Blendende & Verrückte WEIHNACHTEN

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19. Dezember 2015
 
 

Die 2 folgenden Filme hab ich mal im Weihnachtsfernsehen, sogar am 24.12., hintereinanderlaufend und werbefrei aufgenommen. Seitdem guck ich sie bei Bedarf auch im Doppelpack! Diese 2 mal 90 Minuten lockere und spaßige Weihnachtskost, halten 2, ja sogar 3 Famlien auf Trap(p).

In "Blendende Weihnachten" bekriegen sich die Finchs mit den Halls, und in "Verrückte Weihnachten" wollen die Kranks sogar gleich Weihnachten ausfallen lassen, sehr zum Leidwesen ihrer Nachbarn. Beide Filme bringen also recht aufmunternde Probleme im Nachbarschaftstwist um traditionelle US-Bräuche!!


 
 
Blendende Weihnachten
Deck the Halls USA 2006


Steve Finch (Matthew Broderick) ist in seiner Kleinstadt der Mann für Weihnachten! So pentrant, dass er auch seine Familie jährlich mit Traditionen belästigt um auch noch den letzten Funken aus Weihnachten rauszuholen! Doch nun bekommt er starke Konkurrenz als Buddy Hall (Danny DeVito) gegenüber einzieht. Der hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, dass man sein Haus als leuchtendes Beispiel vom Weltraum aus sehen soll! Ein Kampf zweier Familien um strahlende Weihnachten beginnt...

Die Finchs könnte man gleich mal als abgespeckte Variante der Griswolds sehen, der Vater ein familienritus-hungriger Draufgänger, der, wenn er sich was in den Kopf setzt, die Familie mitsamt Frau, Sohn und Tochter mitzieht... egal ob die will oder nicht. So kommen auch hier einige Traditionen zu einem auffällig chaotischen Ende. Die jahrelang gepflegten Silbertannen werden lichterloh abgefackelt, mit illegalem Feuerwerk - einem Atomic Warlord - das Haus zur Sprengbude und wenn man einen alten Volvo ohne Türen sehen will, muss man Steve nur beim Ausparken beobachten!

Etwas spaßige Action fehlt also keineswegs, schon gar nicht wenn die Pferde - mit angeklebten Rentiergeweihen - durchgehen und es per Schlitten durch die vereiste Stadt geht! Immer etwas Schuld daran, der neue Nachbar Buddy!

cinceclub.de / kino.de / cinefacts.de / (Kinowelt)

Der Autoverkäufer bringt Steve zum Ausrasten, denn das Haus des neuen Nachbarn wird zur knallbunten Lichtershow, mitsamt lautstarkem Trara! Und das vor versammelter Ortschaft/Straße DIE GANZE NACHT DURCH! Mit einem LED-Spektakel das einem die Tränen in die Augen treibt - nicht unbedingt weil es so schön ist, sondern weil es ist einfach verdammt grell ist!!
Was Steve dazu zwingt immer mehr zur Gegenwehr zu greifen und noch mehr unsinnige Taten folgen zu lassen. Solang, bis Frau und Kinder der beiden Väter zu streiken beginnen... 

Broderick nicht immer gern gesehen, passt hier perfekt in die Rolle des nervigen Spießbürgers, der kleine DeVito darf groß aufspielen und bekommt mit seiner quirligen Frau, Kristin Chenoweth (Pushing Daisies), zwei gepushte Argumente zur Seite gestellt, während sich Broderick mit Sex and the City Aktrice Kristin Davies begnügen darf. Die Töchter von Buddy Hall, die langbeinigen Aldrige Zwillinge, bringen die beiden Familienväter auf dem hiesigen Winterfest sogar dazu, "Whos your Daddy" zu rufen! Um sich danach beschämt die Augen mit Weihwasser zu spülen!

Etliche witzige Ideen, peinliche Furore im Nachbarschaftskrieg und das alles, zu einer recht weihnachtlich ausgestatteten Stadt! Als lockere Unterhaltung im Weihnachtsstress also recht spaßig. Achja, und Marilyn Monroe macht sich gut als Weinachtsstern!

