Weihnachts-anSICHTEN #2

Kommentare: 2
Danke: 3
17. Dezember 2015
  Santa Baby 2 / Vier Schwestern zu Weihnachten / Das weiße Rentier
 
 

 
 
Santa Baby 2
Christmas Maybe
USA 2009

Eigentlich fast untypisch für Ron Underwood (Tremors, City Slickers) bei beiden Santa Baby-Ablegern Regie zu führen, seine Spanne scheint aber demnach genauso breit zu sein wie George Millers pendeln zwischen "Mad Max" und "Ein Schweinchen namens Babe".
Das Drehbuch von Santa Baby 1 und 2 geht jedoch nicht auf seine Kappe, und darin steht städliche Karriere vs. idyllisches Weihnachtsmanngeschäft im geschäftigen Fokus.   
 
Jenny McCarthy übernimmt in beiden Teilen die Rolle von Santas Baby, der Tochter des Weihnachtsmannes, und hat sie gegen Ende des ersten Films noch versprochen, die Assistentin ihres Vaters zu werden um langsam das Geschäft zu übernehmen, so startet der zweite Teil dennoch fernab des Nordpols. In New York steht für die Karrierefrau eine Fusion zweier großer Firmen an, als sie bemerkt, dass ihr Vater in sowas wie 'ner Midlife-Crisis steckt und sie erneut zwischen ihren Geschäften und denen des Vaters jonglieren muss. 
 
Jenny McCarthy als Mary Santa, sowohl ihre Mutter als auch 3 Elfen kehren in ihre Rollen zurück, der Rest wurde ersetzt, sogar die Liebe ihres Lebens Luke (durch Dean McDermott) und der Weihnachtsmann (durch Filmmafiosi Paul Sorvino)! 
 
Das TV-Weihnachtsgebräu setzt sich dann aus Land- vs. Stadtleben - also Polaris vs. Big Apple –, unzähligen Weihnachtsplätzchen und streikenden Elfen zusammen, die werden nämlich von Kelly Stables (die Sprechstundenhilfe von Alan Harper) aufgescheucht! Die wollte nämlich in der Werkstatt des Weihnachtsmannes schon immer eine größere Rolle spielen und führte die Geschäfte sogar brillant als der Weihnachtsmann sich seinen neuen Hobbys widmete, als Mary aber zurückkam um den Laden zu schmeißen, sah sich die eigentliche Briefbotin wieder ins Aus versetzt. So versucht sie in listig-süsser Gemeinheit alle zu untergraben damit Mary scheitert. Zickige Weihnachtssabotage!
 
Die Elfen, die sie mit reichlich Plätzchen und Liebreiz zum Streiken bringt, können einen schon zum Lachen bringen, denn die wissen NIE wirlklich warum sie eigentlich streiken; die hellsten sind die keineswegs und mit Keksen kriegt man sie sowieso immer rum!
Einige Requistiten sind richtig entzückend, wie die kleine Eisenbahn rund um die Werkstatt von Santa, und die schneeüberladenen Wälder rund um den Hockeyplatz am See sind sowieso herrlich.
 
Die Erfolg vs. Herzlichkeitsgeschichte läßt also das Ex-Playmate zu schlechten Digieffekten auflaufen – zum Glück kommen die nicht oft vor – und in eine Beziehungskrise mit ihrem Schlittenhund-Postboten rutschen, um letztlich unartigen Menschen zu verzeihen, anstatt sie mitsamt Geschenkesack ins Eiswasser zu schmeißen! Naivität, Kitsch und Storybanaliäten obligat, bis man draufkommt, dass es sich mit dem Schlitten des Weihnachtsmannes auch gut pendeln lässt! Für Weihnachtsvielseher... (doch) ok. 


 
Vier Schwestern zu Weihnachten
The March Sisters at Christmas USA 2012

Die March Schwestern haben scheinbar schon weit zurückliegende literarische Wurzeln, fand ich doch überraschend nach Sichtung weitere Verfilmungen des Buches "Little Woman" aus dem Jahre 1868. Neben zwei Kinofilmen, 1933 mit Katharine Hepburn, 1949 mit Elizabeth Taylor und Janet Leigh (Psycho), auch noch einen Fernsehzweiteiler (1978) und den heute noch am ehesten in Erinnerung gebliebenen "Betty und ihre Schwestern" aus den 90ern, u.a mit Winona Ryder und Kirsten Dunst...

