Brad Pitt - F1-Der Film

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14. Juli 2025

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„F1 – Der Film“ – Wenn Adrenalin auf Zelluloid trifft

Ein Kinobesuch, auf den ich lange hingefiebert habe – und das nicht nur, weil Brad Pitt zu meinen absoluten Lieblingsdarstellern zählt. Wenn sein Name auf dem Plakat steht, kann man sich eigentlich sicher sein: Das wird kein alberner Quatsch. Und richtig – „F1 – Der Film“ liefert. Groß. Laut. Wuchtig. Und überraschend emotional.

Gladiatorenkämpfe:
Formel 1 ist schon lange mehr als nur Motorsport – es ist Spektakel, Hightech, menschliches Drama. Der moderne Gladiatorenkampf in Carbonrüstung. Und selten wurde das so eindrucksvoll auf die Leinwand gebracht wie hier. Produzent Jerry Bruckheimer und Regisseur Joseph Kosinski („Top Gun: Maverick“) haben das Unmögliche geschafft: Sie durften mit einem eigenen Team (APXGP) direkt in der realen F1-Zirkus mitmischen – inklusive Boxengasse, Startaufstellung und Siegerehrung. Näher dran war noch kein Film.

Story:
Brad Pitt spielt Sonny Hayes, einen ehemaligen F1-Star der 90er, der nach einem tragischen Unfall eigentlich abgeschlossen hatte – bis ihn ein verzweifelter Rennstallbesitzer (Javier Bardem als Ruben) zurück ins Cockpit bittet. 350 Millionen Dollar Verlust und ein ausbleibender Sieg drohen dem Team APXGP das Genick zu brechen. Hayes soll helfen – zusammen mit dem jungen Rookie Joshua Pearce (Damson Idris). Und das in einem Alter, in dem andere maximal noch den Oldtimer am Wochenende ausfahren.

Action:
Der Vergleich mit „Top Gun: Maverick“ liegt nahe – nur dass statt Düsenjets nun F1-Boliden durch IMAX-Bilder rasen. Und wie sie das tun! Die Kameraarbeit – mit bis zu 15 (!) Kameras in echten Formel-2-Autos – lässt einen das Tempo nicht nur sehen, sondern fühlen. Besonders die Rennszenen aus der Ego-Perspektive machen „F1 – Der Film“ zu einem Erlebnis. Wenn man im Kinosessel den Gurt sucht, weiß man: Mission erfüllt.

Klischee:
Natürlich ist die Story nicht Oscar-Material – aber darum geht es hier auch nicht. Wer sich auf das Blockbuster-Konzept einlässt, wird mit Adrenalin pur, jeder Menge augenzwinkerndem Drama und einem Film belohnt, der seine Klischees kennt – und trotzdem funktioniert. Boxenstopp-Zaubereien wie in der Schumacher-Ära, taktische Intrigen und der ewige Kampf gegen Sekundenbruchteile – das alles wird so packend inszeniert, dass man gar nicht merkt, wie sehr man mitfiebert.

Hans Zimmer: 
Ein persönliches Highlight war für mich – wie so oft – der Soundtrack. Seit ich Hans Zimmer 2016 das erste Mal live gesehen habe, bin ich Fan. Dass er nun auch für diesen Film die Musik beisteuert, war für mich das Sahnehäubchen. Und obwohl im Vorfeld viel über eine „Techno-Zimmer“-Variante spekuliert wurde, ist das Ergebnis überraschend subtil. Die Musik bleibt immer im Dienst der Szene – nie zu dominant, nie zu aufdringlich.

Den vollen Zimmer-Wumms gibt’s eigentlich erst im Abspann – aber auch zwischendurch blitzen Highlights auf: Das Rennen in Las Vegas mit seiner minimal-elektronischen Untermalung oder der überraschende Einsatz von „Whole Lotta Love“ zu Beginn. Kein Soundtrack zum Nebenbei-Hören, sondern zum Mitgehen, Miterleben, Mitzittern.

Brad Pitt:
Was den Film letztlich trägt, ist – neben der brillanten Technik – Brad Pitt. Mit stoischer Coolness, leichtem Selbstironie-Lächeln und einem Körper, der offensichtlich viel Zeit im Eisbad verbringt, wirkt er glaubwürdig, ohne je zur Karikatur zu verkommen. Die Chemie mit Javier Bardem funktioniert prächtig, doch die echten Funken sprühen mit Kerry Condon als erster weiblicher Technikchefin der F1. Ihre Dialoge sind so spritzig, dass man sich die beiden direkt in einer Screwball-Komödie wünscht.

Authenzität:
 Was den Film F1 so authentisch wirken lässt, ist nicht zuletzt die außergewöhnliche Herangehensweise der Produktion: Statt auf CGI oder Studio-Nachbauten zu setzen, wurde direkt während echter Formel-1-Rennwochenenden an realen Grand-Prix-Strecken gedreht. Das fiktive Team APX GP, angeführt von Brad Pitt als Sonny Hayes, war mit eigenem Wagen, Boxencrew und sogar Grid-Präsenz vor Ort – als wäre es ein elfter Rennstall.

Drehorte:
Gedreht wurde u. a. bei folgenden echten Grands Prix:
Silverstone (UK), Monza, Spa, Zandvoort, Suzuka, Mexiko-Stadt, Las Vegas und Abu Dhabi. Ergänzt wurden die Rennszenen durch Aufnahmen in Daytona (24-Stunden-Rennen), auf dem Circuit of the Americas (Austin, USA) sowie Trainingssessions in Paul Ricard (Frankreich). Die Onboard-Kameras wurden eigens für den Film entwickelt, um echtes Renntempo hautnah einzufangen – mit minimalem CGI-Einsatz.


Fazit:
„F1 – Der Film“ ist kein tiefgründiges Charakterdrama. Aber er will es auch nicht sein. Was er will – und grandios umsetzt – ist ein Action-Erlebnis auf höchstem technischen Niveau. Ja, die Prämisse ist hanebüchen: Ein 50-jähriger Ex-Fahrer steigt zurück in die Formel 1 – aber dank Pitt, Kosinski und einem phänomenalen Produktionsteam nimmt man es dem Film nicht übel. Im Gegenteil: Man steigt gerne ein.  F1 fühlt sich oft mehr wie ein Live-Event an als wie ein Spielfilm – eine immersive Rennsport-Erfahrung mit filmischem Anspruch.

Wer Formel 1 liebt, muss diesen Film im Kino sehen. Wer mit der F1 bislang wenig anfangen konnte, wird nach diesen 150 Minuten vielleicht kein Fan, aber mit einem fetten Grinsen aus dem Saal gehen. Und wer Hans Zimmer liebt, bekommt noch einen akustischen Bonus obendrauf.

Bewertung:
Film: 4,5 von 5 Punkte (rein persönlich betrachtet).
Ein spektakuläres PS-Märchen – unvernünftig, überdreht, aber wahnsinnig unterhaltsam. Und verdammt laut.

Soundtrack: 5 von 5 Punkte
Weil ich Hans Zimmer Fan bin und hierbei nicht objektiv bleiben kann. Zwischen den Soundzeilen habe ich immer wieder Anleihen aus anderen Blockbuster herausgehört.

P.S. Wie ich von Christian, aus der Filmdatenbank Redaktion für Importe, mitgeteilt bekommen habe (vielen Dank dafür), soll
der Film auch auf Disc erscheinen, da Warner die Rechte daran hat. Apple habe nicht einmal exklusive Streamingrechte.

In diesem Sinne!
Eure
Charlys Tante

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