300 Rise of an Empire in 3D
O.k. 300 Rise of an Empire ist eine Mogelpackung. Dementsprechend wurde er auch bewertet.
Aber stimmt das überhaupt.
„Als Perserkriege bezeichnet man die im frühen 5. Jahrhundert v.Chr. von den persichen Großkönigen Dareios I und Xerxes I unternommenen Versuche, durch militärische Gewalt Griechenland dem persischen Reich anzugliedern. Diese Unternehmungen schlugen jedoch trotz gewaltiger persischer Übermacht fehl.
Die beherrschende politische Figur jener Zeit war Themistokles (ca. 525 v. Chr. – 459 v. Chr.). Bereits 490 v. Chr. Begann er, Athen und den Hafen Piräus mit einer Mauer zu umwehren. Der erste Versuch der Perser scheiterte bei Marathon 490 v. Chr. Das zumindest zahlenmäßige Heer der Perser hatte gegen die strategisch durch Themistokles hervorragend vorbereiteten Kämpfer keine Chance.
Die Perser stellten nach ihrem Rückzug ein für die damalige Zeit gigantisches Heer auf. Hierbei schreckte der König Xerxes I um seine Truppen schneller transportieren zu können, nicht vor einem Bau eines Kanals durch die Halbinsel Athos zurück und ließ sogar eine Brücke über den Hellespont bauen.
Quelle:www.chain.eu)
Aufwand und Größe des persischen Expeditionsheeres machten klar: Xerxes I. hatte einen Eroberungskrieg zunächst gegen Griechenland und dann gegen den europäischen Südosten im Sinn – für alles andere wäre sein Heer überdimensioniert!
Themistokles vermutete das die Perser in einer Feldschlacht nicht zu besiegen seien und hatte letztendlich recht mit dieser Einschätzung. An den Thermophylen konnte ein griechisches Heer nur zwei Tage die Perser aufhalten, danach mussten sie die Flucht ergreifen. Xerxes I marschierte nach Athen und verwüstete die Stadt. Sie war schutzlos und ohne Verteidiger, denn die wehrfähigen Männer hatten sich auf die Kriegsschiffe zurückgezogen.
Themistokles stellte sich mit seinen Mannen in der Meerenge westlich vor der Insel Salamis entgegen. Zwölf Stunden dauerte die Schlacht, an deren Ende die Griechen siegreich waren. Die kleineren wendigeren Boote konnten vermutlich in der Meerenge vor Salamis besser manövrieren. Mit dem Sieg der Griechen war das drohende Schicksal der Versklavung in Persien abgewendet und der Vormarsch der Perser nach Europa gestoppt.
Von den siegreichen Griechen wurde die erfolgreiche aber auch aufopferungsreiche Verteidigung ihres Mutterlandes bald zum politischen Mythos erhoben, der teilweise bis ins 20. Jahrhundert überlebt und historisch oft als Verteidigung der Freiheit des Abendlandes gegen „orientalische Despotie und Gewaltherrschaft“ gedeutet wird.
Der Schreiber Herodot um 430 v. Chr. hielt die Ereignisse nach Überlieferungen fest.
Soweit die geschichtliche Überlieferung:
Eigentlich sollte der Blog ja schon im Januar über die Bühne gehen. Meine Beste Ehefrau von Allen und ich haben uns aber am vergangenen Wochenende eine kleine Auszeit genommen und sind in einem Musical gewesen.
Deshalb musste der Blog erst einmal warten.
Nun ist es aber soweit und nachdem ich ja schon einiges über die geschichtlich verbrieften Hintergründe mitgeteilt habe, möchte ich nun auf den Film eingehen.
Dieser ist natürlich im Sinne der Weiterführung von 300 und der Craphic Novell Xerxes von Frank Miller
(Quelle: Comic Alliance)
als ein plakatives Actionkino mit enormen Schauwerten ausgelegt. Der geschichtliche Rahmen auf dem die Graphic Novell von Frank Miller locker basiert begleitet hier die Szenerie und man könnte in Versuchung geraten, dem Film seinen geschichtlichen Hintergrund abzusprechen. Das ist so aber nicht richtig, denn trotz der enorm actionlastigen und bluttriefenden sowie körperteiltrennenden Darstellung spiegelt er die Ereignisse die sich damals zu Land und zu Wasser zugetragen haben, soweit sie überliefert sind dramartugisch entfesselt dennoch gut wieder und gibt uns einen Einblick in die echten Gewaltexesse, die aufgrund der eingesetzten Schwerter und Speere sowie der Pfeile zu enormen Verletzungen beitrugen. Enthauptungen während des Kampfes sowie der Verlust von Gliedmaßen war damals vollkommen normal und wird hier natürlich gemäß der Miller Vorlage exzessiv dargestellt. Auch Sex hatte einen anderen Stellenwert wie bei uns heute und wurde freizügig ausgeführt. Eine Scham kannte man damals vermutlich noch nicht, der Trieb überstieg die Vernunft.
Sicher hat man sich sowohl aus dramartugischen als auch aus Gründen der Zeitraffung einige Freiheiten genommen und die Werdung des Gottkönigs Xerxes I wurde starkt metaphorisch untermalt. So könnte man sich das aber in den damaligen Köpfen der Menschen vorstellen, wie aus einem normalen Menschen sozusagen ein Übermensch wird, den man vergöttern konnte.
Auch wurde die Artemisia verkörpert durch Eva Green in ihrer Rolle gut herausgearbeitet, da es den Überlieferungen nach genau diese Persönlichkeit auch gegeben hat, ob sie jedoch sympatisch war ist nicht überliefert. Die Rolle der Artemisia ist es auch nicht gerade, die an der Seite des Gottkönigs Xerxes I Schlachten schlug, sympatisch zu sein,nur der Beweggrund ihres Handelns ist nicht wirklich getreu zu ermitteln.
