserne Besen") einstellt um sein Hotel wieder auf Vordermann zu bringen, stellt sich hingegen der Dieb aus "Der Butler" als äußerst amüsant heraus, wenn er beim Einbruch beginnt Silber zu polieren. Ob Krimi oder Rätseljagd in der Region, für Spannung, Liebeswirrungen, schräge Situationen und kitschige Lösungen ist gesorgt. Den Rest versüsst man sich mit "Kokosbusserl".

Angst vor CGI-Gewittern braucht man auch noch keine haben, die TV-Optik bleibt zwar recht schal und trist, die netten Winterbilder, alt textdas Holzhüttenambiente und nostalgische Fernsehnaivitäten wissen das Herz im boarischen Schneegestöber aber zu tauen - ansonsten lacht man sich einfach eins und geht Eisstock schießen!

Die perfekte Sendung zur Adventszeit, wenn man wieder mal bei den Großeltern zu Besuch ist. ;)
Und hab ich die gesamte Serie schon letztes Jahr geguckt, stellt sich heuer erstaunlichweise vereinzelter Wiedersehens-Drang ein. Ich weiß jetzt nicht ob ich den Kopf schütteln soll, oder mich darüber freuen.

Jetzt habe ich grad noch entdeckt, dass man im November (2017) eine Gesamtkollektion veröffentlicht hat.


 

Trancers
USA 1984

 

Jack Deth -merkt euch diesen Namen- ist Trooper (Cop) im 23. Jahrhundert. Er jagt sogenannte Trancers: Menschen die vom Bewusstsein eines Verbrechers namens Whistler eingenommen und dadurch zu tötenden Zombies wurden. Als der auch noch ein Zeitreiseserum synthetisiert, um in der Vergangenheit die Vorfahren des aktuellen Regierungsstabes auszulöschen, hat der Trooper ihm zu folgen. Er muss verhindern, dass Whistler dadurch die gesamte Macht des 23. Jahrhunderst an sich reißt.
 

Achtung: Kann Spuren von Weihnachten und Trash enthalten. ;)


Der Sci-Fi-Reißer aus der (Charles) Band B-Schmiede (Full Moon Productions) spielt nämlich zur Weihnachtszeit (im Jahre 1985)! Tim Thomerson aka JACK DETH wurde in den Körper des 80s-Zeitgenossen Phil zurückgeschickt, dessen Freundin Leena (HELEN HUNT!) sich erst mal mit dem neuen Charakter (in der Hülle ihres Lebensgefährten) anfreunden muss.

alt textLeena trägt schon zu Beginn ein Weihnachtsoutfit, weil sie als Assistentin einem Kaufhaus-Santa zur Seite steht. Wo auch gleich die Action losbrechen darf, da Whistler sich schon eingenistet hat:

"Kontrolldienst! Wir haben schon wieder Ärger am Nordpol!"

 

Das zeitliche Zurückschicken einer Person im Schutzauftrag, zur Sicherung der Zukunft, hat schon leichten Terminator Charakter, "Trancers" zieht beinahe zeitgleich aber sein eigenes Ding durch und überzeugt in bester B-Manier mit seiner herrlichen Mixtur: Der hartgesottene Cop der gerne Trenchcoat trägt, eine Jagd durchs alte L.A. mit guten Anspielungen auf die Zeitunterschiede zwischen 20. und 23. Jahrhundert, die Spur einer romantischen Ader und hinzu zur Weihnachtszeit, ein paar innovative Zukunfts-Eigenarten. Die auf begeisternden Weise auch mal für Schmunzler sorgen: Da wäre die 10 Sekunden Zeitlupe per Uhren-Knopfdruck, dessen sensationelle Nützlichkeit es sogar mit der Bullet Time aus Matrix aufnimmt;  so richtig genial ist jedoch das Zurückschicken eines Vorgesetzten im Körper eines kleinen Mädchens! Was für ein Schenkelklopfer.

Helen Hunt und Tim Thomerson entpuppen sich als reizendes Gespann, die durch ein kurzweilig auf den Punkt gebrachtes Drehbuch auch nicht lange herumfummeln - was jetzt nicht heißt, dass man unverzüglich unterm Mistelzweig landet, aber angenehm schnell Freundschaft schließt. Die Low Budget Austattung sorgt neben dem billig wirkenden Tüdel-Score dennoch für kreative Ideen und einen ungehobelt fantastischen Look. Zwischen Phaserkanone und 80s-Colt schießt man in der Action aber sowieso lieber aus der Handkantenhüfte. Und schiebt einschließlich eines wiederholten zynischen "Fröhliche Weihnachten" auch noch ein paar lakonsiche One Liner rüber! Stimmung gelungen!

Wer darüber hinaus wissen möchte, wie eine Punk-Variante von JINGLE BELLS klingt, hat sich ohnehin einzuklinken. Kodijaks weihnachtliche Action-Empfehlung kann ich demnach Genrefreunden nur weiterempfehlen. Fand den echt gut.

 

 

 





zuletzt gesehen:
Agatha Christie Weekend

Weihnachts-anSICHTEN #2

17. Dezember 2015
  Santa Baby 2 / Vier Schwestern zu Weihnachten / Das weiße Rentier
 
 

 
 
Santa Baby 2
Christmas Maybe
USA 2009

Eigentlich fast untypisch für Ron Underwood (Tremors, City Slickers) bei beiden Santa Baby-Ablegern Regie zu führen, seine Spanne scheint aber demnach genauso breit zu sein wie George Millers pendeln zwischen "Mad Max" und "Ein Schweinchen namens Babe".
Das Drehbuch von Santa Baby 1 und 2 geht jedoch nicht auf seine Kappe, und darin steht städliche Karriere vs. idyllisches Weihnachtsmanngeschäft im geschäftigen Fokus.   
 
Jenny McCarthy übernimmt in beiden Teilen die Rolle von Santas Baby, der Tochter des Weihnachtsmannes, und hat sie gegen Ende des ersten Films noch versprochen, die Assistentin ihres Vaters zu werden um langsam das Geschäft zu übernehmen, so startet der zweite Teil dennoch fernab des Nordpols. In New York steht für die Karrierefrau eine Fusion zweier großer Firmen an, als sie bemerkt, dass ihr Vater in sowas wie 'ner Midlife-Crisis steckt und sie erneut zwischen ihren Geschäften und denen des Vaters jonglieren muss. 
 
Jenny McCarthy als Mary Santa, sowohl ihre Mutter als auch 3 Elfen kehren in ihre Rollen zurück, der Rest wurde ersetzt, sogar die Liebe ihres Lebens Luke (durch Dean McDermott) und der Weihnachtsmann (durch Filmmafiosi Paul Sorvino)! 
 
Das TV-Weihnachtsgebräu setzt sich dann aus Land- vs. Stadtleben - also Polaris vs. Big Apple –, unzähligen Weihnachtsplätzchen und streikenden Elfen zusammen, die werden nämlich von Kelly Stables (die Sprechstundenhilfe von Alan Harper) aufgescheucht! Die wollte nämlich in der Werkstatt des Weihnachtsmannes schon immer eine größere Rolle spielen und führte die Geschäfte sogar brillant als der Weihnachtsmann sich seinen neuen Hobbys widmete, als Mary aber zurückkam um den Laden zu schmeißen, sah sich die eigentliche Briefbotin wieder ins Aus versetzt. So versucht sie in listig-süsser Gemeinheit alle zu untergraben damit Mary scheitert. Zickige Weihnachtssabotage!
 
Die Elfen, die sie mit reichlich Plätzchen und Liebreiz zum Streiken bringt, können einen schon zum Lachen bringen, denn die wissen NIE wirlklich warum sie eigentlich streiken; die hellsten sind die keineswegs und mit Keksen kriegt man sie sowieso immer rum!
Einige Requistiten sind richtig entzückend, wie die kleine Eisenbahn rund um die Werkstatt von Santa, und die schneeüberladenen Wälder rund um den Hockeyplatz am See sind sowieso herrlich.
 
Die Erfolg vs. Herzlichkeitsgeschichte läßt also das Ex-Playmate zu schlechten Digieffekten auflaufen – zum Glück kommen die nicht oft vor – und in eine Beziehungskrise mit ihrem Schlittenhund-Postboten rutschen, um letztlich unartigen Menschen zu verzeihen, anstatt sie mitsamt Geschenkesack ins Eiswasser zu schmeißen! Naivität, Kitsch und Storybanaliäten obligat, bis man draufkommt, dass es sich mit dem Schlitten des Weihnachtsmannes auch gut pendeln lässt! Für Weihnachtsvielseher... (doch) ok. 


 
Vier Schwestern zu Weihnachten
The March Sisters at Christmas USA 2012

Die March Schwestern haben scheinbar schon weit zurückliegende literarische Wurzeln, fand ich doch überraschend nach Sichtung weitere Verfilmungen des Buches "Little Woman" aus dem Jahre 1868. Neben zwei Kinofilmen, 1933 mit Katharine Hepburn, 1949 mit Elizabeth Taylor und Janet Leigh (Psycho), auch noch einen Fernsehzweiteiler (1978) und den heute noch am ehesten in Erinnerung gebliebenen "Betty und ihre Schwestern" aus den 90ern, u.a mit Winona Ryder und Kirsten Dunst...

Nun hat man die MARCH Schwestern Jo, Meg, Amy und Betty auch noch für eine aktuellen Fernsehfilm übernommen und schickt die 4 unterschiedlichen Schwestern in der Vorweihnachtszeit um die Rettung ihres alten Familienhauses - dem Orchard-House!

Als ihnen eingangs ihre Mutter offenbart, dass sie das mittlerweile heruntergekommene Haus verkaufen will, werden die Schwestern sofort wehmütig. Sie gibt ihnen aber die Chance sich vom Haus zu verabschieden indem sie es in ihre Obhut legt während sie bis Jänner auf Reise geht. So können die Schwestern von Halloween weg, über Thanksgiving, bis hin zu Weihnachten, ihre Kinderheitserinnerungen nochmals vor Ort auskosten um Lebewohl zu sagen. Da sich die Schwestern dennoch nicht vom Haus trennen wollen, setzen sie ihre letzte Hoffnung in eine Renovierung. Vielleicht überlegt es sich die Mutter dann doch anders.

Tja, ohne Moos nix los, könnte man nun sagen, denn die Schwestern sind in ihren unterschiedlichsten Lebensetappen nicht grad flüssig, oder handwerklich begabt. Und um etwas von ihrem spendablen Freund Teddy anzunehmen sind sie zu bescheiden... oder auch zu sturköpfig! Gerade Jo nervt in ihrer dickköpfigen Rolle oftmals rum.
So wandert die Renovierung mehr in den Hintergrund und die einzelnen Probleme der Mädchen drängen sich auf.

Die Idee 4 Schwestern unter Feiertagsstimmung zusammenzuführen um an einem Strang zu ziehen, kann schonmal besinnlich wirken, denn besinnen sollten sich die Schwestern nun alle auf etwas in ihren Leben. Ob es nun die Kunst ist, etwas zu machen was man liebt, seine Ideale nicht zu verkaufen oder einfach nur die Liebe, oder das Loslassen zum bewegenden Thema wird, die Schwestern können sich gegenseitig weiterhelfen. Auch nicht ohne die Hilfe einiger Männer in ihrem Leben, die zwischen Klavierstunden und dem Entdecken eines Kamins bei den Renovierungsarbeiten, die Schwestern immer wieder etwas (hilfreich) aus dem Konzept bringen.  

Also etwas Zickenkrieg und auch allerlei Romanzen gesät auf dem Weg nach Weihnachten, ein schöner erster Schnee-Moment und ein schönes Haus im Kolonialstil, zumindest bei den Außenaufnahmen, anderwerweitig sieht man nämlich auch mal ein anderes Haus. Also ganz einwandfrei ist die Sache definitiv nicht und manch Schnitte zu Beginn auch etwas ruppig. 

