Kinoreview Mad Max Fury Road in 3D
Zufällig fand ich am Samstag Abend um 23.00 Uhr den Weg in mein Lieblingskino zusammen mit meinem Sohn und Nr.1 und einem Freund.
Zwar waren mein Sohn Nr. 2 und meine Tochter Nr. 1 etwas traurig, da sie den Film eigentlich mit uns zusammen sehen wollten. Ich kann mir auch gut vorstellen diesen Film noch einmal im Kino zu sehen.
Schnell zeigt der Film, worum es geht und was soll man dazu sagen, ich bekam ein Actionfeuerwerk das ich bis dahin in dieser Intensität wohl noch nicht gesehen habe zu Gesicht hinter meiner etwas unbequemen Kino 3D-Brille. Ein postapokalyptisches Endzeitszenario, denn der Titel ist hier Programm. Diejenigen, die Mad Max mit Mel Gibson verinnerlicht haben, könnten hiermit entweder ein Problem haben oder sie erfreuen sich daran, das Mad Max wieder auf der Leinwand erschienen ist.
Wer hätte Anfang der 80 er Jahre des Letzten Jahrhunderts daran gedacht, das sich ein mit kleinem Budget (200.000 US. Dollar) gedrehter Rachefeldzug Actioner einen solchen Kultstatus erlangen könnte und über 100.000.000 US. Dollar einspielte und das trotz der offensichtlichen Schwächen der filmischen Umsetzung. Es war der fulminante Karrierestart von Mel Gibson und niemand konnte sich einen anderen Mad Max vorstellen.
Der Teil 4 erinnert etwas an Teil 2 ohne jedoch das alte Konzept wieder aufzuwärmen, dafür sind die Charaktere einfach zu unterschiedlich, sondern man ist mit Charlize Theron als Imperator Furiosa
und Tom Hardy natürlich als Mad Max
in Full Metall Actioner Manier sofort in die Vollen gegangen und hat ein fulminantes Adrinalin getränktes Actionfeuwerwerk abgebrannt, das so bisher noch nicht auf der Leinwand zu sehen war. Die Besetzungsliste ist insgesamt wirklich hervorragend. Es geht um nichts anderes als um das Leben und das schlichte Überleben an und für sich und das wird hier exzessiv dargestellt.
"In einer trüben Wüstenlandschaft, wo die Menschheit dahinsichend, für das Überleben alle denkbaren Grenzen überschreitet, existieren zwei Außenseiter: Mad Max, ein Mann der Taten und weniger karger Worte, der nach dem Verlust seiner Frau und seines Kindes (Mad Max 1) seinen Frieden sucht – und Furiosa, ebenfalls eine Frau der Taten, die zurück möchte zu ihrer Geburtsstätte dem Grünen Land um dort das Überleben zu sichern. Der Zufall bringt beide zusammen, denn nur gemeinsam können sie das schier unmögliche schaffen. Im Gepäck hat Furiosa die denkbar kostbarste Fracht dieser Zeit. Der Verrat führt zwischen Furiosa und dem Immortan Joe und seiner Bande den War Boys sowie den Flüchtlingen zu einem atemberaubenden Kampf auf der Fury Road.
Angesiedelt nach Mad Max 3 führt er die Geschichte um Mad Max absolut kompromisslos und apokalyptisch weiter. Dieser Actioner ist wahrlich eine Gratwanderung, der bereits nach wenigen Minuten beschleunigt und diese Actionfahrt bis zum Ende immer weiter steigert bis zum finalen Showdown, wo niemand so genau weiß ob er oder sie das Überleben kann. Man könnte sagen es handelt sich bei Fury Road um eine ganz spezielle Art von Roadmovie, er lässt dem Betrachter keine Zeit zum Atmen. Wer hier auf eine Pause hofft, der wird enttäuscht. Toilettengang Fehlanzeige, Durst durchhalten, Staubschlucken kann durchaus sein. Schleudertrauma o ja, das hat man bestimmt nach dem Film,
hat es in seinem hohen Alter doch wirklich geschafft mit einem grossen Budget einen 80er Jahre Actioner zu erschaffen, der roher nicht sein kannund auch heute funktioniert. Diese atemlose Verfolgungsjagd ist einzigartig und ich behaupte einfach einmal in der Zukunft wird das in dieser Form nicht mehr möglich sein. Eigentlich sollte der Teil 4 schon 2003 starten, wurde dann aber immer wieder auch aus politischen Gründen verschoben, bis sich auch Mel Gibson 2006 aus dem Projekt verabschiedete (mit ihm wäre es zudem wohl auch ein etwas anderer Film geworden). Die Dreharbeiten in Namibia mussten auch immer wieder verschoben werden, sodass man sich für einen Dreh in Australien entschieden hat, wo die Filme 1-3 ja auch angesiedelt waren. Zwischenzeitlich verging die Zeit und als die Dreharbeiten in Australien beginnen sollten fing dort gerade die Regenzeit an und verwandelte die Wüste in ein Blumenmeer alla "Die Wüste lebt".
