Blog von Charlys Tante

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The Wolf of Wall Street ist einer der Filme, die ich nicht so recht einzuordnen verstehe.

In vielen Kritiken als ein Meisterwerk herausgestellt, aber ebenso auch als ein Machwerk eines gealterten Scorseses, bin ich leider nicht wirklich warm geworden mit diesem Film. Ich weiß bis jetzt noch nicht wirklich woran es gelegen hat.

Die Trailer und Erzählungen haben mir zwar schon die Richtung vorgegeben, was ich dann aber zu sehen bekam, war für 3 Stunden schon etwas viel.
Vielleicht war es die etwas zu langatmige ermüdende Inszenierung mit teilweise sinnentfreiten improvisierten Dialogmarathons.

Aber einmal von Anfang an.
Scorseses wollte mit dem Film dem Zuschauer einen Mann präsentieren, der es geschafft hatte, die Gier im Menschen zu erkennen und hemmungslos auszunutzen. 200 Millionen US Dollar vermutet man als Schaden, den seine Machenschaften hinterlassen hatten. Zeitweise konnte er 50 Mio. US Dollar im Jahr verdienen. Wie war das alles nur möglich. Der Film gibt zwar einige Hinweise, versteift sich dann aber im wahrsten Wortsinn auf die niederen Instinkte des Mannes und zelebriert uns einen Rausch der Zügellosigkeit, indem es keine Grenzen zu geben scheint.

Geld regiert die Welt könnte man meinen und es ist natürlich wahr. Geld regiert die Welt und macht jeden empfänglich für die Verlockungen des Lebens. Davon kann sich niemand freisprechen.
Belfort ging sogar soweit, dass er seinen Mitarbeitern ein ausschweifenden Lebensstil verordnete und sie ermutigte über ihre Verhältnisse zu leben, damit sie dann noch härter arbeiten mussten um ihre Schulden zu begleichen. Das nenne ich "echte" Fürsorge und zeigt schon darin, mit wem man es hier zu tun hat. DiCaprio sympathisierte hier mit einem wirklichen ekelhaften Camäleon sowohl im Film als auch außerhalb. 

Die Verfilmung des Buches von Belfort benutzt Scorseses nur um einen Rausch zu zelebrieren, der zunächst 4 Stunden dauern sollte und der noch wesentlich expliziertere pornographische Elemente enthalten hätte, der dann aber um ihn überhaupt im Kino zeigen zu können auf 180 Minuten gekürzt werden musste um die FSK 16 zu erhalten.

Ich habe mir wirklich gründlich überlegt, welche Bilder ich hier zeigen soll, herausgekommen sind diese hier.

Chronologie der Ereignisse:

Vorspann

Vorzeigefrau

Lets Beginning

Showtime

Der Broker ist geboren

Was für Aktien?

So viel!

Oh, was ist das denn?

Gehversuche

Er hat die Masse am Haken

die paar Spesen

Das rockt

Das wird keine Freundschaft

klar!

Dankbarkeit

für Naomi

Shipingtour

Verzweiflung

Gestrandet

Motivation

Wie kommt man da wieder heraus?

Auf der Lauer

Kannst Du mir helfen

Die Schweizer

Aufgeben?

oh je mi ne

ein letztes Mal

Ein schwerer Gang

Geld regiert die Welt

Das Original

(die Bildrechte liegen bei Paramount Pictures)
Die Fälschung

Eigene Sicht:
Der Film ist nur mittelbar ein Fingerzeig, wenn man ihn denn suchen möchte, ganz so genau weiß man es aber nicht, ob Scorseses, das hier auch mit einbringen wollte.
War das alles legal, spricht Di Caprio alias Belfort aus dem Off. Nein absolut nicht. Aber wir machten viel Geld.
Schön die Schlange würgen, bekommt er als Newcommer als hilfreichen Rat mit auf den Weg, zweimal täglich, das hält den Kopf frei, bevor am Black Monday seine Firma das zeitliche segnet und so verschwindet der Finanzprofi im Nirvana der Vergesslichkeit.

Scorsese zeigt diese künstlich gezüchtete Scheinwelt mit der eigenen Virtuosität und setzt, damit szenisch auf manische und orgiastische Inszenierungen, genau so wie Belford Aktien verkauft. Er peitscht den Zuschauer durch die Höllen der Dekadenz. Hauptsache Überdosis, nach dem Motto: Zu viel ist nie genug. Und das drei Stunden lang.180 Minuten sind  aber einfach zu lang und die Möglichkeit ein etwas tiefgründigeres Bild über das warum ist so etwas möglich gewesen zu zeigen, wurde verfehlt oder auch gar nicht angestrebt. Ein ausgrätschen aus dem Buch an bestimmten Stellen, wäre ein Mittel gewesen, dem Film mehr Inhalt zu geben, als die reine Kroteske und ihm vom reinen Biopic Charakter hin zu einem wirklich guten Finanzthriller zu entwickeln, das war aber so nicht gewollt, denn wen interessiert denn trockener Aktienhandelstoff. Der Film musste plakativ und dadurch oberflächlich sein um erfogreich zu sein. Das ist zunächst einmal nicht schlimm, denn es gib viele gute aber dennoch oberflächliche Filme. Hier wurde aber leider eine Chance nicht genutzt.

Grundsätzlich erleben wir das nach den Ereignissen der letzten Jahre im Moment auch wieder. Die Börse ist ein Ort für Scharlatane geblieben. Die Augen werden immer noch verschlossen und jeder hofft der Gewinner zu sein.

Betrachtet man den Film losgelöst und stellt ihn in einen fiktionalen Kontext, so ist es ein wirklich gut inszenierter Film, der sich dann nicht ernst nimmt und mit ironischen Untertönen zu gefallen weiß, der zwar dann immer noch zu lang ist, aber seine Momente hat.

Übrig geblieben ist aber ein Film, da er auf einer wahren Begebenheit beruht, dem es aber leider an etwas spezieller Substanz fehlt, der sich immer wieder wiederholt und die Geschichte in der Geschichte vergisst, der sich ständig selbst feiert und mit einigen gut eingebauten Seitensträngen, die die Arbeit des FBI und der Justiz auch etwas besser ins Bild gebracht hätte, wäre es möglich gewesen trotz der Kenntnis des Ergebnisses ein spannendes personenübergreifendes Zeitzeugnis zu schaffen, so blieb aber selbst das gute Schlussdrittel etwas zu oberflächlich und plakativ.

Sicher sind DiCaprio trotz seiner 180 Minuten Overacting und auch einige andere Schauspieler, die jedoch nur eine kurze Spielzeit bekommen haben und vielleicht auch nur als Einheizer für die Trailer dienten, grandiose Schauspieler und spielen sich die Seele aus dem Leibe, es gibt einige zum Schmunzeln angelegte Szenen, bei denen man sich anschließend fast schämte dafür, das man überhaupt gelacht hat, sodass mir öfter das Lachen auch verging.

Wie schreibt der Spiegel:
„In Scorseses Manege darf der hedonistische Raubtierkapitalismus der späten Achtziger ungebändigt wüten, was seinen Schauspielern dankbare Szenen beschert. Und es sorgt verlässlich für Lacher im Publikum, wenn jede neue Ausschweifung die vorherige übertrifft“
Eigentlich sei das Buch eher sperrig und nicht einfach filmisch zu übertragen gewesen, sagte Scorsese im Interview.

Das trifft es genau auf den Punkt.
Es ist eine Spirale ohne Ende, die sich dort über Jahre entwickeln konnte und die nur aufgrund eines Zufalls zur Verurteilung führte.

Scorsese teilt uns mit, das er hier nicht der Moralapostel sein wollte. Der Film sollte die ungeschönte Nacktheit der Geschehnisse offenlegen ohne wesentlichen Fingerzeig.
Die Schauspieler hatte auch so ihre Probleme mit ihren Rollen und legten sich ein Begründung zurecht, damit sie sich abends nach dem Dreh nicht schlecht fühlten. Es wurde viel improvisiert, sodass ich zumindest hier nicht weiß, wieviel Autobiographie überhaupt noch im Film steckt. Scheinbar sind hier auch teilweise die Gäule durchgegangen.

Wenn man eine Yacht wie ein James Bond Bösewicht hat, dann kann man sich auch einmal so verhalten,oder? (o-Ton)

Das sagt eigentlich schon alles über den Charakter und die Geschichte scheint keine wesentliche Rolle zu spielen, glaubt man dem Regisseur.
Aber ist es nicht die Aufgabe eines Regisseurs, dem Zuschauer eine moralische Zündschnur zu legen, an der er sich vorbeihangeln kann um dieses Hochstapler Epos zu überstehen.
Leider wurde die Rolle des FBI Agenten etwas stiefmütterlich im Film behandelt. Er hatte sich extra mit dem damaligen Agenten getroffen um mehr über die Beziehung zwischen ihm und Belford zu erfahren und das auch in seine Rolle mit einbringen zu können. Ob mehr im eigentlich angedachten 4 stündigen Film enthalten ist, wer weiß.


Bild:
Das Bild dieses Filmes ist gut, aber leider nicht hervorragend. Es gibt gesättigte ins orange gehende Hauttöne und eine Reihe von überblichteten Szenen, genau wie der Film selbst. Das Bild ist scharf, jedoch gibt es auch defokusierte und auch zumindest auf unserer Scheibe fehlerhafte Szenen. Der Bildkontrast ist etwas zu hoch, dennoch ist der Kontrast und Schwarzwert sowie die Farben  passend zum Film.

Ton:
Der Film ist ja nun wirklich enorm Dialog lastig und hier fehlt es dann meistens auch an einer Grundtonuntermalung. Der Filmmusik fehlt es auch manchmal an Bindung und sie poltert einfach so hinein, ich hätte mir mehr Musik mit Zeitbezug gewünscht. Surroundsoundelemente waren eher rar gesät und der Bass wird auch nur ein zweimal benötigt. Das ist ja bei einem solchen Film auch nicht wirklich tragisch. Der Sound ist wie der Film eine Ausgeburt skuriller Widersprüche und der lauten Extreme.

Ansichtssache:
Film (als Biopic): 3 von 5 ( da es ihm etwas an bestimmender Substanz fehlte und er sich leider zu sehr im Kreis drehte und nach der Sichtung der Extras ist auch klar, das die Biographie hier nur den Handlungrahmen vorgibt)

Film (als Fiktion): 4 von 5 (losgelöst von allen Konventionen)

Bild: 3,5 von 5 (da es schon etwas comichaft wirkt)

Ton: 3,5 von 5 ( da es ihm an Homogenität fehlt)

Fazit:
The Wolf of Wallstreet hätte mich wirklich voll begeistern können, wenn man ihn nicht zu sehr als eine beissende Slapstick Komödie gezeigt, sondern ihm ein etwas ernsteres Gesicht gegeben hätte. So hat der Film m.E. sein eigentliches Ziel verfehlt (wenn es das denn jemals gegeben hat und nach Sichtung der Extras, muss man das fast verneinen) und zeigt uns im wesentlichen nur, den krotesken Aufstieg und Niedergang eines Selbstdarstellers, dessen Buch, da nicht wirklich relevant nur rudimentär herangezogen wurde und so befinden wir uns eher in einer Satire, in der der Protagonist erkannt hat, wie man einen Kugelschreiber verkauft (auch wenn er keine Mine besitzt).


Dieser Film bietet auf jeden Fall reichlich Diskussionsstoff oder etwa nicht.

In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly


 

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Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Bilder werden mit Quellenangaben versehen und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese  mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
 



Snow White and the Huntsman

30. Oktober 2014




Über den Film gibt es ja schon einige Blog Beiträge hier, sodass ich mich dazu entschlossen habe, das ganze hier noch aus einer anderen Sichtweise zu beleuchten.

„Der Film stützt sich in den wesentlichen Handlungssträngen auf das klassische Volksmärchen von Schneewittchen, ist jedoch zwecks des Erzählflusses und filmischer Dramaturgie mit einigen zusätzlichen Elementen versehen“.

Bei dieser Aussage geht es nicht um den Film Snow White and the Huntsman, sondern um den Klassiker von Schneewittchen aus dem Jahre 1937. Interessant!

Noch weiter zurückblickend (1812 etc.) ergeben sich weitere Urfassungen des Märchens sowie verschiedene Interpretationen (z. B. die von Alexander Puschkin).