Ansonst ist "4Schwestern zu Weihnachten" der typische Fernsehfilm mit Durchschnittsdarstellern zwischen nett anzusehen und gelegentlich nervig. Für das Vorweihnachts-/Feiertagsnachmittagsprogramm, während man vielleicht noch nebenbei Geschenke einpackt. Nicht sehen muss, aber kann. Am Ende muss auf jeden Topf ein Deckel passen und wer keinen findet, bekommt einen Job. Frohe Weihnachten! ;)



 
Das weiße Rentier
White Reindeer
USA 2013
 
Suzanne (Anna Margaret Hollyman) liebt Weihnachten über alles. Schon kurz nach Thanksgiving beginnt bei ihr die Weihnachtsmusik zu laufen und die Neubefüllung des Kühlschranks mit reichlich Egg Nog (sowas wie Eierpunsch)! Dieses Jahr erwartet Suzanne jedoch eine große Überraschung: Voller Freude erfährt sie von ihrem Geliebten, dass sie nach Hawaii ziehen werden… und dann wird er von Einbrechern erschossen! …Yuhuuuu!
 
Oh! Das war jetzt irgendwie daneben!!

Nunja, so fühlt sich aber doch öfter der Humor dieser Tragikkomödie an! Eingebettet in durchwegs trockenen Humor und gleichgestellter Stimmung erlebt man einige Absurditäten die Adventszeit hindurch. 
Die Zuckerstange, die Suzanne von einem Polizisten zum Trost bekommt, zieht sie nämlich nun auch nicht mehr aus ihrem Loch!
Ihr Freund ist verstorben, und das verkackt ihr nicht nur ihre so heißgeliebte Zeit! Traurigerweise erhält sie dann auch noch weitere Hiobsbotschaften: Ihr Freund hatte sie zuvor noch mit einer Stripperin betrogen und auch ihre Eltern wollen sich scheiden lassen.
 
In den ruintreibendes Trauershoppen (weihnachtlicher Overkill) und manch frivole Gelüste helfen auch nicht über den Schmerz hinweg, im Gegenteil, es treibt sie weiter mühselig in den Abgrund richtung Weihnachten – wohin sich leider auch der Film schleppt. Als kleinen Ausweg sucht Suzanne Kontakt zur Stripperin Autumn (Laura Lemar-Goldsborough), dem lüsternen Fehltritt ihres Mannes, und will sogar mit ihr abhängen. Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden.
 
"Autumn ist mein Strippername, mein richtiger Name ist Fantasia!"
 
Die doch irgendwie hübsche Darstellerin Anna Margaret Hollyman - recht gut in ihrer Rolle - wirkt anfänglich wie die Unschuld vom Lande, bis mehr und mehr etwas schwarzer Humor und reichlich situationsabwegige Eigenarten auftauchen. Doch auch witzig und gelegentlich (auf-)reizend, doch vielmehr deprimierend!! Der Humor wurde doch recht verkrampft/steril ausgelegt, was eindeutig dem trübseligen Score zu Grunde liegt, der ganz markant diese träge/zähe Stimmungslage vorgibt. Taucht optisch mal weihnachtliche Wärme auf – kommt doch öfter vor - wird die wie Suzannes schwierige Trauer wieder im Score erstickt. Der visuelle Eindruck wirkt anfänglich etwas schal, löst sich aber spätesten mit den Discobesuchen und manch Partys wieder auf.
 
Letztlich geht es doch darum, den eigentlichen (Weihnachts-)Glauben wieder zu entdecken, abseits eines kindlichen Traumes, dessen Weg über schwarzen Humor, Stripperinnen, Koks und einer Advent-Swingerparty – Premiere; hab ich echt in noch keinem Film gesehen – hin zu einem doch akzeptablen aber abrupten Ende führt.
Da ich euch nun ziemlich alles schon verraten habe, müsst ich euch den Film nicht mehr unbedingt ansehen, es sei denn, ihr steht auf gefühlstriste Stimmungen und melancholischen Witz, dann hat diese ganz spezielle Trauerphase gewiss ihren Reiz!


 





 

Weihnachts-anSICHTEN

11. Dezember 2015
   Der Weihnachtsmuffel / A Very Murray Christmas / Carol und die Weihnachstgeister 

 
 
 
Der Weihnachtsmuffel
Nativity! GB 2009

Der Originaltitel NATIVITY heißt soviel wie Geburt/Herkunft, auch verbunden mit der Geburt Christi... "Nativity Play" bedeutet dann also Krippenspiel, worauf es wie in vielen Weihnachtsfilmen auch hier hinaus läuft... die Schüler dürfen die Weihnachtsgeschichte aufführen!

Dieses Mal trifft es Martin Freeman, mittlerweile ja allseits bekannt als Dr. Watson des neuen S. Holmes oder auch als Galionsfigur des Hobbits, der als Grundschullehrer Paul die Leitung des Stückes übertragen wurde. Alles andere als zu seiner Freude, weil eine konkurrierende elitäre Privatschule aus selben Bezirk jährlich die besten Kritiken dafür einheimst, während sie stets total unproffesionell untergehen, und nicht nur das...
Paul hasst diese Zeit auch noch, weil er vor 5 Jahren genau zu dieser Zeit von seiner Freundin Jennifer (Ashley Jensen) verlassen wurde, die in Hollywood Karriere machte.

Als er in einem Anflug von Missgunst seinem alten Freund Gordon Shakespeare (Jason Watkins), erfolgreicher Lehrer der Elitekinder, dann erzählt das Jennifer zu Besuch kommt - obwohl er nicht mal mehr Kontakt zu seiner Verflossenen hat - verbreitet sich die Lüge bald wie ein Lauffeuer in dem kleinen britischen Nest... alle glauben Hollywood kommt um das Laientheater als Film aufzunehmen.
Eine Puplicity die Gordon auch gern hätte, was ihn dazu anspornt, auch seiner Vorführung noch eins drauf zu setzten, während Paul irgendwie versucht aus dem Schlamassel wieder raus zu kommen...

Tja, eine Lüge die sich verselbstständigt bringt jede Menge Ärger mit sich, da kann sogar mal eine Kindermassenprügelei mit der Eliteschule rausschauen, so abwegig geht man hier zu Werke. Das Meiste wirkt jedoch recht aufgesetzt - immerhin fehlt es nicht an Weihnachtsnaivität - und soll darauf hinauslaufen, dass nicht nur der herzverkümmerte Lehrer seinen Geist für Weihnachten wiederentdeckt, sondern auch den Kindern der Glauben an ihre eigenen Fähigkeiten zurückgegeben wird. Ständig als Verlierer abgestempelt, kann aus der Bande nix werden... bis man ihnen zeigt, dass man nicht mal der Beste sein muss, um lobenswert oder mutig zu sein! Wenn es Spaß und Freude bereitet, ist es egal wieviele Kritikersterne man letztlich bekommt. Und siehe da, so wird dann doch eine famose Show fürs Finale auf die Bühne gebracht. 

Radikales Highlight, der extrem infantile Mitarbeiter Mr. Poppy (Marc Wootton), der Paul zum Zwecke der Show zur Seite gestellt wird! Der richtet mit seinem kindlichen Über-Enthusiasmus nämlich mehr Schaden an, als er nützlich ist. Darf hier also eindeutig zu den Kindern gezählt werden! Seine verqueren Aktionen steigern sich bis zu einem Totessprung den er in die Show einbauen möchte, aber, es wäre kein Weihnachtsfilm, wenn auch nicht er einen herzlichen Sinn haben würde. Die echten Kinder, also die wirklich Kleinen, sind manchmal schon nur durch ihre Anwesenheit witzig, besonders wenn man für einen Boyband-Auftritt Bauchmuskeln aufgesprüht bekommt.

Der Rest kann jedoch wenig überzeugen, die Darsteller bis auf M. Freeman wirken mehr so halbgar oder einfach überzogen, seine Ex-Frau wurde gar nicht vorteilhaft besetzt - hier darf natürlich die große Romanze zur Herzensheilung auch nicht fehlen - und das Drehbuch hätte es wohl auch mit 80 anstatt 100 Minuten auf den Punkt gebracht. Dafür braucht man auch keinen Ausflug vom tristen England nach Hollywood missen.
Da die Songs im Finale ins Deutsche übersetzt wurden und sich das einfach nicht so gut anhört, sollte man hier in den O-Ton wechseln. Mit einer Kathedrale als Show-Ambiente kann man natürlich nochmals punkten, da fällt selbst dem Theater-Kritiker (der stets mal auftaucht) sein ständiges Fingerfood aus dem Munde... den billigen CGI-Hubschrauber zur Show hätte man sich aber definitiv sparen können.

Brit-Look gegenwärtig, Humor ganz gut gesät, aber reichlich infantil und alles zu aufgesetzt. Findet zwar manch gute Bewertungen, ich werd ihn aber wohl schnell wieder vergessen.

 
 
A Very Murray Christmas
  USA 2015

Huch! Wenn sich Sofia Coppola (Lost in Translation, Somewhere) auf den Registuhl setzt und BILL MURRAY vor der Kamera tut, was er am Besten kann, dann muss man vorbeischauen! Und wenn es nur ein 56 minütiges Weihnachtsmusical(-special) ist...

Da die beiden leicht melancholisches Kino bervorzugen, startet Murray den Weihnachtsabend gleich in trübseliger Depristimmung. Ein Weihnachtsblues hat ihn heimgesucht und Lust/Laune will keineswegs aufkommen, und das obwohl er eine Fernseh-Weihnachtsshow abliefern soll. Die Produzenten drängen aber und er muss vor die Kamera. Glücklicherweise hat New York ein Blizzard lahmgelegt, kein einziger Besucher erscheint und auch der Strom geht flöten. Jetzt aber, wo er schon in seiner Arbeit war, hätte es sogar begonnen etwas Spaß zu machen...

Reichlich Zeit nun Bill Murray durch diese besondere Nacht zu schicken und ihn dabei immer wieder auf Stars/Sternchen treffen zu lassen - Amy Poehler, Chris Rock, Jason Schwartzman, Rashida Jones, Michael Cera, George Clooney... und immer mit dabei, ein stets in die Tasten hauender Paul Shaffer! Alles zusammengehalten von allseits bekannten Weihnachtsliedern - wenn auch mal abgeändert auf Situationen! Eine kleine Story erkennt man zwar im Ansatz, die ist aber nicht der Rede wert.

Bill Murray hat auch gar keine so schlechte Stimme, seine mittlerweile gereifte raue Kehle kann schon Entertainerqualitäten hervorzaubern, im späteren Verlauf hätte man ihn dennoch nicht so oft dreinsingen lassen sollen. Die Angst seit der Trailersichtung, dass Skandalnudel Miley Cyrus das ganze etwas in die Senke ziehen könnte hat sich erstaunt in Luft aufgelöst, als sie mit ihrem "Silent Night" sogar das phänomenale Show-Highlight dieser Sendung hinlegt! Und auch Maya Rodolph (Kindskopfe 1+2) überrascht einen vollends mit ihrer Stimme!

Paul Shaffer hatte schon ein Cameo in "Scrooged" (Die Geister die ich rief) und auch David Johansen der dort den irren Taxifahrer spielte, taucht hier als Barkeeper auf. Wenn sich Murray dann auch noch als Geist der Gegenwart ausgibt, kann man sowieso nur amüsiert schmunzeln. Wortwitze und Anspielungen können hier doch oft punkten.

Den Gehalt den man durch die Namen erwartet bekommt man zwar meiner Meinung nicht, aber eine nette, trübselig angehauchte Musical-Christmas Show mit ausserordentlichen Figuren und dem Klinkenreichen einiger Stars, später auch der nahtlosen Songreihung, haben zwar schöne Momente, aber der Charme des verdrossenen Weihnachtsambiente welches wieder zu Leben erweckt wird, auch durch manch aufgesetzte Lächerlichkeit wieder getilgt. Man zwar noch locker sehen kann, weil sich die Sache durchaus augenzwinkernd gibt, aber ob die Netflix-Produktion das Zeug hat sich die Jahre als Wiederholungstäter zu etablieren, bleibt noch fragwürdig. Bei Songs und Ambiente schon, in der Story und manch Reingequetsche von Namen wie Clooney (eher) nicht - da wirkte alles mehr auf die Schnelle improvisiert und aneinandergereiht. Jetz muss ich mir nochmals die guten Stimmen rauspicken!

