Kinoreview F&F7
Mit einem Schwenk der Kamera zum Himmel und den Worten
Für Paul
endete gestern Abend eine emotionale Filmachterbahn im Kino K1-ISens in Düsseldorf für meine Kids und mich.
Wie ich ja schon bereits in meinem Einstimmungsblog zu der Fast and Furious Filmreihe geschrieben habe, war ich gestern mit meinen Kids im Kino.
Ich wollte unbedingt einmal eine 4K Projektion und zudem noch einen Dolby Atmos Sound im Kino erleben und Fast and Furious, der gestern in die deutschen Lichtspielhäuser kam war dafür geeignet. Ich mag diese Serie sehr und habe alle Filme auch schon mehrfach gesichtet, umso mehr hatte es mich auch im November 2013 getroffen, als Paul Walker aufgrund eines tragischen Unfalls ums Leben kam. Kurz wurde daraufhin überlegt, den Film, der schon weit gediehen war nicht zu Ende zu drehen, man hatte sich dann aber dazu entschieden den Film unter Einbindung seines Bruders Cody Walker zu Ende zu drehen. Paul hatte immerhin schon 85 % der Szenen abgedreht und es wäre nicht in seinem Sinne gewesen. Die Familie unterstützte das Vorhaben und so konnte sein Bruder in einigen Szenen als Körperdouble seine Rolle übernehmen. Mir ist es nicht aufgefallen, das Paul in einigen Szenen von seinem Bruder gedoubelt wurde, so gut wurde es in den Film integriert.
Nun aber einmal von Anfang an.
Von Zeit zu Zeit gehe ich mit meinen Kids ins Kino. Natürlich soll es etwas Besonderes sein, was wir uns zusammen ansehen und jeder sollte auch Spaß daran haben. Fast and Furious ist so eine Filmreihe, die wir alle schon gesehen haben und die auch Spaß bereitet. So orderte ich einmal nicht Kinokarten in Köln sondern ich machte ein kleines Event daraus, indem ich meine Kids nach Düsseldorf ins Kino eingeladen habe. Im UCI Düsseldorf befindet sich eines der wenigen Kinos, die mittlerweile mit einem Dolby Atmos Soundsystem ausgestattet wurden und die zudem auch noch eine modere 4 K Projektion besitzen.
Wir freuten uns sehr darauf und so fuhren wir gestern Abend so gegen 18:00 Uhr in Richtung Düsseldorf. Kurz nach 19:00 Uhr waren wir am Ziel und nach dem Parken, was übrigens leider nicht kostenlos (5,50 Euro) war und zudem nach dem Kinobesuch noch ein Anstellen zum Bezahlen beinhaltet und somit einen kleinen Wehrmutstropfen hinterlässt, konnte ich dann die bereits online erworbenen Karten am Automat abholen. Das ging genauso easy wie im Cinedom in Köln, meinem Lieblingskino. Der K1-iSens Saal ist mit einer 24 x10 m Leinwand ausgestattet und verfügt über eine große Anzahl an Lautsprechern, die sich an der Wand entlang aufreihen, zwei zusätzliche Subwoofer sind hinten unter der Decke angebracht und es befinden sich 5 Deckenlautsprecher an der Decke selbst. Das Kino ist gemäß meinen Informationen auf Dolby Atmos eingemessen. In Reihe 12 auf den Plätzen 19-22 nahmen wir auf den sehr bequemen Ledersesseln mit für meinen Geschmack etwas zu hohen Lehnen platz. Die Sitze sind nicht überbreit, der Abstand zur nächsten Reihe ist o.k. jedoch nicht so riesig wie beschrieben, da kenne ich größere Beinabstände. Der Sitz ist etwas härter und kommt somit dem einen oder anderen entgegen. Der Film erforderte mit einer Laufzeit von 134 Minuten und einer Pause von 10 Minuten sowie einem Trailer und Werbevorlauf von 30 Minuten schon etwas Sitzfleisch und da sind bequeme Sitze natürlich zwingend. Insgesamt waren die Sitze bequem und man hatte grundsätzlich eine entspannte Zeit.
Nach den üblichen Trailern von Mad Max, Mission Impossible 5 etc. konnte es dann endlich losgehen.