Tom Hardy hat bereits 2009 als Mad Max zugesagt und Charlize Theron sagte schnell zu ohne jedoch wirklich zu wissen, auf was sie sich da eingelassen hat, sodass dann endlich im Sommer 2012 mit den Dreharbeiten in der Namibiawüste begonnen werden konnte. Aufgrund der ständigen Verschiebungen veränderte sich der Cast jedoch teilweise. Fertig war der Film mit einem Nachdreh dann im Sommer 2013 und verschlang nahezu 150 Mio. US-Dollar. Er kam dann erst jetzt in fulminantem konvertierten 3D in die Kinos.
Der Immortan Joe
Die Flucht?
Die War Boys
Der Gehilfe
Die Kampfstrategie
Die Explosionen
Die Choreographie
Die Fury Road
Die Schatzsuche
Der Schatz
Der Wahnsinn
Das Bild in 3D im Kino 9 im Cinedom in Köln war hervorragend. In einigen Szenen etwas weich, das sieht vermutlich aber nur derjenige, der wie ich ein Bildfanatiker ist und auch zu Hause nur scharf sieht.
Das 3D-Bild ist für die Bildaussage sehr gut und man hat bei jedem Take gesehen, das es bereits da auf 3D ausgerichtet war und die Entscheidung nicht erst später kam. Das Bild hat Tiefe und staffelt sehr schön die Ebenen. Die Bildsprache ist ebenfalls grandios und man bekommt einen Farbrausch, sei es überbordendes Farbenspiel oder bewusst eingesetzte farbige Eintönigkeit. Hier wird keine Sekunde Film dem Zufall oder der Postproduktion überlassen. Die Stunts und man kann eigentlich sagen das der Film ein riesiges einzigartiges Stuntspektakel ist, wurde von Miller nicht mittels Bluescreen erschaffen, sondern hier würde handwerklich nach alter Stuntschule gedreht und viel Schrott produziert.
Kawuum kann man da nur sagen.
Der Surroundsound ist ebenfalls eine Ohrenweide und macht höllisch Spaß. Jeder Ton passt zur Szene, wie die bekannte Faust aufs Auge. Man traut manchmal seinen Ohren nicht, was man da hört und wird eingehüllt in ein sehr raumgreifendes aber nicht zu überladenes Klangbild.
Die Wahnsinns Drummer
Der Bass ist Präsent und präzise verfällt aber nicht in den Versuch den Realismus zu weit zu treiben und schlägt nur dann zu, wenn es notwendig ist.
Erschaffen hat diesen Sound Junkie XL, der mir bis dahin gänzlich unbekannt war, der aus der DJ Szene stammt und schon seit 1995 unterwegs ist. Bekannt wurde er durch ein Remix von Elvis Presley "A little Less Conversation" und der Werbekampagne für Nike zur WM 2002.
Die Gitarre spuckt Feuer und bringt somit den Sound auf den Punkt ein feuriges Soundspektakel gepaart mit einem fulminanten Actionstuntspektakel hat die Kritiker mit ein paar Ausnahmen frohlocken lassen und was keiner vorher glaubte, diese Black Box beinhaltet einen abendfüllenden Großactioner. Guitar Hero
Das Kino 9 ist zudem ein tonal sehr gut austariertes Kino und in Verbindung mit unseren Plätzen in der Nähe der Mitte in Reihe 9, saßen wir sozusagen in der Ersten 3D Reihe.
Eigene Meinung:
Trotz der alles überflutenden Action fehlte dem Film etwas die Seele. Man konnte sich mit keinem der Protagonisten gefühlsmäßig wirklich verbinden, die Charaktere wurden nur angerissen. Einem neuen jungen Publikum, das die alten Filme nicht kennt hätte etwas mehr Einführung gut getan, dazu hatte der Film keine Zeit. Die Schönheiten waren nett, mehr aber auch nicht. Charlize Theron spielte ihren Part wirklich sehr überzeugend aber auch hier fehlte der persönliche Angriffspunkt Mad Max spielt ohne Empathie und lässt durch seine sehr unterkühlte Rolle, die sich von Mel Gibson schon sehr unterscheidet auch nicht gerade eine besonders starke Zuschauerbindung zu. Das ist in meinen Augen schon etwas schade.