Nun hat man die MARCH Schwestern Jo, Meg, Amy und Betty auch noch für eine aktuellen Fernsehfilm übernommen und schickt die 4 unterschiedlichen Schwestern in der Vorweihnachtszeit um die Rettung ihres alten Familienhauses - dem Orchard-House!

Als ihnen eingangs ihre Mutter offenbart, dass sie das mittlerweile heruntergekommene Haus verkaufen will, werden die Schwestern sofort wehmütig. Sie gibt ihnen aber die Chance sich vom Haus zu verabschieden indem sie es in ihre Obhut legt während sie bis Jänner auf Reise geht. So können die Schwestern von Halloween weg, über Thanksgiving, bis hin zu Weihnachten, ihre Kinderheitserinnerungen nochmals vor Ort auskosten um Lebewohl zu sagen. Da sich die Schwestern dennoch nicht vom Haus trennen wollen, setzen sie ihre letzte Hoffnung in eine Renovierung. Vielleicht überlegt es sich die Mutter dann doch anders.

Tja, ohne Moos nix los, könnte man nun sagen, denn die Schwestern sind in ihren unterschiedlichsten Lebensetappen nicht grad flüssig, oder handwerklich begabt. Und um etwas von ihrem spendablen Freund Teddy anzunehmen sind sie zu bescheiden... oder auch zu sturköpfig! Gerade Jo nervt in ihrer dickköpfigen Rolle oftmals rum.
So wandert die Renovierung mehr in den Hintergrund und die einzelnen Probleme der Mädchen drängen sich auf.

Die Idee 4 Schwestern unter Feiertagsstimmung zusammenzuführen um an einem Strang zu ziehen, kann schonmal besinnlich wirken, denn besinnen sollten sich die Schwestern nun alle auf etwas in ihren Leben. Ob es nun die Kunst ist, etwas zu machen was man liebt, seine Ideale nicht zu verkaufen oder einfach nur die Liebe, oder das Loslassen zum bewegenden Thema wird, die Schwestern können sich gegenseitig weiterhelfen. Auch nicht ohne die Hilfe einiger Männer in ihrem Leben, die zwischen Klavierstunden und dem Entdecken eines Kamins bei den Renovierungsarbeiten, die Schwestern immer wieder etwas (hilfreich) aus dem Konzept bringen.  

Also etwas Zickenkrieg und auch allerlei Romanzen gesät auf dem Weg nach Weihnachten, ein schöner erster Schnee-Moment und ein schönes Haus im Kolonialstil, zumindest bei den Außenaufnahmen, anderwerweitig sieht man nämlich auch mal ein anderes Haus. Also ganz einwandfrei ist die Sache definitiv nicht und manch Schnitte zu Beginn auch etwas ruppig. 

Ansonst ist "4Schwestern zu Weihnachten" der typische Fernsehfilm mit Durchschnittsdarstellern zwischen nett anzusehen und gelegentlich nervig. Für das Vorweihnachts-/Feiertagsnachmittagsprogramm, während man vielleicht noch nebenbei Geschenke einpackt. Nicht sehen muss, aber kann. Am Ende muss auf jeden Topf ein Deckel passen und wer keinen findet, bekommt einen Job. Frohe Weihnachten! ;)



 
Das weiße Rentier
White Reindeer
USA 2013
 
Suzanne (Anna Margaret Hollyman) liebt Weihnachten über alles. Schon kurz nach Thanksgiving beginnt bei ihr die Weihnachtsmusik zu laufen und die Neubefüllung des Kühlschranks mit reichlich Egg Nog (sowas wie Eierpunsch)! Dieses Jahr erwartet Suzanne jedoch eine große Überraschung: Voller Freude erfährt sie von ihrem Geliebten, dass sie nach Hawaii ziehen werden… und dann wird er von Einbrechern erschossen! …Yuhuuuu!
 
Oh! Das war jetzt irgendwie daneben!!