Hierbei wird  Schneewittchen nicht als solches bezeichnet, sondern ist eine namenlose Prinzessin.  Statt zu sieben Zwergen flüchtet sie zu sieben Rittern. Dort fehlen die Episoden mit dem geschnürten Mieder und dem vergifteten Kamm. Die Ritter gehen auf die Jagd statt in ein Bergwerk und würden das Mädchen gerne selbst ehelichen, geben sich aber mit ihrer Freundschaft zufrieden.  Im Wald soll das Mädchen statt von einem Jäger von einer Kammerfrau getötet werden; der Mordanschlag im Haus der Ritter wird von ihr im Auftrag der Königin als Wiedergutmachung für ihren Betrug beim ersten Mordauftrag verübt.  Die Heldin ist mit dem Prinzen, der sie am Ende rettet, bereits aus der Zeit im Königsschloss verlobt. Die böse Königin stirbt vor Gram, schon wieder nicht die Schönste zu sein.

Teile dieser alten Interpretation finden sich auch in Snow White and the Huntsman wieder.

Betrachtet man die Ursprungsillustrationen des Märchens aus dem 18.Jahrhundert so findet man auch hier Gemeinsamkeiten, z. B. Blutstropfen im Schnee in der Eröffnungsszene etc.

Diese ganzen Interpretationen sind von dem Klassischen uns bekannten und in den Kindertagen prägenden Erzählstil natürlich weit entfernt.

Erzählforscher merken zu der erotischen Ebene des Märchens an, dass Schönheit in Märchen immer mit Liebe in Zusammenhang steht, was in Schneewittchen aber ausschließlich in einer abnormen Form geschieht. In Grimms Märchen seien die Vorgänge vergleichsweise asexuell geschildert im Gegensatz zu anderen Darstellungen, diese Tendenz würde in späteren Ausgaben sogar weiter zunehmen.

Es gibt viele neuere Märchenverfilmungen, mit dem Anspruch der künstlerischen Interpretation.
Bei dem Film Snow White and the Huntsman, wurde diese Interpretation weiterentwickelt und wieder einmal ein Märchen der Gebrüder Grimm surrealisiert.
Hierbei spielt die Wahl der Protagonisten eine entscheidende Rolle, mit Charlize Theron

wurde die böse Königin hervorragend besetzt. Kirsten Stewart als Snow White

ist nett anzusehen,  Chris Hemsworth als Huntsman, ist Thor geschuldet, zumal er auch hier um sich schwingt.

Nun gut, diese lange zusammen gesuchte Besetzung, schafft es dennoch einen prächtigen Film in Szene zu setzen, dessen Schauwerte grandios inszeniert wurden. Die gesamte Geschichte ist sehr dunkel angelegt und passt in das derzeitige Muster der Filmemacher gut hinein. Im Vergleich hierzu war das quasi zeitgleich erschienene Spieglein, Spieglein, eine humoristisch angelegte Interpretation und so als Gegenpol zu sehen. Leider bleibt bei der Inszenierung die Seele des Filmes etwas auf der Strecke, denn gerade Snow White als die Gralshüterin des Guten, kann diese Rolle Storyline bedingt nicht wirklich ausfüllen. Im Gegensatz hierzu schafft es Charlize Theron

durchaus Akzente zu setzen und ihr Talent zu untermauern, den Weg von der Schönen zum Biest verkörpert sie wie keine andere und spielt diese Rollen, wenn man sie lässt hervorragend. Die stark unterkühlt angelegte Rolle des Huntsman,

dessen Wunden scheinbar nicht heilen können, lässt keinen Platz für eine Romanze zwischen durch, jedoch wird mit vielen kleinen fast unscheinbaren Bildmetaphern, die Grundsubstanz des Märchen beibehalten.

Diese Neuinterpretation des Märchens hat mir sehr gut gefallen. Zunächst düstern und mittelalterlich geprägt,

dann im zweiten Akt kommt die Reinheit von Snow White zum Tragen

und der Streifen bekommt eine Frischzellenkur, im dritten Akt wieder zurück zum düsteren mit dem märchenhaften Ende,

welches man glaubt, es kaum eine Öffnung für eine Fortsetzung lässt, die für 2016 auch bereits geplant ist, jedoch ohne KS.

Eigene Sicht:
Diese neuen Interpretationen von Märchen hat schon mit Gebrüder Grimm seinen Anfang genommen und hat sich dann weiter fortgeführt. Mir gefallen diese ausgefallenen Märchenvarianten sehr gut und wie man oben sieht, ist das alles garnicht so weit von den alten Erzählungen entfernt. Denn wir kennen ja meistens nur die Neuzeitvariante. Sicher wird dramartugisch im Film nachgeholfen, das macht das Ganze aber auch so sympatisch und gibt einem nicht das Gefühl eine reine Märchenadaption zu sehen.

Der Film ist in seiner Grundstruktur tolle Action - Fantasy mit einem Hauch Märchenwelt.

Bild:
Das Bild war auf hohem HD Niveau, manchmal etwas weicher

aber immer mit hervorragendem Kontrast

und sehr gutem Schwarzwert

auf meiner Leinwand, gab das Bild sich keine Blöße. Die vielen dunklen Bilder geben dem Film etwas Dämonisches

und transportieren die Erzählzeit sehr glaubhaft auf die Leinwand. Hier hat der Regisseur gute Arbeit geleistet, in dem er den Zuschauer mit grandiosen Bildern unterhält und im Feenland

mit exzellenter Bildschärfe punkten kann.

Ton:
Der Suroundsound ist phänomenal. Einen besseren DTS-Ton habe ich noch nicht gehört, die dramaturgisch angelegten grollenden extrem tiefen Bässe, sind teilweise schon zu viel des Guten. Das Klangpanorama ist superb und die Direktionaleffekte Extraklasse. Mehr geht eigentlich nicht. Zu alledem sind die Dialoge immer präsent und gut verständlich in das Gesamtklangkunstwerk eingebetet. Alle Speaker bekommen hier wirklich genug zu tun, sodass diesen keine Langeweile aufkommt.
Hier zeigt sich einmal erneut, das es auch ohne HD im Ton einen fulminaten Sound geben kann, der begeistert und die Story phantastisch begleitet.

Ansichtssache:
Film: 4 von 5 (insgesamt ein gelungenes surreales Märchen)
Bild: 4 von 5( auch hier gibt es nicht so viel zu meckern.
Ton: 5 von 5 ( der ist wirklich bombastisch und rockt das Zimmer)

Fazit:
Ein Märchen, dass im modernen Erzählstil des 21. Jahrhunderts und gleichzeitig mit Rückblick auf den Ursprung umgesetzt wurde. Diesen Streifen muss man als Neustart sehen, das Altertum der Märchenerzählungen mit der Erzählstruktur der Neuzeit zu verbinden. Wer mittelalterliche Sagen mag, der muss diese Grimm-Märcheninterpretation ansehen und vergisst einfach, dass es sich um ein Grimmmärchen handelt. 

In diesem Märchenhaften Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly



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Die Rockoper Tommy ist eine der Blu Ray Disc, die ich sofort nach erscheinen in meiner Sammlung hatte. Bereits in meiner Jugend gab es diesen Meilenstein als Langspielpatte, die ich ebenfalls in meiner Sammlung habe. Natürlich habe ich dieses tolle Musikevent für die damalige Zeit 1975 rauf und runter gehört.
Es ist ein zeitloses Stück Popkultur, welches ich mir heute immer noch von Zeit zu Zeit gönne und nu ja, mittlerweile auf meinem Ipod bei der Fahrt zur Arbeit schon einmal auflege, so bleibt diese Musik sowohl in der Reinfassung von The Who als auch in der Rockoperfassung bei mir im Kopf. Ich mag beide Fassungen sehr gerne, da die Musik zeitlos und immer noch hörenswert ist.

Tommy The Movie ist natürlich ein Urgestein des Rockmusicals.

Quasi als Absacker des Monats Oktober, habe ich mir gedacht einmal wieder einmal einen Musikfilm zu präsentieren, der die erste Rockoper war und damals mit zu dem besten gehörte was es so gab.

Es war die große Zeit der Musikfilme mit Beatles und The Who sowie einer Vielzahl anderer  entstandener Rockmusicals unter anderem auch Jesus Christ Superstar etc. Tommy stellt aber etwas besonderes dar. Der Film wird vollkommen von der Musik getragen. Die Soundtechnik war damals revolutionär, es war sozusagen der erste 5 Kanal Film. Dolby steckte zu dem damaligen Zeitpunkt noch in den Kinderschuhen und experimentierte eifrig. The Who hatten die Vision den Klang rundherum zu produzieren und benötigten für die damalige Zeit eine Heerschar an Technik. Die Storyline wirkt aus heutiger Sicht für junge Leute vielleicht etwas befremdlich, folgt aber dem Musiktrack, jedoch gab es damals einige Filme die der gleichen Strategie folgten.

Sound:
Der Sound wurde auf der BD so abgemischt, wie er damals auch in einigen Kinos lief. Hierbei wurden die Stimmen genau auf die Mitte gelegt und verblieben auch dort, die restlichen 4 Speaker wurden mit Musik belegt. Subs hatte man damals nicht, sodass ein 5.0 Raumklang vorherrschte. die 5.1 Abmischung ist ein Tribut an die Neuzeit. Der 2 Kanalton war wohl in den meisten Kinos vorhanden. Insgesamt ist der Sound sauber klar und die Musik ist eben 70er Jahre geprägt. Tiefbass gibt es nur vereinzelt, z.B. beim Abschiessen der Flugzeuge im Spielpalast etc. Aus damaliger Sicht grandios, ist der Sound heute etwas angestaubt, hat man sich aber eine Zeit daran gewöhnt, so kann die Musik und auch der Klang überzeugen, er passt einfach zu dem Film, wie die Faust auf das besagte Auge.

Worum geht es:

Der Militärflieger Captain Walker wird 1945 abgeschossen.

Seine Frau Nora bringt noch im gleichen Jahr einen Jungen zur Welt.

Sie zieht Tommy allein auf,

bis sie den Animateur Frank bei sich aufnimmt.
Als ihr totgeglaubter Ehemann 1951 zurückkehrt, wird er von Frank erschlagen.

Tommy, der das mit ansehen musste, wird durch den Schock blind und taub. Niemand kann ihm helfen.


In den 60er Jahren findet er auf einem verlassenen Autofriedhof ein Flippergerät.


Als Frank die außergewöhnliche Begabung seines Stiefsohns für das Flippern erkennt,

baut er ihn zum Star auf. So kommen Frank, Nora und Tommy zu viel Geld.

Plötzlich kann Tommy wieder sehen, hören und sprechen.
Daraufhin vermarktet Frank ihn als Heilsbringer.

Reisebusse bringen die Fans in das Spiel-Paradies der neuen Sekte.
Jedoch bringt das fatale Folgen mit sich

Starring:



  Roger Daltrey

Ann-Magret

Oliver Reed

Tina Turner

Elton John

Eric Clapton

Musiktitel:
1. Overture, 2. Prologue, 3. Captain Walker (Vater),

4. It’s A Boy (Tommy),


5. Bernie’s Holiday Camp, (Stiefvater) 6. 1951, 7. What About The Boy (Was simmt nicht mit Tommay), 8. Amazing Journey, 9. Christmas, 10. Eyesight To The Blind,

11. Acid Queen,(Tina Turner)

12. Do You Think It’s Alright?, 13. Cousin Kevin, 14. Do You Think It’s Alright?, 15. Fiddle About, 16. Do You Think It’s Alright?, 17. Sparks, 18. Extra, Extra, Extra,

19. Pinball Wizard (Elton John),

20. Champagne, 21. There’s A Doctor, 22. Go To The Mirror,

23. Tommy Can You Hear Me?

24. Smash The Mirror, 25. I’m Free,


26. Mother And Son, 27. Miracle Cure, 28. Sally Simpson, 29. Sensation, 30. Welcome, 31. TV Studio, 32. Tommy’s Holiday Camp, 33. We’re Not Gonna Take It,

34. 
See Me, Feel Me, Listening to you



Die Songs lehnen sich in Melodie, Text und Reihenfolge lose an das Album " Tommy" (The Who 1969) an, dabei dient dieses allerdings mehr als loses Gerüstet denn als streng eingehaltene Vorgabe. Veränderungen gab es vornehmlich bei Arrangements und wegen des Hinzuziehens weiterer Interpreten (auch Oliver Reed, Ann-Margret, Jack Nicholson haben gesungen).

