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anSICHTEN

27. September 2017

El Bar / Standoff / Midnight Special / The Wild One / Predestination
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Ach, eigentlich hätte ich 'ne Menge Ideen und unveröffentlichte Blogs im Vorratsspeicher (von Monsterthek, SloMoes bis hin zu Einzelreviews, Themenspecials oder Vergleichen), aber irgendwie komm ich aktuell zu nichts. Ein Sommerspecial hatte ich auch wieder am Laufen, aber keine Zeit dies in Blogs zu fassen. Die vorbereitete Sommerfilmliste hat sich nach Sichtung von 67 Filmen über 3 temperierte Monate hinweg, sogar nochmals verdoppelt - demnach kann der nächste Sommer kommen.
Nun sind wir aber schon im heimeligen Herbst angekommen, ein weiteres bequemes Filmwetter zum Einbauschen und der Start zum kommenden Oktober und Halloweenprogramm. ;)

Zwischenzeitlich aber wieder mal meine gewohnten anSICHTEN. Dieses Mal doch etwas Sci-Fi- und Actionthrill-lastig. ;) Wie immer, viel Spaß und Gute Unterhaltung! :)

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El Bar
SPA 2017


Ein Bar in Madrid, eine Gruppe unterschiedlichster Gäste und schon bald ein per Kopfschuss getöteter vor der Eingangstüre, und noch einer – nur weil das Bistro verlassen wurde. Was dann folgt, ist ein mysteriöser Ausnahmezustand, der neben den todbringenen, rätselhaften Motiven, immer mehr zum eingemachten, stimmungsfiebrigen Eskalationgericht wird.

Ein reduziertes Szenario und mit ihm einhergehend, ein vorbildlicher Ausnahmezustand, der für für 100 Minuten erstaunlich schnell und kurzweilig an der Spannungsschraube dreht. Der illustre Cast, figurentechnisch vorzüglich ausgewählt mit bravourösen Differenzen aus allen Ecken kommend, um auch gleich allerlei Vorurteile kritisch an den Mann zu bringen.

Im Mittelpunkt steht neben der sich auswachsenden Gefahr die Frage, wie weit man geht, oder die Gruppendynamik es vielleicht sogar von einem fordert! Und somit auch schön „charakteristisch“ durchs Szenario schreitet – und das bis in die Kanalisation hinab. Hierzu auch so einige ironische Seitenhiebe einbringt, von denen man manche sogar (per Fusstritt) direkt ins Rückgrat bekommt!

Mario Casas, der zuvor noch mit seiner Rolle in „Der unsichtbare Gast“ für Spannung sorgte, legt zwischen den Fronten dieser Bargesellschaft abwechslungreiche Nuancen hin und Blanca Suarez (Die Haut, in der ich wohne; Fliegende Liebende), die sich in ihrer Figur anfänglich noch zu fein für alles darstellt, packt bis zum Ende wunderbar dreckig mit an!! Und kann sich darin auch noch richtig sehen lassen! Jaime Ordonez, der in „Witching and Bitching“ schon als bemalter Christ herrlich abgedreht zu Werke ging, legt in „El Bar“ als Obdachloser nochmals richtig fanatisch nach – seine Rolle erinnert an überdrehte Religionskeiler aus manch Stephen King Grüppchen, wobei Israel (so sein Filmname) die Spanne zwischen Schenkelklopfer und echtem Psycho famos ausbrütet! Der spielt sich echt die humorvolle Abart aus der Seele.

Hiermit, ein abgedrehter und dennoch durchaus sympathischer Thriller mit ominöser Sondereinlage – die man nicht nennen darf um ja nicht zuviel zu verraten. Leider kann man nach dem Intro aber schon darauf schließen, wohin sich der Ausnahmezustand „ausbreiten“ wird.

Ich fand den richtig gut!! Und aus Alex de la Iglesias zuletzt gesehenen Filmen „Mad Circus“ (2010) und „Witching and Bitching“ (2013) ist „El Bar“ definitiv mein Favorit! Bin aber auch großer Fan von reduzierten Ausnahmezuständen auf kleinem Raum.


 

 

Standoff
USA2016


In „Pattsituation“ trifft ein unschuldiges Mädchen -schickes knallrotes Kleid zum abgewrackten Rest-Kontrast- auf einen eiskalten Profilkiller (Laurence Fishburne); aus der Not heraus beschützt von einem ausrangiertem Farmer/Ex-Soldaten (Tom Jane), der sich zwar lieber in der Whiskey-Flasche ertrinken würde, seine moralische Pflicht aber noch nicht aufgegeben hat.

Jeder bringt eine (traurige) Vorgeschichte mit, Thomas Jane auch seine gewohnt lässige Synchronstimme und schon geht’s los mit dem häuslichen Konflikt, fokusiert auf die Stiege, die das Untergeschoss (Killer) vom ersten Stock (Safe-Zone) trennt. Es werden innerlich wie äußerlich Wunden aufgerissen, es wird geflucht, sich derb beschimpft und etwas Psychoterror fabriziert, sodass die Dialoge wie zusätzliche Schusswechsel fungieren.

So liefern sich beide, nein alle drei, ein gut gespieltes und echt brauchbares Farmhaus-Duell unter verfallener Kammerspielstimmung. Das Regiedebüt von Adam Alleca (Schreiber: Cell, Last House on the Left – Remake) ist außerdem recht schick, sogar etwas stillvoll fotografiert und hält doch einige Ergänzungsideen bereit um leicht auszubrechen… darüber hinaus kämpft man in den kleinen Action-Einlagen mit erstaunlich harten Bandagen, kann sich etwas Kitsch zwar nicht verkneifen, bindet in seiner Belagerung aber unentwegt… deshalb auch…

78% von mir … und schon lässt einen der sphärische Credit-Song ebenfalls nicht mehr los!

Bin jetzt schon gespannt was die Kinderdarstellerin Ella Ballentine in Zukunft noch so abliefern wird! Mit „The Monster“ steh schon ein weiterer Titel mit ihr (und Zoe Kazan) zur Sichtung bereit.


 

 

Midnight Special
USA2016


Schon ab dem Zeitpunkt wo die Lichter des Fluchtwagens erlischen um per Nachsichtgerät weiter zu fahren, hatte man meine gefesselte Aufmerksamkeit! Die nächtliche, leicht düstere Stimmung, wirft hierzu auch gleich in eine rätselhafte Story, rund um ein angestrebtes onimöses Datum und einem Jungen (Jaeden Liebher/St. Vincent) der sonderbare Fähigkeiten zu haben scheint und gejagt wird.

Michael Shannon und Joel Edgereton verhalten sich anfänglich zwar recht verdächtig für solch Verhältnisse, die parallelen Ermittlungsarbeiten von Adam Driver gestalten sich aber ebenfalls mysteriös/spannend.
Neben teils guten Kameramotiven umschmeicheln besonders die Nächte, die nicht nur dem blass-kränklichen, sensiblen Jungen dem Schutze dienen, sondern dem Trio auch der Tarnung. Hierzu nimmt auch der latent-vibriernde, seanceartige Score in Beschlag, der dröhnende Bass hingegen treibt manch Gefahr nochmals an.

Schönes Arthouse-Familiendrama, mit gleisenden Sci-Fi-Effekten und einem Road Trip, in dem es zwischen Bürde und Gabe eine Bestimmung zu finden gilt. Durchwegs perfekt besetzt/gespielt –obwohl ich Shannon nicht wirklich sympathisch finde-, agiert insbesondere der Junge in zweifacher Weise „fantastisch“.

Weshalb hier jeder einmal... ins Licht gesehen haben sollte… was dann wohl auch reicht, weil für eine mögliche Zweitsichtung auf die langsam-hingeschrittene Pointe nicht mehr gesetzt werden kann, jedoch anzumerken sei, diese trotz aller zuvor schon durchdachten Möglichkeiten, nochmals etwas anders ausfällt als erwartet, was sehr für den Film spricht!

Ich mocht ihn auf jeden Fall lieber als Jeff Nichols Erfolgswerk „Take Shelter“. Liegt villeicht auch daran, dass ich dem Sci-Fi-Genre zugeneigt bin.

 

 

The Wild One
USA1953


Die Straßenrowdies rund um Johnny (Marlon Brando) machen Halt in einem Provinzkaff. Nur von einer erdigen Straße durchzogen, wirkt es wie eine kleine Westernstadt vergangener Tage. Und die Jungs sorgen gleichmal für jede Menge ungestümen Radau. Als einer von ihnen verletzt wird, beschließen alle anderen auf ihn zu warten…

… was einer Belagerung des friedlichen Örtchens gleichkommt!


Das schicke Bistro, aufgeteilt in Bar und Cafe mit Durchgang, steht bald unter Feierlaune und Trunkenheitsquerleien. Auf der Straße sieht es nicht anders aus – irgendwie muss man sich ja die Zeit vertreiben. Als dann auch noch Lee Marvin (als Chino) mit dem Rest der ausrangierten Gangmitglieder in zerfledderter Masquerade auftaucht, treffen nicht nur zwei Ikonen aufeinander, der Wirbel nimmt erst recht Form an. Der gealterte Sheriff (Robert Keith) sieht sich der Übermacht nicht gewachsen und die Bevölkerung denkt sogar schon an Selbstjustiz! Einzig Kathie (Mary Murphy), die klassisch-hübsche und eher nachdenkliche Tochter des Sheriffs, scheint etwas Courage aufzubringen.

Marlon Brando, völlig am Beginn seiner Karriere, schmeißt sich auf eine Triumph, die Jeans hochgestülpt, die Lederjacke straff gezogen, ein trostloser Blick und eine ziemlich ausdruckskarge, ja fast schon kindliche Borniertheit, die er als Johnny an den Tag legt. In deren sprücheklopfenden Pseudo-Coolness sind die Halbstarken allesamt ein Haufen voller Angeber. Die dt. Synchro lässt sie stellenweise auch etwas quitschig, albern rüberkommen. Dafür wirken die Ladys dieser Stadt im Gegenzug als feine, adrette Damen.

Die Bikes sind mehr als nur eine rustikale Augenweide und die authentischen 50er Jahre Elemente einfach nur erhaben. Seien es Kostüme oder auch nur der Kaffeespender, es kommt jede Menge Flair auf.
 

Die rebellische Provinzbelagerung schlägt sich demnach die Tage und Nächte um die Ohren, gekleidet in Leder und Unsittlichkeit; und scheint die letztliche Hitzigkeit etwas zu eskalieren, wahrt man dennoch immer die Grenze um nie zur Biker-Exploitation zu verkommen. Die Stärke des streunenden Rockabilly-Westerns liegt gewiss nicht in den Figuren, vielmehr in der stimmigen Inszenierung - abgesehen von der völlig verkorksten Liebesgeschichte zwischendurch! Aber wenn man „Rebel without a cause“ mochte, wird man auch in dieser Verlorenheit (auf heißen Öfen) ein 50s-Herz finden. Ich fand ihn jedenfalls toll!
 

Viel interessanter ist die Tatsache, dass am 4.Juli 1947 tatsächlich das kleine kalifornische Nest Hollister von tausenden Bikern belagert wurde und dadurch ein offizielles Treffen der American Motorcyclist Association etwas aus dem Ruder lief! Es wurde zwar von den Medien nochmals hochgezüchtet, viele fanden in diesem Ereignis aber sowas wie den Grundstein der Subkultur, der bis heute einem Kult angehört, der natürlich ebenfalls den Film verehrt.

Die günstige Blu-ray des s/w-Filmes (hab den um 6.- im Laden geschnappt) bringt ein scharfes Bild und gute Kontraste, gelegentlich flacht man jedoch blass ab und durchzieht mit flauem Korn. Der Ton hingegen schneidet in seiner leisen Ruhe nicht so fein ab, bleibt aber gut verständlich. Die Extras, mit so einigen HD-Dokus zur Geschichte Hollisters, Marlon Brando und Produzent Stanley Kramer, können sich (historisch) echt sehen lassen.

 

 

Predestination
USA2014


Ethan Hawke als Agent durch die Zeit unterwegs, auf der Jagd nach dem Fizzle-Bomber!

Schickes Zeit-/Kostümdesign von den 40s via 70s bis Heute, und im Mittelpunkt ein spezielles Mädchen (Sarah Snook, facettenreich genial) welches unter rauchiger Bar-Atmosphäre unentwegt fesselnd eine ganz außergewöhnliche Geschichte auftischt… bis man nach ihrer Erzählung (ab Filmhälfte) beginnt plötzlich SIE, mit einer weiteren Geschichte zu binden…

… und waren es zu ihrer Story noch (Zeitfenster-)Rückblenden, beginnt man nun tatsächlich quer durch die Zeit zu springen (!!) um den Plot und reichlich Charaktertiefe, wunderbar verschachtelt voranzutreiben!

Zwischen Androgynität, etwas Hass aufgrund seiner Vergangenheit, einer vermeintlichen Erfüllung durch ein Unternehmen namens Space-Corps und dem Zeitreise-Job -Verbrechen zu verhindern bevor sie begangen werden-, sucht man nach seiner (Vor-)Bestimmung.

In der Inszenierung schön die unterschiedlichen Perspektiven gleicher Ereignisse beleuchtet um immer wieder für neue Aha-Effekte zu sorgen, darf in den größeren Fäden des Schicksals letztlich der Zuseher zwischen simpler, logischer Zeit-Kontinuität und einem paradoxen Sci-Fi-Brainfuck entscheiden – einfach nur herrlich!

Obwohl man anfänglich nicht weiß, wohin die Reise oder der Plot eigentlich gehen sollen -was die Angelegenheit unter genialer Bar-Stimmung aber erst recht fesselnd macht- gibt’s hier unzählige Details zu lösen, die man in bester Zeitreise-Verknüpfung gekonnt entwirrt und letztlich sogar auf den Punkt bringt - dabei im Nachhall aber sogar noch etliche Details für weitere Erkenntnisse hinterlässt... z.B.: Die kleine Anekdote bezüglich Huhn und Ei. Oder auch einfach nur das psycholgische Manko, dem zwanghaftem Drang zu einer Bestimmung usw.

Die Spierig Brüder (Michael/Peter) verwandeln die Story „All you Zombies“ von Robert A. Heinlein (Endstation Mond, Starship Troopers) demnach in ein geniales Drehbuch und begeistern mit genauso phänomenaler Umsetzung. Und das sogar, obwohl man mit manch Zeitreise-Therorien bricht. Für mich ein wahres (Zeitreise-)Highlight! Fand den richtig genial.

Coverbilder: bluray-disc.de
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anSICHTEN

21. Juli 2017

Das Baumhaus / Menschen im Hotel / Maze Runner 2 / Tim & Lee / Spider-Man: Homecoming
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Au Mann! Eigentlich hätte ich viel mehr für euch, da ich im gesamten Mai ein Special rein mit 80/90s Filmen guckte und mittlerweile auch mein Sommerprogramm in vollem Gange ist, aber irgendwie find ich aktuell nicht wirklich die Muse einen größeren Blog aufzusetzen - obwohl es nett wäre. Hinzu kommt neben dem üblichen Allerlei und natürlich in erster Linie dem Film-SCHAUEN, auch manch See-Aufenthalt, was die Zeit doch stark begrenzt. Hier aber nun wieder mal etwas aus meinen anSICHTEN. :)

Viel Spaß meine Blu-Buddys!! Und vorrangig wünsch ich euch allen natürlich einen wunderbaren Sommer, viel Urlaub und Zeit für euch, bzw. mit eurer Familie! :)

 

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Das Baumhaus
USA 1994 – The War


Per CCR (Who’ll Stop the Rain) kommt man im urigen Wald an der riesigen Eiche an, und mit ihr im verarmten Süden, im Mississippi der 70er. Die Rückkehr des Vaters (Kevin Costner), der nach seinem Kriegstrauma (Vietnam) eine größere Familienauszeit brauchte, wird mehr als nur eine emotionale Lebenserfahrung mitbringen.
 

alt textZwischen all dem Staub, den Barracken, der schweißtreibenden Sonne und den Maisfeldern, führen die Kinder Redneck-Kriege: Streit um Schrottplatz-Tand, dem Wasserareal und letztlich dem titelgebenden Baumhaus, stehen an der Tagesordnung... der Kern der Geschichte fruchtet jedoch in der lehreichen Vorbildfunktion des traumatisierten Vaters, der schon weiß, dass man im Krieg mehr zu verlieren hat, als man nur je gewinnen kann.

Diese Erfahrung haben die Kids noch vor sich.


Die Kinderdarsteller geben durch die Bank ihr Bestes: Besonders amüsant ist, Lucas Black (Tokyo Drift) in gänzlich jungen Jahren als (fiesen) Rebell zu sehen; Elijah Wood und Filmschwester Lexi Randall ergänzen sich prima und zum Nebenhelden dieser Geschichte mausert sich vorerst unscheinbar, der kleine Billy (Christopher Fennel) aus der dreckigen Schrottplatzbleibe, mit dem Hunger nach 10 Penny-Stücken und ganz viel Eis... stand er schon immer für freundschaftliche Gemeinsamkeit. 
 