Vielleicht lässt man im nächsten Teil den Protagonisten etwas mehr Platz zum Atmen.
Nux (das Beast, wer weis wo von ich spreche) der War Boy, der sein persönliches Walhalla sucht und kindlich naiv seinem Immortan Joe folgt, nötigt einem etwas Gefühle ab.
Die teilweise extrem grotesken Szenenbilder sind jedoch wirklich als einigartig zu nennen. Die Drummer und der E-Guitar Hero sind schon was ganz besonderes und zeigen wie verrückt das Ganze eigentlich ist. Die Nymphen, der Zukunft stehen als ebenfalls grotesker Kontrast zu dem roten Wüstensand in dem sie stehen.
Sowie der Bösewicht der in Darth-Vader Manier hier daherkommt und seine Brut zurück haben möchte. Die einzelnen Szenenbilder können sowohl verstörend wirken als auch bewundernswert sein. So hat der schon etwas in die Jahre gekommende Georg Miller etwas geschaffen, das man ihm so vielleicht nicht zugetraut hatte und das man ihm erst einmal nach machen muss. Ich glaube, das Mad Max den nötigen Erfolg haben wird, der eine weiteres Sequell hervorbringt in dem dann Furiosa im Mittelpunkt stehen werden wird.
Der Film ist trotz mangelhaften Charkterentwicklung und des überschaubaren Handlungsrahmens ein sehenswertes Stück Filmkunst, das trotz der knapp 30 jährigen Verspätung das Licht der Projektoren entdeckt und einen sprach und atemlos zurücklässt.
ANSICHTSSACHE:
Film: 4 von 5 (da der Film Ein wenig mehr Charakterzeichnung hätte vertragen können)
P.S.
Diesen Film kann man nicht inhaltlich bewerten, denn dann gäbe es nur 2,5 von 5. Hier muss man das Gesamtfilmkonzept sehen und das ist wirklich gelungen und mir 4 von 5 Punkte wert. Wären die Stunts größtenteils am Computer entstanden, so hätte das bei mir auch zur Abwertung geführt. Das kostet zwar alles auch viel Geld, nur handgemachte Stunts sind einfach nicht zu ersetzen. Zudem wurden auch einige verrückte Ideen umgesetzt.
Unberücksichtigt, das der Film wenig Story hat, macht er unheimlich spaß
Bild: 5 von 5 (Ein Bild wie ein Bild, sensationell)
Ton: 6 von 5 (ach ja, das geht ja nicht)
Fazit:
Ein echter Filmfan darf sich diesen Actionfilm eigentlich nicht im Kino entgehen lassen. Es ist m.E. nach zumindest der Actionfilm des Jahres, wenn nicht sogar des Jahrzehnts. Mehr Action kann es eigentlich nicht mehr geben. Er sollte, wenn möglich in 3D genossen werden, denn das ist in meinem Kino wirklich sehenswert gewesen und kein Selbstzweck, sondern wird wirklich in den Film eingewebt.
In diesem Sinne
Eure CT
alias
Bluray Charly
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Kommentare
Hab den Film auch vor ein paar Tagen gesehen und bin ein wenig zwiegespalten...
Einerseits war es schon toll für einen alten Retro Freund wie mich eine Kultsaga wie Mad Max wieder auf der großen Leinwand so optisch fulminant umgesetzt zu bekommen...
Auf der anderen Seite allerdings muss ich Dir und meinen Vorrednern allerdings (wenn auch nicht sooo arg krass) zustimmen, dass auch mich das Charakterdesign nicht in dem Maße überzeugen konnte, wie es der optische Overkill verspricht.
Man wird wirklich gleich in die Action geworfen, ohne Erklärungen, weder die sich hier gezeigte Gesellschaftsordnung, noch werden uns die Charaktere in irgendeiner Weise erklärt, erst nach und nach, während der Fahrt quasi, erschließt sich die ohnehin nicht aufregende Geschichte und ihrer Charaktere.
Ich hatte das Gefühl, erst als man nach einer Dreiviertelstunde in der Wüste auf diese...ähem..."Rentner-Omi-Gang" trifft, beschäftigt man sich "etwas" mit den Charakteren.
Die Grundidee mit den "Warboys" finde ich in seinem Kern grandios!
Erst ab dieser "Wüstenszene" erfährt man den Hintergrund (was es mit ihrer fast schon manischen Suche nach "Walhalla" auf sich hat, und ihr Ausspruch "Sei mein Zeuge", als Beispiel!)