 
 
Carol und die Weihnachtsgeister
A Carol Christmas
USA 2003

Dieser Fernsehfilm adaptiert, wie so viele, Charles Dickens "A Christmas Carol" - schönes Wortspiel im Originaltitel - und schickt Tori Spelling als sowas wie Scrooge auf die Reise mit 3 Geistern durch ihre Was-wäre-wenn-Lebensabschnitte!
Carol Hartmann (Tori Sp.) ist eine erfolgreiche Fernsehmoderatorin, malträtiert jedoch – wie es sich für diese Geschichte gehört –  ihr ganzes Umfeld und versprüht reichlich exzentrische Spannungen. Wer nicht spurt, wird gefeuert!!

Beim versuchten Mittags-Schläfchen, denn bis zur Weihnachtsshow sind es noch drei Stunden, taucht ihre verstorbene Tante auf. Das nun fahle Gesicht hat ihr zu Lebzeiten beigebracht wie man es zu etwas bringt, was Carol auch zur Tyrannin machte. Sie kündigt die 3 Geister an, die auch nicht lange auf sich warten lassen…

Das einzig richtig tolle daran, auch William Shatner befindet sich unter den Spukgestalten! Und beim effektvollen Szenenwechsel, was alle Geister können um sie in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu bringen, sieht es exakt aus als würde sich Shatner mit Spelling auf die Enterprise beamen!! Das hat schon was!
Dass Shatner als Geist der Gegenwart außerdem ein recht neurotischer Reisebegleiter ist, bringt reichlich Unterhaltung in deren Abschnitt!

Der kleinwüchsige Gary Coleman (On the Right Track, ne Menge Fernsehserien) mimt den Geist der vergangen Weihnacht und James Cromwell (ST: First Contact - ihr wisst schon, der Erfinder des Warp-Antriebes) agiert als wortloser, unheildeutender Geist der Zukunft.

Alles läuft gewohnt nach Plan: Carol wird die Liebe zu ihrem Ex – einem Obdachlosensamariter – verdeutlicht; ihre selbstlose Mitarbeiterin (die mit nobler Blässe irgendwie lasziv erscheinende Nina Siemaszko) hat durch Carol wenig Zeit für ihr eigenes Kind; das Essen bei der Familie (als Carols Schwester Paula Trickey, die für die Hauptrolle wohl besser gewesen wäre) würde anstehen und man freut sich dort über Geschenke von Carol, die sie nicht mal selbst ausgesucht hat…

Spelling zieht dabei immer ein langes Gesicht², und das alles so lang, bis ihr der Geist der Zukunft auch noch die letzten reuevollen Tränen rausquetscht, indem er sie im Sarg enden lässt… danach darf sie frohjauchzend über die neue Chance, alles wieder gut machen!

Was auch meistens die besten Momente dieser Verfilmungen sind. Für mich speziell die überaus enthusiastischen Entschädigungen, als die fehlgeleitete Personen eben ihr ach so schändliches Verhalten wieder ausmerzt. Dabei gibt’s immer viel Gefühl, sprudelnde Freude und funkelnde Augen… leider wurde im Finale dann doch etwas zu dick aufgetragen, aber ansonst, sofern man auf Weihnachtskitsch und Gefühlsduseligkeit steht, und die Geschichte sowieso mag, dann ist die Sache für einen TV-Film sogar solide inszeniert. Ich fands als Weihnachts-TV-Unterhaltung schon passabel und hätte man Spelling durch jemand anders ersetzt, hätte man sogar Weihnachten retten können! ;)







zuvor gesehen:


Bilder: (in der Reihenfolge) bluray-disc.de, collider.com, amazon.de
Evilspeak / Dead Rising: Watchtower

Ihr habt in meinem ersten H A LL O W EE N - Blog aus 4 weiteren Filmen gewählt welchen ich mir noch ansehen soll. Und hier ist er nun!

Hab dazu einen neuen Blog gestartet und gleich noch eine weitere Sichtungen hinzugefügt.  





Evilspeak (DVD)
USA 1981 - Der Teufelsschrei
Im Spätmittelalter (so um 1540) wurde der Satansanbeter Esteban von der Kirche verbannt. Sein Sarg befindet sich heute unendteckt unter der Kapelle einer Militärakademie. Als der Schüler Stanley Coopersmith (Clint Howard) zur Strafarbeit wieder mal das Kellergewölbe aufräumen soll, stößt er auf einen geheimen Raum mit unzähligen okkulten Schriften. Da er von seinen Mitschülern heftig schickaniert wird, widmet er sich aus Rachegründen diesen Werken und beginnt schwarze Messen abzuhalten…
 
So beginnt er gleich mal ein satanisches Buch per Schulcomputer zu übersetzen, der dann auch bald sein Eigenleben entwickelt und ihm folglich sogar von Geisterhand befehligt was er zur Auferweckung des Teufels noch so benötigt. Zwar nicht immer ganz logisch, aber ok, hier sind eben dunkle Mächte im Spiel! Wobei die Frage, wo er nur eine Hostie auftreiben soll aber sehr fragwürdig ist… da er sich in einer Kirche befindet! 
 
Der Film Evilspeak ist im Grunde vorerst vielmehr ein Drama in dem es viel um Erniedrigung geht, denn Coopersmith wird wirklich von allen herumgeschupst, sogar die Auszubildenden haben es auf ihn abgesehen. Nur ein Mitschüler ergreift Stimme für ihn und auch der Koch scheint es in einer zwischendruch mal wohligen Szene gut mit ihm meinen; er schenkt ihm sogar einen süssen Welpen – was er lieber nicht hätte tun sollen!
 
Die Horrorelemente sind als Okkultes drüber verstreut, angefangen von den magischen Büchern bis zum kerzenübersäten Geheimraum, der durch das Kellergewölbe reichlich Finsternis versprüht. Hier richtet sich Coopersmith eigentlich einen schicken Rückzugsort ein, so könnte man es sehen, da ihn die Welt da oben, nicht haben will. Leider ist die Stimmung recht unterkühlt, da die Optik mehr einem 70er-Film gleicht und auch der Score gleichermaßen zu den tristen Kellermauern passende Gothic-Klänge darbietet, wenn auch recht gut dafür geeignet!
 
Irgendwie erinnert das Ganze an CARRIE, denn da ging man auch erst gegen Ende in die Vollen. Mit den blutigen Effekten hielt man sich vorerst nämlich reichlich zurück, erst die letzten 10 Minuten lassen alles rausbrechen und nicht nur eine loderne Feuersglut in der Kirche aufsteigen, sondern auch eine geballte Entzürntheit – Clint Howard schwebt mit einem (Damokles-)Schwert durch die Kirche! Gefolgt von Wildschweinen unter seinen Füssen, die sich genauso seiner Mitschüler annehmen! Da wird nun alles an Blut und Gore vom Stapel gelassen, was man sich zuvor aufgespart hat! 
 
Eine kleine Entschädigung in den doch eher kargen 90 (aus 100) Minuten Vorgeschichte – die dafür mehr charakterhaltig ist -  ist das Blankziehen der Sekretärin (Lynn Hancock)… leider sind die Schweine auch mit ihr auf Kriegsfuss.
 
Clint Howard, den es hier zwischen Strafarbeit und Schikane in die Katakomben zieht, legt paustbäckiger als sonst eine erstaunlich gute erste Hauptrolle hin. Aussehenstechnisch kann man über den Nebenrollenprofi sagen was man will – als Ekel bleibt er einem irgendwie mehr in Erinnerung – eignet er sich hier sehr gut für die Außenseiterrolle des gemobbten Rächers!
 
Konnte mich leider dennoch nicht dafür erwärmen. Ohne die (damals) von der Freigabe kritisierte Schlussszene, wäre der Titel heute wohl noch weniger in Erinnerung geblieben. Ich will FAST sagen, ich wäre auch ohne Sichtung ausgekommen, muss dazu aber darlegen, ich bin auch kein großer Carrie-Fan (76)! Also vielleicht liegt ja hier jemand anders richtig. Obwohl, etwas 80er-Computergrafik mit gruseliger Elektro-Eigenart geparrt mit mitterallterlichem Keller-Kerzenlicht sieht man auch nicht alle Tage!
 
Die Langfassung auf DVD (VMP – schickes minimalistisches Digipack) erweitert den Titel nochmals um einige unnötige Szenen und zieht dabei den Dramapart nur nochmals in die Länge. Die Bildwechsel von akzeptabel zu noch schlechteren visuellen Zusatzszenen, störten zusätzlich den Filmgenuss. Hoffentlich wird die kommende Blu-Ray da viel ausmerzen – andere werden sich freuen.
 


 
 
Dead Rising (DVD)
USA2015 – Watchtower
"Dead Rising: Watchtower" basiert wie die Resident Evil Filmreihe auf einem Videospiel. Weil ich hier im Gegensatz zu RE (damals auf der PS) keinerlei Spielerfahrung besitze, schreckte mich eine Sichtung vorerst etwas ab, da der Film aber mehr ein Ableger (Spin-Off) des Spiels sein soll – hätte man das erste Spiel verfilmt wäre es nämlich eine skurill-blutige Dawn of the Dead Einkaufstour geworden - und auch von manchen Seiten versichert wurde das der Film auch unabhängig recht gut funktioniert, war der Weg für eine Sichtung offen. Obwohl ich mir sicher bin, dass die Gamer hier bestimmt noch etwas mehr Spaß durch Insidergags finden… als Bsp. dem übergroßen Legokopf (wie ich gelesen habe)… mal gucken was der Film alleinstehend kann…
 
In den Staaten kommt es regelmäßig zu Zombieseuchen, dass Medikament Zombrex hat die Sache aber gut eingedämmt und läßt selbst bei angesteckten Personen den Virus nicht ausbrechen. In diesem brennenden Thema sucht auch Reporter Chase Carter (Jesse Metcalfe) seine große Story mitsamt Durchbruch. Sein (Pseudo-)Vorbild Frank West (Rob Riggle) - der Held des Videospiels - ein Journalist der während einer Zombieepidemie zum Helden einer ganzen Fernseh-Nation wurde indem er tausende Untote killte und auch noch ein Buch darüber schrieb, lässt auch Chase auf naive und egoistische Weise, auf blutige Zwischenfälle hoffen. Da das Medikament neuerdings seine Wirkung verliert und es in einer ganzen Stadt erneut zum Ausbruch mit bissigen Folgen kommt, findet auch er sich bald in einer von der Regierung völlig abgeriegelten Stadt/Quarantäne-Zone wieder! Seine Chance ist da! Oder ist die Realität nun doch erschreckender als die erhoffte Puplicity?
 
Ein Film der gleichmal eine breite Spanne zwischen Seriösität und Humor hinlegt, deshalb, weil Score und dazugehörige Stimmung recht ernst und auch gleichmal richtig gut sind, ja sogar kritische Töne in Bezug auf Regierung, Militär und Pharmainteressen legt die Videospieladaption hin, andererweitig sind weitere Ideen aber bewusst absurd, es steht viel irrsinnige Selbstjustiz(-moral) mit reichlich Mad-Max-Attitüde am Plan, die ganzen Requisiten werden im famosen Mix als Waffenarsenal genutzt und die Schauspieler haben zwar gewiss Spass an ihren "seriösen" Rollen, sind aber zu KEINERZEIT für voll zu nehmen!!! Diese breite Darlegungskluft ist also genaus groß wie die Effektdarstellung, von billigen und übertriebenen CGI-Blut-Gespritze bis hin zu coolen handgemachten Effekten, man sehe Bonzo den Clown (seinen Unfall) oder weitere (Zombie-)Outfits! 
 
So hat man zwei Filme die eigentlich nicht vereinbar sind, es sei denn man sieht das Ganze als atmosphärischen Partyspass!! 
 
So schlägt es drei vorerst unbekannte Menschen, Chase (Jesse Metcalf), Crystal (Meghan Ory) und Maggie (Virginia Madsen) durch die Quarantänezone einer niedergehenden Stadt in Oregan, während Chases Kamerafrau Jordan (Keegan Connor Tracy) außerhalb der Zone versucht das Militär (Dennis Haysbert als General Lyons) zu Rettungsversuchen zu überreden, die jedoch lieber gleich mal einen Countdown von 48 Stunden starten nach dessen Ablauf sie die infizierte Stadt wegbomben – hier wird nicht lang moralisch gefackelt! Ein brisanter Konflikt bleibt nicht aus. 
Chase sieht nicht nur seine Chance in die Medien zu kommen, auch in seiner neuen Begleitung Crystal sieht er Hoffnung fürs Überleben, da sie einen Impfstoff aus privater Quelle besitzt der noch wirkt! 
 