„You can cut off every hair on my head,
but i ain’t telling you ding-dittly-ding-dittly-ding-dang-dong.“
 

Inhaltlich kann man (wohl) nicht zum Regiedebüt "Grüne Tomaten" aufschließen, hat aber im Vergleich den Bonus, dass man durchwegs im stimmungsgebenden, erdigen Süden bleibt – Atmosphäre und Gegend punkten vollends. Ebenfalls gehen der Soundtrack (mit Kult-Songs) und ein beachtlicher Score (Thomas Newman), in den weisen Film-Momenten voll auf. Die Erzählung macht sich zwar träge (passend zur betörenden Hitze), der Final-Clou (am Wasserturm) ist jedoch zum Schluchzen erhaben! Perfekt abgerundet von…
"Ich habe diesen Sommer gelernt, dass, wie sehr sich die Menschen auch bemühen den Krieg zu verstehen, der Krieg sie nie verstehen wird. Er ist wie eine mächtige Maschine, von der niemand weiß, wie sie bedient wird. Wenn sie außer Kontrolle gerät, macht sie alles kaputt, wofür es sich je gelohnt hat zu kämpfen."

„Man verliert auch Dinge, die einen gut und teuer gewesen sind."

 

 

Menschen im Hotel
USA1932 – Grand Hotel


Das beste und luxuriöseste Hotel Berlins. Hier treffen sie aufeinander, die Großen der Großen!

Per Donauwalzer wird man ins rege Hoteltreiben der Lobby geführt und obwohl ein gewisser Gast in seiner stoischen Ruhe immer meint 'hier geschehe nichts’, ist im Zwischenmenschlichen doch anschaulich das Gegenteilige der Fall.
 

Was für ein lockeres Schauspiel dieses kultigen Ensembles (G. Garbo, die Brüder Barrymore, Joan Crawford,…) begleitet man all die Persönlichkeiten durch das schillernde Hotel im Art Deco Stil. 
Einige Persönlichkeiten stehen jedoch an der Kippe: Der eine tut vornehm, hat aber einen zwielichtigen Hintergrund, der Totkranke aus eigentlich ärmlichen Verhältnissen –aber mit guten Herz- will nochmals sein Leben füllen, eine Ballerina die des Lebens und ihrer Kunst nicht mehr froh wird verzweifelt (bis sie von der Liebe befallen wird)… und viele Schicksale mehr…

…Geldnöte, liebliches Anhimmeln, Charaktergröße, beflügelnde Begegnungen, Käuflichkeit und sogar ein Mord, bereichern dieses altklassisch nur so sprühende Einchecken… "So still war es noch nie im Grand Hotel".

Stilvoll und luxuriös, erschließt sich der Rest der wunderbaren Stimmung aus dem galanten Schauspiel und den eigentlich reduzierten Lokalitäten, die nach und nach -wie die Figuren- ineinander greifen… weshalb man seinen Aufenthalt unter nobler aber doch lockerer Etikette des Grand Hotels, noch liebend gern verlängern würde. 

Was für ein wunderbarer (MGM-)Meilenstein – bester Film 1932! 

Die Kurzfilm-Musicalparodie "Nothing Ever Happens" (1933) kann da natürlich keineswegs vergleichbar mithalten, aber das Remake "Weekend im Waldorf" (1945) würd ich nun liebend gern sehen.
 

Weil am nächsten Tag alles anders sein wird, und einem der begleitende Donauwalzer stets den Jahreswechsel einläutet –zumindest bei uns in Österreich-, eignet sich "Grand Hotel" aufgrund seiner Klasse, der eleganten Vielfalt und seiner feierlichen Stargäste, wohl auch ganz wunderbar als Silvesterfilm. Kann ich mir perfekt vorstellen.

 

 

Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste
USA 2015 – The Scorch Trials


Die Fortsetzung des Labyrinth-Openers lässt sich am besten als Level 2 eines Computerspiels darstellen… selbe Player, andere Umgebung aber nach wie vor das selbe Ziel: Durchkommen!

Erneuter Gegner ist ein undurchsichtiges Unternehmen, hinzu einige (Wut-)Brand-Zombies und miese, "wüste" Witterungen. Das junge Team ist in Sachen Action wirklich gut/flink eingespielt, wenn man für den reibungslosen Ablauf auch eindeutig merkt, wie gut es das Drehbuch mit ihnen meint.

Der Endzeitabstecher fühlt sich bis zum Finale leider wieder nur wie eine ’Etappe zur Etappe’ an, fesselt letzlich aber doch und gibt endlich lang-ersehnte Antworten.

Im Großen und Ganzen macht man sich zumindest besser als die Bestimmungsreihe, was daran liegt, dass diese Teenroman-Adaptionen kleine Anleihen am Genrekino nehmen.
 

 

 

Tim & Lee
Digging for Fire – USA2015


Beginnt man mit einem morbiden und spannungs-schnürenden Knochen-Fund im Garten eines luxuriösen Ferienhauses, schwenkt man plötzlich zur fragwürdigen Beziehungsreflektion.

alt textWas eigentlich kein Problem wäre, würde der Film seinen tatsächlichen Fokus finden, aber der mögliche ausgegrabende Krimi im (Party-)Garten, stiehlt der parallelen Beziehungsfrage irgendwie völlig die Daseinsberechtigung. 

Knisternde Nachtschwärmerei, wunderbar besetzt, wenn auch nicht bestens gespielt, gibt sich leider auch die dt. Synchro wenig Mühe. Der Score ist aber über allem erhaben und verleiht dem Titel eine ganz eigene Stimmungs-Nuance.

Schlussendlich bleiben zwei Themen (Buddel-Krimi/Beziehungsfragen-Geheimnisse) die jeder einen eigenen Film wert wären, aber zusammengepackt, einfach zu sehr duellieren um etwas Harmonisches zu hinterlassen.

Zusammengefasst könnte man aber sogar eine Metapher rausschälen: 
Wenn du nach etwas GRÄBST (egal ob im Gefühl oder Garten), musst du dich mit dem was hochkommt, auch auseinander setzen!
 

 

 

Obwohl euch unser Cine-Man nun schon ausgezeichnet über den jungen Spidey berichtete, möcht ich auch noch meine Sicht hierzu abgeben...

 

Spider-Man: Homecoming
USA2017


Auf den Spinnenbiss verzichten wir erfreulicher Weise gleich mal - schon oft genug gesehen - und landen nach manch (MCU-)Rückblenden in Peter Parkers Konflikt, sich als Held zu etablieren. Es macht sich schnell bemerkbar, dass man in der typischen Teen-Problematik seine Identität noch besonders in der Anerkennung durch andere sucht und im Heranwachsen erstmal andere Charakter-Problematiken zu bewältigen hat, bevor man sich auch noch als Avenger versucht. Andersrum, wenn man bedenkt dass Tony Stark hierfür weitaus mehr als nur seine Pubertät benötigte, dürfen auch andere ihre unreifen Fehler machen.

Deshalb das Heldeneinerlei in den Hintergrund gerückt, Coming of Age Geschichte an vorderste Front! Damit „The Underdog“ für etwas Zwischenaction auch einen Feind hat, hat sich eine Gruppe Gauner allerlei Alien-Tec-Kram zu Nutze gemacht, was wirkt, als hätte man den Kern der Agents of Shield Serie, einfach mal in die entgegengesetzte Richtung ausgelegt.

Um sich in der Marvel-Timeline einzufinden zieht man einige (Background-)Connections, was sich nicht nur an Tonys Blessuren (nach Civil War), sondern auch in der Sokovia-Erwähnung und weiteren Andeutungen bemerkbar macht. Was Logik- und Erzählstruktur betrifft, schwingt man sich für MCU-Verhältnisse erstaunlich geschmeidig ein und beansprucht neben dem Aufhänger als Teen-Movie, in erster Linie den Humor für sich. Amüsant, überdreht und unterhaltsam auf den Punkt, aber auch (grenzüberschreitend) kindlich und peinlich kann es werden… speziell wenn man wieder einen lehreichen Videoclip vom Captain zu sehen bekommt. Lehrreich wird’s ebenfalls, wenn der junge Spidey sich abwegig seines beheimateten Terrains - den praktischen Großstadt-Häuserschluchten - durch manch Vorort schlagen muss. Gar nicht mehr so easy!

Und lasst euch nicht verarschen: Bleibt ja nicht bis zur zweiten After-Credit-Scene! ;)


Tom Holland (The Impossible, How I Live Now) empfinde ich als ausgezeichnete Wahl, er macht sich sympathisch, typisch teen-like und transportiert sehr gut die kindliche Unsicherheit, die diesem Heldentum eigentlich nicht gewachsen ist und vielmehr zuhause bleiben sollte - um den Lego-Todesstern fertig zu basteln! Trotz allen Mutes vorrangig nur deshalb, weil man einfach noch Kind ist! 

Spiderman-Vergleiche sind grundsätzlich schwer, bzw. werden gar überflüssig wenn man nach Homecoming erfreulich feststellt, dass man nichts antastet... Raimi/Maguire bleiben die (Popkultur-)Classics was die "freundliche Spinne aus der Nachbarschaft" angeht, während Homecoming merkbar darauf ausgelegt ist, sich einfach nur in ein bestehendes System "einzuweben", es zu ergänzen und somit gänzlich unabhängig sein eigenes humorvolles (Coming of Age) Ding durchzieht.
Was man vom „Amazing Spiderman“ (trotz einiger Sympathiepunkte) aufgrund der simplen Origin-Wiederholung und den eher langweiligen Gegnern, leider nicht behaupten konnte. *Hab „Rise of the Electro“ noch nicht gesehen.

Michael Keaton hat sich natürlich längst seine Flügel verdient und macht sich als Antagonist von der (vermuteten) Stange (zu denen leider ziemlich alle in diesen Filmen degradiert werden), andersartig prima, insbesondere weil man ihn als Gegner nicht gänzlich stereotyp anlegt, sondern von Anbeginn zeigt, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse für einen Durschnittsbürger laufen kann. Außerdem macht sich seine Fliegerjacke einfach nur edel.

So sehr man den beiden Frontfiguren (Holland/Keaton) ihren (vorbildlichen) Platz einräumt, so leiden aber die Nebenfiguren darunter, egal ob Tante May (Marisa Tomei), Parkers Love-Interest Liz (Laura Harrier) oder die vor trockenen Humor nur so strotzende Außenseiterin Michelle (Zendaya), bleiben trotz allerlei gewecktem Interesse völlig auf der Beiwerk-Strecke – vermutlich auch aufgespart für die Fortsetzung(en). Nur sein bester Kumpel Ned (Jacob Batalon) wird zum Running Gag in Sachen Kumpel-Sidekick und sorgt für Humor ohne Ende, ist aber auch stets gefährdet ins lächerliche/nervige Abzurutschen.

Obwohl Tony Stark für viele wohl den Film bereichert, fand ich ihn fast schon künstlich daneben, umso erfreulicher dafür, dass Favreau wieder seinen Stellenwert aus Iron Man 1+2 erhält, wenn er eigentlich auch irgendwie unnötig scheint. Stan Lee hingegen darf in seinem Cameo sogar seinen Helden beschimpfen.


Ich fands schön, dass man im MCU erneut ein weiteres Genre eröffnet: Das des Teen- und Coming Of Age Movies; um sich damit doch wieder etwas von der gemeinsamen Einheit abzuheben. Für manche (vllt. auch Marvel-Fans) womöglich zu infantil, erfüllt er sein eigenes Genre-Homecoming auf ganzer Linie, spickt dieses mit Actionszenen und lockeren MCU-Connections, bleibt vordergründig aber einfach eine marvelige Teenagerkomödie mit schöner Figurenzeichnung. Trotz Schwächen (sich x-mal zur US-Flagge chillen, Product-Placement, nerviges Video-Dairy zu Beginn und mehr als auffällige Green-Screens) kann man (als Fan von Coming-Of-Age Filmen) nur sagen: „Hey HO, lets GO!!“

 

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
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Ein Riss in der Welt / Firestorm / The Core / Tsunami / Life on a Line - Der Sturm / The Wave
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Vor einiger Zeit hab ich schonmal ein paar Desater in Buchstabenform über den Blog kommen lassen, die Erde hat sich aber scheinbar wieder erholt, und auch Zeit für den x-ten Untergang, bzw. seine Rettung!

In Sachen Planeten-Rettung sollte man sich überhaupt etwas am Riemen reißen, wenn auch nicht unbedingt diese Vertreter zum Vorbild nehmen. ;)

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Ein Riss in der Welt
USA1965 – Crack in the World


Wissenschaftler wollen das Magma der Erde anzapfen um unendliche Energieressourcen zu erhalten. Die Bohrungen gingen bis zu einer bestimmten Grenze ganz gut voran, doch die letzte Platte vor der heißen Quelle, kann nicht mal mit Diamant druchbrochen werden. Eine Atombombe muss her!

Weshalb der Katastrophenvertreter eine Atomkritik mal ganz anders abgibt. Da wird nichts in die Luft gejagt, sondern direkt in die Erde hinein - natürlich hat auch das Konsequenzen!! Doch alles hält sich trotz erfreulich fiktiver Eigenarten -soll ja nicht gänzlich ein 08/15 Abenteuer aus den 60zigern sein- erstaunlich nachvollziehbar und hat nicht mehr Logikfehler als heutige Vertreter dieser Katastrophen(CGI)-Zunft (als Bsp. The Core).
Den Durchbruch zum Erdinneren schafft man sogar, doch die besorgten Hinweise eines Wissenschaftlers bewahrheiten sich und lassen diese Kruste auch an anderen Stellen brechen, was verherrende Auswüchse für die gesamte Menschheit hat. Erdbeben, Überschwemmungen usw. sind massenhaft tödliche Folgen!

Neben einer Schicksalsgeschichte um einen erkrankten Wissenschaftler, seinem Gegner, und etwas Liebesgeplänkel, muss der Riss der sich durch den Manilagraben zieht und weltweit Schaden anrichtet, jetzt aber gestoppt werden. Die Idee: Eine weitere Atombombe!! *echt jetz* Dabei muss auch schon mal ein Vulkan gesprengt werden!

Die Katastrophen werden mit den zeitlichen Mitteln (Miniaturmodelle etc.) dann auch visuell ausgeschöpft und machen sich passend/ansehnlich zum Rest des Films, aber vielmehr wird sich hier um das Dialogsvorkommen, dem Herr werden der katastrophalen Situation in einem unterirdischen Forschungbunker gekümmert. In diesem Bunker wird alles seismisch überwacht und technisch für Aufsehen gesorgt. Erstaunlich ist auch, dass der eigenwillige Charakter, des nach Fortschritt drängenden Wissenschaftlers, sich im Laufe auch mal Fehler eingesteht; erwartet man bei so Filmen selten, meistens gehen diese rücksichtlosen Fanatiker bis zum Letzten völlig wahnwitzig unter. Die Frage ist nur noch, kann man die Welt noch retten, oder schreitet das Treiben Richtung Ende unentwegs voran?

Hier steigert sich gegen Filmende auch nochmals die sichtbare katastrophale Action, die Sache ist jedoch schon vorher spannend und fesselnd. Ein Katastrophenfilm gepaart mit etwas Sci-Fiction unterhält hier Freunde des alten Kinos recht gut. Außerdem halte ich den Titel sogar für remakewürdig, da die eigentliche Story genauso viel hermacht wie heutige Versuche die Welt visuell ausseinander zu reißen oder untergehen zu lassen! Fand ich eigentlich ganz gut.

Vor kurzem sogar -ganz unerwartet- (im MB) erschienen.
 

 

Firestorm
USA1998 – Brennendes Inferno


Ein neues behördliches Programm lässt Häftlinge als Bodentrupps die Feuer bei Waldbränden eindämmen. Weil Kriminelle (in solchen Filmen) erfahrungsgemäß eigene Pläne verfolgen, hat man bald zwei Gefahrenquellen!

alt textKatastrophenfilm trifft also auf Action-Thriller... und die Spezialeinheit eines Feuerbekämpfungstrupps, sogenannte Smokejumpers (Feuerspringer), müssen ran um parallel dazu in der großen Wildnis den Bränden Heer zu werden; allen voran Ex-Footballer Howie Long (gewann 1984 als Verteidiger mit den Los Angeles Raiders den Super Bowl) der sich im Fight mit der Feuersbrunst FÜR B-VERHÄLTNISSE eigentlich genauso gut macht wie wenn er im Clinch mit einem Bösewicht das Inventar einer Versorgungshütte in Kleinteile aufspaltet.

Nach dem überschwänglich heldenhaften Intro braucht man zwar ne Weile um die Protagnoisten dort hin zu bringen wo der Sauerstoff arm und die restliche Luft die Lungen räuchert, hält sich für Verhältnisse aber durchaus bodenständig, nimmt sich doch ernst, hält gut die Spannung und streut gelegentlich poiniterte Jokes ein.

Scott Glenn (Backdraft) bringt immer etwas klasse ein, so eben auch hier in seiner Nebenrolle als alter Chief der es in der Notlage nochmals wissen will. William Forsythe (Deadly Revenge) als wiffer Sträftlings-Anführer, nimmt dem eigentlichen Helden im Dezimieren der Bösewichte sogar einiges an Arbeit ab - finanzielle Beute teilt man bekanntlich nur durch Überlebende – und gibt sich als richtiger Psycho! Barry Pepper steuert unter den Knackis noch die wohl hässlichste 90er-Frisur seiner Karriere bei. Eine Vogelkundlerin (Suzy Amis) will noch gerettet werden, macht sich dann sogar nett als Sidekick.

Das Finale ist zwar womöglich zuviel des Guten, auch digital gesehen, hält sich für einen B-Actionthriller aber vollends im Rahmen, ansonsten brettert man mit einer Motocross etwas durch die schön eingefangene Wildnis, lässt gelegentlich Leute nervig Kreischen, schmeißt Äxte und gar eine Kettensäge durch die Luft, und gibt sich als qualmiges Unterhaltungsprogramm in seinen 80 Minuten doch recht kurzweilig. 

 

 

The Core
USA2003 – Der innere Kern


Das Erdmagnetfeld bricht zusammen.
Grund: Des Erdkerns Rotation versiegte.
Folge: Weltuntergang!
Konsequenz: Zum Erdkern reisen und ihn mit Atombomben wieder zum Laufen bringen.