Dies birgt eine richtig tragische Komponente in sich, leiden doch diese "Warboys" (scheinbar) unter einer Art von Gendeffekt, der sie sehr anfällig für kanzerogene Erkrankungen macht und in ihrer verzweifelte Suche nach "Wahlhalla" gipfelt.
Dies ist auch der Umstand der, für mich, zur wohl berührendsten Szene des Films führt, in der "Warboy Nux" seine beiden Halstumore als "Larry" und "Barry" bezeichnet.
Hieran sieht man das der Film fantastisches Potential in sich trägt, auch auf der Klaviatur der leisen, feinen Töne spielen könnte, es aber auf Teufel komm raus nicht macht.
Der Charakter des Mad Max scheint überhaupt nur zu einer Art von Erfüllungsgehilfen zu verkommen. Er ist kritisch gesehen nur Beiwerk, keine Charakterisierung, keine Hintergrundgeschichte (nur in kryptischen Visionen dargeboten)
Meine Freundin meinte dies sei ein Frauen Mad Max Film. Und tatsächlich kann ich ihr da beipflichten. Der eigentliche Hauptcharakter ist der von "Furiosa" (Chalize Theron).
Ähnlich wie bei dem Johnny Depp Vehikel "From Hell" so sind auch bei "Fury Road" die Frauen die einzig wirklich starken Charaktere, die sich von Beginn an aktiv gegen ihre Lebenssituation auflehnen.
Dennoch werde ich den Film nochmals eine Chance geben und mir die Bluray zulegen, da ich jetzt (nach dem Film) diese neue Mad Max Welt besser verstehe.
George Miller kann man definitv nicht vorwerfen, altes neu aufgewärmt zu präsentieren, herausgekommen ist ein teils sehr schräger Endzeit-Actioner ("Guitar Hero" plus "Drummer Band") der sich leider in seiner, sicherlich fulminanten, Action verliert und so wie Du es sagst, leider keine richtige Seele besitzt.
Aber vielleicht kommt das ja noch, es steht ja eine Trilogie im Haus, wenn man den Beteiligten trauen darf (Tom Hardy hat für 3 Filme unterschrieben)
Nochmals...ein richtig toller Blog, Danke!
DAS fasst es fast (!) zusammen, denn der Zusatz "Kunst" bei "Filmkunst" ist dann doch ein wenig zuviel des guten.
Ich habe den Film im riesigen Saal 1 des Zoo-Palastes in Berlin zusammen mit einem hier gesperrten Mitglied ansehen können und habe das bekommen, was ich befürchtet hatte:
Ein Film mit einer Handlung, die flacher ist als ein Stück Papier mit Charkteren, die faktisch nicht vorhanden sind - aber in Verbindung mit überbordender und niemals enden wollender Aktion in Kooperation mit Massen von Gewalt!
Leider macht das noch lange keinen guten Film aus.
Mit Mad Max hat das Ganze auch so was von überhaupt nichts mehr zu tun.
Der Titel wurde gewählt, um die optische Anlehnung (Wüste, Verfolgung, abgefahrene Vehikel) rechtfertigen zu können und vor allem aber, um einen Bezug auf eine gute Filmreihe herzustellen (der faktisch nicht da ist), damit so viele wie möglich ins Kino rennen und Geld ausgeben.
Fazit:
Der Film ist Story- und charaktertechnisch eine Katastrophe.
Aber dennoch wird er ein Mega-Erfolg, weil wir ja alle gelernt haben, daß Peng-Bumm-Peng in großem Maßstab ein Garant für Erfolg und "tolle Filme" (???) sind... und alle finden den Streifen super!?!?!?
Schon traurig, wohin wir uns haben leiten lassen. Kinogänger ohne Anspruch, die froh sind, wenn sie sich mit Popcorn und Bier zudröhnen lassen können...
Von den alten Filmen war für mich Teil 2 mit Abstand der beste Teil
Ich hab mir gestern die alte Trilogie nochmals reingezischt und freu mich echt auf diesen Film! Auch wenn ich mir inhaltlich nichts erwarte, hoffe ich doch, dass einige Bezüge zur alten Reihe rausschauen!
Ich würde den gern in 2D sehen, da ist man aber mittlerweile voll benachteiligt :/
Danke für den starken Einblick!! :D
Ich bin am WE, trotz Protestes und Aufzeigen verschiedener Alternativen, ins Kino eingeladen und habe deinen, auf jeden Fall toll bebilderten Blog, nur überflogen. Bin von der hohen Bewertung (4 von 5) überrascht, bleibe aber nach wie vor sehr skeptisch.