Eigene Sicht:
Die Kritiken waren damals vielschichtig angelegt und von Kunstwerk bis zu überzogenem Machwerk war schon damals alles dabei.

Wenn des Musical eine Botschaft hatte, dann diese, das mit dem Erfolg auch der Größenwahn nicht weit entfernt liegt und wenn, die Masse ihren Helden auf Händen trägt, dieser sich verändert und mit der Zuneigung auch gleichzeitig die Entfremdung daher geht, sodass sich die Fangemeinde von ihrem Idol abwendet und agressiv reagiert bis zur Zerstörung ihres Idols.
Das Lexikon des internationalen Films schrieb in etwa, das der Film eine „optisch und akustisch orgiastische, zuweilen gewalttätige Verfilmung der gleichnamigen Rock-Oper von The Who sei. Die erzählte „allegorische Geschichte, in der sich das wütende Aufbegehren der Rock-Generation ebenso artikuliert wie deren mystische Erlösungssehnsucht“ wird als „greller Pop-Bilderbogen“ inszeniert, der „mit satirischen Seitenhieben auf die eigene Branche“ versetzt ist und „von einer effektbewußten Bürgerschreck-Attitüde“ getragen wird.

Bild:
Das Bild ist etwas durchwachsen. Es gibt tolle Farben, sehr viel scharfe Bildszenen, einen guten Kontrast und der Schwarzwert auf meiner Leinwand war auch brauchbar, jedoch hat man bestimmt kein neues Master in 4K für die Blu Ray gefertigt, sonst wären einige Bildschwächen wohl verschwunden. Aber auch hier gilt, so scharf hat man Roger (Tommy), Elton, Tina, Jack, Eric und Ann etc. noch nicht gesehen.

Ansichtssache:
Film: 4 von 5 (da es die erste Rockoper war und bis heute in ihrer Surrealität unerreicht ist)

Bild: 3,8 von 5 (hier hätte man ein 4K Master machen müssen oder noch warten sollen, es hat aber schon HD Charakter)

Sound: 4 von 5 ( da er für die damalige Zeit wirklich wegweisend war)


Fazit:
Tommy ist klangtechnich ein Pionier des Mehrkanalsounds, das muss man wissen um die Bedeutung dieses Filmes einstufen zu können, schon deshalb muss diese BD in alle ernstgemeinten Sammlungen. Die filmische Umsetzung ist damals revolutionär gewesen und schon deshalb für alle echten Filmfans ein "Must see". 

Tommy can you hear me


Eure
C.T.
alias
Bluray Charly




Rechtehinweis:
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Oh ja,

A Million ways to Die in the West

ACHTUNG kann Spuren von Spoilern enthalten. 

 ist wieder einmal so ein Film, der bei mir aufgrund der Infos einige Erwartungen an eine tolle Westernparodie stellte. Dann kam der Film in den Player und eröffnete mit einem grandiosen Soundtrack, der mich sofort gefangen nahm und ging postwendend in eine grandiose typische Westerneröffnungszene über, in dem sich zwei zu einem Duell gegenüber stehen. Die schaulustige Herrschar steht natürlich unter den Dächern der Holzhäuser und wartet darauf, da man sich gegenseitig über den Haufen schießt. Dabei steht eine teilnahmslose junge Dame (Amanda Seyfried), die sich das anbahnende Spektakel ansieht. Erst später stellt sich heraus, dass sie mit dem etwas tollpatschigen aber ebenso eloquenten Schafzüchter Albert befreundet ist. Es kommt, was kommen muss oder etwa nicht. Nein, der eloquente Schafzüchter Albert redet auf den Duellanten ein wie die Teufel auf die arme Seele und sofort bekommt man in einem Schattenspiel gezeigt worauf man sich die nächsten hmmm 111 Minuten gefasst machen kann.
Wir befinden uns in


 Albert Stark(McFarlene)
Albert is a poor sheep farmer with a yellow belly and limited prospects, so it's no surprise when his sweetheart Louise (Amanda Seyfried) leaves him for Foy (Neil Patrick Harris), a dandy with cash and a rococo mustache. ist ein armer Schafzüchter, der nach einem gescheiterten  Duell postwended von seiner Geliebten Louise (Amanda Seyfried) verlassen wird und sich für Foy (Neil Patrick Harris), einem Dandy mit Bargeld und einem Rokoko-Schnurrbart entscheidet. Albert has a best friend, Edward (Giovanni Ribisi), a God-fearing type who is betrothed to a prostitute named Ruth (Sarah Silverman). Alberts Freund Edward (Giovanni Ribisi), ein gläubiger Geselle, ist mit der Prostituierten Ruth (Sarah Silverman) verlobt.Also present are Liam Neeson, as a black-hearted gunslinger called Clinch, and Charlize Theron, who plays Anna, his long-suffering wife. Liam Neeson spielt den "eiskalten" Revolverhelden Clinch, der aber niemanden einfach so erschießt und Anna (Charlize Theron), die seine unglückliche Frau darstellt. Grudsätzlich eine wirkliche Topbesetzung. So, the cast is in fine shape; Die grandios eingefangenen Landschaften, sind ein Tribut an John Ford and the soundtrack, by Joel McNeely, kicks off with a big, generous pastiche of an old-school Western theme. Sowie der der Soundtrack von Joel McNeely, startet großartig und verpufft dann am Ende des Vorspanns.

Dann beginnt der eigentliche Film.

Es gibt Szenen über den Tod durch Blähungen, die Schmerzen des Analverkehrs. Durchfall im Hut. Running Gags auf dem Jahrmarkt

etc. Dazu gesellt sich eine Lagerfeuerszene aus dem Klassiker Blazzing Saddles.

Die sich hieran anschließende Filmsequenz ist  für mich die Beste im ganzen Film, da sie die Surrealität so wunderbar auf die Spitze treibt ohne die derbe Dialogüberzeichnung. Es gibt natürlich auch noch Gags über Schafe und BlowJobs sowie die Auswirkungen des Prostituierten Daseins.

Alles keine schlechten Gags und einige davon konnten auch zünden,

jedoch ist es wie mit allem, manchmal ist es dann etwas zuviel, und die Gags sind etwas überzogen und wiederholen sich auch teilweise in ihrer Art, sodass sie nicht mehr wirklich zum Lachen animieren konnten. Es ist natürlich eine besondere Art archaischem Humor, der hier dargeboten wird, den muss man mögen oder nicht. Nicht alles hat mir gefallen zumal wenn es zu oft wiederholt wird. So ist der Running Gag mit dem Jahrmarkt und die Story mit Edward und Ruth eine tolle Idee, nur wird der Bogen dann manchmal etwas überspannt, nach dem Motto: "ich muss jetzt noch einen draufsetzten", sodass der Gag dann eher ermüdend wirkt  und ringt einem leider kein Lachen mehr heraus. Das ist dann natürlich schade! Denn der Film hat wirklich Potential.

Anna, die nicht als alte Jungfer mit 15 Jahren enden wollte, bringt eigentlich das Kernthema auf den Punkt,  nämlich, das der Wilde Westen ein gefährliches Pflaster war und die Lebenswertwartung nicht sehr hoch, Gesundheit war wichtig und man war immer Nahe am Tode in dieser Zeit und keinen hat es wirklich gekümmert.

Bilder zum Film:

The Town

Das obligatorische Windrad

Ein super Team

bleihaltiges Zauberwasser

Friedhof

Foto gefälligt. Bitte Lächeln

Duell 1

Schaff auf Dach

Duell 2

Figurbetont

Erwischt

Duellvorbereitung

(alle Bilder sind Eigentum des Filmverleihs)

Eigene Sicht:
Also ich habe bestimmt nichts gegen vulgäre politisch unkorrekte Komödien einzuwenden. Mel Brooks hatte früher schon bewiesen, dass das sehr unterhaltsam sein kann und wenn man es schafft, die Pointen genau zu treffen kann das auch für etwa 90 Minuten sehr gut funtioniert.  Mit dem Film Ted hatte McFarlene ein 50 Mio. US Dollar Projekt in eine Goldgrube verwandelt, sodass man ihm hier besonderen Freigang und eine gute Besetzungsliste an die Hand gab. Mit Liam Neeson, Charlize Theron, Amanda Seyfried und natürlich einige andere bekannte Gesichter, die auch für unkorrekte Filme gerade stehen können, wurde hier eine Erwartungshaltung geschürt, der der Film leider m.E. nicht ganz standhalten kann. Mit sich wiederholenden Furzzwitzen oder auch ausgedehnten Erläuterungen zu den gerade erzählten Witzen, bzw. die etwas komplizierte  "Liebesbeziehung" von Edward, dessen Verlobte Ruth sich aufspart für die Hochzeitsnacht mit ihm. Gleichzeitig aber eine Prostituierte spielt, die nur alle erdenklichen Arten hier öffentlich zur Schau stellt, sind sicherlich tolle Gageinspieler und kommt beim ersten Mal und vielleicht noch beim zweiten mal gut, jedoch zieht es sich fast über die gesamte Spielzeit hin und das wirkt dann doch etwas ermüdend, zumal die Akteure sonst nicht wirklich eine tragende Rolle spielen in der „Storyline“. Storyline, gibt es die denn überhaupt?

Hierin liegt eigentlich das große Problem neben wirklich toll fotografierten Landschaften und den Bemühungen von McFarlene , schaffte es der Film bei mir nicht wirklich zu zünden. Sicher gab es auch einige schöne Gagelemente, das waren dann bei mir aber eher die die keinen Text hatte, sondern eher der Situationskomik entstammten, die mich zum Schmunzeln oder auch einmal soweit ich mich erinnere zum Lachen brachten (und ich lache gerne). Die Verbalen Versatzstücke, die tief unter der Gürtellinie sind, waren bei mir teilweise eher "Rohrkrepierer" und dauerten einfach teilweise zu lange um noch eine Pointe nach sich zu ziehen, es fehlten einfach dann die Punktlandungen der Gags. Der Film ist für mich eher eine Stand-up Comedy. Die Geschichte innerhalb des Filmes ist nicht wirklich wichtig  und dient somit eher nur dem Gerüst, an dem sich die Gags entlanghangeln sollen.
Das muss ja nicht negativ sein, sondern kann durchaus zum Film dazu gehören, dann passt das schon.

Insgesamt wurden die sehr guten Möglichkeiten einzelner Akteure aber etwas verschwendet und auch Liam Neeson, der bestimmt auch einmal einen Bösen spielen wollte, kann der Rolle nicht wirklich gerecht werden, da er auf dieses Rollenprofil nicht programmiert ist.

Das hat McFarlene sicher erkannt und ihm einen etwas abgeschwächten Bösewicht Stempel verpasst. Aber auch Charlize Theron  wird hier auch in ein Korsett gepresst,

im wahrsten Wortsinn und kann ihre Reize nicht so gut ausspielen wie vielleicht erhofft

und bleibt somit insgesamt Drehbuchgemäß leider etwas unterkühlt. Amanda Seyfried (Louise) ist für meine Begriffe auch ein Beispiel dafür, wie man eine Rolle auch einmal fehlbesetzten kann. Sie spielt ihre Rolle leider mit etwas zu wenig Ausstrahlung

und man fragt sich, wieso läuft der Junge dem Mädel überhaupt so hinterher. Die Filmprämisse ist es dann auch lediglich, das Albert versucht seine angebetete Louise zurückzugewinnen, die ihn nach dem misslungenen Duell

verlässt um sich direkt danach einem anderen an den Hals zu werfen.
Dann gibt es aber auch noch einen Cameoauftritten und die wirklich gelungene Drogensequenz mit einer Hommage an Salvador Dali, die ich als die besten Elemente des Filmes sehe und natürlich die superbe Bildführung

sowie der tollen aus einigen alten Western herangezogenen Musikelemente, hat der Film viel Potential verschenkt. So lässt der Film mich etwas ambivalent zurück.

Bild:
Das Bild ist wirklich top und ist auf heutigem HD Niveau angesiedelt. Schwarz, stark, scharf könnte man kurzerhand dazu sagen.  Die Landschaftsaufnahmen

und auch die schönen Tagesszenen sowie Nachtaufnahmen verbergen nichts und so kann man den Wilden Westen

in besten Bildern genießen.