Im baldigen Clinch mit wahnwitzigen Bikern, und na klar, Zombies, lässt die Tortur weder Blutfontänen, reichlich Ironie noch pseudodramatische Arrangements aus. Der Film legt auch sofort los und gibt erst später etwas Zeit um sich im Pfandhaus – in dem einfach nur geiles Zeugs rumliegt – bei O-Saft und Erdnussbutter/Marmelade-Sandwiches neu zu sortieren. Coole Kamerafahrten, lässige Luftaufnahmen und verschiedenste Blickwinkel-Perspektiven machen das ganze zum rockigen Zombie-Breaktrough(bahnbrechend, Durchbruch, Durchstich)! Zwar später für manche eventuelle Längen bereithält, für Stimmungsfreunde aber stets kurzweilig bleibt. Außerdem ist es irgendwie unterhaltsam, zuzusehen, wie Chase sich angebunden an einen Stapler befreien soll, zeitgleich ein explosiver Gaskanister ausströmt, sich neben anderen Zombies auch ein brennender Untoter nähert und ein zusehender Vagabund währendessen versucht sich mit einem Flammenwerfer ein Hühnchen auf seiner Heugabel zu grillen! 
 
Meghan Ory macht zwar eine "gute Figur" wenn sie als taffes Girl die Situationen so lässig wie manch Kettensägen schultert, bleibt aber genauso blass wie Virginia Madsen als gescheiterte Mutter. Jesse Metcalfe darf seine Gartenarbeiten in der Wisteria Lane mal niederlegen (war seine Rolle in Desperate Housewives) und mit allerlei Kombi-Waffen wie einem Elektro-Schwert oder einer Katana-Schaufel (ok, die verwendet mehr Crystal) den Zombies ans Eingemachte zu gehen, wobei ihm gegen Ende des Films seine bekannte Rolle dennoch einholt, als er zum Finalschlag aus einem Bus für Gärtnereibedarf, mit Gartentrimmer und Heckenschere (kombiniert!) aufkreuzt! Sein Highlight im Film ist aber definitiv die One-Shot Aufnahme (in einem Zug ohne Schnitt gedreht) in der er bewaffnet bis über beide Ohren (Golfbag mit unzähligen Schlagwerkzeugen und im Griff eine Vorschlagsäge!) wie ein Rockstar Zombies niedermäht - und die dazugehörige lange Kamerafahrt zur visuell kreativen Actionpassage wird!  
 
Also ist der Film irgendwie so gut wie auch schlecht, wenn man die Kreuzung aus Militärthrill, Pseudodrama, Medientrubel, seinem seriösem Unterton angereichert mit satirischem Wahnsinn und allerlei schräger Einlagen verträgt, hat man wohl definitiv seinen Spass! Wenn man also die Tour nicht ernst nimmt und auf (Ausnahme-)Stimmungen steht, macht man mit der aberwitzigen Mischung nichts falsch - die breite Wahrnehmungsspanne muss man sich symbolisch eben wie die Waffen im Film MIT REICHLICH KLEBEBAND zusammenschustern!
 
In die Sammlung würde der Titel erst wandern, wenn zum guten Preis mal ein Duo, oder eine Trilogie mit weiteren aberwitzigen Ablegern bereitsteht; immerhin ist das Ende schonmal für eine Fortsetzung offen. Die nebelige Optik (kein echter Dunst) war noch auffällig - die könnte etwas stören, weiß nicht ob das allgemeines Stilmittel ist, oder nur die DVD betraf?








Coverbilder: bluray-disc.de


Neujahrs-Einstieg

3. Januar 2017

Ein Jahr vogelfrei! / Unstoppable

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Der Start ins neue Jahr lief bei mir mit zwei, für die Allgemeinheit wohl eher unscheinbaren Filmen, die sich bei mir jedoch recht schnell zu Lieblingsfilmen fügten und deshalb regelmäßig durch den Player routieren.

Aufgrund einer gefühlten angenehmen Verbundenheit zu diesen Titeln, eigneten sich beide Sichtungen richtig gut, um vertraut als auch perfekt unterhalten ins neue Jahr einzusteigen!

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Ein Jahr vogelfrei!
USA2011 - The Big Year

 

Die sogennanten Birder frönen einem recht einzigartigen Hobby: Der Vögelbeobachtung!
Es dazu sogar einen Wettbewerb gibt, dem Big Year… in dem es darum geht, wer in einem Jahr die meisten Vögel (einer abgesteckten Region Nordamerikas) erspäht!

Kenny (Owen Wilson) versessen darauf seinen Rekord mit 730 Sichtungen zu verteidigen, will es auch der Außenseiter Brad (Jack Black) wagen, obwohl er laut seinem Vater vieleher an anderen Fronten seines Lebens investieren sollte, aber die herzige Passion zu seinem zwitschernden Hobby stark ausgeprägt ist; Stu (Steve Martin) hingegen hat eigentlich noch genug mit seiner eigenen Firma zu tun, will seine Rente jedoch schon jetzt mit einem leidenschaftlichen „großen Jahr“ beginnen!

Von Silvester bis Silvester geht’s deshalb nur um eins: Vögel!
Jeder Tag wird gezählt, bzw. jeden Tag wird gezählt, und das ganze 365 Tage lang! Dabei fehlen weder schmeichelnde Off-Kommentare, nette Erklärungsanimationen als auch ein Vogel-Counter!

Und mal abgesehen von einigen privaten Problemen der drei Protagnonisten bemüht man sich neben der großen Vogelschau (und seiner Rekordjagd) auch nicht um weitere Storyelemente, was für mich auch keinerlei Problem darstellt weil es natürlich um etwas ganz anderes geht. Ich würde es (persönlich) als geborgenes „Ankommen“ bezeichnen.

Größte Freude ist nämlich die facettenreiche Naturpracht, in der die Birder auch jeder aufkommenden Witterung strotzen müssen; egal ob umschmeichelnder Sonnenschein, durchdringender Regen oder auch mal ein aufziehender Sturm oder gar ein Blizzard, die Jagd nach einer seltenen Sichtung hat immer Vorrang! Solang die Vögel nicht sowieso schon vom Wetter verscheucht wurden.

Insiderwissen ist natürlich ebenfalls von Vorteil im zwitschernden Business: Vögel am Laut erkennen nicht unwichtig, Wetterkapriolen die einen Vögel-Fallout bedeuten unverzüglich nutzen, das richtige Timing für gewisse Regionen abstimmen, ein eigenes verstecktes Zimmer in abgelegener Ödnis zu haben und das Auskommen mit den eigenen finanziellen Mitteln durch die vielen notwendigen Reisen will ebenfalls gelernt sein…

Quer durch alle Bundesstaaten bis hoch nach Alaska punket man in den Außenaufnahmen immer wieder mit visueller Abwechslung was Umgebung/Flora betrifft - um als schicke Augenweide mit viel Natur zu begeistern. Von Fischerdörfern über Nationalparks, durch Tundragebiete oder den Yukon hinein in die Rocky Mountains, hat man darunter mit dem Flug nach Attu (eine Insel Alaskas) einen meiner Lieblingsabstecher im celluloiden Reisegepäck – selbst wenn man manches sogar an anderen kongenialen Naturlocations drehte.

Obwohl ich Jack Black auch gern als Rabauke sehe, agiert er hier erstaunlich gemäßigt und liefert gleich mal die sympathischsten Rolle von allen ab. Owen Wilson als übereifriger Birder hat einige gute (feindselige) Tricks auf Lager um seine Konkurrenz auszuspielen und Steve Martin muss neben seines Firmenproblems erst mal richtig Zeit finden fürs Birden! Neben der Seekrankheit die er erschwerlich amüsant mitbringt, scheint sein fehlender Geruchssinn und etwas mehr Geld auf der hohen Kante doch von Vorteil zu sein.
In den Nebenrollen bereichern mit Brian Dennehy (als Blacks mürrischer Filmvater) und Anjelica Huston (als Fischkutter-Lady) nicht nur zwei Altstars, sondern auch Jim Parson (als Vogelblogger), Rosamunde Pike (als Wilsons vereinsamte, heimgebliebene Frau) und Rashida Jones (als ganz ganz entzückende Vogelfrau)!
 

Richtig angenehm inszeniert, mag es manchen zwar an weiteren Story-Aufsetzungen mangeln, für mich jedoch völlig nebensächlich weil man sich genüsslich-locker deren einzigartigen Hobby und der damit verbundenen Natur hingibt. Dass es aufgrund dieser Hobby-Seltenheit vielleicht sogar etwas spleenig wirkt, macht das Ganze nur noch sympathischer!
Außerdem ist es schön, wenn jemand etwas nachjagt, für das seine ganze Begeisterung schlägt - etwas tut, dass er/sie so richtig liebt!

So unterhält die Freundschafts- und vllt. auch Familiengeschichte als legerer Trip mit einer ansehnlichen Naturanbindung und einem gehörigen zwischenmenschlichen Feel-Good-Faktor… weshalb er mittlerweile zu meinen Lieblingsfilmen zählt, und sich gelegentlich (aufgrund der zwei Silvester im Film) hervorragend als erfrischender Start ins neue Jahr macht. Immer wieder schön anzusehen! Fürs Auge als auch fürs Wohlbefinden.

 

 

 

 

Unstoppable – Außer Kontrolle
USA2010


Aufgrund eines menschlichen Fehlers beim Rangieren eines Zuges, entfesselt dieser eine unbemannte Fahrt und rauscht schon bald, völlig unkontrolliert mit Höchstgeschwindigkeiten quer durch Pennsylvania. Der alte Hase der Arbeiterklasse, Frank Barnes (Denzel Washington) kommt mit seinem vorgesetzten Jungspund Will Colson (Chris Pine) auf die bizzare Idee das rollende Biest zu stoppen…

Der erst 2012 verstorbene Actionregisseur Tony Scott (Tage des Donners, Mann unter Feuer, Deja Vu) weiß genau wie man actionreiche Kost mit mitreißenden Emotionen vermengt, er inszeniert zwar oftmals etwas zu pathetisch,… aber genau das liebe ich! Man fühlt sich als wär man in einem 90er-Jahre Actionmovie das gleich auf zwei Ebenen rauscht!

Das Beste daran, Tony Scott setzt auf so viele Prakticalstunts wie nur möglich, was man auch sieht; wenn es Fahrzeuge zerfetzt, wenn ein Zug entgleist –kam ihm sogar billiger als die Szene am Computer zu machen– und auch die realen Stunts die manchmal schon vermuten lassen es werden physikalischen Gesetze ausgehebelt, zeigen einem im Making Of danach, dass es doch real klappt!
Alles darf man natürlich nicht ernst nehmen, so hat auch Unstoppable seine gängigen Logiklücken, zumindest stehen die Schaulustigen trotz Evakuierungen (aufgrund der immensen Gefahr) stets massig und erstaunlich nah am Geschehen! Außerdem gelten manch Weichen scheinbar nur für gewisse Züge, ebenso das Entgleisen.

Eigentlich beginnt der Film richtig gemütlich, zeigt etwas die privaten Schicksale der Protagonisten und lässt einen langsam in deren tristen Arbeitsalltag einsteigen. Ethan Suplee (Butterfly Effect, My Name is Earl) darf einen tollpatschigen Fehler machen und folglich die Katastrophe ihren Lauf nehmen!
Tony Scott ist dabei auch Profi im hochstilisieren: Der führerlose Zug hat nämlich satte 39 Waggons hängen und neben etlichen Gallonen Diesel darunter auch ganze 8 mit einer höchstentzündlichen giftigen Chemikalie …und jetzt kommts… natürlich würde nur einer ausreichen um eine ganze Stadt dem Erdboden gleichzumachen! Dass der auf dicht besiedeltes Gebiet zurast muss man wohl nicht extra erwähnen, genauso wie eine weitere finale Steilkurve, nah an einem Chemiepark, in einer großen Stadt in der natürlich Menschen leben die man liebt.