Außerdem kann man weitere Weihnachtsfilme als Film im Film erhaschen: Broderick guckt allein zu Hause "Meet me in St. Louis" mit Judy Garland, während die restliche Familie im Hotel den besten Weihnachtsfilm ever "Ist das Leben nicht schön" sieht! Und auch "Das Wunder von Manhattan" läuft mal beiläufig über den Flimmerkasten. Alle 3 Filme Weihnachtsklassiker aus den 40ern!
 
"Deck the Halls", der Originaltitel des Films soll nicht nur soviel heißen wie, schmückt die Halls/diese Familie, es ist auch der Titel eines klassischen Weihnachtsliedes mit der Bedeutung "schmückt die Säle" ... das ihr bestimmt kennt, wenn ihr es hört... "Fa-la-la-la-la, la-la-la-la!"


 
Verrückte Weihnachten
Christmas with the Kranks USA 2004


Hier darf der moderne Santa Clause Darsteller Tim Allen (als Luther) die Nachbarschaft in Aufregung versetzten! Da ihre Tochter Blair Weihnachten nicht zuhause ist - sie verbringt ein Jahr in Peru - wollen die Kranks Weihnachten gleich ganz ausfallen lassen und stattdessen Südsee-Urlaub machen! Für eine traditionsreiche weihnachtswahnsinnige Straße ist das aber alles andere als annehmbar! Und schon geht der Spaß los, sich der aufdringlichen Nachbarn zu erwehren, denn die wollen nicht nur Frosty den Schneemann rausgerückt haben!

Normalerweise sind John Grisham Verfilmungen ja vielmehr Thriller, diese hier scheint eindeutig aus der Reihe zu tanzen, wohl auch in Grishams Agenda scheint "Skipping Christmas (Das Fest)" die Ausnahme zu sein. Wenn dann auch noch Familienunterhalter Christopher Columbus (Kevin allein zu Haus, Harry Potter) das Drehbuch forciert, kann nicht mehr recht viel falsch laufen.

Nachdem nun Weihnachten boykottiert wird, darf Jamie Lee Curtis als Nora Krank gleich mal Panik schieben, allen voran steht nämlich gleichmal Vic Frohmeyer (Dan Aykroyd) mitsamt seiner unzähligen Kinder - darunter Erik Per Sullivan aus Malcom Mittendrin - auf der Matte um das Recht auf die Weihnachtsgemeinschaft in ihrer Straße einzufordern! Stellenweise ganz schön übertrieben wird das ganze zur richtigen Spießbürger-Weihnachtsfarce, spätestens dann wenn die Kranks sogar in der Zeitung beschimpft werden. Teilweise fühlt es sich sogar an, als hätte neben Joe Roth (American Sweethearts) Joe Dante Ko-Regie geführt und seine teuflischen Nachbarn aus dem Weihnachtssack gelassen!

Eigentlich könnte man es den Kranks nicht übel nehmen, wenn sie statt der üblichen 6000$ die sie jährlich für Weihnachten verprassen, am 25ten mal nen Abflug machen. Doch die Sache kommt nun doch anders als erwartet, als sich am Heilig Abend plötzlich Blair ankündigt nun doch zur begehrten alljährlichen Weihnachtsparty NACH HAUSE zu kommen!
Jetzt wirds wirklich eilig, denn das Haus ist völlig weihnachts-kahl, um den berühmten Hickory Honigschinken muss man sich schon streiten, die Konsumtempel sind leer gefegt und selbst der Weihnachtsbaum fehlt! Denn kann man sich glücklicherweise beim Nachbarn "leihen"!

cinema.de / Sony

So werden dann alle Hebel in Bewegung gesetzt, Siedlungsguru Vic dirigiert alle Leute ihrer Straße, es nun doch noch zum besten Feste von allen zu machen! Alle ziehen an einem Strang, damit einem Weihnachtswunder trotz zuvoriger Feindseligkeiten nichts mehr im Wege steht! Dazu darf dann auch noch genüßlichst unter wiederhergestellter Nachbarschaftsidylle der Schnee fallen!