Ab mit den Terranauten durch den pazifischen Marianengraben, zum Kern des weltlichen Pfirsichs!

Das CGI hat noch nicht die Detailstärke, gibt sich mit der Ausnahme einiger PC-Spiel Animationen aber recht kreativ, was die Visualisierung/Reise durch das Niemandsland des Erdinneren angeht.
In der zu Beginn steigenden Gefahrenverdeutlichung (durch beginnende Katastrophen, befragte Wissenschaftlicher, dem aufgewühlten Militär, der Raumfahrt….) gibt man sich vorbildlich in seiner begeisternden Einfädelung… die Rekrutierung von Spezialisen gestaltet sich zusätzlich sogar noch amüsant… speziell durch DJ Qualls (The New Guy) der für seine Hacker-Mitarbeit als IT-Kung-Fuzius reichlich Xena-Videos und Junk-Food fordert!

Die Angelegenheit rund um das Magnetfeld grundlegend schon physikalisch interessant, gestaltet sich die Idee zum Erdkern zu reisen um ihn wieder anzukurbeln, natürlich genauso hanebüchen (fiktiös) wie manch Jules Verne Abenteuer längst vergangener Epochen… aber die waren für uns Sci-Fi-Abenteurer wohl genau deshalb ein charmantes Non-Plus-Ultra.
Innerhalb dieses „katastrophalen“ Rahmens macht sich für moderne Verhältnisse auch „The Core“ recht fulminant/spannend –wenn auch die zweite Hälfte der ansprechenden ersten Filmhälfte nachhinkt- und ist sogar ziemlich gut/sympathisch besetzt (Aaron Eckart, Hilary Swank, Tcheky Karyo, Delroy Lindo, Stanley Tucci…). 

Nur die Rückreise gestaltet sich dämlicher als die Fantasie erlaubt.

Tja, und hätten die bei Armageddon (1998) mal diesen geschmeidigen Laserbohrer gehabt, wär die Asteroiden-Tiefenbohrung wesentlich lockerer von der coolen Hand gegangen.

Magnetisierte Grüße mit Unobtainiumgeschmack, von objektiv vermuteten  62% zu unterhaltunsgemochten 75%
 

 

Tsunami – Die Todeswelle
Südkorea 2009 – Tidal Wave – Hangul


Den Koreaner reicht kein einfacher Tsunami, es muss schon ein MEGA-Tsunami sein!

Der auch mit MEGA-Speed anrollt, aber erst nach 70 Minuten schrulliger Screwball-Eskapaden, weil man wie die US-Vertreter persönliche Figuren-Problemchen locker aus dem Effeff beherrscht! Bei den Effekten kann man zwar (budgetbedingt) nicht gänzlich mithalten, bei der Zerstörungswut aber doch. Ansonsten gestaltet man sich genauso hanebüchen wie effektvoll – nur weitaus alberner! Fast schon Slapstick (zum Schenkelklopfen) was man hier abzieht.

Über die MEGA-hohe Welle hinaus artet dieser Zwei-Genrefilm zur angerichteten Katastrophe, auch noch in puren Theatralik-Trash aus! Aber von der Sorte die definitiv Seltenheitswert besitzt! Das kann sogar richtig amüsierend sein, würde es eigentlich nicht gerade um Leben oder Tod gehen.

 

 

Life on a Line    
USA2015


Bei uns plakativ nur „Der Sturm“ genannt, beleuchtet man das Leben von Starkstrom-Monteueren, nennt sie heldenhaft Line-Man und schickt sie (etwas pathetisch) in wittrige Umstände.
Eigentlich passt "Der Sturm" in diesen Blog gar nicht so richtig rein, weil er grundlegend auf ganzer Linie vielmehr ein Schicksalsdrama ablichtet… und das an zuvielen angerissenen Fronten...

Beau (John Travolta) und seine kleine Nichte Bailey (als Erwachsene von Kate Bosworth gespielt) erleiden an nur einem Unwetter-Abend gleich zwei Schicksalsschläge… Beau verliert seinen Bruder und dessen Ehefrau und Bailey dadurch ihre Eltern. Beau auf ewig ein Gefühl der Mitschuld tragend, übernimmt die Obhut von Bailey… und als die Erwachsen ist, bahnen sich erneut Probleme an und mit ihnen auch wieder ein großer Sturm.

So zählt man filmtechnisch die Tage bis zum Umwelteinbruch und füllt die Zeit mit reichlich Charakterseltsamheiten. Die zwar letzlich fürs Finale benötigt werden, definitiv aber auch anders vernetzbar gewesen wären. Mindestens den Nebenstrang mit Sharon Stone hätte man zur Gänze streichen können.

Der Job selbst wird überstilisiert, leider zeigt man auch zuwenig von diesem selbst, obwohl‘s interessant wäre, aber das Personendrama ist zumindest schön fotografiert, durch den Sturm-Hintergrund auch stimmungsvoll, ebenfalls baut der Score gut auf Gefühle, der Country-Flair fördert den Rest.

Für die letzten zwanzig Minuten lässt man noch einen Zug entgleisen um die Katastrophe mitsamt flächendeckenden Stromausfall zu einem noch größeren Sturm zu hieven, zudem sich dann ebenfalls die aufgestauten Charakterspitzen endlich entladen können.
Deshalb zu zwei Dritteln ein Drama, als solches der Film auch einzig gesehen werden sollte, mit einem Blitz von Katastrophe und der Huldigung einer „spannungsresistenten“ Einsatztruppe… wenigsten mal eine, von der man ansonsten gar nichts hört – gut so!

Travoltas ungewohnte Synchro durch R.Nitschke -Danneberg war zu Zeiten gesundheitlich verhindert- klingt nach einer Eingewöhnungsphase, gar nicht so abwegig wie vermutet.

 

 

The Wave – Die Todeswelle
NOR2015


Geiranger, ein stilles prachtvolles Örtchen, das tatsächlich dafür bekannt ist, dass dessen Akernes-Spalte irgendwann aufreißen wird (Quelle: Making Of) und eine prognostizierte Katastrophe beschert, so kümmert man sich vorab schon mal fiktiv um den möglichen Tsunami der mit dem Bergzerfall einhergehen könnte.

Die Kulisse eine phänomenal sattgrün-gebirgige Augenweide, mittig ein Fjord (Meeresarm der weit ins Land hineinreicht) von Gebirgszügen umwoben und direkt in den Ort des Geschehens führend.

Eigentlich steht eine Familiengeschichte im Mittelpunkt, mir ihr ein Umzug vom Land in die Stadt, aber es bahnt sich etwas anderes an… was nach gewohntem Desaster-Schema abläuft:
Ein schlauer Bergwachtler der aufgrund gewisser Messwerte/Vorgehen Panik schiebt, während alle anderen beschwichtigen.

Tja, was dann kommt wissen wir Katastrophengucker natürlich alle!

Man geht es sogar recht ruhig an, verzichtet dabei sogar zusätzlich und großteils noch auf einen Score und lässt sich erst mit Ertönen der örtlichen Warn-Sirene, endgültig aus der Ruhe reißen… 10 Minuten Evakuierungszeit, bis die Riesenwelle den Ort erreicht!

Teils sympathische Figuren, aber nicht immer bestens gespielt/synchronisiert, dazu ein paar nervige Klischees (wie der Junge der nix hört weil er unentwegt Kopfhörer auf hat, oder das typische angewurzelt-blöd-schauen usw.) aber die brachiale Flutwelle schlägt FX-technisch voll ein! Und wenn sich der Vater nach der Verwüstung auf Familiensuche begibt, fühlt man sich unter reichlich Dunstschwaden als wär man bei Apocalypse No(r)w(ay) gelandet. Das lange Finale ist schon erstaunlich düster gehalten, leider aber auch wie immer auf den letzten (Herzmassage-)Drücker inszeniert.

Dennoch macht man gewiss nicht mehr Fehler als eine US-Katastrophe und geht zur Abwechslung mal etwas gemäßigter (ruhig-dramatisch) an so ein Desaster ran… und liefert somit ein skandinavisches Katastrophendebüt unter phänomenaler Landes-Kulisse ab.

 

Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
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Alarmstufe: Rot 2 / Train to Busan / Die Entführung der U-Bahn Pelham 123 / Last Passenger
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Heute hab ich wieder mal ein Sichtungsspecial für Euch, da einige Filme an Gleisen an mir vorüberzogen. Das Motiv immer gemocht, egal ob rustikale Gütertransporte, schneidige Kammerspielchen auf atmosphärisch ratternden Schienen, oder auch manch Bahnhofssetting... sind bei mir immer gern gesehen.

Damals zu meinen (h)eis(s)geliebten Winterblogkino hab ich schon auf die zugehörigen Weichensteller wie "Mord im Orientexpress", "Express in die Hölle - Runaway Train" (kommt endlich in HD - yuhuu), "Switchback - Gnadenlose Jagd", "Transsiberian" und "Snowpiercer" aufmerksam gemacht - von denen man sich keinen entgehen lassen sollte.

In meine Jahreshighlights (2016) schaffte es auch der dt. Krimi "Der Geisterzug" (1957), der jedoch fast gänzlich ohne Zug auskommt, dafür aber mit einer Bahnhofsnächtigung stimmungsreich brilliert.

Ebenfalls hab ich euch schon einen meiner Liebslingsfilme ausgiebig vorgestellt: UNSTOPPABLE! Der mich immer wieder von neuem, rasant und gefühlsbetont begeistert.

Aber auch weiters und ganz ohne eisige Umstände, macht sich so ein rollendes Abenteuer recht spannend. Viel Spaß und gute Unterhaltung, bei meiner weiteren Auswahl von der Schiene...

 

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Alarmstufe Rot 2
USA 1995 - Under Siege 2: Dark Territory


Der Koch mit den Spezialskills (Steven Seagal) läuft wieder zum Handkanten-Einsatz auf! Vom Schiff verschlägt es ihn dieses Mal mit seiner Nichte (Katherine Heigl) auf einen ZUG - der von Terroristen geka(r)pert wird, die unter Kontrolle eines 'WELT-RAUM-LASERS' jedes noch so beliebige Ziel per Knopfdruck in Schutt und Asche legen können. So auch das Pentagon!

In feinster B-Manier inszeniert man den rollenden Actionkult in bester 90s-Heroik, was besonders der treibend-pathetische Score und die eifrige schauspielerische Hingabe aller, zum Schmankerl dieser Helden-überstilierten Actionzeiten macht.

Tolle Practical-Stunts zu prächtiger Naturkulisse, ein altklassischer Zug und natürlich etliche Green-Screen und Logik-Späßchen. Ebenfalls dürfen peinlich-coole Onliner vom Chefkoch nicht fehlen!

Mit dem verrückt-genialen Techniker, einem kantigen Prügelknaben und schmierigen Waffen-Schnöseln, hat der Koch auf seiner blutigen Klettertour durch/über/auf den/m Zug auch reichlich Schaschlick zum Verarbeiten.

Seagal noch in Hochform, denn sobald der Name CASEY RYBACK erklingt, bekommen die Jungs Knieschlottern...

"Er ist der Beste von allen"...

...was ebenfalls die US-Behörden so sehen wenn sein Name fällt, obwohl die in ihrer Basis eigentlich sowieso reichlich zu tun und zu dramatisieren haben.

Alles herrliche B-Komponenten für ein kleines "gleisendes" Küchen Martial-Arts Fest!
Filme, die man heute trotz Titeln wie "Olympus Has Fallen" einfach nicht mehr hinbekommt; hierfür sind die (analogen) Zeiten einfach vorüber. Umso schöner diese Ableger der 80s/90s wieder mal zu genießen - im neuen HD-Bild. 

 

 

Train to Busan
Südkorea 2016 - Busan-haeng


Ein gestresster Yuppie-Papa will seine Tochter an ihren Geburtstag zur Mutter bringen. Doch dann bricht sowas wie eine Seuche aus,... und die Kleine wird ihren Geburtstag -und die ZUGFAHRT IHRES LEBENS- bestimmt nie wieder vergessen!

Neben dem Zombie-Outbreak pendelt man sich Charakter-thematisch fortgondelnd zwischen Egoismus und Altruismus ein. Hat ein recht mitmenschliches Ensemble und darunter gegenteilige Störenfriede zur stereotypen Nervigkeit - unter den Menschen,...

... die Zombies hingegen lauern überall und warten nur auf jeden so kleinen Reiz -etwas Bewegliches- um wieder rasant zur Jagd aufs Fleisch zurückzukehren. Teilweise fallen sie sogar wie sterbende Vögel vom Himmel, wenn sie sich nicht grad wie ein Fleckerlteppich ausbreiten. Inszeniert hat man sie mit verrenktem Knochen-knacken und zuckend-gruseliger Gestik (haben wohl die Asiaten erfunden/perfektioniert) sehr gut. Außerdem macht sich das Face-Make-Up, aufgepeppelt mit sich fein ausbreitenden CGI-Äderchen, richtig geil!

Jetzt liegt es aber an den Passagieren, rauszufinden wie DIESE Untoten ticken und welche Tricks anwendbar sind. Auf berstende Schädelfrakturen verzichtet man, knüppelt aber trotzdem recht heroisch drauf los!

Auf nach Waggon 13!!

Die abhanden gekommene Tochter -weil man immer mit dem Handy durch die Gegend eiert- muss gerettet werden, und schon geht ne Tour ala Snowpiercer los!

Auf typische Verhaltensabsurditäten verzichtet auch dieser Vertreter keineswegs, gestaltet sich ingesamt aber (visuell) weitaus eleganter. Effekttechnisch ist man von bemüht bis erstklassig wirklich wunderbar dabei. Die Reise macht sich für einen Genrevertreter auch überraschend lang, hält in seinen 2 Stunden mit einer Mischung aus Action, rasanter Bissigkeit und Emotion aber bei Fahrt. Die Kinderdarstellerin Soo-an Kim stellt sich als kleines Highlight heraus!  


Fast schade, dass ich hier so früh zugegriffen hab, später gabs ihn nämlich noch im Doppelpack mit der Animations-Vorgeschichte "Seoul Station" - vom selben Regisseur.
 



 

Die Entführung der U-Bahn Pelham 123
USA2009 - Taking Pelham 123


Bewaffnete Männer (unter Führung von John Travolta) übernehmen die New Yorker U-Bahn Linie Pelham 123, Walter Garber (Denzel Washington) der gerade Dienst in der Leitzentrale schiebt, kommt als erstes in Kontakt mit den Geiselnehmern:

Sie wollen innerhalb einer Stunde 10Mio.$ in schicken Scheinchen! Jede weitere Minute Verspätung kostet ein Menschenleben! Die Uhr tickt!
 

Wie in Echtzeit entbrennt ein Koordinations-Dilemma, indem vordergründig ein Dialogswechsel zwischen Travolta und Washington via Funkstelle unermüdlich am Geschehen hält, während ringsum alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um sowohl Lösegeld als auch Hintergründe zu organisieren: James Gandolfini hat als N.Y. Bürgermeister wichtige Entscheidungen zu treffen und John Torturro als Spezialist für Geiselnahmen die Situation zu entschärfen. Ryder hat jedoch mit Garber schon seinen liebsten Mann am Funk gefunden, und malträtiert ihn sogar persönlich - damit es, durch zu lüftende Charakter-Hintergründe, nicht langweilig werden kann. Außerdem scheint noch etwas Größeres hinter dem eigentlichen Plan zu stecken.

Natürlich schafft es Tony Scott mit soviel Realismus wie nur möglich, auch etwas Action einzubringen, weshalb ein eigentlich normaler Geldtransfer durch die City, sein Regie-Markenzeichen aufgedrückt bekommt. Den Rest erledigt er durch eine recht dynamische Kamerafahrt, die allem mehr Furore verleiht, als gelegentlich sogar stattfindet. Aber an Schneidigkeit hat es seinen Produktionen sowieso noch nie gemangelt. Visuell implementiert man mit einem gelben Farbfilter einen feinkörnigen, dreckigen Underground-Flair, als Kontrast zur linearen Schaltzentrale. Ausgezeichneter Look!

Travolta Bartschnitt gewinnt bestimmt keinen Schönheitswettbewerb, gelegentlich überzieht er auch seine Figur, geht aber doch noch als Glaubwürdig durch, Washington hingegen macht sich völlig souverän am Schaltpult und spielt trotz viel Aufregung fast schon die Ruhe in Person.
 

Wohl nicht Scotts Bester, und definitiv mit mehr Dialog und Thrill, anstatt der typischen Action ausgestattet, aber fesselnd bis zum Schluss!


Das Original „Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 1-2-3“ stammt aus dem Jahre 1974 und ließ Walter Matthau als Cop und Robert Shaw (Der weiße Hai) als Geiselnehmer Ryker aneinander prallen! 


 

 

Last Passenger
GB2013 – Zug ins Ungewisse


Ein Nachtzug durch London, ein paar auffällige Mitreisende und Station für Station reduzieren sich die Passagiere um nach Hause zu kommen. Ein vereinfachtes, lichtgedämmtes Setting, rattert man durchs nächtliche Ambiente... zur Unterhaltung kommt auch noch eine junge hübsche Frau (Kara Tointon) vorbei, um einen mit etwas Liebreiz zu unterhalten.

Wem das aber noch zu wenig ist, dem sei gesagt, es bleiben zum Auftakt der Spannung nur 6 Person übrig, der Zug verliert vollends seine Bremswirkung und brettert mit hoher Geschwindigkeit einem Dead-End zu!!