Ton:
Etwas anders sieht es mit dem Surroundsound aus. Dieser ist zwar mit wunderschöner Westernmusik aus der Zeit von Aaron Copland und Elmer Bernstein etc. die aus einigen Klassikern zusammengestellt, jedoch ist die Soundabmischung meistens auf die Front ausgerichtet und vergibt auch hier einiges an filmbegleitenden Soundperformance Möglichkeiten. Der Bass ist nur einmal wirklich gefragt und Direktionaleffekte findet  man auch nur spärlich im Raum. Dennoch machte mir der Sound aufgrund der Musik viel spaß.

Ansichtssache:
Film: 3,3 von mir; 4.0 von 5 ( unter Berücksichtigung, dass meine Kids viel spaß am Film hatten und die Zielgruppe eher die jüngere Generation zu sein scheint)
Bild: 4,5 von 5 ( ein wirklich sehr gutes Bild)
Ton: 3,5 von 5 ( die Musik war gut, die Surroundsoundabmischung hätte noch Platz nach oben gehabt)

Fazit:
Freunde des etwas derberen Filmhumors wie z.B. Ted oder ähnlichem werden sich auch hieran erfreuen, wenn sie zudem noch zu der etwas jüngeren Zielgruppe gehören, dann wird der Film sehr gut funktionieren und das ist doch die Hauptsache.

Oh man, man kommt ins Alter und fragt sich, muss ich so etwas noch sehen, sehen ja, aber auch hören.

Ich für meinen Teil konnte mich zumindest an den grandios fotografierten Landschaften, den guten Szenen ohne zu vulgäre Untertöne
durchaus erfreuen, sodass der Film zwar nicht wirklich durchstartete und ein Lachfeuerwerk bei mir auslöste aber auch kein Totalausfall war.

Das hier nicht der falsche Eindruck entsteht. Auch wenn der Film bei mir nicht voll zündete, hat er doch eine Zündschnur,  die je nach dem zünden kann. Also ran an die Hardcore Gags.


In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly


und obwohl mich der Film jetzt nicht vom Hocker gehauen hat, hat mir die Erstellung des Blogs spaß gemacht.


Die US  EC Fassung dauert 135 Minuten und ist somit etwa 18 Minuten länger


Rechtehinweis: 
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Bilder werden mit Quellenangaben versehen und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese  mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
  


Interstellares Großereignis

7. November 2014





Diesen Film wollte
ich um nichts in der Welt im Kino verpassen, so habe ich mich wirklich kurzentschlossen am ersten Spieltag um 16:00 Uhr ins Kino gesetzt.

Der Film dauert fast 170 Minuten und ist somit schon einmal ein echtes Zeitkaliber, wird dieser Zeitaufwand aber auch dem Filminhalt gerecht und erwartet mich hier ebenfalls ein echtes Blockbusterkaliber.

Das galt es gestern zu ergründen. Hierfür musste ich weite Wege zurücklegen. Bis zum Saturn musste ich Reisen in Wurmlöcher griechen,

mich von riesigen Wellen umspülen lassen,

im Kryoschlaf liegen

und zu alle dem auch noch Kontakt zur Familie halten, die nicht weiß, wo man sich befindet und ob man noch existiert.Zudem galt es riesige Zeiträume in kurzer Zeit zu überbrücken. Den Eintritt in dieses Science Fiction Spektakel habe ich mir natürlich schon vorher online besorgt.

Eigentlich schade, hatte ich doch früher immer noch einen schönen Smaltalk mit einer netten Kartenverkäuferin, das fällt damit natürlich weg. Man steht an einem kalten Automaten, hält seine EC Karte davor und die Karten flattern einem sprichwörtlich entgegen. Wenn das nicht romantisch ist.

Ich habe im riesigen Kino 4 des Cinedom in Köln gebucht und wir nehmen in Reihe 15 auf Platz 21 und 22 unsere Weltraumplätze ein.

Dieser Abstand ist aus meiner Sicht ideal, da man genau auf der Bildhöhenmitte sitzt, quasi im Zentrum des Wurmlochs. Das Kino (Raumschiff) selbst ist ja schon einmal eine echte Erscheinung und mit einer Sichtöffnung von über 20 m breite und etwa 10 m Höhe in die ewigen Weiten des Weltalls und das alles im 21:9 Format, wird man schön etwas ehrfürchtig.

Woher kommen wir? 

Was macht uns aus?

 Existiert eine höhere Macht jenseits unserer Vorstellungskraft?

Das sind Fragen die die Menschheit schon seit ewigen Zeiten bewegt und auf die wir bis heute keine zufriedenstellenden Antworten gefunden haben.

Sind wir alleine in der Unendlichkeit des Universums?

Gibt es Planeten auf denen Leben so wie wir es kennen möglich ist?

Sind wir einzigartig?

Der Mensch steht am Wendepunkt seines Daseins. Die Menschheit stirbt. Langsam, aber scheinbar unausweichlich. Das Klima hat sich verändert,

es gibt massive Stürme,
Ernten fallen aus,

die Nahrungsmittel werden immer knapper, Wissenschaft und Staat haben sich zurückgezogen, so scheint es. Eigenversorgung ist das einzige Mittel zum Überleben. Cooper ist Vater von zwei Kindern, Murphy

und Tom.

Er lebt zusammen mit seinem Schwiegervater auf einer Maisfarm im Getreidegürtel der USA. Seine Frau ist verstorben. Cooper ist jedoch nicht als Farmer geboren, nein, er war Astronaut bei der NASA.
 Ein unerklärliches Phänomen bringt ihn und seine zehnjährige Tochter einem Geheimnis auf die Spur: NORAD, das US-Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando, existiert entgegen der allgemeinen Annahme immer noch. Unter der Leitung eines alten Kollegen Professor Brand

wird im verborgenen von der NASA das Ziel verfolgt, die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Cooper lässt sich von der Notwendigkeit und der Tatsache, dass nur er noch da ist um diese Mission zu leiten, davon überzeugen und tritt den Weg in die Ungewissheit an.

Hierbei muss Cooper eine schwerwiegende Entscheidung treffen um das Ziel zu erreichen, er muss seine Familie zurücklassen und er weiß nicht, ob er jemals wieder zurückkehren wird.

  Zum Abschied verspricht er seiner Tochter Murph und Sohn Tom, heil von seiner Mission zurückzukehren. So lässt sich in Interstellar die familiäre Bande über eine Entfernung von Tausenden von Lichtjahren, aufrechterhalten durch sporadische Videobotschaften.
Die Physik spielt dann in solchen Momenten keine Rolle. Gegen die Macht der Liebe können die Gravitationskräfte eines Schwarzen Lochs

nichts entgegensetzten. Der Film verknüpft das Thema Erinnerung mit dem Motiv des schieren Überlebenswillens. "Das letzte Bild, das der Mensch im Angesicht seines Todes vor Augen hat", erzählt ein einsamer Raumfahrer, den Coopers Crew auf ihrer Reise aufliest und der in keiner Castliste aufgetaucht ist, ist das seiner Kinder".

Christopher Nolan geht mit Interstellar  so weit wie kein anderer Regisseur vor ihm. Er überbrückt Raum und Zeit. Da schwebt eine Raumstation

vor einem gewaltigen Schwarzen Loch, das von einem gigantischen Staubkranz umgeben ist und auf einem vertraut erscheinenden Wasserplaneten bilden sich kilometerhohe Flutwellen.

 Der filmischen Imagination sind keine Grenzen gesetzt und Nolan besitzt die technischen Mittel sowie das Fachpersonal, seine Vision von fremden Galaxien in spektakuläre Bilder zu übertragen. Sind es doch die selben Bildkünstler, die auch schon bei Inception und Dark Knight mit dabei waren.

Pläne für den Film gab es bereits im Jahre 2006, damals hatte man noch Steven Spielberg für die Regie eingeplant. Das Drehbuch verfasste Jonathan Nolan. Erst im Jahre 2012 hatte man sich dann dazu entschieden, die Regiearbeit an Christopher Nolan zu geben, der mit Batman gerade Filmgeschichte geschrieben hatte.

Die Erwartungshaltung an einen Film in dem Christopher Nolan auf dem Regiesessel sitzt ist schon astronomisch hoch. Hier wird quasi die Quadratur des Kreises erwartet und als Fan von Stanley Kubriks 2001 Odysee im Weltraum ein neues Epos erwartet.

Der Film wartet nicht mit bahnbrechenden Effektgewittern auf, sondern ist ein emotionaler Meilenstein, der ohne den überbordenden Pathos, sich allein der Emotionalität hinzugeben versteht. Der Film ist zudem erst einmal ein sehr intimes Familiendrama, indem der Überlebenskampf der Menschheit symbolisch in Form des Schicksals einer Familie herausgestellt wird. Murph, seine Tochter, die die Gene seines Vaters geerbt hat, treibt das Programm zur Rettung der Menschheit als Erwachsene weiter voran.

 Hierbei erkundet Nolan die Rätsel des Universums

und stellt hierbei die bereits oben aufgeführten Fragen in Form von überwältigenden grandiosen Bildern und einer Emotionalität dar, die man so von ihm nicht erwartet hat.


Zudem wartet der Film, wieder einmal mit einem grandiosen dem Film passenden Soundtrack von Hans Zimmer auf. Hans Zimmer hat vorher kein Drehbuch gesehen. Nolan hat im lediglich einen Brief vorgelegt, der sehr emotional gewesen sein soll.
“Die eine Seite, die Chris an diesem Tag für mich schrieb, hatte eigenartigerweise kaum etwas mit dem Film zu tun. Es war ein sehr persönlicher Text, der eher auf meine eigene Geschichte abzielte. Er weiß, wie er mich berühren kann.” sagte Zimmer.
 Herausgekommen ist wieder einmal ein unfassbarer Soundtrack mit der unverkennbaren Handschrift von Hans Zimmer, der den Film in allen Belangen unterstützt. Die Musik, soweit man das sagen kann, zieht einen direkt hinein in die Story und baut einen sehr schönen Spannungsbogen mit auf, der einen  auch schon einmal aus dem Kinosessel hebt. Mal feinsinnig, mal massiv, mal expressiv, hebt sich dieser Soundtrack wieder einmal von den bekannten Soundmustern ab. Feine Klangstrukturen folgen vibrierenden Bassgewittern, denen man sich nicht entziehen kann. Feine Klaviertönen unterlegte Filmschnipsel, die das im Vergleich winzige Raumgefährt von Cooper und Co. vor den Ringen des Saturns zeigt. Nolan schafft es hier tonal, die gefühlsmäßige Gleichung des Filmes genau auszutrarieren.

Bild:
Das Bild im Kino 4 meines Kölner Lieblingskinos ist fast über jeden Zweifel erhaben. Fast,genau, Nolan hat hier mit verschiedenen Kameras herumgespielt. Er nutzte 35 mm Kameras, die die Szenerie etwas weniger scharf abbildet und dazu gesellen sich dann IMAX Aufnahmen mit 65 mm Kameras, die wirklich ultrascharf auf der Leinwand, die ganze Großartigkeit, der Aufnahmen offenlegt. Alles das passt zu dem dargebotenen sehr gut und so erkennt man die Handschrift von Nolan auch hier, der zu dem Film, dem Sound auch das Bild metaphorisch einbindet in die Gesamtstruktur des Filmes.


Ton:
Auch hier hat man wirklich gute Arbeit geleistet. Der Surroundsound ist im Kino 4 in Köln mit seinen 40 Lautsprecher sowieso schon der Wahnsinn und hier konnte der Sound atmen und seinen großen Raum präsentieren, der Ton stand immer genau richtig im Raum und es waren viele sehr gute Direktionaleffekte vorhanden. Der Bass war fulminant und kam bis tief in die Magengrube angeflogen und unterstütze die Szenerie vortrefflich. Der Score ist ebenfalls gut gewählt und unterstreicht die dystopische Grundstimmung des Films.