Die Sache holt also nach der kleinen Weihnachts- und Vorortsatire, mit einigen echt guten/schrägen Kameramomenten, noch zum schönen, kitschigen Finalschlag aus. Von ein paar kleinen Gags über alltäglichen Weihnachtswahnsinn bis zu echten Lachern, man sehe die Szene als Luther nach seiner Botoxbehandlung versucht Essen zu sich zu nehmen, hin zum verschneiten und berührenden alle-wieder-vereint-Fest. Sogar die Polizei (Jake Busey und Cheech Marin) spielt am Ende mit um den weihnachtlichen Zauber zu erhalten, während man noch einem Verbrecher begegnet und einen Typen, der zwar jeden kennt, aber niemand ihn! Könnte tatsächlich der Weihnachtsmann sein. ;)

Mit reichlich Weihnachtssongs beladen, wie Jingle Bell Rock, White Christmas und ein paar schnelleren Weihnachtsnummern, wird auch nicht auf den überaus aufdringlichen Gesangsverein verzichtet! Der Beginn mit einem meiner liebsten mordernen Weihnachtssongs (Christmas Song von The Ravonettes), hatte schonmal meine volle Aufmerksamkeit!
So setzt "Verrückte Weihnachten" nicht nur auf Spaß und Kitsch, sondern auch auf ein paar absurde Momente; alles zusammen womöglich objektiv auch nicht weit über Durchschnitt aber doch sehr unterhaltsam, und leicht anders weil gelegentlich so dermaßen überspitzt.



 


Die Kranks (videobuster.de/Sony) / Die Finchs (cinema.de/Kinowelt) / Die Halls (kino.de/Kinowelt)


Wenn auch viele womöglich "Verrückte Weihnachten" bevorzugen würden, finde ich beide (gleich) unterhaltsam auf ihre Art. Beide haben ihre lustigen wie auch kitschigen/besinnlichen Momente, und wo "Blendende Weihnachten" einfach nur grell ist und mehr auf Griswolds macht, ist "Verrückte Weihnachten" mehr Spießbürger-Kritik!
Beide tolles Unterhaltungsprogramm für die Vorweihnachtszeit... und außerdem ein äußerst gelungenes, und von mir auch gern gesehenes, Double-Feature (in dieser Reihenfolge)! 

Beide Filme gibt es auf DVD, jedoch bisher nicht auf Blu-Ray, auch wenn die Kranks schon seit 2009 als Blu-Ray angekündigt wären!






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@IndyQ: ah, du kennst sogar den Roman und erzählst gleich davon --> SUPER! Im Film war der Umgang mit den Nachbarn echt schon fast Satire, teilweise so überspitzt dargestellt, gerade die Szenen mit Frosty dem Schneemann waren schon fast gruselig; aber das macht die Sache hier schon aus! :D

@friend: Ne, bestimmt nicht, Broderick nervt mich meistens, da hier seine Rolle aber auch nervig ist, is OK *g* Ferris Bueller is aber klasse :D

Danke für eure Kommentare!! :)
MoeMents
21.12.2015 um 17:43
#3
Ersteren Film habe ich, glaube ich, auch mal zufällig gesehen. Aber Matthew Broderick ist nun mal nicht Chevy Chase sondern einfach nur Ferris...
friend
21.12.2015 um 08:11
von friend
#2
Wie sooft finde ich bei den verrückten Weihnachten den Roman besser als den Film, weil die Figuren nicht ganz getroffen worden. Auch der Umgang der Nachbarn und deren Unverständnis mit den Kranks war für mich im Buch besser dargestellt.
Trotzdem ein guter Weihnachtsfilm, den ich mir dieses Jahr vielleicht sogar mal wieder reinziehe.
Es sei denn ich finde die blendenden Weihnachten noch irgendwo auf de Schnelle ;-)
Klingt nach nem interessanten Film. Vielen Dank!
IndyQ
19.12.2015 um 19:39
von IndyQ
#1

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