Die Rätseljagd beginnt: Warum dieser Zug plötzlich nirgends mehr anhält, der Schaffner nicht mehr auffindbar ist, es werden erschreckende Entdeckungen gemacht und auch die Notbremsen versagen!

Im Mittelpunkt der kleinen Darstellerrunde, Dougray Scott (Triffids, MI:2) als alleinerziehender Vater, der zwar gewiss nicht (meine) erste Wahl gewesen wäre, aber dann glücklicherweise doch nicht unpassend auffällt - wenn er auch keinen ehemaligen Söldner oder Ex-Cop verkörpert, sondern einen Arzt der durch einen größeren Unfall dringend in die Notaufnahme erwartet wird, so darf er für etwas Action doch auch mal ausrasten.

Grundsätzlich hält sich dieser „Zug ins Ungewisse“ mit einer leicht nebulösen Stimmung und Optik, ein paar Lens Flares und gräulich-gelbbraunen Farbfiltern, aber mehr ruhiger, spannender Natur und gondelt immer nur schrittweise mit ein paar kleineren Ideen weiter ins Unglück. Und auch der Score sowie die Soundeffekte können sich hören lassen, besonders wenn man im Making-Of erfährt wie sie (völlig abwegig) zustande kamen.

Der Thrill kommt grundsätzlich durch die geringe Besatzung, das nachtfiebrige Streunen durch die völlig verlassenen Zugabteile und dem Erörtern bzw. Rauslaufen auf ein mögliches Fiasko, in Fahrt.
Hinzu kommen die leicht künstlich wirkenden Verdächtigungen, so fallen vorerst ein sonderbarer Bürokrat (David Schofield), der steif auf polizeilich, akribische Ordnung drängt, und auch ein akzentreicher Schwarzfahrer (Iddo Goldberg) der lauthals Probleme macht, doch verdächtig zu Bild, bevor ihre anfängliche Nervigkeit sogar in Sympathie umschlägt… und sich der Schwarzfahrer sogar als hilfreicher Techniker (…und Zauberer) rausstellt. Die richtig süss wirkende Kara Tointen wird neben liebreizenden Flirtversuchen –macht die verführend auf Zucker- als Babysitter für den kleinen Sohnemann des Arztes, gelegentlich aufs Abstellgleis geschubst, darf dann aber im Cocktailkleid doch noch mitanpacken! Im O-Ton schon eine nette Stimme, in der Synchro nochmals herziger – klingt wie die Mutter aus HIMYM!

Die Fahrt lässt also keine Langeweile aufkommen, schon gar nicht bei Stimmungsfans; zwischendurch werden mit ein paar guten, gezielten (Digi-)Effekten auch immer wieder mal Katastrophen ausgeschunden, sodass nicht einzig nur die Funken der Bremsanlagen sprühen! Nur gegen Ende fragt man sich, warum man sich für weitere Dramatik nochmals blöd anstellt (Waggon von der falschen Seite abgekoppelt), aber ansonst fand die leicht budgetierte (2,5Mio.$) Reise ins Verderben richtig gut… stimmungsvoll! Wird zum guten Preis bestimmt noch zur Sammlung wandern.

 

 

Weitere mögliche Tipps:

Darjeeling Limited (2007), Howl (2015), Zug des Lebens (1998), Source Code (2011), Horror Express (1972), Ein Zug für zwei Halunken (1973), Money Train (1995), Creep (2004), Midnight Meat Train (2008), Der große Eisenbahnraub 1903 / 1979 / 2013 (Miniserie), Kontroll (2003), Derailed (2002), Death Train (1993), The Girl on the Train (2016), Der Polarexpress (2004), Breakheart Pass (1975), Der Fremde im Zug (1951)... 


 


Ich hoff, unsere kleine Reise hat euch gefallen...
... das nächste Mal nehmen wir das Flugzeug! ;)
Nun wünsch ich euch nur noch, ein wunderbares (sonniges) Weekend!




zuvor gesehen:
Arrival / The Invisible Boy / Im Herzen der See/All is Lost / Mad City /
Sing Street / Atlantis, der verlorenen Kontinent / Boomer / The Sandlot (Kids)

 

 
 
Coverbilder: bluray-disc.de
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anSICHTEN

19. April 2017

Arrival / The Invisible Boy / Im Herzen der See/All is Lost / Mad City /
Sing Street / Atlantis, der verlorenen Kontinent / Boomer / The Sandlot (Kids)

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Dieses Mal hab ich nicht nur die 250er-Blogmarke geknackt, sondern hiermit auch den 101 Blog meiner Kategorie "anSICHTEN" erreicht. Was als "zuletzt gesehen" recht klein begann, hat doch den größten Output all meiner Blog-Sparten zu verzeichnen.

Zum Jubiläum hab ich den Blog so richtig schön vollgepackt. (Ihr müsst ihn ja nicht auf einmal lesen ;))
Wie immer gilt, gute Unterhaltung, mit meinen Sichtungen quer durch... :)

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Arrival
USA 2016


12 Kieselstein-förmige, übergroße Raumschiffe landen knapp über der Erde. Keiner hat nur die geringste Ahnung was es damit auf sich hat, bzw. was die Außerirdischen beabsichtigen. 
Sind sie friedlich, oder wollen sie einen vernichten?
Die Sprachwissenschaftlerin  Dr. Banks (Amy Adams) soll kommunikatives Licht in die schattige Sprachbarriere bringen. 

Womit gleich mal ein langwieriger Lernprozess an Basics im Austausch mit den Aliens beginnt. Deren Erscheinung hinter einer nebelumwadeten Glasfront gleich mal schauerlich schön zu (sonderlicher) Schwerkraft fällt. Überhaupt hält sich der Look von „Arrival“ schön nebelig, irgendwie ländlich, feucht und dunkel wittrig. Die simple aber innovative Minimalistik des UFO-Designs (Innen als auch Außen) steuert konform zur kargen nachdenklichen Stimmung bei. Krönung des Ganzen liefert ein sphärischer Score, der befremdliche Vocals übereinanderschichtet und Geräuschkulissen vom metallischen Wimmern bis zum Klirren und Dröhnen perfekt durch Mark und Bein dringen lässt.

Wie bei ziemlich jedem Erstkontakt, zeigt die Story vorrangig eine paranoia-erfüllte Behördenkrise, die grundlegend der Dramaturgiezüchtung dient und deshalb vereinzelt auch mal ins peinliche umschlagen kann. Dr Banks hingegen liefert im Hauptfokus die größte Arbeit, im Versuch die außerirdische Bild-Sprache zu entschlüsseln und auch richtig zu übersetzen. Perfekt unterstützt von Jeremy Renner, der sich aus dem Hintergrund heraus wahrlich nicht besser machen könnte, Amy Adams strahlen zu lassen und trotzdem auch selbst einen genialen Beitrag zu leisten.

Die vordergründige Botschaft des modern durchdesignten Sci-Fi-Ablegers kommt in der Kommunikation zu tragen. Hinzu fügt sich wieder mal die Kritik, an eine völlig zerissenen Menschheit, in der jede Nation für sich selbst SPRECHEN will, und selbst hierunter auf keinen grünen Zweig kommt; wie schwer es dem Menschen fällt, den richtigen AUSDRUCK zu finden und wie begrenzt eigentlich seine Kommunikationsmittel sind. Es sei denn, er baut seinen sechsten Sinn aus!

Das wär jedoch nicht alles, denn „Rückblenden“ aus Dr. Banks Leben werden sich letztlich unter ihre Arbeit mischen und etwas Zusätzliches ins Bewusstsein tragen. Die philosophische Frage ist nur: Ist dies eine Bürde, oder ein Geschenk?

Trotz einer gemächlichen Inszenierung bringt der 8-fach nominierte Oscarkanditaten durch sein neues Design (von Hektapoden und Muscheln), dem völlig innovativen Score und seiner ästhetischen Erscheinung doch durchwegs stimmliche Angebundenheit mit, ebenfalls gestaltet sich die Idee der universellen Sprache als äußerst schick,… die letzte Gefahr besteht jedoch darin, dass der finale Sci-Fi-Clou (in seiner genialen Vernetzung) den Fokus alles vorangegangen (dem Menschen eine Lehre zu erteilen und eigentlich zu helfen) so verschiebt, dass man das finale, philosophische Thema für den Film eigentlich gar nicht ausgereizt hat. In der Hinsicht hätte sich auch der Name der Kurzgeschichte/Vorlage „Story of Your Life“ besser für den Film gefügt. 

 

 

SOS Raumschiff
USA 1957 - The Invisible Boy


Eine Quasi-Fortsetzung des Sci-Fi-Kultfilms “Alarm im Weltall” (1956).
Das aber nur, weil Robby der Roboter wieder mit an Bord ist! Und, ein Supercomputer! Diese Mal jedoch von einem Erdling entworfen und gebaut - bzw. auf der Erde stationiert.

alt textAnfänglich vermutet man eine eher spaßige Fortsetzung, so nach Vorbild der Universal-Monster-Classics die später ja ebenfalls noch ihre spaßigen Abbott & Costello Ableger bekamen, doch die Story schwenkt plötzlich wieder um und wird ernst.

Anfänglich macht sich der Junge eines angesehenen Wissenschaftlers durch seinen neuen Kumpel Robby dem Roboter unsichtbar und treibt gar länger seine Späßchen. Hier schrammt man schon knapp an der Satire vorbei, als der Vater seines unsichtbaren Kindes meint: Hauptsache, der Junge trinkt seine Milch! Jaja, der (Licht-)„Brechungsindex“ kann für ganz schön viel Wirbel sorgen – laut Daddy, total logisch! Als sich der Junge dann auch noch zuviel erlaubt und den Arsch versohlt bekommt, will er auch noch auswandern…. auf den Mond natürlich!
 

alt textWirklich spaßig, und auch naiv albern/ulkig, irgendwie aber doch zu mühselig arrangiert… dann überraschend der Richtungsschwenk, entfesselt sich bis zum Finale plötzlich ein spannender Thriller im Kampf, Mensch gegen raffinierte Maschine! Inklusive Leiche, einigen Rästeln und Übernahme menschlicher Gehirne durch eine künstliche Intelligenz. 

Etwas Genre-verkorkst, aber in der zweiten Filmhälfte plötzlich richtig gut. Weshalb der Original-Filmtitel zu ignorieren ist, da der unsichtbare Junge letzlich nur ein Mittel zum Zweck für eine ganz andere Story darstellt. 

Somit 55% für das robby-robotische Abenteuer

Als Bonusmaterial auf der BD von „Alarm im Weltall“ (OMU) macht er sich aber famos.

Und Robby der Roboter ist sowieso ein ikonischer Teil Popkultur!
https://en.wikipedia.org/wiki/Robby_the_Robot#List_of_appearances

 

 

An einem Weekend schlich sich ganz zufällig ein
Seenot - Double Feature ein...


"Im Herzen der See" (2015) greift die berühmte Moby Dick Geschichte unter Ron Howards Regie auf,... und wäre die Jagd nach dem Walöl schon nicht abscheulich genug, hat man auch noch einen überzogenen Hemsworth und doch auffällig viel CGI hinzunehmen. Obwohl sich einige Motive/Einstellungen doch malerisch schön machen! Sofern man nicht gerade wieder Grün/Gelb überfiltert.

Die kleine Meta-Ebene aus Sicht des Erzählers gibt letztlich aufgrund der Abnahme einer Lebensbeichte, doch ein kleines emotionales Highlight her. Wenn der Wal auch vielmehr als Hintergrund dient, erhält die zweite Filmhäfte einen Turn vom literarischen Salzwasser-Abenteuer zum Seenot-Drama und rettet sich insgesamt vorm Untergang mit einer gelungenen Zeichnung der menschlichen GIER im Kampf gegen die Natur!

 

Danach lief "All is Lost" (2013) indem sich Robert Redford als Solist auf einen Segelturn begibt, dabei zwar einen Turnschuh-Container-Angriff heil übersteht, sich aber gegen die stürmische See geschlagen geben muss.
Am besten beschreibt man den Trip mit... der alte Mann (und die stürmische Green Screen) und das Meer... mit an Bord, einige beatliche Survival-Skills!

Immer wieder findet der Mann in seiner stoischen Ruhe eine gekonnte Lösung, packt seinen Sextant aus und hat auch anderweitig immer ne glaubwürdige Idee. Im Gegenzug dazu ist jedoch leider alles was der Mann hier durchstehen muss eher "unglaublich", speziell durch Stürme und Green Screen, hinzu kommt, dass er tatsächlich nur einmal emotional aufschreit (aber ok, das is Charaktersache)... das Ende hat leider noch mit einer logikbefreiten Aufgesetztheit zu kämpfen, was Redford, als auch "All is Lost" nochmals runterzieht.


Er hat zwar im Seenot Vergleich die Nase vorne, dennoch schaffen es beide Titel leider (für mich) nur knapp über Durchschnitt. Aber als Double Feature doch sehr gelungen! Irgendwann muss ich nun unbedingt mal "Das Rettungsboot/Lifeboat" (1944) von Hitchcock sehen.


 

Mad City
USA 1997


John Travolta macht sich richtig genial, als naiver Geist und eigentlich harmloser Geiselnehmer, der in eine aussichtslose Lage gerät nur weil er seinen Job als Museumswächter zurück will. Die Gunst der Stunde nutzt Dustin Hofmann als skrupelloser Reporter, um auf den Geiselnehmer in einer Weise einzuwirken, die Angelegenheit nicht nur hochzukitzeln, sondern sie auch ausgedehnt auszuschinden.

alt textZumindest solange, bis er seinem eigenen Spiegelbild des rücksichtslosen Gewissens begegnet, und merkt was tatsächlich in diesen Mühlen am Spiel steht.

Etwas in seiner menschlichen Bosheit auszureizen, die Wahrheit (nach eigenen Interessen) zurechtzubiegen, ist leicht gemacht wenn man am Hebel sitzt! Vielmehr wollen die Medien doch plakative Schlagzeilen um das Publikum in Unterhaltungs-Form bei der Stange zu halten und so macht man aus einem kleinen Aufreger gleichmal eine komplizierte Katastrophe, fügt gar noch ein Rassenproblem hinzu…. und jeder der nur irgendwie Vorteile (Gled/Prestige…) daraus ziehen kann, spielt auch mit.
 

Geniale Kritik auf die allgemeine Mediensubjektivität, die einen Ausnahmezustand heikel überzieht, als auch emotional anrührend inszeniert – immerhin macht sich der Geiselnehmer mit seinen Existenzproblemen recht sympathisch, was sich aber durch neu gebastelte Berichte ebenso schnell wieder ändern lässt. 

Obwohl so eine Story vermutlich spätestens nach 12 Stunden wieder erledigt wär, besonders wenn ersichtlich wird, welch törichte Anwandlungen der Geiselnehmer begeht, schafft man es die Sache auf einige Tage und 110 Minuten Spielfilm medien-spannend auszudehnen. 
Schön ist hier, als Zuseher jegliche Seite des Twistes zu erleben um all die Blickwinkel zu sehen, und nicht nur an vereinzelt subjektiven Propaganda-Spots hängen zu bleiben. Starkes, und stimmlich auch sehr gemütliches Stück Kino/Geiseldrama! 

….welches durch das Bonusmaterial anregt, weitere medienkritische Filme wie „Reporter des Satans“ (1951/Billy Wilder) oder auch „Network“ (1976/Sidney Lumet) unter die Lupe zu nehmen. Ich hab "Mad City" richtig gern.

 

 

Sing Street
USA, GB, IRL 2016


Um ein Mädchen (Lucy Boynton) zu beeindrucken, gründet der eigentlich konforme Außenseiter Conor (Ferdia Walsh-Peelo) eine stil- und facettenreiche 80s-Band, und entdeckt durch Imitation famoser Kultbands nicht nur seinen eigenen Punk, sondern auch die Kunst der Selbstverwirklichung.

Lässige Sprüche, ab und an Tiefgang, etwas christliche Schikane unter irischem Trist-Flair, und für trashige Musikvideos allerlei schräge Kostüme und ein irres Make-Up… viel Mut zu Bad Taste – zumindest solang bis man seinen eigenen Stil findet. 

Unterlegt von tollem Songwriting, klappert man schicke 80s-Facetten des damaligen Musikbiz ab und wird in dieser Ode an unerfüllte Träume, vom genial-konzipierten Bruder (Jack Reynor) bestens unterstützt – wodurch zwischen den bunten „Noten“ nochmals eine liebenswerte Familiengeschichte über Brüder rausragt. Das Ende mag Ziele und Träume nochmals riskant in Frage stellen, aber das Schicksal scheint einem den Weg zu weisen.

John Carney (Once) schafft erneut eine "traurig-glückliche" (Teenager-)Ballade zwischen beschwingtem Feel-Good-Hit und Sinnfrage(n). Obwohl allgemein sogar noch etwas besser (8.0) als sein Vorgänger bewertet, empfand ich „Can a Song Save your Life“ nochmals um eine Rille als den besseren Track. Ich hab jedoch ONCE noch vor mir - liegt bereit!

So oder so: „Sing Street“ auflegen…pardon… einlegen!

 

 

Atlantis, der verlorene Kontinent
USA 1961


Zwischen Europa und Amerika, hinter dem Nebel und den Säulen des Herakles… dort mag sie liegen!

Hat der Fischer Demetrios (Anthony Hall) aus Griechenland, die aus dem Meer gerettete Prinzessin (Joyce Taylor) –eine Lady im Wechselbad zwischen Arroganz und Liebreiz- noch zurück nach Atlantis gebracht, ist sein Lohn ein unerwartet anderer – nämlich, sich im Steinbruch als Sklave auszuschinden!