Der Film startete mit einer Übergangsszene aus dem Teil 6, auf die ich an dieser Stelle nicht naher eingehen möchte, die auch nicht in den von mir gesichteten Trailern enthalten war, so war der Einstieg schon etwas überraschend. Wer jedoch die Schlussszene aus dem Teil 6 kennt, der weiß natürlich, dass Jason Statham hier der Gegenspieler unseren Fast and Furious Gilde ist und diese aus einem bestimmten Grund eliminieren möchte.
Es dauert dann auch nicht lange, bis alle wieder zusammen sind und versuchen den Gegenspieler mit Hilfe eines mächtigen Gadgets auszuschalten. Der Gegenspieler ist aber alles andere als eine leichte Beute und versteht sein Handwerk mindestens genauso gut wie die Truppe um Dom und Brian. Dieses Gadget so nenne ich es einfach einmal, muss erst noch besorgt werden und kann nur von einem ET Spezialisten bedient werden. Hieraus ergeben sich besondere Anforderungen an das Team und man verknüpft Wissen und Können mit Intuitionen sowie eine Portion Humor für die ... verantwortlich zeichnet, zu einem schlagfertigen Ganzen. Die sich hieraus ergebenden Actionszenen sind unfassbar in Szene gesetzt. Die Stunts einfach grandios und die Szenen jede physikalische Betrachtung sprengend. Wer hier etwas nach der Realität sucht, der hat die Filmintension nicht kapiert. Unmögliches wird möglich gemacht und so kommen Szenen heraus, die man so bisher noch in keinem Film gesehen hat. Der Film kommt in einer FSK 12 Fassung ins Kino und so sieht man natürlich eher weniger bis kein Blut, dafür jede Menge Überlebende. Die Verluste halten sich ebenfalls in Grenzen. Es ist wieder einmal ein Tribut an das Erfordernis aufgrund der extremen Kosten, 250 Mio.US Dollar sollen es sein, die ein solcher Film verursacht auch ein möglichst großes Publikum zu erreichen, das wird ganz bestimmt gelingen und den bisherigen Fans ist die FSK Einstufung auch egal. Dennoch merkt man, dass der Film der sich übrigens nicht nur um Paul Walker dreht, wie vielleicht vermutet, etwas mit angezogener Handbremse daher kommt und bei manch einem Schlagabtausch, wäre Klitschko froh wenn er sie überleben würde. Die Protagonisten überleben das fast alles absolut unbeschadet. Verdammt ich möchte auch eine solche Konstitution und einen solchen Stahlkörper haben. Nun aber genug gefrotzelt, der Film mach höllisch Spaß, wenn man sich darauf einlässt und kann neben grandiosen Schauwerten auch mit einer kleinen Story aufwarten. Es ist es nach dem grandiosen Teil 5 der Reihe, der bisher beste Teil und die Stunts wird man auch nicht so schnell vergessen. Am Ende steht eine emotionale Hommage an Paul, der mit dem Abspann unweigerlich das letzte Mal auf der Leinwand eines Kino zu sehen war und einem Vin Diesel, der sichtlich berührt und noch immer unter einem gewissen Schock stehend, eine kleine Abschiedslaudatio auf der Kinoleinwand hält, die so bestimmt nicht in den ursprünglichen Drehbüchern verfasst war und im Kinosaal für den Moment der intimen Ruhe sorgte, die die Szene verdiente und einige Zuschauer und Zuschauerinnen zu Tränen rührte. Mit dem Schwenk in die Wolken und den Worten FÜR PAUL ging der Film zu Ende.
Bilder vom Film:
Jetzt gehts los!
Dom?
Was war das?
Du hast es immer noch drauf Letty!
Jetzt kommt die Action!
Schöne Welt!
Der etwas andere Transport!
Jetzt habe ich aber die Schnautze voll!
Autos können doch fliegen!
Das ist einmal ein Schalthebel!
Wo gehts eigentlich hin!
Machs gut!
Perfektes Timing!
Geheime Orte!
Ich mache Dir ein Angebot, das Du nicht ablehnen kannst!
Wir sind dabei und haben ein Auge darauf!
Eine letzte Fahrt!
Mach es gut mein Freund!
Eigene Sicht:
Es ist aber noch nicht das Ende der Filmreihe, wie man lesen konnte wir bereits über einen Teil 8 und 9 geredet, der dann jedoch ohne Paul Walker auskommen muss. Im Film wurden schon einige Hinweise auf einen Ausstieg eingebaut, die vermutlich auch erst im Nachgang man spricht von zusätzlichen 50 Mio. US Dollar entstanden sind und Paul somit sanft aus der Serie herausziehen, der sich nun in einer anderen Welt befindet, die wir noch nicht kennen.