Na klar kann man das womöglich als übertrieben sehen, die gelegentlich pathetische Inszenierung der symphatischen Charaktere (allen voran auch mein süsses Eyecandy Rosario Dawson als eifrige Lady der Schaltzentrale) wirkt aber wunderbar mitreißend, genauso wie das Hochkitzeln dieser sich auswachsenden Katastrophe Minute um Minute! Die Rettungsmaßnahmen um der rollenden Bombe Herr zu werden, vom Rangierpersonal über Steuerzentrale bis hin zu den wachsenden Alltagshelden -den beiden Zugführern die es bremsenfunkend mit dem Biest aufnehmen- steigern Spannung, brisante Rasanz und Dynamik nahtlos ins Unermessliche. Kameratechnisch wirds dabei doch auch mal ziemlich hektisch, Scott entgeht dabei aber kein notwendiges Detail um Überblick, Stil und Schneid zu bewahren, und das Nervenkostüm weiter zu strapazieren. Durch die Einbindung der persönlichen Probleme, der Medienberichte, den ständigen Maßnahmen die von der Firmenleitung getroffen werden sowie der Vorort-Action, schafft man die perfekte reißerische Mischung um unentwegt zu fesseln.
 

Was soll ich sagen, trotz einiger weniger löblichen Kritiken, liebe ich diese letzte Regiearbeit von Tony Scott. Dieses gefühlte 90er Jahre Actionkino im schnittigen Gegenwarts-Look zählt zu meinen Lieblingsfilmen weil ich ihn alle Zeit wieder einwerfen kann und dabei stets völlig aufs Neue gefesselt, als auch perfekt unterhalten bin.
Durch die handgemachte Action (unter realen Bedingungen) sowie auch den fast schon kitschigen Zusammenhalt der aufkommen Helden (vom Zug weg bis in die Reihen der bangenden Beobachter) ein liebend gern gesehener Emo- und Actionreißer.

 

 

 

Das wars von mir mit dem 1.Januar-Programm, mit zwei (Außenseiter-)Favoriten aus meiner All-Time-Top30. Ich wünsch Euch ebenfalls einen guten/angenehmen Start ins neue Jährchen, mögt ihr den erneuten Trip um die Sonne genießen und das Beste daraus machen!

 

 

 

zuletzt gesehen:

Dr. Strange / Die 5.Welle /
Miss Daisy und ihr Chaffeur / Das Wunder in der 8.Straße
 

Couching around the Christmas-TV

 

 

Sommerfilmintro / Mr. Hobbs macht Ferien / Wilde Zeiten / Fortress / Taking Woodstock



Nun ein Blog als kleine Einstimmung auf das, was bisher eher nur leicht durchblitzte und wieder vom Regen durchbrochen wurde, DEM SOMMER!
Mein persönliches Sommerkino steht in diesem Fall für Filme, die aufgrund ihrer Stimmung perfekt in laue Sommernächte passen. Das Genre ist dabei egal, obwohl es meist Wohlfühl- sowie Urlaubs-/Partyfilme sind, schleichen sich da auch verzehrend gern Horrorfilme (unter brütend heißer Hitze) ein!


Grundlegend passt alles was mit Urlaub, Strand, Strandhäuser, Wildnis, Natur, Sommer, Frivolität, Partylaune, Sonne, Hitze oder auch einfach nur mit Wasser zu tun hat. Auch Musikfilme finde ich recht passend, besonders Empire Records mag ich hierzu!
Es sind eben Filme die es schaffen mit einer Nuance inhaltlicher Sommer-Seele, Kontakt mit den aktuellen realen Empfindungen (des Sommers) zu knüpfen!

Natürlich kann es auch ein Sommer-Kino-Blockbuster sein, der keinerlei sonnige Thematik aufweist, aber einfach in dieser Zeit geguckt wurde und somit zum sommerlichen Erlebnis wurde. So könnte eigentlich jeder Titel in diese Kategorie fallen, wobei es mir nur darum geht, dass er
mit seiner Stimmung meinen persönlichen Sommer ergänzt! :)

Vorerst will ich euch einige Titel nennen, die ich euch teilweise letztes Jahr schon vorgestellt habe und für mich eindeutig hier rein fielen:

Da waren die gesamten The Hills Have Eyes Filme, sowohl Originale als auch Remakes, welche die schwitzigen Nächte nur noch freudig-fieser machten und atmosphärisch so richtig aufluden.
Mit den mo(r)dernen aber simple-altbackenen Remakes von Piranha ging es feuchtfröhlich weiter!

Auch Labor Day und das Original zu Freaky Friday passten hervoragend als Double Friday Feature zur Stimmung. Überraschenderweise guckte ich letztes Jahr gleich 2x Ganz weit hinten, indem ein Junge umziehen muss, dabei einen Sommerjob im Freibad übernimmt und von Sam Rockwell lernt wie man etwas selbstbewusster wird; obwohl sich Film und Charaktere einige Schnitzer erlaub
en, zieht mich die Indie-Dramödie immer wieder in ihre äußerst angenehme SloMo(e)-Stimmung. Er lief dann sogar bei uns im Open-Air-Kino des Freibades, leider hab ich es nicht geschafft. Wenn man ähnliches haben will, nur viel lustiger, aufregender und frivoler, dann guckt man lieber bei Staten Island Summer vorbei. Sah ich auch. In der Teenagerkomödie kann man(n) sich neben Partys dann sogar noch an Ashley Greene ergötzen. 

Auch das Original von Texas Chainsaw Massacre ratterte letzten Sommer durch den Player und konnte mit seiner dreckigen und feuerempfindlichen Dürre mehr als nur eine perfekte Kerbe ins sommerliche Kino schlagen. Heuer erhoffe ich mir mit Original & Remake zu "Warte bis es dunkel wird" zumindest ansatzweise etwas dreckigen Slasher-Sommerflair.


Die Klassifizierung ist zwar grundlegend unwichtig/-nötig, ich hab aber einfach mal ein paar zusammengefasst um ein gewisses Gefühl zu vermitteln. 

Also nun, bevor mein heuriges Sommerkino startet, als kleine sommerliche Einstimmung zu den Filmen, die ich letztes Jahr unter diesem Motto guckte - viel Spaß und Gute Unterhaltung!





 

 

 

Mr. Hobbs macht Ferien
Mr. Mobbs takes a Vacation -  USA 1962 


Mr. Hobbs (James Stewart) fährt in Urlaub und will sich mit Frau Peggy (Maureen O’Hara) endlich eine angenehme Ruhe gönnen, doch die hat stattdessen die ganzen Kinder mitsamt Anhang in ihr Ferienhaus eingeladen! So kreuzen neben seinem jüngsten Sohn auch seine 3 Töchter auf, zwei schon mit Schwiegersöhnen und ebenso Enkelkindern! Da kann schon der ein oder andere dabei sein, den der alte Brummpa – so schimpft der Kleine seinen Großvater – nicht leiden kann! Nicht der einzige der nebensächlich für Furore sorgt!

Obwohl sich der Großteil der Handlung im Ferienhaus abspielt, geht’s zwischen den Irrungen der Erziehung und den Beziehungsproblemen der Kinder auch mal hinaus… zum Jugendtanz; mit der Tochter zu ihren neuen Date ins Pizza Heaven – hier darf der damals populäre Sänger Fabian mit Lauri Peters sympathisch trällern; auf einen riskanten Segelturn zur Sonnenfinsternis um den einzigen Sohn endlich mal vom Fernseher wegzulocken, oder mit einem konservativen Zeitgenossen zur Vogelartenschau ("Ein Jahr vogelfrei!" lässt grüßen).
Oftmals lässt sich Stewart dabei aus dem Off schwarzhumorige, mögliche Todesanzeigen durch den Kopf gehen!

Zuhause ärgert der Familienkram, die Haushaltsbedienung aber auch die widerspenstige Pumpe die Wasser liefern soll und eine offenherzige Blondine am Strand könnte zur weiteren Gefahr werden. James Stewart, der hier immer wieder mal einen ausgelassenen grimmigen Spruch raushaut, weil ihm alle auf den Zeiger gehen, gibt mit Maureen O`Hara (McLintock) ein wunderbares alteingesessenes Ehepaar in ganz liebreizender Harmonie ab! Ein tolles Gespann!

Nette, leicht sommerliche Familienkomödie, mit einigen amüsanten Einlagen und witzigen Situations-Auswüchsen, aber am besten zum Ausrasten als gemütliche Abendunterhaltung dienlich! Grundbotschaft des Films: Die Familie ist das Wichtigste, auch wenn sie nervt!
Bei weiten nicht so chaotisch wie die Griswold-Urlaube aber für einen gemütlichen, nostalgischen Strandhausaufenthalt – auch wenn das Haus von außen betrachtet von den Addams sein könnte – absolut einladend!

Von Henry Mancini gibt’s noch etwas Sixty-Sound hinzu und Reggiseur Henry Koster landete nach den Zusammenarbeiten mit James Stewart (Mein Freund Harvey – 1950, Die Reise ins Ungewisse - 1951) erneut einen netten gemeinsamen Ableger: Mit etlichen Rauchschwalben und wenig Möglichkeiten zum Telefonieren, da immer schon jemand nervig in der Strippe hängt! Mag man einfach!!




 

Wilde Zeiten
A Good Old Fashioned Orgy -  USA 2011 
 
Eric (Jason Sudeikis) und seine Freunde (Tyler Labine, Lake Bell, Lindsay Sloane, Lucy Punch, Martin Starr, Michelle Borth, Angela Sarafyan, Nick Kroll), eine Gruppe Mitt-Dreißiger, feiern regelmäßig im Ferienhaus von Erics Vater (Don Johnson).
Famose Partys um kräftig auszuspannen und alte Zeiten wieder aufleben zu lassen. Doch plötzlich will der Vater das Haus verkaufen weil er ohnehin nie anwesend ist. Was den Freunden einen großen Teil ihrer bisherigen Gemeinsamkeiten nimmt… deshalb muss zum Abschluss eine letzte unvergessliche Party her… und warum soll das nicht eine gute alte Orgie sein!?

Immerhin wird die Jugend von heute auch immer perverser!

Anfänglich dacht ich Jason Sudeikis könnte nerven oder die Darstellerriege wenig passen, doch alle stellen sich als akzeptabel bis richtig symphatisch heraus. Auch sein bester Kumpel Tyler Labin (aus Tucker and Dale…) gibt nen locker lässigen Typen ab. Die Kombo ergänzt sich gut und stellt einen besonderen Kern eines freundschaftlichen Trupps dar. Natürlich sollte man für die Sache recht offen sein, sonst hält man allein die Idee womöglich schon für emotional wenig brauchbar/ausführbar, aber der Film geht da schon seine gelungenen Wege.

Witzig und wenig peinlich eingefädelt, gibt's aber auch vulgäre Aussetzer, als Bsp. das Info einholen in einem geheimen örtlichen Sextreff, in dem McCruden von seinem Onkel (David Koechner) Tipps bekommt, während ringsum grad alle rammeln - ihn eingeschlossen! Dennoch stets zum Lachen/Schmunzeln anregt und zwischendurch auch mal wieder ernstzunehmende Probleme anspricht, die aufkommen als sich Eric in die Maklerin (Leslie Bibb) zu vergucken scheint und die Sache mit der Orgie vielleicht doch nicht mehr wie erwartet durchführbar ist.

So driftet der Film nicht in eine Sexklamotte ab, sondern verbindet eine Komödie doch mit einer kräftigen Portion nackter Vertraulichkeit und sogar etwas Beziehungskomplexität, auf ganz nette, humorvolle und ziemlich lockere Weise!

Etwas leicht sommerlicher Spaß, nostalgische Partys bis über eine Polizeiverwarnung hinaus, ein traumhaftes Wochenendhaus und letzlich überraschend viel Intimität! Hat mir doch gut gefallen, ich mag den unkonventionellen Freundschaftstrip und besonders das Ausleben (Zurückholen) ihrer Jugend trotz des aktuellen Standes. Auch wenn er fast gänzlich wie ein Spaß- oder Kumpelfilm daherkommt, eigenet er sich vielmehr für alleine oder um ihn mit der Freundin zu genießen, damit man die Sache auch dementsprechend ranlässt! Zuviel nachdenken sollte man dabei natürlich nicht – kann man aber eventuell sogar.
 