Ansichtssache:

Film:
4,5 von 5 (Nolan ist hier etwas Besonderes gelungen) Jetzt im Jahre 2015 vergebe ich 5 von 5 Punkten.
Bild:
5 von 5 (ohne Diskussion)
Ton:

5 von 5 (besser kann ein Sound nicht sein) 

Fazit:

Einer der besten Filme, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Wer Science Fiction Filme mag und keine Angst vor Dystopien und der Relativität von Raum und Zeit hat sowie eine emotionale Gradwanderung erleben möchte, der ist hier richtig. Natürlich benötigt man hierfür etwas mehr Zeit um diese Zeitreise
zu überstehen, nämlich 169 Minuten um es genau zu sagen, begibt man sich in ein nolanisches Endzeitszenario und bekommt
eine Gänsehaut-Mischung aus Hirn und Herz.
Der erste Nolan Film der auch berechtigtenweise als 
sentimental betrachtet werden kann.
Es ist eine mutige, schöne kosmische Abenteuergeschichte mit einem Hauch des Surrealen und dem traumhaften und doch wird die Geschichte immer mit dem notwendigen Ernst erzählt wäre da nicht TRAS

(alle Bildrechte liegen beim Verleih)
der klobige Roboter.

Ein gigantischer Film für eine gigantische Leinwand.


In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly


Rechtehinweis: 
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Departed Unter Feinden

9. November 2014




Wir schreiben das Jahr 2006 Martin Scorsese bringt mit Departed Unter Feinden einen fulminaten Thriller auf den Markt, den man vielleicht vorher skeptisch als ein weiteres Hollywood Remake eines  asiatischen Genre Klassikers -Infernal Affair saus dem Jahre 2002- bezeichnet hätte.

Hat man aber diesen Film erst einmal gesehen, dann kehrt sich die Skepzis um in uneingeschränkte Bewunderung vor diesem Meisterwerk.

Erst vor kurzem hat Martin Scorsese im Zusammenarbeit mit Leonardo DiCaprio gezeigt, welches tolle Team beide abgeben und da war es hauptsächlich DiCaprio, der hier die Filmlinie vorgab.

Bei diesem Film hier sind es direkt 4-5 hervorragende Akteure, die Scorsese zur Verfügung hatte. Jack Nicholson sei hier erst einmal erwähnt, der den Mafia Boss Costello spielt und mit einer unfassbaren Authentizität dieses Rollenprofil umsetzt. Hier muss Scorsese nichts mehr sagen. Jack Nicholson spielt vermutlich seine Rolle im schlaf.
Er braucht nur Shining abzurufen und schon passt alles.

Jack Nicholsons Rolle des Billy Costigan ist dem berüchtigten Gangster James ‘Whitey’ Bulger nachempfunden.
Dieser war in den 90 er Jahren in Bosten ein echte Größe des organisierten Verbrechens und nutzte seine Tätigkeit als FBI-Spitzel, um seine eigene Machtposition in der Unterwelt auszubauen.
Als er von einem FBI-Agenten gewarnt wurde, dass er selbst auf der Fahndungsliste steht, setzte er sich ab


und konnte erst 16 Jahre später in Kalifornien verhaftet werden. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten von Departed lebte der Gangster, dem 19-facher Mord, Drogenhandel, Geldwäsche und Erpressung vorgeworfen wurden, noch völlig unbehelligt mit seiner Freundin in Santa Monica.

Di Caprio ist hier noch in seiner Blüte der Entwicklung und ist trotzdem schon ein ausgewachsener Schauspieler, der der Rolle, die Seele einhaucht, die sie braucht. Er soll als verdeckter Ermittler in Costellos engsten Umkreis gelangen, und er löst diese Aufgabe mit Bravour.
Billy gewinnt schnell Costellos Vertrauen, doch er hat einen Collin als harten Gegener in den Reihen der Bostoner State Police, einen skrupellosen Kriminellen, der sich bei der Polizei eingeschleust hat, um den Unterweltboss Costello mit Insiderinformationen zu versorgen.

Matt Damon ist ein weiteres Beispiel für einen Glückfall des Regisseurs, denn Matt bringt den eiskalten Wahnsinn mit ins Boot und ist seinem Entwicklungshelfer Costello treu ergeben. Colin wurde schon als Kind von eben jenem allmächtigen Costello für die Mafia rekrutiert. In seinem Auftrag macht er steil Karriere bei der Polizei.


Er schafft es in eine Luxuswohnung mit Aussicht auf die goldene Kuppel des Parlamentsgebäudes, bleibt seiner Vaterfigur aber immer verpflichtet und versorgt ihn mit Informationen über die Pläne seiner Feinde.

 
Als sowohl die Gangster als auch die Polizei merken, dass in ihren Reihen ein Maulwurf tätig ist, laufen Billy und Colin Gefahr, aufzufliegen.
Ein Bindeglied der besonderen Art stellt die Beziehung zur Phschiaterin Madolyn dar,

die sich Problemfällen auf beiden Seiten des Gestzes widmet und ohne es zu wissen sowohl eine Beziehung zu Colin hat, als auch zu Billy,

die jedoch beide auf einer vollkomen unterschiedlichen Ebene ablaufen. Colin der Vernunftmensch gibt Madolyn Sicherheit und Geborgenheit, Billy steht für Intimität und Leidenschaft. Madolyn fühlt sich zu beiden hingezogen, hieraus entwickelt sich eine interessante Nebenstory, die zum Ende hin auch noch Platz für Spekulationen eröffnet.

Um ihre Haut zu retten, versuchen sowohl Colin als auch Billy, den jeweils anderen zu enttarnen - was zu schlimmsten Verwicklungen und argem Blutvergießen in South Boston führt, dem Viertel, in dem beide aufgewachsen sind.



Das ist  dann auch der Grundtenor der Geschichte, sie ist ganz einfach und dennoch hochkomplex in seiner Auswirkung auf den Film. Scorsese nimmt sich nämlich viel Zeit seiner insgesamt fast 2,5 Stunden um die Charaktere genaustens einzuführen. Das kann dem einen oder anderen schon fast zu viel sein. Ist aber sehr wichtig für die Gesamtentwicklung dieses Cop-Mafia Thrillers.
Eine ehemaliger State Police Offizer stand dem Team
zur Seite und bestätigte, das es durchaus der Realität entspricht, wenn der Krieg zwischen der Polizei und den irischen Gangstern im Mittelpunkt der Geschichte steht.

Departed war 2007 bis zu diesem Zeitpunkt der erfolgreichste Scorsese-Film mit weltweit gut 289 Millionen US-Dollar.

Martin Scorsese bewegt sich mit „Departed: Unter Feinden“ wieder in dem Genre, das immer noch gewissermaßen den Kern der Marke Scorsese ausmacht: harter Thriller mit gesellschaftlichem Tiefgang.

Bei der Oscarverleihung 2007 wurde der Film in den Kategorien
Bester Film
Beste Regie
Bestes adaptiertes Drehbuch
und Bester Schnitt
ausgzeichnet
  Mark Wahlberg war zudem als Bester Nebendarsteller nominiert.

Bild:
Das Bild ist auf der Höhe seiner Zeit und hat natürlich einige kleine Fehlerchen, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen. Sowohl der Kontrast als auch der Schwarzwert und die Farben sind hervorragend und prägen den Stil des Filmes mit.





Ton.
Der Soundtrack ist geflastert mit tollen Musikstücken, die den Film wunderbar untermalen und ihm eine besondere Note verpassen.


Comfortable Numb (From Original Soundtrack "The Departed")
Sail On Sailor (From Original Soundtrack "The Departed") - Beach BoysLet It Loose (From Original Soundtrack "The Departed") - Rolling Stones
Sweet Dreams (From Original Soundtrack "The Departed") - Roy Buchanan
One Way Out (From Original Soundtrack "The Departed") - Allman Brothers Band
Baby Blue (From Original Soundtrack "The Departed") - Badfinger
I'm Shipping Up To Boston (From Original Soundtrack "The Departed") - Dropkick Murphys
Nobody But Me (From Original Soundtrack "The Departed") - The Human Beinz
Tweedlee Dee (From Original Soundtrack "The Departed") - Lavern Baker
Sweet Dreams (Of You) (From Original Soundtrack "The Departed") - Patsy Cline
The Departed Tango (From Original Soundtrack "The Departed")
Beacon Hill (From Original Soundtrack "The Departed") - Howard Shore







Ansichtssache :
Film: 5 von 5 ( dieser gewifte Scorsese)
Bild: 4,5 von 5 ( das Bild ist einfach gut)
Ton: 4 von 5 ( dieser Soundtrack rockt)

Fazit:
Ein echter Scorsese
„Departed“ ist überwältigend photographiert. Alleine schon wie  Costello den Film buchstäblich eröffnet, mit der Rekrutierung von Colin. Hervorragend ist auch, wie der Tonfall der Geschichte und die durch die Bilder transportierte Aura eine Symbiose eingehen. Nichts drängt sich in den Vordergrund. Spannung entsteht aus der Situation der Figuren und wird durch die genretypischen filmischen Mittel nur untermauert. Die Dialoge sind scharfzüngig. Die Musikauswahl, die als Leitlinie mit treibende  Gitarrenriffs unterlegtem irischen Folk-Crossover bis hin zum Pink-Floyd-Soft-Rock zur Liebesszene, passt exakt, wenn man den metaphorischen Liedtext zu der sich anbahnenedn Lovestory dazu hört.

In diesem Sinne

Eure
C.T 
alias
Bluray Charly 



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Ruhet in Frieden

15. November 2014

 

 



Liam Neeson ist der Garant für spannende Unterhaltung, ist doch schon der Schauspieler an und für sich einer der Besten auf seinem Gebiet, seine Bildschirmpräsenz ist einfach unglaublich und so hofft man natürlich darauf einen spannenden Action Thriller zu sehen, so ähnlich hatte ich es schon in meinem letzten Review formuliert, indem er einen Cop mimte.

Eigentlich gilt dieser Satz immer wenn er der Protagonist eines Films ist. Deshalb habe ich es mir auch nicht nehmen lassen, direkt am Starttag den Film Ruhet in Frieden anzusehen.Dabei hatte ich meinen Sohn Nr.2 und zur Primezeit gut gestärkt mit einem Gericht vom Thailänder ging es dann in „mein“ geliebtes Cinedom in Köln.

Der Film lief sonderbarer weise nun nicht in einem Blockbuster Kino, wie z. B. Nr. 4 oder 10 sondern in einem eher kleinen Kino nämlich Kino 11. Das soll nun aber nicht heißen, das es ein Nachteil ist, wenn, man sich in ein solches kleineres Kino begibt. Die Sehabstände sind auch hier optimal und es läuft zu gleichen Zeit ja auch immer noch Interstellar.
Nun ist Ruhet in Frieden aber auch kein Film den man in einem besonders großen Kinosaal geniessen muss.

 Nach einer Reihe Trailer startete der Film mit einer Öffnungsszene in der der Protagonist einen Überfall mit erlebt und die Täter verfolgt.
Dann erfolgt ein Schnitt und wir befinden uns im Jahre 1999. Eine Serie an Entführungen hat stattgefunden und Matthew Scudder wird zur Hilfe gerufen. Er hat den Dienst geschmissen und  bekämpft nun die Verbrechen auf seine Weise. Nimmte er den Fall an begibt sich auf die Suche ?
Es entwickelt sich ein solider Thriller, der seine packenden Momente hat.

Bilder vom Film:

Ein Auftrag?

Nimmt er ihn an?

Was hat er da gehört?

Ist das ein Opfer?

Ist das ein Opfer?

oder das?

oder auch dieses Mädchen?

Was geschieht mit ihnen?

Hat er eine Spur?

Wie wurden sie bezahlt?

Hat er was wichtiges entdeckt?

Kommt er den Entführern näher?

Gibt es ein gutes Ende?

Bild:
Das Bild des Filmes ist im Kino gut, jedoch nicht sehr gut, es ist filmisch etwas klassisch gehalten, kein digitales glattes und überscharfes Bild sondern eher ein etwas unruhiges zittriges und mit gewollten Unschärfen aufgebautes Bild, das mit sauberen Farben und gutem Kontrast zu punkten versteht. Es ist ein analoges Bild, bei dem man das Gefühl hat, als ob man etwas zu nahe an der Leinwand sitzt. Nun gut, man ist mittlerweile auch schon sehr verwöhnt von den superscharfen Bildern, die einem auf der Leinwand entgegen springen, sodass ich das Bild als wohltuend anders empfunden habe.

