Blackhat

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13. März 2017

Der Film erhielt das Prädikat" Besonders Wertvoll".

Auszeichnung der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW)

Jurybegründung:
„Schon die erste Szene des neuen Thrillers von Michael Mann zieht in ihren Bann und verspricht viel: Die Kamera rast durch ein gewaltiges Computersystem, durch eine utopisch anmutende Welt voller Leitungen und Chips. Wie das Innere eines Raumschiffs sieht diese digitale Landschaft aus. Im fernen Dunkel dieser fast schon mystisch anmutenden Szenerie blinkt dann ein Licht auf - ein Warnlicht, das nicht bemerkt wird. Wenig später explodiert der Turm eines chinesischen Kraftwerks........Perfekt inszenierte Verfolgungsjagden, sympathische Hauptfiguren (allen voran Chris Hemsworth als Hacker Hathaway), ein geschickt aufgebauter Spannungsbogen, dazu eine gehörige Portion Suspense, die nicht nur von Kämpfen, rasanten Autojagden und Schießereien lebt, sondern mit der Erwartung des Zuschauers spielt, halten in Atem. Erschreckend ist, wie aktuell dieser Film des Altmeisters Michael Mann wirkt. Während sein 2009 gedrehter Film "Public Enemies" von Bankräubern in der "guten alten" Gangster(hoch)zeit um 1930 erzählt, greift Mann diesmal die Albträume unserer Zeit auf: Totale Kontrolle durch staatliche Behörden, Computersysteme, die gehackt, missbraucht und manipuliert werden können, der gläserne Mensch und damit ein Verlust der Kontrolle über die öffentliche und private Sicherheit. Auch die Kameraarbeit und Farbdramaturgie überzeugen, und die Musik, an der mehrere Komponisten gearbeitet haben, darunter Harry Gregson-Williams, wurde modern aufgepeppt, um sich der rasanten Geschichte um Cyber-Piraterie und der ultimativen Bedrohung durch skrupellose Gangster, die alle Codes und Firewalls umgehen, anzupassen.“ 
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW).

Das vielleicht an dieser Stelle einmal vorweg.

Dem Film wurde ja vorgeworfen mit Chris Hemsworth eine Fehlbesetztung am Start zu habe. Wer verdammt noch einmal hat das denn zu entscheiden, wie ein Computerfachmann oder auch Computernerd zu sein hat. Muss er ein schmächtiger mit Nickelbrille bewaffneter Typ sein oder darf er nicht auch einfach ein echter Typ sein, der sich auch außerhalb des Computerraums mit dem Leben auskennt. Genau für solch einen Typ hat man sich gemäß Drehbuch entschieden und Michael Mann hat hier mit Chris Hemsworth einen Sympathieträger als Protagonist am Start, der auf die schiefe Bahn gekommen jetzt eine Haftstrafe von 15 Jahren absitzen muss, diese aber in einer später im Film erfolgten Erklärung seiner Lenbensumstände durchaus sinnvoll nutzen wollte. Er ist eben ein Computerspezialist und dann können auch Gefängniszellen ihn nicht aufhalten. Als hochtalentierter Spezialist hatte er früher während seines Studiums zusammen mit seinem asiaitischen Gegenpart an speziellen Codes dem RAT gearbeitet und ins Netz gestellt, die jedoch einmal im Netz befindlich nicht mehr herauszubekommen sind und somit in die falschen Hände geratent zweckentfremdend und weiterentwickelt missbraucht werden um die Welt in Angst und Schrecken zu versetzten.

Eine Detonation in einem Atomkraftwerk in Fernost und ein Börsencrash ruft das FBI auf den Plan welches in Zusammenarbeit mit Fernost und somit auch letztendlich Nicholas Hathaway (Chris Hemsworth ) weil nur er es ist, der das Problem aufgrund seiner profunden Computerkenntnisse lösen kann, notgedrungen zusammenarbeitet. Gegen das Versprechen, ein freier Mann zu sein, wenn er die Täter aufspürt, nimmt er den Kampf gegen die geheimnisvollen Cyberkriminellen auf.

Doch schnell macht sich hier auch bei den Spezialisten Ernüchterung breit, was haben diese Typen eigentlich vor, worum geht es ihnen hierbei. Sein anonymer Gegner
kapert nicht nur die globalen Datenleitungen, sondern trägt auch höchst realen Terror in die Welt. Eine Hetzjagd rund um den Erdball beginnt, von Chicago nach Los Angeles, Hong Kong und Jakarta. Hierbei gibt es Opfer
zu verzeichnen, auf beiden Seiten im Kampf um das vermeintliche Schicksal der Welt, denn auch Hathaway muss sich im Laufe der Story verantworten, da er der NSA auf die Füße gedrehten ist, diese will ihn zurück in der USA haben.

Wie wird die Geschichte enden....