 
 
Fortress
Sie kämpfen um ihr Leben -  AUS 1986 
 
Eine Schulklasse in Australien wird von 4 maskierten Männern gekidnappet, und nach langer Fahrt durch dürres Wald- und Wiesengebiet in eine steinige Höhle gesperrt. Die Angst der Kinder enthält jedoch auch eine überlebenshungrige Seite und lässt nach einem Ausweg aus der brisanten Lage suchen…


Der Inbegriff von Unschuld trifft hier auf abtrünnige und sogar obszöne Gewalttäter, die mit ihren bizarren Maskierungen (vom Weihnachtsmann bis zu allerlei comichaften Tiermasken) und der forschen Handhabe, gleich mal eine derbe Situation mit dramatischer Stimmung hervorrufen. Der dazugehörige Score bleibt auch stets bedrückend/bedrohlicher Natur und erzeugt somit einen einschlägigen (Ozploitation-)Flair der vom Gefühl Richtung australisches Terrorkino drängt. Die abgelegene Lage, ein Outback zwischen Wald, weitläufig hügeligen Wiesen und sandig bis steinigen Berglandschaften erschafft zusätzlich ein aussichtsloses Klima. Da rückt einem nicht nur die Sonne auf den Pelz!

Die Kinder haben hier (wohl durch die geringe australische Bevölkerungsdichte) eine Gemeinschaftsschule in der alle Alterklassen in einer zusammengefasst sind, was sich für spätere Zwecke – immerhin hat jede Altersgruppe ihre eigenen Entwicklungsnöte – ganz gut anbietet: Die einen berechtigterweise ängstlich verstummen, andere jedoch mehr Abenteurer sein wollen - die Situation womöglich gar nicht so realistisch einschätzen können?
Sid (Sean Garlick) richtig gut in seiner Rolle als kleiner Schießwütiger, der immer mehr tun möchte als die Lehrerin ihm vorerst erlaubt. Die Lehrerin Rachel Ward (Gegen jede Chance – Against All Odds) nicht nur eine richtig ansehnliche Fürsorge abgibt, sondern auch als taffe Leaderin immer im Zwiespalt steckt was man den Kindern noch (zusätzlich) zumuten kann!? Vernon Wells (Wez aus Mad Max2) befindet sich übrigens unter der Dabby Duck Maske, wobei die Maskierungen aber bis Ende verdeckt bleiben und nur einzeln ihre beängstigende Fratze lüften werden.

Bis zur 50 Minute ist der Film auch mehr ein dramatischer Survival-Thrill der im Geschehen weniger hergibt. Immer wieder versucht die Truppe unschuldiger Kiddies im sicheren Rahmen zu flüchten, bewegt sich dabei durch sperrige Höhlen und muss dabei sogar mal tauchen. Unterdessen werden immer wieder etliche Lagerfeuer entzündet, bis sie es zu einer Farm schaffen, hierbei der Terror aber erst richtig losgeht.

Ab hier eskaliert die Situation als ein Farmer erschossen wird und der Film erstmals Blut fließen lässt! In dessen Verlauf die Lehrerin mitsamt Kindern erstmals über körperliche Verteidigung nachdenkt und die Sache ihren einschlägigen Lauf nimmt. Beim nächsten Verschanzen wird sich nämlich vorbereitet... und dabei so mordslüstern gebastelt, dass jedem Pädagogen die Spucke weg bleibt!

Eigentlich wäre der Film eine TV-Produktion, wurde aber gleichzeitig auch als ungekürzte Fassung für eine Kinoauswertung vorgesehen. Das mit der TV-Produktion merkt man ihm aber keineswegs an! Die technische Inszenierung sowie auch das Handwerkliche lässt nie ein billiges Level erkennen. Nur gegen Ende kommt durch die Geschichte selbst ein moralisch fragwürdiger Punkt auf, der einen eindeutig merken lässt dass man sich in den 80zigern befindet! Das Ende für einen regulären Film sowieso fragwürdig bleibt, für einen Genrefilm (der in diesem Fall dem Zuseher die letzte archaische Reflektion überläßt) aber hervorragend ein paar blutige Kills draufsetzt und mit der finalen Tötung sogar einen sehr heftigen Eindruck hinterläßt!

Anfänglich also mehr langatmig und weniger sammlungsrelevant bleibt, gegen Ende dann aber nochmals unorthodox überrascht – besonders als die Polizei die Sache erneut hinterfragen muss! Somit einige Genreelemente (Survial, Kinder-/Abenteuer-Thrill, etwas Action, Terror, Home-Invasion) enthält und gerade in der Stimmung mit einigen (auch recht un-guten) Inszenierungen eindringlich (australisch) punktet.

 


 
 

Taking Woodstock
 USA 2009 
 
Was wäre ein Sommer, ohne den Sommer der Liebe, und somit "Taking Woodstock"!? Also checken wir ins El-Monaco Motel ein und werden Zeuge der Geburt von etwas ganz großem – Woodstock!

Die Bleibe zwar alles andere als sauber und schick, dafür aber im späteren Verlauf umso friedlicher, freiheitlicher und warmherziger! Es sei denn Elliots Mutter (Imelda Staunton) läuft einem über den grimmigen Weg! Dafür wird sein Vater (Henry Goodman) umso lockerer, je mehr alternativen Charme die aufmarschierenden Hippies mitbringen! Ein paar Haschbrownies oder Liev Schreiber als sympathische Transe können durchaus hilfreich sein.

Das Festival selbst und die Musik werden jedoch zur völligen Nebensache, im transzendierenden Fokus steht, wie es dazu kam die Kuhwiese eines Kaffs anzumieten, warum statt geplanten 5000 Besuchern plötzlich über einer Million Weltbürger zu diesem Akt der Befreiung pilgerten und warum Elliots (Demetri Martin) familäre Verhältnisse angespannt sind. Sexuelle Orientiertierungen, Polizisten mit Blumen am Helm, eine revolutionäre Menschenmenge, viel Flower-Power und ein Dorf im völligen Ausnahmezustand lassen auf einer Welle der Glückseligkeit surfen!

Nimmt sich für das meiste zwar viel zu viel Zeit, aber auch LSD braucht seine Wirkzeit – so behauptet es zumindest der Film! Grandiose Nebenrollen (besonders Johanthan Groff als junger sanftmütiger Veranstalter Michael Lang), ganz viel authentischer Zeitflair (super Ausstattung und auch etwas Historie) und eine schöne und erstrangig gemütliche Zeit, gänzlich am Rande eines Festivals, das einfach nur einzigartig bleibt!
 



 
 


Das war es vom letzten Jahr, heuer guckte ich sogar schon einige Filme die in diese persönliche Kategorie fallen könnten (Rollerboys, Wish you were here, Focus, Andromeda), dennoch begann mein Sommerkino auf gefühlte Weise eindeutig erst mit Kiss the Cock, der ein wunderbar kulinarisches Feel-Good-Schmankerl darstellte; später gefolgt von einem kleinen persönlichen Liebling, Rhea M. - Es begann ohne Warnung für einen heißen Abstecher ins Dixie Boy!

  Über beide werde ich euch demnächst noch berichten!!



Jetzt bleibt nur noch eines zu sagen:

Ich wünsch euch einen phänomenalen SOMMER,
egal auf welche Art ihr ihn auch verbringt!





zuvor gesehen:
Volcano / Grow Up!? / Stretch / Transformers 4 / Picknick mit Bären


 

 
Coverbilder: bluray-disc.de, dvdparadies.at

Marvelous...

25. April 2018

 

Hey mein blauen Companeros! Wie die Comic- und Superheldenfans unter euch wissen, kommt morgen INFINITY WAR ins Kino! Und lässt all die vorangegangenen Fäden erneut in ein buntes und nochmals weitaus größeres Meet&Greet (und wohl auch episches Schlachtfeld/Spektakel) münden - das hoff ich zumindest.

Einige haben gewiss wieder etwas MCU-Auffrischung betrieben oder gar einen gänzlichen Marvelthon eingelegt, ich hingegen startete bei AGE OF ULTRON und hab mich dann, wie das folgende Foto zeigen soll, der Reihe nach durchgearbeitet...

 

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Ja, auch die zweite Staffel "Agents of Shield" hab ich dazwischen gepackt, obwohl die zeitlich noch um "Age of Ultron" angesiedelt ist, aber eine schöne themenbezogene Wartezeit-Überbrückung darstellt. Der kleine Freiraum oben zwischen den Keep Cases war für den Kinobesuch des "Black Panther(s)" reserviert, um auch wirklich jeden MCU-Film gesehen zu haben und bestmöglichst in den bunten Krieg einzusteigen. Bei den Infinity Comics bin ich grad noch beim zweiten Band, will die Beendigung dessen aber noch hinter den Film hinausschieben... man will ja nicht gleich alles wissen, obwohl die Filme gewiss gaaanz anders sein werden. Was ich ebenfalls hoffe.

 

Nun aber zu drei MCU-Titeln, die ich euch bisher noch nicht unterbreitet habe und aus dieser erneuten Vorbereitungsphase hervorgehen. Viel Spaß und gute Unterhaltung. :)

 

 

Guardians of the Galaxy
USA2014


Obwohl etliche Zuseher den mittlerweile saloonfähigen Comicablegern oftmals einen Einerlei-Stempel aufdrücken, heben sich manche dennoch durch eigene Züge vom bunten Rest ab. Besonders gut gelingt das, wenn man einen Filmnarren, der eigentlich in anderen, sogar mal trashigen Gefilden zuhause ist, beim Drehbuch mitschreiben lässt und auf den Regiestuhl eines Blockbusters sitzt. Denn für des Zusehers Unterhaltung konnte der Griff nach James Gunn wahrlich nicht besser ausfallen. Jede Menge lockerer Humor, klasse Sprüche und zahlreiche Popkultur-Retroelemente! Ebenso bemerkbar beim Soundtrack, der nur so vor 70/80er Songs strotzt! Wodurch man nicht nur die junge Generation mit neuen (abstrakten) Helden und gewohnt bombastischen Effekthagel fängt, sondern womöglich auch ein älteres Publikum mit Nostalgie umgarnt.


Aber worum geht’s eigentlich?

5 Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Die kriegerische Tochter eines irren Titanen, ein Space-Outlaw der zwar schon einen Heldennamen trägt aber noch keiner ist, ein Muskelbrocken mit sensationeller Hautgebung und einer Schwäche für Metaphern ;) , hinzu etwas sprachreduntante Flora (einem warmherziger Baum mit kindlichem Lächeln) und etwas sprücheklopfender Fauna - einem genmanipultierten Wachschbären! Was die Sache so besonders macht sind nicht nur ihre jeweiligen persönlichen Skills (jeder hat besondere Fähigkeiten/Talente), sondern auch ihr völlig eigensinniges Außenseitertum. Noch nie waren Ausgestoßene so sympathisch, kurios und liebenswert.

Was im aufwartenden Abenteuer auch schon die Essenz darstellt: Sich zusammenzuraufen, trotz Fehler und Eigenarten ein Team zu werden und etwas zu finden, was man vermutlich schon länger vermisste: Freundschaft.
 

Was bei Erstsichtung auffällt ist das Einprasseln sehr vieler Figuren, Planeten und Zusammenhänge, die sich wohl erst nach und nach fürs größere Verständnis zuordnen lassen. Manches vermutlich später nochmals Verwendung finden wird - wie wohl das Völkchen der KREE.
Ronan, der Ankläger (Lee Pace), hier schon ein Ableger der Kree, eröffnet für die Guardians den Bösewicht und stellt auch schon die Verbindung zu Big-Badass THANOS (Josh Brolin) her, der hier aber wirklich nur einen Gastauftritt absolviert.

Begehrlichkeit aller, selbstredend ein Infinity-Stein, Orb genannt und POWER innehabend.


 

Nach einem MCU-Trip nach Asgard, welcher weit von der Erde entfernte Mythologie eröffnete, lehnt man sich mit den Guardians nochmals weiter aus dem Fenster in extraterrestrische Gefilde... und offenbart nur noch mehr bunte, knallige Welten und mannigfaltige Bewohner/Rassen - und das ohne Ende! Für ein Sci-Fiction Abenteuer der visuellen Sonderklasse! Zwar vollgepackt mit CGI, aber dennoch ein kreativer Augenschmauß, der durch seine legere Art und seinen Humor Alleinstellungsmerkmal erhält, ohne dabei auf Emotionalität zu verzichten. Eine wahrlich gute Erzählbalance und somit (für mich) einer der besten MCU-Ableger überhaupt.