Ton:
Satter Sound kommt aus den Lautsprecher in den Kinosaal hinein. Die Schüsse und es gibt einige davon sind satt und füllen den gesamten Raum aus. Sonst gibt es jedoch nicht viel Tiefbass zu hören. Der Sound spielt sich oft auf der Leinwandebene ab und bringt nur in einigen Szenen die Effektkanäle ins Spiel. Aber auch das ist bei einem solchen Film, der viel von Dialogen lebt, nicht schlimm und schmälert den Filmgenuss nicht sonderlich.

Eigene Sicht:
Oben habe ich geschrieben, das da wo Liam Neeson draufsteht auch Liam Neeson drin sein muss. Das trifft hier aber nur bedingt zu, da der Thriller teilweise seinen Spannungsbogen, den er langsam aufbaut , dann wieder verliert, indem er sich etwas auf Nebengeschichten verzettelt, die für sich genommen etwas Humor in diesen grundsätzlich ernsten Thriller bringen, jedoch die Spannung auch ausbremsen. Erst zum Ende hin, nimmt der Film dann wieder Fahrt auf und wir zu dem, was er eigentlich sein soll, nämlich ein guter Thriller.
Lawrence Block Autor zahlreicher Romane und Kurzgeschichten mit dem Protagonisten Matthew Scudder, hatte bereits im Jahre 1994 den Roman „Endstation Friedhof“ in Deutschland auf den Markt gebracht. Dieser Film ist eine gute Wahl um den Protagonisten einzuführen und zu zeigen,  mit welchem Menschen man es hier zu tun hat. Der Film zeigt einen etwas abgewetzten gealterten Ex Cop, der nach einem einschneidenen Ereignis den Dienst quittiert  und  zu einem Antialkoholiker wird und zeigt ihn im Dunstkreis der New Yorker Schattenwelt.
Der Drehbuchautor hatte viel Zeit ein Drehbuch zu entwickeln, bei dem er dann auch noch Regie führen sollte und hatte den Mut Liam Neeson einmal nicht als Actionheld zu zeigen, sondern eher als verletzlichen nachdenklichen Protagonisten in einem Thriller mit etwas mehr Figurenentwicklung. Der Trailer suggereirt einem einen eher actionhaltigen Film, der dann vielleicht falsche Erwartungen weckt. Ich kan nicht nachvollziehen, das man immer noch nicht verstanden hat, dem Zuschauer einen ehrlichen Trailer zu präsentieren, deshalb schaue ich mir in der Regel auch vorher gar keine Trailer von Filmen mehr an, es sei denn sie laufen zwangsweise im Kino. In der Nachschau zur Erstellung meines Blogs fallen mir dann oft die krassen Missverhältnisse auf.

Eigentlich war dieser Film schon im Jahre 2002 in der Planung und es sollte hier Harrison Ford die Hauptrolle übernehmen. Denkt man das einmal weiter, so wäre das aus meiner Sicht eine hervorragende Wahl gewesen damals passet Ford in so ein Profil wunrebar hinein. Das Projekt wurde aber verworfen und erst 2012 wieder ins Leben gerufen und da stand schon vermutlich aus Altersgründen Harrison Ford natürlich nicht mehr zu Wahl obwohl er sich in der letzten Zeit auch mit etwas kleineren Produktionen arrangierte.


Ansichtssache:
Film. 3,9 von 5 (ein Film den man aber nicht unbedingt im Kino sehen muss, der aber für Genrefans ein guter Titel ist)
Bild: 3,8 von 5 ( nach der reinen HD Lehre)
Ton: 3,5 von 5 ( mit fehlte schon etwas Surround im Sound)

Neu:

Kino: Cinedom  Nr. 11
ein Kino mit 192 Sitzplätzen und einer Leinwandgröße von 13,8m*6,1 m im Format 21:9
Es handelt sich um ein sehr schönes mittleres Kino mit sehr bequemen Sitzen und einem sehr großen Beinabstand durch die steile Lage kann man von jedem Platz aus sehr gut sehen.


Fazit:
Für Thrillerfreunde die auf Liam Nesson stehen eine Sichtung wert. Wer ruhiger inszenierte Thriller mit Kopfbilder mag, der kann auch gut hineingehen, wenn er den Trailer richtig einordnen kann.
Wer aber einen Action Thriller Kracher erwartet, der wird enttäuscht sein.

Eure
C.T 
alias
Bluray Charly 



Rechtehinweis: 
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Bilder werden mit Quellenangaben versehen und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese  mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
Rechtehinweis: 

 



BEFORE I GO TO SLEEP




Morgen wurde ich geboren

Heute lebe ich
Gestern hat mich umgebracht
Parviz Owsia

„Das Schlafzimmer ist seltsam. Fremd. Ich weiß nicht, wo bin ich, wie ich hier gelandet bin. Ich weiß nicht wie ich nach Hause kommen soll. Ich habe die Nacht hier verbracht.


Die Stimme einer Frau hat mich geweckt- zuerst dachte ich, sie läge neben mit mir zusammen im Bett, doch dann merkte ich, dass sie die Nachrichten verlas und ich einen Radiowecker hörte-, als ich die Augen aufschlug, war ich hier. In diesem Zimmer, das ich nicht kenne“

Man stelle sich einmal vor, man wacht morgens auf und alles um einen herum ist fremd. Man macht die Augen auf, sieht sich um und fragt sich, was ist das, was ist geschehen. Sicher hat jeder, der schon einmal in einem Hotelzimmer aufgewacht ist einen solchen kurzen Moment der Irritation erlebt, der sich jedoch schlagartig auflöst, sobald man dem Halbschlaf entschwunden ist. Zurück zu der Person im Film.

Aufgestanden geht sie ins Bad und sieht im Spiegel eine andere Person. Nicht sie, die jung und schön zu sein scheint, sondern eine ältere Person, die schon Falten im Gesicht hat und die nicht sie sein kann, es aber dennoch ist. An der Wand hängen Bilder mit Notizzettel auf denen Hinweise stehen.

Sie ist sichtlich verwirrt.
Sie entwicht dem Bad ins Schlafzimmer zurück, da sitzt er und sagt, ich bin dein Mann, Ben.

So fängt es an, als ich und meiner Besten Ehefrau von allen wieder einmal kurz entschlossen am vergangenen Samstag zusammen ins Kino gegangen bin. Ein wunderschöner Tag mit Shopping, Kino und Abendessen stand auf dem Programm.

Wir waren wieder einmal in Leverkusen unterwegs und dort im Cineplex.

Das Kino Nr. 5, in dem der Film lief, ist nicht das größte, jedoch wunderbar passend für einen solchen intimen Film.


Was soll das heißen, sagt Christine, wir sind schon lange verheiratet, das kann doch nicht sein. Christine, du bist jetzt 47 Jahre. Du hattest einen Unfall, einen schlimmen Unfall. Es fällt Dir schwer dich an Dinge zu erinnern.

Meine Frau und ich haben um 17:35 Uhr im Kino die Plätze eingenommen. Reihe 16 auf Platz 22 und 23 machen wir es uns bequem. Eine Flasche Cola wechselt kurz hintereinander die Lippen, dann laufen noch ein paar Trailer, bevor es los geht.

Neben uns etwas entfernt sitzen ein paar Popcorn Monster, die sich eine Monstergroßpackung mit ins Kino genommen haben, als wir an ihnen vorbeihuschen zu unseren Plätzen, sage ich noch, man, da habt ihr aber einiges an Arbeit vor euch, wie recht ich behalten sollte.


Der Film startet mit einem großen Augen, zu Beginn des Films, der Film liegt in der Anfangsphase sehr nahe am Buch.

Wann war der Unfall, denn, als du 29 Jahre warst…. Ich habe Angst, sagt sie, nichts ergibt irgend einen Sinn. Alles wird gut, sagt er. Vertrau mir.
In der Folge entwickelt sich ein mit einigen Wendungen versehenes Psychodrama, mit sentimentaler Note,

der sanft dahin fliest und einen mitfühlen läst mit Christine, die dort verzweifelt nach ihrer Identität sucht.


mittels Kamera

oder Zeitungsartikel und Briefen

Ich darf nicht schlafen, steht hier für das Vergessen am Morgen danach, nach der Suche nach dem Ich.
Christines Misstrauen gegenüber ihrem Mann und die auftretenden Erinnerungsfetzen sind die Treibfeder des Filmes und einige Überraschungsmomente



sind Garant für eine solide Grundspannung, aber auch einige Ungereimtheiten sind vorhanden, die auf der Basis der Eigenverantwortlichkeit der Person Christine hier öfter die Frage aufwirft, warum?

  kann man diesen Bildern vertrauen

Bild:
Das Bild in diesem Kino ist außerordentlich gut, jede kleinste Struktur ist erkennbar. Korn kann ich keines ausmachen, es wirkt teilweise fast klinisch, jedoch auch manchmal zittrig und verwaschen bei schnellen Schwenks.
Kontrast und Schwarzwert ist sehr gut. Insgesamt ein schönes gefälliges Bild.

Ton:
Der Surroundsound ist natürlich geprägt durch Dialoge und sanfte Musikuntermalung an einigen Stelen, ansonsten ist der Sound eher unauffällig und hier wäre ein massiver Sound auch fehl am Platze gewesen. Der Sound bewegt sich somit auf vornehmlich auf der Leinwand und sprenkelt nur ab und zu in den Raum hinein.

Eigene Sicht:
Der Film behandelt die Thematik Anterograde Amnesie. Das Gehirn kann keine neuen Informationen über einen längeren Zeitraum mehr speichern und steht oft in Verbindung mit einer Amnesie des vorherigen Lebens, hervorgerufen durch ein traumatisches Ereignis.
Interessant ist hierbei, das S.J. Watson der den Originalroman dazu verfasste mit dem Titel Before I go to sleep, die Filmrechte für das Buch bereits im Jahre 2010 und das ein Jahr vor der Veröffentlichung verkaufen konnte, so sehr war man scheinbar an der Thematik interessiert, die auch schon in Memento und der Komödie 50 erste Dates thematisiert wurde. Ich habe das bekommen, was ich erwartet habe. Mit Nicole Kidman war die Rolle der Christine sehr gut besetzt, sie ist ja sowieso eine eher Gefühlsbetonte Schauspielerin, die sich hervorragend in solche Rollenprofile hineindenken kann und diese voll und ganz ausfüllt.
Für mich war vor einigen Jahren der Film Austalia, ein Beispiel dafür, mit welcher Schauspielerin wir es hier zu tun haben.
Der Film ist ein Psychogram eines Menschen, der sein Leben nicht mehr im Griff hat, der ohne fremde Hilfe sich nicht mehr zurechtfinden kann, der sein Leben täglich neu starten muss, Informationen bekommt und diese dann am nächsten Morgen vergessen hat. Hat so ein Mensch eine Chance seine Erinnerungen wieder zubekommen?

Der Film geht auch der Frage nach, wie weit man seinem "vertrauten" Ehepartner wirklich über den Weg trauen kann.



In Gone Girl wurde das vor kurzem auch schon einmal in einer etwas anderen Form thematisiert. Der Film lebt von seinen Wendungen wie auch schon Gone Girl, wird im letzten Drittel jedoch sentimental, was mir persönlich gar nicht so schlecht gefallen hat, lies hierbei aber auch einige Fragen zum Schluss offen, die hier an dieser Stelle zu Spoilern führen würde und die ich bei diesem Film vermeiden möchte.
Natürlich ist die Adaption eines solchen Romanes nicht so einfach und trivial, wie bringt man die Tagebucheinträge visuell dem Zuschauer näher, muss man sich anderer Mittel hierzu bedienen, kann das Buch 1:1 übertragen werden oder bedarf es einer andren dramartugischen Herangehensweise. Afghanistan, Tagebuch und Feuer, werden im Film angepasst.  Dennoch bleibt die Struktiur des Buches wohl in seinen Grundzügen durchaus erhalten.

Ansichtssache:

Film: 3,5 von 5 (da er mir persönlich einfach emotional recht gut gefallen hat und ich auch mitfühlen konnte an einigen wesentlichen Stellen)
Bild: 4,5 von 5 (es waren keine erkennbaren Schwächen vorhanden)

Ton: 4 von 5 (auch hier passt der Ton zum Film) 

Fazit:
Wer schöne ruhige gefühlvolle zu Tränen
rührende Geschichten mag, der ist in diesem Film richtig, wem das zu sentimental ist, ist im falschen Film gelandet.