Nunja, so fühlt sich aber doch öfter der Humor dieser Tragikkomödie an! Eingebettet in durchwegs trockenen Humor und gleichgestellter Stimmung erlebt man einige Absurditäten die Adventszeit hindurch. 
Die Zuckerstange, die Suzanne von einem Polizisten zum Trost bekommt, zieht sie nämlich nun auch nicht mehr aus ihrem Loch!
Ihr Freund ist verstorben, und das verkackt ihr nicht nur ihre so heißgeliebte Zeit! Traurigerweise erhält sie dann auch noch weitere Hiobsbotschaften: Ihr Freund hatte sie zuvor noch mit einer Stripperin betrogen und auch ihre Eltern wollen sich scheiden lassen.
 
In den ruintreibendes Trauershoppen (weihnachtlicher Overkill) und manch frivole Gelüste helfen auch nicht über den Schmerz hinweg, im Gegenteil, es treibt sie weiter mühselig in den Abgrund richtung Weihnachten – wohin sich leider auch der Film schleppt. Als kleinen Ausweg sucht Suzanne Kontakt zur Stripperin Autumn (Laura Lemar-Goldsborough), dem lüsternen Fehltritt ihres Mannes, und will sogar mit ihr abhängen. Es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden.
 
"Autumn ist mein Strippername, mein richtiger Name ist Fantasia!"
 
Die doch irgendwie hübsche Darstellerin Anna Margaret Hollyman - recht gut in ihrer Rolle - wirkt anfänglich wie die Unschuld vom Lande, bis mehr und mehr etwas schwarzer Humor und reichlich situationsabwegige Eigenarten auftauchen. Doch auch witzig und gelegentlich (auf-)reizend, doch vielmehr deprimierend!! Der Humor wurde doch recht verkrampft/steril ausgelegt, was eindeutig dem trübseligen Score zu Grunde liegt, der ganz markant diese träge/zähe Stimmungslage vorgibt. Taucht optisch mal weihnachtliche Wärme auf – kommt doch öfter vor - wird die wie Suzannes schwierige Trauer wieder im Score erstickt. Der visuelle Eindruck wirkt anfänglich etwas schal, löst sich aber spätesten mit den Discobesuchen und manch Partys wieder auf.
 
Letztlich geht es doch darum, den eigentlichen (Weihnachts-)Glauben wieder zu entdecken, abseits eines kindlichen Traumes, dessen Weg über schwarzen Humor, Stripperinnen, Koks und einer Advent-Swingerparty – Premiere; hab ich echt in noch keinem Film gesehen – hin zu einem doch akzeptablen aber abrupten Ende führt.
Da ich euch nun ziemlich alles schon verraten habe, müsst ich euch den Film nicht mehr unbedingt ansehen, es sei denn, ihr steht auf gefühlstriste Stimmungen und melancholischen Witz, dann hat diese ganz spezielle Trauerphase gewiss ihren Reiz!


 





 
Folgende Mitglieder haben sich für den Beitrag bedankt:

Kommentare

Bitte loggen Sie sich ein, um einen Kommentar zu verfassen. Sollten Sie noch nicht auf bluray-disc.de registiert sein, klicken sie bitte hier
jetzt kostenlos anmelden
ja, in die anSICHTEN kommen nur die Nebensichtungen!
für richtig anspruchsvolle seher is da nix dabei ;)
MoeMents
17.12.2015 um 14:26
#2
oha jetzt werden die ganz harten Kamellen rausgeholt, respekt, ich gucke ja vieles und jab Santa Baby 2 hab ich auch gesehen aber nee boah ;-)
Sawasdee1983
17.12.2015 um 14:18
#1

Top Angebote

MoeMents
GEPRÜFTES MITGLIED
FSK 18
Aktivität
Forenbeiträge40
Kommentare4.336
Blogbeiträge278
Clubposts0
Bewertungen65
avatar-img
Mein Avatar

Kommentare

am Schöner Blog zu einem …
von IndyQ 
am Hey, ich bin ja ein …
von ürün 
am Oh mann, hat gedauert …
von friend 
am Ach ja, da werden 80er …
am Jetzt bin ich aber nal …

Blogs von Freunden

MrRoyal
NX-01
Cineast aka Filmnerd
Joker1969
CineasticDriver
John Woo
Pandora
ürün
Haldir123
Der Blog von MoeMents wurde 65.796x besucht.