Eigene Sicht:
Das Internet hat uns enger verbunden als uns eigentlich lieb ist und hat unsere zivilisierte Welt verwundbar gemacht in einem Ausmaß, das der normale Bürger nicht mehr versteht. Wer blickt eigentlich noch durch, wir sind bereits gläsern und für die, die es wollen ein offenes Buch und das ohne es zu wissen. Der Film streift hierbei die Möglichkeiten eigentlich nur am Rande, sei es ein vermeindlich unschuldiger Stick, eine Aufforderung zur Passwortänderung, ein Warnlicht und und und, die Möglichkeiten sind mannigfaltig. Der Film ist schnell und hält sich nicht lange mit Erklärungen auf, obwohl der Film eigentlich kein Actionfilm ist, baut Michael Mann hier einige Überraschungsmomente mit ein, die seine Filme immer charakterisieren. Michael Mann schafft hier als Meister der Stadtfotografie wunderschöne stilistisch gestaltete Großstadtaufnahmen verbunden mit einem sehr realistisch anmutendes Hackerszenario ergibt sich trotz der etwas plakativen Art der Storyline ein schlüssiger Gesamteindruck, der für mich aus der üblichen Hollywod Ware positiv hervorsticht und eher für das erwachsene Genrepublikum als für das Popcornkino gemacht ist und der einem zudem durchaus zu denken geben kann.
Sicher wirkt der Film zu Beginn etwas unentschlossen und man merkt, das die Regisseure im großen Ganzen immer noch Schwierigkeiten mit der bildlichen Umsetzung des Cyber Genres haben. Die Inszenierung ist schön anzusehen, man fragt sich aber, wieso das erste Szenario eher siefmütterlich behandelt wird und auch der Börsenagriff wird nur kurz abgehandelt, als ob man versucht schnell zum eigentlich Thriller überzuwechseln. Ab da hat man es mit einem spannenden Action Thriller zu tun, der im Bondstil daherkommt und den Protagonisten um den Clobus treibt.
Die Nebenrollen des Filmes sind gut besetzt und mit der nun ja Gespielin von Hathaway hat man auch einen weiblichen Blickfang im Film platziert, der nicht nur Beiwerk sondern auch wesentliches zum Film beizutragen hat. Sein asiatischer Nebenpart macht auch eine gute Figur. Die Präsenz von Hemsworth ist jedoch schon unverkennbar und drückt dem Film seinen Stempel auf, das aber sehr wohl nicht im negativen Sinnen und man kann sich zukünftig (Thor) durchaus auch noch in anderen etwas politisch angehauchten Rollenprofilen vorstellen.

Bild:
Es wird mit Schärfe und Unschärfe mit Korn und Farben gespielt und Bilder gemalt, die eindringlich wirken und dennoch ästhetisch begeistern können. Trotz der Verwacklungen kann man der Szenerie immer folgen und Mann schafft es so, den Zuschauer immer dicht an das Geschehen zu bringen.

Ton:
Der Surroundsound ist teilweise vielleicht etwas zu satt, aber immer gut austariert und es bekommen, wenn notwendig alle Speaker einiges zu tun. Man hatte kein Problem bei der Dialogortung und der Soundtrack, der auch hier typisch Mann gemäß mit einem den Film wunderbar tragenden Score und Musikeinspielungen unterstützte passte einfach gut zu dem gesehenen dazu.



Ansichtssache:
F ilm: 3,8 von 5 ( keine echter Cyperknaller, aber gut gemachtes Thriller Action Kino, bei dem es nicht langweilig wurde)
Bild: 4 von 5
Ton: 4,5 von 5 (top Sound mit schönem Score)

Fazit:
Der Film erhielt unterschiedliche Kritiken, die alle für sich genommen durchaus nachvollziehbar sind, jedoch jede für sich genommen in den Film eine andere Projektion hinein bringen, demnach ist es auch schwierig den Film ohne ihn selbst gesehen zu haben einzuordnen.
Das Thema Cyperangriff ist filmisch immer schwer zu fassen und es ist bisher auch noch niemandem wirklich gelungen einen Film spannend am Computer zu inszenieren. Alle Filme entwickeln nach kurzer Zeit ein dramaturgisches Eigenleben, das ist hier auch nicht anders und die speziellen Kamerafahrten von Michael Mann können hier nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich im Wesentlichen um einen Action Thriller handelt, der das Thema intelligent aufgreift aber nicht dem Versuch unterliegt, die Komplexität der Computerkriminalität voll verstehen zu wollen.
Insoweit muss man sich als Besucher im Klaren sein, das der Handlungsrahmen eher im Thriller Action Bereich liegt.
Letzendlich bleibt ein kurzweiliges durchaus insgesamt intelligent in Szene gesetztes Actionfilmerlebnis, das starke Momente hat. 

In diesem Sinne

Eure

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Genau, toll, das Du dich daran noch erinnerst.Ich habe ihn vor einigen Tagen noch einmal mit meiner Frau gesehen und war irgendwie immer noch begeistert, obwohl eine Zweitsichtung ja immer etwas anderes ist. Dann wollte ich den Film wegen der doch irgendwie durchaus möglichen Zeitbezüge und der Cyberkriminalität noch mal in Erinnerung bringen. Jetzt bastele ich an Inferno, denn habe ich soeben mit meinem Junior geschaut. Das interessante daran ist, das er im Gegensatz zu mit das Buch gelesen hat. Dafür habe ich den Film schon im Kino gesehen. Es aber nicht geschafft einen Blog zu schreiben.
Charlys Tante
14.03.2017 um 23:17
#2
Soweit ich mich noch erinnern kann, hast den damals schon einer Kinokritik unterzogen, oder?

Auf jeden Fall war ich da schon neugierig, irgendwann muss ich den mal nachholen; obwohl der Thriller nun nicht mein bevorzugtes Genre ist, interessiert mich die Thematik und das was man laut deiner Kritik darum gewoben hat.

Danke! :)
MoeMents
14.03.2017 um 22:30
#1

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