In diesem Sinne:

Eure
C.T 
alias
Bluray Charly 



Rechtehinweis: 
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Bilder werden mit Quellenangaben versehen und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese  mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
Rechtehinweis: 





Dieses mal widme ich mich einem echten Hitchcock Klassiker.

Mit "Der unsichtbare Dritte" wollte Ernest Lehmann einen  Hitchcock-Film erschaffen, der als Hauptelement Hitchcocks Lieblings-Szenario des unschuldigen Mannes auf der Flucht beinhalten und  in einem ironisch humorvollen Ansatz auf die Spitze treiben sollte. Hierzu wurden von Lehmann und Hitchcock abstruse Verwicklungen geschaffen, die wie geschaffen waren für einen Darsteller wie Gary Grant.
Hierbei muss der Werbefachmann Roger Thornhill quer durch die USA flüchten. Eine Verwechslung mit einem George Kaplan bringt ihn in diese Situation aus der er sich wieder herauswinden muss.

Für alle Freunde von Hitchcock Filmen ist "Der unsichtbare Dritte" der im Original North by Northwest heißt und  dessen Titel eher zufällig entstanden ist und beschreibt wie sich Roger Thornhill
auf seiner Flucht von Westen nach Nordwesten der USA bewegt der etwas andere Hitchcock Suspense Thriller mit süffisant ironisch komischer Note.


Auf dem langen Weg durch die USA gibt es die wohl bekannteste Szene einer Personenverfolgung, indem ein Schädlingsbekämpfungs-Flugzeug Roger Thornhill bis in ein Maisfeld verfolgt.



Bei Hitchcock  ist natürlich nie etwas dem Zufall überlassen. Hitchcock wollte in dieser Szene einen anderen Ansatz für eine Verfolgung schaffen, indem er die Szenerie aus dem zwielichtigen typischen Dunkel in den hellen Tag überführen wollte und somit einen Gegengewicht zu dem klassischen auflauern im Dunkel erzeugte.
Es spielt keine Musik, es ist fast absolut still. Die Gegend scheint harmlos und friedlich, und doch weiß jeder Zuschauer, dass es nicht so ist.

Natürlich hat auch in diesem Film Hitchcock einen seiner berühmten Cameo-Auftritte, auf den alle Zuschauer immer warteten: Am Ende des Vorspanns verpasst er dieses mal einen Bus.

  Der Film ist natürlich schon etwas in die Jahre gekommen und wirkt an einigen Stellen etwas angestaubt, dennoch ist es ein Film der den Charme der 50er Jahre in sich trägt. In dem sogar Verbrecher noch charmate Züge hatten und ihre Verbrechen mit einer gewissen Ausstrahlung ausführten.

Der unsichtbare Dritte beinhaltete zahlreiche Wendungen, die den Zuschauer in die Irre führen sollten und vor allem konzentrierte Hitchcock die schreckliche Unwissenheit über das, was passiert, in seinem Hauptdarsteller.

Gary Grant  soll während der Dreharbeiten gesagt haben: "Ich glaube, das ist ein ganz fürchterliches Drehbuch. Wir haben jetzt schon ein Drittel des Films abgedreht, es passiert alles mögliche, und ich weiß noch immer nicht, worum es geht." Damit bestätigte er, ohne es zu wissen, die für damalige Verhältnisse enorme Spannung des Filmes.

Ebenso gekonnt umgesetzt ist die Szene, in der  Chef der Spionageabwehr, Thornhill über die Umstände des Falls aufklärt und ihm erklärt, warum ihm die Polizei nicht helfen kann.

Auch in weiteren Szenen, im nachgestellten UN-Gebäude.

das auf Anweisung des damaligen Generalsekretärs Dag Hammarskjöld für Filmaufnahmen nicht betreten werden durfte, gelang es Hitchcock  dennoch, mit versteckter Kamera die Szene zu drehen, in der Cary Grant (Roger Thornhill) das Gebäude betritt. Ebenfalls schaffte er es heimlich im Gebäude Fotos zu machen um das Design rekonstruieren zu können für die Studioaufnahmen.

Am Schluss des Films am Mount Rushmore vor der steinernen Kulisse der amerikanischen Präsidenten,



bewies Hitchcock Einfallsreichtum und sein Gespür für Hochspannung  für die damalige Zeit. 

Bild:
Die neue 8 k-Abtastung basiert auf den Original VistaVision-Negativen.
Bei dieser Aufnahmetechnik lief der Film quer vor der Kamera und später auch vor dem Projektor.

Es wurden jeweils 2 35 mm Negative belichtet. Heraus kam ein Seitenverhältnis von knapp 2:1 und somit ein um den Faktor 2,66 größeres Bild mit einem auch hier sichtbaren Qualitätszuwachs.
Das Enderegbnis der Bildrestauration ist verblüffend und man glaubt kaum, das man es hier mit einem über 50 Jahre alten Film zu tun hat.
Das Bild ist stimmig und filmisch und zeigt den Charakter eines Kinofilmbildes der 50er Jahre, jedoch wesentlich besser als es vermutlich damals jemals ein Zuschauer gesehen haben mag. Die Farben sind kräftig aber nicht zu kräftig. Glatte Flächen von Autos haben den natürlichen Glanz und die Gesichter wirken nicht überschminkt.

Das ist ganz besonders hervorzuheben, denn man konnte damals ja nicht wissen, das der Film irgendwann einmal in einer solchen Qualität dem Zuschauer präsentiert werden kann.
Paramount setzte zusammen  mit Hitchcock sehr lange auf diese  preiswerte Aufnahmetechnick und hatte damals somit hervorragendes Bildmaterial zur Hand, bis es noch feinkörnigeres Bildmaterial gab.
Sicher fallen in einigen Szenen die Leinwandbilder auf, die damals typischer Weise noch oft eingesetzt wurden

und die etwas in die Jahr gekommenen Innenraumaufnahmen während einer Autofahrt passten nicht immer genau mit dem Hintergrund zusammen, wenn der Fahrer das Lenkrad bewegt. Das hat aber auch seinen klassischen Charme den diese Filme von damals besitzen.
Die Filme konnten durch passende Einstellung des Projektors sowohl im Seitenverhältnis 1,66:1 als auch in 1,85:1 und 2:1 gezeigt werden, was gegenüber einigen anderen Technologien der damaligen Zeit ein Vorteil war.
Mir hat dieses im 16:9 Format präsentierte Bild sehr gut gefallen.


Ton:
O.k. hier gibt es in deutsch leider nur den Monoton, der dann doch etwas sehr angestaubt wirkt, der aber zumindest einigermaßen dem Originalton entspricht.
In VistaVision gedrehte Filme enthielten nur eine einzige Tonspur, um kompatibel zu den damaligen Kinos zu sein, was viele andere zu dieser Zeit entwickelten Breitwand-Techniken nicht waren. Der Ton war im Original Mono, konnte jedoch mit der Perspecta-Technik
ausgestattet werden die eine Stereo- bzw. 3-Kanal-Wiedergabe simulierte.
Es war somit ein Stereoersatz, denn die Tonspur enthielt nur eine optische Monoaufzeichnung die kompatibel zum bis dahin benutzten Verfahren war und drei zusätzliche Kontrolltöne im Bereich unter 80 Hz. Die Wiedergabe erfolgt auf drei Lautsprechern bei der Leinwandebene. Die Kontrolltöne steuerten die Verteilung des Signals auf die drei Lautsprecher, somit wurde eine Soundverteielung auf der Leinwandebene erreicht, die kompatibel zu damaligen Kinos ohne eine geeignete Wiedergabemöglichkeit waren. Hierdurch konnten die Filme ohne große Kosten in fast jedem Kino präsentiert werden. Auch schon damals musste man unter bestimmtem Kostendruck arbeiten und sich überlegen, wie man den Film in möglichst viele Kinos bringt.
Der 5.1 Mix in Englisch auf der BD ist da schon kräftiger und transportiert den Sound in die Neuzeit. Hier kann man also wählen zwischen deutschem klassischen Ton oder wer Englisch beherrscht kann den 5.1 Sound, mit guter Räumlichkeit und einigen Direktionaleffekten wählen. Wir hatten uns für den Original Monosound entschieden, so wirkt der Film m.E. nach authentischer.  Es ist eben ein Klassiker der 50er Jahre.

Eigene Sicht:
Gary Grant war damals der Vorzeige Gentlemen, den man auch gerne etwas später als ersten James Bond gesehen hätte, der sich aber nicht mehr für mehrere Filme verpflichten wollte. So ist die Entscheidung des einen der Karrierestart des anderen.
In "Leoparden küsst man nicht" hat Gary Grant 1938 schon den ahnungslosen Wissenschaftler gespielt, zusammen mit Katherine Hepburn die ihn dort ganz und gar im Griff hatte, so spielt er hier den ahnungslosen Werbefachmann, der lange Zeit genauso hinters Licht geführt wird. Gary Grant war ein Meister seines Faches der aus der Patomime kommende Komiker der bereits mit 13 bei einer fahrenden Truppe sein Handwerk lernte  hat diese Art von Schauspiel damals perfektioniert und antwortete auf die Aussage, das man gerne so wie Gary Grant sein wollte, Darauf antwortete er. "Ich auch".
Er spielte den intelligenten Unwissenden, der aufs Kreuz gelegt wird, mit eine Grazie, die nur er damals spielen konnte. Eva Maria Saint
überzeugt in der Rolle einer geheimnisvollen, äußerst attraktiven Frau, die ihre erotische Anziehungskraft und ihren situativen Einfallsreichtum geschickt einzusetzen vermag. Nicht um sonst spielte Gary Grant 30 Jahre lang nur Hauptrollen.

  François Truffaut bemerkte gegenüber Hitchcock "Man sollte ihren Filmen nie die Willkür zum Vorwurf machen, denn sie glauben an die Religion der Willkür, Sie haben den Sinn für die Phantasie, die auf dem Absurden basiert." "Den Sinn für das Absurde praktiziere ich wie eine Religion", bestätigte der Meister. "North by Northwest" ist nicht nur dafür ein Musterbeispiel.
der Hitchcock Kritiker Robin Wood bettet diesen  hervorragende Thriller der End50er nahtlos in die ungebrochene Serie von Hitchcocks Meisterwerken von Vertigo bis Marnie ein.

Die Metapher für die Schlusseinstellung mit dem Zug
der in den Tunnel einfährt, nach der Bettkabinenszene
(Alle Bildrechte liegen bei Paramount Pictures)
kann sich jeder selbst ausmalen.

Ansichtssache:
Film:5 von 5 (ohne Worte)
Bild: 3,5 von 5 (nach der reinen HD Lehre)
Ton: 2 von 5 (deutscher Ton)


Fazit:
Wer benötigt bei diesem Suspense Klassiker ein Fazit.

In diesem Sinne:

Eure
C.T 
alias
Bluray Charly 



Rechtehinweis: 
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Bilder werden mit Quellenangaben versehen und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese  mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.Rechtehinweis: 


Noah in 3D

24. November 2014





Noah lag schon länger in meinem Kopf und musste gestern einfach einmal gesichtet werden. Leider hatte ich den Film im Kino verpasst und musste somit auf die Sichtung in meinem Heimkino zurückgreifen. Der Film ist eigentlich genau richtig für die große Kinoleinwand und wirkt im Fernsehen eher klein und die Bildgewalt kommt nicht zur Geltung.

Im Heimkino geht das aber noch sehr gut, zumal er im 16:9 Format auf der BD vorliegt und in 3D schon beeindruckend ist.

Noah ist keine reine biblische Erzählung sondern es ist eine freiere Interpretation der Bibelgeschichte.

Bevor ich diesen Blog verfasst habe, musste ich mich erst einmal mit dem Buch Genesis 6-9 "etwas" auseinander setzten und habe hierzu das WWW benutzt. Eine unfassbare Quelle der Erkenntnis überschüttet einen da.

Der grundlegende Unterschied zwischen der Bibel und dem Film ist es, dass in der Bibel eine Geschichte über Gott erzählt wird und im Film wird eine Geschichte über Noah erzählt.

In der Bibel ist Noah

ein Werkzeug Gottes, in der Gott die Menschheit auf Grund ihrer Boshaftigkeit von der Erde beseitigen möchte. Nach der Flut stellt Gott jedoch fest, dass der Mensch sich nicht verändert hat und weiterhin auch Boshaft ist.