 

 

Was den Soundtrack angeht, möchte ich noch auf eine Szene aus den Deleted Scenes hinweisen, in welch der sonderbare, blauhäutige Knastwächter, mit Quills Walkman einen nächtlichen Rundgang macht und sich zu "Its Magic (von Pilot)" einen abtanzt! Schade, dass diese geniale Szene geschnitten wurde.
 

Tja, danach freut man sich nur noch auf den zweiten Teil und fragt sich, WER oder WAS wohl Peter Quills Vater sein wird? Oder ob endlich mal Footloose geguckt wird? John Stamos oder Kevin Bacon dürften ebenfalls gern auftauchen. ;)


 

 

Guardians of the Galaxy Vol.2
USA2017


In der Fortsetzung lässt man die zusammengewürfelte Kombo erst richtig in ein gemeinsames Abenteuer starten. Was von etwas bezahlter Auftragsarbeit erneut zur Rettung der Galaxie übergeht. Zwischen alldem, das Entdecken väterlicher Wurzeln... Starlords Kontakt mit seinem Daddy -> David Hasselhoff! ;)

Deren Begegnung völlig unerwartet zur Mainstory wird, was sich irgendwie seltsam anfühlte, weil ich mich unentwegt dabei ertappte auf die eigentliche Story zu warten. Deshalb gibts Abzüge für die Storyline. Ebenfalls drückt man eine Auge zu wenn alle durch die Mangel gedreht werden als hätten sie x Leben zur Verfügung, aber kein Problem, denn Witz und Emotionen sind erneut der Knaller und fackeln mitsamt der visuellen Weltenkreativität ein reines Unterhaltunsfeuerwerk ab! Das beste an allem, bringt man erneut alle Figuren voran!
 

Mit 3D Brille sogar in einer ziemlich erstaunlichen Tiefe - mit reichlich Totalen. Hier wirken manch Hintergrundelemente fast schon kitschig witzig.... in feinster gelungener Detailiertheit! Allein schon das Intro, also die Anfangssequenz begeistert - was aber auch an Baby Groot und dem Song liegen mag. ;)
 

Kurt Russel gibt als Rauschebart stets 'ne coole Figur ab, seine Filmname wird zum Programm - mit reichlich visuellen Synapsen-Zunder - und Stallone hätte nicht mal sein müssen, fügt sich aber ausgezeichnet! Groot ist natürlich der kleine tänzelnde Showstealer und Drax hat tatsächlich stets was zum Lachen - er und Mantis sind ein wahres Schenkelklopfergespann! Wirklich gelungen gestaltet sich letzlich die Vernetzung der Vater-Sohn Story, die Licht in die Vergangenheit von Peter bringt und mit dem Verhalten Yondus in Story-Übereinstimmung geht. Sehr bereichernd. Besser als die Vater-Sohn Geschichte fand ich jedoch den Geschwisterkonflikt zwischen Gamora und Nebula! Fein fortgeführt.
 

War der erste Teil eine Geschichte über Freundschaft, erwächst der zweite Ableger zur Familie. Umso mehr steigt die Freude auf ein weiteres Adventure, dieser farbenfrohen, liebenswerten Truppe Space-Hippies. Demnach auf zu Teil 3.... oder eben zu den Avengers! Denn so sehr ich mich im INFINTIY WAR auf das Aufeinandertreffen ZAAAAAAHLREICHER Figuren des MCUs freue, umso gespannter bin ich, wie sich die GUARDIANS in dieser Kombination machen. Das kann nur phänomenal werden!

 

Achja, das goldige Retorten-Völkchen der SOUVEREIGNs fand ich recht schnittig, recht ansehnlich auch deren Hohepriesterin Ayesha (Elizabeht Debicki) und wer die After Credit Scene nicht verpasst hat, hat gesehen, dass sie in einer ihrer Gebärkapseln eine nochmals rassigere DNA-Innovation heranzüchtet... wer noch neugieriger ist, sollte einfach mal den Namen ADAM WARLOCK googeln. ;)

 

 

 

 

Black Panther
USA 2018


Nach dem chronologischen Spatenstich Captain America, dessen Schild aus einem raren Metalls Wakandas stammt, fand das Örtchen sogar schon in Iron Man Erwähnung, ebenso griff man in späteren MCU-Titeln immer wieder mal klein auf Waka..ka…kanada (Age of Ultron) zurück, bis CIVIL WAR tatsächlich deren König T’Chaka (John Kani) in Wien gastieren lies, es zum Eklat kam und der junge Black Panther (T’Challa/Boseman) seinen Einstand antreten musste. Mit dem Solofilm selbst, erhält diese (Comic-)Legende nun auch (s)ein Gesicht!


In Wakanda herrscht jedoch noch Uneinigkeit: Der neue König soll angelobt werden, manch Stämme sind jedoch auf Zwietracht gesinnt, ebenso will eine adelige Blutlinie ihr Recht einfordern! Dies im Kleinen, denn im Großen stellt sich die Frage: Kann Wakanda weiterhin abgeschottet für sich bleiben, oder hat es die Pflicht der Welt ihren (extrem) fortschrittlichen Dienst zu erweisen?

Wodurch nicht nur direkt der Fingerzeig auf aktuelle Flüchtlingsdebatten fällt, sondern letztlich sogar bewusst über Narren gesprochen wird die gegenwärtig Mauern aufziehen wollen. Und das wär nicht alles, wird auch gleich noch auf die Sklaverei Bezug genommen, denn Bösewicht Killmonger (Michael B. Jordon) würde am liebsten gleich die ganze schwarze Historie ins Gegenteil umkehren. Und das schafft für eine Comicverfilmung - wie schon Winter Soldier, Age of Ultron und Civil War - eine ordentliche (Gesellschafts-)kritische Unterlage!

Desweiteren gefiel Kritikern der natürliche Umgang mit Feminismus, der eigentlich schon selbstredend sein sollte, aber immer noch seiner Zeit hinterherhinkt… so bietet T’Challas Leibgarde durchwegs eine geballte Truppe Female-Power! Ebenso macht sich Letitia Wright als des Black Panthers kleine Schwester Shuri, wahrlich als kleine erheiternde, quirlig süsse Perle – und das nicht nur weil sie in Sachen Technik allen zeigt wo der futuristische Hammer hängt!

Auf die typischen Action-/Comic- und Marvelelemente hat man natürlich ebenso wenig verzichtet, legt effekttechnisch geniale virtuelle Autofahrten hin, schiebt ein bisschen Humor drunter, springt sich gazellenartig (Capoeira-Style) den Panther aus dem Leib und hat neben eines speziellen, floureszierenden Pflanzenkrauts auch noch eine hochtechnologische Vibranium-Virtuosität auf (unterirdischem) Lager! Die brachiale Technik wirkt so fantastisch, wie die 'Dritte Welt City' aufgepimpt durch futuristischen Punk!

Und seien es nur bunte Umhängedecken! ;) Ne, ich mein natürlich den Mix aus Kampfnashörnern, uriger Steppenweite und einer Technik die sogar bei weitem Tony Starks Know How übersteigt!!! Die selbe Brücke erschließt sich einem im Score, der folklorischen African Sound mit westlichem RnB und reichlich Subdruck vermengt.


Typisch Solofilm sind die MCU-Verbindungen zwar weniger, mittlerweile nimmt man aber immer mehr Figuren in weitere Abenteuer mit, in diesem Falle Everett K. Ross (Martin Freeman) und Ulysses Klaue (Andy Serkis). Letzterer schon öfter in Erscheinung getreten, zeigte er in Age of Ultron was er mit dem gestohlenen Vibranium Wakandas anstellte (Ultron) und ergänzt dieses mal den Background zu diesem Diebstahl, der in der Geschichte Wakandas sogar tiefe Spuren hinterlassen hat. Nicht nur eine gute Einbindung, ebenso ein gelungener Aufhänger! Außerdem macht sich Serkis auch ohne Motion Capture Maskierung hervorragend. Freeman hingegen wirkte beinahe deplaziert, überraschte jedoch damit wie weit er nicht ins Herz Wakandas vordringen durfte. Außerdem möchte ich seinen Grinser in der Mid-Credit Scene keineswegs missen!


So will der erste schwarze Superheld dessen/deren Mythologie vorantreiben, liefert gediegene Subkritik und zeigt uns quasi als Dritte Welt Land, wie fortschrittlich man wirklich sein kann. Und damit ist nicht nur der technische Entwicklungsstand gemeint. Einzige Ausnahme bildet die beengende loyale Hörigkeit -bezogen auf die Stammesriten-, aber selbst dies, wird im Verlauf zum hinterfragenden Thema!

Spätestens nach der zweiten rituellen Herausforderung denkt man sich zwar, ohhh, jetzt könnts wiederholt langweilig werden, der Schachzug scheint aber unabdingbar für den weiteren Verlauf und lässt danach schon wieder spannende Unterhaltung aufkommen – bei denen Kulturmythus, Future-Technik und bunte Ausstaffierung DIE abwechslungsreichen Schauwerte liefern!

 

 


 

 

Tja, das waren meine drei MCU-Bausteine. Nun muss ich mich als letzten Vorbereitungsakt nochmals RAGNAROK widmen. :)

Ihr könnt mir gern eure Meinung zu den besprochenen Titeln da lassen, oder auch eure Gedanken zu Infinity War. Freut ihr euch auch wie ein Honigkuchenpferd, wird er erst auf Blu-ray gesichtet oder geht er sogar an euch vorbei?

Eure bisherige MCU-Top5 (oder Flops) würden ich mich ebenfalls interessieren.



Allen Interessierten wünsch ich jedenfalls mächtig
viel Spaß bei INFINITY WAR!!

 

 

 

 

zuvor gesehen:
Thor: Ragnarok / Detroit Rock City / Der Schatzplanet /
The Babysitter / Der Geisterjäger - Frog Dreaming


 


Coverbilder: bluray-disc.de

Ein Riss in der Welt / Firestorm / The Core / Tsunami / Life on a Line - Der Sturm / The Wave
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Vor einiger Zeit hab ich schonmal ein paar Desater in Buchstabenform über den Blog kommen lassen, die Erde hat sich aber scheinbar wieder erholt, und auch Zeit für den x-ten Untergang, bzw. seine Rettung!

In Sachen Planeten-Rettung sollte man sich überhaupt etwas am Riemen reißen, wenn auch nicht unbedingt diese Vertreter zum Vorbild nehmen. ;)

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Ein Riss in der Welt
USA1965 – Crack in the World


Wissenschaftler wollen das Magma der Erde anzapfen um unendliche Energieressourcen zu erhalten. Die Bohrungen gingen bis zu einer bestimmten Grenze ganz gut voran, doch die letzte Platte vor der heißen Quelle, kann nicht mal mit Diamant druchbrochen werden. Eine Atombombe muss her!

Weshalb der Katastrophenvertreter eine Atomkritik mal ganz anders abgibt. Da wird nichts in die Luft gejagt, sondern direkt in die Erde hinein - natürlich hat auch das Konsequenzen!! Doch alles hält sich trotz erfreulich fiktiver Eigenarten -soll ja nicht gänzlich ein 08/15 Abenteuer aus den 60zigern sein- erstaunlich nachvollziehbar und hat nicht mehr Logikfehler als heutige Vertreter dieser Katastrophen(CGI)-Zunft (als Bsp. The Core).
Den Durchbruch zum Erdinneren schafft man sogar, doch die besorgten Hinweise eines Wissenschaftlers bewahrheiten sich und lassen diese Kruste auch an anderen Stellen brechen, was verherrende Auswüchse für die gesamte Menschheit hat. Erdbeben, Überschwemmungen usw. sind massenhaft tödliche Folgen!

Neben einer Schicksalsgeschichte um einen erkrankten Wissenschaftler, seinem Gegner, und etwas Liebesgeplänkel, muss der Riss der sich durch den Manilagraben zieht und weltweit Schaden anrichtet, jetzt aber gestoppt werden. Die Idee: Eine weitere Atombombe!! *echt jetz* Dabei muss auch schon mal ein Vulkan gesprengt werden!