Fast and Furious 7 ist ein fulminantes Actionfeuerwerk, das einem keine Atempause gönnt, das einen von einer unfassbaren Situation in die nächste katapultiert und einen mit offenem Mund zurücklässt. Es ist ein Film, der für Fans gemacht ist, die Spaß an solchen Actionfilmen haben und die nicht ständig das Haar in der Suppe suchen. Die eine paar schöne Stunden verbringen möchten und die nicht ständig nach der Realität Ausschau halten. Der Film lässt sich auf die einfache Formel Loyalität und das einstehen für den Anderen ohne über die Folgen nachzudenken, reduzieren. Alles was zählt ist die Familie und das CORONA Bier.
Es war ein schönes Event mit meinen Kids.
Danke schön!
Regisseur James Wan, der eigentlich eher aus dem Horror oder Schocker Genre kommt und mit der SAW Reihe Bekanntheit erlangte aber auch für Insidious verantwortlich zeichnet, drehte hier seinen vermutlich ersten echten Actionfilm, der ihm mit der Drehbuchunterstützung von Chris Morgan, der schon seit Fast and Furious 4 mit an Bord ist einen hervorragenden Einstand gibt und es schafft einen sehr schönen Spannungsbogen aufzubauen. Interessant ist auch noch, dass man hier den Außenseiter Tokyo Drift mit einbindet, der sich nun zeitlich besser einordnen lässt und somit als Zwischenfilm zwischen dem Teil 6 und 7 angesiedelt ist. So schließt sich der Kreis und man kann den Teil 6 und danach Tokyo Drift sozusagen als Vorfilm zu Teil 7 sehen.
Bild:
Das Kino ist mit einem 4K Projektor ausgestattet und ich machte meine Kids neugierig auf die zu erwartende Bildqualität. Dieses Bild, das so real ist wie die Natur. Dieses Bild, das einen förmlich in den Film hineinzieht und einen Eins werden lässt mit der Leinwand. Dieses Bild mit 3850 x2160 Bildpunkten, das jedes kleinste Detail real abbilden soll.
Leider war es aufgrund der Erwartungshaltung dann leider nicht der besagte Augenoverkill und meine Tochter Nr. 1 fragte dann auch in der Pause. Ist das Bild jetzt wirklich besser als bei uns in Köln im Cinedom, wo man noch mit 2K Projektoren arbeitet Meine Söhne Nr.1 und 2 mussten das ebenfalls verneinen und auch ich, der eigentlich unbedingt eine besseres Bild sehen wollte, musste sagen. Nein, eigentlich nicht wirklich. Sicher, das Bild war sehr gut, es war scharf, besaß tolle Farben, wobei der Schwarzwert in einigen Szenen etwas in einen Grauwert wechselte und war kontrastreich. Der erweiterte Farbraum, ist vermutlich nur im direkten Vergleich zu erkennen. Das ist natürlich Meckern auf extrem hohem Niveau und als Heimkino Besitzer und bereits diesbezüglich anspruchsvollen Kids natürlich auch sehr streng, der Qualitätszuwachs war für uns jedoch leider nicht so erkennbar wie erhofft.
Ton:
In diesem Kino wird zudem der Film in einem Dolby Atmos Sound präsentiert. Wie bereits oben beschrieben und von mir im Kino gesehen, sind eine Reihe an Lautsprechern verbaut, die hierfür alle diskret angesteuert werden und somit jeder Lautsprecher Szenengenau sein eigenes Signal erhält, so die Theorie.