Im Film ist es jedoch Noah, der ebenfalls zunächst die Menschheit wegen ihrer Bosheit von der Erde vertilgen möchte, jedoch dann letztlich doch zu ihrem Retter wird. Noah ist ein Fundamentalist, der zunächst an seinen Handlungen festhält wie ein Fels in der Brandung

und seine Handlungen sind für ihn das Maß an dem sich alle anderen auszurichten haben.
Im Film erhält Noah die strikte Weisung, die Fortpflanzung seiner drei Söhne zu unterbinden.



Diese Weisung ist
unumstößlich und sozusagen die einzige Wahrheit.

Die Schöpfungsgeschichte im Zeitraffer ist schon ganz großes Kino.
Vom Urknall über die frühe glutflüssige Erde, die Scheidung von Wasser und Festland, die Entstehung des Lebens im Wasser, danach in der Luft und an Land, auch des Menschen im Paradies und der Baum der Erkenntnis.

Sogar die Schlange ist dabei. Sie häutet sich – und ihre abgestreifte Haut taucht als Band, um Hand und Arm gewickelt, immer wieder auf.

In der Bibel ist Gott eher von Zweifeln geprägt und entscheidet sich mehrmals um. Zunächst erschafft er die Menschen und Tiere, dann als er sieht zu was sich der Mensch über Adam und Eva und Kain und Abel entwickelt, bereut er es und will alles wieder zerstören um einen Neuanfang zu machen. Dann überlegt er es sich wieder und rettet Noahs Familie und die Tiere vor der Sintflut.
Im Alten Testament sorgen Noahs Söhne nach der Flut mit ihren Nachkommen dafür, dass die Menschheit weiterexistiert.

Die biblische Erzählung ist komplex, was mit den religionsgeschichtlichen Hintergründen zu tun hat.

Die Geschichte der Sinflut stammt aus dem altorientalischen Kulturbereich, hier gibt es mehrere Götter gleichzeitig. In der Bibel wird dann alles auf einen einzigen Gott übertragen, auf den Gott, der die Sinflut als den einzigen Weg sieht und den Gott der dann doch alle rettet. Es gibt in der Bibel auch noch nicht den festgefügten Gottesbegriff. Die Bibel erklärt uns mittels einer Erzählung, wie Gott zu dem geworden ist, was er für uns seitdem ist.

Bezüglich der Arche Noahs (arca = Kiste)






selbst, gibt es eine große Übereinstimmung zwischen dem Film und der Bibel. Die Arche ist der sakrale Raum. Dieser Raum folgt ganz bestimmten Maßstäben. Hier nimmt der Film die Bibelerzählung genau auf. Sie ist übergroß und deshalb auch nicht nur von Menschhand zu erbauen. (Stichwort Wächter)

Der Film kann natürlich kein Ersatz für die Bibel selbst sein, sagt ein Theologieprofessor. Aber er ist eine legitime Ergänzung. „Alle, die diesem Film ankreiden, er folge nicht der biblischen Vorlage, empfehle ich, die Bibel zu lesen" sagt er, der es wissen muss. "Die Bibel bietet eine eindrückliche Erzählung, in der Tat. Aber Adaptionen wie die vorliegende sind künstlerisch wie auch theologisch dann besonders wertvoll, wenn sie die Bibel nicht einfach nacherzählen. Dafür ist die Bibel selbst da", sagt er.

Sowohl im Juden als auch im Christentum ist es so, dass man die Bibel auch interpretiert und adaptiert, genauso ist es auch in diesem Film.

Den meisten wird die etwas die bildlich manifestierte Metapher der Wächter sonderbar oder gar krotesk vorkommen.

Aber auch das ist ein biblisches Motiv.

Es kommt aus dem äthiopischen Henoch-Buch, soweit man das lesen kann, welches im sogenannten Bibelkanon der äthiopischen Kirche zum Alten Testament gehört, so die Gelehrten.

In soweit hat der Drehbuchautor viele bekannte Motive aus dem Alten Testament in die Sintflut Geschichte hineininterpretiert. Auch das Motiv der unfruchtbaren,

aufgenommenen Tochter

ist bekannt als Sarah die Frau von Abraham. Die Zwillinge, können eine Metapher für die zwei Kinder die zu Zeiten Moses durch den Pharao auf dem Nil in kleinen Körben ausgesetzt werden sein. Der Film ist also mit zahlreichen Bibelanspielungen gefüllt. "Natürlich nicht biblisch im Sinne von Genesis 6-9, aber er bietet doch eine differenzierte und unideologische Auslegung", so der Universitätsprofessor.

Und selbst die Schlange bekomt Zuflucht auf der Arche


Die Boshaftigkeit ist nicht nur ihn ihm (im Schurken Tubal-Kain einem Nachfahren von Kain) – sie steckt in uns allen.
Ein Zitat aus dem Film

Das ist das Grundzitat des Films, an dem sich alles entlanghangelt.

Der Regisseur Darren Aronofsky dürfte den meisten Filmfreunden erst seit seinen letzten beiden, mehrfach preisgekrönten Filmen bekannt sein. The Wrestler sowie Black Swan haben ihn weltweit bekannt gemacht. In Noah wird somit durch den Regisseur der doch im eigentlichen biblischen Sinne eher trockene nicht verfilmbare Stoff mittels einer mutigen 125-Millionen-Dollar-Produktion frei interpretiert ohne jedoch die Wurzeln zu verlassen. Einige hinzugefügte Elemente wie die Wächter, die nach getaner Arbeit gegen Himmel entschweben

oder Tubal Kain,der Sohn Kains der Abel erschlagen hat, steht hier als Metapher für das Böse

aber auch der Vater Noahs
Methusalem

sind aus dramaturgischer Sicht gut nachvollziehbar und haben im Film ihre Sinnbezüge, denn man möchte ja auch unterhalten werden einen dramaturgischen Aufbau haben und nicht genau wissen wollen, was den wirklich bei dieser Interpretation am Ende steht, obwohl man es eigentlich weiß.
Dennoch bleibt Aronofsky relativ bibeltreu, er legt besondere Akzente auf Stellen, die sonst wegfallen, wie zum Beispiel Gen 6, 1-4, wo von den Nephilim, den Abkömmlingen von Engeln und Menschen berichtet wird, von den Riesen, die eigentlichgefallene Engel sind, diese werden von Aronofsky so interpretiert, das sie auf die Erde gefallen von Schlamm und Dreck überdeckt und verkrustet quasi zu Stein geworden sind. Oder auch die  Stelle Gen 9, 18-27, wo Noah sich nach der Sintflut als Ackerbauer betätigt und einen
  Weinberg anpflanzt hat und dann berauscht vom Wein nackt in seinem Zelt liegt, wo ihn seine Söhne finden.


Bild in 3D:
Zunächst ist einmal die überdurchschnittliche Gesamtqualität des Bildes hervorzuheben. Kontrast, Farben und Farbgleichgewicht sowie der Schwarzwert liegen auf Referenzniveau. Der Film ist nicht in 3D produziert worden. Man kann aber sehr gut erkennen, das der Film von Anfang an für die 3D Konvertierung vorgesehen war, da natürlich einiges in CGI Technik vorliegt, ist es nachvollziehbar, dass man zunächst in 2D dreht um danach in 3D zu überführen. Ob der Film zwingend ein 3D Film darstellt, muss jeder selbst entscheiden. Sicher gibt es eine ganze Reihe an bildgewaltigen Elementen, die gerade in 3D besonders gut wirken. Es gibt aber auch Bilder die nun nicht zwingend ein 3D fordern. Dennoch gewinnt der Film in der Dritten Dimension und mach so noch mehr Sichtungsspaß, da es wirklich einige WoW Effekte gibt. Der Film ist ja nunmal nicht gerade ein Actionkracher, sondern eher ein sich ruhig entwickelnder Film mit einigen Actionelementen. Deshalb gibt das Bild dem Film den letzten Scliff und hebt ihn so besser hervor. Als 3D Fan, würde ich mir den Film auf jeden Fall in 3D zulegen. Das Bild wirkt sehr natürlich und in der Tiefenstaffelung nicht zu übertreiben. Pop Outs gibt es zwar nur vereinzelt, dafür sind die Bilder mit den Tieren und einige andere Traumsequenzen sehr gut gelungen und man kann sich an diesen Bildern wirklich erfreuen.

Ton:
Der Surroundsound ist ebenfalls auf sehr hohem Niveau und bindet alle Speaker mit ein. Die Direktionaleffekte und gerade die bei mir eingesetzten Presence Speaker transportieren die Sintfutgeräusche wunderbar realistisch in den Raum, sodass man befürchtet nass zu werden, beim schauen. Ich war kurz davor mir einen Regenschirm zu holen. Der Sub bekommt eigentlich ständig Arbeit, zwar nicht durch bombastisce Schläge sondern durch ein feines aber stetiges Soundpanorama, das mit einigen bedrohlichen Filmelementen hervorragend zusammenarbeitet und somit eine Symbiose bildet. Der Filmscore ist ebenfalls gelungen und past mal weider zu dem Film wunderbar dazu. Mir ist es schleierhaft, wie man es immer wieder schafft so gut angepasste Soundtracks zu erschaffen.
Alles in allem lässt der Sound keine Wünsche offen und lässt auch den Dialogen genug  Raum zum Atmen.


 Eigene Sicht:
Noah ist sicher keine ganz einfache sogenannte Blockbusterkost. Obwohl des Budget von 145 Mio. US Dollar so etwas erwarten lassen müsste. Ist der Film schon etwas sperrig, da man zunächst einiges richtig einordnen muss, während der Sichtung. Das fällt in der Regel schwer, da die wenigsten den theologischen Hintergrund besitzen, deshalb habe ich mich auch im Vorspann etwas hiermit auseinandergesetzt. Der Film ist weltweit sehr erfolgreich gewesen und das obwohl der isalamische Teil den Film größtenteils nicht in die Kinos brachte, da dort die bildliche Darstellung von Göttern verboten ist. Nun gut, wurde er doch trotzdem zu einem Kassenmagnet und mit Russel Crowe und Emma Watson als Hauptzugpferde auch sehr gut insgesamt besetzt.
Sicher ist Noah etwas freier an der Bibel entlang geschlittert, bringt dadurch aber etwas dramartugischen Feinschliff in die bekannte Handlung ohne jedoch ganz die Bibel zu verleugnen, denn das wäre natürlich fatal gewesen. Letztlich kommt es so wie es bekannt sein dürfte. Nur der Weg dorthin ist etwas anders und schmälert das Filmereignis nicht im geringsten. Mir hat der Film trotz dem etwas sperrigen Erzählstil sehr gut gefallen und die Gedanken der Theologen weiter oben kann man so nachvollziehen, sodass der Film eine andere Sicht auch von denjenigen zulassen müsste die den Film bisher als nicht Bibelgetreu abgestraft haben.

So hat Aronofsky letztendlich mit der Verschärfung des Erzähltons m.E. alles richtig gemacht. Somit ist der Film auch für nicht religiöse Filmfreunde ein Film, die sich von einer universellen Erzählung mitreissen lassen wollen. Die weltweiten Einspielergebnisse tragen dem wohl entscheident Rechnung.

Ansichtssache:
Film: 4 von 5 ( da der Film an einigen Stellen etwas zu langsam erzählt wird und an anderen die Zeit zu schnell überspringt.)
3D Bild: 4,5 von 5 (keine wesentlichen Mängel erkennbar)
Ton: 4,5 von 5 ( auch hier gilt Top Sound auch in deutsch nur etwas lauetr abgemischt hätte er sein können)

Fazit:
Nun gut ein Fazit muss ich ja auch noch geben. Noah ist ein Film der sowohl bibeltreue Filmfans mit eine Öffnung zum esoterischen hin als auch reine Action- oder Fantasy Filmfans gleichermaßen begeistern kann.

In diesem Sinne

Eure
C.T 
alias

Bluray Charly 




Rechtehinweis: 
Geschützte Namen/Marken bzw. präsentierten Bilder werden von mir rein Privat benutzt. Bilder werden mit Quellenangaben versehen und ich besitze keinerlei Rechte an den Bildern, die nicht von mir persönlich fotografiert wurden. Sollte der Blog Text Zitate beinhalten, so werde ich diese  mit Anführungszeichen und der dazugehörigen Quelle kennzeichnen.
 

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