Seis drum. Eva macht ihrem Namen alle Ehre und macht hier auch die Eva, diese Freizügigkeit ist bestimmt nicht ganz einfach, wenn man so im Rampenlicht steht.
Da die eigentliche Geschichte dem Grund nach bekannt ist, möchte ich an dieser Stelle wieder einmal ein paar Bilder sprechen lassen, denn was kann einen Film besser charakterisieren als aussagekräftige Bilder:
Phönix aus der "Asche"
Xerxes I
Die Griechen on Tour
Der Gottkönig und sein Gefolge
Themistokles
Artemisia
Die Frontfrau
Überzeugungsversuch
Die Seeschlacht beginnt
Stärke zeigen
kommen die Spartaner zur Hilfe
In die Enge getrieben
Ein schicksalhafter Pfeil
An anderer Stelle zur selben Zeit (300)
Mut der Griechen
Hochmut
Verrat
Wahnsinn
Strategie
Kriegsführung
Eigene Sicht:
Sicher ist 300 Rise of an Empire nicht geschichtstreu, das ist die Novelle von Miller aber auch nicht und der Film nimmt die Novelle auf, die jedoch noch nicht in den Läden liegt. Wer möchte im Kino oder in seinem Heimkino schon eine Geschichtsstunde verpasst bekommen, dafür gibt es BBC oder ähnliches. Hier wird dem Zuschauer ein wahres Schlachtengemälde gezeigt, das kurzweilig und plakativ und einfach unbeschreiblich ist. Die Slow Motion Effekte sind einfach atemberaubend jedoch teilweise zu ergiebig . Die Bildsprache ist das, was hier zählt und nicht die wahrhaftigen Geschehnisse. Letztendlich folgt der Film aber in groben Zügen der Geschichte und verknüpft 300 mit 300 Rise of an Empire. Jetzt müsste man nur noch beide Filme geschickt umschneiden zu einem einzigen Film und jeder der auf grandioses Actionkino steht, wird dann vollkommen bedient sein. So muss man beide Filme am besten direkt hintereinaner sehen und sich förmlich flashen lassen, von der plakativen Kraft der Inszenierungen, die alles hat, Kraft Pathos und einen Hauch Geschichte. Wer nicht auf so etwas steht, der sieht sich diesen Film auch besser nicht erst an.
Bild in 3D:
Ein Bild zum verlieben wird dem Betrachter hier geboten. Es ist wirklich grandioses 3D Kino was einem trotz der Konvertierung hier geboten wird. Die Bildschärfe, der Kontrast die plakative Farbskala, das Blut, das reichlich fließt und sich in Slow Motion im Raum verteilt sowie einige Pop Outs, machen dieses Bild zu einem echten Hingucker, dem sich kein Betrachter entzeihen kann. Die Bildqualität ist über jeden Zweifel erhaben. Eva sah niemals so gut aus.
Ton:
Der Technosurroundsound hat der Szenerien entsprechend sehr viel Kraft und Saft. Es ist eigentlch kein echter Soundtrack, sondern eine wallende Geräuschkulisse, die dem Film eine ganz besondere Soundaura verpasst und die alle Spesker einbindet und das ständig. Die Subs werden über die gesamte Zeit in Anspruch genommen.
Ansichtssache:
Film: 3,7 von 5 ( kein echtes Meisterwerk und ohne Anspruch auf geschichtliche Genauigkeit, jedoch mit dem Anspruch an plakative Schlachten)
Bild: 5 von 5 (dieses Bild flasht)
Ton: (grandioser techno Sound, der gut zum Film passt)
Fazit:
Wer 300 Rise of an Empire schlecht bewertet, weil er die Geschichte nicht treu erzählt der kann das natürlich machen, jedoch empfehle ich demjenigen sich die BBC Sendungen anzusehen. Alle anderen haben spaß an diesem Film, der nicht für zarte Gemüter ist und vielleicht ein wenig zuviel mit der Slow Motion spielt und somit teilweise etwas das Tempo herausnimmt.
Miller äußerte sich in einem Interview zum Comic ausführlich über die Rolle der Götter, ihre Symbole und Fähigkeiten sowie zu seinem kreativen Umgang mit historischen Fakten, denn, wenn er was nicht möge, dann seien das langweilige Comics und das gilt für diesen Film gleichermaßen.
In diesem Sinne
Eure
C.T.
alias
Bluray Charly
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Kommentare
Außerdem fand ich den Film dann doch deutlich unterhaltsamer, als erwartet - wenngleich der "Bildbombast" hier natürlich (zu Recht!) der Focus ist - und der ist wirklich enorm - ein "Fest für die Sinne"!
DANKE für den tollen Blog, dessen Beurteilung ich vollauf folge!
Da ich aber all das mag was du so beschreibst und bei sowas auch nicht auf historische Genauigkeit setze, könnte eine Sichtung sogar in Frage kommen. Wobei ich Eva Green einfach nicht sehenswert/schön finde. Also in diesem Punkt bin ich schonmal raus.
Also DANKE für die Geschichtsstunde, ich werd das nun nochmals überdenken :D
Das Review ist aber so oder so, wirklich super!
Das 3D ist wie von dir geschrieben klasse, der Film natürlich Geschmackssache und Eva einfach rattenscharf. Das war jetzt meine Kurzzusammenfassung des Films. ;-)
Wie nicht anders zu erwarten, ein hervorragend, lesenswerter Blog. Trotzdem kann ich dem Genre nicht viel abgewinnen. Vielen Dank für diesen/deinen Blog.