Marie Curie - Amazon Prime

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26. Dezember 2020

Marjane Satrapi (Persepolis, The Voices) hat als Regisseurin bereits mit Independent Filmen und Arthouse Kino auf sich aufmerksam gemacht. Mit dem Drehbuch von Andrea Stoll und Marie Noelle nun der Sprung ins Mainstream-Kino.
Nach meinem Befinden klappt das nicht reibungslos da die Geschichte holprig und leider auch am erwarteten Schwerpunkt vorbei erzählt wurde.
Andrea Stoll schrieb bislang Drehbücher für das Format Fernsehen. Marie Noelle denke ich mal, hat mehr den Part Recherche für das Drehbuch übernommen.

Dieses Dreier-Gespann aus Noelle, Stoll und Satrapi sorgt für einen Film der für an ihrer Arbeit Interessierte wenig Stoff bietet. Der Film beleuchtet mehr ihre zwischenmenschlichen Beziehungen und behandelt leider nur oberflächlich ihren interessanten Kampf um Wertschätzung durch ihr Können und ihrer Intelligenz.
Die Abweisung der männlichen Wissenschaftler allein auf Grund ihres Geschlechts - oberflächlich bis nicht thematisiert. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten werden zwar in Bildern gezeigt, aber kaum was davon tatsächlich vermittelt. So wird auch die Brisanz das bislang Unbekannte zu erforschen nicht genügend thematisiert. Den Begriff Radioaktivität ha sie geprägt. Das Ausmaß von Strahlung auf den menschlichen Körper konnte sie jedoch noch nicht absehen.
Fassen wir zusammen:

Kampf um gleichberechtigte Studienarbeiten: Er wurde im Film im heimischen Wohnzimmer statt in der Universität geführt.

Der Arbeitsablauf und die Erforschung von Radium und Pollonium: Dafür mussten Erze zerstampfen und Reagenzgläser schütteln reichen.

Der Kampf um Wertschätzung unter Wissenschaftlern: Ebenfalls zeigt der Film hier fast ausschließlich das private Umfeld, nciht aber die Situation an den Forschungsanstalten selbst.

Ihre Arbeit an der Erforschung und dem Bau des Röntgen-Wagens: Das ist im radiologischen medizinischen Bereich DER große Durchbruch der Radiologie gewesen. Der Film zeigt es nur am Rande.

Zur enttäuschend erzählten Geschichte kommt der Cast und die Gewichtung der Charaktere. Weil sich der Film nur auf Marie Curie stützt, kann der Nebencast garnicht wirken. Es obliegt Rosamund Pike ganz allein den Film zu tragen. Schauspielerisch hat sie alles Mögliche aus ihrer Rolle herausgeholt. Aber das Leben um Marie Curie bestand eben auch in beträchtlichem Maß aus ihrem Mann Pierre Curie und ihren Forschungskollegen.
Da im Drehbuch diese Charaktere jedoch nicht vorkommen, fehlt ein unterstützendes schauspielerisches Umfeld welches dem Film mehr Seele einhauchen kann.

Sam Riley als Pierre Curie spielt seine Rolle wenig emotional. Neben Pike steht er einfach nur blass da und kann seinen Forschungsdrang und seinen erfinderischen Ehrgeiz nicht im Film transportieren. Wo man aber dazu sagen muss, dass auch ihm hinsichtlich der wissenschaftlichen Tätigkeiten keine Spielzeit eingeräumt wurde.

 

mein Fazit:

Thema verfehlt. Kino-Produktion geplatzt.
Der Film kann den Untertitel "Rosamund Pike - Allein im Film" erhalten. Denn in zwei Stunden wird viel gezeigt, ohne aber was zu erzählen.

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