Doch die Zeit naht, sich die Freiheit zu erkämpfen, und ebenso jene, in der Atlantis ihr Schicksal ereilt.

Zuvor bestaunt man aber erst mal deren fortgeschrittene Technik, ein U-Boot in Fischform, prunkvolle Antike, Energiekristalle und sogar etwas Magie. 
 

George Pals Ausflug ins fiktiv-historische Abenteuer ist „fantastisch“ ausgestattet, die Slaventhematik peitscht mit, und manch einer scheint auch die Götter falsch interpretiert zu haben. Das Liebes-tete-a-tete wandelt ambivalent nach typisch antikem Muster, während man sich fürs „sagenhafte“ finale eine Tricktechnik-Naturkatastrophe aufspart. Obwohl sich die Geschichte, mit Ausnahme eines irrsinnigen Machtkampfes nicht gerade gediegen gebärt, hat die Angelegenheit (in seinen Details) aber reichlich Charme!

 

 

Boomer
USA 1991 - The Taking of Beverly Hills


Boomer Hayes (Ken Wahl/Ein Teufelskerl), Starquarterback, Frauenschwarm und Beverly Hills Vorzeigemagnat eigentlich gerade am Aufriss, als plötzlich ein umgestürzter Chemikalien-Laster Beverly Hills unter ne Giftwolke setzt und die Schmusesongstimmung jäh unterbricht. Das gesamte Schickimicki-Zentrum muss evakuiert werden. Was hier jedoch noch niemand weiß, es handelt sich um ein groß geplantes Ablenkungsmanöver für den größten Raubzug aller Zeiten.

Und der Heist-Clou ist echt cool eingefädelt!

Sowas startet man am besten auch gleich mal mit „Unbelievable“ von EMF! Davor lässt man aber noch einige B-Kultgesichter (Branscombe Richmond, Robert Davi) vom Stapel und bringt mit Matt Frewer (Max Headroom) einen Beverly Hills Cop, der dem Vorzeigeathleten in seinem Action-Run (mit der darstellerischer Ausdrucksschwäche) zur Seite stehen muss.

Erst rücken aber mal unzählige Polizeiwägen im Handbremsendrift an, und schon befinden sich der Juxbulle und das Sportsass auf der Flucht quer durch die Hills, gejagt von einem Swat-Panzer, der alles wegbombt was ihm vors Rohr kommt.

Action, unzählige Explosionen, reichlich Pyrotechnik, ein paar Sprüche, (un)freiwillige Komik (Wurfsterne im Damenhandtäschen) und sogar ein Moment, um mal in Ruhe zu plaudern…. dann geht’s aber per Rolls Royce schon wieder weiter um Molotov-Karaffen zu verschleudern!! Zunder hat die Angelegenheit gewiss, da fehlt auch keinesweg der Flammenwerfen in der Tiefgarage! Um die Stadt schön beiläufig in soviel Kleinholz wie nur möglich zu verwandeln.


Wunderbarer Samstags Nacht Countdown fürs organisierte Verbrechen, der zum Action-Run für einen Sportler und seinen Copkumpel wird; als würde man ein Footballspiel in die Quarantäne-Stadt verlagern und den Football gegen Bomben und brennende Cocktails tauschen. Wenn man auch nicht mit Waffen umgehen kann, dann hat man wenigsten einen guten Wurf drauf! Trotz einiger Schwächen, ein cooler 80/90s-Anschlag aufs B-Kino, mit ner beachtlichen Stimmung!
 

68% für den Stirb Langsam 2,5 des B-Boomers!

Anmerkung: Hübschen Frauen mit Grips (Harley Jane Kozak) stehen übergroße Sporttrikots richtig gut!


 

Herkules und die Sandlot Kids
USA1993 - The Sandlot


Dieser Sommer der 60er soll unvergessen bleiben!

Als zugezogenes Kind hat man es jedoch schwer überhaupt Freunde zu finden. Besonders wenn man im Vergleich zum flinken Baseballtrupp der Siedlungsgegend, eher ein unsportlicher Technikgeek ist. Die Mutter (Karen Allen aus Indiana Jones) erlaubt einem sogar irgendwelchen Unfug zu machen, nur um Freunde zu finden und kein Stubenhocker zu bleiben. Irgendwann gibt ihm der Nachbarsjunge (Mike Vitar/Mighty Ducks 2,3), der diesen Sommer noch zur Legende werden soll, eine Chance… mitzuspielen.

Ein Streber auf dem Sandplatz (heruntergekommenes Hinterhof-Areal), da haben die Jungs (unter ihnen auch Patrick Renna/Schwiegersohn Junior) gleich mal einiges zum Lachen. Weniger lustig ist laut üblen Schauergeschichten –zu Schoko-Marshmallow-Cracker im nächtlichen Baumhaus- der Hund der hinter dem blickdichten Zaun hausen soll! Auch bekannt als BESTIE, soll dieser schon rund 130 Leute auf dem Gewissen haben… und inszeniert wird der herrlich überzüchtet, als schnaubender/krachmachender Dino!

Bevor man sich aber durch ein Babe Ruth Fiasko mit (diesem) Hercules anlegt, findet man noch reichlich Zeit um am 4 Juli ein Nachtspiel zu wagen und an hitzigen Tagen ins Freibad zu marschieren, um sich von Wendy Pfeffercorn (Marley Shelton) eine Mund-zu-Mund-Beatmung abzuholen! Natürlich wird auch soviel Baseball gespielt um ein offizielles Jugendteam vom Platz zu fegen - die Backyard-Kids habens einfach drauf.

Alles wirkt wie ein lockeres und ausgedehntes Streunen durch einen Coming of Age Sommer, was vllt. für manche etwas langatmig werden könnte, sich aber noch die Bestie entfesselt… und das Abenteuer seinen Lauf nimmt.

Dabei lässt man die Riesenpfote auch mal durch eine Vorstellung des Wolfman-Universal-Classics stapfen. Hinzu gibts schicker 50/60s Sound um dem schön arrangierten Zeitgeist zu frönen, machen sich auch die Ausstattungsmerkmale erstaunlich sehenswert, und als Krönung gibt sich James Earl Jones (Feld der Träume) noch die Ehre, dem Finale einen richtigen Filmzauber zu verleihen. 

Liebenswertes Baseball-Abenteuer, dessen Highlights der überzüchtete Spass, das Zeitfenster und dessen charmante/naive Authentizität sind.

Bei uns gibt es diesen und die zwei später entstandenen Fortsetzungen auf DVD, das Bild des Originals hier, zeigt den Blu-ray US-Import. 






zuletzt gesehen:
Ein süßer Fratz / The Signal / The Stuff / Logan


weiterführende Blogs:

u.a. Can A Song Save Your Life by MoeMents

u.a. Alarm im Weltall by MoeMents
 

All is Lost by Dr. Rock

Im Herzen der See (3D) by Charlys Tante

Alarm im Weltall by Quantum Storm
 

 
 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
Invisible Boy: simple-movie.com /  splattertrash.wordpress.com
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anSICHTEN

3. März 2017

Ein süßer Fratz / The Signal / The Stuff / Logan
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Hey Blu-Buddys! Ich hab mal wieder ein paar Sichtungen (quer durch) für Euch!

Ansonten wie immer, GUTE UNTERHALTUNG
und natürlich ein ganz wunderbares WEEKEND!! :)
 

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Ein süsser Fratz
USA1957 - Funny Face


In der wahnwitzigen oberflächlichen Magazin-Modebranch ist man auf der Suche nach dem nächsten Trend… und fehlt es den Puppen an Grips, fehlt dem neuentdeckten, belesenen und eloquenten Büchwurm Jo (Audrey Hepburn) etwas die Farbe im Gesicht (Lebenslust/Liebe) - doch schon bald soll aus dem grauen Mauerblümchen die „Quality-Dame“ werden!
Eigentlich stellt das ja einen Bruch mit ihrer Integrität war, doch gratis nach Paris zu fliegen, da kann die junge Dame dann doch nicht ablehnen!

Und schon bald vermacht jeder der 3 Hauptprotagnisten Paris eine singende Liebeserklärung.

Vertreibt sich Jo ihre Abende viel lieber in verrauchten Kellercafes, um den Intellekt anzuregen und über „Empathikalismus“ zu philosophieren, wartet der eigentlich Beweggrund ihrer Reise auf dem Laufsteg - die Fashion-Branche sehnt sich nach ihrer neuen Blüte!

Dazu gibt’s künstlerische Schauwerte, knallbunte Zeit-Facetten und natürlich Tanz und Gesang!


Was als Musical-Denkmal für die Fashionbranche und geniales Emanzipationskino (der 50s) beginnt, verfratzt sich im längeren Mittelteil leider in den Showeinlagen und der zu Beginn eigentlich wunderbar kritisierten Oberflächlichkeit. Das philosophierende Funny Face macht aber mit ihrem lieblichen Mimikreizen vieles wieder wett! Fred Astaire ist mit seinen 30 Jahren Alters-Vorsprung auf Audrey Hepburn zwar für alles musikalische richtig besetzt, für das romantische Skript aber doch fehl am Platz.

Dennoch sehenswert für Kosmopolitinnen von Heute und Dandys von Morgen. Der Rest findet es einfach nur liebreizend, wenn Audrey Hepburn mit ihrem amüsanten Gehobse ihren Gefühlen Ausdruck verleiht. Wie könnte man sich den Sonnenschein, diesen süssen Fratz, auch nicht ansehen?

Also, an alle „Empathikalisten“… „Think Pink“! ;)

 

 

The Signal
USA2014


Zwei Hacker (und ein Mädchen) machen sich auf die Suche nach einer ominösen IP-Adresse, der Erstkontakt mit dem Unbekannten, stellt die Welt dieser dreier Freunde jedoch völlig auf den Kopf!

Man startet etwas mühselig bis man völlig verwirrt in weißwandiger Quarantäne landet und es einen die Gänsehaut a la Blair Witch aufzieht (bezüglich Video am Laptop). Der Score schwelt langsam vor sich hin und die Vorgänge werden immer ominöser, teilweise sogar verrückt, und die Fragen immer mehr.

Die kleine Geschichte (mit vereinzelt großen Effekten) wär gar nicht so übel, ist aber einfach zu trocken/lethargisch und durch die Darsteller zu wenig bindend erzählt – als wär man eine melodramatisch stillvolle Indie-Lovestory die man trotz Andeutungen keineswegs ist! Und obwohl man sich für einen vermeintlichen Spannungsbogen allerlei Fragwürdigkeiten bewusst fürs Finale aufhebt, bleibt man trotz der letzlichen Überraschung, gefühlt unüberrascht.

Objektiv bestimmt etwas besser zu werten, für mich aber eher ein mühseliger Trip durch einen Kaninchenbau rund um Erstkontakt, Infektionsgefahr und allerlei Verwirrung.

 

 

The Stuff
USA1985 - Ein tödlicher Leckerbissen


Zwei Typen finden blubberndes Zeugs das aus dem Erdboden quillt, müssen sofort dran lecken –das macht man allgemein ja mit allem was man am Boden findet-, finden es äußerst LECKER und verkaufen es fortan an ganz ganz viele Schleckermäulchen! 

Doch schon bald bewegt sich etwas in den Kühlschränken der konsumhungrigen US-Bürger. Und nur der 8 jährige Jason (Scoot Bloom) merkt das dieses Zeugs zu kreuchen beginnt… weshalb er im Supermarkt gleich mal ein vernichtendes und Rabauken-spaßiges Stuffiakso anrichtet!
 

Kein Eis, kein Yoghurt, Inhaltstoffe unbekannt, nur wenige Kalorien und einfach saulecker!! So verdammt lecker das es süchtig macht! Und irgendwann übernimmt es auch deinen Körper! *Huch*

Das terrestrisch-blobige Infiltrationskino aus dem B-Sektor will vorerst wenig Stimmung aufkommen lassen, die Wechsel vom Kind -mit den schlimmsten Befürchtungen- zu einem Ermittler (Michael Moriarty), der später den roten Faden übernimmt, wirken noch etwas „erbrochen“… überhaupt schenkt sich die Inszenierung (amüsante) Sprunghaftigkeit, mit ihr breite Lücken und gefolgten Erklärungen aus dem Nichts – man muss es eben in den Dialog zwicken, wenn man es durch die Handlungsabfolge nicht hinbekommt. Objektiv betrachtet mag das natürlich etwas abstrakt erscheinen, mit dem Trashauge gesehen machen sich solch peinliche Makel aber schon wieder amüsant! Und hey, wir jagen hier dem „Stoff“ nach!

Es gibt nette plastische 80s-Effekte, etwas Ekelgore, und einiges an Miniaturspäßchen um den Killerschleim durch die Gegend zu ziehen und auf Leute loszulassen. Die Synchro könnte hierbei gewiss cremiger sein, ebenso der ständig sich wiederholende schon nervende Score, aber sobald der Söldnertrupp auf den Plan tritt um belustigt irgendwo drüber zu hüpfen und alles Niederzuballern, kommen schon wieder die Lachmuskeln ins Spiel – deren wichtigstes A&O isses übrigens die Taxifaher zu bezahlen, und nicht vergessen, 10% Trinkgeld geben!!!

Tja, da kommt das Joghurt in Wallung! Also, Finger weg von meinem B-Stoff! Ich will (Filme) konsuuuuumieeeerrrren!! Und hätte ich mir sogar ne „The Taste“ Fortsetzung gegeben.

Objektiv betrachtet bekommt man davon wohl Durchfall, subjektiv macht man sich jedoch unterhaltsam blöd, schaurig und cremig, genau nach meinem „Geschmack“.

 

 

Logan
USA2017


„Mein großer Freund Shane“ … ein Cowboy der die alten Duelle hinter sich lassen möchte um sich als Farmer zu versuchen, der kleine Joe(y) zu diesem kämpfenden Helden -der er nicht mehr sein will- aufsieht... letztlich aber (zur Sicherheit des Jungen) doch wieder zur Waffe greifen muss, weil die bösen Jungs einfach nicht aussterben…

….tja, nicht nur als Film im Film vorhanden -Professor X steht auf diesen Western (den er als fast hundert Jahre alt betitelt)- sondern auch eine brauchbare Analogie für „Logan“!

Denn, James Mangold (Remake zu „3:10 to Yuma“) lässt den Cowboy mit den scharfen Klingen wieder los und schickt ihn in der lockeren Anlehnung an das Comic „Old Man Logan“ als abgewracktes, ausrangiertes Mutanten-Überbleibsel in einen besinnlich-wüsten Road Trip der Zukunft. 
Eigentlich will der nur Professor Xavier aus der Schusslinie bringen, doch der Kontakt zu einem kleinem Mädchen (Dafne Keen als Laura) –welches trotz der Ausrottung von Mutanten einige spezielle Skills drauf zu haben scheint- löst eine actionuntersetzte Charakter-Jagd aus - die Aufpasser wollen das Mädchen wieder haben!

Erstmals in einer Marvel-Verfilmung fühlt man sich, als hätte das Studio kein Mitspracherecht gehabt und Mangold einen Independent-Actioner gedreht. Gemächlich erzählt, hat man reichlich Zeit die eigentlich schlichte Story, gediegen und wohlwollend ohne Hastigkeits-Mankos aufzubereiten. Dabei versucht man nicht nur etwas Familiensinn in die verhärteten Figuren zu flößen, sondern bietet grundsätzlich ein angenehmes Charakterdrama um des Lebens müden Logan. 
Abgerundet wird die Post-Mutantendystopie mit (Handmade-)Action, etlichen Einwebungen von X-Men Hintergründen und einigen derben Gewaltspitzen – Adamantium is einfach scheiß scharf! Das Tüpfelchen auf dem i sind kleine Drehbuchideen die eine erzählerische Liebe zum (nicht notwendigen aber sehr förderlichen) Detail vorstechen lassen. Das Produktionsdesign im ausrangierten Farmerslook kommt ebenso dementsprechend gut.

Hugh Jackman brilliert sowieso in seiner Paraderolle, ein grandioser Patrick Stewart wurde hervorragend in den Lebenswinter versetzt –die Gefahr einer Alterserkrankung lauert durch seine Gehirnkapazitäten als unterschwellige Gefahr- und die kleine Dafne Keen als genetischer Wildfang ist einfach nur bezaubernd (eigenwillig) – drei mal richtig brillant! Und obwohl sich der Großteil der Figuren mit Emotionen schwer tut, kommen sie letztlich doch beim Zuseher an. 
 

Vermutlich enttäuscht man den Popcorn-Seher aufgrund der fehlenden Kurzweiligkeit etwas, der allgemeine Filmliebhaber freut sich jedoch mal über eine ganz andere Marveladaption; die zwar weder Berießelungsfilm noch abrund-tiefgründig wurde –dazu spricht man (figurenkonform) einfach zu wenig- aber für die Verhältnisse noch nie ausgiebiger und stimmungsgelungener an Figuren und Story ran ging! Von Anbeginn weg ein vom Schwermut getragenes Action-Drama bis hinten hinaus... und somit nicht nur ein würdiger Abschluss für Wolverine, sondern chronlogisch gesehen auch ein schöner Abgesang das Franchise zu Grabe zu tragen. 

 

Fast schon verwunderlich dass kein Kino-Cut erschien –nicht unbedingt wegen der Gewalt, vielmehr wegen der Länge- worüber man aber sehr froh sein kann.

Bezüglich „Shane“ (1953) verwendete man im Finale sogar eine zitierte Rede und eine Theme daraus! Diese Einbindungen ergeben zusätzlich einen wunderbar klassischen Flair und Background - allein schon die Szene wo Xavier und die Kleine gemeinsam Shane schauen kommt mächtig gut. Ebenso kleine Detail-Momente, wie die Krueger-Anspielung, ein Vergiftungsbackground, Labor-Emotion, oder auch nur ein Kreuz für ein X... schön!