Die Katastrophen werden mit den zeitlichen Mitteln (Miniaturmodelle etc.) dann auch visuell ausgeschöpft und machen sich passend/ansehnlich zum Rest des Films, aber vielmehr wird sich hier um das Dialogsvorkommen, dem Herr werden der katastrophalen Situation in einem unterirdischen Forschungbunker gekümmert. In diesem Bunker wird alles seismisch überwacht und technisch für Aufsehen gesorgt. Erstaunlich ist auch, dass der eigenwillige Charakter, des nach Fortschritt drängenden Wissenschaftlers, sich im Laufe auch mal Fehler eingesteht; erwartet man bei so Filmen selten, meistens gehen diese rücksichtlosen Fanatiker bis zum Letzten völlig wahnwitzig unter. Die Frage ist nur noch, kann man die Welt noch retten, oder schreitet das Treiben Richtung Ende unentwegs voran?

Hier steigert sich gegen Filmende auch nochmals die sichtbare katastrophale Action, die Sache ist jedoch schon vorher spannend und fesselnd. Ein Katastrophenfilm gepaart mit etwas Sci-Fiction unterhält hier Freunde des alten Kinos recht gut. Außerdem halte ich den Titel sogar für remakewürdig, da die eigentliche Story genauso viel hermacht wie heutige Versuche die Welt visuell ausseinander zu reißen oder untergehen zu lassen! Fand ich eigentlich ganz gut.

Vor kurzem sogar -ganz unerwartet- (im MB) erschienen.
 

 

Firestorm
USA1998 – Brennendes Inferno


Ein neues behördliches Programm lässt Häftlinge als Bodentrupps die Feuer bei Waldbränden eindämmen. Weil Kriminelle (in solchen Filmen) erfahrungsgemäß eigene Pläne verfolgen, hat man bald zwei Gefahrenquellen!

alt textKatastrophenfilm trifft also auf Action-Thriller... und die Spezialeinheit eines Feuerbekämpfungstrupps, sogenannte Smokejumpers (Feuerspringer), müssen ran um parallel dazu in der großen Wildnis den Bränden Heer zu werden; allen voran Ex-Footballer Howie Long (gewann 1984 als Verteidiger mit den Los Angeles Raiders den Super Bowl) der sich im Fight mit der Feuersbrunst FÜR B-VERHÄLTNISSE eigentlich genauso gut macht wie wenn er im Clinch mit einem Bösewicht das Inventar einer Versorgungshütte in Kleinteile aufspaltet.

Nach dem überschwänglich heldenhaften Intro braucht man zwar ne Weile um die Protagnoisten dort hin zu bringen wo der Sauerstoff arm und die restliche Luft die Lungen räuchert, hält sich für Verhältnisse aber durchaus bodenständig, nimmt sich doch ernst, hält gut die Spannung und streut gelegentlich poiniterte Jokes ein.

Scott Glenn (Backdraft) bringt immer etwas klasse ein, so eben auch hier in seiner Nebenrolle als alter Chief der es in der Notlage nochmals wissen will. William Forsythe (Deadly Revenge) als wiffer Sträftlings-Anführer, nimmt dem eigentlichen Helden im Dezimieren der Bösewichte sogar einiges an Arbeit ab - finanzielle Beute teilt man bekanntlich nur durch Überlebende – und gibt sich als richtiger Psycho! Barry Pepper steuert unter den Knackis noch die wohl hässlichste 90er-Frisur seiner Karriere bei. Eine Vogelkundlerin (Suzy Amis) will noch gerettet werden, macht sich dann sogar nett als Sidekick.

Das Finale ist zwar womöglich zuviel des Guten, auch digital gesehen, hält sich für einen B-Actionthriller aber vollends im Rahmen, ansonsten brettert man mit einer Motocross etwas durch die schön eingefangene Wildnis, lässt gelegentlich Leute nervig Kreischen, schmeißt Äxte und gar eine Kettensäge durch die Luft, und gibt sich als qualmiges Unterhaltungsprogramm in seinen 80 Minuten doch recht kurzweilig. 

 

 

The Core
USA2003 – Der innere Kern


Das Erdmagnetfeld bricht zusammen.
Grund: Des Erdkerns Rotation versiegte.
Folge: Weltuntergang!
Konsequenz: Zum Erdkern reisen und ihn mit Atombomben wieder zum Laufen bringen.

Ab mit den Terranauten durch den pazifischen Marianengraben, zum Kern des weltlichen Pfirsichs!

Das CGI hat noch nicht die Detailstärke, gibt sich mit der Ausnahme einiger PC-Spiel Animationen aber recht kreativ, was die Visualisierung/Reise durch das Niemandsland des Erdinneren angeht.
In der zu Beginn steigenden Gefahrenverdeutlichung (durch beginnende Katastrophen, befragte Wissenschaftlicher, dem aufgewühlten Militär, der Raumfahrt….) gibt man sich vorbildlich in seiner begeisternden Einfädelung… die Rekrutierung von Spezialisen gestaltet sich zusätzlich sogar noch amüsant… speziell durch DJ Qualls (The New Guy) der für seine Hacker-Mitarbeit als IT-Kung-Fuzius reichlich Xena-Videos und Junk-Food fordert!

Die Angelegenheit rund um das Magnetfeld grundlegend schon physikalisch interessant, gestaltet sich die Idee zum Erdkern zu reisen um ihn wieder anzukurbeln, natürlich genauso hanebüchen (fiktiös) wie manch Jules Verne Abenteuer längst vergangener Epochen… aber die waren für uns Sci-Fi-Abenteurer wohl genau deshalb ein charmantes Non-Plus-Ultra.
Innerhalb dieses „katastrophalen“ Rahmens macht sich für moderne Verhältnisse auch „The Core“ recht fulminant/spannend –wenn auch die zweite Hälfte der ansprechenden ersten Filmhälfte nachhinkt- und ist sogar ziemlich gut/sympathisch besetzt (Aaron Eckart, Hilary Swank, Tcheky Karyo, Delroy Lindo, Stanley Tucci…). 

Nur die Rückreise gestaltet sich dämlicher als die Fantasie erlaubt.

Tja, und hätten die bei Armageddon (1998) mal diesen geschmeidigen Laserbohrer gehabt, wär die Asteroiden-Tiefenbohrung wesentlich lockerer von der coolen Hand gegangen.

Magnetisierte Grüße mit Unobtainiumgeschmack, von objektiv vermuteten  62% zu unterhaltunsgemochten 75%
 

 

Tsunami – Die Todeswelle
Südkorea 2009 – Tidal Wave – Hangul


Den Koreaner reicht kein einfacher Tsunami, es muss schon ein MEGA-Tsunami sein!

Der auch mit MEGA-Speed anrollt, aber erst nach 70 Minuten schrulliger Screwball-Eskapaden, weil man wie die US-Vertreter persönliche Figuren-Problemchen locker aus dem Effeff beherrscht! Bei den Effekten kann man zwar (budgetbedingt) nicht gänzlich mithalten, bei der Zerstörungswut aber doch. Ansonsten gestaltet man sich genauso hanebüchen wie effektvoll – nur weitaus alberner! Fast schon Slapstick (zum Schenkelklopfen) was man hier abzieht.

Über die MEGA-hohe Welle hinaus artet dieser Zwei-Genrefilm zur angerichteten Katastrophe, auch noch in puren Theatralik-Trash aus! Aber von der Sorte die definitiv Seltenheitswert besitzt! Das kann sogar richtig amüsierend sein, würde es eigentlich nicht gerade um Leben oder Tod gehen.

 

 

Life on a Line    
USA2015


Bei uns plakativ nur „Der Sturm“ genannt, beleuchtet man das Leben von Starkstrom-Monteueren, nennt sie heldenhaft Line-Man und schickt sie (etwas pathetisch) in wittrige Umstände.
Eigentlich passt "Der Sturm" in diesen Blog gar nicht so richtig rein, weil er grundlegend auf ganzer Linie vielmehr ein Schicksalsdrama ablichtet… und das an zuvielen angerissenen Fronten...

Beau (John Travolta) und seine kleine Nichte Bailey (als Erwachsene von Kate Bosworth gespielt) erleiden an nur einem Unwetter-Abend gleich zwei Schicksalsschläge… Beau verliert seinen Bruder und dessen Ehefrau und Bailey dadurch ihre Eltern. Beau auf ewig ein Gefühl der Mitschuld tragend, übernimmt die Obhut von Bailey… und als die Erwachsen ist, bahnen sich erneut Probleme an und mit ihnen auch wieder ein großer Sturm.

So zählt man filmtechnisch die Tage bis zum Umwelteinbruch und füllt die Zeit mit reichlich Charakterseltsamheiten. Die zwar letzlich fürs Finale benötigt werden, definitiv aber auch anders vernetzbar gewesen wären. Mindestens den Nebenstrang mit Sharon Stone hätte man zur Gänze streichen können.

Der Job selbst wird überstilisiert, leider zeigt man auch zuwenig von diesem selbst, obwohl‘s interessant wäre, aber das Personendrama ist zumindest schön fotografiert, durch den Sturm-Hintergrund auch stimmungsvoll, ebenfalls baut der Score gut auf Gefühle, der Country-Flair fördert den Rest.

Für die letzten zwanzig Minuten lässt man noch einen Zug entgleisen um die Katastrophe mitsamt flächendeckenden Stromausfall zu einem noch größeren Sturm zu hieven, zudem sich dann ebenfalls die aufgestauten Charakterspitzen endlich entladen können.
Deshalb zu zwei Dritteln ein Drama, als solches der Film auch einzig gesehen werden sollte, mit einem Blitz von Katastrophe und der Huldigung einer „spannungsresistenten“ Einsatztruppe… wenigsten mal eine, von der man ansonsten gar nichts hört – gut so!

Travoltas ungewohnte Synchro durch R.Nitschke -Danneberg war zu Zeiten gesundheitlich verhindert- klingt nach einer Eingewöhnungsphase, gar nicht so abwegig wie vermutet.

 

 

The Wave – Die Todeswelle
NOR2015


Geiranger, ein stilles prachtvolles Örtchen, das tatsächlich dafür bekannt ist, dass dessen Akernes-Spalte irgendwann aufreißen wird (Quelle: Making Of) und eine prognostizierte Katastrophe beschert, so kümmert man sich vorab schon mal fiktiv um den möglichen Tsunami der mit dem Bergzerfall einhergehen könnte.

Die Kulisse eine phänomenal sattgrün-gebirgige Augenweide, mittig ein Fjord (Meeresarm der weit ins Land hineinreicht) von Gebirgszügen umwoben und direkt in den Ort des Geschehens führend.

Eigentlich steht eine Familiengeschichte im Mittelpunkt, mir ihr ein Umzug vom Land in die Stadt, aber es bahnt sich etwas anderes an… was nach gewohntem Desaster-Schema abläuft:
Ein schlauer Bergwachtler der aufgrund gewisser Messwerte/Vorgehen Panik schiebt, während alle anderen beschwichtigen.

Tja, was dann kommt wissen wir Katastrophengucker natürlich alle!

Man geht es sogar recht ruhig an, verzichtet dabei sogar zusätzlich und großteils noch auf einen Score und lässt sich erst mit Ertönen der örtlichen Warn-Sirene, endgültig aus der Ruhe reißen… 10 Minuten Evakuierungszeit, bis die Riesenwelle den Ort erreicht!

Teils sympathische Figuren, aber nicht immer bestens gespielt/synchronisiert, dazu ein paar nervige Klischees (wie der Junge der nix hört weil er unentwegt Kopfhörer auf hat, oder das typische angewurzelt-blöd-schauen usw.) aber die brachiale Flutwelle schlägt FX-technisch voll ein! Und wenn sich der Vater nach der Verwüstung auf Familiensuche begibt, fühlt man sich unter reichlich Dunstschwaden als wär man bei Apocalypse No(r)w(ay) gelandet. Das lange Finale ist schon erstaunlich düster gehalten, leider aber auch wie immer auf den letzten (Herzmassage-)Drücker inszeniert.

Dennoch macht man gewiss nicht mehr Fehler als eine US-Katastrophe und geht zur Abwechslung mal etwas gemäßigter (ruhig-dramatisch) an so ein Desaster ran… und liefert somit ein skandinavisches Katastrophendebüt unter phänomenaler Landes-Kulisse ab.

 

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
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