Der Sound ist somit auch besser als der übliche Dolby Digital 5.1 Sound, der im Kino üblicherweise den Ton angibt. Hier müsste eigentlich alles besser sein. In der Tat, machte der Sound eine gute Figur und man merkte direkt, dass die diskrete Ansteuerung den Ton exakter auf die Lautsprecher verteilte. Die Direktionaleffekte waren effektiver und feiner, der Bass sauberer und nicht so wummernd, er wirkte authentischer und nicht so übersättigt. Die Soundstrukturen oberhalb konnte man auch als solche in einigen Szenen gut wahrnehmen in andern nicht so sehr. Soundstrukturen verliefen teilweise sehr schön durch den Raum und der Filmscore konnte sich sehr gut einbinden in das Geschehen. Alles in allem ein mehr als zufriedenstellender Sourroundsound. Nur war der Zuwachs an Rauminformationen der ganze Aufwand wirklich wert. Wir haben in Köln im Cindeom, die Black Box. Die stellt für mich, was den Sound anbelangt, das derzeitige Maß des Surroundsounds in einem Kino dar. Hier passt die Kinogröße, der Betrachtungsabstand und die Lautsprecher Anordnung perfekt und schafft es mit einem 5.1 Sound eine raumgreifendes Soundspektakel zu schaffen. Dann habe ich noch mein eigenes bescheidenes Heimkino mit einem 5.2 und zusätzlicher Presence Unterstützung ausgestattetem Sound als Vergleich im Kopf und muss sagen. Grandioses Kino nur leider keine Anreise von 60 km wert. So sehr hat mich jetzt der Sound leider nicht vom tollen VIP Sessel gerissen. Vielleicht ist Dolby Atmos auch eher ein Surroundsound der feinen Zwischentöne. Denn googelt man danach und schaut sich den einen oder anderen natürlich nicht tonrealistisch darzubietenden Trailer an, so ist hier feiner Klang gefragt, der sich an die Wahrnehmbarkeit von natürlichen Geräuschen orientiert und so eine authentisch anmutendes Klangpanorama zeigt. Actionfilme mit ihren in der Natur des Filmes liegenden Surroundsoundperformance sind hier vielleicht zu viel und können die Feinheiten nicht so darbieten.
Ansichtssache:
Film: 4,5 von 5 ( wegen der Emotionen und den unfassbaren Actionszenen)
Bild: 4 von 5 (hier hatte ich etwas mehr erwartet)
Ton: 5 von 5 ( toller Sound, der keine Wünsche offen lässt)
Kino: 4,5 von 5 (im Vergleich zu meinem Stammkino)
Spaß: 5 von 5 (trotz der Last die auf dem Film lag)
Fazit:
Hat sich der Aufwand für uns gelohnt. Jein wie man so schön sagt. Einerseits war es ein schönes Erlebnis und der Trip mit meinen Kids machte Freude, andererseits, hätten wir auch Spaß in Köln gehabt, denn der Film als solches war ein grandioses Actionspektakel, das jeden Actionfan zufrieden stellt und der trotz der für die Thematik etwas zu sehr auf FSK 12 getrimmte Film ist eine gute Weiterführung der Filmreihe. Ich freue mich auf mehr.
Übrigens einer der Bösewichte (Tony Jaa) hatte scheinbar noch einen Exclusiv Vertrag in Thailand und hier gibt es noch einen Rechtstreit, sodass der Film dort im Moment noch nicht in die Kinos kommt, das schmälert natürlich die Einnahmen. Übrigens kostet der rote Flitzer etwa 3,4 Mio. US Dollar und wurde in Abu Dabei gebaut.
Wie bekannt wurde, wird die Reihe weitergeführt und sein Bruder Cody soll fester Bestandteil der Serie werden, ihm werde eine Rolle auf den Leib geschneidert. Es wäre ein Tribut an Paul, das sein Bruder Cody den Namen in der Serie weiterführe. So steht einem Teil 8 nichts mehr im Wege.
In diesem Sinne
Viel Spaß im Kino
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly
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Kommentare
Werd sie mir trotzdem weiter ansehen und freu mich auf den Siebten, aber seit Teil 6 hab ich eben auch einige Wermutstropfen dabei!! Ich finds auch schade um HAN (Sung Kan), find den dritten Teil nämlich genauso gut und den Charakter einfach nur sympathisch! Hoffe auch das Lucas Black nun noch mal in der Reihe auftaucht!!
Das mit Bruder Cody in der Reihe, finde ich vorerst mal sonderbar.
Nun muss ich mir bei Zeiten noch deine Vorblogs dazu lesen, bestimmt genauso gut wie der hier! DANKE! :)
Die Szenen in denen Brian Körpergedoubelt wurde, waren schon sehr gut rauszuerkennen, da man in diesen Aufnahmen sein Gesicht nicht gesehen hat. Ich finde, dass Ende des Films durchaus gelungen, obwohl so was natürlich immer schwer zu inszenieren ist. Ich war auf jeden Fall sehr gut vom FIlm unterhalten.