 

 

Coverbilder: bluray-disc.de
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anSICHTEN

30. Januar 2017

Dr. Mordrid / Drei unglaubliche Geschichten / Joshua Tree / Star Trek: Beyond / Mein großer Freund Shanealt text

Nach dem Neujahrtsstart mit zwei Lieblingsfilmen, geht es nun wie gewohnt weiter mit meinen anSICHTEN... viel Spaß und gute Unterhaltung.

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Dr. Mordrid 
Rexosaurus - USA1992

 

Ursprünglich war die Story sogar als Marvel-Adaption für Dr. Strange konzipiert, irgendwann verlor man jedoch die Rechte dazu, schrieb das Skript um, gab den Magiern andere Namen und lies das B-Movie auf das zu "verzaubernde" Publikum los…
 
Zwei als Kinder befreundete Zauberlehrlinge (aus einer anderen Dimension) verschrieben sich im Laufe ihrer Ausbildung unterschiedlichster Kräfte. Während der eine sich dunklen Mächten widmete, erhielt der erwachsene Dr. Mordrid (Jeffrey Combs) die Aufgabe, von New York aus die Erde vor bösen Mächten zu schützen. Dauert nicht lange taucht sein alter Freund auf um sich die Erde mit alchemistischen Mächten unter den Nagel zu reißen.
 
Ein schwarzer Rabe namens Edgar, ein stylisches Apartment und versteckt hinter einem Bücherbord, Umhang und Kräfte-Amulett! Zurückgezogen in diesen, vom rustikal-schickem Produktionsdesign durchzogenen Apartment, trainiert Dr. Mordrid immer wieder seine Fähigkeiten. Der böse Kabal ist auf dem Vormarsch, was nicht nur die Aufmerksamkeit Mordrids fesselt, sondern auch die der Polizei auf sich zieht.
 
Jeffrey Combs (Re-Animator) Ausdruck beschränkt sich mimisch auf zwei Facetten: Ein steifes Lächeln für die reizende Nachbarin/nützliche Kriminalpsychologin (Yvette Nipar), und eines ominösen Magierblicks für den Rest des Welt. Obwohl er unauffällig sein möchte, ist der speziell im Umgang mit der Polizei alles andere als seriös – aber zumindest wirkt das spaßig. Brian Thompson (Fright Night2) als fieser, blonder Zauberzottel schlägt jedoch in Sachen Peinlichkeit alles, und paart wie eigentlich der gesamte Film, antiken Charme/Design mit einer schauderhaft-faden 90s-Bad Taste Note.

Die Stimmung wär eigentlich ganz ok, ebenso der grundlegende Magier-Score, es sei denn man mengt immer wieder mal nervige, schwurbelige Töne unter, weiters stört man gute Ideen mit plumpen Dialogen, (ungewollten) Albernheiten und Polizisten, die einfach liebend gern durch die Gegend ballern.
Der Finalkampf beschränkt sich auf etwas Glizzerflüssigkeit, in den Stein der Weisen gegossen, und einer Schlacht Dr. Mordrids im Astralkleid mit dem Hindernis von Stop-Motion Dino-Skelletten.
 

Zwei Seiten trägt also die "zauberhafte" Medaille. Ein paar schicke Kleinigkeiten im Design, aber in der kurzweiligen Inszenierung doch eindeutig B- und sogar Trashanwandlungen. Bemerkenswerte Ideen und Ansätze -wie die fliegende Gefängnisinsel und das geniale multi-funktionale Apartment- wären vorhanden, leider trägt der restliche Zauber mehr zum Schmunzeln, als zur Bannung bei. Für Freunde magischer, abstruser (Kult-)Misch-Kost aber doch mal einen Blick wert. ;)
 

Erwähnenswert sei noch Produzent Charles Band, der sich wie Roger Corman ebenfalls einen Namen als ausgiebiger B-Produzent machte (Puppetmaster, Trancers…), und für „Dr. Mordrid auch gleich gemeinsam mit seinen ebenfalls bekanntem Vater Albert Band, den Regiestuhl übernahmen.
 

 

Drei unglaubliche Geschichten
Amazing Stories - USA1985-87
 
Die von Steven Spielberg (auch Produzent) ersonnenen "Amazing Storys" sind eine US-Fernsehserie rund um Fantasy, Science Fiction und etwas Grusel, kam auf 47 Episoden (2 Staffeln) zu je 25 Minuten Laufzeit. Eigentlich gäbe es die gesamte Serie inklusive Kinofilm schon auf DVD von e-m-s und sogar Universal, diese waren bisher jedoch längst vergriffen. Ich ergatterte am Flohmarkt eine Universal-VHS die 3 Episoden aus der zweiten Staffel vereint…
 
"The Greibble" (02x06) aus der Feder von Spielberg hat niemand geringerer als Joe Dante (Gremlins, Meine teuflischen Nachbarn) umgesetzt, der eine Hausfrau mit einem lila Plüschmonster so richtig ärgert. Die Ausgeburt aus dem Kinderzimmer ihres Sohnes frisst nämlich alles - alles was nicht essbar ist! Teilweise typisch Dante stimmungsvoll, auch Dick Miller darf auftauchen, und das flauschige Gummikostüm enthält sogar noch gelungene Animatronic-Witzigkeiten. Ein "Monsterspaß"!!
 
Mit "Moving Day" (02x20)  lieferte Robert Stevens (2 Twilight Zone Episoden – 59, Das Geheimnis der grünen Droge – 62, Change of Mind - 69) seine letzte Regiearbeit ab. Stephen Geoffreys (Evil Ed aus Fright Night) entdeckt im Haus eine geheime futuristische Einrichtung und seine Eltern im kurz darauf eröffnen, dass mehr als ein nur simpler Umzug bevorsteht. Ein Teenager am Abheben zum Sci-Fi-Trip!!
 
In "Miscalcutation" (02x02) setzt man im Regiestuhl erneut auf einen bekannten Genreregisseur, Tom Holland (Fright Night – 85, Chucky, Thinner), der Jon Cryer (Dudes, Two Man and a Half) als Möchtegern-Aufreißer (im Miami Vice Stil) auf Mädchenjagd schickt. Jon Cryer spielt wirklich gut, hat in seiner Rolle aber alles andere als Erfolg. Ein missgeglücktes Laborexperiment an der Schule jedoch Möglichkeiten eröffnet sich eine Frau zu erschaffen!
Von allen 3 Geschichten das beste Skript und dazu ein lässiges Studenten-Wohnheim-Feeling. Ein Liebes-Mix aus LISA (der helle Wahnsinn) und wilden weiblichen Auswüchsen!!
 
 
In diesem Serien-Bereich gibt’s mittlerweile ja so einige relevante Kult-Lichter:
Twilight Zone – Unglaubliche Geschichten (59-64), The Outer Limits (63-65/95-02), Geschichten aus der Schattenwelt (83-88), Geschichten aus der Gruft (89-96), …

und da ich vor kurzem auch die ganze Gänsehaut-Serie (1995-98) geguckt hab, merkte ich, dass ich bei DIESEN "Unglaublichen Geschichten" VIIIEL lieber aufgehoben bin! Gelegentlich vertragen sie zwar auch noch etwas mehr Pep, die Effekte (mit Ausnahme von selten vorkommenden Digitaleffekten) sind aber klasse, die Episoden enthalten etwas von Spielbergs gefühlvoller Fantastik und gelegentlich überraschend skurrile Ideen. Hauptgrund ist aber wohl der geniale 80s-Flair und die zugehörigen Regisseure/Darsteller.

Erfreulicher Weise wurden beide Staffeln GERADE JETZT als SD-on-Blu-ray veröffentlicht. Die erste Hälfte dieser Staffel hab ich bereits durch! :D

 

 

 

Joshua Tree
USA1993 – Barett - Das Gesetz der Rache –
Army of One


Hat man die Synchrostimme von Dolph Lundgren mal überwunden, freut man sich über cooles Retrofeeling weil jeder tadellos eifrig am Werkln ist. Vor der wüst(ig)en Kulisse Kaliforniens macht es sich super, um sich als flüchtender Häftling in Rennfahrer-Manier -mit teuren Sportwägen- gegen ein Aufgebot an Polizisten, Provinzbullen und das organisierte Verbrechen aufzulehnen.

Im langen Finale bekommt Lundgren auch noch übermäßig (sich selbst-vermehrendes) Kanonenfutter, um in einer Edelkarrosserienwerkstadt (voll mit Replikas ;)) so ziemlich alles (blutig und) furios zu durchsieben! Außerdem hat man ein paar retro-kitschige aber dennoch flinke Ideen zur gekonnten Selbstdarstellung im Handkantengepäck!

Typischer Fluchtactioner seiner Zeiten, der jedoch genau deswegen überzeugt!! Außerdem mit Kristian Alfonso (Falcon Crest) eine damalige Seriendarstellerin bekommt, die tatsächlich nur ziemlich selten in Spielfilmen mitwirkte aber einen recht ansehnlichen Sidekick abgibt!

Regisseur Vic Armstrong (Left Behind), der sich grundlegend für zahlreiche Stuntarbeiten unzähliger Hollywoodproduktionen verantwortlich sieht, legt hiermit seine wohl einzige tatsächlich beachtenswerte Regiearbeit hin.

Da die bisherige Blu-Ray gekürzt war, freut man sich umso mehr auf die aktuelle, ungeschnittene neue VÖ!

 
 

 

Star Trek: Beyond
USA2016


Story kommt von der Stange, gibt jedoch ein kleines, schickes, alleinstehendes Weltraumabenteuer, das etwas auf Politikkritik macht - im Sinne eines machthungrigem Rassisten der sich an einer friedlichen Völkervereinigung stört... wenn man ihm final auch noch einen weiteren Beweggrund an der Haaren herbeizieht.

Man findet jedoch ausgewogen Zeit für etwas gesprächige Ruhe mit den Figuren, als auch manch ideenreiche Action. Hätte man jedoch die nette Huldigung an Nimoy nicht eingeflochten, würde sich die Story mittlerweile völlig unabhängig des Trekker-Systems anfühlen.

Die Enterprise zerstückelt man in seiner Red-Shirt-Apocalypse etwas zu plötzlich und zu unwichtig fürs Ganze -sonst hatte man sie stets für etwas Großes aufgeben müssen- aber die Figuren unterhalten wie eh und je! Es stellt sich ebenfalls wieder mal heraus, das Sulu der beste Navigator ever is und die neue Bekanntschaft –Sofia Boutella als Jaylah- einen wunderbar erfrischenden Sidekick abgibt!

Warum man dem Warptunnel einer visuellen Frischzellenkur unterzog weiß wohl keiner, dafür aber, das sich mit den Beastie Boys am besten einen immensen multikulturellen Außenposten der Sternenflotte rettet. Yeah! Bass mit Geschrei kommt gut, sagt zumindest Jaylah – und die rockt!

6,5/10 für diesen simplen Episoden-Auszug eines Serien-Drehbuchs –so fühlt es sich zumindest an-, mit hohen Budget als unterhaltsames Trek-Adventure adaptiert.

 


 

Mein großer Freund Shane
USA1953


Eine Runde Farmer gegen den Großlandbesitzer Ryker.
Als Unterstützung der Farmer entpuppt sich langsam einer zugerittener Fremder (Alan Ladd), zu dem der kleine Farmersjunge Joey (Brandon De Wilde) bald aufsieht, obwohl sein Vater Joe (Van Helfin) genauso gut austeilen kann –wie man später bemerkt- und Mut alleine, nicht immer die beste Lösung ist.

Bemerkenswert ist das stetige Panorama mit Bergen im Hintergrund. Jean Arthur gibt eine gealterte Farmersbraut und Shane steht der Farmerlook –rein visuell gesehen- besser als sein Outlaw-Fit.
Der abgelegte Revoldergurt in dieser brenzlichen Lage, macht dem Zuseher jedoch immer wieder Sorgen - zu Ende kommt er auch nicht umhin, ihn wieder umzulegen. 

Im Mittelteil leider etwas ausgezerrt, entschädigen doch kleine Charakterfeinheiten. Vorerst hält man ihn nur für einen durchschnittlichen Spätwestern (inhaltlich) sodass man fast nur noch auf den Showdown wartet.
Dass es gefährlich werden soll, merkt man erstrangig an der Musik die dann wildgeworden aufdreht. Die finale Barszene ist jedoch phänomenal fotografiert: Junge und Hund spähen angespannt unter der Saloontür durch, während es Shane mit dem gekauften, legendären Kopfgeldjäger (Jack Palance) aufnehmen muss, und der minimalistische Beat dazu klingt, als hätte Carpenter in sich zu Eigen gemacht! Die Musik die man noch drüberstreut fast schon wieder stört, so genial ist diese Komposition! Echt tolle Szene, was heißt, dass der Film dann doch noch abgerundet überzeugte.

In Bezug auf den Titels erwartete man sich irgendwie eine kritische Moral für den Jungen –ein Lehre wegen des naiven Aufsehen-, letztlich jedoch nur der Fremde eine neue Erkenntnis gewonnen hatte… das kam irgendwie unerwartet als Schlussplot. Umso besser.

 

 
 
 
 
 
 
 
 



 
 

Coverbilder: eightyfour-entertainment.de / bluray-disc.de

Neujahrs-Einstieg

3. Januar 2017

Ein Jahr vogelfrei! / Unstoppable

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Der Start ins neue Jahr lief bei mir mit zwei, für die Allgemeinheit wohl eher unscheinbaren Filmen, die sich bei mir jedoch recht schnell zu Lieblingsfilmen fügten und deshalb regelmäßig durch den Player routieren.

Aufgrund einer gefühlten angenehmen Verbundenheit zu diesen Titeln, eigneten sich beide Sichtungen richtig gut, um vertraut als auch perfekt unterhalten ins neue Jahr einzusteigen!

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Ein Jahr vogelfrei!
USA2011 - The Big Year

 

Die sogennanten Birder frönen einem recht einzigartigen Hobby: Der Vögelbeobachtung!
Es dazu sogar einen Wettbewerb gibt, dem Big Year… in dem es darum geht, wer in einem Jahr die meisten Vögel (einer abgesteckten Region Nordamerikas) erspäht!

Kenny (Owen Wilson) versessen darauf seinen Rekord mit 730 Sichtungen zu verteidigen, will es auch der Außenseiter Brad (Jack Black) wagen, obwohl er laut seinem Vater vieleher an anderen Fronten seines Lebens investieren sollte, aber die herzige Passion zu seinem zwitschernden Hobby stark ausgeprägt ist; Stu (Steve Martin) hingegen hat eigentlich noch genug mit seiner eigenen Firma zu tun, will seine Rente jedoch schon jetzt mit einem leidenschaftlichen „großen Jahr“ beginnen!

Von Silvester bis Silvester geht’s deshalb nur um eins: Vögel!
Jeder Tag wird gezählt, bzw. jeden Tag wird gezählt, und das ganze 365 Tage lang! Dabei fehlen weder schmeichelnde Off-Kommentare, nette Erklärungsanimationen als auch ein Vogel-Counter!

Und mal abgesehen von einigen privaten Problemen der drei Protagnonisten bemüht man sich neben der großen Vogelschau (und seiner Rekordjagd) auch nicht um weitere Storyelemente, was für mich auch keinerlei Problem darstellt weil es natürlich um etwas ganz anderes geht. Ich würde es (persönlich) als geborgenes „Ankommen“ bezeichnen.

Größte Freude ist nämlich die facettenreiche Naturpracht, in der die Birder auch jeder aufkommenden Witterung strotzen müssen; egal ob umschmeichelnder Sonnenschein, durchdringender Regen oder auch mal ein aufziehender Sturm oder gar ein Blizzard, die Jagd nach einer seltenen Sichtung hat immer Vorrang! Solang die Vögel nicht sowieso schon vom Wetter verscheucht wurden.

Insiderwissen ist natürlich ebenfalls von Vorteil im zwitschernden Business: Vögel am Laut erkennen nicht unwichtig, Wetterkapriolen die einen Vögel-Fallout bedeuten unverzüglich nutzen, das richtige Timing für gewisse Regionen abstimmen, ein eigenes verstecktes Zimmer in abgelegener Ödnis zu haben und das Auskommen mit den eigenen finanziellen Mitteln durch die vielen notwendigen Reisen will ebenfalls gelernt sein…

Quer durch alle Bundesstaaten bis hoch nach Alaska punket man in den Außenaufnahmen immer wieder mit visueller Abwechslung was Umgebung/Flora betrifft - um als schicke Augenweide mit viel Natur zu begeistern. Von Fischerdörfern über Nationalparks, durch Tundragebiete oder den Yukon hinein in die Rocky Mountains, hat man darunter mit dem Flug nach Attu (eine Insel Alaskas) einen meiner Lieblingsabstecher im celluloiden Reisegepäck – selbst wenn man manches sogar an anderen kongenialen Naturlocations drehte.

Obwohl ich Jack Black auch gern als Rabauke sehe, agiert er hier erstaunlich gemäßigt und liefert gleich mal die sympathischsten Rolle von allen ab. Owen Wilson als übereifriger Birder hat einige gute (feindselige) Tricks auf Lager um seine Konkurrenz auszuspielen und Steve Martin muss neben seines Firmenproblems erst mal richtig Zeit finden fürs Birden! Neben der Seekrankheit die er erschwerlich amüsant mitbringt, scheint sein fehlender Geruchssinn und etwas mehr Geld auf der hohen Kante doch von Vorteil zu sein.
In den Nebenrollen bereichern mit Brian Dennehy (als Blacks mürrischer Filmvater) und Anjelica Huston (als Fischkutter-Lady) nicht nur zwei Altstars, sondern auch Jim Parson (als Vogelblogger), Rosamunde Pike (als Wilsons vereinsamte, heimgebliebene Frau) und Rashida Jones (als ganz ganz entzückende Vogelfrau)!
 

Richtig angenehm inszeniert, mag es manchen zwar an weiteren Story-Aufsetzungen mangeln, für mich jedoch völlig nebensächlich weil man sich genüsslich-locker deren einzigartigen Hobby und der damit verbundenen Natur hingibt. Dass es aufgrund dieser Hobby-Seltenheit vielleicht sogar etwas spleenig wirkt, macht das Ganze nur noch sympathischer!
Außerdem ist es schön, wenn jemand etwas nachjagt, für das seine ganze Begeisterung schlägt - etwas tut, dass er/sie so richtig liebt!

So unterhält die Freundschafts- und vllt. auch Familiengeschichte als legerer Trip mit einer ansehnlichen Naturanbindung und einem gehörigen zwischenmenschlichen Feel-Good-Faktor… weshalb er mittlerweile zu meinen Lieblingsfilmen zählt, und sich gelegentlich (aufgrund der zwei Silvester im Film) hervorragend als erfrischender Start ins neue Jahr macht. Immer wieder schön anzusehen! Fürs Auge als auch fürs Wohlbefinden.

 

 

 

 

Unstoppable – Außer Kontrolle
USA2010


Aufgrund eines menschlichen Fehlers beim Rangieren eines Zuges, entfesselt dieser eine unbemannte Fahrt und rauscht schon bald, völlig unkontrolliert mit Höchstgeschwindigkeiten quer durch Pennsylvania. Der alte Hase der Arbeiterklasse, Frank Barnes (Denzel Washington) kommt mit seinem vorgesetzten Jungspund Will Colson (Chris Pine) auf die bizzare Idee das rollende Biest zu stoppen…

Der erst 2012 verstorbene Actionregisseur Tony Scott (Tage des Donners, Mann unter Feuer, Deja Vu) weiß genau wie man actionreiche Kost mit mitreißenden Emotionen vermengt, er inszeniert zwar oftmals etwas zu pathetisch,… aber genau das liebe ich! Man fühlt sich als wär man in einem 90er-Jahre Actionmovie das gleich auf zwei Ebenen rauscht!

Das Beste daran, Tony Scott setzt auf so viele Prakticalstunts wie nur möglich, was man auch sieht; wenn es Fahrzeuge zerfetzt, wenn ein Zug entgleist –kam ihm sogar billiger als die Szene am Computer zu machen– und auch die realen Stunts die manchmal schon vermuten lassen es werden physikalischen Gesetze ausgehebelt, zeigen einem im Making Of danach, dass es doch real klappt!
Alles darf man natürlich nicht ernst nehmen, so hat auch Unstoppable seine gängigen Logiklücken, zumindest stehen die Schaulustigen trotz Evakuierungen (aufgrund der immensen Gefahr) stets massig und erstaunlich nah am Geschehen! Außerdem gelten manch Weichen scheinbar nur für gewisse Züge, ebenso das Entgleisen.

Eigentlich beginnt der Film richtig gemütlich, zeigt etwas die privaten Schicksale der Protagonisten und lässt einen langsam in deren tristen Arbeitsalltag einsteigen. Ethan Suplee (Butterfly Effect, My Name is Earl) darf einen tollpatschigen Fehler machen und folglich die Katastrophe ihren Lauf nehmen!
Tony Scott ist dabei auch Profi im hochstilisieren: Der führerlose Zug hat nämlich satte 39 Waggons hängen und neben etlichen Gallonen Diesel darunter auch ganze 8 mit einer höchstentzündlichen giftigen Chemikalie …und jetzt kommts… natürlich würde nur einer ausreichen um eine ganze Stadt dem Erdboden gleichzumachen! Dass der auf dicht besiedeltes Gebiet zurast muss man wohl nicht extra erwähnen, genauso wie eine weitere finale Steilkurve, nah an einem Chemiepark, in einer großen Stadt in der natürlich Menschen leben die man liebt.

Na klar kann man das womöglich als übertrieben sehen, die gelegentlich pathetische Inszenierung der symphatischen Charaktere (allen voran auch mein süsses Eyecandy Rosario Dawson als eifrige Lady der Schaltzentrale) wirkt aber wunderbar mitreißend, genauso wie das Hochkitzeln dieser sich auswachsenden Katastrophe Minute um Minute! Die Rettungsmaßnahmen um der rollenden Bombe Herr zu werden, vom Rangierpersonal über Steuerzentrale bis hin zu den wachsenden Alltagshelden -den beiden Zugführern die es bremsenfunkend mit dem Biest aufnehmen- steigern Spannung, brisante Rasanz und Dynamik nahtlos ins Unermessliche. Kameratechnisch wirds dabei doch auch mal ziemlich hektisch, Scott entgeht dabei aber kein notwendiges Detail um Überblick, Stil und Schneid zu bewahren, und das Nervenkostüm weiter zu strapazieren. Durch die Einbindung der persönlichen Probleme, der Medienberichte, den ständigen Maßnahmen die von der Firmenleitung getroffen werden sowie der Vorort-Action, schafft man die perfekte reißerische Mischung um unentwegt zu fesseln.
 

Was soll ich sagen, trotz einiger weniger löblichen Kritiken, liebe ich diese letzte Regiearbeit von Tony Scott. Dieses gefühlte 90er Jahre Actionkino im schnittigen Gegenwarts-Look zählt zu meinen Lieblingsfilmen weil ich ihn alle Zeit wieder einwerfen kann und dabei stets völlig aufs Neue gefesselt, als auch perfekt unterhalten bin.
Durch die handgemachte Action (unter realen Bedingungen) sowie auch den fast schon kitschigen Zusammenhalt der aufkommen Helden (vom Zug weg bis in die Reihen der bangenden Beobachter) ein liebend gern gesehener Emo- und Actionreißer.

 

 

 

Das wars von mir mit dem 1.Januar-Programm, mit zwei (Außenseiter-)Favoriten aus meiner All-Time-Top30. Ich wünsch Euch ebenfalls einen guten/angenehmen Start ins neue Jährchen, mögt ihr den erneuten Trip um die Sonne genießen und das Beste daraus machen!

 

 

 

zuletzt gesehen:

Dr. Strange / Die 5.Welle /
Miss Daisy und ihr Chaffeur / Das Wunder in der 8.Straße
 

Couching around the Christmas-TV

 

 

anSICHTEN

11. November 2016

Dr. Strange / Die 5.Welle / Miss Daisy und ihr Chaffeur / Das Wunder in der 8.Straße

Ich bin's mal wieder, mit meinen anSICHTEN: Etwas Teen-Fiction, dazu ein Jessica Tandy Doppel und etwas aktuelles Kino. Gute Unterhaltung, euer Dr. Beyond, ehm... euer MoeMents.





 


Dr. Strange
Doctor Strange USA 2016
 
Die Ursprungsgeschichte des Mediziners Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) zeichnet seinen Weg zwar ebenfalls im bekannten MCU-Muster "aufstrebender Held vs. trivialer Bösewicht unter Effektberießelung", dennoch hält man in etlichen Belangen (Meta-)Überraschungen bereit… allem voran natürlich im bahnbrechenden Aufhänger, der Erweiterung des MCUs um eine multi-dimensionale Ebene: Magie!

Und das ist bei Weitem nicht alles: Spiritualität, fernöstliche Praktiken, ein Medizin-Crossover, immaterielle Fähigkeiten, Philosophisches, eine rapide Horizonterweiterung und ein überaus raffinierter Intellekt… alles als Ansatz, um damit "Unglaubliches" zu (er)schaffen! Wenn man nun meint, man setzt damit storytechnisch ein Potpourri aus bereits Bekanntem zusammen (Star Wars, Matrix, Harry Potter, Dr. Mordrid ;)…), dem sei gesagt: Diese Themen sind weitaus älter als das Medium Film selbst. Und da so immens viel "fantastisches" Potential in dieser "Quelle" steckt, macht es "Dr. Strange" weitaus größer, tiefer und wesentlicher, als er wohl offensichtlich ist - der Zauber steckt im allzu schicken Detail.
 
Im Vordergrund steht dennoch der vertraute Kampf gegen das banale Böse, wobei Mads Mikkelsen (als Gegner) und Tilda Swinton (als Energie-Guru) zumindest nicht völlig einseitig wegkommen – wenn auch irgendwie recht nebensächlich wirken. Letztlich führen sie natürlich alle den Kampf, den sowohl jeder Spirituelle, als auch jeder auffällige Filmcharakter einmal führen mag, den Streit mit seinem eigenen Ego!

So auch Dr. Strange!! Der speziell in Sachen Horizonterweiterung (vom rationalen Mediziner zum magischen Übermensch) darüber hinauswachsen muss. Somit seinen ersten Auftritt deckungsgleich zu seinen Marvelcompanions Thor und Iron Man als arroganter, selbstverliebter Playboy hinlegt. Während der Wandel bei Thor viel zu schnell ging und bei Tony wohl nie tatsächlich stattfinden wird, nimmt sich der Film tatsächlich Zeit, sich Dr. Stranges Figur zu widmen. Zumindest fühlt es sich durch den gelungenen Score, den bedeutenden Dialogen und der leicht düsteren Optik so an - und für meinen Fall, es funktioniert auch ganz wunderbar!
 
In Balance dazu der visuelle Unterhaltunswert, der buchstäblich ein CGI-Kaleidoskop sondergleichen abfährt, das selbst wenn man manches daraus schonmal gesehen haben mag, immer noch weitere Ideen für visuelle Furore auffährt: Dimensionsbrüche, Infinity-Tricks oder gar das geniale Ausreizen der (spukigen) Astralebene – man durchbricht sowohl storytechnisch, als auch visuell gekonnt Meta-Ebenen.
 
Im Vollzug leistet man sich auch weniger fraktale Logiksprünge, wobei gerade der Unfall zu Beginn noch den auffälligsten Inszenierungs-Ausritt darstellt, hält sich neben dem Effektfeuerwerk aber doch behutsam am originellen Weg des Charakters selbst. Die mittlerweile etablierten Marvel-Jokes runden die Sache tatsächlich noch zum perfekten Unterhaltungskino ab. Vielleicht mengte man zur urigen Tempel-Materie etwas zuviel konträre Popkultur in die Gags, dafür schafft man hiermit nicht nur den Spagat ein breites Publikum anzusprechen, sondern auch, etwas Uraltes in aktuelle Zeiten zu transportieren. Außerdem sitzen die Schenkelklopfer ziemlich gut! Bücher ausborgen für Magier gestaltet sich nämlich durchaus amüsant; wobei ich gleich noch hinzufügen möchte, diese Bibliothek is der Knaller! Und wenn man noch eins aus dem Film mitnehmen sollte: Legt euch niemals mit einem Mantel an!!
 
Man schlägt also nicht nur ein neues Kapitel im MCU auf, sondern erweitert dessen ganzes Universum nochmals um ein Vielfaches!! Die daraus entstehenden Möglichkeiten wird man aufgrund der damit einhergehenden Tragweite zwar niemals ausreizen können –es sei denn man zerstört das gesamte MCU, was man aber damit anfängt, könnte ziemlich interessant werden!

So fand ich Dr. Strange richtig, richtig gut, weshalb er sich mit seinem Portalring, unverzüglich einen Platz in meine MCU-Top3 brannte!

Spoiler zu den Credit-Scenes oder Stan Lee nur auf Anfrage. ;)

 


Die 5. Welle
The 5th Wave USA 2016
 
Eine Alieninvasion durch deren Brainhugger –so nenn ich sie mal- hält nach den tödlichen Wellen zur Dezimierung der Menschheit, nur noch wenige Überlebende bereit. Cassie (Chloe Grace Moretz) muss sich nach dem Verlust ihrer Familie durch eine trostlose –aber doch schick aussehende- Apocalypse schleppen.
 

Die Effekte sind nicht auf Höhe der Zeit, erzielen in den über Menschen hereinstürzenden Katastrophen aber dennoch ihre beabsichtigte Wirkung. Moretz sinniert zwar gelegentlich in Off-Kommentaren, Tiefe kommt dennoch keine zum Vorschein. Ihr Trip von der kindlichen Unschuld zur Waffenträgerin, bleibt ebenso fragwürdig wie das indoktrinierte Kinder-RedDawn*-Squad im Einsatz gegen die Aliens. Zwischendurch ne Romanze wäre ebenso kein Problem, würde man nicht vollends die Kurve in nur so vor sich hin triefende Nicholas Sparks Gefilde nehmen!

*Hier müsste es wohl Alien-Dawn heißen.

Das Gute im Menschen hervorzukehren wäre sogar noch löblich, aber das Genre-Wechselbad so dermaßen kitschig und vermurkst zu inszenieren, lässt wohl nicht nur den guten Cast (C. Moretz, Liev Schreiber, Maria Bello…) rätseln wo man da nur reingeraten ist?

Von Nicholas Sparks infiltriertes Sci-Fi-Kino (Leidenschafliches Schmachten bei Holzhacken im herbstlichen Sonnenschein während Aliendrohnen fliegen), in unerwarteter Teenager Manier –erneute Adaption eines Teen-Bestsellers- das am Ende nach wie vor dort steht, wo es begann!
Ich war zwar als Sci-Fi-Fan kurz vom Grundsetting unterhalten, wenn es jedoch keine Fortsetzung geben sollte, wär ich keineswegs verwundert – eher bestätigt! 




Miss Daisy und ihr Chauffeur
Driving Miss Daisy USA 1983
 
Ein schöner Trip durch sonnendurchflutete Südstaaten, nebelumsäute Vorgärten und etwas idyllischer Winter - damit man ebenso visuell die Gefühlsspektren des Films abdeckt. Bis sich Miss Daisy an ihren Fahrer Hoke gewöhnt, braucht es nämlich Zeit, und das nur, weil die resolute Miss Daisy bisher immer alles selbst machte!!

Jessica Tandy, Morgan Freeman und Dan Aykroyd (als Miss Daisys Sohnemann) altern in diesem Zeitraffer von Film sichtlich schnell, weil man von den 40ern bis in die 70er unterwegs ist. Schöne Zeitrequisiten, dementsprechend muss auch mal der schicke Schlitten getauscht werden, gestaltet sich die Reise als filmisches Gedicht (mit etwas sympathischer Exzentrik) über eine vorurteilsbefreite Freundschaft, die schon ihren Nenner fand, bevor Martin Luther King begann (wird aufgegriffen) den hier durchlaufenen Zeitgeist aufzubrechen.

Nominiert in 9 Kategorien erhielt die Tragikkomödie 4 Oscars (Film, Tandy, Drehbuch, Make-Up), und wenn er heute auch von "Forrest Gump" oder "The Butler" thematisch eingeholt scheint, so ist die bereichernde Begegnung allemal einen schönen Abend, oder einen stimmungsvollen verregneten Sonntag Nachmittag wert! Parallel dazu erinnere ich mich fast automatisch an die lustige Parodie von Mos Def und Jack Black aus "Abgedreht". Einfach herrlich.




Das Wunder in der 8. Straße
*batteries not included USA 1987
 
Eine Gegend New Yorks soll von Immobilienyuppies platt gemacht werden. Letzte Bastion, das antiquierte Wohnhaus des Seniorenpärchens Frank (Hume Cronyn/Coocoon) und seiner geistig zerstreuten Gemahlin Faye (Jessica Tandy)... sowie einer Handvoll weiterer, äußerst sympathischer Bewohner!

Magische Hilfe scheint unterwegs zu sein: Mini-UFOs unbekannten Ursprungs, mit der Fähigkeit, Dinge im Nu zu reparieren! Ebenso hilfreich sind die kleinen fliegenden Ersatzteil-Tassen beim Verjagen wütender Ekelpakete (mittels Bratpfannen und Brotdosen), welche die letzten Bewohner dazu drängen wollen endlich auszuziehen.

Für die Bewohner gäbe es neben dem schicken 50er-Jahre Diner im EG des Hauses, so etliche weitere Erinnerungen, die man mit dem Abriss verlieren/zerstören würde.

Heimelig arrangiert, anrührend inszeniert, verdammt liebenswert und sogar mit einigen haarsträubenden Schenkelklopfern versehen. Die Effekte sind für ihre Zeit erstaunlich gut gelungen und der Score von James Horner spielt alle Stückchen. Die wohlige Darstellerkombination, jeder ein Charakter für sich, ist einfach immens sympathisch in ihrem (herzlichen) Zusammenwirken, genauso hat das rustikale aber behagliche Wohnhaus, "aufladenden" Charme.

Eigentlich sollte es eine Episode von Steven Spielbergs "Unglaubliche(n) Geschichten" werden, als Produzent entschied er sich dann jedoch einen Spielfilm daraus zu machen. Regisseur Matthew Robbins, der neben seinem Disneyfilm "Der Drachentöter" (81) hiermit seine wohl einzig noch bekannte Regiearbeit hinlegte, hilft Spielberg dabei, seinen gewohnt sentimentalen Charme in jederlei Hinsicht auszureizen.

Ein paar fiese Immobilien-Ganoven mit finsteren Absichten für etwas wüsten Radau im simplen (Märchen-)Aufhänger, dennoch vielmehr eine Fantasy-Familiengeschichte mit dem Filmherz am richtigen Fleck!

 
Civil War



 
Coverbilder: bluray-disc.de, amazon.de
 

Halloween-Programm

31. Oktober 2016
Pumpkinhead / Stadt der Toten / Tales of Halloween / Eine unheimliche Geisternacht


Ich hab mir für den heurigen Halloween-Oktober schon recht früh einiges zurechtgelegt: Etwas zum Wieder-sichten und auch manch Ungesehenes, dass endlich mal in Augenschein genommen werden sollte...
 


 

So sah das Gruselpackage aus, und am Ende des Monats -jetzt- war das Häufchen zumindest halbiert. Alles ging sich also nicht aus, außerdem kam noch manch andrer Grusler dazwischen, weil eben oft ein Eindruck/Thema automatisch zum Nächsten führt... gucken nach Spontanität oder Gemütsbelangen eben. ;)
 

Jetz hier eine Listung mit den tatsächlich gesichteten Filmen
(zum jew. O k t o b e r -Tag),
danach eine Auswahl etwas näher beleuchtet.


08: Dead Set (Mini-Serie) / 09: Evil Dead (Reboot) / 10: Ghostfever (1986/VHS) / 11: Goosebumps (Film) / 14: Christine / 15: Carpenters - The Ward / 17: City of the Dead / 18: Die Mumie (Universal-Classic) / 20: White Zombie (Lugosi) / 22: Fright Night - Double Feature / 23: Dracula - Nächte des Entsetzens / 25: Tales of Halloween / Ich folgte einem Zombie / 26: CABAL - Die Brut der Nacht (1990/VHS) / Land of the Dead / 27: Weg mit der Ex / 30: Pumpkinhead / 31: Eine unheimliche Geisternacht...

 

 

Pumpkinhead
Das Halloween-Monster USA 1988


Ed Harley (Lance Henriksen) betreibt einen Krämerladen völlig abseits vom Schuß und ist mit seinem kleinen Sohn Billy (Matthew Hurley) familär auf sich allein gestellt. Als ein paar Stadt-Tweens auftauchen –Stereotype Arschlöcher aber auch völlig gegenteilige Sympathieträger- um in der öden Gegend Hüttenurlaub zu machen, verletzen die beim Brettern mit ihren Motocross-Rädern den kleinen Billy tödlich. Der Vater entfesselt darauf hin wutentbrannt eine alte Legende dieser Gegend, einen Dämonen, eine fiese Kreatur aus einem Kürbisfeld/Friedhof... die Rache für seinen verlorenen Sohn nehmen soll!

Diese dramatische Auslösesequenz für das spätere Creature-Unheil ist arg berührend, richtig gut eingefangen, die richtigen Figuren hierzu gewählt und der Verlust des ach so lieben Jungen drastisch tiefgreifend; auch Schnitt und Kamera sind fein getrimmt… nur Henriksen schwächelt vielleicht etwas. Erst nach dieser beeindruckenden Szene merkt man wieder, dass man sich eigentlich in einem B-Movie befindet, man bekommt es nämlich mit der Eile zu tun. Nicht nur die Mitt-Zwanziger flüchten schnell in ihre Waldhütte, auch manch kommender Charakterwandel von 0 auf 100 gestaltet sich fieberhaft gekünstelt. Ist aber nur nebensächlich bemerkbar, das kurzweilige Pumpkin-Ratz-Fatz –mit soviel Creature-Einsatz hab ich plötzlich gar nicht gerechnet- macht sich als Wald-/Horror- und Hüttenaktion in ihrer nacht-blutigen Heimsuchung nämlich richtig genial!!

Im Allgemeinen bleibt man dann stets auf solidem B-Niveau und hält sich durchwegs klasse, auch was die Stimmung betrifft. Etwas Countrynuancen um die sonnige/staubige Backwood-Provinz zu untermalen, ein paar schmutzige Rednecks/Farmer treiben sich herum, und das sphärische Scoredröhnen, ist in seiner Unaufdringlichkeit eine räumliche Stimmungsunterlage. Etwas zirpen und wäldliche Nebeldüsternis hinzu, macht die visuellen Wechsel von gefilterter tiefblauer Waldnacht zum kerzenwarmen Hüttenleben nochmals geschmeidiger. Vielleicht könnte der großteils überlappende Blaustich irgendwann nerven, im Grunde aber schön eingefangen.

Da es sich um Effektelegende Stan Winstons Regiedebüt handelt, haben auch die Effekte ihre wunderbare Handwerksnote. Namentlich zwar selbst nicht unter Special-Effects geführt, scheint die restliche Crew dennoch aus seinem Team zu sein. Nicht nur die vorerst besuchte Hexe hat ihre schaurige Note im fratzen-faltigen Anlitz, auch das Monsterdesign macht als handgemachtes Design körperlich richtig was her. Dessen teils überdimensionierte Größe in Teilsequenzen kommt mächtig gut, die Nahaufnahmen gestalten sich ebenfalls realistisch/klasse!

Inhaltlich hat man sich einen Background (zur Legende) zurechtgelegt, der zwar großteils unausgesprochen bleibt, aber sich dennoch durch das Geschehen wunderbar verbindet und im Verlauf raffiniert selbst entschlüsselt. Gerade der Hundeinstinkt, der noch vor allen anderen wahrnimmt wie die Sache mit dem Monstrum läuft, gepaart mir dem Erkenntnis-schließenden Finale, wertet die Angelegenheit mords auf. Auch die Idee, Ed seine Rachelust in Visionen vor Augen zu führen, ist schon ein geschickt eingefädeltes Stück Moral - damit das Ganze nicht nur bei einer simplen Schlachthetz durch Wald und Nacht bleibt. Doch ein kleiner feiner Bonus! Besonders nochmals, wenn man bemerkt, wen die Hexe am Ende ins Grab legt – und sich ein genialer Kreislauf schließt!

Ich glaubs gar nicht, dass Stan Winston neben seinem Regiedebüt hier, nur noch "Mein Kumpel, der Kobold" (1990) –VHS- vollbracht hat. In Pumpkinhead steckt schon so ansehnliches Regiepotential, dessen Fortführung ich nur zu gern gesehen hätte. Vermutlich wären uns dann aber seine genialen Effekte/Designs zu Terminator, Predator, Jurassic Park, Relikt, Lace Placid (…und noch vielen vielen mehr) verwehrt geblieben. Also vielleicht auch richtig so, außerdem bleibt Pumpkinhead somit ein kleines Unikat. Als B-Creature-Feature fand ich ihn richtig klasse, gerade in Stimmung, Hütten- und Wald-Setting sowie Monsterdesign, immer wieder reizvoll!

Aktuell gibt es 4 Teile von Pumpkinhead, alle auf DVD erhältlich; der zweite (1994) sogar schon im BD-MD erhältlich, kommt im Januar auch noch das Keep Case, Teil 3 (2006) und 4 (2007) sind zusammen als Sony-DVD-Doppelpack abzugreifen. Das Bild links zeigt nur den schicken US-Import. Hoffentlich kommt der auch bei uns in HD - wäre eine Freude; für mich eigentlich schon ne kleine Halloween-Perle, obwohl er damit gar nichts zu tun hat.

 

 

Stadt der Toten
The City of the Dead / Horror Hotel GB 1960


Professor Allan Driscoll (Christopher Lee) lehrt seinen Studenten mit erstaunlicher Inbrunst etwas über die Hexenverbrennungen des 17. Jahrhunderts. Eine seiner Studentinnen, Nan Barlow (Venetia Stevenson), eine adrette junge blonde Dame (mit hochgezogenen Brauen), macht sich im Zuge diese Kursus auf nach Whitewood, um für ihre Abschlussarbeit tiefer in der Vergangenheit der Hexenhistorie zu forschen.

 

Schon bei Hinfahrt wird sie vor dem kleinen Örtchen gewarnt... und die erste Einstellung bei Fahrt ins Dorf, gleichmal der schicke düstere Friedhof!
Das rustikale Nest scheint in seiner Zeitrechnung überhaupt noch Jahrhunderte nachzuhinken. Es wird ins RAVENS INN eingecheckt, neugierige Fragen gestellt und die Nase in alte Bücher über satanische Bräuche gesteckt. Während Nan darin gräbt, haben die Bewohner jedoch ganz eigene Pläne!

Und das zeigt sich auf ominöse Art auch recht schnell!

Die eigentliche Story hat jedoch noch gar nicht begonnen…


Scheiterhaufen, alte Flüche, Aberglaube und Hexenriten, Kaminfeuer und Schattenspiele… eingehüllt in schicke rustikale Kulissen und reichlich Nebelschwaden!! Was Hexen am Tag vor Maria Lichtmesse und ebenfalls noch im Februar als Hexensabbath zelebrieren, kann so erheblich sein, wie die Frage, was denn nun die 13. Stunde sei!?

Eine gewisse Künstlichkeit lässt sich wohl nicht abstreiten, vereinzelt fliegt man durch den Score oder manch Inszenierungsüberzogenheit auch mal aus der Stimmung, grundlegend und größtenteils überwiegt jedoch der stilistisch äußerst treffende, schaurig-schöne (Spionage-)Kult! Mit einigen wunderbaren Bild-Kompositionen, brilliert ebenso der Reiz an den hintergründigen Hexengeschichten/-ritualen, als auch die Brisanz um das aufzudeckende Geheimnis. Eine richtig gute s/w-Spurensuche! In Teilen erinnert es mich herrlich stimmig und fesselnd an die H.P. Lovecraft Geschichte "Schatten über Innsmouth" (–als Comic gelesen).

Diesen ersten Film von AMICUS-Productions (hier noch Vulcan Films genannt), und gleichermaßen das Regiedebüt von John Llewellyn Moxey ("Das Rätsel des silbernen Dreieck" nach Edgar Wallace) sollte jeder Britgrusel-Fan mal gesehen haben. Erfreulicherweise kam nun auch gerade eine Blu-Ray im MB dazu auf den Markt, um meine DVD zu ersetzen und endlich auch mal den O-Ton anzutesten. Für mich ein schickes, typisch-klassisches und beeindruckendes Grusel-Erlebnis. Sofort das MB geordert!
 

 

 

Tales of Halloween
Trick or Treat USA 2015


... gestaltet sich als Episodenfilm, verbunden durch eine amerikanische Vorstadt, einem Radiosender (und seiner gealterten, weiblichen, verrauchten Stimme), sowie der abendlichen Fernsehausstrahlung von "The Night of the Living Dead", die im Background der einzelnen Storys immer wieder mal auftaucht! 

Man setzt auf reichlich Gore-Abarten, viel auf Wahnsinn –gelegentlich leider ohne Sinn-, hat des Öfteren aber auch mal geniale schwarzhumorige Botschaften zu bieten. In den Storys ist von Nachbarschaftskonflikten, Legenden, Dämonen, Hexen, dem Leibhaftigen, fiesen Eltern, bösen Kindern bis hin zu Killerkürbissen alles dabei was das Halloween-Herz begehrt. Sogar ein kleiner Slashertrip und Sci-Fi-Einlagen!

Optik und Produktionsdesign sind einfach klasse, in der letzten Episode klaut man sich abgewandelt sogar den Halloween-Score, manch Hommagen wie auch (legendäre) Cameos werten auf, nur manch Schauspieler, und Stimmungsbrüche durch zuviel Hektik und Splatter, können diesen Halloween-Trip mindern, ansonten gestaltet sich die Stimmung aber recht gut

Man nimmt sich sowieso nicht ernst, deshalb auch einiges an (nervigen) Overacting, dafür sind die mitschwingenden Lacher immer schön morbid-witzig, beim Phantomzeichner hab ich mich fast nicht mehr einbekommen, die Szene war ein absoluter Brüller, mein Highlight, ebenso die Folge mit dem entführten "Kind" (von John Landis) die jede Menge morbiden Spass bereitet!

„Jedes Jahr an Halloween flippt diese Stadt völlig aus!!“
(Das Zitat des ansässigen Sheriffs hier, kommt einem stark bekannt vor!)

Für zwischendurch als unappetitlicher und abgedrehter Halloween-Snack durchaus mal unterhaltsam! Zum Versüssen kann man sich ja ebenfalls einen Schokoriegel mit dem Namen CARPENTER genehmigen.

 

 

Eine unheimliche Geisternacht
     The Midnight Hour / Creeps USA 1985


Na! Da hat wohl wer in der Schule nicht aufgepasst!? Hält doch Phil (Lee Montgomery) zuvor noch ein Referat bezüglich Halloween und der örtlichen Historie dazu... sogar ansässigen Vorfahren, einer gehängten Hexe und dem dazugehörigen Hexenjäger... müssen sie dennoch deren Kostüme aus dem hiesigen Museum klauen, sich am Friedhof verkleiden und zur Einstimmung auf die Halloweenparty, auch noch das mit Blut geschriebene Pergament vorlesen…


Natürlich springen nun die Untoten aus ihren explodierenden Gräbern!!!

Um mitzufeiern!


Und aus den Gräbern schießen nicht nur Untote (in wunderbaren Handmade-Fratzen/Kostümen), auch die Oberhexe Lucinda mit scharfen Vampirzähnen, ein zotteliger Werwolf und sogar eine erstaunlich gut erhaltende Cheerleaderin mischen mit - obwohl die noch recht frisch aussieht, lässt ihr Verhalten mehr darauf schließen dass sie in den kultigen 50ern beheimatet war und ebenfalls kein unwichtiges Element einnimmt! Und während die Teens einen auf flotte Kostümparty machen, haben die Monster jede Menge damit zu tun die Stadt und ihre Bewohner auseinander zu nehmen!

Wobei Regisseur Jack Bender (Chucky3) schicken Old-School Teenagergrusel mit richtig amüsanten Ideen durcheinander wirbelt; da vergehen sich die ulkigen Zombies schonmal hungrig am Pop-Corn-Sarg, oder auch aneinander – selbst Untote fummeln noch gern! Die lässige Aushilfslehrerin ist keinem Drink abgeneigt, kommt sogar als David Bowie auf die famose Party, auf der man eine gemeinschafts-choreografierte Gruselsohle aufs Parkett legt sodass auch gleich noch ein Musikvideo dabei rausspringt! Der Soundtrack -den Radiolegende Wolfman Jack (American Graffiti) hier großteils durch die Boxen lässt- ist überhaupt phänomenal! Etwas 50ties Teenlove –auch ein schicker 50s-Schlitten-, "Bad Moon Rising" von CCR und besonders gut kommt "How Soon is Now" von The Smiths, wenn man dazu im Weinkeller jemanden bluthungrig an den Hals fällt – speziell wenn man bedenkt das ein Cover davon nicht nur den "Hexenclub" (96) untermalte, sondern auch das Intro von "Charmed – Zauberhafte Schwester" unsterblich machte.

Es darf zwar auch mal gruselig werden, grundlegend hält man aber blutfreie Angriffslustigkeit in Balance mit dem amüsanten Partyverhalten der Untoten. Richtig genial: Die optisch mit Nebelschwaden und weiteren plakativen Elementen inszenierte Fahrt durch die Stadt, während man sieht, was die Ausgeburten des Friedhofs überhaupt angerichtet haben!

Gerade für einen Fernsehfilm wirklich wunderbares 80ties Feeling, satter Halloween-Kleinstadtflair, flotte Sprüche, reichlich (trashige) Albernheiten und ein paar kultige Monster die eine Party unterwandern. Eine Teenager-Lovestory gibts natürlich auch dazu... und das alles, in der Nacht der dunklen Nächte! Der perfekte Halloweenfilm für Provinzteens und 80s Fans! Als solch einer ist man durch den heraufbeschworenen Charme –auch wenns mühselig vorangeht- sowieso durchgehend beglückt, schon begonnen beim anfänglichen Paperboy der sich eine Baseballkarte in die Speichen seines BMX-Rades klemmt und seine Zeitungen ausfährt, während die Kleinstadt gerade erst erwacht. Eine freudige Entdeckung für mich - Ojektivität aus, nostalgische (kitschige) Halloween-Party an!

Ich hab die (bespielte) VHS gesehen weil die DVD vergriffen ist, bevor ich mich nun aber auf die Suche nach der Original-Kassette machte doch noch eine kleine Hartbox entdeckt, die sich demnächst perfekt neben die Hartbox von Monster Busters gesellen wird. Eine Blu-Ray von beiden wär mehr als wünschenswert! Zumindest für mich, ich hab so lockere Teenhorrorkomödien mit ganz eigenem (80s-)Flair ganz besonders gern.
 





Jetzt scheint noch eine Halloween-Party mit manch Legenden zu laufen! ;)

Ob nun am Coffin Rock, in Midian oder am Gelände der Dante-High weiß ich nicht so genau. Der Bote dieser Nachricht, mein Nerdkumpel Frank 'the prank' Steiner scheint heut nur so vor sich hin zu grummurren - was aber immer noch besser is, als wenn er bei Vollmondzyklus seine pelzige Periode bekommt.
Nunja, apropos Party: Jason kehrte zwar aus seinem Sommerurlaub nicht zurück, Mike is an Halloween aber immer am Start! Zu Bloody Mary oder giftgrün-scharfem Destillat feiern die Dämonen noch am clownesken, und ich bin sozusagen als Kontrollinstanz beordert: Als Meta-Ebenen durchdringender Magier/Hexer hab ich mit meinem Boomstick -flüsternde Stimmen munkeln es sei ne Dark-Remote-Control- stets die Kontrolle über diesen Tanz der Teufel. Um ihn zu beinflussen oder gar per Fingertip zu beenden - sollten es die wilden Zombies wieder mal zu toll treiben!
Man kann nur hoffen, dass kein Succubus mir mit falschen lilithischen Absichten meinen Boomstick entwendet - oder gar dessen Machtquelle in sein säurehaltiges Blut zersetzt! ;)

 

 
 
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